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Desterreicher eingeschlagen, durch das Gebirg, aber so 6 M. n. w. Ver. langsam, daß er am 11. erst bei Rocca pia eintraf. Selben Tages griff Massena die Posten bei Incanale und Madonna della corona an und überwältigte nach hartnäckigem Widerstande den lehteren; die Truppen bei In

M. n. Inc. canale waren erst bis Croara gewichen, segten aber bei dem ungünstigen Ausgange jenes Gefechts den Rückzug M. n. Cro. bis Rivalta fort. Westlich des Gardasees marschirte Sauret am 12ten gegen die Nachhut des Fürsten Reuß, welcher seine 51 Bat., 2 Esc. in eine meilenlange Po3 M. n.w. Vos stenkette ausgedehnt hatte, so daß in Rocca d'Anfo, wo

barno

der Hauptangriff erfolgte, nur 120 Mann standen; diese wurden natürlich sogleich geworfen, auch die Reserve bei 1M.n.8.N.b'U. Caffaro verdrängt und das Ganze mußte mit Verlust einiger Geschüße und mehr als tausend Gefangner bis

6 M. n. d. Caf. in die Gegend von Trient zurückweichen.

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In Folge dieser Gefechte und durch das Erscheinen Augereau's bei Rocca pia wurde die Hauptmasse der Desterreicher links der Etsch bei Ala zusammengezogen, die Abtheilungen rechts des Flusses bei Avio und Artiglione, so daß der Besikstand wie vor dem 29sten Juli wieder eintrat. Ueber den in den einzelnen Gefechten dieser Periode erlittenen Verlust fehlen meist specielle Angaben, und glaubt man Napoleons Versicherung, so büßten die Desterreicher im Ganzen 15,000 Gefangne, 25,000 Todte oder Verwundete nebst 70 Geschüßen und 9 Fahnen ein. Feldmarschall Wurmser ließ von jedem Truppentheile eine Nachweisung des vom 29sten Juli bis 12ten August er

littenen Abgangs einreichen, und hiernach betrug derselbe 127 Officiere, 4453 Mann an Todten und Blesfirten, 166 Officiere, 12,024 Mann an Gefangnen oder Vermißten; dabei wird aber ausdrücklich bemerkt, daß bis zum 28sten August sich über ein Viertheil der als vermißt Aufgeführten wieder bei den Fahnen eingefunden habe und der eigentliche Verlust deshalb nur gegen 13,000 Mann betrage. Was den Republikanern diese Periode gekostet, läßt sich nicht genau entnehmen; gewiß ist nur, daß ihre Gegner 4000 Gefangne nach Tyrol abführten und 187 eroberte Geschüße nach Mantua brachten*).

Rücksicht auf die 12,000 Mann starke Besahung dieses Plates nöthigte den republikanischen Feldherrn seine Vortheile nicht weiter zu verfolgen, sondern zuförderst dessen Ueberwältigung ins Auge zu fassen. Massena besetzte mit 13,000 Mann wie früher die Stellungen vom Gardasee bis an die Etsch, eine ungefähr gleiche Truppenzahl unter Augereau und Kilmaine vertheilte sich an diesem Flusse von Verona abwärts, 11,000 Mann, jezt von Vaubois befehligt, wurden zur Vertheidigung der Deboucheen westlich des Gardasees bestimmt und hat

*) Moniteur p. 1309-1311. 1321. 1322. Wiener Zeit. Beil. zu Nr. 62, 63. Napoléon Mémoires III. 235-240. Notes et Mélanges I. 7-9. Correspondance inédite I. 433-438. 474. 480-482. Jomini VIII. 323-336. IX. 97. Dest. Mil. Zeits. 1830. I. 149–152. II. 44-50. 66-81. 129. 132-159. Geschichte des Feldzugs von 1796 in Deutschland und Italien. S. 176–181.

ten ihren Hauptposten in Storo. Einige aus den Alpen gekommene Bataillone und die Depots der Armee bildeten unter Sauret in Brescia ihre Reserve. *

An den regelmäßigen Angriff von Mantua war aber nach dem Verluste des ganzen Parks nicht zu denken, und selbst die Einschließung fand in den ersten Wochen des August nur auf der Nordseite statt, indem die Besagung sich fortwährend im Besiße des südlich bis an den Po gelegnen Landstrichs erhielt; erst am 24sten ließ Sahuguet, auf welchen der Befehl des 10,000 Mann zählenden Blocadecorps übergegangen war, die österreichischen Posten aus Borgoforte und Governolo vertreiben und nåherte sich auch in dieser Richtung wieder dem Plake, ohne ihn jedoch ganz eng einschließen zu können. Bösartige Fieber, während der Sommerhige in dieser Gegend gewöhnlich, begannen bei den Truppen vor und in der Festung zu wüthen *).

*) Moniteur p. 1341. 1387. Napoléon Mémoires III. 241. Correspondance inédite I. 403. 404. 509. 510. Jomini IX. 101. 102.

Fünfter Abschnitt.

Wurmsers Marsch gegen Bassano. Buonaparte dringt in Tyrol ein; Gefechte bei Mori und S. Marco. Treffen bei Calliano, Gefecht am Lavisbache. Buonaparte folgt dem Feldmarschall gegen Bassano. Gefechte bei Primolano, Campo lungo und Bassano. Marsch des österreichischen Corps nach Legnago; Gefecht bei Cerea. Wurmser entkommt über Villimpenta. Er wird durch das Treffen von S. Giorgio in die Festung ge= worfen. Enge Einschließung derselben und Aufstellung des Observationscorps.

Obgleich Buonaparte nur mit der Blocade von Mantua und deren Sicherung beschäftigt schien, wurde die Lage der Desterreicher in Tyrol gegen Ende des Monat August doch überaus bedenklich; die französische Rheinarmee hatte den Lech überschritten, und eine Entsendung gegen Inspruck, combinirt mit einem von Italien aus gemachten Angriffe, war eben so möglich wie gefahrdrohend. Wurmser beschloß einen neuen Versuch zum Entsaß von Mantua, welcher zugleich die Gegner von dem Vordringen in Tyrol abhalte; er hoffte, beide Zwecke durch die Bewegung eines starken Heertheiles nach Bafsano zu erreichen, welche von dort aus gegen Mantua marschire, während der Rest seiner Truppen die Repub- ́ likaner an den Eingången Tyrols beschäftige und in ihrem Rücken vordrånge, sobald sie sich gegen jenen wendeten. Demgemäß brach am 1sten oder 2ten September ein Theil der Armee unter seiner persönlichen Leitung

von Trient auf und rückte auf der Straße, welche durch die Val Sugana nach Bassano führt, gegen diese Stadt;

General. Davidovich sicherte mit etwa 12,000 Mann bei M. f.w.Rover. Roveredo und in der verschanzten Stellung von Mori Tyrol auf der Südseite, während andere 7000 Mann die nördlichen und westlichen Eingånge des Landes beobachteten*).

Gleichzeitig hatte Buonaparte, von Moreau's Vordringen in Baiern unterrichtet und auf dessen Mitwirkung zählend, einen Angriff auf Tyrol beschlossen, zu welchem sich am 2ten September der größte Theil seines Heeres

in Bewegung sette **). Vaubois führte 11 Bataillone 3 M. n. 8.Storo gegen Riva, 6 andere schifften sich in Salo ein, um bei M. f. Riva Torbole ans Land zu steigen; Massena ging bei Polo

*) Jomini IX. 98–100. Geschichte des Feldzugs von 1796.

G. 182. 183.

**) Napoleon behauptet zwar in seinen Memoiren, er habe Wurmsers Plan gekannt und darauf den Entwurf gegründet, dessen Armee einzeln zu schlagen; da sich aber außer dieser Versicherung auch nicht ein einziger Beweis dafür findet und die ganze Anlage des Marsches dagegen spricht, so gehört sie wie viele andre höchst wahrscheinlich dem Bestreben an, Alles voraussehend und berechnend zu erscheinen. Der französische Feldherr erhielt keinenfalls eher als beim Einrücken in Trient von der Bewegung seines Gegners Nachricht; aus einem Briefe Moreau's (Correspondance inédite II. 25) geht wenigstens deutlich hervor, daß ihm Buonaparte am 31sten August im Sinne der Ansicht geschrieben, welche wir im Terte geäußert.

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