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Gegner Aufmerksamkeit nach der Etsch zu ziehen, sobald aber Verona besezt sei, sich an die Armee anzuschließen*).

Quasdanovich seste sein Corps am 29sten Juli vor Tagesanbruch in Marsch: zwei Uvantgarden, denen ebensoviel Brigaden folgten, in der Richtung von Brescia, die dritte Brigade gegen Gavardo, die vierte gegen Salo. Die schwache Besahung von Gavardo mußte den Ort 14 M. n.d. Gav. den Desterreichern bald überlassen, und entkam nach Salo, wo bis zum Nachmittage ein wechselvoller Kampf statt

fand, aber mit dem gänzlichen Rückzuge der Division 24 M. f. Sal. Sauret nach Desenzano endete; einige hundert Mann unter General Guyeur, welche dieser Bewegung nicht mehr folgen konnten, hatten sich in ein hart am See gelegenes Gebäude geworfen und widerstanden allen Angriffen. Nachdem Abends die gegen Gavardo verwendete Brigade hier eingetroffen war, erhielt General Deskay die Bestimmung, den Feind mit 2 Bat. 1 Esc. zu blokiren, die übrigen Truppen sollte General Ott am 30ften gegen Lonato führen, erreichte aber wegen ihres erschöpf2 M. f. w. Sal.ten Zustandes nur Ponte S. Marco; der Rest des Corps hatte unter mehreren Gefechten den Marsch gegen Brescia fortgesezt, und der Vortrab am Morgen des 30sten die Stadt durch Ueberfall genommen, von wo aus Quasdanovich in der folgenden Nacht nach Monte chiaro aufbrach **).

*) Dest. Mil. Zeits. 1880. I. 99. 100. 254-256, 263–273. Grundsäge der Strategie II. 80.

**) In Brescia fielen 3 Generale, 700 Mann, 2000 Kranke,

*

Im Etschthale begannen die Operationen ebenfalls mit dem frühen Morgen des 29sten; Melas führte einen Theil seiner Colonne rechts über den Rücken des Montebaldo, der Rest unter F. M. L. Sebottendorf drang gerade gegen die Stellung der französischen Vorhut bei Brentino, und Davidovich links des Flusses vor, um den Angriff durch Geschüßfeuer zu unterstüßen. Die Republikaner vertheidigten Brentino so lange, daß sie abgeschnitten und meist gefangen wurden. Der größere Theil der Division Davidovich überschritt darauf mittelst einer schnell geschlagenen Schiffbrücke bei Dolce die Etsch, und 1 M. f. Brent. vertrieb in Gemeinschaft mit Sebottendorf den Feind aus

der Stellung von Rivoli, wo sich die rechts gegangene 3 M. f. w. Dolc. Colonne (welche indeß alle französische Posten im Ge

birge geworfen hatte) mit ihnen vereinigte; Massena ging mit einem Verlust von 1600 Gefangenen und 9 Geschüßen in die Gegend von Compara und Calmisino 1 M. f. Ntv. M. (.w.Comp. zurück. Während der Nacht rückte eine österreichische Abtheilung auf dem linken Etschufer gegen die Chiusa, deren Besatzung sofort capitulirte, und stellte sich dann vorwårts dieses Punktes auf, um die Verbindung mit ei nem andern Detachement zu unterhalten, welches über das Gebirg in die Val Pantena marschirt war und am 30ften, ohne Widerstand zu finden, Verona beseßte.

2 Geschüße und beträchtliche Vorråthe aller Art in die Ge-
walt der Desterreicher, welche in den übrigen Gefechten eben=
falls 2 Geschüße und 700 Gefangene gewonnen hatten.

Wurmser hoffte an diesem Tage die Höhen von Castel nuovo zu gewinnen, und ließ seine Truppen, jedoch ziemlich spåt, in zwei Colonnen aufbrechen. Die Vorhut der rechts ziehenden vertrieb die Republikaner aus M. f. w. Riv. der Gegend von Gavagion, später aus einer bei CalmiM..w. Calm. sino genommenen Stellung und drang bis Lazise, wäh

M.. f. Gav.

rend die Hauptmasse bei Calmisino lagerte; die zweite 1 M. f. Riv. Colonne bestand bis zum Abende bei Compara ein hart näckiges Gefecht mit dem größern Theile von Massena's

Truppen, welche endlich mit Verlust von 250 Gefange 14 M. f. w. nen und 4 Geschüßen nach Castel nuovo_wich. Meszaros Comp. 4 M. f. w. Baff. hatte schon am 27sten Vicenza erreicht, stand aber jest 2 M. f. w. Bic. noch bei Montebello, weil er wegen der Schwäche seiner

Abtheilung nicht eher die Etsch zu überschreiten wagte, bis sichere Kunde von den Erfolgen der Hauptmasse einging.

Buonaparte, erhielt am 29sten Vormittags zu Peschiera die erste Meldung von Bewegungen der Defterreis cher im Etschthale, und befahl, in der Meinung, daß nur von dieser Seite Gefahr drohe, Augereau solle den Fluß aufwärts, Despinois und die Cavalerie-Reserve nach Castel nuovo rücken, wo er sein Hauptquartier nahm; hier erfuhr er bis zum Abende des 30sten, nicht allein Messena habe vor entschiedner Ueberlegenheit alle Gebirgsstellungen råumen müssen, sondern auch, daß ein starkes feindliches Corps im Besihe von Brescia seinen Rücken bedrohe. Unter diesen Verhältnissen mußte der Uebergang auf das rechte Ufer des Po als fast einzig übriges

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Rettungsmittel erscheinen, dann war aber auch die schleunigste Vereinigung aller Streitkräfte der Gegner gewiß, ihre Ueberzahl noch entschiedner, und das Ende des weitern Rückzugs vor derselben nicht abzusehen; Kühnheit und Selbstvertrauen bewahrten den französischen Feld= herrn vor einem so verderblichen Schritte, er beschloß, seinen Belagerungspark preiszugeben und sich mit · ge= fammter Kraft auf das Corps bei Brescia zu werfen*). Gelang es, dieses zum Gefecht zu zwingen, ehe Wurmfer herankam, so war der Sieg wahrscheinlich, und man konnte sich dann ohne Besorgniß gegen Lestern wenden; gelang es nicht, so blieb der Rückzug hinter den Po im mer noch übrig, der Verlust des Belagerungsparks aber war ein Nachtheil, der in jedem Falle unvermeidlich schien. Alle Truppen wurden demgemäß in der Nacht zum 31sten in Bewegung gesett. Massena, kurz vorher bei Castel nuovo eingetroffen, marschirte über Peschiera nach Lo-3 M. w. C. n. nato, wohin ihm die Reservereuterei nebst der Division Despinois folgte, welche den Mincio bei Valleggio über

*) Es ist behauptet worden, Buonaparte habe alle Hoffnung aufgegeben, sich auf dem linken Poufer erhalten zu können,und der dargelegte Plan sei nur das Resultat von Augereau's dringenden Vorstellungen gewesen. (Koch Mémoires pour servir à l'histoire de la campagne de 1814 II. 232— 236.) Abgesehen davon, daß solche moralische Abspannung keineswegs in dem Wesen des französischen Feldherrn lag, wird auch diese detaillirte Erzählung dadurch verdächtig, daß sie unrichtige Zeitangaben enthält.

21 M. n. Desenz.

schritt; Augereau, der am Abende Roverbella erreicht hatte, erhielt die Richtung über Valleggio gegen Monte chiaro, und Serrurier den Befehl, die Brigaden der Generale Dallemagne und Pelletier sogleich zur Verstärkung Massena's und Augereau's abzusenden, den Rest des Blocadecorps aber in der Nacht zum 1sten August nach Bozzolo zu führen. Sauret wurde angewiesen, mit dem nächsten Morgen den Entsaß der in Salo gebliebenen Truppen zu bewirken.

Letterer erreichte den Ort im Laufe des 31sten, und da, gleichzeitig mit dem von ihm unternommenen Angriffe, die Eingeschlossenen einen Ausfall machten, so wich die Abtheilung des General Deskay in Unordnung und mit 14 M. n.w. Sal. Verlust nach Vobarno; zufrieden, seinen Zweck erreicht zu haben, marschirte auch der französische Anführer nach

Desenzano zurück. Ehe noch das Gefecht bei Salo entbrannte, hatte General Ott die wenigen Republikaner, 7 m f. 8. P. welche Lonato besezt hielten, vertrieben, und war in ihrer

G. M.

Verfolgung begriffen, als er plößlich auf die Brigade Dallemagne stieß; da bald nachher auch die Spike der Divisionen Despinois und Massena anlangte, so wurden die Destrreeicher aus dem Dorfe geworfen und zogen sich wieder nach Ponte S. Marco. Quasdanovich war bei 44 M. f.d.Bresc. Monte chiaro eingetroffen und mit Anordnungen für die weitern Operationen beschäftigt, als am Abende der Unfall des General Ocskay gemeldet ward; seine Verbindung mit Tyrol schien ihm ́ dadurch so bedroht, daß er, ohne alle Rücksicht auf den Hauptzweck, den Marsch

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