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+ M.n.d.Fomb. Nach einem kurzen Kampfe bei Codogno, mußte der Marsch schnell fortgesezt werden, da es den lebhaft ver

folgenden Gegnern leicht gelingen konnte, den Weg nach Pizzighetone zu versperren; drei Bataillone wurden wirk34 M.n.w. M. lich abgedrångt und marschirten nach Lodi, der Rest traf am Abende in Pizzighetone ein, von wo aus 3 Bat., 74 M. f. 6. Pizz. 5 Esc. sogleich weiter nach Casal maggiore rückten. Die. noch verbleibenden zwei Bataillone beseßten die verfalle

8. God.

nen Wälle der auf dem rechten Addaufer gelegnen Vorstadt Ghera, und nöthigten durch Geschüßfeuer die keck M. s. w. Pizz. herandringenden französischen Grenadiere bis Malleo zurückzuweichen; la Harpe hatte indeß seine Truppen in und bei Codogno aufgestellt, die Division Massena, welche den Uebergang während der Nacht vollendete, la= gerte nahe am linken Ufer des Po *).

Feldzeugmeister Beaulieu erhielt die Meldung von dem Gefechte bei Guarda meglio am Vormittage des 8ten und führte darauf 9 Bat., 12 Esc. über Chignolo und

*) In seinem Officialbericht an das Directorium (Moniteur p. 958) giebt Buonaparte den Verlust der Oesterreicher an Todten und Gefangenen zu 500 Mann an, in seinen Memoiren (III. 171) behauptet er, sie håtten ihre Geschüge, 2500 Gefangene und 3. Fahnen eingebüßt. Nach der aktenmåßigen Darstellung des Feldzugs in der Oesterreichischen Militairischen Zeitschrift (1825. II. 225) betrug der Verlust des Liptaischen Corps am 7ten und 8ten an Todten, Verwunde ten und Gefangenen nicht mehr als 10 Officiere, 558 Mann, nebst einem Munitionskarren.

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Drio nach Ospedaletto, wo er am Abende, jedoch nur 3 m. s. 8. Belg. mit 3 Bataillonen und dem größten Theile der Reuterei eintraf, weil 2 Bataillone zur Deckung der rechten Flanke, 4 nach Fombio und Codogno zur unmittelbaren Unterstützung Liptai's entsendet worden waren; als dessen Rückzug spåter bekannt ward, beschloß man sich am nächsten Morgen den Weg nach Pizzighetone mit den Waffen in der Hand zu eröffnen. Ein zufälliges Ereigniß schien die Ausführung dieses Entschlusses ungemein zu erleichtern. General Schubirz war mit 2 Bat., 4 Esc. bis in die Nähe von Codogno gerückt, und kam auf die Idee eines Ueberfalls, der ihm. Abends zehn Uhr so wohl gelang, daß er sich im ersten Anlaufe eines großen Theils des Ortes mit 6 Geschüßen bemächtigte; die überraschten Feinde geriethen in die schrecklichste Unordnung, und hätten bei fortgeseztem Gefecht den Flecken gånzlich geräumt, wenn nicht unbegreiflicherweise der österreichische General, mit den erlangten Vortheilen zufrieden, den weitern Angriff aufgab, und sogar gegen Morgen nach Casal Pusterlengo zurückging. La Harpe hatte bei der M. n. w. Cod. Bemühung seine Truppen zu sammeln, wahrscheinlich durch eine Kugel derselben den Tod gefunden; General Mesnard übernahm einstweilen den Befehl der Division, welche am nächsten Morgen wieder geordnet, den Desterreichern gegen Casal Pusterlengo folgte *). Beaulieu

*) Napoleon stellt dieses Gefecht (Mémoires III. 172. Notes et Mélanges I. 5) allerdings ganz anders dar. Nach ihm

hatte nehmlich während der Nacht seinen Entschluß dahin geåndert, daß er, ohne ein Gefecht zu wagen, bei Lodi über die Adda gehen, hinter diesem Flusse die Armee sammeln und sie dann ohne Berzug in die Gegend von Mantua führen wollte; F. M. L. Colli ward angewiesen, die Citadelle von Mailand mit allem Nothwendigen zu versehen und über Cassano zum Hauptcorps zu stoßen, Sebottendorf erhielt den Befehl die Arrieregarde an sich zu ziehen und bei Lodi zur Aufnahme der Vereinzelten einige Zeit stehen zu bleiben. Die Truppen, welche der 24 M. n. Osp.Obergeneral selbst führte, erreichten Lodi am 9ten gegen 2 M. n. 8. Lob. Mittag, und gingen in der Nacht nach Crema; 4 Bat., 4 Est. bei ersterem Orte zurückgeblieben, folgten am näch44M.n.8.Pavia.sten Morgen als die Division Sebottendorf dort eintraf.

wurden die Truppen la Harpe's nicht überfallen, sondern wiesen ein österreichisches Reuter-Regiment, welches zufällig bei Codogno erschien, durch ihr Feuer zurück, und la Harpe, von einer Recognoscirung zurückkehrend, ward durch seine eigenen wachsamen Leute erschossen. Als er dieses Mährchen dictirte, mochte er freilich nicht ahnen, daß die an ihn ge= richtete Meldung des General Mesnard über den Vorfall, in der Correspondance inédite (Italie I. 140-142), ge= druckt werden würde; diese besagt ausdrücklich: La troupe épouvantée hier soir, était dans le plus grand désordre dans le village; ne pouvant la rallier, à cause de la nuit, je chargeai de bons officiers, avec des soldats d'élite, d'aller à la découverte, et je me portai moimême sur le point occupé par l'ennemi: il était à Codogno.

Colli erfüllte den ihm gewordenen Auftrag, und stand bereits am Abende des 10ten bei Treviglio *).

8 M. d. Buffal. Als die Meldung von dem völligen Rückzuge der Gegner im französischen Hauptquartiere einging, eilte Buonaparte ihnen unmittelbar zu folgen, und zugleich

*) Moniteur p. 958. 959. Wiener Zeit. S. 1442. Dest. Mil. Zeits. 1813. VIII. Heft S. 57-59. Jahrgang 1825. II. 220-231. 257-262. 265. 269. Napoléon Mémoires III. 169–173. Notes et Mélanges I. 4. 5. Correspondance inédite I. 138. 140–144.

Um diese Zeit (am 9ten und 20ften Mai) schloß Buonaparte einen Waffenstillstand mit den Herzögen von Parma und Modena, welche zwar der Verbindung gegen Frankreich beigetreten waren, aber niemals Truppen gestellt hatten. Die Begünstigung, bis zum Frieden für neutral zu gelten, bezahlten sie etwas theuer. Parma mußte 2 Millionen Franken, 1700 Pferde, 2000 Ochsen, 15,000 Centner Getreide und 20 der besten Gemålde liefern; Modena 74 Millionen Franken, den Werth von 24 Millionen in Getreide, Pulver oder andern Kriegsmitteln, und 20 Gemålde. Mit Parma, welches man aus Rücksicht für den spanischen Hof schonte, ward unter dessen Vermittelung am 5ten November ein Friede ab= geschlossen, dessen wesentlichste Bedingung war, daß keine feindlichen Truppen das Land betreten, dagegen die Republikaner freien Durchgang haben sollten. Der Herzog von Modena, persönlich sehr reich und dabei ohne auswärtigen Schug, erhielt keinen Frieden, im Gegentheil ward ihm unter nichtigem Vorwande am 7ten Oktober der Waffenstillstand aufgekündigt und sein Land militairisch besest. Recueil des Traités III. 177-199.

die Abtheilung, welche er noch bei Pavia wußte, wo

möglich abzuschneiden. General Mesnard mußte das 2 M. n. Piac. Grenadiercorps bei Ghera ablösen, und dieses ́nach Casal Pusterlengo marschiren, wohin auch Massena im Laufe

des Tages vorrückte; die Division Augereau kam bis 34 M. n.w.Piac. Borghetto, Serrurier ward gegen Pavia entsendet. Am 10ten mit Tagesanbruch seßten sich die Truppen von Casal Pusterlengo und Borghetto wieder in Bewegung, und ihr Vortrab stieß noch auf die beiden letzten Bataillone Sebottendorfs, welche indeß ohne bedeutenden Verlust nach Lodi entkamen; gegen Mittag erschien die Spiße der Republikaner vor dieser Stadt, die Reuterei zog später am rechten Ufer der Adda flußabwärts, um eine Fuhrt zu finden und dann den rechten Flügel der Desterreicher anzufallen.

Diese zählten in 12 Bat., 16 Esc. 9627 Mann, welche folgendermaßen vertheilt waren: 1 Bat., 2 Esc. auf dem rechten Flußufer vor der Stadt, 3 Bataillone mit 14 Geschüßen am linken Ufer zu beiden Seiten der Brücke, an deren Zerstörung Niemand gedacht zu haben scheint, 5 Bat., 6 Esc. einige hundert Schritte hinter M. n. ê. Lobi. ihnen, 8 Escadrons bei Fontana an der Straße nach 4 M. d. Lodi. Crema, 3 Bat., 2 Esc. bei Corte del Palasio. Es lag

nicht in dem Plane Sebottendorfs, hier ein ernstliches Gefecht anzunehmen, er wollte nur seine höchst erschöpften Truppen ruhen und abkochen lassen; der französische Feldherr war dagegen entschlossen, den Uebergang jedenfalls noch an diesem Tage zu erzwingen, selbst bei der

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