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2 M. n. 8. Bab.

delberg, und die Beseßung dieser Stadt durch die Republikaner machte die Vereinigung der Armeen von Wurmser und Clerfait im Rheinthale unmöglich; zur Deckung eines Punktes von solcher Wichtigkeit war in diesem Augenblicke nichts als die Abtheilung des General Quasdanowich vorhanden, welche 9 Bat. 18 Esc. stark in der Gegend von Schwebingen stand. Unter diesen Umständen führte Clerfait am 22ften seine Armee auf das linke Ufer des

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Mains zurück, und sendete sogleich zur Unterstüßung 2 M. n. Heidelb. Quasdanowich's einige Truppen nach Weinheim; die 5 M.n. Weinh. Hauptmasse, ihnen zu folgen bestimmt, kam nach Arhei3 M. n. 6. Urh. ligen, zwei kleine Corps nach Babenhausen und Aschaffenburg *).· Diese Maasregeln würden bei größerer Anstrengung der Gegner Heidelberg schwerlich gerettet haben, indeß die Entscheidung trat eher ein, als sie wirksam sein konnten.......... Pichegru hatte am 22sten zwei Divisionen auf beiden Ufern des Neckar vorgeschoben**), von welchen

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*) Wiener Zeit. S. 2846. 2954. 2990. Gr. Beust IV. 94. 95. **) Diese Maasregel ist dfter der Verrätherei Pichegru's beigemessen worden, von welcher zu sprechen hier die passendste Gelegenheit sein dürfte. Außer allem Zweifel ist's, daß der General seit dem Sommer d. I. 1795, und zwar seit der Mitte des Monat August, wegen Wiederherstellung der Monarchie unter den Bourbons mit dem Prinzen Condé in geheimer`Unterhandlung stand, nur konnte diese auf den vorliegenden Fall keinen Einfluß haben. Einmal war zu dieser Zeit die Angelegenheit überhaupt noch nicht weit vorgerückt, dann hatte Pichegru hinsichtlich der Ausführung ganz andere Ideen,

Heidelb.

sich die Oesterreicher rechts bis Schriesheim, links bis Wieblingen zurückzogen; sie wurden folgenden Tags auch 11 u. 1 M. n. w. aus ersterem Dorfe vertrieben, und ihr Anführer rüstete fich, dem am nächsten Morgen zu erwartenden allgemeinen Angriffe zu begegnen. Er zog einige Bataillone einer

bei Wiesloch stehenden schwachen Abtheilung herbei, ließ 13 M.s. Heidelb. die auf dem rechten Neckarufer gelegnen Dörfer Handschuhheim und Neuenheim besehen und zur Vertheidigung einrichten, und sicherte auf dem linken Ufer Heidelberg durch einige Bataillone, so wie durch ein auf der Mannheimer Straße gegen Wieblingen vorgeschobenes Deta= chement.

General Dufour, Befehlshaber der beiden französischen Divisionen, führte persönlich den größeren Theil derselben am 24sten gegen die Stellung von Handschuhheim, und ließ dieses Dorf lebhaft angreifen. Nach hartnäckigem Gefecht, in welchem die Vertheidiger mehrmals verstärkt werden mußten, wichen endlich die Republikaner, und da fast in demselben Augenblicke eine ihrer Abtheilungen, die das Dorf zu umgehen versuchte, durch sechs Escadrons unter dem damaligen Oberstlieutenant Grafen

und genug Einsicht, um zu begreifen, daß ein solches Unter-
nehmen, mit einer geschlagenen Armee begonnen, nur das Ge-
genstück zu Dumouriez liefern könne. (Vergl. Mémoire con-
cernant la trahison de Pichegru, par Montgaillard
p. 13—16. 20-23. Bourrienne Mémoires I. 197 —
210. Gouvion St. Cyr II. 265-268).

Heidelb.

Klenau gänzlich geworfen ward, gerieth die ganze Masse in die größte Verwirrung; der commandirende General wurde gefangen, ein Theil der Truppen in den Neckar gesprengt, der fliehende Ueberreft bis jenseit Schriesheim verfolgt. Auf dem linken Flußufer besette die zweite Colonne Wieblingen, und versuchte sich vor dem Dorfe zum Angriffe zu formiren; lebhaftes Geschüßfeuer und die ausdauernde Tapferkeit der wenigen österreichischen Reuterei verhinderte sie daran, und die Nothwendigkeit des Rückzugs trat von selbst ein, als der Kampf bei Handschuhheim entschieden war. Eine dritte Abtheilung 12 M. s. w. erschien bei Waldorf, wahrscheinlich mit der Bestimmung, bei günstigem Erfolge des Hauptgefechts, die wenigen Truppen, welche General Karaczai bei Wiesloch befehligte,' zu vertreiben, und die nach Heilbronn führende Straße vor den Desterreichern zu gewinnen; sie zog ohne etwas unternommen zu haben ab, und scheint nicht verfolgt worden zu sein. Die Sieger verloren 5 Officiere, 181 Mann und nahmen 10 Geschüße mit einigen hundert Gefangenen; die Republikaner gingen bis in die nächste Umgegend von Mannheim zurück, und da Graf Wurmser mit einem Theile seines Heeres vom Oberrhein heranzog, so durfte man die dringendste Gefahr für den Augenblick als beseitigt betrachten *).

*) Wiener Zeit. S. 2954-2957. Jomini VII. 193— 195. Gouvion St. Cyr II. 191-193.

Un demselben Tage, wo dieses Gefecht vorfiel, ertheilte

Jourdan war am 23ften der österreichischen Armee an den Main gefolgt, befekte dessen rechtes Ufer bis Höchst und schloß, unter mehreren Gefechten mit der Besaßung, Cassel ein. Die Fortsehung seiner Operationen fand große Hindernisse, da es an einem Pontontrain fehlte um über den Fluß zu gehen, und die Benuhung der Brücke in Frankfurt eine abermalige Verlehung des neutralen Gebiets herbeigeführt håtte; dazu kam, daß der Mangel an Magazinen die Unterhaltung des Heeres höchst schwierig machte, und schon jest den Zustand von Indisciplin veranlaßte, welcher ihm später so verderblich ward. Unter diesen Umstånden hielten die beiden republikanischen Feldherrn und die sie begleitenden Conventsdeputirten am 4ten October zu Ober-Ingelheim einen Kriegsrath, worin beschlossen wurde, daß in Erwartung weiterer Ver haltungsbefehle Jourdan am rechten Mainufer stehen bleiben und Cassel belagern solle, während Pichegru die Gegner bei Mannheim beschäftige, und mit dem größern Theile seiner Armee den Rhein bei Kehl überschreite. Ehe dieß ausgeführt werden konnte, änderte sich die Lage der Dinge vollkommen.

der Wohlfahrtsausschuß den beiden Generalen eine Instruction über die fernern Unternehmungen, bei welcher nichts gerin geres beabsichtigt wurde, als die österreichischen Armeen in dem Raume zwischen dem Main, Rhein und Neckar so einzuschließen, daß fie das Gewehr strecken müßten. Das mert würdige Aktenstück findet sich: Jomini VII. 360-367

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Die Desterreicher, von denen sich das sächsische Contingent am 6ten October trennte, um zur Deckung der eignen Gränzen zurück zu gehen, brachen am 10ten aufz das Corps, welches bei Aschaffenburg gestanden, überschritt hier den Main, und marschirte auf dessen rechtem Ufer flußabwärts; die Hauptmasse von Arheiligen aus gegen Offenbach und Frankfurt. Berücksichtigte Graf Clerfait die Demarcationslinie, so blieb ihm nur das mißliche Unternehmen, den Main im Angesichte des französischen Heeres zu überschreiten, und dann eine allgemeine Schlacht zu wagen; günstiger stellten sich die Verhältnisse, wenn er weiter oberhalb das rechte Ufer des Flusses und damit die linke Flanke der Gegner gewann, wobei das Verfahren derselben bei Eichelcamp die nothwendig werdende Verlegung des neutralen Gebiets ent= schuldigen mußte. Der Feldmarschall trug kein Bedenken

diese Maasregel zu ergreifen. Am 11ten überschritt eine 3 M. n. d. Urh. bedeutende Abtheilung seines Heeres den Main bei Of2 M. n. Off. fenbach, rückte bis Bergen und setzte sich in Besik der 14. M. f.w.Berg. Niddabrücken bei Hausen und Rödelheim; eine andere M.s.w.Haus. 24 M. w. Off. erschien Höchst gegenüber und brachte eine zahlreiche Ar

tillerie nah an den Main, deren Feuer den Gegnern die Vertheidigung des rechten Ufers der Nidda ausnehmend erschweren mußte. Mit dem Morgen des 12tenentbrannte das Gefecht an diesem Flusse und zwar durch Angriffe der Republikaner, welche aber sämmtlich abge= wiesen wurden; als sie durchaus keinen Erfolg gewinnen konnten, und dagegen österreichische leichte Truppen weiter

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