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Hauptcorps bezog eine vortheilhafte Stellung auf dem 14 M. n. w. Cev. steilen linken Ufer der Corsaglia, rechts an Madonna M.n.8. M.v. Vico gelehnt, die Mitte hinter S. Michele, der linke M.n.d.S.M. Flügel hinter Lezegno. Die Stadt Ceva wurde noch am

17ten von den Republikanern besett, Serrurier folgte 14 M. n. Ceva. dem Feinde unmittelbar, Augereau marschirte nach Castellino, Massena ward eben dahin gewiesen. Um 19ten oder 20sten April *) griff Serrurier die Stellung an, setzte sich in Besitz von S. Michele und brachte den rechten Flügel der Piemonteser zum Weichen; allein Verstärkungen, welche Colli vom linken herbeiführte, stellten das Gefecht wieder her, und nöthigten die Republikaner mit beträchtlichem Verlust über den Fluß zurückzugehen; Augereau hatte indeß vergeblich versucht, denselben in der Gegend von Castellino zu überschreiten und so die linke Flanke der Gegner zu gewinnen.

Der Mangel, welchen die Armee litt, und die Befürchtung, daß die Desterreicher endlich wieder in Thá

*) In der Dest. Mil. Zeits. wird ausdrücklich der 20ste genannt, indeß in der Correspondance inédite (Italie I. 80, 81.) findet sich eine vom 19ten datirte Meldung über ein ungünftiges Gefecht, welches das im Terte erwähnte gewesen sein muß. Napoleons Erzählung ist ganz oberflächlich. Ueberhaupt wird dieser kurze Feldzug gegen die Piemonteser niemals mit dem wünschenswerthen Detail dargestellt werden können, da es ganz an genauen Nachrichten von ihnen fehlt, und man fast lediglich auf die einseitigen französischen Berichte be schränkt ist.

tigkeit treten möchten, nöthigten den französischen Feld= herrn ohne Zeitverlust den mißlichen Versuch gegen die Front der feindlichen Stellung zu wiederholen; um es mit beträchtlicheren Kräften zu thun, mußte Massena

nach Lezegno rücken, eine neugebildete Division sollte bei 3 M. s. Cast. S. Michele angreifen, und Serrurier von Torre Mon- 4 M. f.w. S.M. bafilico aus den äußersten rechten Flügel der Piemonteser

anfallen. Der Morgen des 22ften war zur Ausführung bestimmt und das in der Nacht vorher Colli alle seine Truppen hinter S. Michele zusammengezogen hatte, konnten die Gegner ohne Widerstand bei diesem Orte und Lezegno über die Corsaglia gehen; es kam sehr bald zum Gefecht, in welchem die Piemonteser, von allen Sei

ten angefallen, unterlagen und in Unordnung nach Fos- 4 M. n.w. S.M. fano zurückwichen. Ihre Reuterei deckte diese Bewegung und warf die französische, welche lebhaft aufzudrången versuchte, wobei deren Anführer, General Stengel, den

Todsfand; die in Mondovi zurückgelaffene schwache Be-1 M.n.w.S.M. sahung capitulirte noch an demselben Abende.

14 M. n.w. Bre.

Buonaparte übertrug die unmittelbare Verfolgung der sehr geschwächten Gegner der Division Serrurier, welche am 23sten Breolungo, Tags darauf la Trinita M.n.w.Mond. besetzte und am 25sten vor Fossano erschien; der größere Theil des Heeres nahm die Richtung gegen Turin, indem Massena über Carru und Bene am 25sten in Che-5 M. n. Mond. rasco, Augereau an demselben Tage über Dogliani und

M.n.w.t. Tr.

la Morra in Ulba eintraf. Die bei Dogliani stehenden 6 M. n. Castel. 8 piemontesischen Bataillone waren am 23sten bis Che

rasco, zwei Tage später gegen Turin zurückgegangen.

Unter diesen Umständen führte F. M. L. Colli sein Corps

23 M. n. Foff. am 26sten uach Caramagna, und da die Division Au23 M. w. Alb.gereau, um ihn abzuschneiden, bei Sommariva del Bosco 14 M. n. Car. eintraf, folgenden Tags nach Carmagnola, wo er den Oberbefehl niederlegte und sich in das österreichische Hauptquartier begab *).

Während dem hatte das Turiner Cabinet schon am 23sten einen Waffenstillstand in Antrag gebracht, worauf Buonaparte nur unter harten Bedingungen eingehen wollte; am 28sten ward endlich in seinem Hauptquartiere zu Cherasco ein Vertrag abgeschlossen, des wesentlichen Inhalts, daß die Republikaner im Besiße des eroberten Theils von Piemont verblieben, und ihnen die Citadelle von Ceva, so wie Coni und Allessandria eingeräumt wurden, lekterer Plak jedoch nur so lange bis die Uebergabe von Tortona erfolgen könne... Der siegreiche Feldherr ist wegen des bei diesem Traktate angeblich bewiesenen Edelmuthes gleich unverständig gelobt und getadelt worden; es kann dabei wohl nur das richtige Urtheil in Betracht kommen, womit er die Schwierigkeiten beim

Moniteur p. 873. 877. 897. 901. Dest. Mil, Zeits. 1813.
Vill. Heft S. 52–55. Jahrgang 1822. II. 215. 216.
Jahrgang 1825. II. 195–202. Napoléon Mémoires
III. 153–160. Correspondance inédite I. 61. 62. 68.
69. 71-73. 79-82. Jomini VIII. 88-96. 98. 100.

Angriff der piemontesischen Festungen gegen die großen Vortheile eines Vertrags abwog, welcher durch Ueberlieferung eines Theils derselben seine rückwärtigen Verbindungen sicherte, ein bedeutendes Glied der Coalition von dieser losriß und vor Allem die Möglichkeit gab, zur Eroberung der Lombardei zu schreiten, ehe die Desterreicher Verstärkungen erhalten konnten *).

*) Moniteur P. 921. Correspondance inédite I. 97-104. 112-114. Napoléon Mémoires III. 160. 161. Recueil des Traités III. 133-142. Um 15ten Mai ward zu Paris der definitive Friede unterzeichnet, dessen Bedingungen die des Waffenstillstandes an Hårte weit übertrafen. Der König von Sardinien trat Savoyen und die Grafschaft Nizza ab, und willigte in eine Regulirung der Grånze in den Alpen, welche lediglich zum Vortheil der Republik gereichte; außer den bereits besesten Festungen wurden noch Alessandria, Caftel Delfino, l'Assiette, Exiles, Susa und la Brunetta überliefert und die drei lehteren auf Kosten des Königs demolirt. Er trat nur in den Civilbesig des von den Franzosen besesten Theils von Piemont zurück, welcher fortwährend zu Contributionen und Naturallieferungen verpflichtet blieb; end: lich wurde den republikanischen Truppen überall freier Durchmarsch zugesichert. Moniteur p 973. 974. Recueil des Traités III. 144-151.

Zweiter Abschnitt.

Bewegungen der Oesterreicher. Sie gehen auf das linke Ufer des Po zurück. Buonapartes Marsch nach Piacenza. Uebergang über den Po. Gefechte bei Guarda meglio, Fombio und Codogno. Rückzug der Desterreicher hinter die Adda. Tref= fen bei Lodi. Beaulieu's Rückzug hinter den Mincio. Aufstand in der Lombardei. Marsch der französischen Armee ge= gen den Mincio. Treffen bei Borghetto

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Buonaparte hatte sich nicht getäuscht, als er voraussehte, der Kampf mit den Piemontesern werde eher entschieden sein, als von der österreichischen Armee etwas Wesentliches zu ihrer Unterstüßung geschehe. Die Hauptmasse derselben stand ruhig bei Terzo und Acqui, 8 Bat., 31 M. n. d. Ucq. 6 Esc. unter General Roselmini bei Bosco, und erst am 24sten Upril führte Beaulieu, 18 Bat., 22 Esc. nach 13 M. n.w. Ucq. Nizza della paglia, mit einer Avantgarde bei Castel nuovo, 1 M.n.w. Niz. um die Republikaner durch Bedrohung ihres Rückens zum Stehen zu bringen. Da diese aber nicht die mindeste Rücksicht darauf nahmen, und der österreichische General bald die Gewißheit erhielt, der König von Sardinien werde einen Waffenstillstand abschließen, so blieb nichts als der Rückzug hinter den Po übrig, wo man versuchen mußte, ob die noch vorhandenen Streitmittel ausreichten, unter dem Schuße dieses Stromes die Lombardei wenigstens eine Zeit lang vor dem Einbruche des Feindes zu bewahren. Eine Arrieregarde von 3 Bat.,

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