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der Republikaner zu groß, als daß so ungleicher Kampf lange håtte fortgesetzt werden können, und das Ganze begann eben zu weichen, als Urgenteau mit den beiden Bataillonen von Paretto auf dem Schlachtfelde eintraf. Ein wüthender Angriff dieser frischen Truppen drückte die Gegner anfänglich etwas zurück; da aber jezt Massena anlangte und in den linken Flügel der Oesterreicher einbrach, trat die Nothwendigkeit des schleunigsten Rückzugs ein; man hatte ihn kaum begonnen, als der Anfall einiger französischen Escadrons die bereits aufgelockerten Truppen völlig zersprengte. Von den 9 Bataillonen, welche das Gefecht bestanden, wurden sieben größtentheils aufgerieben und gefangen, und 18 Geschüße gingen verloren; was der Niederlage entrann, ging eben so wie die Truppen, welche das Schlachtfeld nicht hatten erreichen können, nach Terzo bei Acqui zurück.

Die französischen Relationen stellen die Ereignisse bei Cossaria und Dego als ein Ganzes, unter dem nicht wohlgewählten Namen der Schlacht von Millesimo, dar, und bezeichnen den Verlust der Verbündeten zu 2500 Todten, 9000 Gefangnen; ihre gesammte Combattantenzahl auf beiden Punkten erreicht noch lange nicht diese Summe*).

34 M. n.ö. Dego.

*) Moniteur p. 869. 870. Wiener Zeit. S. 1192. Deft. Mil Seits. 1813. VIII. Heft S. 49. 50. Jahrgang 1822. II. 199-202. 204-206. Napoléon Mémoires III. 150. 151. Jomini VIII. 80-82.

Die piemontesischen Bataillone zählten etatsmäßig 540,

Während die Sieger nach den Mühen des langen Kampfes ruheten, sahen sie sich plöhlich am frühen Morgen des 15ten überraschend angegriffen. Beaulieu hatte zur Sicherung des Gebirgs am 12ten den Oberst Bucas2 M. w. Volt. sewich mit 3 Bataillonen von Voltri nach Monte Fajale gesendet, von wo aus derselbe, wegen des von Montenotte herüberschallenden Kanonendonners, sich folgenden

Fai.

14 M. n. w. M. Tags mit der bei Sassello stehenden Abtheilung vereinigte. Hier ging am 14ten früh sechs Uhr ein vom 14ten um ein Uhr nach Mitternacht datirter Befehl Argenteau's ein:,,morgen früh nach Dego zu marschiren". Vucassewich glaubte um so mehr, daß der 15te gemeint sei, da der General wissen mußte, die Ausführung seines Befehls am Morgen des 14ten sei wegen der Långe und Beschwerlichkeit des Wegs unmöglich; er brach demnach + M. w. Saff. Mittags mit 5 Bataillonen auf, und traf über Piana botta und Mioglia am 15ten vor Tagesanbruch eine M. n. P. b. Stunde von Dego ein. Zwar hatten einzelne Versprengte von der Niederlage des vorigen Tages Kunde gegeben und der Führer eines in Mioglia aufgehobenen Pikets

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die österreichischen, wie schon erwähnt, im Durchschnitt 800 Köpfe, indeß waren zwei der lezteren fast ganz aufgerieben. Rechnet man jedes derselben zu 300 Mann, und nimmt die Piemonteser als ganz complett an (was aber nicht der Fall war), so fochten bei Dego 2160 Mann der legteren und 3260 Desterreicher. Nichts destoweniger bezeichnet Napoleon noch in seinen Memoiren allein die Zahl der Gefangenen zu 6000 Mann.

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dieß mit dem Zusahe bestätigt, daß bei Dego zwanzigtausend Republikaner stånden, doch durfte der Oberst von der Ueberraschung der Gegner beträchtliche Vortheile, und wenn das Gefecht zeitig genug abgebrochen ward, einen ziemlich sichern Rückzug nach Saffello hoffen. Demgemåß ließ er die lehten Höhen vor Dego, von Truppen der-Division la Harpe beseßt, durch zwei Bataillone an= greifen; sie wurden erobert, die Gegner kurz vor Mittag ganz in das Thal der Bormida hinabgeworfen und bald darauf die Verschanzungen bei Dego selbst erstürmt. Die Republikaner geriethen, wie aus ihren eignen Berichten hervorgeht, in die größte. Unordnung und ihre Anführer mußten Alles aufbieten, um nur einige Abtheilungen wieder zu sammeln, als zwei frische Halbbrigaden herankamen und das Gefecht wieder aufnahmen; unter ihrem Schuße gelang es endlich die Ordnung herzustellen, und weit überlegne Streitkräfte gegen die durch den Kampf bereits geschwächten österreichischen Bataillone zu führen. Sie wiesen zwei Angriffe ab, erlagen aber zuleht, erschöpft und fast ohne Munition, einem allgemeinen Anfalle; nur ein Theil von ihnen entkam nach Terzo, wohin indeß doch gegen 300 französische Gefangene mitgeführt wurden. Beim Beginn des Gefechts hatte Vucassewich den nach Acqui zurückgekehrten Feldzeugmeister Beaulieu um Unterstüßung ersucht, und dieser die Generale Colli und Provera dazu angewiesen; indeß wenn sie auch noch in der Lage gewesen wären, Hülfe zu leisten, so hätte diese doch, bei der Stellung, in welcher

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der Feldherr sie vorausseßte, jedenfalls zu spåt kommen müssen.

Durch alle diese Unfälle endlich über die eigentliche Lage der Dinge aufgeklärt, beschloß Beaulieu jede Angriffsunternehmung seines linken Flügels in der Riviera aufzugeben und die Armee größtentheils in den starken Stellungen bei Terzo und Acqui hinter der Bormida zu sammeln. Ihr Verlust in den Gefechten vom 11ten bis 15ten April wird zu 72 Officieren, 3051 Mann angegeben, wozu noch etwa 1600 Gefangne kommen, welche am 14ten April bei Dego in die Gewalt der Republikaner fielen; die Abtheilung Provera's zählte ungefähr 200 Todte und Verwundete, 600 Gefangene, von den Piemontesern waren 5 Bataillone aufgerieben *).

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Unmittelbar nach der Uebergabe Cossaria's hatte sich

der größte Theil der Division Augereau gegen Colli ge1 M. f. w. Goss. wendet, indem noch am 14ten eine starke Masse Rocca vignano, eine schwächere Abtheilung die Höhen von 1 M. f. w. Noc. S. Giovanni de Murialto besezte. Colļi ließ in der Nacht zum 16ten die bei Monte Zemolo aufgestellten

vig.

*) Moniteur p. 873. 877. Wiener Zeit. S. 1192. Deft. Mil. Beits. 1813. VIII. Heft S. 49–52. Jahrgang 1822. II. 203. 204. 207–211. 214. 216. Napoléon Mémoires III. 151–153. Notes et Mélanges I. 3. Correspondance inédite I. 77. 78. Jomini VIII. 80-85.

In den zu St. Helena dictirten Anmerkungen zu Jomini's Werke behauptet Napoleon, die Oesterreicher håtten bei Dego 10,000 Mann verloren, darunter 8000 Gefangene. t

Zem.

21 M. n. 8. Gar.

Bataillone nach Pedagiera abmarschiren, wobei die Nach- 14 M. v. 1. M. hut ein heftiges Gefecht mit den von Rocca`vignano vordringenden Republikanern bestand; alle übrigen Truppen zogen sich in das verschanzte Lager bei Ceva zusam= men, als am 16ten die Division Serrurier, in drei Colonnen von Garessio aufgebrochen, Batifolo, Bagnasco 2 und 14 M. n. und Nocetto erreichte. Jest wo der völlige Rückzug der Desterreicher in die Gegend von Acqui entschieden war, eilte Buonaparte die dadurch bewirkte Trennung der beiden Armeen durch unausgesetztes Drången der sardinischen so zu benutzen, daß er den König von der Coalition zurückzutreten nöthige; überzeugt, Beaulieu könne und werde während längerer Zeit nicht daran denken, diese Unternehmung zu stören, stellte er blos die Division la Harpe bei S. Benedetto zur Beobachtung auf, alles Uebrige ward herangezogen, namentlich auch die gesammte Reuterei, deren man beim Vorrücken in die Ebene dringend bedurfte.

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Augereau hatte sich dem verschanzten Lager von Ceva genähert, und versuchte am 17ten mehrere Angriffe, welche sämmtlich abgewiesen wurden; da indeß Abthei lungen der Division Serrurier gegen Torre monbafilico drangen und Massena, über Monbarcaro herangekommen, sich dem unteren Tanaro näherte, sahe F. M. L. Colli seine Verbindungen so ernstlich bedroht, daß er den Rückzug antreten zu müssen glaubte. Die Truppen bei Pedagiera gingen nach Dogliani, um wo möglich mit 3 M. n. w. Ped. den Desterreichern wieder in Berührung zu kommen, das

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