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Cyr, der es übernommen hatte, den Durchgang durch das Höllthal zu eröffnen, am 10ten Oktober mit 6 Ba1 M. f. w. Wolt. taillonen die wenigen Desterreicher vertrieb, welche Neustadt besetzt hielten; diese versuchten zwar folgenden La

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ges den Eingang zum Höllthal zu vertheidigen, erlagen aber wiederum nach tapferem Widerstande der Üebermacht 7M.n.w.Neust. und gingen über Freiburg nach Kenzingen zurück. Die M. w.Neuft. Sieger lagerten bei Zarten und beseßten am Morgen 34M.n.w.sart. des 12ten Freiburg und Waldkirch, worauf in den nåch14M.n.d.Freib. sten Tagen die übrige Armee das Höllthal durchzog, im Rücken durch die Division Ferino gedeckt, welche sich in der Gegend von Neustadt aufstellte; niemals hat viel leicht eine gleich hochgefeierte Unternehmung geringeren Kraftaufwand erfordert, als dieser Rückzug.

Von den Oesterreichern wurde er durchaus nicht beunruhiget. Petrasch und Nauendorf erhielten, ehe sie noch einen Entschluß gefaßt hatten, von dem Erzherzoge Befehl, in das Rheinthal abzurücken, und trafen am 6 M. w. 15ten Oktober Ersterer zu Ettenheim, Letzterer zu Elw. Rothw. zach ein. Latour, welcher am Tage nach der Schlacht von Biberach nach Erlenmoos zurückgegangen war, folgte

Schramb. 6 M.

zwar, sobald ihm der Abzug der Gegner bekannt wurde, über Biberach, Möskirch und Gutmedingen, hatte aber 15 M. f. w. Bib. am 13ten doch erst Donaueschingen erreicht, wo ihm eine neue Instruction des Feldherrn zuging; dieser gemåß marschirte er, durch einige Truppen Frölichs *) ver:

*) Man erinnert sich, daß dieser General am Tage des Tref

stärkt, in den beiden nächsten Tagen nach Hornburg, um 3M. n. w. Don. ebenfalls das Rheinthal zu gewinnen. Zur unmittelbaren Verfolgung des Feindes wurde nur General Frölich bestimmt, und das Condé'sche Corps an seine Befehle verwiesen, welches sich am 14ten bei Donaueschingen mit. ihm vereinigte; nach einem hier gehaltenen Ruhetage brach das Ganze am 16ten gegen Neustadt auf, während 2 M. w. Don. General Wolf mit 6 Bat., 4 Esc., schon früher entsendet, um die Division Tharreau zu beobachten, ihrem Marsche durch die Waldstädte folgte. Man fand bei Neustadt keinen Feind, da Ferino ebenfalls zurückgegangen war, nachdem die Armee das Höllthal durchzogen

fens bei Friedberg bei Schongau stand. Nach demselben blieb seine Abtheilung, an der nördlichen Gränze von Tyrol und Vorarlberg zerstreut, långere Zeit unthåtig, und nur 6 Escadrons machten am 7ten September einen glücklichen Streifzug bis Dachau; erst in der zweiten Hälfte des September lieferte er der ihm gegenüberstehenden Division Tharreau (6 Bat., 8 Esc.) bei Immenstadt, Kempten und Isny einige lebhafte Gefechte und ließ selbst Memmingen besegen, was die Absendung Ferino's in dieser Gegend zur Folge hatte. Zur Zeit der Schlacht von Biberach befand er sich bei Tettnang (7 M. s. w. Bib.) und schloß sich bei dem nachherigen Vorrücken der Armee über Markdorf und Stockach wieder an sie an, wobei einige Gefechte stattfanden. Wir glaubten, diese Bewegungen, welche durchaus keinen Einfluß auf die Entschei dung des Feldzuges hatten, nur beiläufig erwähnen zu dür fen, da der Leser ohnedem genöthigt ist, seine Aufmerksamkeit auf so viele wichtigere Punkte zu vertheilen.

stabt. 14 M. n.8.

Todt. 14 M. n.

24M. f.w.Neu- hatte; seine Division beseßte Todtnau, Steig, Hohlegraben und St. Mergen, wurde am 18ten Oktober angeSteta. M. n. griffen und aus den drei lehteren Orten vertrieben, wo fich die Vordertruppen Frölichs aufstellten *).

Hohl.

burg.

Siebenter Abschnitt.

Vereinigung der österreichischen Detachements im Rheinthale.
Schlacht bei Emmendingen. Schlacht bei Schliengen. Mo-
reau geht auf das linke Rheinufer zurück. Belagerung von
Kehl und des Brückenkopfs von Hüningen.

Als im Laufe des 12ten Oktober der größte Theil des französischen Centrums in der Gegend von Freiburg eingetroffen war, hatte er unmittelbar nichts gegen sich als 3M.n.w.Frei- 4 Bat., 4 Esc., welche theils Kenzingen beseßten, theils 14 M. d. Kenz. durch einen bis Elzach gezogenen Cordon die Verbindung mit den Truppen unter Petrasch zu erhalten suchten, der Marsch nach Kehl konnte demnach durchaus kein Hinderniß finden, verzögerte sich aber wegen einer Reise Moreau's nach Strasburg und sollte endlich am

*) Wiener Zeit. Beil. zu Nr. 77. S. 2929. 2930. Grundsåge der Strategie III. 273. 274. 282–288. 299. 300. Gouvion St. Cyr Mémoires III. 325 — 330. 454. 455. 460. 461. IV. 9. 226. 227. D'Ecquevilly Campagnes II. 142-154. Jomini IX. 72-74. Dedon p. 166

19ten begonnen werden, als die Nachricht von dem ungünstigen Gefecht, welches Ferino Tages vorher bestanden, ihn abermals aufschieben ließ. Während dem hatten sich die Umstände wesentlich verändert. Petrasch war am 15ten in Ettenheim, Nauendorf folgenden Tages in der Gegend von Bleibach, der Erzherzog mit 9 Bat., 1M.s.w.Elzach. 17 Esc., die er vom Niederrhein herbeiführte, bei Mahl-± M. n. Ett. berg eingetroffen, und da hier Latour am 17ten zu ihm 51⁄2 Meile n. w. stieß, waren 34 Bat., 82 Esc. unter seinem Befehle vereinigt, mit welchen er den Feind, ohne Rücksicht auf feine Ueberlegenheit, am nächsten Morgen anzugreifen beschloß; die Ermattung von Latours Truppen nöthigte die Schlacht bis zum 19ten zu verschieben, bis dahin fanden einige Avantgarden - Gefechte statt, durch welche

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Hornb.

die Desterreicher in den Besit des Dorfes Heimbach ge-17M. s. Mahlb. Langten.

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Wahrscheinlich zu Einleitung des beabsichtigten Marsches nach Kehl war die französische Armee indeß etwas vorgerückt, so daß am Morgen des 19ten Oktober eine

Freib.

Division des linken Flügels (9 Bat., 12 Esc.) bei Rie- 24 Meile n. w. gel hinter der Elz, die zweite unter General Beaupins (12 Bat., 12 Esc.) auf dem rechten Ufer dieses Flusses

bei Malterdingen stand; weiter rechts und durch einen M. 6. Reg. Bach von ihr getrennt, befand sich die Division Du

hesme (12 Bat., 8 Esc.) auf den Höhen zwischen Em- M. f. 8. Malt. mendingen und Heimbach; von der zweiten Division

des Centrums (12 Bat., 16 Esc.) war die eine Hälfte

M. n. Em.

bei Waldkirch, die andere, welche einige Gebirgsposten 13 M. f. 8. Em.

Walbk.

14 Melle f. w. besetzt gehalten, bei Zähringen aufgestellt, und 24 Esc. Reserve-Reuterei blieben weit rückwärts hinter der Elz. Mehrtägige Regengüsse hatten alle Gewäffer beträchtlich angeschwellt, die Ebene an vielen Orten überschwemmt und das Land so aufgeweicht, daß die Bewegungen der Truppen sehr schwierig waren.

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Ueber zwei Meilen betrug die Länge der franzöfischen Linie, was indeß von den Gegnern insofern nicht benußt wurde, als sie gleichmäßig ausgedehnt, in vier Colonnen dagegen rückten. Nauendorf sollte mit der ersten, 8 Bat., 12 Esc. starken, von Bleibach aus Waldkirch, die zweite (124 Bat., 23 Esc.) unter Feldzeugmeister Wartensleben Emmendingen angreifen und sich der dortigen Brücke über die Elz versichern, während die dritte, von 8 Bat., 15 Esc., über Heimbach und Malterdingen gegen Köntringen marschiren, die 5 Bat., 32 Esc. der vierten Kenzingen besehen und in der Richtung von Riegel eine Demonstration machen würden. Ehe noch die Colonnen am 19ten Oktober angetreten waren, entspann sich auf dem österreichischen linken Flügel ein Gefecht, indem die Division Ferino die Tages zuvor verlornen Posten angriff und zur Deckung dieses Unternehmens zwei Detachements der bei Waldkirch ste henden Brigade durch das Thal der Elz gegen Bleibach und über den Kandelberg gegen Simonswald vorgingen; fie stießen in beiden Richtungen auf die österreichischen M.n.8.Walbk. Vorposten, welche bis Bleibach zurückgedrückt und aus Simonswald vertrieben wurden.

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