Archiv für die pragmatische Psychologie oder die Seelenlehre in der Anwendung auf das Leben, Band 3

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E. S. Mittler und Sohn, 1853
 

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Beliebte Passagen

Seite 161 - Die wahre Poesie kündet sich dadurch an, daß sie, als ein weltliches Evangelium, durch innere Heiterkeit, durch äußeres Behagen, uns von den irdischen Lasten zu befreien weiß, die auf uns drücken.
Seite 236 - Gewinnt aber auch in der Wissenschaft das Falsche die Oberhand, so wird doch immer eine Minorität für das Wahre übrig bleiben, und wenn sie sich in einen einzigen Geist zurückzöge, so hätte das nichts zu sagen: er wird im Stillen, im Verborgenen fortwaltend wirken, und eine Zeit wird kommen, wo man nach ihm und seinen Überzeugungen fragt, oder wo diese sich bei verbreitetem allgemeinem Licht auch wieder hervorwagen dürfen.
Seite 199 - Denn das Gesetz des Geistes, der da lebendig macht in Christo Jesu, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
Seite 171 - Verhältnissen; er achtet und verachtet nichts; alles ist ihm gleich, sobald es gleich und ähnlich wird; er stellt zwischen die Poesie, welche sich und etwas darstellen will, Empfindung und Gestalt, und zwischen die Philosophie, die ewig ein Objekt und Reales sucht und nicht ihr bloßes Suchen, sich in die Mitte und will nichts als sich und spielt ums Spiel...
Seite 423 - Es kommt zwar durch das schlechte, größtenteils negative, ästhetisierende und kritisierende Zeitungswesen eine Art Halbkultur in die Massen, allein, dem hervorbringenden Talent ist es ein böser Nebel, ein fallendes Gift, das den Baum seiner Schöpfungskraft zerstört, vom grünen Schmuck der Blätter bis in das tiefste Mark und die verborgenste Faser.
Seite 423 - Unsere jetzigen Talente liegen alle auf dem Präsentierteller der Öffentlichkeit. Die täglich an fünfzig verschiedenen Orten erscheinenden kritischen Blätter und der dadurch im Publikum bewirkte Klatsch lassen nichts Gesundes aufkommen. Wer sich heutzutage nicht ganz davon zurückhält und sich nicht mit Gewalt isoliert, ist verloren.
Seite 79 - Gemüth ordnende und ihn selbst beherrschende Grundsätze hat. Ein solcher wird mit den glücklichsten Anlagen zu Rechtschaffenheit und Tugend oft am tiefsten sinken; . . . Da ich diese schrecklichen Klippen nahe genug im Vorbeischiffen selbst gesehen habe, und nicht ohne Gefahr; so ergreift mich beim Andenken jedesmal ein Schauder, und ich weiß dann nicht, wie ich nachdrücklich genug warnen, laut und feurig genug zurufen soll. Sie ragen nicht hoch aus dem...
Seite 346 - Allein in allem dem fand ich mich sehr getäuscht, und nicht blofs getäuscht, weil ich so viel erwartete, sondern wirklich, weil ich so wenig fand. Ich hätte die interessanten Ideen zählen können, die ich in den ganzen vierzehn Tagen von ihm hörte, und ich würde mich schämen, damit einen einzigen Tag, bei Ihnen oder Jacobi zugebracht, zu vergleichen.
Seite 228 - Denn für uns andere, die wir doch eigentlich zu Künstlern geboren sind, bleiben doch immer die Speculation, so wie das Studium der elementaren Naturlehre, falsche Tendenzen, denen man freylich nicht ausweichen kann, weil alles was einen umgiebt sich dahin neigt und gewaltsam dahin strebt.
Seite 320 - Die Ostheim und jeder malte ihn ganz kalt für alle Menschen und Sachen auf der Erde - Ostheim sagte, er bewundert nichts mehr, nicht einmal sich - jedes Wort sei Eis, zumal gegen Fremde, die er selten vorlasse - er habe etwas steifes...

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