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Ein solcher Fall lag in einer Prozeßsache vor, in der sich das beklagte Werk weigerte, die erhobenen Schadenersatzansprüche zu erfüllen. Da der eine von uns (Muth) bereits in einem ähnlichen Falle erfolgreich hatte eingreifen können, so wurden die erforderlichen Untersuchungen in sorgfältigster Weise angestellt und eine Reihe von interessanten Beobachtungen hierbei gemacht, die zweifelsfrei die Schadenursache festlegten. Die am Rande eines, durch die Gewerkschaft Blei- und

1) Diese Fläche nur mit CS, behandelt ergab fast das gleiche Erntegewicht als die nur mit Torf behandelte. Ein wesentlicher Erfolg bei CS2-Stimulation kann demnach nur durch Beidüngung eines organischen Düngstoffs eintreten.

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Anmerkung: Die stark beschatteten O- und W-Reihen zeigten größere Beschädigungen als die mittleren Reihen. Feinlaubige Sorten stärker geschädigt als stark laubige.

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Silberhütte bei Bad Ems verursachten ausgedehnten Rauchschadengebietes gelegenen Äcker wiesen Beschädigungen auf, für die die dauernde Einwirkung von SO2-haltigen Rauchgasen in Anspruch genommen werden mußte. Alle von uns bis zu 60 cm Tiefe gezogenen Erdproben waren. praktisch kalkfrei. Die Bindigkeit und die Krümelstruktur des Bodens war völlig verlorengegangen. Die Äcker wurden von Unkräutern bewachsen, die als säureliebend bekannt sind. Von den Kulturgewächsen hatte die Kartoffel am wenigsten gelitten, während Lupinen, Runkeln und andere weichblättrige Gewächse mehr oder weniger versagten. Getreidearten gaben erhebliche Mindererträge. Die Ursache dieser Erscheinung liegt hier offenbar weniger in den direkten, ätzenden Wirkungen der Rauchgase, als in der allmählich fortschreitenden Versäuerung und Entkalkung des Bodens bis zu der von den Wurzeln erreichbaren Tiefe. Auch an den zahlreich vorhandenen Apfelbäumen konnten charakteristische Schäden und Ernteausfälle beobachtet werden. Auf Grund einer Ernteund Düngungsstatistik soll nach dem Vorschlage des einen von uns (Muth) das ganze Schadengebiet in Zonen von annähernd gleicher Ertragsminderung der Kulturgewächse geteilt werden, und auf Grund dieser sollen die Schadenersatzansprüche geregelt werden.

Fr. Muth und G. Voigt.

7. Beobachtungen über die Braunfleckenkrankheit der Tomate. In den Tomatenkulturen der Lehranstalt traten in den letzten Jahren in zunehmendem Maße Schäden auf, die von dem Pilz Cladosporium fulvum Cooke, dem Erreger der Braunfleckenkrankheit, herrührten. Das Bedeutsame bei dieser Beobachtung war, daß sich die Krankheit nicht wie bisher auf die Treibhäuser beschränkte, sondern im Freiland allenthalben Schäden verursachte. Die Braun- oder Samtfleckenkrankheit hat erst um die Wende des Jahrhunderts, begünstigt durch die starke Ausbreitung der Tomatenkultur in Europa, den Weg von ihrem Heimatlande Nordamerika nach dem europäischen Kontinent gefunden, wo sie zunächst in den Treibhäusern von Italien und anderen Ländern vielfach ganze Ernten vernichtete. Ihr Erscheinen im Freilande ist als eine ernste Gefahr für die Tomatenkultur anzusehen. In Geisenheim wurde sie zuerst an der Sorte Malaga, einer spanischen Züchtung, aufgefunden, die 1923 in Geisenheim am Taluthause stand. Im nächsten Jahre trat sie bereits überall an den im Freiland gezogenen Sorten auf, besonders waren die an der Südwand des Holländerblocks stehenden Tomatenkulturen geschädigt. Es sind bereits Bestrebungen im Gange, um eine für das westeuropäische Klima geeignete, unanfällige oder wenigstens resistente Sorte zu züchten. Bei der hohen Empfindlichkeit der Tomate pilzlichen Schädlingen gegenüber ist dies Problem sehr schwierig.

Die ausgedehnten Tomatenkulturen der Lehranstalt gaben Gelegenheit, Beobachtungen über die Beziehungen zwischen Befallsgrad, Sorte und Standort anzustellen. Wir verweisen auf die beigefügte tabellarische

Jahresbericht Geisenheim 1924/25.

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Zusammenstellung. Aus unseren Beobachtungen glauben wir folgende Schlüsse ziehen zu können:

Begünstigt, vermutlich durch das schlechte Sommerwetter der letzten Jahre, ist die Braunfleckenkrankheit in Geisenheim, wie auch in vielen anderen Gegenden Deutschlands im Freiland aufgetreten. Verfolgt man die Stärke des Befalls, so ist seit 1923 ein dauerndes, scharfes Ansteigen der Schädigungen von Freilandkulturen zu beobachten. Die Verbreitung der Krankheit wird durch andauernd feuchte Witterung außerordentlich begünstigt. Zur Vorbeugung gegen die Erkrankung geeignete Kulturmaßnahmen bestehen in der Wahl luftiger und sonniger Standorte sowie einer entsprechenden Pflanzweite. Eine frühe, unanfällige oder wenigstens resistente Tomatensorte war unter den in Geisenheim gebauten nicht zu finden. Die feinlaubigen Sorten erwiesen sich der Infektion gegenüber als empfindlicher wie die großlaubigen. Fr. Muth und G. Voigt.

8. Tomatenschädlinge.

Anläßlich der vorstehenden Beobachtungen wurde das Augenmerk auch auf die Stärke des Befalls durch andere Tomatenschädlinge gerichtet. In den Kulturen der Lehranstalt traten im Sommer 1925 auf:

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7. Typhlocyba(Germ)
(Art unbestimmt)
(Gattung bestimmt)
8. Aleurodes brassi-
cae Walk

9. Thripsschäden

allenthalben besonders an geschlossenen Orten, sehr stark in der Drahtanlage im Muttergarten ziemlich häufig in der Drahtanlage im Muttergarten, die befallenen Pflanzen wurden völlig vernichtet

ziemlich stark bei einzelnen Sorten im Muttergarten, Drahtanlage.

vielfach, einzelne Pflanzen waren besonders stark rollkrank, ein sehr ausgeartetes Exemplar lieferte Material zur Nachzucht 1)

Vgl. folgenden Artikel

Im Spaliergarten recht zahlreich, sonst aber vereinzelt. Bestimmt wurde der Schädling durch Prof. Dr. Martin Hering in Berlin

Im Spaliergarten und in der Blumentreiberei (Mauerspalier) ziemlich zahlreich

Larven und Imagines an den vorgenannten Orten häufig

(Art unbestimmt) wurden mehrfach beobachtet Fr. Muth und G. Voigt.

9. Über das Auftreten von Aphis fabae Scop.2) an Tomaten.

Im Sommer 1925 wurden die Tomaten im Spaliergarten plötzlich teilweise so stark von Blattläusen befallen, daß die oberen und mittleren

1) Die jungen Pflanzen zeigen teilweise bereits die gleiche Erscheinung wie die Mutterpflanze.

2)(Papaveris Fb.)

Stengelteile schwärzlich verfärbt waren. Die Untersuchung ergab, daß es sich um mehrere Arten handelte, die in großen Mengen an den gelben Köpfchendrüsen der Tomatenstengel hängen geblieben und abgestorben waren. Daneben traten jedoch an den Blättern und Triebspitzen lebende Kolonien auf, die starke Deformationen verursachten. Herr Oberregierungsrat Dr. Boerner, Naumburg a. d. S., dem wir mehrfach lebendes Material einsandten, hielt die Erscheinung anfänglich für eine zufällige Windverwehung. Die Kolonien gingen bis auf wenige infolge des schlechten Augustwetters zugrunde. Durch Zucht wurde von dem Obengenannten die kolonienbildende Art als Aphis fabae identifiziert. Ihr Auftreten auf der Tomate ist wieder ein Beweis für die große Polyphagie dieser Blattlaus. Wir konnten bisher nirgends etwas über die Besiedelung von Tomaten durch Blattläuse im Freiland finden, unsere Beobachtungen dürften somit neu auf diesem Gebiete sein. In den Gewächshäusern werden die Tomaten schon seit einigen Jahren so stark von Blattläusen befallen, daß sie stellenweise energisch bekämpft werden mußten. Es handelt sich hier jedoch um andere Arten.

Fr. Muth und G. Voigt.

10. Beeinflussung der Frucht durch den Pollen.

In der letzten Zeit sind verschiedentlich in der Literatur Mitteilungen erschienen über sogenannte Xenienbildung bei Früchten, d. h. über die Einwirkung des Pollens auf Teile der Frucht, während bei den echten Xenien die Pollenwirkung nur den Samen betrifft, der auch die Merkmale der Pflanze aufweist, von der der Pollen stammt. Die Ursache dieser letzten Erscheinung ist völlig geklärt und als Folge der doppelten Kernverschmelzung während des Befruchtungsaktes im Embryosack erkannt. Dagegen sind die sog. Fruchtxenien ein noch völlig ungeklärtes und vielumstrittenes Problem. Unveröffentlichte Untersuchungen des einen von uns (Muth) haben bei Traubensorten, wo das Auftreten von Fruchtxenien immer wieder behauptet worden ist, stets negative Ergebnisse gezeitigt. Trotzdem wurden im Sommer 1925 wieder eine große Anzahl von Gescheinen sachgemäß und sorgfältig kastriert. Es wurden befruchtet:

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Keinen Ansatz ergab die gegenseitige Kreuzung der roten und weißen Sorte vom Elbling, Heunisch, Veltliner und Sylvaner.

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