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focht gegen die Türken, wohnte den Feldzügen in Siebenbürgen unter Basta (f. d.) bei, und kommandirte mit Ludwig Rákoczy in der Festung Lippa. 1603 schlug a und zersprengte er am eisernen Thore die Trümmer des türkisch-tatarischen Heeres des getödteten Moises Szekelyi, worauf Basta Siebenbürgen abermals befezen' konnte. Im folgenden Jahre besiegte D. in Siebenbürgen in einem Gefechte den Bethlen Gabor, mußte aber bald darauf der Uebermacht Stefan Bocskay's weichen, der sich zum Herrn des Landes machte. 1605 befand sich D. in Gran, während der Belagerung dieser Festung durch den Großwesir Mehemed, und erhielt, nachdem Graf Gottfried von Oettingen vor dem Feinde geblieben war, das Kommando daselbst. Er vertheidigte sich hartnäfig, bis die eigene treulose Besazung sich gegen ihn auflehnte, ihn an Händen und Füßen knebelte, und ihn und die Festung den Türken überlieferte. Er wurde jedoch bald wieder frei; Kaiser Mathias ernannte ihn zum Kriegsrath, Kämmerer und Obersten, und D. leistete im Kriege gegen die Venezianer dem Erzhause vorzügliche Dienste. Nach dem Ausbruche der böhmischen Unruhen schikte ihn der Kaiser mit einem in der Eile zusammengerafften, schwachen. Truppenkorps nach Böhmen, in welches Land er am 14. August 1618 verheerend eindrang, Bistriz wegnahm, und das vom Grafen Thurn belagerte Budweis ents sezte, später aber, wegen Mangel an Lebensmitteln, und am 14. September bei Tzaslau von einer überlegenen böhmischen Streitmacht angegriffen, zurüfgehen mußte. Mit Boucquoi (f. d.), der, aus den Niederlanden herbeigerufen, den Oberbefehl erhielt und von einer andern Seite in Böhmen eindrang, lebte D. in gespannten Verhältnissen. Am 10. Juni 1619 besiegte er, zugleich mit Boucquoi und Albrecht von Waldstein, den Grafen Ernst von Mannsfeld bei Tein, und half dadurch das von Thurn belagerte Wien befreien; nachdem das von D. 1618 errichtete Küraffierregiment (jezt Prinz Karl von Preußen) wenige Tage früher unter dem Oberften Saint Hilaire zu Wasser von Krems nach Wien geeilt war, und durch unerwartete Besezung des Burgplazes die dem Kaiser heftig bedrängenden Empörer verscheucht hatte. Hierauf rükte D. mit nur 8000 Mann nach Mähren, um diese Provinz von dem Anschlusse an dem böhmischen Aufstand abzuschneiden, eroberte das feste Schloß Jassowik, griff aber Nikolsburg vergeblich an, und blieb auch in einem Gefechte bei Wißtrich gegen die Mährer im Nachtheile. Im nämlichen Jahre erhielt er den Orden der Santa Milizia. 1620 drang er wiederum nach Böhmen ror, wo es ihm gelang, mit nicht mehr als 1600 Mann eine dreimal stärkere Abtheilung des böhmischen Heeres aufzureiben, und wurde bald darauf mit 10,000 Mann frischer Truppen nach Ungarn gegen Bethlen Gabor gesendet. Hier dekte er die Grenze von Oesterreich, und entsezte den Grafen Esterházy, welcher sich mit einigen tausend Kroaten in einem verschanzten Lager befand und von den ungarischen Mißvergnügten eingeschlossen war. Am 8. Oktober 1620 ging D. in der Nacht von Wien mit 40 Schiffen und einiger Bedekung auf beiden Seiten der Donau ab, um einen Versuch gegen Preßburg zu unternehmen. Er hatte das nöthige Geschüz, 9 Petarden und andere Hilfsmittel bei sich, um diese Stadt zu überfallen, in welcher sich damals die ungarische Krone nebst den übrigen Reichskleinodien befand. Zwar gingen schon bei Wien 3 Schiffe mit Geschüz und Pferden zu Grunde; auch litt während der Fahrt noch ein viertes bei Haimburg großen Schaden, aber troz dieser üblen Vorzeichen wurde die Fahrt fortgesezt und am Vormittag des 9. oberhalb Preßburg gelandet. D. griff die Stadt sofort an, erstürmte die Schanzen an der Donau, und ließ die Petarden an die Thore bringen, während er zugleich die Besazung des Schlosses durch eine Unterhandlung hinzuhalten suchte. Doch indem er Alles persönlich betrieb, wurde er von der Besazung erkannt, durch eine Musketenkugel getödtet, und die Feinde hieben in roher Wuth dem Leichname des Helden. den Kopf weg. Besser ehrte Bethlen den todten Gegner, indem er ihn, in Beisein des französischen Gesandten, feierlich in der Kirche des Barfüsserklosters zu Preßburg beerdigen ließ. (Mt.)

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Dandár nannten noch bis in die Zeit der lezten französischen Feldzüge die österreichischen Husaren ihr Gros, wenn sie auf Vorposten standen. Das Wort scheint sehr alten Ursprunges und Gebrauches, und war allgemein geläufig. Die Etymologie desselben ist schwer herzustellen, und dürfte auf den Begriff "ausschwärmen wie Bienen" zurüfzuführen sein, wornach „Dandár" eigentlich den Sammelplaz einer Partei bedeutet, welche von dort aus ihre Streifer aussendet. D'Andreis, (Julius Graf), früher k k. Genie-Hauptmann, und gegenwärtig königlich sardinischer General-Lieutenant, ist im Jahre 1787 zu Nizza in Sardinien geboren, und in der k. k. Ingenieur Akademie zu Wien erzogen. Er trat 1804 als Korpskadet ein, und wurde 1805 zum Oberlieutenant im Korps ernannt. Im Jahre 1809 versah derselbe als Kapitänlieutenant bei dem 8. Armeekorps, unter Kommando des F. M. L. Chasteler, Generalstabs- und Geniedienste, und zeichnete sich mehrfältig aus. Nach der am 25. April stattgehabten Affaire bei Volano (f. d.) wollte F. M. L. Chasteler einen Weg rekognosziren, welcher im Angesichte und parallel mit dem auf der nahe gelegenen Anhöhe von Volano aufgestellten Feinde lief. Um unerkannt zu bleiben, und die Aufstellung des Feindes genauer zu ergründen, kleidete sich Chasteler in den Mantel und Helm eines Soldaten, Hauptmann D'Andreis bot sich freiwillig an, 150 bis 160 Schritte vor ihm zu gehen. Da lezterer in voller Uniform war, so zog er die Aufmerksamkeit des Feindes, so wie auch das Feuer defselben auf sich, während Chasteler unbemerkt, vom Feinde seine Beobachtungen anstellen konnte. Eben so erstürmte D. ein für die Posizion der Armee wichtiges Dorf mit 40 Freiwilligen, was am folgenden Tage den Rükzug des Feindes nach Ala bedingte. Chasteler wollte hierauf wissen, ob in einem Thale, welches sehr nahe zwischen ihm und dem Feinde war, feindliche Vorposten und Piketen sich befänden. Auch diesmal bot sich D'Andreis hiezu freiwillig an. Er ging ungeachtet des heftigsten feindlichen Feuers ganz allein in jenes Thal, und entledigte sich des Auftrages zu vollkommener Zufriedenheit des Korpskommandanten. Am Ende des Weges, welchen F. M. L. Chasteler rekognoszirt hatte, am Fuße der Anhöhe von Volano nämlich, auf welcher der Feind aufgestellt war, lag ein Dorf, welches für denselben von großer Wichtigkeit war, da er durch dasselbe den Feind bei Roveredo in Flanke und Nüken nehmen wollte. Allein der Angriff dieses Dorfes war mit so viel Gefahr verbunden, daß Chasteler nicht ganz entschlossen war, es angreifen zu lassen. Kaum hatte er jedoch den Wunsch geäußert, daß er dieses Dorf in seiner Macht haben möchte, als sich auch gleich Hauptmann Graf D'Andreis freiwillig und mit größtem Eifer anbot, es augenbliklich zu nehmen. Er griff dasselbe mit 30 bis 35 Freiwilligen an, welche er führte und durch sein Beispiel aneiferte, und nahm auch bald dasselbe, obwohl es durch ein starkes Feuer, welches verschiedene Abtheilungen des Feindes, die in der Verlängerung der Gässen aufgestellt waren, vertheidiget wurde. F. M. L. Chasteler schikte hierauf ein Bataillon zur Besezung dieses Dorses, griff am folgenden Tag den Feind an, und nöthigte ihn sich bis Ala zurüfzuziehen. Am 19. Mai hatte D'Andreis, nachdem Oberstlieutenant Graf Leiningen von Hohenlohe - Bartenstein Infanterie, seinen Angriff von Trient aus, auf die Höhe von Schabs, um die Verbindung mit dem am Brenner stehenden General Buol zu bewirken, unternommen hatte, sehr wohl erkannt, daß Trient, der Schlüssel des südlichen Tirols, gehalten werden müsse; er eilte mit der Avantgarde, 62 Mann dahin, und hielt durch zwei Tage, bis zur Ankunft der Haupttruppe, den Trient bedrohenden Feind von jedem offensiven Unternehmen ab'; als jedoch das kleine Korps Leiningens (700 Mann) an Munizion zu leiden begann, 'suchte D'Andreis durch Streifzüge, des Feindes Aufmerksamkeit von Trient zu lenken und dem Korps Gelegenheit zu verschaffen, sich mit Munizion zu versehen. Bei dem Ueberfall auf Bassano durch das Detaschement des Grafen Leiningen führte D'Andreis freiwillig die aus 150 Mann bestandene Avantgarde. Unweit von Bassano, da die Gegend von Mauern, Gräben und Zäu

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nen sehr durchschnitten ist, ging er mit 12 Jägern und 10 Chevaurlegers vor, stieß auf eine feindliche Abtheilung, welche er nach kurzem Gefechte überwältigte, und ihr 35 Gefangene abnahm, wobei jedoch der Oberlieutenant von den Chevaurlegers neben ihm erschossen, und mehre Mann und Pferde verwundet wurden. Der Feind stellte sich auf den Mauern von Bassano; D'Andreis ließ jedoch gleich die Ka= nonen und den Rest der Avantgarde vorrüfen, ein heftiges Feuer gegen den Feind und das Thor eröffnen, hierauf Sturm blasen und stürmte an der Spize der Jäger das Thor, wo noch mehr an Gefangenen gemacht wurden. Der Feind ward hierauf blos durch die Avantgarde, welche allein ins Feuer kam, bis über die BrentaBrüke zurük getrieben. In Baffano ward ein kleines Magazin von Monturssorten erobert, welches der stark abgerissenen Mannschaft sehr erwünscht kam, auch wurden daselbst einige gefangene österreichische Offiziere befreit, und die Truppe mit hinlänglicher Munizion versehen, welche dieselbe schon sehr nothwendig hatte. Kaum war das Detaschement von dieser Expedizion in Trient eingerüft, als die feindliche Kavallerie von der Straße von Verona heransprengte und die Infanterie geschlossen anrükte. D'Andreis ließ gleich das Stadtthor schließen, welches der Feind aus 2 Kanonen und 1 Haubize beschießen ließ, und verrammelte dasselbe selbst mithelfend, ungeachtet des feindlichen Feuers so geschwind und so gut als möglich. Der Feind stürmte hierauf in Massen auf das Thor, auf die an der Stadtmauer angebauten Häuser und auf die Stadtmauer selbst. D'Andreis legte mithel fend unter dem heftigsten feindlichen Feuer mehre mit Nasen gefüllte Säke, hinter welchen sich die Jäger dekten, und der Feind wurde von diesen so kräftig empfan= gen, daß er ungeachtet seiner angestrengten Tapferkeit mit einem Verlust von 120 Mann zum Rükzuge gezwungen wurde. Hauptmann Graf D'Andreis, welcher sich auch bei der Vorrüfung nach Ala und dem Monte Baldo, so wie in jeder Gelegenheit als einen an Muth und Einsicht ausgezeichneten Offizier besonders hervorgethan hatte, erhielt in Anerkennung seines ehrenvollen entschlossenen und tapferen Benehmens das Ritterkrenz des Maria-Theresien-Ordens, trat 1812 in königl. großbritannische und hieranf in königl. fardinische Dienste, wo er bis zu seinem gegenwärtig bekleidenden Range vorrüfte. (Sik)

Daniel (Ludwig, von), k. k. Generalmajor, einer siebenbürgischen adeligen Familie angehörig und zu Vargyos im Jahre 1755 geboren, trat im 21. Lebensjahre als Kadet bei Toskana Dragoner ein, und wurde am 28. Februar 1778 zum Garde und Unterlieutenant bei der ungarischen adeligen Leibgarde ernannt. Im November 1783 wurde er als Oberlieutenant zum 1. Szekler Grenzregimente eingetheilt, kam im Jänner 1785 erneuert zur Garde zurük, und rükte mit der Ernennung zum 2. Rittmeister am 8. Oktober 1786 zum Szekler HusarenRegimente ein, wo er schon am 1. November 1787 zum Rittmeister avan= zirte. Der ausgebrochene Türkenkrieg bewährte D.'s Muth und Talente; seine erfte Probe legte er im Gefechte am Mühlberge (14. Juni 1788) ab, wo er an der Spize seiner Eskadron den Feind attakirte und zurükwarf; er wurde einige Tage darnach Major im Regimente; am 19. Juli hielt er sich sehr tapfer beim Bozzaner Paß, und als er im folgenden Jahre 1789 bei einer Rekognoszirung nach Kiraly Tető (25. Juli) mit seinem Detachement von 300 Türken mit Ueber= macht angegriffen wurde, hielt er sich nicht nur mit Auszeichnung, sondern schlug nach längerem Kampfe die Feinde in die Flucht; auch bot er sich bei Vertheidigung des Bozzaner Postens (am 3. August) freiwillig zum Angriff an, fiel den andrängenden Türfen in den Rüfen und entschied das Gefecht zu Gunsten der Kaiserlichen. Im Kriege in den Niederlanden zeichnete er sich bei Vertheidigung der Posten auf der Geidersheimer Anhöhe (25. November 1793) so vortheilhaft aus, daß er am Schlachtfelde Oberstlieutenant wurde. Im Gefechte bei Schwingenheim (19. Juni 1794), wo er mit verhängtem Zügel den Feind angriff, hatte das Regiment sehr gelitten und D. wurde verwundet. Später erntete er im

Treffen bei Handschuhsheim (24. September 1795), wo er seine Division nicht nur rühmlich anführte, sondern die Feinde bei Wieblingen wiederholt zum Weichen brachte, erneuertes Lob; focht, wie immer, tapfer in den Treffen an der Pfriem (10.), bei Frankenthal (14. Nov.) und Fischlingen (11. Dez.) 1795, vor Mannheim (14. Juni), bei Renchen (28. Juni), in der Schlacht bei Malsch (9. Juli), und dann bei Bopfingen am 5. August 1796. D. hatte ferner die Gefechte bei Neuwied, Wiesbaden und Frankfurt im April 1797 rühmlich mitgemacht, und sich in allen Gelegenheiten als unternehmend und tapfer bewiesen, was auch durch seine am 13. April 1797 erfolgte Beförderung zum Oberst beim serbischen Freikorps, mit welchem er zur Armee nach Oesterreich kam, anerkannt wurde. Nach Reduzirung desselben erhielt er am 16. Mai 1800 die Einthei= lung beim slavonisch-kroatischen Grenz-Husarenregimente, wo seinem Muthe wieder mehrfältige Gelegenheit zur Auszeichnung geboten wurde. Ende Mai unterhielt er die Verbindung mit dem Fürst Reuß'schen Korps in Tirol von Landshut aus, und bestand am 27. ein hiziges Gefecht bei Buchlon in Schwaben, überfiel am 8. Juni mit Meßaros Husaren die Franzosen bei Schwabenmünchen, wo er viele Gefangene und reiche Beute machte, einige Kanonen und zahlreiche Bagage eroberte und den Feind bis Ertringen verfolgte. Sodann kam er zum Fürst Reuß'schen Korps nach Tirol, focht bei Hann in Baiern (1. Dezember) mit gewohnter Tapferkeit, so wie bei Lambach und Schwanstadt (18. dess. Mts.). Als dieses Husarenregiment im März 1801 reduzirt wurde, rükte D. in Würdigung seiner vielfältig bewiesenen Thaten, am 29. Juni 1801 zum G. M. vor, erhielt eine Brigade in Siebenbürgen, machte den Feldzug in Italien mit, übernahm dann eine Brigade in Ungarn, stand während des Feldzuges 1809 bei der Neservearmee in jenem Lande und trat am 1. Juli 1809 in Pension; er zog sich nach Kronstadt in Siebenbürgen zurük, wo er am 19. Februar 1810 verschied. Persönlich tapfer und unternehmend, fehlte ihm die Gabe des selbstständigen Wirkens, woher es kam, daß er in der höhern Stufe weniger erfolgreich verwendet werden konnte. (Hd.)

Daniele, Gefecht am 11. Mai 1809, f. San Daniele. Dannebrog-Orden, dänischer Verdienstorden, gestiftet wahrscheinlich 1219 von Waldemar II., König in Dänemark; 1671 von Christian V. erneuert, erhielt er 1808 durch Friedrich VI. neue Statuten. Ordenszeichen: goldenes oder silbernes, blau emaillirtes Kreuz unter einer Königskrone, auf den Kreuzesarmen die Worte: Gud og Kongen (Gott und der König), in der Mitte ein W (Waldemar), in den Kreuzwinkeln vier Kronen. Es wird am weißen, roth eingefaßten Bande getragen. Besteht aus 5 Klassen (Großkommandeur, Großkreuz, Kommandeur, Nitter, Dannebrog - Mann); die ersten vier tragen das goldene, die fünfte das silberne Kreuz. (Bbb.)

Danno (Josef, von), k. k. Feldmarschall-Lieutenant und Festungskommandant in Ofen, war 1742 zu Freiburg in Vorderösterreich geboren und trat ursprünglich in französische Dienste, wo er 1762 den Krieg gegen England in dem Schweizer Inft. Ngte. Baron Eptingen mitmachte, und in den Schlachten von Amöneburg und Hessenkassel mitfocht. Von 1768 bis 1769 war er auf der Insel Corsica gegen die Rebellen bis zur Einnahme dieser Insel verwendet worden. Am 31. Juli 1779 trat D. in österreichische Dienste und ward beim Ingenieurkorps angestellt. Hier machte er in dem Feldzuge 1788-90 die beiden Belagerungen von Sabacz und Belgrad mit. In den Revoluzionskriegen war D. 1792 bei der Berennung und dem Bombardement von Tionville, kam am 1. Juli 1792 als Major zum Sappeurkorps, wo er 1793 bei der Berennung von Condé, der Stürmung und Eroberung des verschanzten Lagers von Famars, dann den Belagerungen von Valenciennes und Le Duesnoy, so wie bei der Eroberung des Camp de Cäsar, der Einnahme des Waldes von Bomeille, der Berennung von Maubeuge und bei der Sprengung des

Forts von St. Louis mit vieler Einsicht und ausdauernder Thätigkeit in seinem Fache mitwirkte. Im Jahre 1795 war er bei der Belagerung von Mannheim, und zu Ende April 1796 zum Oberstlieutenant im Ingenieurkorps ernannt und als Forti= fikazions-Direktor bei der Vertheidigung von Mainz thätig. Im Feldzuge 1799 wurde er Oberst und Feldgeniedirektor bei der Armee in Italien, wo er sich in der Echlacht von Verona (s. d.) auszeichnete, und vom F. Z. M. Baron Kray wegen feiner eifrigen Mitwirkung bei der Belagerung der Festung Peschiera, welche am 5. Mai kapitulirte, so wie bei jener der Festung Mantua, welche er persönlich dirigirte, unter den vorzüglich Ausgezeichneten genannt wurde. Eben so hatte D., nach dem Zeugnisse des F. M. L. Fürsten Liechtenstein, mit dem Obersten Reisner der Artillerie bei der Eroberung der Festung Cuneo (f. d.) mit größter Anstrengung Alles das aufgeboten, was Kenntniß, Einsicht und Thätigkeit zu erzielen vermögen, um in 24 Stunden so viel hervorzubringen, als sonst gewöhnlich in Wochen erzwungen werden kann. D. ward hierfür außer dem Kapitel zum Ritter des MariaTheresien-Ordens ernannt, zeichnete sich hierauf im Jahre 1800 als Feldgeniedirektor wiederholt bei der Berennung von Savonna, bei der Besiznahme von Nizza, dann bei der Berennung des feindlichen Fortes Albano, bei dem Angriffe des Brükenkopfes von Vazo, so wie bei dem Rükzuge der österreichischen Armee aus dem Genuesischen und den darauf gefolgten Schlachten von Marengo und am Mincio sehr vortheilhaft aus. Im Jahre 1805 zum Generalmajor befördert, kam D. als Geniedirektor nach Josefstadt, ward 1809 in gleicher Eigenschaft nach Peterwardein übersezt, 1812 zum Feldmarschall-Lieutenant und Fortifikazionsdirektor in Theresienstadt befördert, erhielt 1814 das Ritterkreuz des österreichischen Leopold- und des königl. baierischen Mar-Josef-Ordens, und wurde 1815 zum Festungskommandanten in Ofen ernannt, wo er schon im folgenden Jahre (am 22. Oktober) in dem hohen. Alter von 74 Jahren verschied. (Stk.)

Dauer der Geschüze wird im Allgemeinen bedingt durch die Gattung und Güte des Materials, Behandlung desselben während der Erzeugung, dann durch ihre Konstrukzion.

Hat das Materiale nicht die gehörige Härte, um den Einwirkungen der Pulververbrennung, dann den Projektilanschlägen zu widerstehen, ist das Rohr lang und hat es zu kleinen Spielraum, ist es zu schwach in seiner Metallstärke: so wird die Dauer der Geschüzröhre sehr verkürzt.

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Wesentlichen Einfluß auf die Dauer der Geschüze nimmt auch ferner die Art und Weise des Schießens und Werfens aus selben, ob langsam oder geschwind, da in lezterem Falle, nämlich bei ununterbrochenem Feuer, das Rohr mehr erhiztund hierdurch die Cohäsion geschwächt wird.

Nach den bisher gemachten Erfahrungen und Versuchen kann man die Dauer metallener Feldgeschüze auf 5—6000, der metallenen Batteriegeschüze aber auf 2-3000 Schüsse rechnen.

Nach dieser Anzahl Schüsse jedoch ist noch nicht die vollkommene Untauglichkeit derselben bedingt, nur leidet nach dieser großen Anzahl Schüsse wegen der eintretenden Bohrungserweiterung jedenfalls die Sicherheit des Treffens mehr oder weniger.

Die Dauer der eisernen Geschüzröhre wird nicht so sehr durch die Erweiterung der Bohrung nach einer großen Zahl von Schüssen, sondern vielmehr durch die entstehende Unsicherheit in Bezug des Zerspringens bedingt.

Dauer des Feuergewehrs, s. Feuergewehr.

Daun, Grafen von und zu, haben dem k. k. Heere acht Generale gegeben. Sigumbert, ein tapferer Kriegsmann zur Zeit Karl Martells, erbaute im Jahre 731 auf einem hohen Berge in der sogenannten Eifel, jenseits der Mofel, zwischen dem Erzstift Trier und der Provinz Luremburg die Burg Dune, von der er sich dann Herr von Daun (Dhaun, Thaun oder Dune) nannte, und als

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