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fie wellent ich seiden alle
und in die helschen kessel vallen,
da sond ir liden grossi not.
nun wol hin in die hellesot!
ir müssent och iemer vinster han,
nieman ich da gesechen fan.
nun strichent mir ab den ougen,
won iwer wil ich hút verlögen.

Denn spricht got zu Lucifer.

Lucifer ich gebüt dir hút,

das du fåchist dis lut,

und für si in der helle pin,

da sond si ewenklich (verdampnot) sin
und mit den tüfflen allen

sont si weinen und gållen.

ir sond si och martren iemer me,
das si vast schrigent ach und we,
und fürent si in der helle grund,
das gebüt ich ich an dire stund.

Also antwurt Lucifer und spricht.
Here, des solt du sin gewert,
ich han des nun lang begert.
ich und alle mine gesellen
wend si hút ze tod vellen.
schlangengallen sol sin ir win,
trakengift sol ir spis sin.

ir zungen sond sij fressen,
des han ich mich vermessen,

15

20

25

S. 387.

30

35

gefotten und gebråten.

das si ie minen willen täten

40

21 verlögnen.

25 verd. ist zu viel. 27 der Sinn würde kallen zu gällen führt aber nicht auf diese Verbesserung.

laffen, die Schreibung

36 fin ir gift und win. Ueber die Höllenpein s. die französischen Gleichstellen bei Jubinal mystères 2, 383 flg.

bar umb fonb ft but ban ge Tôn.
ich für si, das si niemer me
gesehent weder sunnen noch môn.
dar leg ich alle diener min,
das si haben müssent ewig pin.
her, si sond billich sin bi mir,
si wolten nie gedienen dir,
din wunden hand si dik verschworn,
darumb si billich sint verlorn.
karg, fraussem wärent si alle tag,
mit warheit ich das sagen mag,
ir sund han ich alle geschriben.
bi uns sond si iemer ligen

G. 388.

45

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die helle will ich mit ich teilen.

Denn werdent die verdampnoten an ein seil geleit und spricht ein sel. Ach und we das ich ie ward geborn!

ich han verdienet gottes zorn.

owe ach hut und iemer me,

ich han leid und menges we.

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42 besser den lon. 43 dieser Vers unterbricht das Reimpaar, er scheint mir eingeschoben, denn 44 kann fortfahren: si gesehent. 54 für si steht ir. 61 himerich, wie 537. 62 Juden paßt nicht in den Vers. 63 beffer: zer.

wer ich gesin arm und nit rich,
so hett ich hút das himelrich.
min schöni hät mich hút verstossen,
in der helle müss ich rossen.

min gewalt hat mich verteilt,

der tüfel hat mich geseilt.

der welt er hat mich verräten,

in der helle mus ich sieden und bråten.

owe groff hergleid ach und we!

got gesich [ich] niemer me.

verflücht sij hút die bösen fart,

an der ich ie geborn wart!
gottes antlit můs ich fliehen,

in die helle wil mich der tüfel ziehen.

75

S. 390.

80

ach und we der herten stund,

noch hut so mus ich in der helle grund!

85

Denn wirt unser liebe frow bewegt mit erbermd und ståt uf, und nimpt die helgen 12 potten, und ståt für unseren heren und spricht zu irem vil lieben kind, und bitt für den sunder, also hie nach staut. Liebes kind, du solt mir vertragen,

das ich noch hut mit dir wil sagen.
ein mensch tut gern nach finer art,
als im an geboren ward:

min art ist erbarmherzikeit,
von geburt ist si an mich geleit,
da mus ich mich erbarmen
über den funder vil armen.
des wil mich min milti zwingen,
umb den sunder mus ich ringen.
ich were nie worden die müter din,
were kein sunder gesin.

78 sieben und ist zuviel. 80 ich fehlt. und Sinn, wiederholt aus 672. 673.

90

S. 391.

95

86 noch hut stört den Vers

von dem sunder han ich groff er,
ich bin küngin und noch mer
denn kein frow, die ie ward geborn.
mir tut we, wirt ein sunder verlorn.
der sünder mag wol zu mir fliehen,
won ich mag im nug verziehen:
den sunder mus ich vast minnen,
und zu diner sun gewinnen.

ich ermanen dich der brüste min,

das du dem sunder wellist genedig fin.

du hast doch mir geben gewalt,

700

5

das ich sol enpfähen jung und alt, S. 392. 10
als dik der sunder zu mir kunt;
so sprach zu mir din milter mund.
here, din marter was so gross,

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das [du] dich wellest erbarmen

uber den sunder vil armen.

Dar nach bitt s. Johans und spricht denn also zû gott.

Here, din milte erkenn ich wol,

25

da von ich dich bitten sol,

das du Marien der måter din

S. 393.

hút genedig wellist sin

2 kein für ein.

und in. 8 statt dem sunder fordert der Vers: im.

12 do für so. 23 da dich.

und ir gebett wol wellist enpfån
und läff si frölich von dir gån,
des wellent wir dich alle vlien.
lieber her, nun erhör Marien,
won du bist ir gar vil lieber sun.
here, din gebett er gib uns nun.

Antwurt got und spricht.

Maria du bist milt und füs,
als min muter ich dich grüss.
du bist des sunders grosser troft,
mengen hast du von der hell erlost,
ich han dir öch geben gewalt
uber alle sunder jung und alt,
das du im helfist an der stund,
wenn er mit ruwen zu dir kunt.
groff erbermd ist dir anerborn.
kein sunder sol sin verlorn,
der zu dir flücht, e er stirbt,
er billich gnad umb dich erwirbt:
wer sich aber nit wil bekeren
und dich müter nit wil eren,
denn so in begrift der tod,
der sol billich liden not.
umb den nieman bitten solt,
wenn er selb nit bitten wolt
mich noch dich, die helgen min,
der sol billich des tüfels sin.
alo bảnh getån bi bóp vút,
die ich verdampnen hút,
si woltent nie bus enpfån,
noch ir sünd vor dem tod lön.

31 für vlien steht bitten, was in keinem Falle reimt.
41 mir statt im. 42 statt dir ziehe ich mir vor.

nach 42.

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