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phalen, und die andern benachbarten deutschen Länder zu decken, und allen ferneren Nachtheil, welcher aus der Berlassung dieser Barriere auch für die Rheinarmee ent= stehen würde, zu entfernen." Clerfant ersuchte den Gra fen Wallmoden um die bestimmteste Erklärung, in wie weit, und mit welchen Mitteln oder Nachdruck, der felbe das Land und die Gegenden, welche die alliirte kombinirte Armee dermalen besett halte, zu vertheidigen gedenke." Auch bat er um die Mittheilung des für diesen Zweck entworfenen Vertheidigungsplanes. Clers fant versprach, „diesen mit der k. E. Hauptarmee thätigst zu unterstüßen, in so weit es die Terränvortheile und die geographische Lage der Gegenden, die Nothwendigkeit, die kaiserlichen Truppen stets in genauem Zusammenhange zu erhalten, - so wie die MöglichEeit, dieselben unterzubringen, und die Sicherung ih rer Subsistenz durch Freilassung ihrer Verbindung mit Bremen, es immer erlauben würden. Für den Fall, daß Gen. d. Kav. Graf Wallmoden es nicht für mög lich halten sollte, die Stellung hinter der Emms zu vertheidigen, wäre es für Clerfant von der größten Wichtigkeit, dessen Absichten frühzeitig zu erfahren; um wegen des Auxiliarkorps die erforderlichen Maßregeln ergreifen zu können."

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Am 4. Februar ließ F3M. Alvinky den Rückzug des rechten Flügels, oder des Haupttheils des E. E. Auxiliarkorps, von der Visel beginnen, und diese Ve wegung wurde mit drei Märschen am 6. Februar vollendet. Die Truppen wurden in ihrem Zuge nach den denselben an der Lippe und im Münsterlande angewiefenen Quartieren durch die bisherigen Vorposten gedeckt, welche nun die Nachhut bildeten, und, so wie fie

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täglich eine Strecke zurückgingen, sich dann immer wieder in einer die Haupttsuppe schüßenden Postenkette aufstellten. So standen dann nach der ersten Bewegung am 4. Februar der Oberst Auffenberg von Borkelo bis Ruerlo, Oberst Elsnig von Zelhem über Deutekom bis Keppel. Oberst Gottesheim zog sich zwischen der alten Yssel und dem alten Rheine zurück, und dehnte sich rechts gegen Doesburg. Das Hauptquartier kam nach Bochholt. Um zweiten Marsch= tage stellten sich Auffenberg von Enschede bis Grol (Groenlo), Elsniß von Anhalt bis Lichtenvoorde; Gottesheim ging zurück über Bredevoort nach Breden und Stadt Lohn. Der Oberst d'Aspre brach von Emmerich auf, und zog eine neue Postenkette von Rees bis Anholt. Das Hauptquartier blieb in Bocholt. Diese Kette wurde in den nächsten Tagen beibehalten. Das Hauptquartier ging am 6. nach Dorsten. Die meisten Truppen erreichten ihre neuen Stazionen. Um 7. Februar hatten die Generale des rechten Flügels folgende Quartiere bezogen, in wel chen und in deren Umgegend dann auch ihre Truppen kantonirten: Der FM. Baron Werneck, Komman dant des rechten Flügels, zu Lembeck (im Kreise Ahaus), GM. Petrasch in Uh a us, Finke in Coe 8, feld, Riese in Borkem, Boros in Groß-Burlo, Davidovich in Ringelberg, Welsch in Halteren, Spork in Reklinghausen. Als das E. E. Auxiliar korps die neue Stellung ganz eingenommen hatte, lehnte sich dessen rechter Flügel an Münster, der linke an Wesel. Die Vorposten blieben gegen die hollän dische Grenze vorgeschoben, und hielten die Linie

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von Ottenstein, über Breden, Stadt Lohn, Bocholt, Anholt, auf Rees.

Die Franzosen hatten den Abmarsch von der Offel nicht beunruhigt. Die Divisionen Macdonald und Moreau rückten erst am 4. und 5. Februar an diesen Fluß vor, und stellten sich, die Erste auf der Linie von Campen über Zwoll bis Deventer, die Lets tere von hier bis 3 ütphen auf. Die Division Vandamme von dem linken Flügel der Sambre und MaasArmee wurde zur Verstärkung der Nordarmee bestimmt, ging über die Waal, rückte am 6. und 7. Februar von Arnheim gegen die Yssel vor, und beseßte Doesburg. Vandamme breitete seine Truppen an dem linken Ufer des Flusses, dann an dem drusischen Kanal und an jenem von Panderen aus. Aber er überschritt die Yssel nicht eher, bis sich die kaiserlichen Verposten ganz über Rees zurückgezogen hatten. Jeßt erst ließ dieser Gen. Emmerich beseßen, schob seine Vorposten bis Anholt vor, und schickte Patrullen bis Bocholt, welches die kaiserlichen Vortruppen nun ebenfalls räumten.

Auf dem linken Flügel der Franzosen, von den Divisionen Macdonald und Moreau, überschritten am 7., 8. únd 9. starke Abtheilungen, die von 100 bis 1500 Mann zählten, die Yssel, und streiften gegen Ommen, Ryssen, Goor. Die Landleute jener Gegend der holländischen Provinz Ober- Yssel hatten durchgehends die Waffen ergriffen, und beunruhigten, wohl verborgen in Schlupfwinkeln, die ihnen das durchschnittene Terrän bot, die Patrullen und Pikets der Alliirten unaufhörlich mit Flintenschüssen.

Am 6. Februar rückten von der Brigade Reynier, aus Zütphen 1 Bataillon Grenadiere, 2 Eskadrons

Chasseurs, begleitet von einigen hundert bewaffneten Bürgern und Bauern, über Goor und Ryssen vor, um bei dem großen Zwischenraume, welcher die beiden Heere trennte, die Stellungen der Alliirten zu rekog. nosziren. Am 7. kam diese Abtheilung auf Almelo und Hardenberg. Die Engländer verließen nun ihre dortigen Vorposten, und räumten auch die Festung Coevorden, welche die einzige Deckung der Mitte der Vorpostenlinie war. Durch den Besiß dieser Fea stung wurde nämlich der Feind Meister der Dinkel und Vechte, und diese beiden Flüsse boten nun den Alliirten keine Vertheidigungslinie mehr. Die Vorposten mußten sich in dieser Gegend bis Nienhuys und Velthuns zurückziehen. Am 8. Februar räum ten die Franzosen Amelo und die übrigen offenen Orte, welche sie besetzt hatten, wieder. Nur in Coevorden ließen sie eine hinreichende Besaßung. Die englischen Husaren eilten vor, um jene Orte wieder zu besetzen. Aber in der Zwischenzeit hatte sich bereits der ganze Landstrich revoluzionirt und bewaffnet, und die Husa. ren, überall mit Flintenschüssen empfangen, mußten zurückgehen. Die Pikete wurden also in Ottmarsum und Oldensaal, die Unterstüßungsposten näher ges gen Bentheim, aufgestellt, wo Gl. Abercromby sein Quartier genommen hatte.

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Die verbündete Armee hatte nunmehr Holland verlassen und stand auf deutschem Boden. Der Zweck dieses Auffaßes, den Winterfeldzug in Hol: land 1794-1795 zu schildern, ist hiermit erreicht. In der Aufstellung, welche diese alliirten Korps nunmehr in Deutschland genommen, sollten sie den Feind, wenn er aus Holland, von der Yssel und dem

Niederrheine, nach Westphalen vordringen wollte, er: warten und zurückschlagen. Es werden daher noch die Gefechte kurz erwähnt werden, welche die Alliirten in diesen Stellungen wirklich den Franzosen lieferten; bis durch Besehung der Demarkazionslinie an der Lippe und Emms, mit preußischen Truppen, die Alliirten hier von ihren Feinden geschieden wurden. Die englische kombinirte Armee, sos wie das E. E. Auxiliarkorps, wurden sodann aufgelöst, und zogen einzeln ihrer verschie denen neuen Bestimmung zu.

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