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Beweggründe, welche zur Verlassung der Waal und des Lecks geführt hatten,

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da höheren Ortes einė dießfällige Aufklärung erwartet zu werden schien, am 31. Jänner, im folgenden Sinne: „der linke Flügel des E. E. Auxiliarkorps sen stets bedroht gewesen; so daß Alvinky unmöglich sein ganzes Korps auf einem Punkte zusammenziehen konnte. Dennoch habe er zur rechten Hand die Alliirten mit so vielen Truppen unterstüßt, als sie nur verlangten. Das Eis der Flüsse, der üble Zustand der englischen kombinirten Armee hätten, ungeachtet aller Protestazionen Alvintys, den Entschluß zum Rückzuge, und dann dessen Ausführung die stattgehabten widrigen Ereignisse herbeigeführt. Der F3M. Graf Clerfant sey durch die ihm jeden Tag von Alvinky erstatteten Meldungen, durch seine unmittelbare Korrespondenz mit dem Gen. d. Kav. Graf Wallmoden, durch seine eigenen Reifen in die Stellungen des E. E. Auriliarkorps, wobei er die Ört lichkeit der Gegenden besehen, sich von dem Zustand der verbündeten Truppen überzeugt, und sich auch selbst mit dem Gen. d. Kav. Graf Wallmoden berathen ha be, von allen Ursachen und Umständen des Rückzugs der Alliirten so genau unterrichtet, daß Alvinky keine neuen Erläuterungen hinzuzufügen vermöge. Das E. E. Auxiliarkorps habe Alles angewendet, um den Verlust Hollands zu verhüten. Jeht aber sey es unmöglich, das von zwei französischen Heerën besetzte Land, in dem auch das Volk sich im Aufstande befinde, durch eine kaiserliche Armee von 30,000 Mann wieder zu erobern."

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Am nämlichen Tage waren die zu Sevenaer und Westervoort liegenden kaiserlichen Bataillons

von dem Feinde über die gefrorene Inondazion bedroht worden, und am Abend wurden die Posten bei Westervoort am linken Ufer der Yssel zurückgedrückt. Um 1. Februar nach Mitternacht befahl FZM. Alvinky daher, daß 2 Bataillons Brechainville nach Deutekom, 2 Bataillons Gyulay nach Lichtenberg und Burgh abrücken sollten. Der Kordon auf jener Strecke blieb nur mit schwachen Posten besett, und zwei Kompagnien wurden zu deren Unterstützung aufgestellt. Für den Fall, daß der Feind am nächsten Morgen die Verminderung der Posten wahrnehmen, bei Westervoort über die Yssel gehen, und etwas gegen Doesburg vornehmen würde, trug F3M. Alvinky dem Gen. Das vidovich auf, mit seinen eigenen 6 Bataillons, dann den oben erwähnten 4 Bataillons Brechainville und Gyulah, und den nach Langerack, Elten, Wrasfeld. und Wastendorf ziehenden Reiterabtheilungen, die Zugänge bei Angerloo, Düven, Westervoort, u. f. w. zu vertheidigen. Am Morgen des 1. Februars begab sich F3M. Baron Alvinky selbst nach Deutekom, um die zur Deckung jener Gegenden vielleicht nöthigen weiteren Vorkehrungen zu treffen.

In der Nacht vom 31. Jänner auf den 1. Februar. erhielt der F3M. Baron Alvin hy das schon im Auszuge mitgetheilte Schreiben des F3M. Graf Clerfayt, vom 30. Jänner um eilf Uhr Nachts datirt, in welchem über die Möglichkeit gesprochen wurde, die Yssel mit den 30,000 Ostreichern allein zu vertheidigen. Um diesen Plan aufs genaueste zu prüfen, versammelte Alvinky noch am 1. Februar in Doesburg den FML. Baron Werneck, die Generale Davidovich und Graf Spork, den Oberstlieutenant Duka und Major Prohaska vom

Generalquartiermeisterskabe. Alving entwickelte zuerst die Lage der gegen Holland gewendeten alliirten Armee in einer kraftvollen Rede, deren Hauptzüge hier folgen:

,,Der Gen. d. Kav. Graf Wallmoden hätte in mehreren Berichten die traurige Lage seiner kombinirten Armee geschildert. Als die Hauptursachen derselben be-, zeichnet der Graf den üblen Zustand seiner Truppen und den Mangel aller Subsistenz. Man könne unter solchen Umständen auf keine thätige Mitwirkung dieser Alliirten mehr rechnen. Sie bedürfen und wollen Ruhe,

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hoffen, diese hinter der Emms zu finden. Schon hat sich der rechte Flügel dieser Armee, die Enge länder, dahin gezogen, und die Hannoveraner und Hessen wollen heute oder morgen dahin folgen, Die Barriere zur Deckung Deutschlands auf dieser Seite ist die Yssel. Sie soll jest von den Östreichern allein behauptet werden, da die Alliirten sie verlassen. Es würden 10 bis 12 Bataillons, mit der nöthigen Ka= vallerie, zur Besetzung von Zütphen, Deventer, Zwoll und Campen in Marsch gefeßt werden. Die beiden französischen Armeen in Holland: die Sambre und Maas, und die Nord-Armee, seyen auf 120,000 Mann geschäßt. Von diesen dürfte wohl die Hälfte zur Besegung von Holland, die andere zu ferneren Operazionen bestimmt seyn. Wirklich ziehe sich der Feind in der Gegend von Arnheim stark zusammen."

,,Campen liegt am linken Ufer der Yssel; mit einem Brückenkopfe auf dem rechten; - Zwoll, von der Yssel etwas entfernt, ist aber durch eine Verschanzung mit dem Flusse verbunden, und die Vertheidigung des Plates gegen Deutschland gerigtet. -Die Englän=

der hatten beide Pläte verlassen. Die FZMs. Clerfayt und Alvinky machten dagegen beim Gen. d. Kav. Graf Wallmoden dringende Vorstellungen, bestanden auf der Wiederbefeßung derselben, übernahmen auch mit kaisers lichen Truppen, zu diesem Ende, den Kordon von Does burg bis einschlüssig Zütphen von den Hannoveranern. Wallmoden bestimmte zur Wiederbeseßung seine deutschen Truppen, und Alvinky bot zu deren Verpflegung die kaiserlichen, in jenen beiden Pläßen befindlichen, Magazine an."

Die Hannoveraner fanden die Thore von Zwoll und Campen verschlossen, die Bürger bewaffnet, eine neue Konstituzion angenommen, und die Magistrate drohten, Gewalt mit Gewalt zu vertreiben. Vorher waren noch die dort gewesenen kaiserlichen Magazine von uns selbst vernichtet worden. Es wäre daher auch für die kaiserlichen, nach jenen Plägen rückenden Truppen die Subsistenz nur durch Requisizionen vom Lande, oder durch Nachfuhr der von Doesburg bereits zurück nach Dorsten und Wesel geschafften Vorräthe, zu sichern. Die Lestern müßten also mit Landesfuhren nach Zwoll und Campen gebracht werden. Aber eben diese fehlten schon den Engländern bei ihrem Rückzuge so sehr, daß sie einen Theil ihres Proviants vernichten, und ihre Kranken zurücklassen mußten. Endlich scheine die Stärke des Feindes ebenfalls so überlegen, daß das kaiserliche Korps nicht wohl vermöchte, in der neuen, sehr auseinander gedehnten Stellung einen Angriff aus, zuhalten."

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Der Kriegsrath erklärte sich sodann einstimmig gegen die Besetzung von Zwoll und Campen, und der Yffel bis an den Süderfee, aus folgenden Gründen:

1) weil der Feind jest schon werde nach Zwoll und Campen Besagungen geworfen haben; daher die beiden Pläße mit Gewalt genommen werden müßten; wozu dem Auriliarkorps die Mittel fehlen; 2) weil zur Beseßung der Punkte Zwoll, Campen, Deventer, Zütphen und Doesburg, dann des Kordons über Westers voort, Geldersort, Emmerich, Wesel, bis zum Au gerbach, 27 bis 29 Bataillons erfordert würden. Die ses mache schon um 2 bis 4 Bataillons mehr aus, als das ganze Korps dermalen betrage. Dann sen aber auf die Zwischenposten vom Süder-See bis Westervoort noch gar nicht gerechnet, und nicht einmal eine Reserve vorhanden. Die überlegene Macht des Feindes würde die auf einer so langen Linie zerstückelten, nirgends zu einem ausgiebigen Widerstande genügenden, aller Unterstüßung, jedes Rückhalts entbehrenden Truppen leicht überwältigen. Außer allem diesen würde es 3) gar keine Möglichkeit geben, die kaiserlichen Truppen, wel che von Doesburg, oder doch die von Zütphen abwärts zu stehen kommen, zu verpflegen."

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Mit diesem Resultate des Kriegsrathes stimmte auch ein aus Mühlheim am 1. Februar von FZM. Graf Clerfant an FZM. Baron Alvingy erlassener Befehl überein, in welchem der Erstere selbst auf die Behauptung der Vffel verzichtete, und den ferneren Rückzug des Auxiliarkorps genehmigte. In einem Schreiben vom 2. Februar schilderte der FZM. Graf Clerfant dem Gen. d. Kav. Graf Wallmoden die Wichtigkeit, „die jezt von der englischen kombinirten Armee eingenommene Stellung an der Emms zu erhal ten, und die beseßten deutschen Landstriche auf das Außerste zu vertheidigen, dadurch Münster, West

Östr. milit. Zeitsch. 1831. III.

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