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vich aus Doesburg erstatteten Berichte zufolge, Gl. Harcourt ám 28. mit dem englischen Hauptquartier bereits nach Bentheim gegangen sey, GL. Abers cromby nur einen Tag länger stehen bleibe, um seine Kranken zurückzuschaffen, und daß der leßtere General, aus Mangel an Fuhrwerk, nicht nur die Feldrequisiten, sondern selbst den Mundvorrath vertilge." ,,Den ganzen Kordon mit Truppen des k. E. Auriliarkorps zu beseßen, hielt Alvinky schon darum nicht für thunlich, weil dann die Linie überall geschwächt, und der größten Gefahr ausgefeßt seyn würde. Nach des Hauptmanns Tobings eigener Aussage zählten die von Graf Wallmoden zur Unterstützung des Kordons angetragenen 4 hannöverischen Bataillons jedes nur einhundert Feuergewehre."

Um 30. Jänner blieben also sämmtliche alliirte Truppen stehen. 3ütphen war nun ganz von kaiser lichen Truppen unter Gen. Graf Spork beseßt, und 2 dort gestandene hessische Grenadier-Bataillons wurden nach Deventer zum Gen. Wurmb geschickt, wels cher am vorhergehenden Tage noch, auf Wallmodens Befehl, in diese Stadt eingerückt war. Ein Schreiben Clerfants pom 30. Jänner, um eilf Uhr Nachts erlassen, enthielt die Antwort auf Alvingys Anfrage vom 29. wegen Besetzung der ganzen Vffel. Clerfant hielt die Behauptung dieses Flusses für so höchst wichtig, „daß er denselben beseßt gehalten wünschte, selbst in dem Falle, wenn die Engländer bereits an die Emms abgerückt wären." Clerfant entwarf in den Hauptzügen die Art, wie der Fluß zu beseßen sey, wenn er den Östreichern ganz allein überlassen würde, äâuBerte jedoch die Hoffnung, „daß Wallmoden wenig

stens Zwoll und Campen mit seinen eigenen Truppen beseßen werde, deren Verpflegung durch die bei jenen. beiden Orten vorhandenen kaiserlichen Vorräthe erleichtert würden. Da aber Clerfant wegen der weiten Entfernung nicht schnell genug die obwaltenden Umstände erfahren könnte, so wolle er auch nicht unbedingt über diesen Gegenstand entscheiden. Er überlasse es dem F3M. Alvingy, mit steter Berücksichtigung der Wichrigkeit der Yssel, das zu thun, was die Umstände als das Angemessenste erscheinen lassen würden."

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An diesem Tage (den 3o. Jänner), wo die untere Yssel von den Engländern bereits ganz verlassen war, rückte die in und bei Harderwick gestandene Vorhut der Franzosen nach Hattem vor, und beseßte noch am nämlichen Abend Campen, am nächsten Morgen auch 3 woll. Aber gegen die weiter hinauf, jen= seits der Yssel, bis vor Deventer, stehenden schwachen Vorposten der Alliirten zeigte sich kein Feind. Unterdessen hatte auch der Gen. d. Kav. Graf Wallmoden bereits die Idee, die Yssel noch länger zu halten, aufgegeben. Er sah sich hierzu sowohl durch den drohenden Mangel an Lebensmitteln, als durch die Bes wegung der Franzosen gegen die unterste Vssel, und durch den Aufstand des Landes bewogen. In allen Ortschaften hatte das Volk bereits Freiheitsbäume aufgerich tet, und Bürger und Bauern hatten die Waffen ergriffen. Ihr Benehmen wurde troßig und drohend, und obwohl sie sich bisher keine Unbilden oder sonstige Thatlichkeiten gegen die Alliirten erlaubten, als jene gegen einzelne Plünderer, welche die Selbstvertheidigung er heischte, so hätte es jedoch wohl nur eines Impulses von Seite der Franzosen bedurft, um alle diese zahl=

reichen Scharen zur Bekämpfung der Alliirten zu verleiten. Aus diesen Gründen hatte der Graf Wallmoden schon am Abend des 29. einen Generalbefehl erlassen, daß jedes der allirten Korps einige Regimenter voraus in das Münsterische schicken felle, um die denselben zu= getheilten Winterquartiere vorläufig in Besiß zu nehmen. Diese Maßregel bezweckte nebenbei auch, durch die theilweise Abrückung den Marsch überhaupt zu er leichtern; da die Straßen durch das eingetretene Regenwetter völlig verdorben, und Orte zur Unterkunft nur sparsam vorhanden waren. Dieser Ordre zufolge marschirten wirklich am 30. Jänner mehrere Regimen= ter, Bataillons und Eskadrons der Hessen und Hannoveraner nach dem Münsterlande ab. Am Abend des 3o. erfolgte dann ein zweiter Befehl, welchem zufolge die nach Campen und Zwoll in Marsch begriffenen 3 Bataillons Hessen und Hannoveraner unter Oberst Bauermeister, am 31. zurück nach Deventer marschiren sollten. Am 1. Februar follte dann das ganze Korps der Hessen, am zweiten jene der Hannoveraner und Kaiserlichen die Yssel verlassen; die ersten Beiden ins Münsterland ziehen, das Lehte sich der Lippe nähern. Noch am Abend des 3o. Jänner ging das Hauptquartier des Gen. d. Kav. Graf Wallmoden von Lochem über Enschede nach Münster.

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Die holländischen Insurgenten hatten die Kuriere, welche dem im Marsche auf Campen begriffenen Obersten Bauermeister den Befehl zur Rückkehr bringen follten, so wie die demselben entgegen geschickten Patrullen, nicht mehr durchgelassen. GL. Dallwigk wußte also gar nichts von dessen Schicksal, als am 1. Februar Gen. Wurmb von Deventer nach Diepenheim,

Gl. Dallwigk mit den übrigen Hessen von der Yssel nach Enschede abmarschirten. Um zehn Uhr Abends erhielt Gl. Dallwigk vom Oberst Bauermeister die Meldung: ,,sein aus 2 Eskadrons bestehender Vortrab sey in Zwoll und Campen von der insurgirten Bevölkerung nicht aufgenommen worden. Er sey daher mit seinem gan= zen Detachement von Wyk auf Dalfsen und Hasselt, und da er dort keinen Befehl aus dem Hauptquartier, wohl aber die Nachricht von dem Einrücken des Feindes in Zwoll und Campen erhalten, über Ommen nach Archen marschirt, wo er diese Nacht zubringe."

Am 2. Februar marschirte das hessische Korps auf Nienborg, die Brigade Wurmb bis Enschede und Goor. Um 3. stand das hessische Korps in Holzhausen, Oberst Bauermeister in Almelo. Der Lehtere traf am 4. zu Enschede, das übrige hessische Korps in und bei Münster ein. Die Hannoveraner waren um einen Tag später als die Hessen von der Yssel aufgebrochen, und auf mehreren Wegen nach Mün= ster marschirt. Am 5. kam das Hauptquartier, am 4. der Prinz Adolph (Herzog von Cambridge) mit der Fußgarde, in der Stadt, am 5. das Korps in den in jener Gegend demselben angewiesenen Quartieren an.

Nun erst setzten auch die Engländer ihren Rücks zug aus den Quartieren fort, in welchen sie auf Graf Wallmodens Befehl angehalten hatten. Um 5. verließ der Haupttheil derselben die Ufer der Dinkel und Bechte, und ging über die Emms, in die Quartiere hinter diesem Flusse, gegen Embden und Osnabrück. Nach diesem lehtern Orte verlegte auch GL. Harcourt, von Rhenen, sein Hauptquartier. Am 6. folgte der Gl. Abercromby mit der Gardebrigade

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und den leichten Truppen gegen die Emms. Er nahm sein Quartier in Bentheim, und stellte die VorpostenEette vom Bourtanger Moor über Ottmarsum und Odensaal, längs dem die Veenen genannten Moraste, über Wilsum, Almelo und Delden aus, wo die Linie der hessischen Vorposten begann. Unterstüßungstruppen hatte Abercromby hinter seiner Linie in den nächsten Ortschaften aufgestellt, Coevorden, das seinen rechs ten Flügel deckte, beseßt, und dieser Ort wurde zu einer hartnäckigen Vertheidigung vorbereitet. Das Korps des Gen. Cathcart litt auf seinem Marsche sehr durch die aufthauende Witterung, und die schlechte Beschaffenheit der Straßen in dem ganz morastigen Nord-Holland. Der General wollte Anfangs Gröningen beseßen. Aber auch hier war die Revoluzion bereits ausgebrochen; Alles hatte sich bewaffnet, und die Aufnahme wurde den Engländern unter Drohungen verweigert. Cathcart zog nun weiter gegen Embden und die Mündung der Emms, stellte jedoch seine Posten zwis schen dem Dollert und dem Bourtanger Moor auf. Die Forts Bourtang, alte und neue Schanze, u. a. m. wurden besetzt, und an der Beesterzyler Schlenße Verschanzungen angelegt. Durch diese Anstalten hoffte Cath= cart, eine vielleicht von Gröningen vordringende feindli che Kolonne aufhalten zu können.

Auf das schon erwähnte Schreiben des FZM. Graf Clerfayt an FZM. Alvinky vom 29. Jänner, welches den vom E. E. Hofkriegsrathe unterm 20. Jänner gemachten, auf frühere Berichte Clerfants (vom 11. und 12. Jänner) gegründeten Vorschlag zur Ergreifung der Offensive mit dem E. E. Auxiliarkorps allein, beglei tet hatte, äußerte sich der FZM. Alvinky über die

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