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so ist man im Stande, mit einem Zaunpfahle von 3 Pfund Gewicht für 10 Mann ganz bequem abzukochen, ohne daß man, selbst auf kurze Entfernung, das Feuer ents decken kann. Ein solcher geringer Holzbedarf eignet diese Art Kessel auch zu Sparkochgeschirren für den Frieden.

Die Ausrüstung des Jägers würde zuleht noch ein 60 Zoll langer, dünner, aber fester Strick, der an bei den Enden Schlingen hat, vollenden. Diese Hanfschnur fände, fünfmal zusammengebogen, an dem untern Theile des Tornisters Plat; zwei kleine Schleifen dienten zur Befestigung. Im Gebirge, auf gefährlichen Fußwegen, bei übersteigung hoher Mauern, bei Durchsehung von tiefen und reißenden Wässern, würden diese, leicht aneinander zu schlingenden, Stricke wesentliche Hilfe leisten, und selbst bei Herbeischaffung der Lagerbedürfnisse von Nußen seyn.

(Der Schluß folgt.)

III.

Geschichte des Feldzugs 1788 der k. E. Hauptarmee gegen die Türken.

(ortfehung.)

Gleich nach dem Eintreffen in Weißkirchen hatten

Seine Majestät der Kaiser, von dem Wunsche beseelt, sich auf dem nächsten Wege durch die Almasch mit dem MFL. Wartensleben zu vereinigen, Rekognoszirungen in diesem hohen, steilen, unwegsamen Grenzgebirge, welches die Ebenen des Banats von dem Mehadiaer Thale scheidet, veranlaßt, um die Möglichkeit zu erheben, sich auf diesem nächsten Wege an das Wartenslebensche Korps anzuschließen. Während dieser Zeit, bis zum 23. August, blieb die Hauptarmee bei Weißkirchen stehen, und für den Fall des Abmarsches der= selben war der FML. Graf Brechainville mit dem GM. Graf d'Aspremont bestimmt, mit den zwei InfanterieRegimentern Devins und Palffy, dem Kürassier- Regimente Harrach und der Oberst - Division von Wurmser Husaren, von Weißkirchen aus, die Gegend von Ujpalanka, Moldova, und den Alibeg: einen avan= cirten Posten an der Donau, zu sichern, und die Pässe in der Almasch zu beseßen.

Vom 17. bis 24. August hatten die Türken gegenüber des Laßmare sich ruhig verhalten. An diesem letten Tage warfen sie am Fuße des Czeplia Berges, in der Entfernung von ungefähr 3000 Schritten von

unsern Verschanzungen auf dem Laßmare, hinter welchen unsere Truppen im Lager standen, mehrere Batterien auf. Am 25., mit dem anbrechenden Tage, fin= gen sie an, unsere Verschanzungen zu beschießen. Zugleicher Zeit passirten in der Nähe des Czeplia Berges bei 8000 Mann vom Feinde die Cserna, und zogen beinahe kletternd an den steilen Abstürzen des StokiernBerges gegen die Persa Palanka. Allein die Kanonade auf den Laßmare war ohne Erfolg; so wie die Türken auch nach mehrstündigem blutigen Gefechte von der Palanka abgewiesen wurden.

Die Nachricht, welche der Kaiser von diesem Ereignisse noch im Laufe des nämlichen Tages erhielt, veranlaßte ihn, sogleich mit der Armee aufzubrechen, und da der Weg durch die Almasch unbrauchbar gefunden worden, jenen über Vranih, Dikwan, Prebul nach Karansebes einzuschlagen; während das Gepäcke der Armee über Strassa, Verschig, Klokodia nach Boksan instradirt wurde.

Unterdessen hatten die Türken nicht aufgehört, täg lich ihre Angriffe auf die Stellung des Wartenslebenschen Korps zu wiederholen. Am heftigsten war ihr Andrang gegen die Persa Palanka, gegen welche sie jetzt auch Kanonen gebrauchten. Obgleich die Division des Regi: ments Lattermann, welche mit einer Kompagnie des walachisch- illyrischen Grenz - Regiments die Besaßung derselben ausmachte, sich auch aufs tapferste wehrte, so war doch am 27. August durch das feindliche Ge-. schüßfeuer die äußere Vertheidigung der Palanka so zu Grunde gerichtet, daß sie länger nicht mehr zu halten war. Auch hatte sie ihren tapfern Kommandanten, den Major Lattermann, verloren. FML. Wartensleben befahl daher,

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fie in der Nacht zu verlassen. Die Türken führten nun am 28. die Geschüße, welche sie früher gegen die Persa Palanka verwendet hatten, auf die höchste Kuppe desStokiern, gegen den linken Flügel der Posizion auf, beschossen diesen, wie auch den rechten Flügel vom Cseplia Berge, den ganzen Tag und die Nacht hindurch mit Bomben und aus grobem Geschüße; so daß der Ers folg dieser Kanonade, -mehr aber noch die Nachricht, daß die Feinde, geführt durch Walachen, auf mehreren Seitenwegen der Stellung sich naheten, den FML. Grafen Wartensleben bewogen, diese zu verlassen. Die Nacht vom 28. auf den 29. August wurde zum Rückzug bestimmt, und derselbe unter einem fürchterlichen Gewitter ungehindert bis zum Tage fortgefeßt; wo spás terhin die Arrieregarde des Korps, bestehend aus den Regimentern Würtemberg Dragoner und Gräven Husaren, mit dem Feinde ins Gefecht gerieth, der aber mit Verlust zurückgeschlagen wurde. Der Rückzug ging über Kornia und Teregova nach Fenisch; wo das Armeekorps am 29. gegen Abend anlangte, und am 30., auf der Anhöhe herwärts des Fenisch- Baches, das Lager im Quarree bezog.

Hier dürfen wir nicht unterlassen, mit wenig Worten nur des hochherzigen Opfers zu gedenken, dem sich der Hauptmann Menrad Geppert des Infanterie-Regiments Terzy mit 100 Freiwilligen unterzog, um den Rückzug des Wartenslebenschen Korps, we nigstens für eine Zeit lang, zu sichern. Da dieses Gegenstandes in der militärischen Zeitschrift (man sehe den Jahrgang 1825, V. Heft, Seite 236) schon einmal ausführlich ist erwähnt worden, so verweisen wir das hin, und führen hier nur an, was zur Sache gehört. Östr. milit. Zeitsch. 1831. III. 21 a

Der Rückzug des Koros mußte durch das Defilee genommen werden, welches der feil abfallende Vorsorung des Straßowes, eines Theiles des zwischen der Cserna und Bella - Reka liegenden Felsengebirges, mit diesem lekteren Fluffe bildet. Am Fuße des Berges geht die Straße kur; vor Mehadia vom rechten auf das linke Ufer der Bella-Reka über, und windet sich hier zwischen diefem Flusse und einer beinahe senkrechten Felsenwand durch das Thal. Die Hohe dieses Vorsprunges ist mit einer Menge von Steinen und Felsentrümmern bedeckt. Dieses erweckte in dem FML. Grafen Wartensleben die Idee, die Türken durch das Herabstürzen dieser Gegenstände auf sie, bei Erreichung dieses Defilees, im Nachseßen aufzuhalten. Allein die Truppe, die dies bewerkstelligen sollte, schien nach der Ausführung verloren, indem sie sich dann in der Mitte der feindlichen Armee be finden würde. Doch dem Wohle des Ganzen mußte je= nes von Wenigen weichen. Der genannte Hauptmann Geppert wurde zum Führer der kleinen Schar Freiwilliger gewählt, die jene Idee verwirklichen sollte. Mit Brot auf einen Tag, und mit Munizion so viel die Leute tragen konnten, versehen, trat Geppert den Marsch an, und war in gehöriger Zeit zur Stelle. Es graute kaum der Morgen des 29., als die Türken, dem Mars sche ihrer Gegner folgend, an jenem Absturze des Stras Bowes vorüberziehen wollten. Da rollten wirklich Felsentrümmer und Steine jeder Größe von der Höhe her ab, und hemmten für einige Zeit den Marsch der überraschten. Allein vor sich keinen Feind sehend, war der ihnen zur Seite auf sie Wirkende der Gegenstand, auf welchen Aller Blicke sich wendeten. Nur Minuten des Staunens, und Hunderte rannten zur andern ersteig=

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