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Bajonett, mit flacher Klinge, vollständig die Stelle jedes andern Seitengewehres.

Haben die Karabiniere, wie bei den E. E. östreichischen Jägern, kurze gerippte Bajonette, so soll ein Säs bel, als Seitengewehr, keine bloße Zierde vorstellen. Mit einem Sägerücken versehen, ist er der beste Nothhelfer im Busch und Wald, beim Lagerfeuer und Hüt

tenbau.

Das bei Tage nur zum nahen Ungriff gegen Infanterie, und zur Vertheidigung gegen Reiterei aufgesteckte kurze Bajonett findet im Hängeriemen Plaß neben dem Säbel.

Die Tragung des Feuergewehres mittelst des Überhängriemens wird für den Jäger stets am meisten Bequemlichkeit darbieten. Man muß jedoch die möglichst gleiche Vertheilung der Last seines übrigen Gepäckes mit berücksichtigen. Die Patrontasche hängt auf der linken, das Seitengewehr auf der rechten Schulter. Wird nun der gerollte Mantel, und das Gewehr auch auf der linken Schulter getragen, so ist diese offenbar überlastet. Die E. E. östreichischen Jäger tragen das Gewehr mit der Mündung abwärts. Bei gepflanztem Bajonett ist solches nicht mehr thunlich. Auch das geladene Gewehr dürfte weit sicherer mit der Mündung nach aufwärts getragen werden können. Schon diese Umstände sind daher hinreichend, den Vorschlag zu begründen: das Gewehr, mit der Mündung oben, auf der rechten Schulter mittelst des Riemens überbängt zu tragen.

Drei Vortheile würden sich hierdurch noch überdieß von selbst ergeben:

1) Daß bei den geschlossenen Bewegungen die rechte

Hand das Gewehr, die linke das Seitengewehr andrűcken und ruhig halten;

2) der Ladstock bei den Karabinieren nie herausfal= len, und

3) der Gewehrschaft sich nicht am Seitengewehr weßen könnte; welch letterer Übelstand bei der jegigen Tragungsart die Schäfte so schnell zu Grunde richtet.

Die Gewehre mit glattem Rohre, bei denen die Kugel nur durch die angefeßte Patronenhülfe auf der Pulverladung festgehalten wird, lassen bei der Tragung mit der Mündung abwärts im geladenen Zustande überdieß sehr befürchten, daß die Kugel sinken, und so beim Abfeuern selbst das Zerspringen des Gewehres herbeiführen könne.

Erfordert die vollständige Ausrüstung des Stutenjägers ein Pulverhorn, so kann dasselbe auch für den Jäger mit dem glatten Rohre oft Bedürfniß werden z für keinen wird es je ganz überflüssig seyn.

Die Patrontasche kann, der Bequemlichkeit wegen, nie eine gewisse, nicht sehr bedeutende Größe übersteigen. Grund genug, um den innern Raum durch keine Ab= theilung noch mehr zu verengen. Sie wird hinten unter dem Tornister getragen. Nur so läßt sie sich leicht verschieben, und hindert keine Bewegung in jeder Körperlage. Der Deckel, mit Seitenblättern versehen, und unterhalb durch eine leicht zuschnappende Schleife von dünnem Eisenblech befestigt, verhindert jedes Herausfallen der Patronen beim Laufen, Sißen, Liegen, und erlaubt leichtes und schnelles Öffnen und Schließen. Patronen, Pflaster und Kugeln zu jedem Schusse stets vom Rücken einzeln aus der Patrontasche hervorzuho= len, ist für den Jäger, der nicht immer in der bequem

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ften Lage feuert, allezeit unbequem, lästig, zeitrau bend. Eine kleine lederne Tasche, vornsißend, und mit einem Riemen über den Hüften befestigt, gibt das einfachste Auskunftsmittel. Sie faffet 10 bis 12 Patronen, Kugel, Pflaster, die nicht herausfallen können, und doch gleich zur Hand sind. Sie werden auf eine mal wieder aus der Patrontasche ersetzt. Durch dieses Täschchen entsteht kein neuer Theil der Ausrüstung; sondern die in dem E. E. östreichischen Heere für die Stu genschlösser bestehenden, ledernen Futterale können durch eine geringe Vervollständigung hierzu befriedigend her= gerichtet werden. Sind nun diese Überzüge für das Gewehrschloß überhaupt bei nassem und staubigem Wetter ersprießlich, so bleiben sie auch für jeden Jäger Bedürfniß, und so erhalten hierdurch alle die kleine Munizionstasche..

Der eiserne Ladstock für die gezogene Röhre ist auf erprobte Weise sehr zweckmäßig mit einer hölzernen Birn versehen. Um diese vor dem theilweisen Abspringen beim Eintreiben der Kugel zu bewahren, ist ein metallenes Reifchen als Einfassung, und ein mög lichst großes Blättchen von Messing oder Kupfer sehr empfehlend. An dem Einfassungsreifchen sollte sich überdieß ein kleiner Ring befinden, an welchem der unterste Ring des Ladstockriemens zu befestigen wäre, damit in keinem Falle der Ladstock herausfallen, also auch nie verloren gehen könnte.

Das schwarze Riemenzeug ist wenig sichts bar, also zweckmässig für den Jäger. Nur sollte dafselbe im durchnäßten, erweichten Zustande nicht so ab= scheulich schmußen. Dem Leder seine öhligen Theile deßhalb entziehen, heißt dasselbe halb verderben. Man n

also die öhligen Bestandtheile in einen wasserbestän= digen, völlig schmußlosen, und schnell herzustellenden Überzug einhüllen. *)

Ein vorzüglich wichtiger Theil der Ausrüstung des Kriegers ist das Kochgeschirr. Für das besondere Bedürfniß des leichten Fußvolks scheint jedoch nicht überall die nöthige Rücksicht genommen zu seyn. Die Fortbringung der Kessel in Masse für ganze Kompagnien, auf Tragthieren oder Karren, ist nur so lang thunlich, als die Jäger-Kompagnien ganz beisammen sind. Da dieselben aber den wichtigsten Theil ihrer Dienste nicht vereinigt, nicht im Lager, sondern in kleinen Abthei Inngen außer dem Lager leisten, so können die einzelnen Posten ihre Kochgeschirre nicht anders an Ort und Stelle bringen, als durch den Mann selbst. Wie unbequem jedoch müssen die großen, schweren Kessel in der Hand fortgetragen werden, da sie für einen solchen. Fall gar nicht berechnet, nicht vorgerichtet sind. Wenn nach Vollendung des Marshes für den größten Theil des Heeres die Ruhe im Lager eintritt, beginnt erst der Sicherheitsdienst der leichten Truppen. Sollte nicht diese doppelte Anstrengung, in Bezug auf die Befriedigung der Lebensbedürfnisse, zur möglichsten Berücksichtigung und Erleichterung berechtigen? - Überdieß sind den kleinen Posten sehr oft alle, zum wenigsten große Feuer untersagt. Wie soll nun der Jäger mit den großen Kef= seln ohne großes Feuer kochen? Und wie, wenn zu Entfendungen, Streifkorps oder größeren Patrullen kleine Jägerabtheilungen mehrere Tage, von ihren Kom

* Wie es beim E. E. östreichischen Jäger-Regimente Kaifer geschieht.

pagnien getrennt, verwendet werden; auf welch andere Art sollen diese ihr Kochgeschirr fortbringen, als durch den Mann selbst? Welche Wohlthat endlich, wenn auch die kleinste Schleichpatrulle von 4 bis 5 Mann einen Kessel bei sich haben könnte!

Zwei Annahmen schienen bei solchen Umständen gerechtfertigt:

1) Kochgeschirre, welche bequem durch die Mann= schaft getragen werden können, wenn man selbe nicht durch Tragthiere oder Karren fortbringen kann; und

2) eine Form derselben, die auch bei einem ganz kleinen, unmerkbaren Feuer zu kochen erlaubt.

Man hat schon jedem Manne sein eigenes Kessel= chen gegeben; aber welche Feuerfläche gehört dazu, um so viele Kessel neben einander zu erbißen. Und wozu das Gepäcke vermehren? Ein Kessel für 5 Mann, ab: wechselnd getragen, ist leichter fortzubringen, als fünf Kessel, jeder für 1 Mann. Ein solcher zweckentspre chender Kessel, wie ihn der Verfasser bereits erprobte, muß eine nach innen eingebogene Seite, und, mit Kasserol und Deckel, kein größeres Gewicht, als ein Laib. Brot haben; er muß durch einen einzigen Riemen an, und nicht auf dem Tornister befestigt, und während des Marsches ohne Aufenthalt gewechselt werden können; er muß, ohne Zinnlöthung, von hinlänglich startem Eisenblech verfertigt, und daher von jedem Büchsenmacher leicht herzustellen seyn. Die Kesselkreuze zur Packung für Tragthiere und Karren sind einfacher ges bildet, als jene der großen runden Kessel. Das Feuer wird von mehreren dergleichen Kochgeschirren so einges schlossen, daß keine Hißkraft seitwärts verloren geht; und wenn man endlich zwei Kessel eng aneinander schließt,

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