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im Rücken genommen; Wittgenstein mußte sich in die Wälder zurückziehen, wo die Schlacht endete. Dkuneff behauptet, Wittgenstein habe das Gefährliche seiner Lage schon am 18. früh eingesehen, und deßhalb beschlossen, sich nach Gam= selewo zurückzuziehen. Chambrai sagt, er habe ruhig in Gromewo gespeist, und, von St. Cyr getäuscht, die Vers lassung von Polokk erwartet. Selbstgeständnisse der Feldz herrn, unbeschönigte, treue, könnten allein viele Dunkelheiten der Kriegsgeschichte aufklären. Wohl Manches lichtet die Zeit; Vieles indeß bleibt verhüllt, und dem Spiele der Meinungen preisgegeben. St. Cyr, dem unser Verfass ser volle Gerechtigkeit widerfahren läßt, hatte sich bei Polokk den Marschallstab erkämpft. Er hatte durch Behaup tung dieses höchst wichtigen Punktes Napoleons Rücken gesichert. Je weiter indeß das französische Heer in Rußland eindrang, je unverhältnißmäßiger wurde aber auch die Opes razionslinie zur Basis. Eine Vereinigung St. Cyrs mit Macdonald, eine Vorrückung nach Sebege, eine Zurück drängung Wittgensteins gegen Petersburg, würden die Ba sis erweitert, die Verbindungen weit mehr gesichert haben. Wäre Wittgenstein wirklich nur 20,000 Mann stark gewe fen, wie Okuneff angibt, so ließe sich nicht begreifen, war: um St. Cyr dem Siege keine weiteren Folgen gab, und sich mit Behauptung von Polokk begnügte.—

Eine zweimonatliche Waffenruhe trat nunmehr in dies ser Gegend ein. St. Cyr beschäftigte sich mit der Befestigung von Polokk. Wittgenstein. verschanzte sich hinter der Drissa, in Erwartung der von Petersburg kommenden Verstärkungen.

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An der untern Düna standén 32,500 Mann, unter Mac donald, 16,000 Russen gegenüber. Die Franzosen be seßten Jacobstadt, die Preußen Miṭau und Eck au.” Macdonald machte Miene, auf das rechte Ufer der Düna zu gehen, und im Einklang mit Oudinot zu wirken. Er ließ jedoch die günstigen Augenblicke unbenüßt, und be schränkte seine Wirksamkeit auf das linke Ufer. Nach Okuneff hätte Macdonald den GL. Gravert bei Riga belassen, Öftr. milit. Zeitsch. 1831. III.

mit seinen übrigen Truppen aber wenigstens bis Luķin vorrücken sollen, von wo er Sebege, Opotska und Ostrow bedrohte. Wittgenstein wäre dadurch gehindert worden, gegen Polosk vorzurücken, und hätte sich vielleicht bemüßiget gesehen, bis Opotska zurückzugehen, und sich durch die Belikaia zu decken. Nichts hätte dann die Vereinigung der beiden französischen Marschälle gehindert, die nach Bese= kung von Sebege ihren linken Flügel von Luţin gegen Ostrow vorschicken konnten; was Wittgenstein sich bis das hin zurückzuziehen genöthigt hätte. Wie dem auch sey, so viel ist gewiß, daß Macdonalds Korps wenig leistete, und daß sein Zusammenwirken mit Oudinot möglich und noth wendig gewesen wäre.

Der äußerste linke Flügel der Russen, unter Torma fs fow, ging um die zweite Hälfte des Juli aus der füdlichen in die nördliche Operazione sphäre über. Er zog in der Richtung gegen Brzesc Litewski und Kobrin, umzins gelte die im letteren Orte stehende sächsische Brigade, und zwang sie, nach neunstündigem Gefecht (am 26. Juli) die Waffen zu strecken. Regnier eilte zu ihrer Unterstüßung von Chomsk herbei, erfuhr jedoch, in Antopol angelangt, daß es zu spät sey. Er vereinigte sich am 30. Juli mit Schwarzenberg zu Slonim. Tormassow war bis Prujany vorgerückt, zog sich jedoch bei Annäherung der Östreicher nach Gorodeczno zurück, wo er eine in der Fronte kaum angreifbare Stellung, hinter Morästen nahm. Schwarzenberg verstärkte Regnier, und befahl ihm, den linken Flügel der Ruffen anzugreifen. Es kam am 12. August zur Schlacht von Podubnie. Tormassow zog in der Nacht von 12. auf den 13. sich wieder hinter die Moräste des Pripet zurück. Okuneff lobt die Idee der Umgehung, die er für eine Nachahmung jener Friedrichs bei Kollin hält, tadelt jedoch das zu Langsame, zu Unentschiedene der Ausführung, was allein einen großen entscheidenden Erfolg verhindert habe. Der Herr Oberst Okuneff scheint vergessen zu haben, daß die Östreicher bei Kollin, als der König ihre rechte Flanke umgehen wollte, von den Höhen

herabsteigen, die Umgehungsbewegung zum Stehen brin gen konnten. Tormassow war durch die Moräste gehindert, in Fronte vorzurücken. Regnier konnte, ohne Gefahr einer Störung, die Umgehung ausführen. Man konnte zur Um gehung auch den größten Theil der Streitkräfte verwenden, weil die wenigen aus der russischen Stellung durch die Moräfte führenden Wege leicht zu sperren waren. Durch Annahme der Schlacht in der Stellung bei Gorodeczno seste sich Tormassow der Gefahr aus, umgangen und in die Moräste geworfen, in werden. Er war an Zahl schwächer, und würde am Besten gethan haben, ohne Kampf hinter die Moräfte des Pripét zurückzuziehen, und die Ans kunft des Heeres aus, der Moldan zu erwarten.

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Borgerütindie erste Klaffe ist:...

Berg v. Burgberg.de Montbeayfort, August,

Oberst in der Armee.

In die zweite Klasse:

Ruiz de Rojas, Joseph Chev., GM.

Harnach, Mar Ritter v., Oberst.

Die dritte Klasse haben erhalten:

Dörre, Andreas,

Willmans Edler v. Wildenkron,

Johann,

Berger, Karl Friedrich,

pensionirte

Oberste.

Lasz, Anton, Oberst u. Trabanten - Leibgarde- Kapitän

lieutenant.

Kußer, Wilhelm, pensionirter Oberst.

2) 3u . E. Kämmerern wurden ernannt: Lazanszky, Adalbert Graf, Rittm. v. Erzh. Ferdinand Hus. R.

Schmidburg, Georg Freiherr, Rittm. v. Kinsky Drag. R. 3) Das Diplom als korrespondirendes Mitglied der nas turforschenden Gesellschaft zu Görliß, und die Allerhöchste Bewilligung dasselbe annehmen zu dürfen, hat erhalten:

Wiesenfeld, Karl, Ul. v. 6. Jägerbat.

4) Adelserhebungen:

a) in den östreichischen Ritterstand. veiml, Wolfgang v., GM.

b) in den ungrischen Adelstand: Leiningen-Westerburg, August Graf, GM., hat das Indigenat erhalten.

Seiß, Joseph, pensionirter Maj.

Katona, Martin, Hptm. v. Esterhazy J. N.

c) in den öftreichischen Adelstand:

Tazza, Joseph, GM. u. Festungskommandant zu Ragusa. Filaretti, Augustin, Maj. des Marine J. Bat., erhielt die Bestätigung des Adels.

Gudler, Ignaz, Plak - Maj. zu Ofen.

Bath, Wilhelm, Rittm. in Pension.

Schaupel, Johann, Hptm. v. Nassau J. N.
Thour, Hermann, Hptm. v. Bianchi J. R.

Deabeck, Wenzel, Kapl. v. Ofner Garnisons - Artillerie-
Distrikt.

Bojer v. Parenzo, Antón, Obl. v. Feuerwerkskörps.

5) Östreichische Orden hat erhalten: Tomassich, Franz Baron, FML, Civil- u. Militär-Gouverneur v. Dalmazien, den Orden der eisernen Krone erster Klasse,

6) Fremde Orden, und die Allerhöchste Bewilligung dieselben tragen zu dürfen, erhielten :

Thurn und Taxis, Wilhelm Fürst, Maj. v. Palombini J. R., das Kommandeur-Kreuz des groß. herzoglich badenschen Zähringer Löwen-Ordens in Brillanten.

Scholl, Franz, GM. u. Fortifikazions-Distrikts-Dirckdermal in Mailand,

tor im Venezianischen,

das Kommandeurkreuz des königlich sächfischen Militär St. Heinrichs-Ordens, und des königlich baierischen Eivil- Verdienst - Ordens. Mengen, Karl Baron, FML., den päpstlichen Christus.

Orden.

Liechtenstein, Karl Fürst, Nittm. des Hus. N. Liech tenstein den päpstlichen Christus-Orden.

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