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In omni autem praelio non tam multitudo
et virtus indocta, quam ars et exerci-
tium solent praestare victoriam.

Flavius Vegetius.

Redakteur: Joh. Bavt. Schele.

Wien, 1831.

Gedruckt bei Anton Strauß's sel. Witwe

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Der Krieg der Engländer gegen die Birmanen, in den Jahren 1824 bis 1826.

Zweiter Abschnitt.

Zeitraum vom Anfang August bis Ende 1824. Eroberung von Syriam am 6. August. — Große Rüstungen der Birmanen zum Angriff auf die englische Stellung bei Ranguhn. Gefechte in Dalla, im August und September. Expedizion nach Tavoy und Mergui. — Angriff der Birmanen auf die Pagode bei Ranguhn am 27. — 28. August. Neues englisches Heer, welches nach Arakan,

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Ava, Munipuhr und Assam, unter Gen. Morrison, operiren soll. Gefechte bei Kykluh im Oktober. Expe dizion nach Martaban und Yeh. Aufstellung der birma, nischen Hauptmacht unter Maha Bundulah bei Denobiuh, im November. - Expedizion nach der Stadt Pegu. — Angriffe des birmanischen Heeres auf die englische Stellung bei Ranguhn, vom 1. bis 8. Dezember. Vertreibung der Birmanen aus der Insel Dalla, am 10. Dezember. -Eroberung der birmanischen Stellung bei Kogien am 15. Dezember. Rüstungen der Engländer zur Ergreis fung der Offensive im nächsten Feldzuge.

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Syriam, am linken Ufer des Flusses Pegu, oberhalb seines Einflusses in den Ranguhn, ungefähr fünf englische Meilen von der Stadt Kanguhn entfernt, - einst eine bedeutende Handelsstadt und portugiesische Faktorei, nunmehr schon längst zu einem Dorfe herabgesunken, -war doch, als ein militärischer Posten, von

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einiger Wichtigkeit. Ein altes, auf der Anhöhe liegendes, gemauertes Fort beherrschte das Ufer und den Landungsplaß. Die Fläche der Kyk - kyk Pagode, auf einem Hügel zwei englische Meilen landeinwärts gelegen, war ein anderer starker Haltpunkt für die birmanischen Streifparteien, welche ausgesendet wurden, die englischen Boote in ihrer Fahrt auf dem Flusse zu hindern. Die Birmanen hatten bald nach der Ankunft der Engländer diesen Posten besett. Sie waren zwar daraus vertrie ben worden; aber man wollte nicht eine kleine Besa= tung dort laffen, die keine Unterstützung erhalten konn te. Eine stärkere Truppe dahin zu legen, erlaubte die Schwäche der Armee nicht. Die Birmanen hatten sich also dort bald wieder eingefunden, und den Punkt in Vertheidigungsstand geseßt. Die sehr hohen Wälle wurden ausgebessert und mit Schießscharten versehen. Auf der schwächsten Seite wurde ein Pfahlwerk errichtet; einige Kanonen wurden aufgeführt, und eine Brücke, welche über eine längs der Flußseite hinlaufende Schlucht führte, wurde zerstört. Gen. Campbell ließ den Brigadier Smelt mit einem Theile des königlichen 41. Regiments, dem Madraser europäischen, nnd dem 12. Seapons-Regimente auf der Flottille einschiffen. Diese ging am 6. August neben dem Fort vor Anker, und die Truppen führten ihre Landung aus. Als sie dem Fort näher rückten, wurde auf dieselben von den Birs manen ein lebhaftes Kanonen- und Gewehrfeuer unterhalten, und ein tiefer, breiter Bach hielt sie im Vors dringen auf, bis englische Matrosen, welche den Zug begleiteten, über denselben eine Brücke geschlagen hats ten. Der Wall wurde erfstiegen; die Besaßung des Forts entfloh, und überließ den Engländern 8 Kanonen und

bedeutende Munizionsvorräthe. Nun wurde die Pogode ebenfalls, nach kurzem Widerstande und mit sehr ges ringem Verluste, erobert.

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Um diese Zeit erhielt Mengih Maha Bundulah den Auftrag, mit seiner 17,000 Mann zählens den Armee von der östlichen Grenze Bengalens, wo er bekanntlich am 17. Mai 1824 in dem Gefechte bei Ra muh Vortheile erfochten, abzumarschiren, und das englische Heer bei Ranguhn aufzureiben. Er lagerte sich bei Denobiuh am Irawaddy, befestigte seine Stellung, sammelte immer mehr Truppen, und erwartete die Zeit, wo die Überschwemmungen abfließen würden, um gegen Ranguhn hinabzuziehen, und die englische Stellung anzugreifen. Eine zweite Armee wurde bei Tantabein, fünfundzwanzig englische Meilen aufwärts am Lyne-Flusse, zusammengezogen, und deren Kommando dem Kii- Wunghi übertragen. Auf der Straße nach Pegu, bei Kykluh und Coghih, stellte sich der alte Raiwhun von Ranguhn mit 2000 Mann auf, um den größten Theil der ausgewanderten Eins wohner von Ranguhn zu bewachen. Der Ort Panlang wurde befestigt, und an dem Ufer des gleichna migen Flusses waren an mehreren Punkten Verschan zungen angelegt worden. Der Prinz von Sarawaddy, Bruder des Königs, führte die Oberaufsicht über alle diese Operazionen.

Die birmanische Regierung hatte jede fernere Unterhandlung mit Gen. Campbell vermieden. Die englis. sche Armee hatte auch bisher noch gar keine Verbindung mit den Einwohnern anknüpfen können; denn in Ranguhn befanden sich noch immer kaum zweihundert Eingeborne, und tiese waren meist Bediente fremder Kauf

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