Gute Hochschullehre: Eine evidenzbasierte Orientierungshilfe: Wie man Vorlesungen, Seminare und Projekte effektiv gestaltet

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Michael Schneider, Maida Mustafić
Springer-Verlag, 05.02.2015 - 193 Seiten
Die Gestaltung guter Hochschullehre ist eine komplexe Fähigkeit. Wie jede andere komplexe Fähigkeit auch kann sie nur durch ausgiebige und zielgerichtete Übung erworben werden. Jedoch gibt es einen wichtigen Unterschied zu anderen komplexen Fähigkeiten: Im Gegensatz zu Hochschullehrenden halten Menschen, die Autofahren, Tangotanzen oder das Bedienen eines Kernkraftwerks erlernen, es nur selten für eine gute Idee, das auf sich alleine gestellt und durch reines Ausprobieren zu tun. Vielleicht setzen sich Lehrende deswegen oft nur wenig mit Hochschul-didaktik auseinander, weil es ein unbefriedigendes Spannungsverhältnis zwischen den wirklichen Fragen von Dozierenden gibt, den empirischen Forschungsbefunden und den Erfahrungen besonders erfolgreicher Praktiker. Die Fragen von Dozierenden sind häufig sehr allgemein, zum Beispiel: „Was macht eine gelungene PowerPoint-Präsentation aus?“ Die empirischen Befunde lassen viele Fragen unbeantwortet und sind sehr spezifisch, zum Beispiel: „Studierende erinnern mehr Fakten aus einer Präsentation, wenn der Schrift-Hintergrund-Kontrast hoch ist.“ Die meisten erfolgreichen Praktiker konzentrieren sich auf das, was für sie gut funktioniert, ohne systematisch zu prüfen, ob andere Ansätze vielleicht genauso erfolgreich oder noch erfolgreicher sind. Dieses Spannungsverhältnis mag dazu beitragen, dass viele Dozierende Hochschuldidaktik als etwas Schwammiges wahrnehmen, als ein Gebiet, in das man viel Zeit investieren muss und dafür trotzdem kaum klare Antworten zurückbekommt. Das vorliegende Buch versucht, mit diesem Problem umzugehen, indem die drei Aspekte gegeneinander abgrenzt und nebeneinander präsentiert werden, sodass sie sich gegenseitig ergänzen und hinterfragen können.
 

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Autoren-Profil (2015)

Michael Schneider ist Professor für Pädagogische Psychologie an der Universität Trier. In seinen Studien untersucht er auf allen Altersstufen, wie der Aufbau von Wissensstrukturen zum Erwerb umfassender Kompetenz beiträgt und wie dieser Prozess durch die Gestaltung von Lernumgebungen effektiv gefördert werden kann. Zu seinen Forschungsinteressen zählen naturwissenschaftliches Lernen durch Konzeptwandel und die Entwicklung flexibler mathematischer Problemlösestrategien. Auf seine Promotion 2006 am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung folgten Postdoc-Aufenthalte an der ETH Zürich und der Carnegie Mellon University in den USA.

Maida Mustafić ist seit September 2014 wissenschaftliche Projektmitarbeiterin am Institute of Cognitive Science and Assessment der Universität Luxemburg. Sie beschäftigt sich dort mit der Erfassung, der Entwicklung und dem Training transversaler Kompetenzen, die Personen helfen, Aufgaben und Anforderungen des 21. Jahrhunderts in unterschiedlichen Lebensbereichen und in unterschiedlichen Lebensabschnitten erfolgreich zu bewältigen. Ihr übergeordnetes Forschungsinteresse gilt dem Thema Kompetenzentwicklung über die Lebensspanne. Sie promovierte an der Universität Zürich zu motivationalen Veränderungen vom jungen bis ins höhere Erwachsenenalter. In dieser Zeit war Maida Mustafić Stipendiatin des Forschungskredites der Universität Zürich und Fellow der International Max Planck Research School „The Life Course: Evolutionary and Ontog

enetic Dynamics“. Vor ihrem Antritt in Luxemburg war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Trier und hat dort Lehrveranstaltungen zum Thema Kompetenzentwicklung im Lebenslauf geleitet.

Bibliografische Informationen