Gerechtigkeit für Polen: Sendschreiben an C. M. Arndt, als Entgegnung auf ein fliegendes Blatt "Polenlärm und Polenbegeisterung"

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Druck von Carl Adelmann, 1848 - 36 Seiten
Boberach: Den Vorwürfen Arndts gegen die deutschen Polenfreunde wird das historische Recht der Polen entgegengehalten. - Welsch (Projektbearbeiter): Nebst vollständigem Abdruck des Textes von Arndts 'Polenlärm und Polenbegeisterung'
 

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Beliebte Passagen

Seite 26 - Ihr werdet Meiner Monarchie einverleibt, ohne Eure Nationalität verleugnen zu dürfen . . . Eure Sprache soll neben der deutschen in allen öffentlichen Verhandlungen gebraucht werden...
Seite 3 - Geschich tsentwurf auf das Verhältnis zwischen Deutschen und Polen: Da die Polen und andere Slawen weder in Vergangenheit noch Gegenwart je den Weltgeist repräsentierten - denn »die zahlreichen und wimmelnden Stämme der Slawen und Wenden haben nirgends Dauerndes gestiftet und stiften gekonnt, weder in Beziehung auf den Staat noch auf Wissenschaft und...
Seite 6 - Aber hört es, Ihr armen Polen, Ihr werdet durch diese Spieler keine freien Polen werden. Ich sage Euch : Ihr könnt es nur werden, wenn Ihr die Gründung und Befestigung des neuen Deutschlands, das eben auch seine schweren Geburtswehen hat, mit Mäßigung und Ordnung, die Euch am schwersten werden, erwartet. Dies kann nur Euer Weg sein, wenn es noch einen Weg für Euch gibt.
Seite 3 - Wiederherstellung leset, so bitt' ich, wendet das Blatt ein wenig um, und leset nicht blos die polnisch beschriebene Seite, sondern leset auch die deutsche Seite. Mich soll wahrlich Keiner beschuldigen, daß ich über das Unglück der Polen jemals gespottet oder gehohnlächelt habe. Ich habe sogar mehr als einmal für ihre Wiederherstellung gestritten, obgleich mir der polnische Wildfang immer als ein halber politischer Taugenichts erschienen ist. Ich habe sogar von dem sogenannten Polenausschuß...
Seite 5 - Jahrhundert herab schwächer und Polen mächtiger geworden, ist erst polnische Herrschaft hier mehr eingedrungen und haben die Polen um die Warthe, Netze und um die Niederweichsel in Westpreußen sich mancher Schlösser und Herrlichkeiten der deutschen und pommerschen Ritter bemächtigt; aber die Zahl der Einwohner ist den Polen gegenüber meistens die gleiche, in Westpreußen die überwiegende geblieben. DIE NARREN Diese faseln in einer falschen und wohlfeilen Begeisterung und wollen die begangenen...
Seite 6 - ... die Kreise um die Warthe und Netze und Westpreußen, früher und jetzt mehr von Deutschen bewohnte und besessene Lande, wollen wir dem schlechtem und leichtern Volke nicht so hinwerfen. Alles, was östlich von Posen liegt, ein fast rein polnisches Land, wollen wir den Polen mit Pflicht und Frende zurückgeben, wenn sie die Tüchtigkeit und Redlichkeit beweisen, daß sie wieder ein Volk werden können.
Seite 8 - Falle Arndts um eine Persönlichkeit, die für ganz Deutschland der Inbegriff des Patriotismus war. Mit Recht widersetzte sich Königk solch einer Haltung: Es stehe „einem deutschen Manne, der seinen deutschen Patriotismus in schweren Drangperioden glänzend documentirt hat, nicht wohl an, der aus einem tief sittlichen Drange hervorgehenden Polenbegeisterung in Deutschland höhnend und spottend entgegen zu treten, ein paar prätentiöser Phrasen von Gehaltlosigkeit der slavischen und dem Vollgehalte...
Seite 3 - Iahren darüber eine anerkennende Bezeugung erhalten. Große und glänzende Hoffnungen für die Polen und für ein großes polnisches Reich habe ich aber nie und nirgends ausgesprochen, sondern den leichtfertigen Wildfang in meinen Büchern immer gezeichnet, wie er ist und wie ich ihn kenne. Denn die Weltgeschichte ist das Weltgericht der Völker, und die zahlreichen und wimmelnden Stämme der...
Seite 4 - Lande und Mischlingsvölker von Preußen und Hinterpommern geherrscht. Durch Eroberungsrecht wurden sie seit dem dreizehnten Jahrhundert ein Besitz des deutschen Ritterordens. Auch über die Lande, um die Warthe und Netze und über alle Gaue westlich von Posen war während des Mittelalters zwischen den Herzogen von Pommern, dem deutschen Orden, den Markgrafen von Brandenburg und den Herzogen oder Königen von Polen ein unaufhörlicher Kampf des wechselnden Besitzes.
Seite 5 - Kann ein Deutscher es läugnen, daß wir, obgleich ein viel tüchtigeres Volk als die Polen, eben auch in unserer Unordnung und Herrenlosigkeit und wegen Gleichgiltigkeit und Untreue gegen unsere Gefreundeten und Reichsgenossen einst eben wie die Polen Esthland, Lievland, Kurland, fast ganz Preußen, Hochburgund, die Schweiz, Niederland, das Elsaß und Lothringen verloren haben? Kommt nun her, Ihr bezauberten oder gutmüthigen Narren und schreit uns diese herrlichen abgerissenen Lande wieder zurück!...

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