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Artusisches Kopferinftrument. Dieses ist ein 4 Fuß langes hölzernes Lineal, welches in der Mitte mit einem Gewerbe versehen ist. Auf seiner Schärfe wird der erste Fuß in 216 Theile getheilt, die übrige Länge in eben so viel. Zwischen beyden wird auf der Seite ein Stück Messing angeschraubt, mit einem kleinen Loche, eine Nadel durch zu stecken, um welche sich, das Lineal drehen läßt. Man legt auf der einen Seite das Original unter, und auf der andern das Papier zur Kopie. Man drehet es herum, und bemerkt den Ort, wo jeder Punct des Originals hintrifft, und bestimmt gegen über die ähnliche Lage im Kleinen.

Arzel, (Roßhändler) nennet man ein Pferd, wel ches den rechten Hinterfuß, außer dem Aufsit, weiß ge, zeichnet hat, d. i. welches eine Balzane ist.

Arzneybuch, L. Apothekerbuch. Arzneygarten, (Gärtner.). Das ist ein Garten, in welchem man die zur Arzney nöthigen Gewächse pflanzet, theils um gute Arten von Arzneykräutern und Wurzeln zu erhalten, theils um die Botanik der Kräuterkunde zu erlernen, daher pflanzt man hier viele erctische, und alle Officinalgewächse.

thierische Materien, wenn sie in freyer Luft verbrannt worden sind, einen erdichten pulverartigen, mehr oder weniger salzichten Rückstand übrig, den man Asche nennt. Man kann aus eben dem Gründe den Namen Asche auch den Erden und Kalken der Metalle geben, die an freyer Luft verbrannt und kalcinirt worden sind. Es haben auch einige Handwerker, ohne chemische Kenntnisse zu besitzen, und blos durch die Aehnlichkeit und Uebereinstimmung geleitet, einigen auf diese Art kalcinirten metallischen Erden den Namen der Asche beygelegt. Die Zinngießer z. B. nennen die Erde des Zinnes, welche während des Schmelzens so viel von ihrem Brennbaren verloren hat, daß sie die metallische Gestalt und Eigenschaft nicht mehr bescht, Zinnasche. Man benußt die Pflanzenasche, auf Lauge zum Bleichen, Waschen, Seifen Calpeter- und Petta. schensteden, Aeschern des leinenen Garns, Reinigung und Vorbereitung der Wolle, und underer Stoffe, die gefärbt werden sollen; ingleichen die von bittern Kräutern zum weinichten Aufguß, zum Treiben des Harns, zum Düngen der Aecker und Wiesen. Auch werden aus der ausgelaugten Pflanzenasche, nebst der Beinasche, Aschkapellen und Teste zum Feinbrennen des Silbers bereitet; und die unausgelaugte Asche wird auch zum Glasschmelzen verwendet. Der Branntweinbrenner bedient sich ihrer, dem Branntwein den üblen Geschmack zu benehmen. Das geräucherte ! Asbest, f. Amianth. Nach Hrn. Bergmann (kleine Fleisch erhält sich in derselben gut. Die Pergamentmas phys. hem. Werke 4 B. S. 201212) enthält der As cher bedienen sich derselben, von den Trommelhäuten die best in 100 Theilen; von Bastnds 6 Kalkerde; 16, 8 Welle abzumachen. Es ist gar ein kleiner Theil Asche, den Bittersalzerde; 6 Alaun; 67 Kieselerde; 4, 2 Eisen; die Pflanzen geben. 4, 2 Eisen; die Pflanzen geben. So giebt Kubikfuß Eichenholz 2 Cretenser, 14, 3 Kalkerde; 28, 8 Bittersalzerde; 1 Loth 186 As; Birken 2 Loth 142 As; Fichten 3 Loth Alaunerde; 53, 9 Kieselerde; 2 Eisen; von Conas, 10, 48 As; Tannen 2 Loth 226 As Asche. 5 Kalkerde; 12, 9 Bittersalzerde; 3, 3 Alaunerde; 72 Kieselerde; 1,3 Eisen; von Grange, 12, 8 Kalkerde; 16 Bittersalzerde; 1, 6 Alaunerde; 63, 9 Kieselerde; 6 Eisen; von Suartvike, 13, 9 Kaikerde; 17, 2 Bitter falzerde; 2, 7 Alaunerde; 64 Kieselerde; 2, 2 Eisen; fdversteinförmiger ebent daher, 7, 7 Kalkerde; 13, 6 Bit tersalzerde; 2, 7 Alaunerde; 74 Kieseierde; 2 Eisen. Nach Hrn. Wiegleb (Crells Annal. 1784. 1 B, 514.) enthält der Lauchgrüne von Zöblik 49 Bittersalzerde; 46, 2 Kieselerde; 4, 8 Eisen.

As, (Musikus) heißt der mit einem kleinen B be zeichnete A Ton und ist wohl von gis zu unterscheiden. Asand, ein Harz, f. Benzoin.

Asbeffartiger Talk. Man findet ihn zu Ceseming, in einzelnen Stücken in der Thonerde, in welcher der Chrysopras liegt. Er ist gelblicht, und kömmt der Brian zonerkreide sehr nahe; er hat eben so kleine und dichte Blättchen, die aber der Långe nach in breite Faden zu sammen gewachsen, die sich, wenn sie getrennt werden, in Blättchen auflösen. Er brennt sich im Feuer ganz weiß, braust alsdann zuweilen mit fauren Dingen auf, die fast die Hälfte davon auflösen; der unauflösliche Theil ist Bits tersalzerde. Dieser taugt sehr gut zu Porcellan.

Asche. Der Name Asche kömmt überhaupt demjenis gen zu, was von den Körpern übrig bleibt, die eine brenn bare Materie enthielten, wenn sie derselben durch die Verbrennung oder durch die Kalcination an freyer Luft berau bet worden sind. So lassen z. B. alle vegetabilische und

Asche, (Fischer.) Diese Fische werden, wenn sie noch klein, Språngling, wenn sie einer Spanne lang, Mayling, ferner Äeschling und endlich Asche genannt, da sie oft zu 2. 3 und mehr Pfunden erwachsen. werden mit Zug oder Flußgarnen, und auch mit Angeln gefangen.

Aschen Blasenstein, f. Turmalin.

Aschenfarbe zum Illuminiren der Riffe. Diese wird aus geläuterter Tusche, mit Gummigutte vermischt, verfertigt.

Aschenfaß, (Seifensieder) ist ein bey dem Seifensie: den gewöhnliches Faß. Solches kann auf 4 Fuß hoch, und oben 24 Fuß breit, unten aber etwas enger seyn, Unten in dem Boden ist ein Zapfenloch, und darinnen ein Zapfen. Desgleichen muß ein Kreuz von zwey etwan Arm starken Stücken Stangen auf dem Boden eingepast seyn. Auf diesem Kreuze wird noch ein Boden gemacht, welcher also eingerichtet ist, daß, wenn er auf dem Kreuze lieget, er rund herum am Fuße anstoße. In diesem Boden müssen viel kleine Löcher eingebohret, und endlich auch eine Keule, die Asche einzustampfen, gemacht werden. Aschenbårig, (Roßhändler) s. Aehre.

Ascogephyri, find Sack, und Schlauchbrücken, deren sich ehedem die Spanier und Griechen bedienten. Es was ren Schläuche, die mit dürrem Stroh und ausgetrockne

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ten Weinreben ausgefüßt waren, welche man Utres, und diejenigen, welche sie mit Bretern-belegten, und zu einer Brücke machten, Utricularios, bencante. Man sorgte hierbey am meisten, daß die Schläuche überall wohl verwahret wurden, damit kein Wasser in felbige sich ziehen möchte. Den Römern sonderlich war diese Art, mittelst welcher sie durch die heran strömenden Flüsse glücklich kommen konnten, nicht unbekannt, und hielten diese Schläuche, so von weichen und auf arabische Manier sonderlich zubereiteten Kalbsjellen gefertiget, in der Länge etwa 3, airch 31 Schuh, und mußten solche, wenn sie gleich Wind gefangen, dennoch von einer Größe, Länge und Breite verbleiben. An den Seiten band man sie mit untergezogenen ledernen Riemen zusammen, und verwahrte sie mit Haken, so daß hieraus eine vollkommene Brücke wurde, welche von einem Ufer bis an das andre reichte, und des nen Bedürfenden einen freyen Paß über den vor Augen schwebenden Fluß verstattete; damit aber wegen der Glät te und Schlüpfrigkeit ein desto gewisserer Tritt auf diesen Schläuchen wäre, fo belegte man sie mit allerhand rau chen und härnen Decken.

Aschenbaus. Ein massives Gewölbe, in welchem die Asche verwahret wird.

Aschenkalt, (Ziegler, Maurer) in Flandern pflegt man den Kalk mit Erdkohlen zu brennen, welche man schichtenweise zwischen den klein geschlagenen Kalksteinen schüttet. Die Höhlung der dazu gebräuchlichen Oefen hat die Gestalt eines abgestußten umgekehrten Kegels, dessen untere kleine Grundfläche einen Durchmesser von ohnges fähr 2 Schuh hat, und dadurch ist es möglich, daß man die untersten Schichten Kalk, die gabr und wodurch die Kohlen gänzlich ausgebrannt sind, während daß die ebern Schichten noch fortbrennen, herausnehmen, und die obern, die noch länger brennen sollen, nachfallen lassen kann. Wenn man diese ausgebrannten Schichten heraus nimmt, fällt die Asche von den Erdkohlen auf den Heerd, und ist mit vielen kleinen Stückchen Kalk vermischt, wels che sie nebst dem feuerbeständigen Salzen der Erdkoble geschickt machen, einen Zusah abzugeben, den man statt des Sandes nuit gelöschten Kalk vermischt, und dadurch einen vortreflichen Mörtel zubereitet, womit man Mauern, die im Wasser auf das Beste aushalten, bauet, unterirrdische Gewölbe von außen überziehet, und dadurch vor dem Eindringen des Wassers verwahret. Diese mit kleinen Stückchen Kalk vermischte Erdkohlen werden Aschenkalt, auch bournåische Asche genennetz Man bekommt von einem Brande halb so viel als Kalk, und verkauft sie gemeiniglich für den halben Preiß des Kalks Afchenkammer, (Hüttenw.) ist der Ort im Treibhaus fe, wo die alte und neue Asche verwahret, und zu Anle gung des Treibeheerdes zugerichtet wird.

Aschenkräcke, (Scheidekünstler) ein Werkzeug, wie ein kleiner Spatel, der nach einen rechten Winkel umger bogen; mit ihm ziehet man die Asche aus dem Ofen.

Afchenlauge heißet das durch Asche filtrirte Wasser. Afchenmagnet, f. Turmalin. : : ...

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Aschenschaufel, (Probierkunst) eine Schaufel, mie welcher die Muffel rein gehalten wird. Aschenstein, f. Turmalin.

Aschentrecker, Aschenzieher, f. Turmalin. Aschentonne, (Hüttenwert) find Gefäße zum Abmessen der Asche.

Aschentuch, f. Laugensack. Jac.

Aescherrob, (Weißgerber) ein Fehler der Felle, wenn sie nicht lange genug im Kalkwasser gelegen.

Aeschersatz, (Schmelzhütte) ist ein Theil ausgefernte und ein Theil frische Seifensiederasche, welche zum Antegen des Treibeheerdes gebraucht wird.

Aschertuch, (Bleicher) s. Aschentuch.

Aschenfang mit der Angel in Franken. Auch Fang der forelle. Die Asche (Salmo Thymallus L.) und Forellen (S. Fario L.) bedienen sich zu ihrer Nahrung, nebst allerley kleinen Fischen u. dergl. verschiedener Insekten aus dem Geschlechte der Haste (Ephemera L.) und Afterfalter (Phryganea Linn.), die man Schnaken zu nennen pfleget, welche theils stets, theils hüpfend auf dem Wasser herum flattern. Diese Insekten fångt der Fisch allezeit mit einem Sprunge, den er oft über eine halbe Elle hoch über das Wasser heraus macht. Wenn man nun dem Fische einen Körper von ähnlicher Ge stalt und Farbe vorhält, so erschnappt er ihn ebenmäßig mit einem Sprunge, und dieses ist der Grund der Fische rey, wovon hier die Rede ist, und die man deswegen auch die Sprungfischerey nennet, Die Angel, der die Mundart der Fischer auch den Namen Spreng oder Sprung bey gelegt hat, wird an dem Eisen mit Fåden von der Farbe bewickelt, daß eine Aehnlichkeit des Leibes; und mit Fe dern von der Farbe maskirt, daß eine Gleichheit mit den Flügeln der Schnaken, welche den Forellen und Aeschen zur vornehmsten Nahrung dienen, herauskommt. Diese Fischerey geschiehet selbst auf zweyerley Art, nämlich ver mittelst 1) des kleinen und 2) des großen Sprunges. 1). Mit dem kleinen Sprunge wird, außer im Winter, das ganze Jahr hindurch gefischt. Vom Anfang des Früh lings an bis in den Herbst fliegen allerley Arten von Schnaken, davon einige Arten die Flügel in die Höhe hals ten (Ephemerae L.), andere aber auf dem Rücken liegen laffen (Phryganea L.), welche die Forellen und Aeschen häufig als ihre Nahrung auffangen. Unter denselben ist die im Monat April und May fliegende Aeschschnake, (Phryganea bicadauta L.) so am Leibe schwarzbraun, und ihre schwärzlichen Flügel auf den Rücken legt, die vorzüg lichste. Nächstdem findet man eine rothbraune Sorte, und eine mit dergleichen Extremitåten auf den Flügeln, welche ihnen fast eben so angenehm sind. Diese Schna ten sucht man mit dem kleinen Sprunge nach zu machen. 2). Der große Sprung dauert nur etliche Wochen, meis stens vom Anfange des Monat Junius bis in die Mitte. um diese Zeit ist eine doppelte Art von Schnaken, die großer find, auf dem Wasser sehr häufig anzutreffen. Die erste Art hat einen gelben Körper, ohngefähr so groß, als ein mittlerer Mehlwurm, und weißgraue Flügel mit N 2 Schwarzen

sie diese vorstellen sellen, nicht weiter; da hingegen andere Schnaken am Leibe gelb oder braun sind, so gebraucht man hierzu dergleichen Seide, nämlich gelbe oder bronne, und umwickelt die Eisen damit, daß jedesmal ein Rings lein vem Hanse durchsiehet: ist solches geschehn, so wied diese Seide wieder am Ende gebunden. Endlich wird die den Schnakenflügeln ähnliche Feder angemacht. Zum kleinen Sprunge sind die gebräuchlichsten und besten, das ganze Frühjahr hindurch, die Federn von einem rothen Hahne, so vorne am Kepfe und hinten auf den beyden Hüften befindlich sind. Diese werden von unten gegen die Spise so weit abgestreift als nöthig ist: alsdann wird. die Spitze auf das Eisen gehalten, und die Federn herum gewickelt, daß der Busch in die Höhe stehet, und sodann gebunden; das Uebrige aber, was gegen die Schmure überflüßig, oder unnöthig ist, abgeschnitten. Zu den fes genannten Aeschschnaken insonderheit wird die Feder vom Feld- oder Rephuhne, so ebenfalls vorne am Kropfe und hinten auf den Hüften stehet, gebraucht, das Eisen aber wird auf vorbeschriebene Art, diesen Schnaken ähn lich, mit brauner Seide umwickelt, und auch mit brau ner Seide die beyden Enden der Federn gebunden, da ane dere nur mit Hanf allein umwickelt und gebunden werden. Bey dieser Angel zum kleinen Sprunge ist hauptsächlich zu beobachten, daß der Hüpfer rethe, und der Schleifer die Feldhühnerfedern haben muß. Bey der zwoten Angel zum kleinen Sprunge ist, so wie die Schnaken einander ablösen, sowohl das Eisen als auch die Feder zu verâns dern, und hier thut die Schuhufeder vollkommne Dienste, bey deren Gebrauch die Feldhuhnfeder weggelassen wird. 2) Zum großen Sprunge werden, weil die Schnaken größer find, auch größere Eisen erfordert, auch die Schyrus ren um 4 Pferdchaare verdicket, weil die Fische zu der Zeit, wenn man diese gebrauchet, am begierigsten sind, and die größten Forellen anbeißen. Die Umwickelung gefchies het auf vorbeschriebene Art, nach Verhältniß der Schmas fen. Zur ersten Art, der zum großen Sprung gehörigen Schnaken, werden die Federn eines wilden, auch allen falls eines zahmen, dem wilden ähnlichen Entvogels erfordert, die auf dem Kopfe und unten am Leibe wach fen; diese werden, wenn das Eisen auf die angezeigte Art, mit bleichgelber Seide umwickelt ist, angemacht. Doch ehe solches geschiehet, wird eine grünliche Feder von einem Grünspecht oder Finken um das Eisen, und die Entenfeder herum gewickelt, und mit gleicher Seide gebunden. Zur großen rothen Forellenschnate werden ganz allein die Schuhufedern, so an dessen Körper fast überall, doch auf der Brust am meisten, wachsen, genommen. Die Ums wickelung geschiehet mit Hanf und Seide. Bey dieser wird meistens die Schuhufeder zum Hüpfer und die Ens tenfeder zum Schleifer gebraucht. Die Angelrutbe wird entweder von Haseln, oder von einer schlanken Birke ge schnitten; beym Abschneiden, ohngefähr 1 Fuß abge schält, bey der Spike, so weit als solche zu haben, auch wenn solche nur die Dicke eines starken Strohhalms håtte, angebunden, und in die Sonne oder Luft gehängt, damit

schwarzen Pünktchen und Adern, die diese auf dem Nu den empor trást. Wenn diese Art beym Aufsehen auf das Wasser es verstehet, und einen Flügel oder auch wohl bende ins Basser bringet, so kann sie sich nicht mehr heraus helfen, es ser denn, daß sie etwas Festes findet, da fie sich mit den Flügeln helfen kann. Wenn eine Forelle fehi springt, und die Schnake zum erstenmale nicht er reicht, so wirft fie sie doch um, daß sie nicht mehr in die Höhe kann, und erwischt sie beym zweyten Sprung desko gervisler. Auch vom Regen werden die Schnaken häufig in das Wasser geschlagen, mithin auch bey dem Regen häufiger von den Fischen aufgefangen. Die zweyte Art (Ephemera vulgata Lin.) ift jener in der Größe und Gestalt ziemlich gleich, nur ist der Leib etwas bleicher, und ihre Flügel haben, statt der schwarzen Adern, rothe; sie schwimmt nicht stets auf dem Wasser, sondern hüpft auf und nieder, und kann von keinem Fische erwischt werden, als bis sie fehl springt und erwischt wird. Hierzu kömmt noch eine dritte Art, die die größte unter diesen dreyen ist; ihr Leib ist nicht so lang, als der beyden vori gen, aber viel dicker, sie hat auch einen dickern Kopf; die rothen Flügel bedecken nicht nur den Leib, sondern ragen noch darüber weg. Diese Schnake liebt die Forelle am meisten. Die zu dieser Fischeren gehörige Angel bestehet, wie gewöhnlich, aus einer Ruthe und Schnure, welche Testere man halb von Zwirne und halb von Pferdehaaren macht: doch so, daß die untere Hälfte zwo Enden beFémmit, wovon das obere kürzere der Höpfer, das untere längere aber der Schleifer genannt wird. 1) Die Fisch. angel zum kleinen Sprunge: Man nimmt weiße Pfers dehaare, binder 8 Haare von gleicher Länge mit einem Knoten zusammen, theilt solche, daß 4 und 4 Fäden zu sammen kommen, und dreht sie sodant mit den Fingern zusammen. Dergleichen Stücke Schnuren macht man awen, und wenn sie fertig, wird das eine Stück Schuure an das andere unter der Spike desselben so gebunden, daß, wie gedacht, das lange Ende dieses untersten Stücks den Schleifer, und das kurze den Hüpfer ausmacht. An diese zwo Enden des untersten Stücks der pferdehärnen Schnure werden die kleinen Eisen also befestiget: Man nimmt die Schnur, steckt einmal durch, als wenn man einen einfachen Knoten machen wollte, che man aber ganz durchziehet, so wird das Angeleisen hineingesteckt; jedoch so, daß die Schnure an der einen Seite des Eisens her vor gehet. Wenn dieses geschehn, nimmt man ein Haar von gebrechten Hanf oder Flachs, so noch ungesponnen, macht solches etwas naß, daß es sich nicht fasert, und um windet das Eisen und die pferdehårne Schuure mit dem Knoten vom Ende des Eisens an bis in die Mitte, oder bis zur halben Krümme, und von da wieder zurück bis an das Ende, wo es gebunden wird. Die Umivickelung geschiehet bey jeder Angel, theils das Eisen fest zu binden, theits der Schnake Bauch oder Körper zu bilden; daher wenn die Schnate dick, auch die Umwickelung darnach eingerichtet wird. Da mun verschiedene Schnaken die Farbe des Hauses haben, so unwickelt man solche, wenn

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Afch

fle trocknet und leicht wird, so daß man solche mit einer
Hand leicht regieren könne. Je långer man sie haben
kann, desto besser ist sie bey großen Bächen, weil man
desto weiter der Breite nach reichen kann. Kann man sie
aber nicht aus einem Stücke groß genug erhalten, so
wird sie gepelzt, d. i. aus zweyen in der Mitte zusammen
gebundenen Stücken zusammen gesetzt. Die untere Half
te der Angelschnure ist obbeschriebenei maaßen von Pferde
haaren; die obere Hälfte wird von gutem Zwirne, jedoch
nicht zu dicke, gemacht. Die Länge der ganzen Schnur,
beyde Hälften zusammen gerechnet, muß so eingerichtet
werden, daß der Schleifer an der Angel mit der Ruthe
gleich tommt, und Ruthe und Schnur gleiche Länge er
halt. Die, obere Hälfte der Schnur wird an der äußer
ften Spiße angemacht, und schlangenweise die Ruthe von
oben herab bis zum dritten Theile umwickelt, alsdann fest
gebunden, damit, wenn ohngefähr beym Anfange des
Fischens vergessen würde, die Ruthe ins Wasser zu tau
chen, und solche an der Spite brechen möchte, die Angel
nicht mit dem gefangenen Fische verlohren gehe. Bey
dem Fischen ist anzumerken, daß man mit dem kleinen
Sprunge nur an solchen Orten des Wassers fische, wo es
schnell, ja am schnellsten, fließet. Das Fischen selbst ge
schieher also, daß man am Ufer in die Mitte des Bachs
mit der Angel gegen den Fluß fährt, und die Angel so
sanft als möglich auf das Wasser fallen läßt, hernach die-
felbe herabwärts gegen das Ufer dergestalt ziehet, daß der
Hüpfer, gleich einer Schnake, halb in und halb aus dem
Basser gehet. Wenn nun ein Fisch anbeißt, so muß
man var sogleich anziehen, aber nicht aus allen Kräften
schnellen; in welchem Falle sonst, zumal bey der Forelle,
das Eisen zurück bleibt, und nebst dem Fische verlohren
ift. Die Angelruthe wird gemeiniglich 16 bis 18 Fuß
lang genommen. Der Hüpfer und Schleifer zusammen
heißen: die 3wiesel,

Afchgrauefarbe, s. Aschenfarbe.
Aschiar, (Konditor) . Achiar.
Aeschling, (Fischer) s. Asch.

Aschofen, (Blaufarbenwerk) f. Calcinierofen. Afchrichteisen, so heißt dasjenige Eisen, welches, wenn es polirt ist, kleine Punkte, wie Asche, behält. As dur, (Musikus) eine der 24 Tonarten, welche 4B zur Vorzeichnung hat.

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Asiatischer Indig. Dieses ist ein leichter, sehr leb hafter Indig, der in klein Aften, in der Gegend von Angori, aus der Afche des Sal fola altiffima Linné, oder vielmehr des Chenopodium tincturum, ohngefähr so, wie die Soda aus dem Kali verfertigt wird; man färbt damit daselbst dir Kamelotte und die aus Ziegenhaaren vers fertigten Sciali. Die Farbe wird zwar nur himmel blau, allein von einer ganz besondern Schönheit und Glanz.

Asiatischer Taback, kleiner Bauerntaback, Ba Barotabat. Nicotiana ruftica, mit grüngelber Blüche, fast von der Figur der Schlüsselblumen. Der 4 bis 5 Fuß hohe Stamm. trägt etwa 40 bis so Blätter in guter Er

de. Die Blätter find breit, unten und oben nicht fo
fpitig, sondern kleiner als an der Virginischen Art; jedes
Bart hat seinen Stiel, und ist von eyrunder Figur. Die
Blume bildet, wie die Schlüsselblume, eine gelbgrüne,
stumpfe, zurück geschlagene, zehnrânderige Krone, deren
Hals der fünfspitzige grüne Kelch größtentheils verhüllet.
Der Gipfel des dicken haarichten Stengels trägt die Blus
men, daran die Krone einblättericht, trichterartig ist, eine
fünfspaltige Mündung, und fünf fest sisende Staubfäden
hat. Bey uns ist die überall mit Haaren detleidete Pflane
As mol, (Musikus) eine der 24 Tonarten und hat
je im August in den Garten und Feldern.
Afnee. Ein Getreidemaaß, hält an Pariser Kubiks
7B zur Vorzeichnung.
Aspalath, f. Rhodiserholz.
zoll zu Lion 9670, zu Macon 12893-

Asper, eine türkische Silbernuinze; ist nach Friedrichse
Asphalt nach Pallas, f. Bergtheer.
d'or werth 1,6 pf.; sie gilt 4 Maatir oder Gjeduki.

Aspic, (Artillerie) f. Afpis.

Aspis, Aspic, (Artillevic) ist eine halbe gemeine Calubrina Baftarda, oder eine Art Kanonen 28 Caliber oder 11 Fuß lang; wiegt 40 Zentner, und schießt 12 Pfund Eisen; die gestärkte wiegt 48, die geschwächte 37 Zeutner.

Afprino, ein köstlicher italienischer Wein, der in dem
Königreiche Napoli und Aversa wächst, und stark nach
Rom geführet wird..

Aes pyropum, bestehet nach Bochart aus 4 Theilen
Assai, (Musitus) heißt sehr oder viek, und wird mit
Kupfer und 1 Theile Gold.
Adagio, Affegro u. dergl. zusammen gesetzt.

21fecuranz. 1. a. Polizze. Das älteste Affecus dazu verordneten Personen abgefaßt. Im Jahr 1557. ranzgesetz ist von 1523, und wurde zu Florenz von fünf und 15.49 erschienen Kaiser Karis V. Affecuranzverord nungen.

Affecuranz-Conto, s. Affecuranzrechnung. Jac. Affecuranz Kammer, f. Afecuranzkompagnie. Jac. Affecurans Police, (Handl.). Police, auch Asses. curanz.

Affecurirer, Affecuradeurs, Affecuranten, (Handlung) heißen diejenigen Kaufleute, welche nur mit der Affecuration der Waaren zu thun haben.

Affiette, (Reitkunst) bedeutet das Sihen eines Neuters Affiette, (Vergolder) eine Farbe, die ein wenig fett ist, zu Pferde. der man sich bedient, das Gold aufzulegen, wenn man mit Wasserfarbe vergoldet.

Affignant, Ausgeber der Affignation. Der An' weiser heißt ein Schuldner, welcher seinen Gläubiger, we gen Bezahlung einer ihm schuldigen Geldpest, an einen andern weiser.

Affignirte, heißt derjenige, der Geld in eines andern
N F
Namen erhalten soll.

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Affignir

Afignirter Gläubiger, ist diejenige Perfen, an wel che eine Affignation ausgestellt oder girirt werden; der also die Zahlung empfangen soll.

Affignirter Schuldner, heißt der, auf welchen eine Assignation ausgestellet worden, und der dieselbe also be zahlen soll.

Affitienten, so werden bey den holländischen Comtoifen in Indien die Buchhalter genannt.

Associiren, s. Association. Jac.

Affogues, (Schifffahrt) werden die spanischen Queck filber-Schiffe genannt, welche alle Jahre von Cadir nach Vera Crup schiffen:

Assortiment, (Kaufmann, Buchhandl.) Vorrath von zusammen gehörigen Dingen bey einem Kaufmanne, wel cher alle Arten von Waaren, die sein Handel begreift, vorráthig hat; bey den Buchhändlern, diejenigen Bücher, welche nicht eigenen Verlags find.

Asfourou, der indianische Name des indianischen Kam pesche Holzes.

Affurblau, f. Azurblau.

Aßynenholz, Türkisch, Eichenholz. Dieses Holz wird, wegen seiner Steinhärte, zu Rollen und andern mes chanischen Werkzeugen gebraucht. Kömmt aus der Türkey. Aeste, Federn, Ádern, Stroh, (Diamantschleifer) . Knoten. Jac.

Aeste von Röhren, (Bleyarbeiter, Wasserbau) Branche de tuyaux, dieses sind viele Löthverkittungen zusammen gesetzter Röhren.

Aftiges Erz, (Bergw.) das ist ein glanziger, wißmuthischer, kobaldischer, kießiger, quarziger, späthiger, horn freiniger Schiefer, der grüniger, bleyschweifiger, latten mäßiger, Freidensteiniger und glockenspeisiger Art ist. Aftiges Mineral, f. baumförmig. Aeftiges Silber, f. Silberästiges. Jac. Afkolen, f. Grubenkelen. Jac.

Aeftting, (Vogelsteller) ein junger Habicht, welcher, da er schon auf den Aesten der Bäume etwas herumhüpfen können, zum Abrichten eingefangen worden.

Aftrabifter, ist ein geometrisches Instrument, die Höhen und Tiefen zu messen.

Astragalum, (Baukunst) s. Baquette. Afrodictium, Sternweiser, ist ein Werkzeug, durch welches man die Sterne leicht am Himmel finden und ken nen lernen kann. Man hat einen einfachen und zusam mengesetzten Sternweiser, der einfache besteht aus einer Himmelskugel, auf welcher die Sterne richtig abgebildet find. Hat man nun vermittelst der Magnetnadel die Kus gel gehörig nach den Weltgegenden gestellt, so richtet man das an der Kugel angebrachte Instrument gerade auf den abgebildeten Stern, den man am Himmel zu finden verlängt. Hierdurch bekommen die an dem Instrument. bevestigten Dioptern eine solche Nichtung, daß man durch sie den verlangten Stern am Himmel findet. Der zusammengesetzte Sternweiser oder Sternschranken ist so eingerichtet, daß 200 Personen auf einmal einerley Stern durch die Dioptern am Himmel sehen können. Beyde

Instrumente erfand Ehrh. Weigel, Prof. zu Jenā, wozu ihm Herzog Wilhelm zu Weimar Gelegenheit gab.

Astrognosticon, ein zur Erlernung der Sternkunde sehr brauchbares Werkzeug. Es erfand es Georg Frie drich Brander aus Regensburg vor 1779.

Aftrolabium, (Mechanikus) ist eigentlich ein astros nomisches Instrument, welches die vornehmsten Zirkel der Himmelskugel auf der Fläche eines ihrer größten Zirkel, als auf dem Horizont oder Mittagszirkel darstellt. Das jenige, das man zur See gebraucht, besteht aus einer zirs kelrunden messingenen Scheibe, die im Durchschnitt unge fähr einen Fuß und einen halben Zoll in der Dicke hat. Es bekommt dieselbe einen Ring, daran sie frey und ben weglich hängt, und leicht auf alle Seiten gedrehet werden kann, auch eine bewegliche Regel oder Lineal mit Dioptern hat. Es wird diese Scheibe in 4 gleiche Theile, deren jes der 90 Grad bekömmt, abgetheilet. Außer diesen sind darauf noch zwey andere Zirkel aus einerley Mittelpunkte mit ihm beschrieben, davon der eine in 365 Theile, für die Tage im Jahre, der andere aber in 12 Felder, deren jedes wieder 30 Theile bekömmt, abgetheilt, in welche die 12 himmlischen Zeichen kommen. Der Horizontal durchmesser muß mit dem Horizont genau eintreffen, wenn dieses Instrument an einem Ringe hångt. Der Gebrauch davon ist, daß man das Instrument mit seiner Seite ge gen den Stern wendet, dessen Höhe soll gemessen werden, und die Regel daran so lange beweget, bis man den Stern durch die Dioptern erblicket.

Aftrolabium aequinoctiale, wird genennet, wenn man das Auge im Anfange des Widders od. der Waage seßt. Aftrolabium particulare, heißt dasjenige, welches nur auf eine gewisse Polhöhe gerichtet ist. Unter diesen ist das Astrolabium des Ptolomäus bekannt.

Aftrolabium polare, wenn man das Auge in einem von den beyden Polis zu stehen sich einbildet.

Aftrolabium univerfale, heißt dasjenige, was an al len Örten des Erdbodens gebraucht werden kann.

Aftrolabium, (See) s. See Astrolabium. Jac.

Aftronomische Instrumente, werden diejenigen Werkzeuge genannt, mit welchen man an dem Himmel Beobachtungen machen, oder durch welche man die Bewer gung der Himmelskörper nachahmen kann, um sich das durch die Erscheinungen deutlich vorstellen zu können.

Astronomischer Ring, (Schifffahrt) f. Ning. Jac. Aftronomischer Quadrant. Ist ein Werkzeug, mit welchem die Höhe der Sonne, des Mondes und der Sterne gemessen werden.

Aftronomisches Fernrohr, Sternrohr. (Optikus.) Ein Fernrohr aus einem erhabenen Vorderglase, und eis nem erhabenen Augenglase, welche in die Enden einer oder mehrerer Röhren so eingesetzt werden, daß der Brenne punct des Vorderglases mit dem diesseitigen Brennpunkte des Augenglases zusammen fällt. Keppler ist unstreitig der erste, der die Theorie der Fernröhren richtig erklärt und dabey diese Art des Teleskops angegeben hat. Aftronomisches Netze, f. Mikrometer.

Aftro.

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