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Arragonische Mark zu Gold und Silber. Diese wird eingetheilt in 8 Unzen, 32 Quartos, 128 Arien cos, oder Adarmes oder 4096 Grenos; 70 cöllnische ge Ben 7 Arragonische.

Arragonisch Span. Rechnungslibras gelten 10 Real oder-320 Dineros. Werden zu 31,88 holl. Aß fein Gold und 473,5 holl. Ag fein Silber gewürdiget. Der Werth nach dem 20 Fl. Fuß ist 1 thlr. 7 gr. 1 pf.

Arrieregarde, (Kriegskunst) f. Nachtrupp. Jac. Arriere Guet, (Kriegskünft) heißt die hinterste Bache eines Feldlagers.

Arroba. Ein Gewicht in Spanien von 25 Pfund, vier machen 1 Quintal.

Arroba, ein Getreidemaaß, hält in pariser Kubikzollen in Persien. 3286

Arroua. Ein Gemäß zu flüßigen Dingen zu Cadix; hält zu Wein 794 P, K. 3. groß; su Oel = ` 620

Arrumeurs, (Schifffahrt) s. Stauers. Arsch, Zimmermann) so wird der unterste Theil einer Säule genennet, mit welchem dieselbe in den Erdboden gesetzt wird. Man brennet aber vorhero diesen Theil über ein Feuer, weil bekannt ist, daß eine Kohle in der Erde nicht faulet. Auch hat diese Benennung der hintere Theil einer Getreidegarbe oder Schütte, nämlich derjenige Theil, wo das Stroh von dem Halm geschnitten worden. Arfdbine. Ein Langenmaaß der Kaufleute. Seine Größe ist nach pariser Linien, wie folget, in: Archangel 315,4; in Moscau 315,4; in Narva 315,4; und in St. Petersburg 315,4.

Arschkurzen, der Hintertheil eines weiß gahr gemachten Felles.

Arscot, eine Art Sarsche, die von der Stadt gleiches Namens in Brabant, woselbst und in deren Gegend fie gemacht wird, den Namen hat.

Arsenik. Sein chemisches Zeichen ist O. Ei gentlich ist der weiße nichts anders, als eine Art Blumen des Arsenikkönigs, oder dessen metallischer Kalk. Diese Materie hat Besondere Eigenschaften, die sie zur einzigen in ihrer Art machen. Denn sie ist zu gleicher Zeit eine metallische Erde und salzartige Substanz. Sein Geruch, wenn man ihn erhißet, ist Knoblauchartig, und wenn er immerlich eingenommen, ja fogar wenn er äußerlich auf gelegt wird, bringt er allezeit die schrecklichsten und hef tighten Wirkungen eines Gifts hervor. Alle Metalle, mit denen er sich vereiniget, macht er brüchig. Der Arsenik and sein König können sich mit allen Metallen verbinden, und werden daher bey verschiedenen Zusammensehungen eingemischt und gebraucht. Dergl. find z. B. Weißkupfer, der weiße Tomback oder das sogenante Prinzmetall. Man bes dient sich des Arseniks mit vielem Vortheil, mit dem Kupfer und dem Zinne ziemlich schöne, weiße gemischte Metalle zu verfertigen, die sehr dicht sind, und folglich eine gute Politur annehmen können, um die Lichtstralen gut zurück zu werfen, und metallische Spiegel abzugeben. Er hat eine schöne helle Farbe, wenn der Schwefel nur den zehnten

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Theil der Vermischung ausmacht. Man nennt ihi afsdann gelben Arsenik; und wenn der Schwefel den finfs ten Theil der Vermischung beträgt, so führt er den Na men: rother Arsenik. Die Vereinigung mit Schwefel macht ihn ein wenig feuerbeständiger und schmelzbarer. So kann der rothe Arsenik geschmolzen werden. hält durch dieses Mittel einige Durchsichtigkeit und ahme den Rubin nach; weswegen man ihn auch in diesem Zu frande Schwefelrubin oder Arsenikrubin nennet. Alle diese aus Arsenik und Schwefel zusammengeseßte Substanzen sind Produkte der Kunst. Man verfertigt fle, indem man diese beyden Substanzen in den gedachten Verhältnissen mit einander vermischt und zugleich subli mirt. Man findet auch natürlich Gemische, welche eine Verbindung von Schwefel und Arsenik find, die beynahe eben dieselben Farbenänderungen haben, wie die künstlichen gelben und rothen Arsenitarten. Sie kommen aus dem Orient, Siebenbürgen und der Türkey. Man nennt fie gelben Operment oder Auripigment. Der rothe führt den Namen Sandarak oder Rauschgelb. Man braucht ihn in der Färberey, die Farben zu erhöhen, auch zu eis ner Lauge, wider die Raude der Schafe. In Holland wird er, mit Theer vermischt, zum Bestreichen des untern Theils der Schiffe wider die Fäulung und Gewürme gebraucht. Der Preiß des Zentners sächsischen Arseniks ist franco Leipzig rother 124; grauer 114; gelber 84; weißer 8 thir.; gestoßener rother 13; gelber 98; weißer 9 thlr. In Wien kostet der Zentner 11 Fl. 40 Kr. Die specifische Schwere des weißen Arseniks ist 3,706.

Arsenik in Gestalt eines Balks. Weißer Arsenik, gediegener Arsenik. Arfenicum nativum. Man fin det ihn meistens auf Scherbenkobald und in seinen Oeffnungen, oder doch in Gruben, in welchen viele arseniks reiche Erze brechen, an den Seitenwänden, zuweilen audy im grünlichtem Thon (bey Ehrenfriedersdorf in Sachsen), bald ganz weich und locker, wie Mehl (bey Gieshubel und Ehrenfriedersdorf in Sachsen), bald in festen und vielseitigen Krystallen, welche so hell als das klarste Glas find (bey Andreasberg auf dem Harze, auch bey Ehrenfriedersdorf und Marienberg in Sachsen), selten zusam mengesintert, und ganz zerreiblich (in der Helena Huber bey Joachimsthal in Böhmen). Er verhält sich gänzlich wie der Arsenik, den der Schmelzer in der Gisthütte, oder bey dem Rösten arsenikhaltiger Erze an den Decken und in den Rauchfängen sammlet. Er ist weiß, wie Schnee, und vollkommen rein, ohne Beymischung eines andern metallischen oder erdhaften Körpers oder, des Schwefels. Er hat eine fressende und åßende Schärfe, und löset fichy ganz im Wasser auf; er erfordert aber, selbst wenn das Wasser kochend heiß ist, und zuweilen gerüttelt wird, we nigstens funfzehen Theile desselbigen zu seiner Auflösung, und fällt, wenn es erkaltet, wieder zum Theil daraus nieder. Diese Auflösung des Arseniks im Wasser läßt sich von keinem Mittelsalze niederschlagen, schlägt aber viele Metalle, Gold, Silber, Bley, Zinn, und wenn man viel davoir zugleßt, auch Wismuth, aus ihren Auflösungen, M 3

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Kupfer

Kupfer und Quecksilber aus dem Scheidewaffer, und Zink
Dünftet sie bey gelinder
aus der Vitriolsåure nieder.
Wärme etwas aus, so fallen kleine gelblichte Krystallen
daraus nieder, die, wenn man sie sein zerreibt, sich, wie
der weiße Arsenik, wieder im Wasser auflösen; kocht man
fie noch stärker ein, so wird sie gelb, und läßt einen ge
schmacklofen Kalk fallen, der sich nicht mehr im Wasser
auflöst, aber mit Metallen im Fluß kömmt, und mit Bo
rar zu Glase schmelzt; so loset sich der weiße Arsenik auch
in flüchtigen sowohl als in schmierigen Delen, wenn sie
Stark damit gekocht werden, in Essig und Effiggeist, wenn
man diese Flißigkeiten warm, und auf jeden Theil des
Arseniks 70 bis 75 Theile davon nimmt, und selbst in
Höchst reinem Weingeist auf, wenn man auf jeden Theil
Arsenik 75 bis 80 Theile Weingeist gießt, und die Auflö,
fung durch Hise und Schütteln befördert; allein der
größte Theil fällt wieder nieder, wenn die lettere Auflös
fung erkaltet, oder wenn man Langensalz oder Schwefel
leber, die mit ungelöschtem Kalk gemacht und in Wasser
aufgelöst ist, darauf gießt. Unter den mineralischen Sau
ren lösen Kochsalzsäure und Königswasser den Arsenik am
leichtesten und vollkommensten auf, wenn man die Aufló
fung durch Kochen befördert. Von der ersten erfordert
der Arsenik 20 bis 24 Theile, und fällt doch nach dem
Erkalten größtentheils wieder daraus zu Boden; wenn sie
recht concentrirt durch gewisse Kunstgriffe an ihn gebracht
wird, so macht sie damit eine schmierige Flüßigkeit, die
daher Arsenikbutter heißt; von dem lehtern erfordert er
Vitriol
nur 6 Theile, und bleibt auch darin aufgelöst.
und Scheidewasser lösen ihn nur unter gewissen Kunstgrif.
fen auf, und werden damit, wenn sie nachher erkalten,
u einer ganz zähen Materie, welche den Namen: Arses
Bitgummi führt; von beyden schießt bey dem Erkalten
ein Theil in vierseitige Krystallen an, Kömmt der Arse
nik in verschlossenen Gefäffen in ein mäßiges Feuer, fo
chmelzt er zu einer Art von Glas, die sich aber in Wasser
und allen Feuchtigkeiten so gut, als der weiße Arsenik, auf
löst, an der Luft ihre Durchsichtigkeit verliert, und nur
noch so schwer ist, daß sich ihre Schwere zur Schwere des
Wassers, wie sooo: 100 verhält; giebt man ihm ein et
was stärkeres Feuer, so steigt er ganz in die Höhe, und
fest fich in Gestalt weißer lockerer Blumen inwendig an
bem obern kåkern Theil der Gefäße an; fublimirt man
ihn mit Schwefel, lo nimmt er eine rothe Farbe an, die
immer destomehr ins Gelbe spielt, je mehr Schwefel darun
ter ist; o erzeugt die Natur ihr Operment und Rausch.
gelb, und der Künstler seinen rothen und gelben Arse.
nit, (Arfenicum rubrum und citrinum) und den von
feiner Durchsichtigkeit und hohen rothen Farbe sogenann
ten Schwefelrubin, oder vielmehr Arsenikrubin:
(Realpar, Rubious arfenici) schmelzt man ihn vorsichtig
mit schwarzem Fluß, (dem man auch etwas Borar und
Eisenfeile, oder, statt der lehtern, Kupferfeile zusehen
Eann) oder mit gleichen Theilen von Potasche und Seife,"
und gießt ihn, sobald er fließt, schleunig in einen Gießbuk
el aus, oder fublimitt man ihn mit einem schmierigen

Dele, mit welchem man ihn zuvor zur Consistenz einer dis ken Grüße vermischte, oder mit gleich viel von schwars zem Flusse, Talg oder Seife, so erhält man einen vollkom menen Arsenikkönig, und in dem lehtern Falle ihn öfters in Gestalt achteckiger Krystallen. In den Haushaltungen bedient man sich seiner öfters, um schädliche Thiere zu töd ten, und er ist eines der gewöhnlichsten Gifte, das durch Unvorsichtigkeit oder vorseßliche Bosheit Schaden stiftet. Auf Kohlen gestreuet, geht er ohne Flamme ganz in einem dicken weißen Dampfe auf, der einen häßlichen Knoblauchgeruch hat. Seine spezifische Schwere ift 3,706 bis 5,000,

Arsenik, den Schwefel davon durch Quecksilber, zu scheiden. Auf den zerriebenen gelben oder rothen Arsenik werden, in einer steinernen oder eisernen Reibschaale, einige Tropfen Quecksilber gegossen, und durch langsames Reiben unter einander gearbeitet, so wird bas Quecksilber verschwinden, und der Arsenik grau werden; auf diese Weise verfährt man mit Zugießen des Quecksil bers und mit Reiben fort, bis der Arsenik nichts mehr an nehmen will, welcher dunkelgrau, oder, wenn des Schwe fels dabey viel, und deswegen des Quecksilbers viel zuges gossen ist, schwarz werden wird. Wegen des giftigen are senikalischen Staubes ist bey dieser schlimmen Arbeit gut, wenn er mit etwas Wasser, so viel zu Löschung des Stau bes nöthig ist, angefeuchtet, und dann wieder getrocknet wird. 2) Die Sublimation geschiehet aus einem gläser nen Kolben, mit einem engen und hohen Halse, oder am besten aus einer Phiole, deren Hals doch so weit seyn muß, daß keine Verstopfung desselben zu besorgen, urd von einer solchen Größe, daß der Arsenik über einen queer Finger hoch den Boden bedecke, weil sonst der Zinno. ber nicht aufsteigen würde; denn dieser zeigt sich am uns tersten Theile des Halses, und darüber der reine krystallis sche Arsenik. Das Feuer muß im Anfange eine Stunde lang måßig, hernach sehr heftig seyn.

Arsenik der Alten, s. Operment.

Arsenik mit Potasche zu reinigen. Es wird das Giftmehl mit wohl zerriebener, trockner, wohl kalcinirter Potasche, deren ohngefähr der 16te Theil nöthig ist, wohl vermengt, und wenn der Arsenik in derben Stücken bes steht, solcher vorher zerrieben, das Gemenge über måßi ger Wärme vollkommen getrocknet, und ohne Verzug in einen unabgesprengten gläsernen Kolben gethan, in einer Sandkapelle mit ziemlich schnell verstärkter Hiße fubiimirt, Gegen die Mitte des Halses wird sich in dem Kolben ein Ring von Arsenik zeigen, der so durchsichtig als Glas ist, daher dieser Arsenik den Namen, weißer krystallischer Arsenik (Arfenicum album cryftallicum) führet. Ue ber diesen Ring zeigen sich einzelne Krystallen, die endlich höher hinauf so zart als Staub werden. Es bleibt aber. der krystallische Arsenik nicht durchsichtig, sondern bekommt mit der Zeit eine undurchsichtige Milchfarbe,

Arsenik, ein Mineral durch Sublimation auf denselban su probiren. Das ganze Verfahren ist das nämliche wie bey der Probe: Schwefel und andre

schwefel.

schwefelhaltige Erze durch Destillation in probi ren. Nur ist kein Wasser in der Vorlage nöthig, und nicht zu besorgen, daß die Weite der Gefäße dem Ges halte, wegen zu vieler Luft, nachtheilig sey. Das Feuer ist bis auf den höchsten Grad zu treiben, auch länger da mit anzuhalten, wie bey dem Schwefel. Wenn der Ges haltigroß ist, findet sich ein derber halbdurchsichtiger Ring von Arsenik, und im entfernten Theile des Halses der Retor te tleine glänzende Krystallen, endlich auch in der Vorlage ein grauer Staud. Wenn von flüchtigen Mineralien nichts wie Arsenik in der Probe enthalten ist, fällt der Arsenik weiß aus; sonst ist er grau, auch wird er von Schwefel gelb und roth. Alles zusammen genommen und gewogen, ergiebt den Gehalt. Einige pflegen den in der Retorte zurückgebliebenen Rest der Probe nochmals im of fenen Feuer zu brennen, und den Abgang (nachdem ihnen aus dem sublimirten Producte bekannt geworden, daß der Gehalt Arsenit fey), als das Gewicht des Arseniks ans zugeben. Dieses ist aber mißlich, da einige Erze oder an dere feuerfangende Materien durch das Abrösten desselben am Gewichte zunehmen.

Arfenit in seiner balbmetallifchen Gestalt zu re duciren. Dieses geschieher durch die Sublimation; wie bey dem Zinke, doch ist bey weitem kein so heftiges Feuer nöthig, und kann die Operation mit einer gläsernen Re torte in einer Sandkapelle geschehen. Zu dem Ende wird der zerriebene Arsenik mit etwas Del befeuchtet, doch nicht, daß er zum Breye werde; mit eben so vielen verpuften schwarzen Flusse wohl unter einander gerieben, und aus einer Retorte in den Hals derselben sublimirt, da denn der Arsenik schwarz, glänzend, blätterich, halbmetallisch aufsteiget. Man hat sich aber wohl zu hüten, daß er den Hals nicht verstopfe, und das Gefäß dadurch, mit tödtli der Gefahr der Anwesenden, zersprengt werde. Mit dem Feuer ist anfänglich sehr langsam zu verfahren, und solches nicht eher zu verstårken, bis keine wasserigen Tropfen mehr aufsteigen, da denn das Feuer bis zum Glühen der Capelle zu verstärken.

Arfenit, feuerbeftåndiger, (Arfenicum fixum,) heißt der mit Salpeter bereitete Arsenik, wiewohl auf keine gar zu gefchickte Art.

Arsenikalischer Ries, f. Eisenkies. Jac. Arfenitalische Schwefelleber, f. Würtenberger Weinprobe.

Arfenitalisches Kupferers, graues Kupferers, Kupferfahlerz Weißkupfererz. Ist durch Schwefel und Arsenik vererzt mit etwas Eisen. Es ist von weißer, grauer oder brauner Farbe, mäßig hart, sehr zerbrechlich, oft krystallisirt; zuweilen von unbestimmter Gestalt, sehr strengflüßig, und schwerer als das vorige. Es enthält 25 60 p. Cent Kupfer. Das braune ist das reichste. Das weiße oder graue enthält den meisten Arsenik. Es enthält oft Silber, und wenn dieses über 1 oder doch 2 p. Cent ist; so heißt es grau Silbererz. Man findet es in allen Steinarten, und mit andern Kupfererzen, so wie mit andern Metallerzen vermischt. Die Zerlegung dieser

Erie auf nassem Wege kann man aus dem schon gesagteir einsehen. Um sie auf dem trocknen Wege zu untersuchen, müssen sie erst gepulvert, und so viel als möglich von steis nichten und erdigten Theilchen gereiniget, alsdann, um den Schwefel und Arsenik zu vertreiben, geröstet, und mit einer Zumischung von Hrn. Tillets Fluße (welcher aus 2 Theilen gestoßenen Glases, kalcinirten Borar, und Holzkohlen besteht) geschmolzen werden. Ist das Erz arm; so muß man mehr Borar zusehen. Schwarzer Fluß ist nachtheilig, weil er eine Leber bildet, die einer Theil des Kupfers aufgelöst hält. Hr. Marggraf ema pfiehlt eine Vermischung von gleichen Theilen wohlgewa schenen Thons, Flußspaths und Kalksteins, und einen hal ben Theil Kohlen mit einem gleichen Gewicht des geröste ten Erzes. Das Ganze muß in Porcellainfeuer geschmolzen werden. Die Kohle, deren er sich bedient, ist das Rückbleibsel von der Destillation des Weinsteins.

Arsenikalisches Silbererz; kobaldsches 'Silber. (Bergbau.) Dieses bricht zu Andreasberg, allwo man es auch fälschlich gediegen Silber nennt, und hält in dem Zentner auf 200 Mark. Es ist von einer zinnweißen Farbe, doch läuft es, wenn es einige Zeit liegt, oft etwas gelb lich an, und sieht alsdann von außen filberweiß aus. Es wird derb und eingesprengt, zuweilen erbsförmig, und nierenförmig, so wie auch in dünne vollkommene sechssettige Pyramiden mit abgestumpster Endspike krystallisirt gefunden. Aeußerlich ist es glänzend, innerlich hingegen gemein starkglänzend, und überhaupt von metallischen Glanze. Im Bruch ist es bald gerad - bald krummblättes richt. Ersteres wird von grob und kleinkörnichen abgesonderten Stücken gefunden, und kommit besonders bey den derben vor. Lehteres hingegen scheint dünn concen trisch, schaliche abgesonderte Stücke zu haben, und finder sich bey den erbsförmigen und nierenförmigen. Es springt in unbestimmte eckichte Bruchstücke; ist weich, milde und außerordentlich schwer.

Arsenikalmittelfalz, s. Arseniksalz.

Arsenikbeschlag, heißt der Arsenik, der aus schwefel haften Arsenikerzen an feuchter und warmer Luft auswittert. Er gehört unter den verkalkten Arsenit.

Arsenikblumen, Flores arfenici, find eigentlich der Arsenik selbst, der als ein im Feuer flüchtiges Wesen durch die Sublimation in die Höhe steigt, ohne die geringste Veränderung in seinem Wesen erlitten zu haben. Man findet die Arsenikblumen in Ansehung der Reinigkeit von einander unterschieden; die ganz reinen haben eine vollkommene weiße Farbe, und werden aus dem vollkommen weißen, seines brennbaren Wesens ganz und gar beraubten Arsenik sublimirt; die unreinen sind mehr oder weniger mit schweslichten oder brennbaren Theilen vermischt, und haben deswegen keine weiße, sondern, nach Beschaffenheit dieser fremden beygemischten Theile, eine röthliche oder gelbe, oder mehr oder weniger grauliche oder bräunliche Farbe. Die röthliche oder gelbe Farbe rührt von der gröf fern oder geringern Menge des beygenischten Schwefels her, die grauliche oder bräunliche kömmt von dem beyge-

mischten

mischten brennbaren Wesen her. Daher diese Blumen in größerer oder geringerer Menge in die halbmetallische Ge Halt übergegangen sind, und keinen wahren Arsenik mehr vorstellen, wenigstens keinen reinen. Man findet deswes gen in dem Arsenik, der im Verkauf ist, und bey den Arbeiten erhalten wird, die mit dem Kobald wegen der Smal te vorgenommen werden, Adern oder Streifen von diesen verschiedenen Farben. Auch bekömmt man glänzende, dichte und schwere Massen, die sich bey diesen Arbeiten an dem helßesten Theile des Giftsanges über einander ange. legt, und eine Art der Schmelzung ausgestanden haben. Dies ist um so leichter möglich, da der Arsenik sehr schmelzs bar ist. Die vollkommen reinen, weißen Arsenikblumen werden durch die wiederholte Sublimation der beschriebes nen unreinen erhalten. Man vermischt sie zu dem Ende mit Potasche oder Salpeter, die die brennbaren oder schwe. felichen Theile von ihnen absondern, und sublimiet fie in gläsernen oder irdenen Retorten oder Kolben, bey einem etwas starken Feuer, da sie sich denn in ihrer reinen, weis Ben Gestalt anlegen. Uebrigens sind die Natur und die Eigenschaften der Arsenikblumen von den Eigenschaften des Arseniks selbst gar nicht verschieden.

mit einer kleinen Flamme, weißem Rauche und Knoblauchss geruche, wird ganz verflüchtiget, und färbt eine darüber gehaltene Kupferplatte weiß. Er ist in der Salpetersäure leicht auflösbar; schwerer in der Vitriolsäure, und in der Kochsalzsäure fast gar nicht; siedende Dele lösen ihn nicht auf, und mit dem Salpeter verpufft er. Seine Eigenschaften, die Eigenschaften eines Halbmetalls, sind: der metallische Glanz, die Schwere, die der Schwere des Spießglasto nigs fast gleich kommt, die Undurchdringlichkeit, die Zerbrechlichkeit. Er ist flüchtiger als irgend ein Halbme tall, verliert leicht, wenn er in Gefäßen sublimirt wird, in welche die äußere Luft einen Zutritt hat, sein brennba res Wesen, sublimirt sich in graue Blumen, die durch einis gemal wiederholte Sublimation vollkommen weiß, und dem weißen krystallinischen Arsenik vollkommen ähnlich wer den; brennt auf glühenden Kohlen mit einer merklichen Flanume weg. Er verbindet sich ebenfalls wie der weiße Arjenik mit den meisten Metallen, das Quecksilber aus genommen. Nach Hrn. Sage findet man den Arsenikts nig selten rein, er ist fast immer mit Eisen oder Kobal vermischt. Es giebt mehrere Methoden, ihn zu bereiten, unter denen zwey die vorzüglichsten sind. Die erste und &lteste ist folgende: Man vermische vier Theile weißen Ar senik, zwey Theile schwarzen Fluß, einen Theil Borap und eben so viel Eisen oder Kupferfeile mit einander, und bringe sie in einem Schmelztiegel geschwind in Fluß. Wenn diese Vermischung vollkommen geschmolzen ist, so gießt man sie in einen warm gemachten und inwendig mit Talg beschmierten Gießpuckel aus, und schlägt alsdann, um die Vereinigung der geschmolzenen Masse desto besser zu bee werkstelligen, ganz gelinde an den Rand des Gießpuckels, wodurch sich der König als der schwerste Theil zu Boden seßt, die Schlacken aber auf seiner Oberfläche sizen bleiben. Der Zusatz des Eisens und Kupfers geschiehet nicht um deswillen, den Arsenik nieder zu schlagen, oder fremde mit ihm vereinigte Theile ab zu sondern, sondern dem Arsenikkönig durch ihre Vereinigung mit demselben die nothige Feuerbeständigkeit zu verschaffen, weil er sonst fast ganz und gar in Dämpfe verwandelt würde. Indessen erhält man dadurch einen mit Eisen und Kupfer vermisch. ten Arsenikkönig; doch läßt er sich wieder durch eine neue, in verschlossenen Gefäßen vorgenommene Sublimation von denselben reinigen. Will man einen vollkommenen reinen Arsenikkönig haben, so muß er ohne Beymischung von Me. tallen in Retorten und Sublimirgefäßen gemacht werden, weil der weiße Arsenik sich nicht, wie andere metallische Substanzen, durch bloßes brennbares Wesen und alkalische Salze, ohne Beymischung eines andern Metalls, im Schmelztiegel erhalten läßt. Man muß deshalb, nach Hrn. Brands Anleitung, also verfahren: Man vermischt den weißen Arsenik mit Seife, oder, nach andern, mit Olivenöl, thut diese Vermischung in eine gläserne Retorte oder Phiole, und fängt die Sublimation bey einem máßis gen Feuer an, welches man so lange in dem nåmlichen Grade erhält, bis keine ölichten Dämpfe, die einen weit uns angenehmern und empfindlichern Geruch, als den von einem

Arsenikbutter, s. Arsenik in Gestalt des Kalks. Arsenikerde, Minera arfenici, wird jede Stein, und Erzart genannt, in deren Mischung sich Arsenik befindet. Arsenikerze. Die Mineralien, welche den Arse nik enthalten, sind die Kobaldarten und der weiße Kies Cauch Arsenikstein; Giftkies; Nauschgelbkies) oder Mis pickel, wiewohl er auch in vielen andern Erzen angetroffen mird, da er ein Vererzungsmittel ist. Man bearbeitet aber keine derselben mit Fleiß, um die metallische Materie daraus zu erhalten. Da man aber genöthiget ist, dek Kobald zu rösten, um die Smalte daraus zu bekommen, fo samlet man ihn hier gelegentlich. Das natürliche Oper: ment und Rauschgelb können ebenfalls als Arsenikerze an gesehen werden, weil dieses Halbmetall mit dem Schroefel darinnen verbunden ist. Endlich giebt es einen minerali schen Körper, welchem man den sehr uneigentlichen Na men Scherbenkobald gegeben hat, da er nicht das ge"ringste von dem Kobaldkönig enthält. Er ist in kleine Blätt hen oder Schuppen von metallischer, dunkler und schwärzlis cher Gestalt geordnet. Dieser ist ein ganz reiner Arsenikkö nig oder gediegener Arsenikkönig. Man kann auch das kalk Formige Arsenikerz oder den natürl. Arsenikkalk als einen na turl. Arsenik betrachten. S. Arsenik in Gestalt eines Kalks, Arsenikgummi, f. Arsenik in Gestalt eines Kalks. Arsenikkies, L. Mispickel. Jae.

Arsenikkönig, Regulus arfenici, ist der mit einer hin länglichen Menge des brennbaren Wesens versehene weiße Arsenik, der durch die Verbindung mit demselben die Ei genschaft eines Halbmetalls_bekeminen hat. Er ist von glänzender weißlich gelber Farbe, die beynahe der Farbe des Bleyes gleicht, verliert aber bald seinen Glanz und wird schwarz an der Luft. Er ist lose, sehr zerreiblich und von einem blätterichen Gewebe. Seine specifische Schwere ist 8,310, Auf ein rothglühendes Eisen gelegt, brennt er

jeben

jeden andern brenzlichen Dele, ausstreuen, weiter mehr in die Höhe steigen. Das ist ein Zeichen, daß das Del den Arsenik ganz und gar durchdrungen, und das Zurückgebliebene sich in Kehlen verwandelt habe. Hierauf muß man das Feuer, um den König in die Höhe zu treiben, verstärken. Dieser steigt alsdann auf, und legt sich, in der Gestalt einer glänzenden, blåtterichten, metallenen Masse, an dem ganzen Obertheil des Grfäßes an. Wenn nichts mehr in die Höhe steiget, so zerbricht man das Gefaß, um den König aus demselben heraus nehmen zu fôn: nen. Dieser ist nun gemeiniglich noch nicht das rechte Halb metall, das man suchet, man nimmt also mit der Vermischung eines geringern Theils dels eine zweyte, wohl gar, ohne Zusaß von Oel, eine dritte Sublimation vor, und erhalt alsdam einen reinen Arsenikkovig. Die sicherste und beste Ait den Arsenikkönig durch die Sublimation zu verser tigen hat Henkel 1675. schon beschrieben. Hr. Brand zeigte, 1733. zuerst die halbmetallische Eigenschaft des Ar. fenikkönigs. Der Scherbenkobald ist ein natürlicher Arse nikkonig. Crell über einen durch Kunft zu verfertigenden Arsenikkönig: in dessen chym. Entd. s Th. p. 265. Arsenikkugeln, schwarze, (Arsenicum lentiforme Linn.) sind schwarze Kugeln, die sich öfters in den blauen Gruben, zwischen den Tafelschiefer finden.

f. Arfenikrubin, L. Realgar, auch Arsenik in Gestalt ei

nes Kalks.

Arsenikfalz, Arsenikalmittelfalz, Arsenikweinstein, arseniksaures, arseniksanerbaltiges Weinsteinsalz. Weinsteinarsenik, arsenikfaure Pottasche. Ist eine bis zum Puncte der Sättigung gemachte Verbindung des Arsenies, mit einem feuerbeständigen vegetabilischen Alkali. Es ist eine Entdeckung des Hrn. Macquer. Die Art und Weise, wie man dieses Salz bereitet, bestehet darinnen, daß man gleiche Theile von sehr weißen krystallinischen Ar fenik mit gereinigten Salpeter mit einander vermischt, und dieses Gemenge aus einer Retorte, bey einem nach und nach verstärkten Feuer, so lange destillirt, bis endlich die ganze Retorte glühet und keine salpetersauren Dämpfe mehr aufsteigen. Es bleibt in der Retorte eine geschmolzene, weiße, dichte und feuerbeständige salzichte Masse, welche man in warmen Wasser auflösen, durchseihen, abrauchen und krystallisiren muß. Man erhält schöne viereckichte prismatische Krystallen, deren Entspißen ebenfalls vierseis tige Pyramiden vorstellen. Man braucht dieses Salz zur Bereitung des Arsenikkönigs; zur bequemen Verbindung des Arseniks mit den metallischen Substanzen und zur Zu sammensetzung verschiedenen Metallglases. - Pelletier über die Arsenikfäure im Rozier Journ. Feb. 1782, die specifische Schwere der Arseniksäure ist 3,391. - Arseniksaare Pottasche, f. Arseniksalz. Arseniksaures, s. Arseniksalz.

Arseniksauerhaltiges Weinficinfals, L. Arseniksalz.
Arseniksilbererz, s. Avsenikälisches Silberers.
Arsenikweinstein, s. Arsenitsalz.
Arsis, (Musikus) s. Aufschlag.
Technologisches Wörterbuch V. Theil

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Artikuliren, (Musikus) heißt so viel als errathen: können, alle Tone, distinkt, einzeln, und jedem Ausdruck der Melodie gemäß vorzutrngen,

Artillerie, * f. auch Feuerwerker, Bombardier, Pyrotechnie, Büchsenmeisterey und Kanonier.

Artilleriecorps. In Frankreich kommen schon im 12ten Jahrhundert, also früher, als der E-brauch des Pulvers eingeführt wurde, Meister der Artillerie vor, welche über die im Kriege damals üblichen Werkzeuge die Aufsicht hatten. Ludwig der 11te gab ihnen den Namen Maitres Generaux und in den Verordnungen des Königs Franziscus des aten kommen schon Großmeister der Artil lerie vor. Die ersten Obersten der tillerie wurden von Bis auf Ludwig XIV. bestand Ludwig XIII. ernannt. das Artilleriecorps bloß aus einem Corps von Officieren, wozu man nur, wenn ein Krieg entstand, Gemeine ward, man in den Festungen brauchte, wieder abdankte. Im und diese nach dem Kriege, bis auf die Kanoniers, die Jahr 1668. errichtete Ludwig XIV. das erste beständige Artilleriecorps, welches aus 6 Compagnien Kanoniers bestand. Wenige Jahre hernach errichtete er das königli che Fuselierregiment, zum Dienste und zur Bedeckung der Artillerie, welches aus 100 Kaneniers, 100 appeurs und 200 Arbeitern bestand; welche zusammen der Stamm des in der Folge so ansehnlichen franz. Artilleriecorps waren. Artillerieschule, eine Anstalt, in welcher junge Leute, die sich dem Soldatenstand widmen wollen, Unters richt in der Artilleriewissenschaft erhalten. Die erste legte Pudwig XIV. 1679. zu Dovay in Frankreich an, die aber bald wieder eingieng. Hierauf legte er 1720. dergleichen Schulen zuerst in allen Städten an, wo Artillerie zur Besatzung lag

Artimon, (ein Mast) s. Mastgaleëren. Jac.

Artischocken, (Gärtner.) Es giebt mehrere Arten, und sind eine Distelart, von der man an einigen Orten die Blätter und Ribben, an andern nur den fleischigten Blumenboden der Köpfe, vor der Blüte, als ein Ge müse bereitet. Schon die Griechen und Römer genossen die Blumenboden von den Köpfen einiger Disteln, ob dieses ses aber unsere Artischocken gewesen sind, ist ungewiß. Diese kamen aus der Levante nach Sicilien, von da nach Neapel, von da brachte einer aus dem Hause Stroha 1466, die erste Pflanze nach Florens; 1473. war eine Pflanze. davon in einem Dorfgarten bey Venedig und zư Anfange des 16ten Jahrhunderts kamen sie nach Frank. reich und England. Eine Abhandl. über die Artischocken findet man in Beckmanns Beyträgen zur Geschichte der Erfindungen, B, 2 St. Actu

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