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weiter nichts mehr nöthig ist, als daß man nur noch die Quartiere über die Fersen zu bringen suchen muß, und die afes geschiehet, wenn man den herausstehenden Theil des Anzuges ergreift, ihn mit Gewalt so weit in die Hbhe siehet, bis der untere Theil, der die Quartiere mit in die Höhe zieht, losgehet. Man hat auch Anzüge von Eience in die Rinnen zu legen, und 1-2 30ll hoch mit Erde und Horn, welche sehr bequem find.

Apfelbaum, in der Baumschule zu erziehen: man fast die Kerne, oder legt sie einzeln in Zell tiefe Ren nen, gießt sie, an und bedeckt sie mit lockerer Erde. Einia ge rathen, daß die Saamen desto besser und gewisser aufs gehen mögen, die Aepfel nur zu zerschneiden, und die Stu zu bedecken. Die Aussaat geschiehet im Frühlinge bey gu rem Wetter; die Saamen gehen nach 6 Wochen auf. Jin zweyten Frühlinge nach dem Aufgehen werden die jungen Stamünchen in dem mitttern Theil der Baumschule Fuß weit von einander gesetzt, und nach 11 oder 13 Jahren im Frühlinge oder besser, im Herbst, sobald die Blätter abgefallen find, in kleine Löcher verpflanzt; wobey man auf einen vecht weitläuftigen Stand zu sehen hat. Dieser Baum schlägt zwar am Stocke aus; allein das Schlage holz ist von kleiner Stärke, auch zu kostbar. Mit 70189 Jahren erreicht er feine, Vollkommenheit, und wird Apertur, deffnung, Ouverture. (Optikus.) Die 1999 Jahre alt. Der Apfelbaum, dient zu schönen. Alleen Freisrunde Fläche, welche man in der Mitte der Blendun auf Heerstraßen, zu lebendigen Zäunen, und insbesondere gen der Gläser oder Spiegel der Fernröhre offen, läßt, in der Jugend zu Pfropfen. Stamm und Wurzel geben damit die darauf fallenden Lichtstrahlen wirklich durchgehen gutes Nuhholz für Tischler, Drechsler, Modellschneider, Fönnen. Die Abweichungen wegen der Kugelgestalt der Wagner, und Müller, welche Hobel, Handhaben, Mühl Gläser und wegen der verschiedenen Brechbarkeit der Lichtskamme, Schlittenfufen, Druckerformen, Holzschnitte Strahlen verursachen, daß nur diejenigen Strahlen, welche und allerley dergleichen feines Geräthe daraus verfertia nahe an der Are, d. um die Mitte eines Glases einfal gen: insbesondere taugen fie fehr gut, zum Geschirrholze. fen, in den gehörigen Vereinigungspunct kommen; es ist Die Abgange geben gutes Brenn- und Kohlhois. Die aiso nöthig, die weiter von der Are ab und gegen den Rinde giebt eine braunrothe, trübe, bittere Brühe, wel Rand zu einfallenden Strahlen, welche die Deutlichkeit des che durch Zusäße, mehr oder weniger, dauerhaft gelbe, Bildes stöhren würden, durch eine über das Glas gelegte rothe, auch graue Farben liefert. Die Blüten werden Bedeckung oder Blendung abzuhalten. Diese Blendung wegen des Honigs von Bienen gesucht. Die Frucht die läßt durch die in ihr befindliche runde Oeffnung nur die net zur Mast, zum Cider, Effig und Branntwein; der Strahlen um die Mitte des Glases durchfallen. ausgepreßte Saft wieder besonders zu Catfunmalereyen und der Effig, zwey volle Löffel täglich dem Viche mit Wasser gegeben, soll demselben sehr heilsam seyn; die Blåte ter, die auch etwas Farbe enthalten, dienen zur treue Apfelbaumholz. Seine specifische Schwere

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Aplets, nennen die Franzosen die Nege, deren man The fich zum Heringsfange bedient. Apotheke, vollständige. Eine vollständige Apothes ke ist, nach dem Urtheil der medicinischen gesunden Vera nunft, das Archiv alles des Guten, Mittelmäßigen, Schlechten und Abscheulichen, was je Erfahrung und Vor urtheil, Verstand und Unsinn, zum Besten der menschlis ham hen Gesundheit in Anschlag gebracht haben. Apothekerbuch, Arzneybuch, Difpenfatorium, heißt ein solches Buch in welchem alle einfache und ges mischte Arzneyen beschrieben stehen wie solche zubereitet und wie sie in den Apotheken zu finden sind.

Apothekergewicht. Die Eintheilung giebt folgen

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Größe Apothekerpfund.ro Apothekerkraten, Apothekerkrüche, Salbtopf chen, find topferne Gefäße, worinnen die Apotheker die Galben und andere schmierige und flüßige Dinge aufbes wahren, S. a. Kraken. Jac. und Suppl. or suis Apothekerkunft Pharmacie, ift eine practische Wis fenschaft, welche in der Erkenntniß einzelner Körper der Nas tur, die zum arzneylichen Gebrauche geschickt find, in ihrer Sammlung, Trocknung, Aufbewahrung, Vorbereitung, Zusammensetzung und kunstmäßigen Veränderung zu meh rerer Wirksamkeit bestehet. Sie hat also überhaupt die Zubereitung wirksamer Arzneymittel zum Gegenstande. In so fern nun dieser Endzroeck durch allerhand chemische Operationen erreicht werden muß, und dazu viele chemische Kenntnisse nöthig sind, so werden dergleichen Beschäfs tigungen unter dem Namen pharmacevtische Chemie be griffen. Alle Beschäftigungen dieser Kimst theilen sich in ökonomisch mechanisch und chemisch pharmacevtische Operationen ein. Erst im ten Jahrhundert sollen die Aerzte in Afrika, zur Zeit des Avenzoar, wie Herrmann Conring vermuthet, den Anfang gemacht haben, die Arz nepen nach ihren Vorschriften durch besondere Künstler verfertigen zu lassen. Auch Thomasius glaubt, daß die Apotheker zur Zeit der arabischen Aerzte entstanden waren and fich von den Aerzten, deren Diener fie waren, abge fondert hätten. Man vermuthet daher, daß fie durch die arabischen Leibärzte der Chalifen nach Spanien und Unter italien, und von da nach Deutschland gekommen find. Im Jahr 1285. fömmt ein Luitfried, Apotheker in Augsburg, vor, man ist aber noch zweifelhaft, ob er ein Apotheker nach jetziger Art, oder nur Besther irgend eines Lagers von andern Waaren gewesen sey; 1345. war ein Apothe fer in London, dessen sich König Eduard bediente; 1403. Tamen schon in Nürnberg Apotheker vor, und a 409. hat:

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mit einem Spatel herausnehmen kaun; find fie trocken, so behält man sie, wie die Pillen. Facula und Blumen werden nach gestallten Sachen in Gläsern aufgehoben. Morsellen verwahrt man wie die Confecte.

Apparatus, Zubereitung zu einer Sache, Instrumen« te zu einem Versuche oder zu einer Operation. Apparat des Hrn. Wilkens, Waffer mit fixer Luft zu vermischen. Der vortheilhafteste Theil dieses Apparats bestehet in einem geraumigen Wasserkübel, in welchem zwey glaserne Flaschen von ungefähr gleicher Große und Gestalt Raum haben, Diese find oben mit einer Communicationsröhre versehen, welche man nach Gefals len öffnen und verschließen kann. Die eine Flasche hat keinen Boden; die andere hat zwar einen, er besteht aber s mit ihr nicht aus einem Stücke, sondern ist ein Theil des Bodens vom Wassertübel. In diesem Theile befindet sich ein Drath, der in Gestalt eines hebräischen Lamed ge bogen ist, und, mittelst einer Rolle, so herumgedrehet werden kann, daß er dem in der Flasche befindlichen, mit Luft angeschwängerten Wasser eine schnelle wirbel, oder strudelförmige Bewegung geben kann. Neben derselben ist ein Kanal angebracht, der sich in eine Röhre verlängert, die man aufrecht und niederwärts drehen kann, um Was- } ser in die Flasche einzufüllen oder wenn es mit firer Luft gesättiget ist,) es aus ihr abzulassen. Dies Flasche ohne Boden dient dazu, um die entwickelte Luftfäure als eine Art von Magazin einstweilen auf zu bewahren, damit sie zu beliebiger Zeit in die andere Flasche mit dem Wirbeldrach durch die Communikationsröhre geleitet werden könne.

Dele, wenn sie gemäßigt sind, als Mandel Sesamöl,
und von Pimpernüssen, sonderlich die zum Einnehmen
taugen, dauern kaum einen Monat; falte Dele ein Jahr,
warme zwey oder fünf Jahre; die aber aus wohlriechen.
ben Früchten ausgepreßt werden, z. E. aus Muskaten.
nussen, kann man ein halbes Jahr behalten. Die des
stillirten Dele bleiben länger; die an der Sonne mace-
tirt werden, verändert man alle halbe Jahre. Die Pil.
len dauern, wegen ihrer Härte, und wegen der Aloe,
die bald zu allen kommt, swey bis drey Jahre, fonder
lich wenn sie kein Opium in sich begreifen. Frische Puls
ver find am besten zu gebrauchen. Die Robfäße oder dis
den Säfte verändert man alle Jahre, Zeltlein macht
man stets. Die Salze, besonders wenn sie krystallisirt
worden, dauerteinige Jahre. Aromatische Species wer
den alle Jahre erneuert. Die Spiritus bleiben lange,
wenn man sie verwahrt. Säfte, die fließend sind, wer
den jährlich; die aber etwas hart find, in 2 oder 3 Jah
ren verändert. Einfache Sirupe bleiben 3 Jahre, zusam
niengesehte oder aromatische aber 2 Jahre. Tinkturen in
Pulver dauern einige Jahre, die fließenden sind auch
bauerhaft. Die Trochisei und trocknen Augenmittel bleis
ben Jahr, doch roerden die ausgenommen, in welche
Opium kommen, da sie sich dann nicht lange halten. Die.
Salben halten sich fast ein Jahr. Mineralien erhält man
meistens in Schachteln oder hölzernen Büchsen. Die
Calze erhält man im Holze oder Glas an trocknen Der
tern; wäßrichte Sachen in Gläsern. Gewächse trocknet
man im Schatten, und verwahrt sie, wenn's wohlriechen
de sind, in Büchsen von Lindenholz, oder in Gläsern, die
ein enges Mundloch haben, und mit einer innernen
Schraube verwahrt sind. Die Kräuter trocknet man im
Schatten, wenn sie aber dicke und gar zu feuchte Blätter.
haben, so daß sie gern faulen; dann müssen sie in der
Sonne trocknen, hernach thut man sie in eine hölzerne Las
de. Die Saamen behält man an einem trocknen Orte in
Hölzernen oder gläsernen Geschirren, auch in Papier;
Früchte in Schachteln oder Büchsen; Wurzeln in crockner
Luft; die kleinern dünnen, deren Kräfte leicht durch die
Donne ausgezogen werden, trocknet man im Schatten,
als Eppich Fenchelwurz u. dergl.; die gröbern werden
beym Feuer, an der Sonne oder dem Winde getrocknet,
als: Enzian, Alant. Die Rinden hebe man in höle
zernen Büchsen auf, an einem trocknen Orte. Gummi
und trockne Harze schließt man an einem trocknen Ors
te in hölzerne Gefäße; flüßige aber in Krüge. Thiere
und deren trockne Theile thut man in hölzerne Büchsen,
ihre Fettigkeit und Mark aber in Krüge, und zwar au
falte Orte; Balsame in zinnerne Büchsen oder Gläser.
Die mit Zucker überzogenen Confecte hält man in hölzerne:
Büchsen. Die Conserven, Eclegmata, Lattwergen, in
Irbenen Gefäßen besser, als in innernen, Pflaster und
Cerate werden mit einer Blase oder Papiere, das in Wachs
getauket worden, umwunden, und in trocknen Büchsen
verwahrt. Die Extracte thut man in irdene oder gläserne
Geschirre, wit einem weiten Mundloch, daß man davon

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Apparat die sitze des Wasserdampfes zu messen von Hen. Leffert. Dieses ist eine Vorrichtung an den Papinschen Digestor. Sie bestehet in einer metallenen Röhre, die in dem Digestor steckt, ohne daß sie jedoch den Boden desselben berührt. Oben geht sie durch den Deckel, an welchen sie mit ihrem obern Theile fest gelöthet oder ges schraubt ist. Dieser obere Theil ist offen, der untere hins gegen verschlossen, und so wohl von außen als von innen zugerundet. Die Dicke dieser Röhre beträgt etwa so viel, als bey der, welche die Sicherheitsklappe trägt. Die ins wendige Weite richtet sich nach ihrer Bestimmung, welche darinnen besteht, daß sie ein kleines Thermometer aufneh men soll. Denn man begreift ohne Mühe, daß ein hier angebrachtes Thermometer die Hiße des Waffers und der Dämpfe, welche sich in dem Gefäße befinden, mit aller erforderlichen Genauigkeit anzeiget.

Apparat, die Trockenheit und Feuchtigkeit der Erde zu bestimmen, von Hrn. Maurice. Die ver.. schiedenen Theile dieses finnreichen Apparats find: 1) ein zylindrisches Gefäß von überfirnißtem Eisenblech, von vier, Quadratfuß Oberfläche und einem Fuß Tiefe. Der Bor den ist mit kleinen Löchern durchbohrt, und das Gefäß selbst mit Erde angefüllt; 2) dieses Gefäß wird mit einer, Tome ohne Boden umgeben, deffen Dauben nicht über, dem Niveau der Erdfläche hervortreten, und ebenfalls, mit verschiedenen Löchern durchbohrt sind. Der Spiela raum des blechernen Gefäßes zwischen, den Dauben der

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Tonne beträgt ohngefähr einen Zoll an den Seiten und 4 Zoll unter dem Boden. 3) Das blecherne Gefäß ist, mittelst einer eisernen und mit einem Haken versehenen Stange, aufgehängt, der auf den scharfen Ende eines Hebels oder Wagbalkens liegt, der wieder ganz frey durch eine ståhlerne messerartig gearbeitete Are, die auf stáhler nen Lagern ruhet, aufgehängt ist. Das Ganze ist am Ea de eines festen aufwärts gehenden Arms befestiget, mit welchem 4) eine bleyerne Linse in Verbindung stehet, die an einer eisernen Stange rechtwinklicht und so an dem Wagbalken angebracht ist, daß sie mit ihm nur ein Stück macht, 5) Etwa um 4 der Länge des Hebels von der Un terlage ist ein Gegengewicht, mittelst eines Hakens, so wie der Cylinder, an dem langen Hebarme aufgehängt. 6) Dieses Ende des Hebels, an dem sich das Gegengewicht befindet und das in einer Nadelspitze ausläuft, zeigt auf einen getheilten Kreisbogen, der sich an einen eben so festen Arm als der vorige befindet, und wo jede Ab theilung das Gewicht einer Linie Wasser über die Oberflá che des Cylinders, der sich am andern Ende befindet, vor. stellet. Jede dieser Linien oder Abtheilungen ist wieder in Zwölftel getheilet. Die beyden hölzernen Arme sind durch ein starkes Queerband mit einander verbunden, das man nicht bemerkt, weil es in der Erde steckt. Dieses Queerband, das die Gestalt eines doppelten Kreuzes hat, ruht auf einer Säule auf einem steinernen Lager, so daß man nicht die geringste Verrückung zu besorgen hat.

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Apparat, entzåndbare Luft zu machen, des Hrn. Boulard. An einer gläsernen Flasche, deren Hals stark and gerade seyn muß, ist eine Fassung von Messing, so einen breiten flachen Nand hat, gekittet. An dieser Fas fung ist eine Art von Deckel angeschraubt, dessen gleich. falls flacher Nand an der Fassung anschließt und zwischen beyden Rändern lieat ein Ring von Leder. An dem Deckel' ist eine messingene Röhre befestiget, sie ist 2-3 Zoll lang, and so weit, daß sie drey andere Glasröhren fassen kann, welche in felbige fest eingekittet werden. Die eine reicht bis auf in die Flasche hinein, und ist etwa 3 Zoll von der messingenen Röhre, über den Deckel rechts winklicht, nach der linken Seite zu gebogen. Die ate hat an ihrem obern Ende einen Trichter, ist etwas höher als die vorige, und reicht auch bis nahe an den Bo den der Flasche. Die dritte Glasröhre fångt erst oben an den Deckel an, und beuget sich gleich durch einen in der messingenen Röhre gemachten Einschnitt rechts. Der Ein schnitt dienet zur Festigkeit der Röhre, damit sie sich nicht umdrehen kann, sie gehet in einer horizontalen Richtung einige Zoll weit fort, ihr äußerstes Ende schließt in eine andere Glasröhre, die sich verwärts etwas verenget; und mittelst einer Röhre von elastischen Harze wird solche mit einem Heber, der abwärts, als der Horizont und rvieder aufwärts gehet, verbunden. Anstatt der messinge: nen Fassung kann man sich auch eines hölzernen Stöpsels bedienen, ja auch anstatt der Flasche eines Fäßchens, in welchen alle 3 Röhren durch den einen Boden gehen. Technologisches Wörterbuch V. Theil

Apparat, Wasser mit fixer Luft zu schwängern, des gen. Withering. Dieser bestehet aus einem gla fernen Gefäße, ohngefähr 10 Zoll hoch und etwa 61⁄2 Zoll im Durchmesser und noch einem andern ebenfalls von Gla se, von conischer Gestalt, 12 Zoll hoch, oben 11⁄2 und unten am Boden 5 Zoll im Durchmesser. Im ersten steckt eine Röhre mit verschiedenen Hähnen, und 2 Blasen, im andern ein Hahn mit einer Blase, einer Röhre mit einem Stöpsel, und eine Röhre mit einem tedernen Schlauche, dessen andres Ende ebenfals mit einer Röhre, woran ein Hahn befindlich, versehen ist, und die in die Röhre des ersten Gefäßes gesteckt wird, wodurch beyde Gefäße mit einander verbunden sind.

Apparaux, s. Schiffsgeräthe.

Appareilleur, heißt ben den Baretmachern der Weg beiter, welcher Strümpfe und dergl. zurichtet.

Appel, Fechtkunst) wird der Tritt genannt, ben man bey einer Finte machet. Die Franzosen bedienen fic desselben öfters, er ist aber zum Theil falsch, zum Theil gefährlich und unnöthig.

Applicatur, Ansetzung der Finger, (Musikus) isk die Kunst, auf den verschiedenen musikalischen Instrumen ten die Finger recht zu gebrauchen.

Applique, heißt bey den Goldschmieden alles, was zu Charnieres, Coulisses, Goupilles, Vis, Ciroues, Agraffes, Cliquets, Crampons, Boucles, Clous, oder Riveures genommen wird.

Applomades, eine Art blaulicher holländischer Leins wand, so ungebleicht und 1 Elle bis & breit ist. Die dies net zu Sommerwesten, Beinkleidern und Bettvorhängen.

Appoint, ist ein Bankowort, und bedeutet eine Sum me, welche den Saldo einer Rechnung macht, oder den Inhalt eines Artikels: ich habe einen Appoint von der und der Summe auf den und den Ort zu ziehen.

Apportiren, (Jåger) wird von Hunden gesagt, wenn sie durch geschicktes Dresflren oder auf andere Art ent weder etwas Geschossenes, oder etwas ihnen zu dem Ende Vorgeworfenes, dem, der ihnen hierzu ein gewisses Zei chen giebt, oder aber sie dressirt, und erzogen hat, herbey bringen.

Appreffionspumpe, s. Druckwerk. Jac.

Appretur der seidenen Strümpfe. Nachdem die feidnen Strümpfe von dem Stuhl und Brodirern gekommen, so werden sie in gutem warmen Wasser rein ausgewaschen, daß die Seife, mit welcher mau gewaschen hat, recht gut davon gebracht werde. Nunmehr muß man die Strümpfe blauen, das ist, man muß denselben ein gewisses bläulichtes Weiß mittheilen, damit solche nach der Appretur einen zwar weißen, doch bläulichten Schimmer erhalten. In diesem Blauen besteht das ganze Geheimniß der Strumpfwäscherinnen. Die beste Art dieser Zubereitung ist folgende: Man nimmt von dem besten Indig, den "man nur bekommen kann, und davon der beste ist, wels cher im Bruche kupferfarbicht aussieht. Man reibt ihn in einem Mörser von Serpentinstein recht fein ab. Von diesem Indig thut man etwas in einen reinen leinenew 2

Lappen,

Lappen, binder solchen mit einem Faden fest zu, und läßt ihn in einem Topf mit Regen oder Flußwasser eine Stunde kochen, nimmt dann den Lappen heraus, und drückt ihn aus. Hiedurch geht ein röthlich dicker Schmus hinweg. Hierauf nimmt man einen andern Topf mit Ne gen- oder Flußwasser, thut ein wenig venetianische Seife hinein, seht ihn aufs Feuer, und läßt die Seise sich dar in auflösen und kochen. Alsvenn wirft man den Indig wieder in das Seifenwaffer, und läßt ihn darin vollends kochen, bis er beym Dvicken des Lappens ein schönes Blau giebt. Dieses Kichen dauert manchmal 2 - 3 Stun den, nachdem der Judig gut oder schlecht ist. Man muß daher von Zeit zu Zeit die Lappen herausnehmen und probiren, denn so lange noch ein rotoliches schmutziges Wesen herausgeht, ist die Farbe noch nicht gut. Nachher hebt man diesen also gekochten Lappen, wenn man ihn aus dem Seifenwasser genommen hat, auf, und legt ihn an einen reinen Ort, oder in ein sauberes Geschirr. Wenn man nun blauen will, so löset man wieder in einer folchen Quantität Regeniaiser, als zu den Strümpfen, wel che man blau machen will, erfordert wird, ein wenig ves netianische Seife auf, und läßt sie beym Feuer gut aufwallen. Nun legt man den Lappen mit dem Indig in das Wasser, damit er sich, wenn er trocken ist, frisch ein ziche. Alstenn drift man davon einige Tropfen wieder ins Wasser. Hier kömmt es auf eine gute Erfahrung an, daß man weiß, wie viel man von dem Judig eintröpfeln muž. Und man muß sich dabey sowohl nach der Menge der Strümpfe, als der Stärke des blauen Schims mers, den man ignen mittheilen will, richten. Es ist gut, daß man alle Strümpfe, die einerley Farbe haben follen, zugleich mit einemmal färbt, weil man die Farbe alsdenn allen gleich mittheilen kann, welches man aber in verschiedenen malen nicht so treffen würde. Alsdenn nimmt man die Strümpfe aus dem warmen Wasser, ringt fie, wenn man sie gespült hat, aus, und zieht sie durch dies auf diese Weise blau gefärbte Seifenwasser. Sie werden hierauf ausgerungen und in den Händen. geklopft, wenn sie nicht überall sollten Farbe bekommen haben; daun über das Strumpfbret gezogen, und zuleht aufgerollt. Man muß sie aber lange rollen, bis sie fast trocken sind, denn dadurch bekommen sie einen schönen Glanz. So wie nun auf diese Art die neuen Strümpfe behandelt werden, eben so behandelt man auch die alten, nachdem sie rein gewaschen sind.

her, während einer halben Stunde; man nimmt es vom Haspel, läßt es noch einigemal heiß werden, und ziehet es aus dem Kessel. Während der Zwischenzeit, da es aufwallet, muß man Achtung geben, daß kein Theil des Zeuges lange an den Wänden des Keels anlieget; es würde da von schwarz werden oder rothe Flecke bekommen; bleibt es lange auf den Boden liegen, so wird es daven schmußig, Luft und Wasser verlassen es, und es verbrennt sogleich. Wenn man es aus dem Kessel nimmt, so tråget man die Stücke an den Fluß, man wäscht sie darinnen im vollen Strohme; man klopft sie zu wiederholten malen, und wenn fie gut gelüftet sind, so hebt man sie blätterweise auf das Bret, indera man sie sauber aus dem Wasser ziehet, ohne eine falsche Faite übrig zu lassen; wenn sich dergleichen fände, ob man sie gleich erst nachher machen wellte, so bleiben doch immer Spuren von einer Haarzerscheitelung übrig, welche sogar weder das Feuer, noch die übrigen Appreturen wegbringen können, und entstehen sogar davon bisweilen ganze Brandstreifen, welche das Haar bis an die Kette ausdörren. Man läßt den Sammet trocken werden, macht ihn zum Striche zurecht, welcher auf eiz ner langen Tafel, gegeben wird, die so hoch ist, daß man sich darauf stüßer kann, und eine Fuge durch und durch an jedem ihrer äußersten Enden hat, indem zwey Walzen, die einander einklinken, unter diesen Spalten liegen, welche den Zeug stark ausspannen, wenn ihn eine Walze nach der andern aufwickelt. Alsdann fährt man bey jeder Tischlänge, oder jedem Ende Zeuges, so über die Tafel ausgedehnt wird, über das Zeug mit mehrerem oder wenis germ Nachdrucke, nachdem derselbe stark ist, von einem Ende zum andern, und rückwärts mit einem alten Streichkamme, welcher die Baumwolle zu kämmen diente, und wenn dieser das Haar wieder gut gehoben, und gehörig geöffnet hat, so gehet man zur Schur eder zum Brennen (grillage) fort. Wenn es sich zuträgt, daß man sogar den Feibel tammen soll, so geschiehet dieses nur obenhin, und im Falle wenn derselbe stark und sehr haaricht ist, sonsten geschiehet diese Arbeit, wie bey den hohlstreifigen Zeugen, nach dem Schlißen bey dem einen und andern, mit einer Bürste von wilden Sch.ceinsborsten. Diese Bürste muß recht stark und dicht bescht, und so lang seyn, daß sie die ganze Länge des Zeuges bestreichen kann, eine gewisse Echwere auch eine eiserne Tille haben, um einen proportionirten langen Griff hinein zu stecken, damit der Arbeiter hin und her damit fahren, und sie von einem Erde der Tafel zum andern führen könne. Andere stellen und befestigen die Bürste queer über und mitten auf der Tafel, die Borsten in die Höhe gekehrt, und sie be wegen, vermittelst der Walzen oder Rellen, die am En de der Tafel befestiget werden, so fie unterhalb der Tafel ebene, das Stück Zeug hin und her, indem die Haarseite des Sammets auf den Borsten der Bürste auflieger. Als dann müssen die Borsten sehr feste seyn, damit sie sich nicht biegen, ohne das Zeug zu treffen; man vergrößert ihre Stärke, oder man verstärket vielmehr ihren Wis derstand, wenn man die Fläche, die diese steifen Punkte

Appretur des Manschesterfammets. Man macht in der Auspuhung des Sammets den Anfang damit, daß man ihn auf der rechten und linken Seite gut puht, d. i. daß man ihm, wenn er vom Stuhl kömmt, alle lureis nigkeiten, welche daran vorkommen können, durch Spiß. eisen und Zwicken benimmt, um ihn völlig zu säubern. Hiernaast läßt man den Sammet Stunden lang im heißen Wasser liegen. Nachdem man ein oder mehrere Stücke Zeug in einen Kessel gebracht, welcher mit reinem Wasser angefüllt ist; so bringet man die Zeuge auf den Haspel, und drehet ein Stück nach dem andern hin und

bilden,

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