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wiilcem Weineffig zu einem dicken Breve an. Das Gemenge, welches sich erhist, muß, wenn es sich nach einigen Stunden erhärtet, in den ersten 3 Tagen fleißig gerührt, wohl gar gestoßen und immer wieder mit Effig befeuchtet und sodann 14 Tage lang so flüßig erhalten wer den, daß sich alles Kupfer beym Zutritt der Lust auflösen kann. Die anfangs schmutzig grüne Farbe wird juleht sehr schön. Indessen ist diese Art Grünspan, wie Herr Hahnemann erinnert und bereits oben gedacht worden, sehr feuchtend, quillt, mit Wasser angerührt, nicht zu dem gleichartigen Breye auf, und hat wenig Körper. Etwas zugesetter Borar befördert, nach Herrn Håfelers Bemers Eung, fein breyartiges Aufquellen,

Grünspan, Bereitungsart nach Herrn Wensel. Diese besteht darinnen, daß man die Auflösung von 2 Pf. Kupfervitriel und 3 Pfund Bleyzucker mit einander vers mischt; da denn außer einem niedergeschlagenen Bleyvis triole, aus der oben schwimmenden Feuchtigkeit, durchs Eindicken, ein Grünspan erhalten werden kann.

Grünfpan, deftillirter, s. Grünspan zu destilliren.
Grünfpanesfig, f. Kupferfpiritus.
Grünspankrystallen, so heißt auch der destillirte Erün

span.

·Grůnspanlauge. (Färber.) Man gießt 20 bis 21 Nosel Wasser über ein Pfund Grinspan; man lågt Diesen darinnen wohl zergehen. Der Grünspan muß in kaltem Wasser aufgelöst werden.

Grünspan zu deftilliren. Man reibt den Grünspan zu einem etwas gröblichten Pulver, schüttet destillirten Weineffig darauf, der hernach wieder abgegossen wird, wenn er von der Farbe recht wohl gesättigt ist. Auf das übrige wird frischer Weineffig gegossen, und dieses Vers halten so lange fort gesetzt, bis der Weineffig keine Farbe mehr annimmt. Benn nun alle diese Abgüsse zusammen geschüttet worden, so filtrirt man sie durch Löschpapier, und läßt fie ausdunsten, bis sich oben ein Hauechen an feht. Hierauf seht man diese Flüßigkeit in den Keller, oder an einen andern kühlen Ort, wo sich bald darauf Krystalle ansehen, die man sorgfältig hinweg nimmt. Alsdenn läßt man es von neuem ausdünsten, um neue Krystalle davon zu erhalten, und seht diese Verrichtung so lange fort, bis sich keine Krystalle mehr erzeugen. Dies ses find also diese Krystalle vom Grünspan, denen man, wiewohl nicht in dem strengen Verstande, den Namen des deftillirten Grünspans gegeben hat.

Grünftein, f. Grüner Kalkstein.

Grün vergolden, dorer d'or verd. Man polirt den Grund, trágt sodann das Gold auf, und überstreicht es hernach mit Leimwasser.'s

Grün von Ochsenzungen, f. d, Grün von Teufelsabbiß, T. Grüne Farbe. Grün zum Federfårben, f. Federfarben. Gran zum Marzipan, f. Farben zum Marcipan Gruppen, (Torfgråberey in Ostfriesland) Schlöte ober kleine Gråben, schmale Wasserleitungen, welche in bem wilden Morast zur Abwässerung gezogen werden.

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Grus, Grussand, Arena Sabulum Linn. Diefe Sandart findet man auf der ganzen Erde in unfruchtba ren Berg und Felsengegenden. Er ist die gemeinste Arc des Sandes, und offenbar aus Zermaimung des Granits entstanden, und besteht, wie dieser, aus Quarz- Feldspach und Glimmertheilchen, in welche zuweilen auch größere Stücke von Kieseln (Saburra) eingemischt sund Diese Theile sind bald: a) Gröber, grober Grus, Sabulum mafculum. It oft mit Then vermischt, wird von dem Regens wasser nicht fort geführt, und daher zu Ausfüllung der Wes ge, und zu Dammen, auch statt groben Sandes gebraucht. b) Feiner, Mitt:lgrus, Sabulum femininum. Wird von dem fließenden Regenwasser fort gespühlt, und zum Mauern gebraucht. Zuweilen schlagen die Spachtheils chen vor den andern vor. (Spathgrus.) Sie sind viel

Gruskoblen, eine Art Steinkohlen. weicher und spröder, als die Stückrohlen, und lassen sich daher nicht so leicht in großen Stücken gewinnen; He vers wittern auch eher an der Lust, und zerfallen, und ob sie gleich schneller Feuer fangen, und mehr in Flammen auss brechen, so geben sie doch nicht so viele Hise, und brens nen schneller ab; sie backen im Feuer zusammen, ohne oben eine Rinde anzusehen, und lassen häufiger Asche als Schlacken nach sich,+

Grünwurfi, find gewisse Würfte, welche meistens theils als eine gemeine Koft für das Gesinde, aus halbs getochter Grüße und darein geschnittenem Schweine oder Rindsfett zubereitet werden,

Gryffe Wyn, eine Sorte der Bourdeaurer Weine, die besonders nach Holland ausgeführt wird. Sie ist reth von Farbe,

G-Schlüssel, (Musikus) ist einer der drey Schlüssel, die auf dem Notensystem die Ordnung der Toue anzeigen, und wird nun insgemein durch dieses Zeichen angedeutet, welches in Deutschland und Italien insgemein auf die zweyte Linie von unten, in Frankreich aber auf die unter te gesegt wird. 3. B.

G. t. gtt, als chymisches Zeichen heißt es Tropfen Guadeloupeische Baumwolle, f. Baumwolle. ...Guajakbarz, Gummi f. refina guajaci nativa, off, von Guajacum offinale L. von einem im spanischen Weste indien wachsenden Baume, aus dem es durch gemachte Eins schnitte fließt. Dieses Harz, welches in großen Stücken zu uns fémmt, ist auf dem Bruche glänzend, wenig durch scheinend, äußerlich von brauner, innerlich bläulich grüner Farbe, serreiblich, gekauet aber zwischen den Zähnen zähe, ohne Geruch. Ueber Feuer schmelze es und dampft einen lieblichen Geruch aus, der dem vom angezündeten Gua jakholze gleich ist. Es lösen sich von einer Unze natürli them Guajatharze 220 Gran im Weingeifte und 4 Scru pel im Wasser auf, welches zur Unterscheidung von dem

aus

aus dem Holze: durch Weingeist ausgezogenen künstlichen Harze dient, welches leßtere auch blos harzig bitter schmeckt, da das natürliche einen fast blos beißend scharfen, Speis chel herben lockenden Geschmack in der Kehle verbreitet. Die oft im natürlichen befindlichen Guajakholzstückchen dienen auch zum Kennzeichen seiner Aechtheit. Das was ferige Extrakt des Holzes wird selten dafür ausgegeben, weil die mühsame Bereitung es theuer macht. Geschähe es, so würde die völlige Auflöslichkeit dieses Extrakts im Wasser, so wie, schon der brennzliche Geruch desselben, es verrathen. Man muß das glänzende, durchscheinende, braun oder blänlichgrüne und über Feuer angenehm rie chende wählen. Gutes Guajakharz muß sich fast ganz in verfügter Salpetersäure auflösen, eine Aufiösung, die, mit etwas freyer Salpetersäure versetzt, biau erscheint. Auch die mit Weingeit bereitete und mit Wasser gefällte Tink tur verändert ihren weißgelblichen Bodensah in einen blâu. lichen, bey Zugießung einiger Salpetersäure, wenn das Harz acht war. Bleiben aber gelbliche Streifen darin, so ist das Guajakharz vermuthlich mit Geigenharz verseht gewesen, welches auch der Terpenthingeruchaus weiset, wenn man et was von dem verdächtigen Harzgummi auf Kohlen vers brennen läßt. Auch das trockne Harz wird auf der Oberfläche blau, wenn man es dem Dampfe der Salpetersäure aussetzt. Das mit vielen Unreinigkeiten vermischte und schwarze ist verwerflich.

Guajakholz, Pockenholz, eine Gattung Franzosen, holzes, kömmt aus Neuspanien, Domingo, Jamaica, den Antillen und von St. Cruz. Es ist grau, auch schwarz, braun, mit grünen Flecken, dick, harzig, sehr fest, und zu mechanischen Werkzeugen brauchbar. Su Amsterdam kosten 100 Pfund

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5 bis 8 Zoll dicks bis 6 fl. 7 8 ft. 14 - 15 fl. .30 holl. fl.

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Guilladors, find ostindische Schmpftücher, die uns die Dänen zuführen. Es giebt weiße und auch rothe Sors ten. Beyde Sorten halten 4 biss Viertel ins Gevierte, Es sind 10 ein Stück.

Guinberge, (Baukunst) ist ein Wort, dessen sich Phili bert de l'Ornie bedient, womit er in der Mitte der Gothi schen Gewölber einen wunderlich gestalteten Knopf oder Kros ne aus Blättern, die den Weinblättern gleichen, andeutet. Guinee, eine englische Goldmünze. Gesetzmäßig. Wiegt 174,5 holl. 26. Gehalt 22 Kar. enthält fein Gold 159,97 holl. As, ist nach dem 20 fl. Fuß werth 6 thlr. 8 gr. 4 pf. 7ach dem Remedio. 1) Wiegt 173,3 holl. As, Gehalt 22 Kar. enthält fein Gold 158,87 holl. As. Werth 6 thlr. 7 gr. 4 pf. 2) Wiegt 174,5 holl. As. Gehalt 21 Kar. 10 Gr. enthält sein Gold 158,87 holl. As, werth 6 thlr. 7 gr. 4 pf. Im Durch, Schnitt enthält fein Gold 159,42 holl. As; ist nach dem 20 fl. Fuß werth 6 thlr. 7 gr. 10 pf.

Guineisch Gold. Dieses. ist von einer blåsfern Fars be als das ungarische, und wird allezeit in kleinen Körs nern von geringer Schwere gefunden. Manchmal trifft man auch Klumpen an, die und mehrere Unzen schwer find, allein diefe bekömmt ein Europäer nur selten zu se hen, indem sie die Neger durchbohren, und als eine Zier de um den Hals oder um die Hånde tragen, da sie cs denn Ferisgold nennen. Man kauft das Gold nach Inzen. Eine Unze ist 40 Gran schwerer als eine Unze me dicinischen Gewichts. Eine solche Unze Gold wird auf der Stelle mit 16, in Kopenhagen aber, wenn es rein ist, mit 20 thlr. Dänisch Courant bezahlt. Die Goldgrå-beres der Neger ist sehr simpel. Entweder samm len die Strandneger den Strandfand zu einer gewissen Jahreszeit an gewissen Stellen in Mulden und schlämmen ihn, oder sie graben ihn höher im Lande, an dem Fuße der Berge. Sie machen Löcher bis 20 Fuß tief in die Eldr." Die ausgegrabene Erde, die ein Thon mit Sand ver

Dieses Holz machte Consalvus Ferrandus zu Anfange des mischt ist, ist goldhaltig, und fängt oft eine Elle tief unXVI. Jahrhunderts zuerst in Europa bekannt.

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ter der Erde schon au, geldhaltig zu werden. Man scheis det hier das Gold gleichfalls durchs Schlämmen ab.

Guineischer Weberstuhl. Vier Stöcke eines guten Daumens dick in die Erde gesteckt, vertreten die Stelle der 4 Pfosten des Weberstuhis. Gegen den 2 hintersten zu stehen zwey, 2 Fuß lange, Stocke, schräg gesteckt, so daß fie mit lehtern sich kreuzen, und in dieses Kreuz wird ein anderer Stock horizontal gelegt, welcher alsdann die Sihbank des Meisters ausmacht. Sie haben keinen Weberbaum, sondern die Werste ist auf ein Knaut gewickelt, welches ein Gehülfe weit hinaus, in den Händen hält. Ihre Kämme haben mit den unsrigen eine Gleichheit, als lein sie haben keine Augen, sondern bestehen aus 2 halben Schleifen, die zusammen gehängt sind, zwischen welchen der Faden siht. Sie treten fie gleichfalls mit den Füßen, wozu ein Paar dünne Stöcke die Fußschemel ausmachen. Das Blatt ist oben wie bey uns, nur gehen 2 Faden durch jede Abtheilung, es hängt ganz lose ohne Befestigung in dem Garne,

Guinesisches Geld, f. Kauris. Jac.
Guinéisch Korn, s. Türkisch Korn.
Gakuk, nennt man das Bier zu Wittenberg..
Gukukstein, f. Thonschiefer.

Gula, wird von dem Vitruvius ein großes Glied in den Kämpfern genennt, welches unten erhaben, oben aber ausgebogen ist. Man nennt es einen Karimes.

Gulden, eine ehemalige deutsche Rechnungsmünze zu 20 Schillingen oder 240 Pfennigen, die nach der Mark. rechnung aufgekommen, und von einer Vergleichung der. ehemaligen goldnen Schillinge, Golden, Gülden und nachmals Gulden genannt, so von den Römischen Aureis oder Solidis feinen Ursprung hatte, bey dieser Rechnung zur Grundlage diente. Dieser Gulden ward aber bald durch eine neue Anno 1252. zu Florenz ausgemünzte Art Gulden, davon 64 Stück von ganz feinem Golde auf die Mark giengen, ziemlich verdrängt, gleich wie denn auch die noch heut zu Tage gewöhnliche Benennung der Gul den Florenen, Floren, von diesen entstanden ist. Jetzt ist noch diese Münze unter dem Namen Goldgulden be kannt.

Gulden, (Münze) eine Münze von verschiedenem Werth, der aber von den alten sehr abweicht. Man hat Meißnische Gulten oder Gülden, Frântische Gülden, Rås bergulden im Cöllnischen, Märkische Gulden in Weftpha len, Herrengulden im Cöllnischen, Meklenburgische Gul den, Ostfriesische Gulden, Clevische und Geldrische, Coll. nische, Lütticher, Aachner und Mariengulden.

Gulden, eine Silbermünze, nach dem Conventions fuße, gilt 16 gr. oder 60 Kreuzer. Der Gehalt ist 13 Loth 6 Gran. Das Stück wiegt 3932 Richtpf. und 163 Stück eine Mark. Ein Stück enthält an feinem Silber 3276 Richtpfennige und 20 Stück eine Mark. S. a. Conventionsmünzsorten.

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Gulden nach dem Reichsfuß oder Leipziger Fuß von 1736-38. die Mark fein zu 12 thlr. zu 16 ggl. oder 24 Mgl. 1) Ordinare, auch neue genannt. Sind im Gehalt 12löthig. Ein Stück wiegt 4854 Richtpf. und 13 Stück eine Mark. 2) Feine Lüneburger haben im Gehalt is Loth 16 Gr. Ein St. wiegt 3666 Richt pfennig und 173 eine Mark. 3) Feine Sächsische ha, ben im Gehalt is Loth 2 Gr. Ein Stück wiegt 3855 Richtpf. und 17 eine Mark: Ueberhaupt hålt ein Stück von allen drey Sorten fein Silber 3640 Richtpf. und 18 Stück eine feine Mark. Ihr Werth nach dem 20 fl. Fuß ist 17 gr. 9 pf.

Gulden von Kaiser Karl VI. f. Halbe Species. Gulden von Raiser Joseph I. f. Halbe Species. Gulden von Raiser Leopold L. f. Halbe Species. Gulden, eine Goldmünze, s. Lübische Gulden. Guldengroshen, (Münze.) Diese wurden zu Ende des 15ten Jahrhunderts in Oberdeutschland ausgeminzt. Sie waren anfänglich ganz von feinem Silber und 8 St. auf die Mark ausgemünzt, daher man sie auch wegen ih res 2löthigen Gehalts Unciales benennte; indessen ist wes der ihr Gehalt noch der Name Guldengroschen ihnen lan

ge verblieben, da beydes ohngefähr Anno 1700, durch die aufgekommenen Thaler verdrängt worden ist.

Guldengroschen, Reichsguldner, zu 72 Kr. von 1551 1559. Wiegt 648,5 holl. As. Gehalt 14 Loth 2 Gr. enthalten fein Silber 572 holl. A6. Werth nach dem 20 fl. Fuß thir. 13 gr. 8 pf.

Guldengroschen, eine holländische Silbermünze, wovon man einfache, anderthalbe, doppelte und dreyfache hat, f. alle d.

Guldengroschen, kaiserliche, von Leopold I. Jos seph I. Carl VI. f. Kaiserliche Guldengroschen. Guldengroschen, Neuösterreichische, s. Desterreis chische Guldengroschen.

Fulden, polnisch, eine Silbermünze, nach dem Con ventionsfuß 4 gr.

Güldenthaler, s. Güldengroschen. Jac.
Güllthier, (Jäger) f. Gallthier. Jac.
Gült auffdhlagen, (Landw.) f. Scheuren sperren.
Gummi, f. a. Landgummi. Jac.

Gummialoe. Man hat viererley Sorten von diesem Gummiharze im Handel. Die Sudotrische Aloe, Aloe fuccotrina, off. von Aloe perfoliata, L. einer Pflanze, die in großer Menge zu diesem Behufe auf So. kotara, einer Insel, die zunächst an der Küste des glück. seligen Urabiens liegt, gebauet wird. Der aus den abe geschnittenen Blåttern geflossene Saft wird getrocknet, in Haute eingepackt und zu uns geschickt. Sie ist von glänzender Oberfläche, durchsichtig, rein, roth, ins Purpurfarbene spielend oder schwarzroth, vom Ansehn des Spießglanzglases, zu Pulver gerieben aber von glänzend. goldgelber Farbe, leicht, im Winter hart und zerteiblich, im Sommer aber ein wenig biegsam, und wird dann zwis schen den Fingern weich. Ihr Geschmack ist bitter, mit etwas Aromatischem verbunden, das jedoch nicht stark genug ist, das Widrige darin zu verstecken; ihr Geruch ist nicht unangenehm aromatisch. Helle Aloe, Aloe lucida, off. diese seltnere, aber hellere und reinste Sorte komint von der Aloe fpicata, L. die am Vorgebürge der guten Hoffnung wächst. Leberaloe, Aloe hepatica, off von Aloe perfoliata, L. von beyden Indien und Chis na, woher, und vorzüglich aus Barbados, wir sie in Kürbisschaalen erhalten. Sie ist dunkler, trockner und fefter, aber schwerer, nicht so rein und glänzend, als die erstern Sorten; sie ist undurchsichtig und leberfarbig. Sie: hat einen ekelhaftern, bittern, zusammen ziehenden Ge. schmack und einen stärkern Geruch, als die Suckotrische, Eine schlechtere Sorte kommt in Kisten, die oft weich und Flebricht und von stinkendem Geruche ist. Eine Unze Su ckotrische Aloe giebt etwa 5 Quentchen wässeriges Ertrakt und ungefähr 3 Quentchen geistiges Ertrakt, aber noch weit mehr, wenn diese Aloe von guter Art ist, da sie sich. denn fast ganz in Weingeist auflöst. Der Aether zieht zus erst eine sehr geringe Farbe heraus, die mit der Zeit sich zur Goldfarbe erhöhet. Die geistige Tinktur ist von braun schwärzlicher Farbe, sehr bittern Geschmacks und balsamis schen Geruchs, wobey aber der des Weingeists hervor

sticht.

ficht. Der wafferige Aufguß ist bräunlicher Farbe und
pom Aloegeruche. Für Leberaloe werden oft die reinern
Stücken der Rosalve ausgegeben, der widrige Myrrhen
geruch entdeckt sie aber Rosaloe, Aloe perfoliata, L.
Aloe caballina off. if die unreinste, schwärzeste, un
durchsichtigste Sorte von Aloe, die aus dem Bodensaße
von dem Safte der bessern Aloe zusammengefotten zu feyn
scheint, Sie ist von ungleich stärkerm und höchst widris
Bem, myrrhenahnlichen Geruche, wodurch sie leicht von
den übrigen Sorten unterschieden wird, ungeachtet sich
zuweilen jo helle Stücken darinn finden, daß man sie dent
Ansehn nach für fuckotrische halten sollte. Die Curschmies
de bedienen sich ihrer Ueberhaupt zieht aus allen Aloe
forten der Weingeist mehr den Geruch), Wasser aber mehr
den Geschmack an sich. Reiner Weingeist löset am wes
nigsten, gemeiner Branntwein aber und der verfüßte Sale
petergeist am meisten auf, weniger das Wasser, außer in
der Hibe; in der Kälte hingegen fällt das meiste Harz
wieder daraus nieder.im non riva ali u
Gummi Amoniacum, f Ammoniacharz.
Gummi Amoniacum in granis, die beste Sorte des
Ammoniacharzes.

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· Gummi Kopal. Dieses ist eine mehr oder weniger gelbe und durchsichtige, brüchige, harte, zuweilen aber doch innerlich weiche, harzähnliche Substanz, welche beym Zerkauen auf der Zunge fast gar keinen Geschmack, wie auch in der Kälte und für sich keinen Geruch befißt, beym Reiben einen angenehmen schwachen, und auf Kohlen eis nen sehr gewürzhaften Geruch von sich giebt, bey eis ner mäßigen Wärme fließet, bey einer stärkern sich ent zünden läßt, mit leuchtender Flamne und blasfem Rauche verbrennt, einen tohlenartigen Rückstand hinterläßt, beyin Destilliren außer einigen Wassertropfen sehr viel brennz. lichtes, jedoch noch gewürzhaft balsamisch riechendes grün lichtes Del, das beym Rectificiren in ein weißes und ein braungelbes Oel zerlegt werden kann, keine trockene, und wie einige versichern, sogar keine nasse Säure, und eine schwammige glänzende, schwerlich zu einer, einige Eisen. theile enthaltenden Asche verbremuliche Kohle liefert. Sie macht das Wasser, mit welchent raak fie tocht, etwas bitterlich und trübe; in fetten Delen und im Terpenthinöle aber löser sie fich erst aisdann auf, wenn sie zu einer braunrothen Colophoniumsart geröstet worden ist. In höchst rectificirten, gleichen noch besser in kamphorie tem Weingeiste toset sie sich sowohl durcy fortgesettes Schütteln in der Kalte, als durch langes und warmes Di geriren mit Zurückfassung einer weißen, klebrigen un durchsichtigen Materie bis auf die Hälfte auf, die, mit Wasser gekocht, doch eine geringe Menge eines wirklichen Gummi von sich giebt, mit Erde aber zu Gallerte wird; in vitriolischem Aether und feinen ätherischen Oelen hin gegen ganz und vollkommen. Unter den Säuren bewirkt die Vitriolsäure eine mit Schwefelgeruch sich erzeugende terpenthindicke, schäumende, dunkelrothe Auflösung, und der rauchende Salpetergeist unter vielen rothen Dämpfen eine durchsichtige hellbraune Auflösung, aus welcher sich, nach völliger Sättigung der Säure, eine graue der Seife gleichsehende Masse niederschlägt, die im Wasser zu einem gelben Pulver zerfällt, aus welchem der Weingeist eine rothe, mit Wasser weißgelb gerinnende Tinctur heraus sieht. Der rauchende Salzgeist löset nichts, sehr starker Effig aber so viel auf, daß er davon gelb wird und mit Wasser milchet; abende alkalische Feuchtigkeiten mit dem Kopal digerirt geben eine gewürzhast bitter schmeckende milchfarbene Auflösung, aus der sich alles nach einigen Tagen wieder zu einer Masse niederschlägt, die im Wein. geist weniger, als der rohe Kopal auflöslich ist. Man wendet den Kopal vorzüglich in der Lackirkunst an. S. Bopalfirniß. Zu Siegellack kann man den Kopal nicht nugen, weil er nicht an das Papier anklebt. Ueber feinen Ursprung sind die Meynungen der Naturforscher getheilt, Lehmann, Guthard u. a.. rechnen den bey uns bekannten Kopal zu den Mineralien, und zwar zu den Erdharzen, und unterscheiden ihn von dem Kopalharze (Refina Copal), welches vegetabilischen Ursprungs sey. Allein ans deve, z. B. Bloch und Klaproth leiten ihn aus guten Gründen blos aus dem Pflanzenreiche her. Der virgis nianische Baum, aus deffen gerigten Zweigen ein milch.

weißer Saft herausquillt, welcher zu Gummikopal eing trocknet, ist Rhus copalinum des Ritters von Linne Sein: spezifische Schwere ist nach Briffon 1,0452. Gummi ladanum, f. Ladanum.

Gummilack. Bis zur Mitte des r6ter Jahrhunderts war man in der Kenntniß dieses Gummiharzes, welches man immer als Pigment ind Arzney gebraucht hat, nicht weit gekommen; in neuern Zeiten hat ein Engländer, James Kerr auf Patna, als Augenzeuge, eine genaue, und zuverläßige Nachricht davon mitgetheilt. Das Gummis lack hat aber seinen Ursprung einem Infekt zu verdanken, welches dasselbe aus dem Saft der Bäume sanget, und in Zellen bildet. Die Coccus lacca, welche den Laufen sehr ähnlich ist, welche auf den Orangenbäumen angetroffent werden, kommt im November und December zur Welt. Die Insekten hatten sich einige Zeit auf den Westen auf, wo sie erzeugt worden sind, und alsdann sehen sie sich an die saftvollen Neste; in der Mitte des Januars aber an ihre Stellen fest, wo man sie mit einer etwas dicken, halb durchsichtigen Flüßigkeit umgeben siehet, welche eine vollkommene Zelle für ein jedes Jusekt bildet, und dies ist Gummilack. Gegen die Mitte des Marzes sind die Zellen vollkommen gebildet, und alsdann sieher das Ins sett einem ovalen, glatten und rothen Sack gleich ohne Leben, am stumpfen Ende gerändert, und voll eines schö. nen rothen Sastes. Im October findet man 20 bis 30 ovale Eyer, oder vielmehr junge Insekten in dem rothen Safte der Mutter. Wenn dieser Saft ganz verzehrt ist, bride die junge Brut durch. Sie lassen aber allemal ihre vorige Haut zurück; und dies ist das weiße häurige Wes sen, welches man in den leeren Zelfen des Stablacks fins det. Diese Insekten halten sich auf viererley Bäumen auf: 1) auf dem indianischen Feigenbaum, welcher in Indostan Pipul heißt, 2) auf einer andern Art Feigen. baum, Bhur Banyanbauin, 3) auf dem Baum Praso, den Rumpf im Horto malabarico, Pigs nennt, 4) auf dem Baum Beyr. Man finder dieses Gummi1ack vor. züglich auf den wüster Bergen, zu beyden Seiten des Ganges, und zwar in solcher Menge, daß diefe Gegens den zu einem noch zehnmal größerm Gebrauch Vorrath liefern könnten. Der Preis ist gegenwärtig zu Dacca ohngefähr 12 Englische Schilling für 100 Pfund, ob es gicich aus der entfernten Gegend von Assam gebracht wird. Das beste Lack hat eine dunkelrothe Farbe. Ist es bics oben und unten durchlöchert, so gilt es weniger, weil die Insekten schon ihre Zellen verlassen haben, und daher kann es zwar nicht als Farbematerial, vielleicht aber bef fer zu Firnissen gebraucht werden. In Bengalen heißt der Gummiilack, La. Die Engländer unterscheiden vier Sorten. ) Stablack, Stickled, Lacque en baton, dies ist der Lack in seinem natürlichen Zustande. Hieraus werden die andern Sorten gemacht. 2) Saamentack, Leedlack, Lacque en grain, bestehet aus den Zellen, welche von den Zweigen abgenommen sind. 3) Blum. penlack, Lumplack, Lacque platte, ist die vorige Gerre bey Feuer geschmolzen, und zu Kuchen geformt.

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