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bade zu, und fenkt das Zeug nochmals ein, und bearbeitet es so lange, bis man sieht, daß fast alle färbende Theis le dieses neuen Bades verschwunden find; man hebt das Zeug wieder heraus, bearbeitet und drückt es in einem neuen Bade von 9 Theilen heißen Wassers, und eben so viel Waidbade, dem man noch einen Theil Grünspanwas fer zuseßt; man feuft es ein und bearbeitet es noch in ei nem andern Bade von † heißen Wassers und Waid und Gelbholz, so man zusammen gekocht, so daß man auf 6 Pfund Holz ein Bündchen Waid rechnet, und man wäscht es wenn es aus dem Bade kommt. Alsdann bringt man das Zeug in ein kaltes Wasserbad, zu welchem man die Auflösung von etwas cyprischen Vitriols hinzu gießt. Hierinnen bearbeitet man das Zeug etwa eine Stunde lang, und nachher nimmt man es wieder heraus, um es zu waschen, zu trocknen und vorher zu klopfen. Das auf diese Art gemachte Grün erreicht die Nuanze noch nicht, so überhaupt das Kúpengrün characterisirt, und man betrachtet überhaupt diese Behandlungen als Vorarbeiten. Man nimmt also die felgende zur Hand, um der Farbe ihre end. liche Vollkommenheit zu geben. Man macht den Abgang des ersten Alaunbades, so man aufbehalten, warm; hier zu thut man den achten Theil der Materialien, woraus es anfangs zusammen gefeßt wurde, und sobald die Auflö. Sung geschehen ist, so behandelt man das Zeug darinnen, wie im ersten Falle; man läßt es darinnen 2 Stunden ruhig liegen, während dieser Zeit arbeitet man es darin nen oder 4mal; dann nimmt man es heraus, um es zu waschen und zu schlagen, endlich bringt man das Zeug, wie im Anfange geschah, in eben solches allmählich ver stärktes Wasserbad, von eben der Proportion, und gegen bas Ende wird blos aufgelöster Grünspan hinzu gesetzt. Grüne Farbe aus blauem Knpfervitriol, siehe Saftfarbe.

Grüne Farbe der Maler. Man lege Kupfer Blech so lange in Effig, bis derselbe ganz von dem Kupfer gesättigt ist. Nehmet zu gleicher Zeit faulen Menschen harn, vermischt ihn mit ungelöschtem Kalke, rührt es wohl unter einander. Wenn der Kalk sich auf den Grund gefeßt, fo gießt man den klaren Harn davon ab, in ein Gefáß, das man zudecken kann. Dieser Harn wird stark riechen, und das Kupfer, das man darein legen muß, zu einer hochblauen Farbe auflösen. Wenn dieses gescheheni ju ist, welches in einigen Tagen geschieht, so gießt man die fe blaue Tinktur von dem Kupfer ab, und gießt so viel von bem Effig darein, der mit Kupfer gesättiget ist, bis sich nichts mehr aus der Tinktur nieder schlägt. Diesen Nie derschlag trocknet man. Wenn man diese Farbe brauchen will, fo reibt man sie mit eben so viel Bleyweiß und Del ab.

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Grüne Farben des Herrn Pörners aus Vitriol. 1) Man nehme eine beliebige Menge blauen Vitriol, lose denselben in einer sattsamen Menge reinen Wassers auf, und gieße nach und nach eine mit guter Pottasche gemach. te reine Auflösung fo lange hinzu, bis nach dem Umrih. ten von der Pottaschenauflösung kein Aufwallen mehr er Technologisches Wörterbuch V. Theil.

+

folgt. Es wird ein Præcipitat entstehen. / Wan feihe al-
les durch, und trockne es an der Luft, so wird man eine
grüne Farbe gekommen, welche sich mit Bleyweiß vermis
schen und in Oel sehen läßt. 2) Man
Theile blauen Vitriol, löse denselben in einer sattjamen
eme 4 bis 6
Menge Waffers auf, thue alsdenn einen Theil geschlämm-
ten weißen Töpferthon hinzu, rühre es wohl unter ein
ander, und gieße zugleich etwas von einer Pottaschenlauge
hinzu. Man rühre es gut unter einander; wenn das
Aufwallen vorben, gieße man wieder etwas von der Potti
aschenauflösung hinein, und thue dieses so oft, bis tein
Aufwallen mehr erfolgt, und die ganze Masse eine grün
lich blaue Farbe hat. Man laffe alles 24 Stunden ruhig
stehen, gieße die darüber stehende Feuchtigkeit ab, und
trockne den Sah an der Luft. Man wird eine grüne Far
be erhalten, welche sich mit Bleyweiß und Oel vermischen,
auch mit Fritte zu einem grünen Glase schmelzen läßt.
Bey dieser Farbe darf man nicht allemal den Punkt der
Sättigung beobachten, denn man erhält auch eine grüne
Farbe, wenn nur etwas von einer Pottaschenauflösung
dazu gegossen wird; doch sind die Farben alsdann in der
Höhe verschieden. 3) Man nehme vier Theile blauen Vis
triol, lose denselben in einer sattsamen Menge Waffers
auf, und setze einen Theil gelöschten, weißen, an der Luft,
getrockneten Kalk dazu; man rühre alles durch einander,
gieße etwas von einer Pottaschenauflösung dazu, und ver
fahre, wie bisher gesagt worden; nur muß man bey Ber
reitung dieser Farbe nicht den völligen Punkt der Satti
gung, oder denselben sehr behutsam beobachten. Diese
Farbe ist eine vortrefliche Wasserfarbe, fie sieht sehr schön,
und läßt sich auf Kalk und Gips verbrauchen; sie stehet
eine schöne Farbe, wenn man, anstatt Kalk, Gips nimmt,
an der Luft unverändert. 4) Eben so bekommt man auch
ben aber lassen sich mit Del nicht verarbeiten, können
und, wie mit der vorigen, verfährt. Diese beyden Far
aber als Wasserfarben, auf Kalk und Gipswände, sehr
wohl verbraucht werden.

farbe.
Grüne Farbe des Herrn Scheelens, fiehe Saft.

dem Manchester zu geben. Man behandelt den Zeug
Grüne und blaue Farbe mit indianischem Holze
in dem Bade des indianischen Blauholzes, zu welchem
man 2 Unzen Kupfervitriol und 4 Unzen Kupferauflösung
durch eine vegetabilische Säure thut, und dadurch entste
het das Blaue. Eben so entstehet das Grüne mit einem
einzigenmale, in eben solchem Blauholzbade, und mit
Grünspaa, wozu man noch die Brühe von Gelbholze,
nach dem Maaße, zusekt, als es die Nuanze verlangt.

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Grüne Farbe des Herrn Rinmanns. Diese schöne asche aus der Vermischung einer Zink und Kobaldaufli grüne Farbe wird durch das Brennen eines durch Potts fung erhaltenen Niederschlags bereitet, und an Lebhaftig keit und Dauer übertrifft sie weit alle kupfergrünen Far ben.

Pfund blauen cyprischen Vitriol, löset solchen in s bis 6
Grüne Farben nach Veredicus. Man nimmt 2
Cccce
Pfund

Pfund siedenden Waffers völlig auf, vermischt ihn mit Pfund klar gemachter Kreide zu einem Brey, und läßt ihn trocknen. Hieraus erlangt man einen schönen grünen dauerhaften Kalk, welcher nach und nach immer grüner wird, und dem Braunschweiger Grün gleich kömmt, Nimmt man hierzu die Hälfte Kreide, so wird diese Far be hellgrün und dennoch schön. Bey dieser Arbeit gehet die Bitriolfäure von dem haltenden Kupfer los, hångt sich an die alkalische Erde, die Kreide, und macht damit ein felenitisches Produkt; womit sich zugleich das niedergeschlas gene Kupfer vereiniget und seine Grüne darstellt. Es ge. het auch tait weißem kalcinirten Fraueneise, alkalischem Spate und Gipse an; jedoch behält die Kreide dabey ei nen Vorzug. Nimmt man aber 2) anstatt der Kreide weiß gebrannten an der Luft zerfallnen Kalk, und verfährt damit wie vorher gemeldet, so erhält man einen blaugraulichten Kalk, welcher noch dunkler wird, wenn man nur. den vierten Theil Kalk dazu nimmt. Es gehet auch mit weiß gelöschtem Kalte an; und wenn man diesen hierauf mit Wasser vertünnet, und die weißen Mauern damit anstreicht, stellet er eine schöne beständige grüne Farbe Reibt man aber den blaulich trocknen Kalk mit Fire niß klar und streicht ihn auf Holz oder Steine, zu 2 oder 3 verschiedenen malen, so zeigt er anfangs eine blaue Far be, welche sich aber nach und nach in eine meer- und end lich dunkel grasgrüne verändert; welche man nach Belies hen mit Zusah von etwas wenigem Bleyweiß lichter ma chen kann..

Grüne Farbe von Teufelsabbik, f. Abbiß. Grüne Farbe zur Seidenmalerey, fiche Seidenmalerey.

Grüne Fischer, Grünfischer, so nennet man in Nürnberg die Fischerzunft, die nur blos mit frischen Fi fchen handeln darf.

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Grüne geben, (Landw.) heißt, die Pferde im Früh. linge mit grünem Gras, Kräutern oder Wipfeln von Baus men purgiren.

Grüne Glasur. (Töpfer.) Man überziehet die Waare mit Bleyglas, und hält sie sogleich über ein mit Heu an gefülltes Gefäß, worinnen man einige glühende Kohlen geworfen hat. Diese Glasur wird fast von einem metal Hischen Glanze.

Grüne Glasur zum Halbporcellan. Man nimmt acht Theile Silberglätte, eben so viel weißes Glas, und vier Theile Kupferfeilung. Dieses wird geschmolzen ; oder man nimmt nur blos zwey Theile von gelben Glas mit ei« nem Theile Kupferfeilung dazu.

Grüne Malerfarbe des Herrn Kobl. Man nehme ein Pfund Bleyzucker, löse es auf, gieße eine Auflösung von reinem Kupfervitriol hinzu, so erfolgt Bleyvitriol, und wenn man das Flüsige abgießt und inspiffiret, ein vortrefflicher deftillirter Grünspan. - Gießet man aber zu der Auflösung etwas Weintreberlauge, und rührt es mit dem Bleyvitriol um, und füßt es aus, so hat man eine schöne Malerfarbe. Oder man nehme 3 Pfund reis nen Kupfervitriol, 1 Pfund Zinkvitriol, 2 Pf. Englisch

Salz, fofe es in vielem Wasser auf und schlage mit einer vegetabilischen alkalischen Lauge (ohngefähr 6 Pfund), dar. Dies innen 4 Pfund Arsenik aufgelöst ist, alles nieder. giebt eine grüne Malerfarbe, welche schon ins ergrüne spielt. Noch eine andere grüne Farbe bereitet man fol. gendermaaßen: Man mache sich durch die sogenannte Macquerische Blutlauge eine blaue Kobald. oder Quecks filberselution, und farbe damit die sogenannte Bologneser Kreide lichtblau. Nachdem man vorher 4 Pfund reinen Kupfervitriol, Pfund Epsomersalz durch eine alkalische Lauge niedergeschlagen hat, so rühre man sodann die ges färbte Kreide darunter und füsse sie wohl aus. Grüne Naphtha, s. Naphtha. Grüner Eisenstein, so nennt man auch den grünen Granat vom Teufelsßtein zu Schwarzenberg. Grüner Felsstein, f. Grüner Kaltstein.

Grüner Glasfluß, siehe Glasfluß, gefärbter, No. 4. Grüner Glimmer. Er ist insgemein von einer hos hen grasgrünen Farbe, die zuweilen etwas ins Silberweiße fällt, zuweilen aber auch bis ins lichte Zeifiggrüne übers geht. Er tommt eingesprengt, angeflogen, und in kleine auch sehr kleine vierseitige Tafeln, die an den Endflächen zugeschärft sind, krystallisire vor. Die Krystallen find äußerlich stark glänzend. Juwendig ist er glänzend; und, vom gemeinen Glanze, der sich zuweilen dem metallischen etwas nähert. Er ist von blättrigem Bruche, läßt sich aber nicht leicht spalten, ist durchscheinend, in Krystallen. zuweilen durchsichtig, und halbhart, beynahe-weich, Seine Blätter sind sehr wenig biegsam. Die übrigen Kennzeichen desselben lassen sich, weil er immer nur in kleinen Parthien vorkommt, nicht bestimmen. Dieses Fossil ist sehr selten, und, so viel man zur Zeit weiß, nur allein in Sachsen zu Hause; es bricht daselbst auf den Gruben George Wagsfert zu Johann Georgenstadt, und, Tannenbaum in der Soffa, ohnweit Eibenstock. Noch sind seine Bestandtheile unbekannt. Dem Aeußerlichen nach kommt es mit dem Glimmer wohl am meisten überein, und wird daher auch für eine Art desselben ausgege ben. Daß dieses Fossil Eisentheile enthält, ist theils aus seiner grünen Farbe, theils aus dem vielen braunen Eis senokker, womit es am ersten Orte, und dem rohen Eis sensteine, mit welchem es am leßtern Orte bricht, zu vermuthen. Einige haben den grünen Glimmer für ein grüs nes Bleyerz gehalten.

Grüner Granit, f. Granit.

Grüner Kalkstein, Grünftein, gråner Selsftein, Silex virefcens Lind. Eine Spielart des Hornsteins. Er ist ganz undurchsichtig, und immer ohne Rinde; seine gewöhnliche Farbe ist die grünlichte. Er ist gleichsam in der Mitte zwischen Jaspis und undurchsichtigem Quarz, in seinem Gewebe blättericht, wie dieser, und in den Stú den, in welche er zerspringt, muschlicht, wie jener. Grüner Råse, 1. Schweizerkåse. Grüner Robald, i. Kobald.

Grüner Lack. Man macht eine Lauge aus 1 Pfund blauen Vitriol und 4 Maaß Wasser. Wenn diese fertig

und

und durchgefeihet ist, so bereitet man eine andere aus 14 Pfund gereinigter Pottasche, Loth weißen gestoßenen Arfenik und 8 Pf. Wasser. Hierauf gießt man beyde Laugen nach und nach warm zusammen, rührt sie wohl um, und läßt alles ruhig stehen, bis sich die Farbe zu Boden gescht hat, von welcher man die überstehende Lauge abgießt, und den Farbenniederschlag ausfußt und trocknet.

11. Oder man lasse 1 Unze cyprischen Vitriol nebst 2 Unzen Alaun in 2 Maaß kochenden Wassers auflösen, filtrire dann Die Flüßigkeit und gieße fo lange von einer abgeklärten AufLösung des alkalischen Salzes dazu, bis keine Trübung und Absonderung der Farbe mehr erfolgt. Dann lasse man alles fetzen, schütte die helle falzige Flüßigkeit vom Bodensaße ab, und so lange frisches Wasser darauf, bis das Wasser nicht den mindesten salzigten Geschmack an sich bemerken läßt. Hierauf bringe man alles auf ein Filtrum, und läßt es gelinde abtrocknen.

Zur Abänderung der Farbe kann man auch anstatt zivo Unzen nur eine oder eine halbe Unze Alaun nehmen. Es kann auch nach Gutdünken zu jeder von diesen beyden Ar. ten eine Drachme gemeiner martialischer Vitriol aufgelöset werden. In Berlin kostet das Pfund 2 thlr. Eine Schlechtere Gattung. Die Bereitung dieser Farbekerde muß als eine Nebensache betrieben werden können, wenn fie vortheilhaft seyn soll. Am nüßlichsten kann sie bey sol chen Werkstätten angestellet werden, wo siel Silber aus dem Scheidewaffer durch Kupfer gefäller wird, und man folglich immer eine ansehnliche Menge von einer Kupfer. auflösung übrig behält. Man schüttet zu dieser Absicht, nach dem Verhältniß der Kupferauflösung, eine Menge abgelöschten Kalk in ein Gefäß, gießet die Kupferauflösung dazu, und läßt das Mengsel etliche Stunden lang um rühren, bis sich alles Kupfer mit der Kalkerde verbunden hat, und das Wasser nach einer Absetzung gar keine Far, be mehr in sich hat. Man beschleuniget diesen Endzweck, wenn beydes heiß vermischt wird, oder hernach eine Wår me angebracht werden kann. Man muß so viel von der Kupferauflösung zugießen, bis man an der Erde die vers langte Farbe hervorgebracht hat.

Grüner Magenaquavit. Nehmet der besten Zim metrinde 1 Unze, Ingwer 1 Quenti. Calmus anderthals Quent. klein Galgant, Negelein, Muskatennüße und Blumen, jedes 1 Quent. Florentinische Violwurzel 2 Quent. guten Branntwein 12 Pfund, lasset es beysam men eine Nacht stehen, thut Loth Salz dazu. Brun. nenwasser uehmet 2 Pfund, hänget darein frisch getrockne. se Krausenmünze, Melissen, Raute, jedes zivey Hände voll; wenn es sich genug gefärbet, so nehmet es heraus, und mit Zucker in Brunnenwasser, so man es gerne fúsle Haben will, gefechet, mahet es lieblich.

Grüne Rokaille, f. geibe. :

Grüne Roussette, f. Roussette, grûne. Jac. Grüner Porphyr, 1) elgentlich sogenannter Porphyr, dessen Grund dunkelgrün, und fast schwärzlich, hin und wieder mit leichten Schattirungen, oder auch grasgrün,

tind sehr helle. Die Materie, des Grundes' ist oft trapp artig, so weich, daß sie sich mit einem Messer abschaben laßt. Die Flecken sind weiß, ehne bestimmte Gestalt, fie sind nicht immer von Feldspath, sondern zuweilen von Quarz oder Schörl, es zeigen sich, außer den weißen. Flecken, noch kleine schwarze Schörltrystallen. Man finder Stücke davon in den Gräben und Gruben um Rom, aber so kleine Stücke und in so geringer Menge, daß sie nicht in der Baukunst können gebraucht werden.

Grüner Porpbye, 2) Porfido verde, eine Art did auf grünetü, bald hellern, bald dunkelern, oft beynahe schwarzem Grunde, Flecken von andern hellen Farben hat. Bon diesen giebt es wieder viele Abänderungen, de nen die Steinarbeiter auch verschiedene Namen beylegen; dahin gehört erstlich, der Serpentino vero antico, deffen Grundfarbe grün ist, mit länglichtem, parallelepiepedi schem Feldspath, oder schörlartigen, mehr oder weniger hellgrünen Flecken. Die Farbe mag von dem Kupfer entstehen; er enthält bisweilen hohle Blasen, die den Blattern ähnlich, die in geschmolzenen Materien, durch Ausstoßen der eingeschlossenen Luft entstehen; so findet man auch oft weiße Kiesel oder Achatflecken, ohne bes stimmte größere, theils ründliche Gestalt. Man findet ihn in Menge und großen Blöcken um die Stadt Oftia, bey welcher der Hafen war, wo man die Steinarten aus den Schiffen lud, die aus Egypten kamen. Es giebt

a) dunkelgrünen Grund, mit hellgrünen Flecken, er ist der gewöhnlichste; in einigen, Stücken ist der Grund fast schwärzlich, oder sehr dunkel;

b) dunkelgrünen Grund, mit weißen Flecken; c) dunkelgrünen Grund, mit schwarzen Flecken; d) hellgrünen, oder vielmehr grüngelben Grund, schwarzen Flecken.

init

Grüner Porphyr, 3) Porfido verde fiorito, mit trappartigem, dunkelgrünem Grund, und kleinen, långlichten, dichten, schörlförmigen, weißen Flecken, die sels ten eine vollkommne regelmäßige oder bestimmte Gestalt haben, sondern hin und wieder vermenget, und als Elcine Würmer gekrümmt find.

Grüner Porphyr, 4) mit trappartigem, dunkelgrü nem Grund, und unförmigen, großen, weißen, quarzars tigen Flecken, ohne bestimmte Gestalt. Oft sind die Fle cken so groß, daß der Grund eher weiß scheinet. Der Grund ist oft mit Schörlstrahlen angeschoffen, in welchem Falle er dem Granit sehr nahe tömmt.

Grüner Porphyr, s) mit dunkelgrünem, jaspísartigem Grund, init weißen Flecken, die klein, länglicht und rund, und, die Farbe ausgenemmen, dem eigentlich rothen Porphyr völlig gleich.

Grüner Porphyr, 6), mit jaspisartigem und beynahe schwarzem Grund, und deutlichen länglichten, schörlför migen, weißen Flecken, die größer sind als Flecken in den schwarzen Porphyr, und kleiner als die in Serpentino vero antico.

Grüner Quecksilberniederschlag. Dieses ist eine Vermischung von vier Theilen Quecksilber und einem Theil Ceece &

Kupfer,

Kupfer, welche Metalle, jedes für sich, in der Salpeter faure aufgelöst, dann aber wie der rothe Prácipitat behan relt, hierauf zum 2tenmaie in der Effigsäure aufgelöst, und durch das Abdampfen zur trocknen Consistenz gebracht werden.

Grüner Schiefer, Schiftus viridis. Diese Schiefers art findet man in Westgothland in Masseberg; auch bey Hornberg zwischen Mannheim und Heilbronn. Er ist weich, nachher aber, wenn er trocken ist, lichtgrau. Er braut mit Säuren auf und giebt eine weiße Schrift. Grüner Schnupftoback. Nehmet die Blätter von Betonien, Majoran, jedes 2 Loth, Florentinischer Schwertelwurzel anderthalb Quentchen, Cubeben 1 Loth, Würzuriken anderthalb Quentchen. Machet es zu einem fubtilen Pulver, dazu thut Biesam, Ziebeth, jedes drey Gran, deftillictes Del ein halbes Scrupel, Rosenholz ein halbes Quentchen, de Cedro 16 Tropfen, vermischet al les wohl durch einander, und färbet es mit Curcuma Zij und Indig 2 Quentchen, "oder nehmet der besten Los backblätter, Majoran, jedes 2 Loth, Lavendelblüthen, Rosmarinblüthen, Gartennelken, jedes Quentchen, Schlagbalfam einen halben Serupel, Rosenholzöl 6 Tros pfeit, Ambrae Gryf. Biesam, jedes 4 Gran. Mischer

und machet es zu einem zarten Pulver.

Grüner Steinmark, Talcum viridans Linn, Er ist in Deutschland zu Hause, und wahrscheinlich nur eine Spielart des gemeinen Steinmarks. Er ist saftgrün, von außen glänzend, glatt, und gemeiniglich ziemlich inürbe, er färbt grün ab; seine Theilchen find grün und ganz sein, er hat nur einen geringen Eisengehalt. Grüner Strahlschörl, f. Schörl. Gråner Taback, s. Petun. Grüner Talk, f. Brianzoner Kreide. Grüner Vitriol, Eisenvitriol. Dieser entspringt aus der Vereinigung der Vitriolsäure mit dem Eisen. Diese Verbindung vollendet schon die Natur in großer Menge, so daß die Kuast nichts weiter beyträgt, als daß fie die Ausscheidung und Reinigung bewirkt. Die Schwes feltiese, welche größtentheils aus Schwefel und Eisen be. stehen, werden eine Zeit lang an die Luft gestürzt, bis fie gänzlich zerfallen find, zu welcher Beförderung fie auch wohl nit Wasser angefeuchtet werden können. Alsdann wird der zerfallne Kies mit Wasser ausgelauget, so lange die Lauge vitriolisch schmeckt, durch Alkali getrübet, bis Wenn zum Häutchen eingefotten und krystallisire. die Kiese stark schweflicht sind, so wird der Schwer fel erst davon auf den Schwefelhütten abgetrieben, und der Ueberreft der Luft, zu einer weitern Verwitterung, ausgesetzt. Es ereignet sich hierbey zu Zeiten eine solche Erhitzung, daß eine Flamme ausbricht. Zuleßt wird der Verwitterte Kies ausgelauget, versotten und krystallisirt. Die allermeisten Kiese enthalten neben dem Eisen auch noch Kupfer, Zink und Thonerde, daher auch die natür lichen Vitriole gemeiniglich mit solchen Substanzen verun reiniget find. Bey der Versiedung kann das Kupfer durch

zugefeßtes Eisen aus der Lauge niedergeschlagen werden,
das aber auf den Zink unwirksam bleibet. Geschiehet die
Auslaugung der Kiefe von der Natur selbst in der Erde,
so entspringen daraus die martialischen Gesundbrunnen, oder
der von selbst gewachsene Vitriol. Er enthält in 100
Theilen 23 Theile Eisen, 39 Theile Vitriolsäure und 38
Theile Wasser. In mäßiger Wärme wird ein Theil da.
von in 6 Theilen Wasser aufgelöst, von kochendem aber.
eine viel größere Menge. In der Wärme zerfällt er in
ein gelbliches Pulver, das in starkem Feuer braunroth
wird. Der Geschmack
wird. Der Geschmack ist säuerlich, zusammenziehend und
eigenthümlich eisenhaft. Die Farbe smaragdgrún. Die
Gestalt der regelmäßigen Krystallen desselben bestehet in
fchiefwinklichten Würfeln. Wenn er lange in der freyen
Luft lieget, so beschlägt er weißlicht, d.i. er verliert sein
Wasser, und die metallische Erde bleibt allein zurück.
Ein solcher verwitterter. Vitriol läßt sich nicht mehr auf
lösen. Aufgelöst giebt er eine schwarze Farbe, wenn etwas
adstringirendes, z. E. Galläpfel, hinzugesetzt werden; das
her man ihn auch zur Dinte und andern schwarzen Farbe
gebraucht, auch wird häufig aus ihm das Vitriolol bes
reitet.

tigen. (Halurgie.)... Dieses geschieher auf folgende Arek
Erstlich, wenn man, nach dem Beyspiel der Natur, Eisen
feil und Schwefel, in gleichen Theilen, zusammensett,
es mit Wasser anfeuchtet, und nach ohngefähr 8 Tagen
auslauget und abdunftet. Zweytens, wenn über 1 Unze
reines Eisen, wozu zerbrochne Nägel am besten zu gebraus
then sind, 2 Unzen Vitriolól, mit 16 Unzen Wasser ver
dünnet, geschüttet wird, wodurch das Eisen sehr lebhaft
angegriffen, und unter einer Aufbraufung und Wärme
aufgelöst wird. Hierbey entwickelt sich viel entzündbare
Luft, die einen eigenen unangenehmen Geruch hat. Die
filtrirte Flüßigkeit läßt.man in einem eisernen Gefäße bis
zur Erscheinung eines Häutchens abdunsten, und stellet
fie an einen kühlen Ort zum Krystallisiren hin; daraus
denn grüne Krystallen von einer rhomboidalischen Figur
anschießen. In åltern Zeiten nanute man dies Präparat
Lisensalz.

Grünen Vitriol auf künstliche Weise zu verfers

Grünen Vitriol oder Wifenvitriol zu reinigen. (Halurgie.) Eine beliebige Menge gemeinen Eisenvis triols kocht man in einem eifernen Kessel, nebst etwas Eis fenfeile, oder einigen Stückchen Eisen, mit einer hinläng lichen Menge Wassers so lange, bis ein Messer oder ein anderes polirtes Eisen, indem man es in die heiße Vi trioilauge hält, nicht im geringsten mehr verkupfert wird. Darauf filtrirt man die Vitriollauge, und läßt sie nach und nach abrauchen und krystallisiren.

Grüner Wein, S. Wein.

Grüne Saftfarbe aus Brenzdorn, s. Saftfarbe.
Grüne Saftfarbe aus Lilien, 1. Saftfarbe.

Grünes Boffirwachs zu machen. Sehr fein ge riebenes Berggrún mit Wachs vermischt, giebt ein hell. grünes Wachs, zumal wenn dasselbe nicht allzu gelb ist. Zum Dunkelgrün thur man wohl geriebenen gemeinen

Grüns

Grünhan in Wachs, das sehr gelb ist; ist das Wachs aber mehr weiß als gelb, so wird es lichtgrün. Es kömmt auch viel darauf an, nachdem man viel oder we nig Grünspan in das Wachs thut: denn wenig Grünspan giebt ein lichtgrünes Wachs, viel Grünspan aber eine dunkelgrüne Farbe. In Ansehung der grünen Farbe aber muß man besonders merken, daß man dieselben nicht zu oft vårme oder zu heiß werden lasse; denn Farbe und Wachs werden davon schwarz.

Granes Ebenholz, f. Wildfranzosenholz. Grünes Feuer. (Feuerwerk.) Wenn man mit ber verdünnten Auflösung derjenigen Erde, welche aus dem Epsomfalze durch fires Alkali geschieden wird, so mit der Salpetersäure bewirkt worden, ein Papier eintrånken, und selbiges hernach wieder abtrocknen läßt; so brennt sols ches, wenn es angezündet wird, mit einer grünen Flam me. Wenn man fal mirabile Glauberi mit Kohlen ver mischt, und in einen glühenden Schmelztiegel einträgt, so Tommt ebenfalls davon eine grüne Flamme zum Vorfchein.

Ein Theil Schwefelblumen mit 8 bis 12 Theilen Se dativfalz vermischt, geben bey der Abbrennung ebenfalls eine grüne Flamme. Auch kann man, anstatt des Sedas tivfalzes, Nitrum cubicum nehmen, wobey eine gleiche grüne Farbe bemerkt wird. Man nehme i Theil Sals miak, 2 Theile Grünspan und 2 Theile weißes Pech. Man zerstößt die erstern beyden Stücke zu zartem Pulver, alsdann läßt man das Pech ben gelindem Feuer in einem irrdenen Geschirr schmelzen, rührt das Pulver darunter, und bricht endlich die daraus entstehende Masse in kleine Stücke. Wird davon etwas ins brennende Feuer gewer. fen, so erscheint die Flamme desselben eine Zeit lang in ei. ner schönen grünen Farbe.

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Grünes Glas, die spezifische Schwere ist 2,666. Grünes Glasers, grånes Silbererz. Eine Unters art des Hornerzes. Es bricht auf der Gabegottes, der Katharina, und dem Römischen Apler bey Johann Geor. genstadt, und, nach Albinus, bey Schnee und Annaberg. Es ist sehr rein und gemeiniglich apfelgrum; in dünnen Scheiben gegen das Licht gehalten, ist es etwas trübe, wie Nebel, und hat abwechselnde, weiße, grüne und gels be Streifen.

Grünes Gold, (Goldschl.) f. Legiren des Silbers mit Golde.

Grünes Modererz, (Eisenhütte) s. Modererz, grů. nes. Jac.

Grünes Pergament, (Pergamentmacher) siehe Ge färbtes Pergament. Jac.

Grünes Rabelwasser, f. Eau de Rabel.
Grünes Schießpulver, f. Farbenpulver.
Grünes Siegellack, f. Siegellack. Jae.
Grünes Siegellack, siehe Sächsisches grünes Sie.
Sellac.

Grünes Silberers, f. Grünes Glaserz.

Grane Tinte. Man nimmt ein gewöhnliches Trinks gigs voll Effig, reibt unter diesem auf einem Marmor.

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stein ein halbes Loth deftillirten Grünspan-und eine Mes serspiße von Cremor Tartari, aber nur keinen Gummi, sonst verdirbt alles: denn der Grünspan stirbt im Gummi ab, und wird wie ein Brey. Auf die erst beschriebene Art aber wird alles wie ein angenehmer Saft zum Schrele ben und glänzt von selbst. Auch dieser ist in den Muscheln zum Jlluminiren vortrefflich.

Grane Tusche, s. Tusche von verschiedenen Farben zu bereiten.

Grünfischer, f. Grüne Fischer.

Grün fränkischer Weinstock, f. Weinreben. Grünlicher Mergel, f. rother Mergel. Grünliches Kupferers, f. Kupfererz. Jac. Grünlichtweiße Farbe. Weiß mit etwas Grün gemischt. Der Uebergang des Weißen in das Apfel. grüne.

Grün Pulver, f. Farbenpulver.

Grünroth auf Wolle nach Herrn Porner. Auf 1 Pfund Tuch nimmt man zur Farbenbrühe 4 Loth Wein steinkrystallen, 10 Loth Gelbholz, drittehalb Loth Indig, 3 Loth Cochenille.

Grån Schießpulver, f. Farbenpulver.

Grünfpan. Der beste Grünspan muß trocken uns schwer zu brechen seyn, keine Feuchtigkeit aus der Luft ans ziehen, keinen salzigten Geschmack, aber eine schöne leb hafte grüne Farbe besigen, und keine weiße oder grüne Fles fen haben. Der meiste Gebrauch des Grünspans wird in der Malerey gemacht. Man macht damit die schönsten grünen Oelfarben. Er tömmt auch zu einigen Salben und Pflastern. Auch in Augenkrankheiten, von Schwa he und Geschwüren, brauchen einige eine mit balsamischen Mitteln versehte weinichte Auflösung des Grünspans. Innerlich zu einigen Granen genommen, wirkt er als ein sehr heftiges, zuweilen nützliches Brechmittel; in größerer Gabe aber als ein äßendes Gift, zu dessen Entkräftung Navier als die besten Gegengifte die Schwefelleber und Alkalien empfohlen hat. In der Chymie bedient man sich desselben, um daraus den radicalen Effig zu erhalten, und den deftillirten Grünspan oder die Kupferkrystallen zu bereiten, indem man selbigen vollends gar in Effig auflös set. Auch zu der Bereitung eines Kupferamalgamas läßt sich der Grünspan gebrauchen, wenn man ihn, nach einis ger Alchymisten Vorschrift, mit Küchensalze, Löschwasser und eisenhaltigem Effig, über Quecksilber unter beständi gem Unrühren so lange kocht, bis das Quecksilber die Consistenz eines Amalgamas angenommen hat, und die Feuchtigkeit ganz roth geworden ist. Bey diesem Processe wird das Kupfer nach und nach durch das Eisen gefället, und mit dem Quecksilber vereiniget. Denn wirklich läßt fich aus dem Grünspan das Eisen durch Kupfer fällen ohnerachtet Scheffers das Gegentheil behauptet hat.

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Grünspan, Bereitungsart nach Herrn Exfchas quet. Man feuchtet ein Gemenge von 12 Unzen Kus pferfeile, 24 Unzen Weinsteinrahm, 3 Unzen Kochsaiz und eben so viel Salmiak (der aber, wenn man ein nicht bläuliches Grün haben will, wegbleiben muß) mit ge Ccccc 3

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