Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

wir den eingebundenen Jungfern werden auf ihre Mareuen nach der Ruft gebracht, und allda in die andern, in den Puttings befindlichen, Jungfern gehangen und feste gefeht. Wenn nun selchergestalt die Haupttauen aufges bracht worden, so werden hernach an ihnen die Queere an dare kleine Tauen, welche man Wevelingen nennet, und von einem Haupttaue zum andern und von unten oder oben zu feste geschoren oder gewunden, damit die Bests leute, indem sie mit den Händen an den Haupttauen sich halten, und die Füße in die Wevelingen sehen, auf und niederlaufen können, um allenthalben hin zu kommen. Dergleichen Bevelingen befinden sich auf allen Schiffen, und meist an allen Wanden, wiewohl sie zu Zeiten an dem Wand der Bramstenge nicht gebraucht werden.

Große Wiener Trauben, (Winzer) s. Weinrebe. Groffezza, (Kovallenmanufaktur) eine Art der tapas neser Korallen, in vier Farben und Nummern, 92 Pezze. Groffezza à botticella, (Korallenm.) eine Sorte des Sortiments Livorner Korallen von 12pfund. Größe, lång, licht geschnitten, wovon jedes Bund (Mazzo) 36 Schnüs re enthält. Diese sind gemeiniglich in 8 Fatben oder Num mern sortirt, welche folgendes Verhältniß haben: 1 Bund No. 1. 2 Bund No. 2. 2 Bund No. 3. 2 Bund No. 4. 2 Bund No. 5. 1 Bund No. 6. 1 Bund No. 7. 1 Bund No. 8. zusammen 12 Bund. Wenn man nun jedes zu 12 Pf. Livorner Gewicht rechnet, so wird ein solches Sortiment Korallen 144 Pfund wiegen. Der Preis ist, eine Num mer in die andre gerechnet, 10 Pezze das Pfund.

thun kann, siutemal in jedem Falle sehr viel Bollwerké, und also viele Unkosten zu Erbauung derselbigen, erfordert werden; so hat man zu dergleichen großen Festungen die größte Defenslinie, die auf einen Mousquetenschuß einges richtet ist, angenommen, um sowohl der genugsamen Des sension als Ersparung der Kosten ein Genuge zu thun. Diese Festungen nun, darinnen man die Defenslinien sechszig Ruthen groß macht, hat man Großroyal ges nannt. Hingegen eine Festung, an welcher die Defens linie kürzer sich befindet als 60 Ruthen, doch so, daß die Weite der Bollwerksspisen von einander oder die äußere Polygon mehr als 60 Ruthen greß sey, hat man Mittel royal genannt; endlich Kleinroyal, wenn die Bollwerks puncte um 60 Ruthen von einander abstehen; so daß diefe selbst einander mit Mousqueten erreichen können. Ans dere Jugenieurs bestimmten diesen Unterschied der Festun gen lediglich nach der Größe der äußern Polygon, und nennen Großroyal, wenn die Polygon 100; Mittelroyal, wenn sie 90; Kleinroyal, wenn sie 80 Ruthen groß ists wie wir an der Befestigungsmanier des Grafen Pagans sehen. Unter den Ruthen, so wir bisher genannt, vers stehet man die Rheinländischen. Weil nun die Franzosen fich der 6füßigen Ruthen oder ihrer Toisen bedienen, hins gegen eine rheiniändische 12 Fuß hat, so ist bey den Frans zosen ein Großroyal die äußere Polygon 200; ein Mittelroyal 180; ein Kleinroyal 160 Tones. Blendell theilt die Festungen nur in Groß und Kleinroyal ein. In je nen giebt er der äußersten Pelngen 100, in diesen 85 zwölffügige Ruthen; und so haben auch andere Inges

Groffezza chiara, (Korallenmanufaktur) eine Gats tung der dritten Sorte des Sortiments Livorner Koralnieurs die äußere Polygonen, nach dieser Art der Fes len, von 6. bis 9 Nummern und Farben, das Pfund 11 bis 13 Pezze. Von diesen hält das Bund 36 Schnüre. Groffezza paffa und nou paffa, (Keralienmanufakt.) eine Art der tapanefer Korallen, eine Farbe in die andere gerechnet, das Pfund 104 Pezze.

[ocr errors]

Groffezza tonde, (Korallenmanufakt.) eine Gattung der dritten Sorte des Sortiments Livorner Korallen, von 6 bis 9 Nummern und Farben, eins ins andre gerechnet, Das Pfund 17 Pezze. Das Bund hålt von diesen 36 Schnüre.

Großgarmachofen, (Schmelzhütten) s. Spleißofen.

Sac.

Großgewicht, S. Frohngewicht. Jac.

Großquinte, (Orgelbauer) s. Quintbaß. · Jac. Großroyal, (Kriegsbaukunst) wird eine Festung ges Bannt, wenn man sie in Ansehung ihrer Defenslinie, oder auch außern Polygon ástimiret, und die Größe derselben daran am größten von ihrer Art befindet. Nämlich die nöthige Defension einer Festung will haben, daß solche auf einen Mousquetenschuß eingerichtet sey. Nun hat die Erfahrung gelehret, daß der Zielschuß einer Mousquete auf 60 Ruthen trage; dahero wird eine jede Defenslinie, To unter 60 Ruthen ist, auf einen Mousquetenschuß ein gerichtet seyn. Weil nun an großen Städten nicht zu ras then, daß man die Defenslinien zu klein annehme, wie man etwa an kleinen Festungen, Citadellen und so ferner,

£4

4

ungen nach andern bestimmt; andere haben auf diesen Uns terschied nicht sonderlich geachter, sondern ihre Art zu bes festigen wieder anders nach ihren Marimen eingerichtet. Das Kleinroyal wird nur zu kleinen Festungen, nicht aber zu großen Stäcken gebraucht. Diejenigen Festungen, welche kleiner sind, als Kleinroyal, werden insgemein Schanzen genannt. Es dienet also diese Eintheilung in Greß, Mittel und Kleinroyal, die Festungen ihrer Größe nach, wie auch nach der Größe ihrer Werke, als welche sich nach der Größe der äußern Polygen richten, von einander zu unterscheiden; ingleichen bey einer irres guláren Fortification die Stärke eines an eine irregulare Linie zu legenden Werkes zu beurtheilen.

Groß Tournois, (Münze) s. Groschen. Groß trait, eine Art Seegeltuchs, die zu Abbeville und in mehreren Orten in der Picardie gewebt wird. Grot. Eine Rechnungsmünze in Bremen und Offi friesland, davon 72 auf 1 thlr. gehen. 20 Fl. Fuß gehen auf eine Cöllnische Mark fein Gold 14196, Silber 960. Ihr Werth ist 4 pf. b) Nach dem Preußischen Courantfuß gehen auf die Cöllnische Mark fein Gold, 14905, liber 1008. Ihr Werth in Pis stolen zu s thlr. ist 3,8 pf.

: Grot flämisch. Eine Rechnungsmünze in Hamburg, davon 96 einen Thaler machen. Nach dem Hamburger Bankofuß, den Dukaten zu 2 Thlr. gehen auf die Cöllnis

Sche

1

[ocr errors]

sche Mark fein Gold 131373, Silber 884. Ihr Werth
in Pistolen zu 5 thlr. ist 4,3 pf. b) Nach dem Lubischen
Courentfuß in Pistolen zu 43 thlr. gehen auf die Cöllnis
sche Mark sein, Gold 160883, Silber 1088. Ihr Werth
in Pistolen zu 5 thlr. ist 32pf.
1

Grot, Oldenburger. 72 machen thlr. nach dem 35 thir. Fuß. Ihr Werth nach dem 20 Fl. Fuß ist 33 pf.

Grotesk. Daß diese Verzierung sehr alt sen, kann man daraus sehen, daß schon Vitruv zu Zeiten bes Aus gusts über den Mißbrauch der Grotesken klagt, und fie als nachtheilig für die Kunst verwirst, Johann Nanni von Uldina, geb. 1494, gest. zu Rom 1564, entdeckte die Gretesten zuerst in den alten Grotten und in den Trüm mern des Palastes des Titus, und war auch der erste, der ihren Gebrauch wieder einführte, daher ihm einige die Erfindung derselben zuschreiben. Ihren Namen erhiel ten sie von den Grotten, wo man sie zuerst wieder ents

Deckte.

Grots Wegmeffer, s. Wegmesser.
Grottenstale, f Grottirte Säale. Jac.
Grouch, türkische Piaster, alte Thaler, eine
Silbermünze, wiegt 552 holl. As. Gehalt 9 Loth 9 Gr.
balt fein Silber 322 holl. 26. Werth nach dem 20 Fl.
As.
Fuß 21 gr. 2 pf. Heißt auch Toralo und gilt in Conkan
tinopel 40 Paras oder 120 Asper.

Grabe, (Mühlenbau) s. Hafen. Jac.
Grube, (Schuster) s. Fleck.

daß solches den Pferden

Ställen feinen Plat, indem vom Grummet wohl jie
behalten, nicht zum Futter
zu geben, weil sie davon sehr matt werden, und, wenn
fie ziehen und arbeiten müssen, übermäßig zu schrotten
anfangen. Hingegen kann man es für die Ochsen, Kú
he, Schaafe und Ziegen, auch für die jungen Fohlen
und Kälber gebrauchen, ob es gleich nicht gar übrig dürre
ift. Maaßen sie es nur desto lustiger und eher fressen,
auch das Melkvieh mehr Milch davon zu bekommen pfle
get. Man menget oder schneidet auch wohl auf der Fut
terbank Hen oder Stroh darunter, weil das Vich von
dem Grummet allein faul werden und sterben soll.

Grün. (Staffiermaler.) Das Neapolitanische Gelbe
und Grünspan, wenn sie mit mehr oder weniger Weiß
in verschiedenen Proportionen gemischt werden, geben
verschiedene Schattirungen von Grün. Diese Farben
müssen aber eine jede besonders mit trocknem Del oder mit
Terpenthinöl gerieben werden. In diesem lehtern Falle
braucht man die daraus gemachte Mischung mit Firniß,
und den polirten Grund kann man gar wohl hellgrau
machen.

Grund, heißt auch die untere Fläche oder das Bets
te eines Fluffes.
Fl.Grand,

Grube abhüten, f. Grube abhöhlen. Jac. Grube mit Berg verftürtzen, ist, wenn felbige nicht aus der Grube gefördert, sondern überall darinnen herum gesehet werden.

Grube ift zu Sumpfe, d. i. wenn kein Wasser in ́dem Tiefsten sich befindet, daß die Arbeiter ungehindert abteuffen und arbeiten können.

Grubenaufstand, ist eine Nachricht von der Grube Beschaffenheit, in was für einen Stand sich selbige befinde.

Gruben eben machen, heißt auf den Raub bauen. Grubenkleider, sind, welche der Bergmann zu sei ner Arbeit anzichet, als Schachthütel, Kappe, Kittel, Tasche, Arschleder, Kniebügel 2c.

Grubentscherper, s. Grubenzscherper. “Jac. Gruessa, nennt man in Spanien bey zählenden Din gen 12 Docenas à 12 Piezas.

Gruis, Fólie, (Muskatenblumen) s. Stoff: Folie. Grummetboden. Dieser ist am bequemften über den Viehställen anzulegen. Man muß solchen vorher mit gu tem, trocknem, dürrem Strch, zuin wenigsten einer Hand dick, bestreuen, und sodann das Grummet darauf than: denn solchergestalt wird felbiges nicht nur von allen Dün ften und Gestank, der sich von dem Viehe hinauf ziehet, rein erhalten, sondern es nimmt auch das Stroh alle andere Dunste und Feuchtigkeiten an sich, so daß das Grummet trocken und vor aller Feuchtigkeit gesichert bleis bet. Dieser Boden aber bekömmt darum über gedachten

Grand, wird eines Theils für das Erereich oder Erb
boden genommen, und alsdann in feuchten und trockner,
steinigten, kalten, hizigen, magern, sandigten, kreidigs
ten, thonigten, leimigten, schwarzen, grauen, rothen e.
unterschieden, oder man nimmt es für ganze Güter,
Haus, Hof, Stücken Land, Feld, Acker, z. E. wenn
man ven liegenden Gründen spricht, da werden allezeit
Häuser und Güter darunter verstanden,

Grund, (Baukunst) heißt sowohl die Aushöhlang der
Erde, worinn die untere Mauer zu einem neu aufzufüh
renden Gebäude gelegt werden soll, als auch die Mauern
selbst, so in die Tiefe kommen, und das darüber stehende
Gebäude tragen müssen. Wie tief der Grund gegraben;
oder die Aushöhlung gemacht werden müsse, hat ein Baus
meister aus der Schwere des aufzuführenden Gebäudes
und aus der Beschaffenheit des Bodens zu beurtheilen.
Kann er glauben, daß je tiefer man mit Graben gehet
man desto festern Boden erhalten, und die Erde sich nicht
gar in einen Morast verwandeln werde, so ist freylich nas
türlich, daß die Erde in der Tiefe mehr tragen tönne, als
die obere, weil sie schon gewohnet eine obere Last, nämlich
die oben gelegene Erde, zu tragen; falls sie aber unten mee
raftig und die obere Erde nur wie einen oben aufliegenden
Pelz getragen, so ist es an dem, daß sie nichts schweres,
wenn man den Pelz oder die oben aufliegende Erde durch-
bricht, tragen könne, und da muß dann der moraftige
Boden durch Einschlagung eichener Pfähle fest gemacht,
auf selbigen wohl ein Rost geleget, und auf dem Rost der
Bau aufgeführet werden. Ist der Boden leimicht, so
legt man einen bloffen Rost ohne Einschlagung der Pfähle
ist aber der Boden kiesicht, grandicht, daß man Mühe
hat, mit einer Keilhaue hinein zu kommen, so darf man
den Grund nicht tief graben, sondern man kann, wen
B6666 3

[ocr errors]
[ocr errors]

man nur mannstief gråbt, ein ansehnlich Gebsyde darauf sehen. Auf Belsen braucht man nur wenig einzuhauen, daß das Verwitterte wegkomme, und die Grundinauer une ten einen gleichen Fuß erhalte.

Grund, Grundfeste, ist in der Druckerey die me tailne Platte, worauf die formenweise abgefeßte, and in eiferne Rahmen zusammen geschraubte Schriften gestellet werden, damit sie bey dem Abdruck darauf ruhen, und die Geralt der Presse aushalten mögen.

Grund, (Fårber) s. Mark. Jac. Grund. (Maler.) Die Oberfläche desjenigen Körs pers, worauf die Malerey gemacht werden soll, wie z. B. das Holz, die Leinwand, das Pergament . ist, z. beist eigentlich der Grund, der keine andere als seine ihm eigene natürliche Farbe hat. Allein die Maler very stehen auch unter dem Worte und Namen Grund den ersten Anstrich mit der Farbe, welchen sie auf den naturs lichen Grund eines Körpers bringen, und eigentlich den übrigen zur Grundlage dienen muß. Dieser Grund ist nach den verschiedenen Gegenständen, die bemalet werden follen, nicht weniger sehr verschieden.

Grün das Glas zu fårben, f. Smaragdgrún. Grundballen. In der Wasserbaukunst diejenigen Balken in einer Schleuße, worauf der Fußboden zu lie. gen tommt.

Grundbaß, (Musik) f. Fundamentalbaß.

Grund des Ballhauses, (Ballspiel) ist eine Bes nennung, die man der Hälfte desselben vom Striche bis jur rechten Seitenmauer giebt. In dieser Halfte ist das kleine Loch und das Bret in den Quarrés, in dem à De dans aber und in derselben die Dedans, Derjenige, der servirt, stellet sich auf die Seite, wo das Bret ist; der andere steht in den Quarrés auf das kleine Loch zu; in den à Dedans aber tritt derjenige, der da servirt zu den kleinen Dedans an der Seite der Gallerie, der andere tritt zu dem großen Dedans. Auf dieser Seite ist auch allemal, nach zwo Reihen Quaderstücken, ein schwarzer Strich; und dieses gehet bis zu der vierzehnten Reihe. Bey der Thür, die auf dieser Seite ist, steht der Mars queur.

Grunde, (Schifffahrt) f. Platten. Jac. Grund eines Gebäudes, (Baukunft) f. Fundament. Sac.

Gründel, (Mühlenbau) s. Welle.

: Grün den Chagrain zu fårben, siehe Chagrain. Jac.

Grandfeile. (Uhrmacher.) Ist eine Einstreichfeile, mit welcher man, ohne zu zusehen, den Raum zwischen allen Zähnen eines Rades gleich tief feilen kann, wenn man sie in ein, nach der Länge zusammen gebogenes Stückchen Stahl seßt, welches, wenn die Tiefe groß ges nung ist, über die Zähne herstreicht, und die Feile nicht tiefer sinken läßt. Dies gebogene Stück Stahl muß techt grade und polirt feyn. Man kann es mit 2 Schrau ben an einer Seite fest an die Feile zwingen. Grundfeste, (Katteindrucker) s. Grund,

Grundgesches, (Souterrains.
Grundgrünfteinwerk, f. Bergblaufabrikatur.

Grundheilwarzel, (Materialist) . Oreofelini, von Athamanta Oreofelinum L. einer Pflanze, die auf trocke nen, sonrichten, bergichten Wiesen wächst. Die Wurzel ist außerlich mit einem schwarzen Häutchen überzogen, uns ter demselben aber weiß, in der Mitte aber, gegen den holzichten Theil zu, gelblicht, von bitters, gewürzhaftem Geschmacke, und angenehm gewürzhaftem Gerucht. Frisch enthält diese Wurzel einen klebrichten Milchsaft, der zu einem durchsichtigen goldgelben Harze eintrocknet. Der Weingeit zicht eine Tinktur heraus, die fast wie Pimpinellessenz schmeckt. Der wässerige Aufguß hat eis nen angenehmen Geschmack und Geruch nach Zitronscha len. Das mit Wasser oder Bein bereitete Extrakt hat Wasser eine zusammenziehende Bitterkeit, und das davon destillirs te Wasser ist kraftig und wohlriechend,

Grundberr, ist derjenige, welcher leiden muß, daß der Bergmann auf seinem Felde muthen, schurffen und den Gang entblößen darf, dafür muß der Lehnträger, nach erfolgter Befestigung, demselben den zum Bergrecht gewöhnlichen Bergkur ansagen, im Gegenbuch gewehren, und solchen frey verbauen lassen. Ingleichen muß er Wes ge und Stege halten, und leiden, daß Huthäuser, Poch werke, Waschen und andere Taggebäude auf seinem Felde gebauet, Stürzpläße und Räume zu Wasserläuften, es sey auf Wiesen, Aeckern, Feldern oder Garten, anges nommen werden mögen, fie auf keine Weise daran hins dern, sondern vielmehr befördern. Jedoch soll auch das hin gesehen werden, daß die Pochwerte, Schmieden und dergleichen Taggebäude, so viel immer möglich, au solche Orte, wo sie dem Grundherrn am wenigsten Schaden zu fugen, gesehet, und sie vor der Erbauung darum begrüßet werden; seine Wasser ist er auch schuldig auf Künste, Hütten und Pochwerke herzugeben, ingleichen die Ze chen mit Holz und andern Materialien zu versehen, und zwar um einen billigen Preiß. Hingegen hat er die Erz. fuhren um den Lohn, wie es andere thun wollen, vor ih. nen zu genießen. Es ist aber ein Unterschied unter den Grundherrn zu machen, nämlich unter dem, der das Bergregale selbst hat, und unter dem, auf dessen Erbgus the oder Feldern der Gang entblößet wird.

Grün die Leinwand zu fårben, s. Leinen grún. Jac. Grundkerben, (Vergolder) s. Aufkraßen. Jac. Grundlage, (Kriegsbauk.) f. Anlage. Grund legen, den, (Aukerschmidt) heißt, wenn man die Arme an die Ruthe anschweißet.

Grundlinie, (Markscheider) ist die Linie, welche den Triangel schließt, dessen beyde andere Seiten die Donlege und Seigerlinie ausmachen.

Grundmarchen, in Desterreich Markstein, Grundmaschine, (Kupferstecher) f. Grundwerk. Grundmergel, Stablmergel, Steelmarle, in Eng. fand, eine Mergelart, die leicht in Würfel von sich selbst bricht und ziemlich dicht ist...

Grundrecht, L. Strandrecht. Jac

Grund

[graphic]

Grundriß, (Baukunst) ein Riß oder Vorstellung, darinnen die Eintheilung eines Stockwerks von dem Ge baude in seine Gemächer, nebst der Dicke der Mauern und der Scheidewände, ingleichen die Breiten der Thür. me, Fenster, Treppen u. f. w. verzeichnet ist. Wenn man einen dergleichen Grundriß verfertigen will, so mussen alle die dazu nöthigen Dinge, als die Breite der Hausthüren, Fenster, der Mauer zwischen zwey Fenstern, der Verla ge, die Stärke der Mauer, Breite und Länge eines Zim mers, dessen Thüre, der Ort des da hinein zu setzenden Ofens, der Ort der Treppen und so ferner gegeben, oder nach den Regeln der Baukunst, durch die Beurtheilung des Ortes, wo ein Gebäude hinkommen soll, nach dem Sinn des Baaherrn, ausfündig gemacht worden seyn; da man denn auf ein auf dem Reißbrett ausgespanntes Pa. pier auf eine Linie diese Breiten, als der Thüre, den 26 stand des nächsten Fensters von der Thüre, die Breiten der Fenster und ihre Weiten von einander und von den Ecken des Gebäudes, ingleichen die Dicke der Scheides mauern ze. an gehörigen Orten auftragt; hingegen auf eine andere Linie, so auf obiger in einem willkührlichen Puncte perpendikulár aufgerichtet wird, die Dicke der Mauer, die Länge der Zimmer, und die Dicke der Scheidemauern zu Ende derselben, ingleichen die Breite der Gemachthüren an gehörigem Orte ze. angefest; alsdenn durch die Theis fungspuncte der erstern Linie mit der andern perpendiku lar darauf stehenden Linie Parallellinien zicht; durch die Theilungspunkte der andern Linie aber gleichfalls Parallel tinien mit der ersten zieht, wodurch sich ein Net ergeben wird, in welchen der Grundriß gar leichtlich ausgezogen werden kann. Hier pflegt man alsdenn noch die Treppen, Camine, Defen u. f. f. im Grunde hinein zu verzeichnen, und den Riß gehörigermaaßen auszuschattiren. Die Mit tellinie eines solchen Risses, welche denselben in 2 gleiche Theile theilet, und zu erkennen giebt, ob die Eurythmie wohl beobachtet worden sey; pflegt man durch ein Creuß chen vor den andern zu diftinguiren. Wenn Säulen, Wand faulen, Pfeiler, Wandpfeiler vorkommen, muß man fol che ebenfalls in Grundrissen verzeichnen, und ihre Weiten von einander bemerken, um dadurch zu erkennen, ob das Bert nahefaulig, schönsäulig oder weitsänlig sey. Die Saulen werden im Grundrisse durch einen Zirkel, dessen Gemidiameter dem Modell der Saule refpendirt, die Pfeiler hingegen durch ein Viereck, so ihre Stärke bemerkt, vorgestellt; beyde von diesen Vorstellungen werden aus Schattiet. Die gewölbten Begen pflegt man durch punctir te Linien anzuzeigen, und besonders die Creuzgewölber durch punktirte Crenze. Wenn die Fenster Brustlehnen haben, so wird das Viereck, so im Grundrisse deffen Di de bemerkt, schwarz ausgemacht; die Embrasure hingegen oder der Ausschnitt von demselben, welchen man vor den Fenstern bey steinernen Wänden zu machen pflegt, damit man nahe an die Glasfenster kommen und bequem hinaus sehen könne, wird weiß gelaffen. Wenn dasselbe fänglich te Viereck an der Oeffnung des Fensters, anstatt schwarz ju seyn, weiß gelassen wird, so bedeutet es, daß das Fen

man alshald durch einen daben gezeichneten Maaßstab zu schäßen fahig. Eben dieses ist bey dem Grundrisse einer irregulären Festung zu beobachten, welche man nach den Regeln der irregulären Fortification einrichten muß. Die se Grundrisse dienen, den Bau einer Festung zu dirigiren, wenn sie erst gebauet werden soll; hingegen deren Stärke und Schwäche daraus zu beurtheilen, wenn sie bereits ers bauet ist, und hat sich der Jugenieur, der sie erbauet, ab. zunehmen, wo die Festung am schwächsten und daher am leichtesten zu attaquiren sey.

Grundrubr, ist das auf den Flüssen, was das Strand. recht an der See ist, nämlich, daß die Personen und Sax chen, die den Grund berührt, d. i. in Flüssen zu Grunde gegangen oder Schiffbruch gelitten haben, dem Herrn des Wassers verfallen seyn sollen.

Grandrubrrecht, (Schifffahrt) ist, wenn in Sees pläßen derer Schiffbruch Leidenden Sachen an das Ufer ges trieben werden, und den Territorialherren zugehören. Grundschnur, (Fischer) ist eine lange Schnur von Pferdehaaren, an welche Aalhaken mit kleinen Fischen bes festiget find. Die Schnur wird an beyden Enden durch ein Gewicht, Stein oder einen Stork seste gemacht; doch kann dieses Fischerzeug nur in Seen oder in einem nicht schnell fließenden Strohme mit Nußen gebraucht werden. Grundstein, (Baukunft) ist das unterste und größte Glied am Fuße des Säuleniuhls oder Fußgefimses, wel ches sonst die Werkleute eine Platte nennen. Bey dem Vitruv heißt es Quadra, bey den Franzosen le zocle oder focle, bey den Italienern il focco; des Namens Grundstein bedient sich Goldmann in seiner Baukunst p. 12. die Höhe dieses Gliedes ist in der Toskanischen und Dorischen Ordnung 1 Model; in der Jonischen 27 Minus ten, in der Römischen und Corinthischen 25 Minuten eis nes Modells; durchgängig aber in allen Ordnungen be kömmt es zu seiner Auslaufung Modell, 237 Minute. Grundstücke, heißen überhaupt die Häuser, Landes reven, Garten, Deiche und dergl. so dem Bürger oder Landmann zuständig sind.

Grandtadelasche, (Schiffbau) heißt alles, was an Tanwerk zum Ankergeräth und zur Befestigung des Schif fes gehört. Wo fe gewöhnlich auf Kauffahrern geborgen wird.

Grundwasen, (Wasserbau) sind Körper, die gewöhn. lich 32 Fuß lang und 5 Fuß im Durchmesser dick, von Busch, Erde und Steinen gemacht, mit großen Weden gebunden und vor Wasserwerke vorgelegt werden.

Grundwasenweden, (Wasserbau) sind zwey auch breyjährige gerade gewachsene Stangen von Weiden, die 11-12 Fuß lang find. Zwey dergleichen bindet man an dem dünnen Ende zusammen, und hiermit werden die Grundwasen gebunden.

-

Grandwerke, Grandmaschinen, (Kupferstecher) find Vorrichtungen, womit die Kupferplatten, die man zur schwarzen Kunst brauchen will, weit geschwinder, als mit der bloßen Hand, und auch weit tiefer gegründet werden können, so daß die hernach darauf gebrachte Ars

beit viel mehrere Abdrücke aushält, erfand Gottlieb Heiß, geb. zu Memmingen 1686. gest. zu Augsburg 1740. Er fand, daß die Gründung der Platten mit der Hand bes schwerlich war, daher sann er auf Mittel, sich diese Ar beit zu erleichtern, und erfand eine solche Maschine, die ein Grundwerk genannt wird. Auch der Augsburger, Johann Heinrich Honig, erfand einige Grundwerke mit Gewichten und Rädern.

Grüne Aale, (Fischer) nennt man die ale zum Un terschiede der geräucherten, f. Aal. Jac.

Grüne Beise auf Holz. Nehmet s Theile Grün span, 1 Theil Salmiak, reibet es unter einander mit stars fem Weineffig, darnach in ein wohl glasurtes Gefäß ge than, in dieses legt das glatt gehobelte Holz, welches zu vor 24 Stunden in starkem Alaunwaffer gelegen und wie der getrocknet, laßt es darin liegen, bis es schön grün ges färbt. Oder grüne Nußschalen genommen, selbige in scharfe Lauge gethan, auch etwas Vitriol und Alaun dazu, und mit einander fieden lassen, nehmet hernach ein halb Loth Grünspan mit Effig abgerieben, thut solches auch in die Lauge, siedet das Holz wohl darinnen, so wird es schön grün. Zuvor aber muß das Holz zwey Tage in scharfem Effig gelegen, und wieder getrocknet seyn, ehe es gesotten wird. Oder man reibet Grünspan mit star fem Weineffis zart ab, thut 2 Unzen Vitriol dazu, und läßt das Holz darinnen weichen, bis es seine gehörige Fars be angenommen hat.

Grüne Citronate, s. Citrone.
Grün das Leder zu fårben, f. Leder schön grün zu
s.

färben.

Grüne Erde, in Berlin kostet das Pfund 2 bis s Groschen.

Grüne Farbe. Die gewöhnlichen Nüanzen derselben find: Spangrün, Berggrün oder Seladongrün, Gras grün, welches das eigentliche Grün ist, Apfelgrün, Lauch oder Saftgrün, Zeisiggrün und Olivengrün.

Grüne Farbe auf Baumwollenzeug, . E. Man schefter. Das Grüne ist nichts als eine Mischung des Blau und Gelben; beyde Farben werden auf ss verschie dene Weise zubereitet, daß man dadurch gezivungen wird, jede dieser Farben besonders aufzutragen; aber dennoch läßt sich der verlangte Effekt eben so wohl erhalten. Man färbt aber am zuträglichsten zuerst blau, und auf diese wird das Gelbe aufgesetzt. Man bearbeitet das Zeng eine Viertelstunde lang, man sentt es wenigstens 12 Stunden Jang in ein Bad von heißem Wasser, darinnen man vier Theile Alaun und ein Theil Salpeter aufgelöst hat; man arbeitet das Zeug von Zeit zu Zeit, in der Zwischenzeit von 12 Stunden, im Bade, damit es gleichförmig und nachdrücklich von der Beize durchdrungen werde; man wäscht es endlich im Flusse vom Ueberflusse der Farbe rein, Man bringt das Zeug in ein heißes Bad von 8 Theilen Wasser und von einem Theile des Waidbades, worinnen dasselbe so lange bewegt wird, bis dasselbe alle Farbe bey nahe verloren hat, man hebt das Zeug aus dem Bade, und seht eben diesem Bade zwey neue Theile vom Waid.

bade

« ZurückWeiter »