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licher, fondern vielmehr schuppichte Theilchen, etwas mehr
Glanz, und im Bruche etwas gestreiftes hat.

Grobdrålig, (Forstwesen) s. Grebjährig. Jae.
Grobe Cicero Antiqua, (Buchdrucker) s. Antiqua.

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Grobe Corpus Antiqua, (Buchdrucker) f. Antis qua. Sac.

Grobe Geschicke, f. Grobe Gånge. Jac.
Grobeisen, (Eisenhütte) s. Luppe.

Grobe Roblen, f. Lesekohlen.

Grobe Mittel Antiqua, (Buchdrucker) s. Antis quan Sac.

Grobe Mittelbite, feiner Wollbut. (Hutmacher.) Zu diesen Hüten werden 26 Loth zweyschürige Sommer wolle und einige Loth kurze Lämmerwolle genommen. Die Feinsten dieser Art find die sogenannten Kernbůte.

Grober Alabaster, f. Grobkörniger Gyps. Grobe Raufwolle, (Weißgerber) fiche Raufwolle, grobe. Jac.

Grober Glimmer, bey einigen auch Katzensilber,
Katzengold, Mica laminofa Linn. Er findet sich in
der Mark Brandenburg, Tyrol und andern Orten in
Deutschland, vornehmlich in der Nachbarschaft brennen-
der und ausgebrannter Vulkane in Schiefer, Quarz und
Thon. Er hat sehr viel Aehnlichkeit mit dem russischen Gla:
fe; aber seine Blätter sind nicht so groß, nicht so biegsam,
und nicht so durchsichtig. Er läßt sich übrigens, wie dies
fer, spalten, und springt in tafelförmige Stücke. Er hält
mehr Eisen als das ruffifthe Glas, und läßt sich daher
leichter in Fluß bringen. Seine Blättchen laufen paral
lel, find zuweilen ganz unbiegsam, und werden im Feuer
ganz undurchsichtig. Man trifft ihn höchstens einige Zoll
ins Gevierte an, am häufigsten weiß, wie Silber, im
Sande oder Schiefer aber auch gelb wie Gold, röthlicht,
grünlicht und schwärzlicht.

Grober suf, (Noßhändler) f. Huf des Pferdes.
Grober Kalkstein, s. Gemeiner Kalkstein.
Grober Biesel, f. Gemeiner Kiesel.

Grober Schiefer mit sichtlichen Blättern, fiehe
Schiefer, grober. Jac.

Grober Schiefer ohne Blätter, f. Schiefer, gros ber. Jac.

Grobe Sabon Antiqua, (Buchdrucker) s. Antis qua. Sac.

Grobe Tacher, (Tuchmanufaktur) f. Breite Waa sen. Jac.

Grobe Waaren, find diejenigen, welche häufig zu haben, schwer von Gewichte, schmuhig vom Gebrauche, und durchgehends gangbar bleiben. Man rechnet vornehm lich dazu allerhand Holzwerk, als Bretter, Balken, Schiffholz, ingleichen Theer, Thran, Pech, Pottasche, Stahl, Hopfen, Mühlsteine, Korn, Flachs, Hanf, Leinsaat, robes Leder, Butter, Speck, Talk, Hering, Stockfisch, Baum - Nuß- und Leinöl, Terpenthin, Kås fe und dergl,

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Grobfaferig, heißen diejenigen Körper, weiche sehr starke Fasern haben.

Groblern, (Hüttenwerk) so nennt man auch das Kleinerz.

Grobkörnig, heißt ein körniges Mineral, dessen Körner größer als eine Wicke sind.

Grobkörniger Gyps, Gyps mit groben Schup, pen, grober Alabaster, Gypfum argillofum Linn. Er ist weich und undurchsichtig, und sieht im Bruche wie ein getrockneter Thon aus; nur ist er etwas hårter, und hat gemeiniglich glänzende Punkte auf seiner Oberfläche ; schleifen läßt er sich durchaus nicht; die Theilchen, aus welchen er besteht, sind grob; seine Farbe meistens weiß, weißlicht oder grau, zuweilen auch röthlicht, braun oder schwärzlicht. Er ist selten ganz rein, und giebt auch kei nen so guten Kalk, als der gemeine Gyps, von welchem er übrigens nicht wesentlich verschieden ist. Man findet ihn auch oft zwischen demselben in ziemlich mächtigen Lagen und Flößen, Bey Ordal in Norwegen brechen Ku•pfererze darinnen. Man trifft ihn auch häufig in Pohlen, in Schlesien, in der Mark Brandenburg, in dem Für stenthum Münden, in Oberösterreich bey Ebensee und Hallstadt, und in andern Gegenden Deutschlands an. Grobschuppig, heißt ein Mineral, dessen Schuppen von ziemlicher Größe sind.

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Grobsplittericht; heißt ein Mineral, dessen Schie.
fern von ziemlicher Dicke sind.
Grobftrablicht, nennt man ein Mineral, dessen
Strahlen breit und dicke sind.

Grobwürflicher Bleyglanz, s. Grobspeißiger Bleyglanz. Jac.

Groche, eine türkische Münze, so 3 gr. am Werthe. Grodler, (Hüttenwerk) f. Ablassen. Jac. Groninger Flabben, eine holländische Münze von vier Stübern..

Groot, f. Grot, Münze.

Gros, Drachme, franz. Gold- und Silbergewicht, ist der Mark, hålt 24 Estelins, 24 Denier und 576 Grains.

Gros, (Kaufmann) ist so viel, als 12 Dußend.

Gröfchel, Fledermåuse. Eine Rechnungsmünze in Schlesien, Böhmen, Desterreich, davon 120 auf den Thaler gehen. Nach dem a) 20 Fl, Fuß Pistole s thir. gehen auf die Cöllnische Mark fein, Gold 23660, Silber 1600. Ihr Werth 2 pf. b) Nach dem Preußischen Courantfuß Pistole s thlr. gehen auf die Cöllnische Mark fein 24843 Gold, 1680 Silber. Ihr Werth in Pistolen às thlr. ist 24pf.

Groschen. Eine Münze, so zuerst 1226, zu Tours in Frankreich, 58 Stück auf der französischen Mark zu 11 Denier 154 Loth fein, im äußern Werth zu 12 Denier gleich dem Sous, seyn ausgeprägt worden. Nach dem Alman. des Monnets von 1786, aber sind derer schon im J. 1137, jedoch nur 16 Stück auf die Mark von ge dachtem Gehalt gemünzet. Man nannte sie Gros Tournois, d. i. große oder dicke Münzen von Tours. Zu An

fang

fang des 14ten Jahrhunderts prägte man sie in Bih men und Meißen nach, und gab ihnen den Namen: Turnosen, Turnesen und Groschen. Anfänglich wurden 60 Stück solcher Groschen aus einer unverfälschten Mark Silber geprägt, die man auch wohl, nach damaliger Ges wohnheit, mit der Pfunde oder Schocke für eins nahm. In der Folge aber hatte diese Münze mancherley Abånde rungen. So wurden zum Beyspiel im J. 1444. in Sach, fen dreyerley Groschen geprägt, davon 160 auf die feine Mark giengen, das Stück galt 9 Pfennige oder 12 Hels ler. Nach der Zeit hat es in Sachsen vielerley Groschen gegeben, die unter dem Namen: Silber Fürsten- Zins, Spit Schwerdt. Kreuz. Schild. Schneciergers Zwickauer und Schreckenbergergroschen, desgleichen Judentopfe genannt wurden, und 1500. ward daselbst der Fürstengroschen auf 12 pf. der Gülden aber auf 2'1 gr. gesetzt, woher noch die sogenannte Meißnergüldenährung tommt, nach welcher man in Chursachsen bey dem Vers kauf einiger Grundstücke handelt. Gegenwärtig gehen 5} Stück zu 12 pf., nach dem Conventions 20Fl. Fuß, auf einen ehemaligen feinen Groschen, deren 60 eine feine Mark Silber gewogen haben. Außer den guten Gro schen, davon man 24 Stück auf den Thaler zählt, And noch folgende in Deutschland gebräuchlich: 1) Kais ser oder Silbergroschen. 2) Mariengroschen. 3) Weiß geofchen. 4) Schwarze Groschen. s) Gute Groschen im Fränkischen. 6) Schlechte Groscher eben daselbst. Groschen nach dem Conventionsfuß, siehe Cons ventionsmünzsorten.

Groschen. Nach dem Reichsfuk oder Leipziger Fuß von 1736-38. Zu 24 einen Thaler die Mark fein zu 12 thir. Erste Sorte haben im Gehalt 6 Loth 5 Gr. Ein Stück wiegt 556 Nichtpf. und 11747 eine C. Mark. Zweyte Sorte find slöthig. Ein Stück wiegt 436 Richtpf. und 150 eine Mark. Ein Stück von jeder Sorte enthält fein Silber 218 Nichtpf. und 300 Stück eine Mark.

Groschen, kleiner, f. Maleygroschen. Jac. Gros de Montauban, ein französischer Zeug auf Papelineart, mit einer Kette, wie der Gros de tours, der zu Montauban häufig gewebt wird.

Grosfile', in Guyenne, eine grob gesponnene Sorte Karottentabac. Die Stangen sind etwa einen Zoll dick. Grosforts, eine Art dickfädiger Leinwanden, die be sonders zu Abbeville in der Picardie gewebt werden. Men braucht sie zu Tapezirungen.

Groß, ist ein Vergleichungswort, welches in der Handlung von verschiedenen Sachen, und in verschiede ner Bedeutung genommen und gebrauchet wird. Also Also bedient man sich dessen 1) von einigen Büchern der Kaufs leute und Banquiers, wie man denn bey ihnen. E. das große Buch, und das große Cassabach antrifft. 2) Von gewissen Gesellschaften, wie z. E. die große Avans ture ist. 3) Von verschiedenen Sorten von Waaren, in der Entgegensetzung anderer kleinerer Sorten von Waaren, 1. E. Rosinen, große Cardamomen x. Von der Art.

und Weise, wie: gewisse Waaren ausgelesen, gerechnet oder gezählet werden, dergleichen z. E. bey dem Stock fischhandel das Großconto ist; imgleichen bas Groß oder Grötgen. 5) Vou der Art und Weise, wie gewisse Waaren vertrieben werden, da denn die Handlung im Großen, und wie sie auch genannt zu werden pfleget, der Großhandel, nebst denen diese Handlung treibenden Kaufleuten, Grossirers oder Großhåndlers genannt, zu betrachten vorkommt.

Großallmeroder Alaunsiederey, s. d.

Großallmeroder Schmelztiegel. (Ein Ort in Hefe sen.) Die Materialien, woraus diese Tiegel verfertigt werden, sind Thon und Sand. Der Thon ist weiß, lichte grau und etwas fett; und der Sand ist reiner ziemlich grober Quarzsand, welchen der Fluß Fahrenbach von dem Hersch oder Hirschberge, in welchen sich ein aus® abgerundeten Quarzkörnern mit etwas Thon zusammen gesehter Sandstein befindet, mit sich führet. Den durch Abdämmung des Flusses erhaltenen Sand schlämmen die. Tiegelbrenner, ehe sie ihn dem Thone zur Befestigung des selben beymischen. Mit diesem Sande wird der zuvor von den gröbsten Unreinigkeiten gesauberte Thon zu gleichen Theilen vermischt, und mit Wasser befeuchtet, zu einem Teig zusammen getreten; hierauf vier Tage lang in Ruhe gelassen; dann wieder durchgetreten, welches überhaupt 3mal mit derselben Masse vorgenommen, und die Masse darzwischen immer vier Tage ruhig stehen gelassen wird. Die Formirung oder Bildung der Tiegel geschiehet nun auf einer ganz gewöhnlichen Töpferscheibe: allein da die Figur der Tiegel verschieden ist, so find auch zu den einzeln Arten, natürlicher Weise, besondere Handgriffe nöthig. Denn man hat runde, mit einem Einschnitt zum Ausgießen versehene, drey und viereckige Tiegel; dein ohnerachtet haben sie alle einen runden Fuß, dahero sie aber auch alle auf der Töpferscheibe gedreher werden kön nen, und nur nachgehends aus ihrer Bechergestalt ihre eckigte Gestalt, aus freyer Hand, bekommen. Mehrere solcher Tiegel passen genau in einander, und machen alse dann einen sogenannten Satz oder Einsatz aus. Ein Arbeiter kann täglich 1000 Stück Tiegel von mittlerer Größe drehen Alle, die zu einem Sah gehörige, Tie gel werden in wenig Minuten, von einem auf die Scheibe gesetzten-Klumpen oder Ballen Thon abgedreht, und ein jeder alsdann mit einem Drath von dem Ueberreft der Masse abgeschnitten. Die größten dieser Tiegel heißen Rotbgießer, weil sie hauptsächlich von diesen gebraucht werden. Diese sind, so wie sie von der Scheibe kommen, eine Elle groß, bleiben aber, nach dem Eintrocknen und Einbrennen, nur fünf Viertel Fuß. Solcher Tiegel kanu ein Arbeiter täglich 100 verfertigen. Ein jeder derselben enthält noch 6 Arten, die immer kleiner werden, in sich, als: halbe Rotbgießer, Achtel Löffelt, halbe Nos. felt u. s.w. Die zweyte Art dieser Tiegel ist kleiner, und da kommen bis zum allerkleinsten s Sorten in einen Saß; und dieser Såhe kann ein Arbeiter in einem Tage 300 verfertigen Die allerkleinsten fassen kaum ein Loch

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Loth Metall, dagegen die größten 15 und mehr Mark. Die viereckigten Tiegel, deren allezeit 10- in einander eis nen Sah ausmachen, werden blos auf besondere Bestel lungen gemacht, welches aber überhaupt seiten geschiehet. Die Tiegel nun, sowohl von der einen, als der andern Corte, werde, sobald sie von der Scheibe kommen, in Säßen, eben so wie andere Thonwaare auf trocknen Brettern, einige Zeit lang an der Luft getrocknet. Zu dieser Absicht stellet man sie auf, in Haustennen, oder in dem Raum zwischen beyden Hausthüren, vorgerichtete Brettgerüfte, so daß also die zu trocknenden Tiegel einer beständigen Zugluft ausgefeßt sind. Diese Art der Trock nung ist durchaus nöthig; daher denn auch die Tiegelbren ner im Winter nur sehr wenige Tiegel verfertigen können, weil sie alsdann blos in der eingeheizten Arbeitsstube ges trocknet werden. Ueberhaupt sollen die im Winter ge trockneten Tiegel bey weitem nicht die Güte der im Sommer getrockneten haben. Nachdem die Tiegel nun gehörig ausgetrocknet sind, so kommen fie in den Brenn. ofen. Dieser hat eine elliptische Gestalk, und vorne und hinten eine lange, runde, gewölbte Deffnung, sowohl zum Eintragen der Tiegel, als auch zur Feuerung, und ist sonst nicht viel von einem gemeinen Töpferofen unters schieden. Die Feuerung des Ofens geschiehet von beyden Seiten mit hartem Holze, und die Regierung des Feuers durch mehrere, in der gewölbten Oberfläche des Ofens, Befindliche Zuglöcher, welche nach Bedürfniß geöffnet, oder mit flachen Dachziegeln verschlossen werden können. Die Tiegel felbft werden in den Ofen, fahweise, dicht über und neben einander gestellt. In der Zeit von 48 Stun« den ist der Brand gemeiniglich gahr, und ein solcher Brand liefert dann gewöhnlich für 60 bis 80 thir. Tiegel, oder 20 bis 24 Fäffer, oder 7 bis 8000 Einfähr, von vers fchiedener Größe. Die in und mit dem Ofen selbst erkal reten Tiegel sehen nun ganz kiefigt, und mehr oder wenis ger grau, auch wohl gelblichtbraun aus, und find nun eine Kaufmannswaare, denn sie bekommen weder eine Glasur, noch eine andere Ausbereitung. Die Preise die fer Schmelztiegel wären im J. 1785:

1 Rothgießer mit s Einsahtiegeln 1 halber Rothgießer

1 Nößeltiegel

halber Noßeltiegel

20 Einfäße von s kleinen Tiegeln,

also 100 kleine Tiegel

6.gr.

4 gr.

6 pf.

Die Hauptwege, auf welchen diese Tiegel, von Großall merode aus, in Fässer gepackt, und zu ganzen Schiffsla. bungen verhandelt werden, sind über Münden nach Bremen und von da durch die ganze Welt. Diese Schmelztiegel müssen, wenn sie gut seyn sollen, das Feuer viele Stunden lang aushalten können, ohne zu zerreißen, sich zu biegen oder zu schmelzen - Diejenigen, welche gut ausgebrannt, fest und stark find, keine schwarzen Eisen, Alecke haben, überall bräunlicht aussehen, und, wenn man baran schlägt, einen hellen Klang von sich geben, werden für die besten gehalten.

Großbazar, ein Reißmeaß in Bengaleu, so 410 Ru Pien_wiegt.

Großbodenrad, (Uhrmacher) so heißt auch das Mis nutenrad.

Große Anker, f. Anker. Jac.

Große Are des Schiffs, (Schiffb.) nennt man eine, nach der Richtung des Kiels, von der Mitte des Vorsteven, bis zur Mitte des Achterstevens, gezogene gerade Linie.

Große blaurothe Veltiner Trauben, (Binzer) s. Weinrebe.

Große Boelyns, (Schifffahrt) fiehe Boelyns des. Schön-ahrseegels.

Große Bramboelyns, siehe Boelyns derer großen Bramfeegel.

Große Bramfall, f. Fall der großen Bramree. Große Bramgytau, f. Sytau des großen Bramfees gels. Jac.

Große Bramree, f. Bramree.

Große Bramschooten, oder Schooten des großen
Bramjeegels, sind zwey Taue, mit welchen das große
Bramseegel regiert wird. Man braucht aber bey diesem
Seegel nicht zwey besondere Tane dazu, weil das große
Bramseegel leichte ist, sondern es müssen die großen
Marstoppenants die Stelle dieser Schooten verrichten,
Große Bramfeegel, f. Bramfeegel.
Große Bramstange, s. Bramstange.

Große Bramstangenstag, f. Bramstangenstag. Große Bramstangenwand, f. Bramstangenwand. Große Bramtoppenants, find a Taue zu jeglicher Seiten des Schiffes, eines, mit welchen die große Bramree genannt werden. Sie laufen oben von dem Eseis haupte der Bramftenge, woran das Ende befestiget, nach jeglichem Nock der großen Bramree, durch ihre Blocke mit Rollen; von da wieder hinauf, nach den zweyen, unter der Staling der großen Bramstenge hångenden, Toppenantsblocken mit Rollen, und jeder herunter hängende Theil wird auf der Staling in dem greßen Mars angehalten und auch feste gemacht, wenn das Seegel gleichfalls feste ist.

Große Brandstange, (Schifffahrt) f. Bramstange.
Große Cardeel, f. Große Reep.
Große Diesis, f. Diesis.

Große Halse, f. Große Schmyten.

Große lange Locke, (Parukenmacher) ist diejenige, welche hinten an die Knotenquarreeparucken mitten in den Nacken kömmt, daselbst der Länge nach herunter hängt, und jederzeit von Pferdehaaren gemacht wird.

Große Leefeegel oder Fledermaufe, sind zwey Seer gel, ohngefähr wie ein Stagseegel beschaffen, deren man sich unten an dem großen oder Schönfahrseegel, aber nur bey ganz schönen Wetter bedienet. Sie werden folgender. gestalt dem großen. Seegel beygebracht., Oben an dem Top der großen Naa ist ein einschiebigter Block, und am obersten Ende oder Spise des Seegels ein dergleichen Black; von welchen beyden Blöcken ein Tau geschoren

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wird, so das Falf machet, unten aber am Seegel wird ein Spaar ausgesteckt, worüber die Schoothören des Sees gels gehet, und der Hals oder Schmyt wird auch an felbiges befestiget, welches denn an beyden Seiten des Schönfahrseegels geschiehet. Dergleichen Leeseegel wers den auch an dem großen Marsseegel gebrauchet.

Große Looper und große Mantel, find 2 Taue an einem Schiffe, deren man sich bedienet, das Boot, die Cano. nen und andere schwere Sachen, in das Schiff und aus dem Schiffe zu ziehen. Nach Anordnung, dieser Taue erhals ten die Tackels, als worunter eben dieselbigen bey dem Taue ihrem Gebrauch nach verstanden werden, ihren Un terschied, die man vornehmlich in spanische und französische Fackel abtheilet. Bey dem spanischen Tackel find ermels dete Taue folgendermaaßen angeordnet: nämlich, es wird, wie unter dem Titel große Wand ist gemeldet worden, oben um den Mast ein dickes Tau geleget, davon die Enden, zu jeglichen Seiten eines, etwa zwey Faden herunter hans. gen, und die hangers von denen Tackels genannt werden, auch in jeglichem Ende ein eisernes Låger einges bunden ist. In dieses Låger nun ist ein Strop oder stars kes Tau, so oben mit einem Haken versehen, eingehaket, unten aber an dem Strop ein Block befestiget, durch welchen 1) an der einen Seite über eine Rolle ein Tan, so nun der große Mantel heißt, mit dem einen Ende hinunter läuft an die Rust, da es wieder mit einem Has ken versehen, und in einen eignen dazu gemachten eisers nen Putting ein- und ausgehaket wird, das andere Ende aber von der Rolle herabgehet, und ein doppelter Block mit zwey Scheiben, einer großen oben und einer schmå lern unten, daran feste gemacht wird. Weiter ist unten in der Rust wieder ein Stroop mit einem elsernen Haken in eben vorgedachten Putting eingehaket, und oben an den Stroop befindet sich ein einfacher Block mit einer Rolle, an welchen nun 2) ein anderes Tau, so eben der große Looper oder Laufer, ingleichen das Hißtau ge nannt wird, oben her befestiget, und hinauf über die obberührte erste schmålere Rolle; dann wieder herunter nach dem Stropsblock, über selbige Rolle, nochmals hins auf, nach der großen Rolle, und von da herunter läuft, mit welchem Ende dann dieses Tau oder nunmehro soge nannte Tackel gebraucht, und das Boot, die Stücke und: andere Sachen, in und aus dem Schiffe gezogen werden, Wie wohl, wenn man das Boot damit einseher, aber der Tackel regieret wird. Noch ist eine andere Art eines Tackels, welcher aber nicht so viel von den deutschen, als Auf englischen Schiffen gebraucht wird. Nämlich: es werden oben an dem großen Stag zwen ziemlich große ein Scheibigte Blöcke befestiget, und unten befinden sich auch wieder zwey Blöcke mit einer Scheibe oder Relle, an des ren jeden ein Strop, worinnen ein Läger mit einem Ha. ken feste gemacht. Das Hißtau, oder der Looper ist erft lich an einen von denen oben am Stag hangenden Blo cken, und zwar an dessen unterm Theile feste, und gehet herunter durch einen von den untersten Blöcken, von da wieder hinauf über die Rolle des eist berührten, oben am'

Stag hangenden Blöckes, und födann abermals hinunter durch den andern Block von unten, und weiter abermals hinauf über die Rölle des andern, am Stag hangenden. Blockes, und sodann abermals hinunter durch den ans dern Block von unten, und weiter abermals hinauf über. die Rolle des andern am Stag hangenden Blockes, an den Nock der großen Naa noch eine Nocktalje gemacht wird, das mit das Boot nicht einen so großen Schlag in das Schiff thue. Dieser spanische Tackel befindet sich entweder auf beyden Seiten des großen Martis, oder er wird nur am Steuers bord oder zur Rechten gebrauchet; in welchem Falle man. alsdenn am Backbord oder zu Linken sich des französischen Tackels bedienet, welcher folgendermaaßen beschaffen ist: Es wird oben an deu vorbeschriebenen Hanger ein einschei biger Block gehangen, durch weichen ein Tau, so etwas dicker ist als der Looper, gehet, an dessen beyde Enden wies der Blöcke befestiget sind, davon der eine mit einem lans gen Strop und Haken versehen. Nun gehet der Looper durch den oben hangenden an dem einen Ende befestigten. Block hinab nach dem untern Blocke, über die daselbst bes findliche Scheibe, und sodann wieder hinauf nach dem obersten Hangerblock, allwo das Ende feste gemacht, mit dem herunter hangenden Theil, mit dem Ende aber, hinab auf das Verdeck, als womit die Hissung geschiehet oder dieser Tackel regieret wird. Er dienet sonsten auf engli schen Schiffen, der Kaufleute Güter ein und auszubrins gen, weil er gerade über der großen Lucke stehet, da hins gegen hierzu die Deutschen auch den spanischen Tackel ge». brauchen; weil aber dieser vorbeschriebenermaaßen an den großen Mast befindlich, mithin von der Lucke noch abstes het, als wird zu deffen Behuf eine Talje oben in das: Hangers Auge fest gemacht, und noch ein Block unter dem Fockmars gehangen, davon der Looper auf die Back gehet, so daß der spanische Tackel nach vorne zu, und recht über. die große Lucke gebracht wird, um daselbst die Baaren ause und einzuziehen: welches die Seefahrenden gemeiniglich, den Mosis nennen. Außerhalb diesem ist noch eine ans dere Gattung eines Tackels, welcher bey ihnen das Stag natjen heißet, und zu kleinem Gute, wenn man so viel. Mühe mit dem spanischen Tackel nicht haben will, folgen. dermaaßen gebraucht wird. Es wird oberhalb der großen. Lucke an das große Stag ein ziemlicher Block befestiget, und etwas herunterwärts ist ein anderer loser Block, in gleichen nach unten zu eine halbe runde Scheibe mit etlis chen kleinen Löchern. Nun wird vorerst der Looper oder Hißtau an dem obern Theile des losen Blocks befestiget, und läuft hinauf über die Rolle des am Stag hangenden Blocks, von da hinunter nach der halbrunden Rolle, dars über er in eine Boucht geschlagen, in selbiger Boucht aber ein Strop. mit einem eifernen Låger und Haten gemacht wird, da denur das Ende des Taues wieder hinauf und über die Rolle des andern Blocks, ferner aber nach dem Verdeck gehet, als woselbst es gehisset oder aufgezogen wird.

Große Lucke, ist die vierte Lucke oder das große viereckigte Loch an einem Schiffe, - welche nebst der dritten Aаяяa-3

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Lucke in den Raum des Schiffes, felbft geht, und wohl 8 Fuß und mehr lang,, wie auch breit ist. Sie befindet sich ungefähr Fuß vor dem großen Mast, und dient, aller hand Sachen in den Raum des Schiffes zu bringen, als welcher unter dieser und der dritten Lucke wohi 80 Fuß, lang, und die vifiige Breite des Schiffes in sich begreift. Dieser Raum ist nun ganz frey und ungebauet, außer daß er unten einen Boden hat & Fuß hoch, worunter sich Ballast von Steinen befindet, auf dem Boden aber lies gen Victualien und Proviant, so an Fleisch, Speck, Fis schen, Erbsen, Bohnen, Grüße, Bier, Wasser, Holz, und was noch dazu gehört, für das ganze Schiff mit ge führer wird. Es hat auch der Capitain daselbst seine Waa ven, mit welchen er, wenu es ein Convoyschiff ist, Kaufmannschaft treibet, und wofern Platz übrig, so werden auch kostbare Waaren von andern Kaufleuten eingenom, men. Es ist dieser Ort allezeit verschloffen, als worüber der Buddelier dem Koche das Holz und Wasser, wie auch was gekocht werden soll, hervor reichet. Weil auch eine. Küfte mit Kartufen zur Zeit des Schlagens unter die große Lucke gebracht wird, damit selbige nicht von einem Orte allein geholt werden müssen, so findet sich auch hier eine. Klappe, die Kartusen dadurch hervor reichen zu können. Große Mayrische Klingen, eine Art Ruhler Mes serklingen.

Große Mantel, (Schifffahrt) s. Große Looper. Große Mars Boelyns, oder Boelyns des gro. Ben Marssegels, sind zwey Taste, zu jeglicher Seite des Segels eins, welche gebraucht werden, das große Marsseget nach dem Winde zu richten. Nämlich an dem Lick dieses Segels an jeder herunter stehenden Seite dessel ben sind 2 Taue, se Sprieten genennet werden, und die in 3 Theile ablaufen, befestigt. An dem Orte nun, wo eine solche in 3 Theile ablaufende Spriete mit ihren Theie ten zusammen gehet, ist das Boelyn angemacht, von der es unter dem Fockmars läuft; allwo an jeder Seiten der Saaling, hinter dem Maste, ein Block mit einer Rolle hans get. Von hieran geht es ferner hinunter nach der Back oder den Vorkasteel, allwo es bey dem Gebrauche regiert, und das große Marsseegel damit nach dem Winde gerich tet wird; außer diesem Gebrauch ist es an einem Nagel befestiget. Wenn das Segel bey dem Winde oder halben Winde steht, wird eine von den Boelynen steif angehal ten, vor dem Winde aber liegen alle beyde los.

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Große Marskorb oder große Maftkorb, ist eine Gallerie um den großen Mast, dort wo die große Stenge in solchen eingesetzt ist. Dieser Mars ist aus ziemlich stars fen Bretern rund gemacht, und inwendig mit Knien oder Leisten, so gegen außen zu dicke, einwärts aber schmåler. zu gehen, ganz herum verwahrt. In der Mitte hat er ein viereckigtes Loch, und auf den dicken Enden von den Knien wird ein Rand oder Kranz herum gemacht. Der Mars aber nach vorne zu mit rauchen Schaafsfellen be. Schlagen, und inwendig in dem Vordertheile kleine Löcher ungefähr 6 Zoll von einander, gebohrt, wodurch das Haans potjen geschoren, damit der Rand das Marssegel nicht be

schädigen kann. Wenn dieser Mars hinauf au seine Stelle soll gebracht werden, so hängt oben an dem Top zu jeder Seite des Masts ein Block, und durch jeden läuft ein Tau mit den Enden nach sem Verdeck ju, da denn auf diese zwey Taue der Mars an beyden Seiten fest gemacht, hinauf gezogen, und wenn er über den Top gebracht, bis. auf die Saaling nieder gelaffen, und an den längst dem Schiffe liegenden Hölzern mit 4 Bolten befestiget wird., Große Marsree ist eine Ree oder langes rundes Holz welches das große Marssegel tragen muß. Sie ist nach Proportion kleiner, als die große Raa, im übrigen von ebeu der Beschaffenheit, außer daß sie keines Boegus zu ihren Lees segels benöthiget ist, auch keine Ringe auf derselben bes findlich find, sondern es werden Naabande mit Någeln, darauf genagelt, womit das Segel, wenn man es ein nimmt, befestiget wird. Diese Ree wird mit den großen Marstoppenants regiert, mit den großen Marsbrassen hingegen nach dem Winde angehalten und abgeführt.

Große Marssegel ist das andere, der Höhe nach, an dem mittlern Maste eines Schiffes, welches an der gro ßen Marsree der großen Stenge befestigt ist. Es wird dasselbe bey und vor dem Winde gebraucht, wenn es das Wetter leiden kann. Wenn es aber stark beginnet zu küh. len, muß es erstlich 2 oder 3 Fuß gestrichen, und sofern es noch hårter anhålt, gerefft oder etwas kleiner gemacht, endlich aber im Fall der Noth gar eingenommen, und an die Ree fest gebunden werden. Durch die großen Marse schooten wird dieses Seegel regiert; durch die großen Marsboelyns aber nach dem Winde angehalten und abge. führet.

Große Marsschooten, oder Schooten des gros ken Marssegels, sind zwey Taue, mit welchen das große Marssegel regiert wird. Es befindet sich zu jegli cher Seite des Schiffes eines, so bey dem großen Mast hinauf gehen, nach der großen Raa zu, allwo Blöcke mit Rollen hången. Ueber diese Rollen läuft jede Schoote weiter nach ihrem Nock der großen Raa, und den darauf liegenden Block über eine Rolle, und so weiter in die Schoothoeren des großen Marssegels, da sie befestigt wer den. Unten bey dem großen Maft wird das Marssegel damit regiett, und wenn es beygesezt oder ausgespannt wird, stehen beyde Schooten steif, und müssen mit den Brassen der großen Marsree nach dem Winde regierets so es aber eingenommen wird, dieselbe auch wieder abges führet werden.

Großer Marsfall, f. Fall des großen Marsree. Große Marstoppenants, oder Toppenants der großen Marsree, sind zwey Taue, an jeder Seite des Schiffes eins, mit welchen die große Marsree regiert wird. Sie laufen gleich den Toppenants der größen Naa von unter. zu, bey dem großen Wand hinauf durch den ' Mars, oben an die große Stenge, durch ihre, unter den Saaling daselbft hangende 2 Blocke, und weiter nach den 2 Nocken der großen Marstee befestigten Blöcken; von da aber gehen sie wieder zurück, hinauf nach den Bramsegelsschoothören, allwo sie befestiget werden. Wenn man

aber

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