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Goldschmidts Scheidewasser, fiche Scheidewaffer, Berfertigungsarten.

Goldschmidisfpath, f. Gemeiner Stralgyps. Goloschürl, Or en grains, heißt das Gold im Gold.. sande, wenn es in kleinen Körnern eingemischt ist.

Goldschwefel des Spießglanzes, eine metallische Zubereitung durch Hülfe des Schwefels. Diesen zu berei ten, muß man sich zuvorderst eine kaustische Lauge bereiten. Man löst deshalb 20 Unzen ungelöschten Kaik in einem Steinernen Topfe mit 3 Maaß Wasser auf, und wenn als les noch heiß ist, so gießt man is Unzen reines Potts aschenalkali in 2 Maaß Wasser aufgelöst, dazu, und rührt es mit einem hölzernea Stäbchen recht gut unter einander. Wenn es einige Stunden gestanden hat, gießt man alles auf ein leinenes, auf ein Gestell gespanntes Tuch, und last die kaustische Lauge ablaufen. Den auf dem Tuche gebliebenen Kalkschlamm schöpft man nachmals von dem Tuche in den steinernen Topf zurück, gießt noch einige Maas heißes Wasser darauf, rührt es fleißig um, bringt es aufs neue wiederum auf das ausgespannte Tuch, und läßt die Lange, welche noch sehr scharf ist, ebenfalls zu. der ersten ablaufen. Wenn nun die taustische Lauge auf die schon beschriebene Art zubereitet ist, so vermischt man 2 Theile sein durchgebeutelten Spießglanz mit 3 Theilen pulverisiten gemeinen Schwefel, und kocht dieses Pulver mit einer hinlänglichen Menge von der kaustischen Lauge in einem eisernen Gefäße, so lange, bis alles, was sich auflösen kann, aufgelöst ist. Darauf filtrirt man die Schwefellange recht sauber durch Löschpapier, und schlägt allen aufgelösten Schwefel mit hinlänglich verdünnter Vis triolsäure daraus nieder. Der niedergeschlagene Schwefel wird zuleht gehörig mit Wasser ausgesust, und bey gelins der Wärme abgetrocknet.

Goldfeife. Diese erhält man, wenn man Goldaufló. sung mit der Auflösung der Baumölseife vermischt. Diese Bermischung giebt anfangs eine weiße, nachher purpur farben ausfallende, zähe, an die Haut klebende, schwer lich trocknende, in der Luft nicht veränderliche Materie, welche oben auf schwimmt, und sich ohne Knall schmelzen lást.

Goldfiegellack, f. Goldlack.

Golostaus kömmt aus Afrika und von der Goldküste, einem Striche am Meere des eigentlichen Guinea. Auf derselben liegt Akim, ven da das feinste Gold kommnt, in Stangen und als Gelbstaub. Der Handel mit demselben erfordert aber, wegen der Betrügereyen, welche die Moh. ren damit treiben, viele Vorsichtigkeit.

Goldtalt, Mica hungarica Linn. Diesen findet man in Ganggebirgen, nester oder gangweife, in Ungarn, und Schlesien. Er fuhrt zuweilen Kobald und Kupferers ze; er schmelzt nicht gerne im Feuer, er enthalte denn viel Eisen; seine Blättchen sind sehr dünne, hart, spröde, un durchsichtig, unbestimmt, trumm, und oft nach einem Spikigen Winkel gestreift, sie lassen sich leicht spalten, und sind so locker, daß man sie schaben und zerreiben kann. Im Feuer verändert er kaum seine Farbe, erst nach stars

kem Rösten verliert er etwas von der Farbe und Schwere; er ist ungefähr dreymal schwerer als Wasser, und enthält Bitterfalzorde. Seine Farbe ist gemeiniglich goldgelb, hellgeib, roth, hellgrün, dunkelgrün und grau. Goldtragende Ruh, (Goldwäscher) s. Kuh. Gold, trinkbares, s. trinkbares Gold. Gold, unachtes, s. unächtes Gold.

Gold, und Silberarbeiter. * Dieser Professionist verfertigt: silberne Bleche mit Füßen, etwas darauf zu stellen, Zuckerstreubüchsen, Effig und Delflaschen mit Silber beschlagen, Terrinen, d. i. tiefe Schüsseln mit eis nem Deckel und 4 Füßen, sie sind bauchig, der Deckel hat einen Griff aus einem getriebenen Etengel. Terrinenlöffel gebogen, runde tiefe Löffel, mit vertiesten langen gebogenen oder geraden Stielen, mit denen man die Speisen aus den Schüsseln nimmt, alle diese Stücke bekommen eine glatte, matte, zisolierte oder gewundene Form, Kronen, leuchter aus 4 oder & Armen glatt geschlagen oder getries ben, Armleuchter mit 2 oder 5 Urmen, besichen aus dem Leuchterfuge und einem Pfeiler. Altarleuchter, die 6 bis 12 etme und 3 Füße von getriebener oder glatter Ar "beit haben, man macht ganze Altâre, Stühle, Tische von Silber über eine hölzerne Form, Kirchengefäße, Râuchergeschirre, Lampen, Kelche, Monstranzen, Weinkan nen, Oblatenschachteln, Blumentrüge, Wasserbecken, Statuen, Bildsäulen oder Heilige, in Kirchen, in Sil ber gegossene Engel und Kirchenhistorien, Glockenstorzen dazu, runde Teller, Suppenteller, Löffel, Messer, Gas beln, Theekessel, Thee, und Milchkannen, Spülkessel, Zuckerdosen, Theebüchsen, Chekolasieren, Salatteller, viereckicht oder rund, mit aufgetriebenem Rande, Salzs. fässer, Becher, glatte getriebene, mit Bunzen geschrotene, welche glatt und nur einige eingeschnittene Figuren haben, Suppenschaalen mit einem Deckel, Handleuchter, Wachs. scheeren, Nähkörbe, Glimpse, Zuckerzangen, Theelöffel, Modelle von Kleiderknöpfen, Schwenkkessel, Wandleuch ter, Rauch und Schnupftabacksdosen, Spiegel, Leuch ter, Kämme, Stricknadeln, Pudermesser, Schachteln, Nadelbüchsen, Fingerhüte zum Nähen, Etuis zu Zahn. stochern, Paplöffel, alle gehörige Stücke zu einer Toilette,, d. i. zwey große, 6 bis 8 kleine Schachteln, eine Juwe lenbüchse, 2 Nadelteller, 2 Orangeflaschen, eine Glo cke, Kopf und Kleiderbürsten, 2 Mundbecher mit Des ckel, Bomadenbüchsen, ein Spiegel, Waschbecken, Nachttischleuchter webst den Lichtscheeren, ein Teller, dar auf sie ruhen. Ferner macht er Sporen, Epargelzangen in Form einer Scheere, Petschafte, Ringe, Schnürnas deln, Haarnadeln, Gürtelbest läge zu Jagdriemen, Des gengehänge, Schnallen, Handknöpfe, Handstöcke, Bü cherbeschläge, Feuerzeuge, Müßenbleche, Stockknöpfe, Uhrketten u. f. w.

Gold und Silber aus alten Treffen zu scheiden. Man schüttet in einen irdenen Topf 4 Loth Potasche, 8 Loth ungelöschten Kalk nebst einem Maaße Wasser, und läßt alles zusammen eine kurze Zeit kochen, und dann bis zur Erkühlung zusammen stehen, hernach gießt man alles

auf

auf ein über einen andern Topf gelegtes leinenes Tuch; auf solche Art erhält man eine überaus scharfe freffende Lauge. Mit dieser Lauge kocht man nun die alten Tres fen eine Weile, dabey man finden wird, daß alle über sponnene seidene Fåden davon aufgelöst, und Gold und Silber rein überbleiben werden, das man einigemal mit reinem Wasser auswaschen kann.

Gold, und Silberdrath. Die Sorten von Drath, die für alle Arten von Fabriken gezogen werden, find: No. 1. 2. 3. 4 bis 5. Sie werden grober Schwerdtfe gerdrach genannt, und dieser ist in der Gestalt, wie er von dem Abführungstisch kömmt, ehe er zur Scheibe ge bracht wird. Man verfertigt daraus die Säbel- und Des gengewinde. No. 4. 5 bis 6. heißen grobe Proben, woraus die schönen Glanz und Perlkantillen gemacht werden. Der Plåtter plåttet diese Dråthe zweymal zwis schen seinen Stahlwalzen. Sie werden einmal durch. gerauscht, und darauf geplåttet. No. 6, 64 und 63 giebt den Lahn und die Glanztreffen, und man stickt und Elop pelt damit. No. 7 bis 7 geben die Massivtressen, Huth büschel und mehrere. Treffen heißen massiv, wenn der Drath nur mit Seide unterfponnen ist, der zum Aufzug gehört, der Einschlag aber Gold, und Silberdrath allein enthält. Dies sind die reichhaltigsten Treffen, die am -schroersten wiegen, und am theuersten bezahlt werden. No. 8. versticken die Sticker auf Kleidungen und Schas bracken. Sie wird geplåttet und über Seide gesponnen. No. 8. giebt die feinen Kantillen der Sticker, womit sie die feinen Stickereyen überziehen. No. 9. giebt die gemeis nen Treffen. Sie wird geplättet, und da eine Mark von diesem Drathe bereits eine ansehnliche Länge macht, eder in einen langen Faden ausgedehnt ist, und man viel Seis de damit bekleiden kann, so ist diese Nummer auch schon wohlfeiler im Einkauf. No. 10, heißen Rorlin. Sie nähert sich der Feinheit der Menschenhaare, und man be ftimmt sie zu den feinsten Gespinnsten und zu den feinsten Treffen. No. 1. ist das höchste Maaß der Deutschen, und haarfein. Man verwebt sie zu Brocaden und Bån. dern. No. 11. wird die feine Nummer der Holländer genannt, und zu den feinen Båndern und Brocaden ver arbeitet. No. 12, ist gemeiniglich nichts mehr, als ein Próblein, um die Nummer mit der Zahl 12 mit Ehren beschließen zu können.

Gold und Silberdrath, Alachrunder. (Gold, und Silberplåtter.) Dieses ist flachrund, ohne daß sich das Gold darauf verschoben hätte. Man läßt die Löcher der Zieheisen dazu so rund, als sie allemal gebohrt seyn müssen. Man verdeckt sie aber dergestalt, daß das Gold zwar zusammen gedrückt, nicht aber zugleich mit abge. fchunden wird. Der Drath wird nicht geglättet, er bleibt wie ihn der Drathzieher in seinem Zieheisen gemodelt hat, und hat indessen doch allen Glanz und seine hohe Farbe. Von diesem halbrunden Drath entstehen die Perlkantillen, deren sich die Goldsticker zu ihrer Sternarbeit bedienen. Er ist an sich gediegener Gold- und Silberdrath ohne Seide. Spinnet man nun den Gold- und Silberdrath

zu den Nummern 4, 5 oder 6, wie sie der Drathzieher in die Hände gearbeitet hat, auf einer Drathnadel dicht nes ben einander, so erhält man einen hohlen, nach Schlan genlinien gewundenen Drath, welcher eine Perlkantille heißt, und der von dem Sticker näch seiner Absicht zerschnitten und verarbeitet wird. Die Glanzkantillen ents stehen auf gleiche Art und von gleichen Drathnummern, Man plåttet und ranscht sie aber zu Lahn; dadurch bekom men sie einen spiegelnden Glanz. Man ziehet, plätter und rauscht den Drath und überspinnt die Nadel damit. Seine Kantillen find von der No. 84. Sie werden nicht geplåttet, sondern nur auf die Nadel gesponnen, und zum Ueberlegen beym Sticken zerschnitten, da sie keine Seide an sich haben. Der Gold und Silberlahn ist ebenfalls ohne Seide, und geplättet. Er kömmt von den Nummern 6 bis 63, und verschönert die Klöppelar beiten. Man bedient sich auch der No. 7 bis 74. Die Labnringe haben ein Loch in der Mitte, um sie vermit telft derselben auf Arbeiten zu befestigen. Man wählt dazu starken Drath. Mit diesen Lahm ingen überkleider man die goldenen Kleiderknöpfe. Man nimmt zu dem Ende den Drath, wie er vom Abführungstisch kömmt, von der Dicke einer mittelmäßigen Stricknadel, und spinnet ihn auf eine Rolle nach engen Schneckenlinien neben einan der, zerschneidet ihn, so bald die Nadel damit bedeckt ist, und zieht die Nadel aus dem Drathgewinde heraus; dieses hohle Gewinde wird mit einer Scheere zerschnitten, und dann entstehen lauter rund gewundene Ringe, welche alle einerley Durchmesser haben. Dan polirt hierauf einen kleinen Stahlambos, der 3 Zoll ins Quadrar groß ist, zum Goldlahn mit einem Blutstein, zum Silber aber mit Zinnasche, und nimmt einen Hammer von glatter unb braunglänzender Bahn, schlägt damit jeden Ring beson ders auf den polirten Ambos breit, so entstehen die Lahnringe.

diese zu Nürnberg.
Gold- und Silberprobirer, schon 1386, gab es

Gold und Silber zu scheiden. Im Jahr 1403, erhielt Dominicus Honefte, ein Genueser, die Freyheit, zu Paris eine Fabrik anzulegen, die Gold und Silber scheiden sollte. Es scheint also diese Erfindung über das 1ste Jahrhundert hinaus zu gehen.

Gold versetzen, f. Goldlegierung. Jac.

Goldvitriol, eine Verbindung der Vitriolsäure mit dem Golde. Das Gold ist nur in Kalkgestalt aufgelöst, von unbestimmter Figur und im Wasser schwer arfzu lösen,

Gold von Platina zu scheiden. Dieses geschieht, wenn man die goldhaltige Platina in Königswasser aufls. set. Das Gold, welches sie enthalten mag, löset sich zugleich mit ihr auf. Vermischt man aber mit dieser Aufd sung die wässerige Auflösung des Eisenvitriols, so wird die Feuchtigkeit bald darauf trübe, und man bemerkt, daß das Gold einen Niederschlag macht, den man durch das Abgießen und Durchseihen leichtlich scheiden kann.

Gold

Gold vom Silber zu fcheiden, nach Scopoli. Dieser will die trockne Scheidung folgendergestalt anges stellt wissen. Zuerst soll man das goldhaltige Silber körs nen, dann mit Schwefel ynd hierauf mit ter Hälfte Glotte und Glasgalle schmelzen. Die hierbey fallende und vom König getrennte Schlacke soll, wie das geförnte göldische Silber und die bey dieser dritten Schneizung vorkommende Schlacke eben so; die drey Könige von dies fen Schmelzungen aber zusammen nach ihrer Körnung mit Schwefel, Glotte und Glasgalle geschmolzen werden; wors auf man denn das Silber vom Golde durch das Scheide, wasser, den silberhaltigen Rückstand hingegen mit ven, getörntem Bleye angefotten, vermittelst des. Abtreibens, reinigen soll.

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Gold vom Spießglaskönig durchs Verblasen zu reinigen. Wenn man einen aus Spießglastönig, einem flüchtigen Halbmetalle, und aus Gold, einem feuerbe. standigen Metalle, zusammen gesetzten Körper einem fol chen Grade der Hiße ausseßt, daß die Flüchtigkeit des Spießalastönigs ihre ganze Wirkung außern kann, so wird dieses Halbmetall durch seine erhaltene Leichtigkeit fortgerissen und hinweg getrieben, in Dämpfen aufsteigen und sich von dem Golde scheiden, welches feuerbestandig und rein zurück bleiben wird. Dies Verfahren nennt man durchs Verblasen reinigen.

Gold vom Jinn zu scheiden. Diese Scheidung ist sehr schwer. Scopoli råth als die einzige und sicherste Art, beyde Metalle zu scheiden, an, das Gemenge davon mit Kupfer zusammen zu schmelzen, und dann auf die Kapelle zu bringen.

Goldwage, In Närnberg ist der Preis der schwar, zen und braunen mit 7 Steinen und doppeltem Louisd'or gewicht das Dußerd 5 fl.

In die untere Oeffnung der Kugel wird der untere Theil des Instruments eingelöthet. Dieser besteht aus einem ganz tleinen metsingeuen Schraubesteck, in dem man ein Goldstück eintlmen kann, und einem darüber befindlis chen in eine horizontale Rundung gebogenen Drathe, auf welchen, man ebenfalls Gridstücke legen kann. Will man au das Instrament zur Probierwage einrichten, so muß man an den untern Theil ein Goldstück von ächtem Schrott und Korn befestigen, das Instrument allmählig bis an die Spike in ein Gefäß mit reinem Wasser einsenken, und es hernach frey lassen. Bleibt es nun in voriger Stels lung, so ist es zum Gebrauch geschickt, steigt es aber in die Höhe, so muß man mehr Gewicht dazu thun, und entweder in den Stiel, wenn er hohl ist, etwas feinen Schrott oder Feilspåne schütten, oder an dem Drach am untern Theile flache durchlöcherte Blättchen von Messing hängen, bis das Instrument, so weit man es verlangt, eingetaucht ist, Einkt es ganz unter, so muß inan mit der Feile entweder das Instrument oder die angehangenen messingenen Blättchen leichter machen, oder etwas voul dem in den Stiel geworfenen Schrote. wieder heraus schütten. Steht es nun so, wie man es verlangt, fo mache man da, wo der Stiel die Wasserfläche erreicht, ein Zeichen, nehme das Instrument heraus, sehe an die Stelle des Goldstücks ein gleich schweres Stück Meffing. senke es mit demselben wieder ins Wasser, und bezeichne auch diejenige Stelle, in welcher der Stiel iso von der Wasserfläche durchschnitten wird. Das Gold nimmt unter allen Metallen bey gleichem Gewicht den kleinsten Raum ein, und folglich wird sich beym Golde das Instru ment tiefer eintauchen, als bey einem gleich schweren Körper von andern Metallen und von diesem mehr Eintauchen läßt sich auf das Falsche des Goldstücks schließen, Eben auf diese Art kann man sich für jede Münze, oder auch für jedes Metall eine besondere Wage machen, oder man kann auch eine Wage also zurichten, daß man mit ihr je des Metalles Verfälschung entdecken kann.

Goldwasche. Diese war schon dem Plinius be kannt und die Goldwäsche aus dem Sande des Rheins, mit Beyhülfe des Quecksilbers, war schon seit 1582, bey Straßburg im Gebrauch.

Goldwasserbleyfalz, eine Verbindung der Wasserbiensäure mit Gold, zersetzt sich im Feuer. Goldweinsteinfalz, eine Verbindung der Weinstein. säure mit Gold in Kalkgestalt.

Goldwage des Hrn. Boyle. (Mechanikus.) Die ses ist eigentlich das bekannte Arkometer, jedoch, wie aus folgenden erhellen wird, also eingerichtet, daß man da mit die spezifische Schwere eines festen Körpers bestimmen kann. Dieses Instrument kann von Glas oder Metall gemacht werden, wenn es nur so eingerichtet wird, daß es mit einer daran hängenden Guinee, (bey uns Louis d'or, Dukaten) noch auf dem Wasser schwimmt, und die Materie dicht genug, um kein Wasser durchzulassen. Es hat Thelle, die Kugel, den Stiel und das, was das Goldstück hält. Die Kugel, wofern sie von Metall ist, besteht aus 2 dünnen, in der Mitte an einander gelothes ten concaven Häisten und hat an den Polen des gelöthe- Goldwirkerkunft, war schon zu Moses Zeit be ten Cirkels zwe Oeffnungen. Sie muß nicht eben kugel kannt: denn in den Leibrock des Hohenpriesters wurde rund seyn, man kann ihr jede Gestalt geben, die man am Gold eingewebt. Benn man also dem Attalus, einem bequemsten findet, das Instrument im Wasser aufrecht zu König von Pergamus, die Erfindung der Kunst, massive erhalten. Sie muß so viel Luft enthalten, daß sich das Goldfaden in Stoffe einzuweben, zuschreibt: so kann die Instrument nicht tiefer, als bis an den Anfang des Stiels ses nicht von der ersten Erfindung zu verstehen seyn. Ich einfinken läßt. Der Stiel wird in die obere Oeffnung erinnere mich, irgendwo gelesen zu haben, daß schon Tar Der Kugel eingelöthet. Er kann hohl oder solit seyn, wenn quinius Priscus, der 1370. n. E. d. W. regierte, seinen er nur sehr dünne ist, damit die verschledenen Tiefen, um Siegseinzug in einem Rocke hielt, der von gediegenen welche sich das Instrument einsenkt, desto merklicher wer- Goldfaden gewebt war. Vom Dionysius wird erzählt, Den. Aus eben dieser Ursache muß er nicht allzu kurz seyn. daß er dem Jupiter einen goldenen Mantel genommen

babe,

habe. Auch Agrippina hatte schon: goldene Kleider und Heliogabalus trug zuweilen einen ganz goldenen Rock. Aus den vermoderten Kleidern der Gemahlin des Kaisers Honor rius, deren Grab man im Jahr 1544. in Rom entdeckte, erhielt man 36 Pfund Gold.

Goldzahl, bedeutet bey dem Hallischen Salzwerke so viel als landläufige meißnische Silbermünze.

Goldsain, f. Goldzahn, Jac.

Goldsuckersalz, eine Verbindung der Zuckersäure mit Sold in Kalkgeßait.

Göllerlein, ein kleines Tuch, welches man den Kin deru unter dem Halse vor die Brust binder, damit sie fich im Essen nicht beschmußen,

Golllicht, Golicht, (Lichtzieher) so nennt man in Nürnberg ein Unschlittlicht.

Golloschen, find eine Art Ueberschuhe, die man über andere Schuhe bey übelm Wetter anziehet, wenn man durch Koch gehen muß.

Gomgom, Gong...
Gondel, f. Gondeltasse. Jac.

Gondetour, ein ostindischer glatter oder gånseäugig geküperter Bamsin, ift 14 bis 17 Berliner Ellen breit. Gong, ist bey den Indianern ein Becken, darauf man mit einen hölzernen Klöppel schlägt, dadurch, weil es aus Glockenspeise gemacht ist, ein heller Laut entstehet. Gon gong ist der Pluralis, wiewohl man insgemein auch ein einzig Becken, Gonggong, oder, wie es ausgesprochen zu werden pfleget, Gomgom nennet. Dergleichen Bes den werden überall zu ihrer Musik gebraucht, und inson derheit unterschiedliche nach ihren Tönen zusammen geord. net, darauf dann gespielet, und der Tact genau in Acht genommen wird, welches die Ruderknechte auf ihren Schiffen zu einer durchgehenden Gleichheit beysammen hals ten fann.

Gonge, der Name eines Reißmaaßes in Calicate, wiegts Seyras zu 80 Rupien, f. Seyras.

Gonggong, f. Gong.

Goniometer, Graphometer, wird ein Instrument genannt, mit welchem man die Winkel auf dem Felde ab. zumessen pfleget. Man bestimmt nämlich die Größe des rer Winkel durch Zirkelbogen eines Zirkels, welcher aus der Spiße des Winkels ist beschrieben worden, welchen man, wie einen jeden Zirkel in 360. Grade abzutheilen pfleget; so viel nun Grade derselben Zirkelbogen fallet, der zwischen den beyden Schenkeln des Winkels enthalten ist, so viel Grade, sagt man, sey der Winkel groß. Da nun ein in feine Grade abgetheilter Zirkel das Maaß der Wins kel abgiebt, so hat man dergleichen Instrumente aus eis nein ganzen oder am gewöhnlichsten halben Zirkel zubereitet, folchen in seine 360, oder 180. Grade, auch öfters jeden durch sechs einander in gleicher Weite parallel gezogene Zirkel und eine von den einen Ende des Grads an dem untern Zirkel bis an das gegen über stehende Ende eben desselben Grads am obern Zirkel gezogene Transversals linte (beynahe, wie man folches an einem verjüngten Maaßstabe sicher, nur daß hier die Parallellinien gerade, Technologisches Wörterbuch V. Theil.

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dort aber Zirkelbogen find), von zehn zu zehn Minuten abgetheilt; über dem Diametre des solchergestalt getheilten Zirkels oder halben Zirkels zwen Dioptern unbeweglich aufgerichtet, um den Mittelpunkt hingegen ein Lineal bes weglich gemacht, so cóenfalls zwey Dioptern führet, welche mit dem Mittelpunkte des Instruments in einer geras den Linie stehen, die durch die Schärfe des Lineals bemerkt wird, und die Grade auf dem Rande des Zirkels abschneis det, und andeutet, wenn man das bewegliche Lineal nach etwas richtet. Die Materie zu dergleichen Instrumen ten ist Holz, Kupfer oder am gewöhnlichsten Messing, welche nach der Figur eines Zirkels ausgeschnitten, und mit dem Hammer wohl zugearbeitet wird, worauf man solche mit einer groben Feile abfeilt, dann mit einer feis nern, hernach mit einer subtilen glatt machet. Zur Poli tur desselben bedient man, sich eines subtilen Schleifsteins, und hernach einer weichen Kohle, so, daß solche in das Werk keinen Riß mehr mache; und endlich wird solches mit Del angefeuchteten Trippel, den man stark mit einein Stück von klarem Filz oder von Gemsenleder auf dem Instrument reibet, helle gemacht. Wenn das Instru ment aus einem ganzen Zirkel bestehet, pfleget man es eine Winkelscheibe, la Planchette, zu nennen.

Goniometer, amphidioptrischer, des Hrn. Brano ders. Dieser Winkelmesser bestehet aus 2. Fernröhren, die sich um ein Gewinde drehen. Au dem andern Tubus kann das gedoppelte Objektivglas verschoben, das Augena glas auf beyden Seiten eingesetzt, demnach vor und hine terwärts gezielet werden; und überdies ist, um auch die Höhen bequemer messen zu können, eine Vorrichtung ge macht, wobey das Bild durch einen Spiegel aufwärts ge.. brochen wird.m

Goniometer des Herrn Carangeot sur Messung der Winkel bey Krystallen. Dieses Werkzeug bestes: het aus zwey Platten von Kupfer, die 3 Linien breit und ✩ ohngefähr 3 bis 4 Soll lang sind. Der untere Theil einer jeden Platte, die sich in einer stumpfen Spige endiget, ist in der Mitte auf eine Linie breit, und einen Zoll lang ausgeschnitten. In diesem Ausschnitte befindet sich eine Schraube mit ihrer Mutter versehen, welche zu gleicher Zeit beyden Armen des Werkzeuges zum Mittelpunkte und zur Stellschraube dienet, um es in der Lage, worinnen * man es haben will, fest zu halten. Der obere Theil des ruhenden Arms ist nach Art eines Schwalbenschwanzes ausgeschnitten, und enthält eine Rinne von eben dem Mes tall, an welchen, vermittelst zweyer Schrauben, ein hai. ber Zirkel, der in 180 Grade getheilet ist, befestiget wors den. Diese Rinne, und der an ihr befindliche halbe Zir kel, find durch eine stählerne Platte mit dem Mittelpunkt" vereiniget, so daß sich der untere Theil des Werkzeuges nach Gutbefinden, verlängern oder verkürzen läßt, chnes daß der halbe Zirkel feinen Mittelpunkt åndere, je nachdem die zu messenden Winkel groß oder klein sind. Der zwey te Arm, der die Stelle einer Alhidade vertritt, ift blos ju« nächst des Mittelpunkts von Kupfer. Sein oberer Theil bestehet aus Stahl, welcher auch nur halb so breit als sein

unter

unterer ift, so daß die Mittelpunktslinie auf der einen Seite die Gränze macht. Die Bestimmung dieses Theis les ist, die Abtheilungen auf dem Zirkel nach den verschie denen Deffnungen genau zu bemerken.

Gonne, ist 1) eine Sorte Fässer, die größer, als die von Hamburg, darein man den gesalzenen Lachs thut. Diese Connen oder Lachstonnen wiegen gemeiniglich 400 bis 450 Pfund. Gonne ist auch 2) ein Faß, Bier oder, andere feuchte Dinge auf die Schiffe einzuschiffan; diese Gonne ist um ein Viertel größer, als eine andere Are von Tounen oder Hassern, Barils genannt. Gonfac; Sainte Foy, eine vorzügliche Sorte der so genannten hooglandschen Weine von Bourdeaux. Sie ist weiß und in Fässern von dreyßig Veltes.

Gopel. (Bergwerk.) Es wird zu einem Göpek ein randes Gebäude aufgeführt, welches oben um eine kuze runde Säule oder Knopf spißig zuläust, an der Er de im Diameter von alten Zeiten her, 70 Fuß weit, und also 220 Fuß in die Ründe, genemmen wurden. Dazu gehoren folgende Stücke: 16 Spießbäume, deren vier in den Knopf gezapfet, die andern zwölf aber nur angeseht werden. An elem jeden Spießbaum ist ein Stelz und ein Schuh, Ober- und Unterkreuz, Holben mit dem mit Eisen gefütterten Loch, darinnen der eiserne Zapfen der Oberspindel umgehet. Zu dem Korb, der insgemein vier Lachter im Umfange hat, gehören Krümmlinge, Schale hölzer, zwölf Arme, woven vier oben, vier in der Mitte, und vier unten find, und Nagelkrampen, da die Seile eingefaßt werden. Die Körbe werden mit 24 Nageln: befestiget, woran so viel Stoßscheiben mit Ziehfedern find.

Ferner die Spindel, der Schwenkbaum, bie Docken, der Stuhl für den Fuhrmann, unter welchem die Deichsel mit dem Geschirr oder Schwengeln um eine eiserne Walze Jum Umwenden beweglich ist. Die Strebebänder der Kef. fet, da die Spindel inte stehet, die eiserne Pfanne, worin eine gestählte Spur mit einem kleinen Zäpflein, das in das Spindelfreuz gehet. Dieses Spindelkreuz ist ein stars. kes. Eisen von der Gestalt eines T. Die Pfanne wird mit Thon und Hammerschlag verschmieret, damit es das Del, so in die Spur gestoßen wird, desto besser halten kann. Im Kessel wird unter die Spindel ein starkes Stik Holz, oder der Schuh, gelegt, darinn sie eiserne Pfanne eingesetzt wird. Die Stege, worauf die Schei ben gehen.

Gópelkopf, (Vergb.) f. Münch. Jac. Gopelpferde, (Bergw.) werden zum Treiben ge braucht, und nachdem das Treiben in die Teufe gehet, und schwertreibig ist, zwen bis vier Pferde dazu genom mens sie werden an dem Schemel, wo der Treiber fist, angeleget, und freiben in die Runde herum, bis die Tonne heraus ist, wenn sie wieder hinein gehet, werden die. Pferde umgekehret.

Gopeispindel, f. Göpelspille. Jac. Gopeltonnenbeschläge, bestehet in vier eisernen Reis fen, zwey Hängkappen, vier großen und kleinen Käppis,

gen, 2. Kreuzbändern, i Nagel mit ■ Ninge und » Fei der, 3 Blechen, 2 Schieneln, 1 Schurz mit 18 Gliedern und einem Ringe.

Gork, f. Pantoffelholz.

Gordings, (Schiffbau) f. Gürtels.
Gorgèret, (Wundarzt) s. Conductor.

Gori, eiur Bengalische Rechnungsmünze zu 20 Cay's ris, derer 2560 zu 158 gr. Conventionsgeld gewürdiget werden.

Gorria, eine Sorte ostindischer Nesseltücher, die die Franzosen von Surate bringen. Gorras Birboom liefert die dänisch asiatische Gesellschaft. Diese sind fünf bis sechs und zwanzig Kopenhagener Ellen lang, und eine Elle und neun Sechszehntheil bis fünf Achtel breit. Gort, f. Gord. Jac.

Göntling, eine in Westphalen gebräuchliche Scheide, münze, deren drey auf einen Mariengroschen gehen.

Göschestock, holl. Geus - ftock, engl. Iack-flick franz. Bâton du pavillon de beaupre, (Schifffahrt) die Flaggenstange. Jac. Von der kleinen Flagge, die daselbst wehet, und die man Gosche nënnt.

Bose, (Hüttenwerk) wird auf den Nassauischen Hút tenwerken die geschmolzene Masse Eisen genannt, die alle 6 Stunden aus dem hohen Ofen gelassen wird. Die Figur der, Gose ist von der auf andern Hüttenwerken, roo fie' Gans heißt, nicht verschieden. Gose scheint von Gus her zu kommen, so wie das franzöfifche Wort Gueufe da von auch absstammen möchte." (S. Gans.)

Gof, (Mühlenbau) f. Rumpf. Jac.
Goffe, f. Gustein. Jac.

Goffe, Lachtbol, (Metallhütte) ist ein Loch im Frischheerde, wodurch die Schlacken (Lacht.) als Frisch? schlacken abgezogen werden.

Goffe von Bley, Egout de Plemb, diese ist eine rund gemachte Bleyplatte, welche den Wassern, die vom Dach ablaufen, einen Abfluß giebt, und sie auf die Straffe ausgießt, oder in den Hoff.

Gößchen. Eine Rechenmünze im Niederfächsischen und Westphälischen Kreise, davon 48 auf dem Thaler ge hen. Nach dem Hannoverischen Caffenfüße Pistele 441 thir. gehen auf die Collnische Mark fein, Gold 88337

über 5973. Ihr Werth in Pistolen zu 5 thlr. ift 6 pf. b) Nach dem Conv. 20 Fl. Fuß, pass. Pistole 's thlr. ge hen auf die Cöllnische Mark fein, Geld 9464, Silber 640 St. ihr Werth 6 pf. c) Nach dem Preußischen Cous rantfuß Pistole zu 54 thlr. gehen auf die Cöllnische Mark fein, Gold 9937, Silber 672. Ihr Werth in Pistole, sthlr. ist sof. d) Nach dem 24 Fl. Fuß Pistole 6 thir. gehen auf die Cöllnische Mark fein Gold 113564, Silber 768, ihr Werth in Pistolen à's thir ist's rf. e) Nach dem 25 fl. Fuß, Pistolen zu 64 thlr. gehen auf die Colini sche Mark sein Gold 11830, Silber 800. Ihr Werth in Pistolen zu's thlr. ift 4pf. Vom Ursprung des Nas mens f. Mariengroschen.

Goßlarische Messingsbrennerey, siehe Mesfingsbrennergy.

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Бова

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