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Trübe über diese verkehrte schiefe Fläche herauf geschwellt, das allenfalls empor gehobene Waffer aber in den Verties fungen gesammlet und am Ende entweder ausgeschöpft, oder auch durch eine angebrachte Pipe abgezapft werden könne. Das abfließende Trube ergießet sich långst einem, mit einem stärkern Fall versehenen, Rinnwerte, in die uns terhalb desselben vorgerichteten Schlammsümpfe, durch eis nige längst der Breite der Sümpfe in dem Rinnwerk angebrachte Löcher, die in jenem Falle, wenn ein Sumpf, der 80 Zentner enthalten soll, schon angefüllt ist, mit Za pfen gesperrt und die Löcher über dem zweyten Sumpf geöffnet werden. Am untern Ende der Sümpfe sind, nach der Höhe des Sumpfes, in einer diagonalen Richtung, einzollige Löcher, die um 2 Zoll von einander entfernt sind, angebracht, um das feinere Trübe in die unter den Súmpfen angebrachte Queerlutte abzulassen, und sie in den letz ten Schlammsumpf zu leiten, der mit 5 bis 6 Abtheilun gen, die in die Queere gegen einander gestellet sind, vers sehen ist, damit sie sich an den Flächen der Queerabtheis lungen durch eine langsame und öfters gebrochene Bewes gung abstoßen, die zärtern Theile abschen könne, und so rein als möglich, von allen Schlammtheilen befreyet, in die wilde Fluth abgeleitet werde. Bey jedem auf 40 Kess sel eingerichteten Südofen müssen wenigstens 3 Sümpfe angebracht werden, damit Tag vor Tag der volle Sumpf ausgestochen, die Rückstände weggeschafft, das Leere aber durch den Zufluß des Trüben getrennt werden könne. Ift die Verwalchung der 40 Kessel geendet, und sind die Rücks stände aus dem Trüben in den Sümpfen aufgefangen wors den, so wird der größte Ucberreft der Rückstände, der in dem vertieften Boden des Waschbottichs zurückbleibt, und durch die unterste Scitenpipe nicht abgezapft werden kann, durch die im Mittelpunkt des Bodens angebrachte Quecks filberpipe, mittelst zufließenden Wassers, fammt dem leh

deffelben, und zwar gerade unter die senkrechte Wendpipe, ein größeres hölzernes, in dieses aber ein kleineres, abparts zusammenlaufendes Gefäße gescht, und in dieses, nach mariger Eröffnung des Wendhahnes, das Quecksils ber durch einen hölzernen mit einem ledernen Schlauch verlehenen Trichter herabgelassen. Das Quecksilber darf aus dem Waschbettich nicht gänzlich und nur so weit herab ge laffen werden, damit die Wendpipe noch immer mit Queckfiber hinlänglich ausgefüllt und überdeckt bleibe, welche font durch die Schliche verstopft würde. Ueberhaupt muß jecer Unrath, welcher die Oeffnung der Pipe verlegen founte, auf das sorgfaltigste hinweggeschafft, und der Stillstand der Rüht spindel verhindert werden, weil sich widrigenfalls die Schliche fest zusammenseßen, und die fer nere Bewegung hindern würden. Sollte sich aber dennech. die Pipe unversehens verlegen, so muß man eine dicke eis ferne Raumnadel bey der Hand haben, die man in den Trichter und Schlauch hinein läßt, um die verseßte Pipè af zu raumen und zu lüften. Das herabgelassene Quecks fiber wird in kleine Tragschüsseln, oder auch in kupferne mit Handhaben versehene Kessel ausgeschöpft, um es zum Durchpressen zu bringen, und nach und nach übertragen zu lassen. Nach Ablassung des größern Theils von Quecks Filber und Amalgama, welches man aus der Erfahrung und nach dem Augenmaaße bestimmen lernt, wird die ober fte Seitenpipe des Waschtroges geöffnet, damit das vom Quecksilber und Amalgama gereinigte und befreyete Trube des verwaschenen Gemenges in das daran froßende Rinnwerk und durch diefes in die dazu vorgericht.ten Sümpfe abflicien toe. Senkt sich das Gemenge bis unter den Stand der ersten Pipe, so wird die zweyte, dann die drit te, dann die folgenden eröffnet. Damit aber das Gemenge ftets verdünnt seyn möchte, und damit der Schwall des Bahers das Trube durch die Pipe heraus treiben könne, Jo wird die Pipe einer an der Seite des Waschbottichsten Ueberreft des Quecksilbers und Amalgama, das sich angebrachten Wasseröhre eröffnet, um so viel Wasser, als nöthig ist, heraus zu lassen. Um zu verhindern, daß, wahvend dem Verwaschen der Schliche, nicht auch etwas von dem im Gemenge zerstreueten Quecksilber, durch die offe nen Seitenpipen herausgeschwenkt werde, so sind die inwendigen Mündungen der Seitenpipen mit einer drey Zoll im Lichten betragenden Luttenröhre überdeckt, die von dem Beden 3 4 Zoll abstehet, damit das Trübe erstlich durch die Latte hinansteigen, und sich, ohne einige Quecksilbers theile, die am Beden des Waschbottichs zurück bleiben, mit sich in die Höhe zu heben, durch eine der Seitenpipen ergießen tonne. Geschähe es, daß diese kleine Decklutte durch die Gemenge am Boden versetzt würde, so kann dieser Hemmung mit einem langen bis an den Boden reis chenden Stabe abgeholfen werden, und sollte dennoch et was Quecksilber in die Höhe, und durch die Seitenpipe heraus geführet werden, so wird solches wieder in dem an ben Waschbottich anstoßenden Rinnwerke aufgefangen, in welchem zwey kleine, bey 2 Schuh lange, Sumpfe ange bracht sind, deren Flächen gegen den Abfluß schief gekehrt find, damit die mit hölzernen Rechen auf und abzurührende

an dem Spindelzapfenkreuz oder auch an der innern Pis penscheibe angelegt hat, in ein kleines Gefäß herab gelafsen, und entweder durch Menschenhände, oder auch in einer kleinen Waschbutte verwaschen, um das Quecksilber und Amalgama von dem gröbern Schliche, der wegen seines Gehalts aufbewahret werden muß, auf diese Aut abzus fondern. 7un wird das Quecksilber durchgepreßt. Dies Durchpreffen geschieher in der Absicht, um die ans gequickten Gold- und Silbertheile von dem uberflüßigen Quecksilber zu befreyen, in die Enge und nahe an einan der zu bringen, obschon immer noch etwas Quecksilber das mit verbunden bleibt. Diesen Endzweck zu erreichen hat man bisher immer bey den Goldquickmühlen sich verschies dener Preßstöcke und des Durchpressens durch Rehhäute bedient. In Niederungarn hat man eine wohlfeilere Mer thode. Man hat dazu einen eigenen Kasten angerichtet, auf dessen zirkelrunden Oeffnung ein eiserner Ring aufs liegt, an welchem ein leinener, aus Drillich zusammenge nähter Sack befestiget ist. Das von dem Waschbotrich in kleinen Keffeln zu diesem Preßkasten beygebrachte gold und filberhaltige Quecksilber wird, sofern an der Überfläche,

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de von dem in der Wärme zum Theil zeifließenden und finternden Amalgama verstopft werden. Alsdann seht man auf alle diese drey Bleche diz gut ausgepreßten und an der Luft erhärteten Quickkugeln neben und über einans der, so viel man unterbringen kann, und die Absätze mit ihren Gestellen tragen können. Ist dies geschehn, so wird die Außenseite des gefalzien Randes des untern Tiegels ringsum mit einem zahen Thone beschlagen, und der obere oder Decktiegel, der mit einem 6 Zoll langen Vorsprung versehen ist, darüber gestürzet, mit diesem Vorsprunge bis an den ebenfalls gefalzten Rand in den untern Tiegel gesenkt, an die mit Thon beschlagne Falze des untern Ties gels fest angedrückt, und die Fugen um und um mit Thon sorgfältig verkleistert. Ist dieser Thonbeschlag durch eine mäßige Gluth hinlänglich abgetrocknet, daß man keine Risse zu befürchten hat, so wird die Vorderseite des Glühe heerdes mit einer verlohrnen trocknen Ziegelmauer, welche die Höhe des Decktiegels übersteigen muß, mit hins länglichen, an den Seiten der Ausglühtiegel angebrachten, Luftzügen aufgeführt, und der innere Raum des ins Ges vierte geschlossenen. Glühhecrdes bis über die Glühtiegel mit Kohlen angefüllt, das Feuer mit Vorsicht angelassen, und 5 bis 6 Stunden unterhalten, damit jeder Tiegel stets mit Kohlen bedeckt, im gleichen Glühfeuer erhalten werde. So wie nun die Hise durch die Tiegel auf die eingesetzten Quickkugeln wirkt, so entwickelt sich nach und nach das Quecksilber aus der Verbindung der Golds und Silbertheile, welches in Dünste verwandelt, und da es keinen Ausgang finden kann, genöthiget wird, sich in den untern Kühltiegel zu begeben, und daselbst durch eine Art von Seigerung zu versammlen, ohne wegen der bes kändigen Abkühlung des untern Tiegels, der nach Abzapfung des allenfalls schon erwärmten Wassers, durch den Zufluß frischen Wassers, immersfort abgekühlt wird, wieder in Dampfe, die hier sich stets abkühlen und vers dicken, aufgelöst werden. Die obern Tiegel müssen s bis 6 Stunden in einer starken Rothglühhige erhalten wer den, wenn anders das Quecksilber, besonders aus größern Quickballen, gänzlich abgeschieden werden, und das Amalz gama nach dem Durchglühen rein und weiß erscheinen soll, weil sie sonst durch eine unzulängliche Hite mehr oder weniger Quecksilber zurücke behalten, einen größern uneinbringlichen Quecksilberabgang erleiden, und mit eis ner mattweißen und Perlenfarbe ausfallen würden. If der Brand vollendet, so werden die Kohlen abgeräumet, die verlohrne Mauer der Vorderseite abgetragen, die Decks tiegel nach ihrer gänzlichen Verkühlung und geschehener Ablösung des um die Fugen angebrachten Beschlages abgehoben, das Gestell mit dem ausgeglüheten Amalgama herausgehoben, in ein geräumiges hölzernes Gefäß ges stellt, die Durchschlagebleche sammt ihren Kreuzen abgenommen, dann das zusammen gesinterte ausgeglühete Amalgama ab- und von einander gebrochen; jene, welche unmittelbar auf der Leinwand auflagen, von dem anklebenden Zunder mit einer messingenen Bürste gesäubert, und dem Beamten zur Abwaage, Vormerkung und Auf93

berfelben ein Schlich oder eine andere Unreinigkeit bemerkt werden sollte, mit einem Schwamm gereiniget, das an dem Schwamm sich angelegte verunreinigte Quecksilber in einem mit Wasser gefüllten hölzernen Gefäße ausgewa schen, und alsdann das gereinigte Queckfüber mit Ein gußschaalen in den Sack, durch einen Waschmeister, ges gossen, während daß ein anderer das in dem Sacke ber findliche, zum Theil schon wegen seiner eigenen Schwere durchfinkende Quecksilber durchpreßt, und so lange damit fortfähret, bis die in dem Sack zurückbleibende Quickkus gel durch den Druck der Hände kein Quecksilber mehr fah ren läßt. Man nimmt alsdann die Quickkugel heraus, legt sie in ein hölzernes Gefäß, und verfährt eben so mit dem Ueberreste, bis alles Quecksilber durch den Sack ge gangen ist. Das durchgepreßte Quecksilber, das noch im mer etwas Gold und Silber, ungefähr 20 bis 30 Denari im Zentner, enthält, versammlet sich in dem unter dem Preßkasten befindlichen Quecksilberbehälter, aus welchem es ausgeschöpft; in Gefäße, die so, 75 bis 100. Pfund faffen, gemessen; und in kupferne kleine Kessel, in die man vorher, um das Sprihen des Quecksilbers zu ver hüten, Wasser gießt, gegossen; und dann in den Süd Fessel übergetragen wird, wenn lestre schon mit frischen Gemengen angefüllet find. Die Quickkugeln und das Amalgama aber werden von den beeideten Wasch und Preßmeistern dem Werksbeamten, deren einer ohnedies jedesmal bey dem Durchpressen gegenwärtig seyn muß, täglich zur Abwage, Vormerkung und Verwahrung ab gegeben. Das durchgepreßte Amalgama wird aus: geglüber. Denn die Quickkugeln, so wie sie aus der Preßkammer kommen, bestehen, nachdem sie stärker oder schwächer durchgepreßt worden, aus einem Theil Silber und 4 bis 6 Theilen Quecksilber, welche lettre gewiß verlohren gehen würden, wenn man das Amalgama gerade einschmelzen wollte. Dahero müssen die Quickkugeln durchgeglühet werden. Dieses Durchglühen der Quick kugeln und Abdestilliren des Quecksilbers wird in großen, über einander gestellten und mit ihren Mündungen sich berührenden, gegossenen, eisernen Tiegeln vorgenommen, deren unterer Tiegel in das unter dem Glühheerde befind liche, mit kaltem Wasser angefüllte Rinnwerk bis zur Hälfte versenkt ist, und kaum zwey Zoll über der Oberfläche des Glühheerdes hervorraget. In diesem untern Tiegel, der im Wasser auf einer festen Unterlage aufru her, wird ein geschmiedeter Dreyfuß gestellet, welcher mit einer vierkantigen Spindel oder stehenden Säule versehen and fest verbunden ist. Auf diese Saule werden drey Durchschlägebleche von Eisen in sechszölligen Entfernun gen über einander aufgefeßt, so daß das unterste Durch fchlaggeftelle mit dem Rande oder der Höhe des untern Tiegels in gleichem Horizont gestellet wird. Auf diese waagrecht stehende Durchschlagebleche, die von gedoppels ten eisernen, ebenfalls beweglichen Kreuzen getragen wer den, und um 3 Zoll im Durchmesser weniger als die Lichte der Tiegel betragen müssen, wird eine Leinwand gelegt, damit die Löcher der Durchschlagebleche nicht zu geschwing

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mit gemäßigter Hiße getrieben werden, bis die Merkzeir dhen und Kennzeichen des sogenannten Blickens, d. i. die bunten Farben an der Oberfläche, erscheinen, worauf die Hige abermals mit trocknem Holze verstärket wird, um den leßten Ueberreft der Glötte auf den blickenden Silber zu vertilgen, das sonst durch das kühle Blicken, wo nicht am Boden einen Bleysack, wenigstens eine Glötthaut an der Oberfläche, beybehalten würde. Der fein gebrannte Blick wird nach einer langsamen Verkühlung, oder auch Ablö schung mit warmen Seifenwasser, vom Teste abgehoben, im kalten Wasser abgebürstet, gereiniget getrocknet, abs gewogen und auf die Feine des Silbers und auf Gold uns. tersucht, der Trank des Testes aber abgestochen, ausges schlammt, gestoßen, fein gefiebt und entweder auf filber haltig Bley eingeschmolzen, oder auch zur Wiederanquia kung und Anreibung vorbehalten, damit jener Theil des Silbers, welches der Test nebst der Glötte angezogen hats te, daraus wieder geschieden und erhalten werden könne. Sollen hingegen die ausgeglüheten Amalgame, im Falk fie bleyisch oder kupfrig ausfallen, und die verlangte Feinte durch das Ausglühen und Einschmelzen nicht erlanget, abs getrieben werden, so geschiehet dies auf dem gewöhnlichen Silbertreibheerde, mit Hinzusetzung einer angemessenen Menge des frisch oder andern filberhaltigen Werkbleyes. Das Deftilliren des durchgepreßten filberhaltigen Quecksilbers darf nur dann, wenn es bey den jährlichen Abschnitten der Rechnungen auf die genauere Bestimmung des darinnen rückständigen Gold und Silbergehalts an kömmt, überzogen, und von dem noch mit vermischa ten Gold und Silber abgeschieden werden, wenn sich anders durch kleine Untersuchproben des Quecksilbers und bey ders selben Wiederhohlung ein merklicher Ausschlagsunterschied zeigen sollte, Dies kann geschehen, wenn unter starken und beständigen Umrühren des zu prüfenden Quecksilbers mehrere kleine Schöpfproben genommen, diese zu 4 glei chen Theilen, zu halben oder ganzen Pfunden, in kleine glå4 ferne Retorten mit 1 Lth. gekörnten Bleyes verseht, und mit langsamen Feuer in die mit Wasser gefüllte Vorlage rein überzogen, und, nach Absprengung der Retorte, der das goldische Silber enthaltene Bleytönig auf wohl abges athmeten Kapellen abgetrieben wird. Ist der Ausschlag dann entscheidend, so wird die Destillation vorgenommen, und geschiebet am besten aus tubulirten eisernen Retorten an deren Röhren oder Halsen gegossene eiserne enghalsige Vorlagen mit einigem Vorschlagewasser vorgestoßen werden. Man gießt nämlich in die Retorte, deren Hälfte in den Destillierofen gesenkt, der Hals aber etwas stärker in die Vründung der Vorlage geneigt seyn muß, 2 Zentn. Quecks filber und ein halbes bis 1 Pfund getovntes Bley, vere wahret sorgfältig die Seitenöffnungen der Retorte, so wie die Fugen an dem Orte, wo sich der Retorienhals mit der Vorlage vereiniget, mit feuerveftem Thone, und verstärkt so viel möglich das Kohlenfeuer, womit auch der obere Theil der Retortenblase überdeckt wird, damit das Quec filber, welches wegen seiner beträchtlichen eigenthümlichen

bewahrung übergeben. Das in dem untern Kühltiegel gefammlete Quecksilber wird vorläufig von dem auf der Oberfläche schwinnmenden und von der Verkohlung der Leinwand entstehenden, wässerich bränzlichen Dele mit einem Schwamme durch hinzu gegossenes Wasser gesâu bert, alsdann aber, weil das im Anfange des Durchglü hens häufiger abträufelnde Quecksilber einen beträchtlichen Gold und Silberantheil mit sich fort führet, durch den Beutel gepreßt, das Amalgama, das man hierdurch er halt, zur künftigen Glühung vorbehalten, das Quecksil ber aber zum fernern Gebrauch der Anquickung abgeges ben, un folgt das Einbrennen und Abtreiben des ausgeglüheten Amalgama. Je nachdem das ausgeglühte Amalgama mehr oder weniger kupfrig oder auch bleyisch erscheinet, muß es auch entweder fein gebrannt oder abgetrieben, oder auch nur eingeschmolzen und in Zaine gegossen werden. Haben die Silber keinen Gold, gehalt, so können sie, ungeachtet des etwan eingemischten Kupfers, ohne auf eine höhere Feine getrieben zu werden, unmittelbar so, wie sie aus den Glühtiegeln ausfallen, oder auch nach vorläufiger Einschmelzung in Stangen, an die Münze abgeliefert werden; find die Silber hinge gen kupfrig und geldisch, so muß das Kupfer von dem ausgeglüheten Amalgama durch das Feinbrennen auf dem Teste oder auf einen gemeinen Abtreibeheerde abgeschieden werden. Der Test, welcher 100 Mark halten soll, wird in einem 12 Zoll hehen, von Eisen gegessenen, und mit einem festen Boden versehenen Cylinder, welcher 15 bis 18 Zoll im Durchmesser hat, mit fein gefiebter und mäßig angefeuchteter Seifenfederasche, so weit aber der Test für den Blick ausgeschnitten werden soll, mit guter Bein asche, festgeschlagen, der Cylinder an der Außenseite mit Leim beschlagen, der Test mit einer feuerbeständigen flas Chen Muffel überdeckt, und ringshorum mit einer aus ver lohrnen, über und neben einander gestellten Ziegeln zusam men gefeßten, und vom Teste 6 Zoll en.fernten Mauer versehen, welche die Kohlen zusammen hält. Ist der Test vorsichtig geschlagen, langsam und gut ausgeathmet, und bis zur weißen Glühhiße gebracht worden, so werden einige Pfund Frischbley und nach und nach die ausgeglü heten Amalgama vorsichtig und ohne den Test aufzurihen, oder sonst zu beschädigen, mit einigen Pfunden Frischbley anfgetragen, das Gemenge durch eine, mittelst dünne gespaltenen und in die Mündung der Muffel gelegten weichen Holzes, wodurch eine frische Flamme entstehet, verstärkte Hiße in Fluß gebracht, und nach erfolgter ganz cher Reinigung der Oberfläche des Werks, von welchem bas allenfalls unreine, langsam eingehende, oben auf schwimmende Krázwerk mit runden eisernen Ringen ab gezogen werden kann, nach den Regeln der Scheidekunst Fühlgetrieben. Damit nun das beygemischte Kupfer, durch das Bleyglas des hinzugeschten Frischbleyes, deste geschwinder aufgelöset und verglaset werden könne, so muß das treibende Werk öfters mit einem glühenben, hakenfor. nig gebogenen, eisernen Ringe sanft aufgerührt, von Zeit zu Zeit neues Frischbley hinzugefeht, und so lange

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were einen starken Feuergrad, als jeder andere flüßige

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fern, mit Eisen gefällt, um das aufgelöfte Kupfer in inetallischer Gestalt zu erhalten, anstatt es in die wilde Fluth abfließen zu lassen. Was endlich die Anquickung der golds und silberhaltigen Erze gegen das bisherige Schmelzen für Bortheile habe, kann aus folgenden erkannt werden: 1) Werden die Ausbeuten viel wohlfeiler durchs Anquicken als durch das Schmelzen erhalten. Denn in Niederun garn wurde bey der ersten Anquickung die Mark Silber aus Erzen, die im Durchschnitte, als sie unter einander gemischt waren, nur 8 Loth Silber im Zentner hatten, um vieles wohlfeiler erzeuget, als bey dem bisherigen Aufschmelzen. 2) Gewinnet man dabey viele Zeit, die, mit Inbegriff der Poch - Mühl- und Röstarbeiten, kaum 3 - 4 Tage beträgt, wo bey einem mittelmäßigen Quickwerke auf 40 Kesselu täglich eine Summe von 80 Zentnern Erz und Schlichen angequickt, und das darinnen befindlichel Silber erhalten werden kann. 3) Wird durch das Anquicken eine große Menge Holz ersparet, folglich könnten auch Bergwerke, edle Gange und Klüfte, die, wegen gänzlichen Holzmangel oder dessen Kostbarkeit und der daraus entspringenden Unschmelzwürdigkeit der Erze, ungebauet liegen bleiben mußten, nunmehre durch die Einführung des Anquickungsprocesses größtentheils in Umtrieb geseht, dadurch aber der Nahrungsstand vermehrt, der Wohlstand der Baulustigen befördert, mehr Gold und Silber erzeuget, und so nicht nur das Landesfürstl. Einkommen mit einem beträchtlichen Zuflusse bereichert, sondern auch das Staatsvermögen vergrößert werden. 4) Das bisher in Rauch aufgegangene Bley, welches bey der Amalgamation ganz entbehrlich ist, braucht entweder nicht beygeschafft zu werden, oder man kann es, statt es zu verbrennen, verkaufen. Bey den Niederungarischen Hüttenwerken wurden, mit Inbegriff der Seigerung, 11 -12000 Zentner Biey verbrannt und vernichtet. s) Die Ersparung dieses Bley- und Holzaufwands, die Vermins derung der Unkosten, der Zeit und des Silberabgange, wird nirgends sicherer und unläugbarer ins Gesichte fallen, als bey der bisherigen langsamen, weit schichtigen, Holz und Bley freffenden Kupfersaigerung, welche aber turch die Anquickung vielleicht bald verdränget werden möchte. Gegen die Amalgamationsgeschäfte wendet man zwar die Ersparung oder Verminderung der arbeitenden, bey den Hüttenwesen angewendeten Hände, und den Verbrauch des Quecksilbers, welcher zwar in den K. K. Staaten im Ueberfluße vorhanden sey, in andern Ländern aber theuer erkauft und herbeygebracht werden müße, ein. Der erste Einwurf aber wird verschwinden, wenn man die Amalgamationsunkosten berechnen und sich überzeugen will, daß die Schichtenlohne den größten Theil der Anquickungskosten betragen, und daß man dazu weit mehr Hände, als bey dem Schmelzwesen verwende. Noch von geringerer Bes deutung ist der Quecksilberverbrauch. Man verkauft den Centner in den K. K. Erdländern für 167 fl. und verlies ret bey dem Ausbringen von 40-50000 Mark Silber nicht mehr, als 60, höchstens 70 Zentner Quecksilber. Auch selbst der Gebrauch des Quecksilbers anstatt des

Körper, erfordert, aufsteigen, und aus der Retorte in die Vorlage übergetrieben werden möge. Ist das eingesetzte Quecksilber gänzlich übergetrieben werden, und ist die Re torte verkühlt, so kann wieder durch die Seitenöffnung der Retorte ein neuer Antheil Quecksilber nachgegossen, und damit auf die angeführte Art verfahren werden, ohne erst die Retorte ausheben zu dürfen. Am Ende bleibt das Besammte goldige Quecksilber, fammt den übrigen zufalli gen Bernischungen des Quecksilbers, in Verbindung mit dem zugefehten Bley, im Rücksande, welches man, wenn es sich von der Retorte nicht ablösen wollte, auf Kohlen schmelzt, und dann in einen Gießpuckel ausgießet, um auf größern Kapellen oder auch Testen abgetrieben zu wer, den. Die angequickten Rückstände behalten doch noch im mer einige Spuren von mehr oder weniger Silber und Gold, und müssen daher zu gute gemacht und benuht wer den. Fällt der Gehalt der Rückstände ein zwey oder mehrlothig im Zentner aus, so ist sicher zu vermuthen, daß man entweder in der Vorbereitung, oder auch im Rös ften, Anquicken und Verwaschen etwas verfehn habe. Ente halten die Rückstände 2 oder mehr Loth im Zentner, so ist es am zuträglichsten, solche, wenn sie anders fein genug ge siebt werden, sofern noch rohe Theile in denselben bemerkt werden, entweder für sich allein mit 4 pro Cent Salzzusa= hes wieder zu verrösten, und anzureiben; wenn weder am Durchsieben noch Verrösten der Fehler war, seiche bey der Verquickung anderer Gemenge einzeln zu zutheilen, oder auch für sich allein nochmals anreiben zu lassen. Sind im Gegentheil die Rückstände nur wegen der in Kessel vorge gangenen außerst zarten Zertheilung und folglich bey der Verwaschung verhinderten gänzlichen Absonderung des Quecksilbers haltig befunden worden, so darf der queckfil ber- und silberhaltende Rückstand nur nochmals' mit_forts daurender Verdünnung und Auslaugung des Rückstandes genau und sorgfältig überwaschen, und das zurückge. bliebene, Queckfüiber abgeschieden werden, Kommen die Rückstände nur auf höchstens auf 1 bis Loth Silber im Zentner, so müssen jie vorläufig auf gewöhnlichen Schlämmoder auch Kehrheerden, und, wenn sie ganz fein und zart find, auf Stoßheerden mehrmals überschwemmt, dadurch der Gehalt in die Enge gebracht wird, und dann die reis chern Absonderungen entweder bey den Verquickungen an derer Gemenge zugetheilet, oder auch, wenn der Gehalt 2 Loth nicht übersteiget, sammt jenen Abtheilungen, die nicht weniger als Loth enthalten, der Verschmelzung år. merer Erze und Schliche, bey der Roharbeit zugetheilet werde: Es muß indessen bey jedem Quickwerke erst durch Versuche und Erfahrungen bestimmt werden, ob und auf welche Art der Silbergehalt dieser Rückstände mit Vortheil concentrirt werden kann. Jene Rückstände endlich, wel che von verquickten filberhaltigen Schwarzkupfer und Roh teinen abfallen, werden entweder über Brüll- oder auch Sumpfofen, entweder nach Art des Cementschlamms, für fich allein, oder auch mit verröstetem Rohstein der gemeinen Gelbkupfer auf Schwarzkupfer durchgestochen, und gahr gemacht; die Lauge aber, gleich den Kupfercementwas

Bleyes,

Bleyes, dessen Rauch beim Schmelzwesen so manchem verdienstvollen Hüttenbeamten und Hüttenarbeiter den Tod verursacht hat, muß hier auch mit in Betrachtung gezo. gen werden.

Anrederag, (Buchdrucker) ist der 14te Tag vor der Messe, wenn der Buchdruckerherr einen Gesellen behalten will, so redet er ihn zu solcher Zeit an. Außerdem weiß der Geselle schon, daß er seinen Abschied, ́und nach ver, flessenen 14 Tagen Feyerabend hat.

Anreiben der Erze zur Amalgamirarbeit, f. An» quicken.

Anreiben, (Landwirthschaft) heißt, wenn man das vem Wind abgeworfene oder anderes geschältes Obst an einem Bindfaden angereihet und austrocknet. Es braucht folches Wort auch das Frauenzimmer, wenn selbiges Perlen, Corallen u. dergl. an einem starken seidenen Fa den reibet, und etliche Schnuren anstatt eines Halsbandes um den Hals bindet.

Anrichten, (Holzflöß) f. Vergerben. Jac. Anrichtlöffel, (Koch) so heißet derselbe den großen Löffel, womit er in der Küche die Speisen anrichtet. Anrichtetisch, (Koch) ist in der Küche ein zu Anrich tung der Speisen bestimmter Tisch.

Ansten, (Gerber, Kirschner) heißt, die Felle, wels che in die Beize gelegt werden sollen, mit Schroot in wendig bestreuen.

Ansagen, f. Handwerk forden lassen. Jac. Ansagen, (Jager) s. Ansprechen. Jac. Ansar an den eingenieteten Haken, (Schlösser) f. ein genieteter Haken.

Ansatz, (Uhrmacher) heißt der Ort, wo sich die Welle auf einmal zu einem Zapfen verdünnet,

Ansatzfeile, (Uhrmacher) ist eine flache viereckichte Feile, an welcher eine schmale Seite nicht gehauen ist.

Ansatzzeichen, retraide, (Sticker) diese bestehen in gestochenen Kreuzen auf die Winkel der Pauszeichnung, welche die Puncte der geraden Richtung der Zeichnung auf bas Zeug, oder der Zeichnung an sich selbst anzeigen. Dies fes Zeichen dient auch zum Leitfaden, wenn man wieder Holentlich dieselbe Zeichnung neben einander pausen muß. Anschilden, (Gärtner) s. Okuliren. Jac. Anschlag, (Mühlenbau) s. Gabelwerk. Jac. Anschlag, Anschlagsbriefe, (Kaufmann) nennet man gewisse Schriften oder Zettel, welche zuweilen un bescheidene Gläubiger auf ihren Schreibestuben, oder auch wohl gar in ihren öffentlichen Gewölbern und Läden an schlagen, darinnen sie ihre Schuldner und derselben Bürs gen manchmal recht ehrenrührig und schimpflich angreifen dergleichen aber von der Obrigkeit nicht verstattet wird. Anschlag, (Musikus) s. Doppelvorschlag. Anschlag, (Klein - Uhrmacher) s. Steigerad, Kloben. Anschlagelineal, (Zeichner, Tischler.) Dieses be Lehet aus einem gewöhnlichen geraden Lineal, an deffen eis nem Ende aber ein Queerholz winkelrecht bevestigetist, auf der obern Seite aber mit der Oberfläche des Lineals gerade fortgehet, unten aber vor das Linea! vorstehet, so man

den unbeweglichen Anschlag nennen kann, worzu noch ein beweglicher kömmt, der, durch Hülfe einer Schraube, an dem unbeweglichen fest geschraubet, vorher aber nach allerhand Winkeln mit dem Lineal gestellet werden kanni Die Größe dieses Anschlagelineals richtet sich nach Reiß. brettern, so, daß das Lineal so lang als das Reißbret und der Anschlag wenigstens den vierten Theil der Länge des Lineals habe. Man läßt es von feinem harren Holze ma. chen, und schickt sich das birnbaumene am besten dazu. Anschlagen, (Bereiter) f. Anlegen.

Anschlagen, (Bergwerk) hat unterschiedene Bedeu tungen, als: 1) geschiehet es, wann ein Aufnehmer alter Zechen alsobald nach dem Bestätigen einen Brief öffentlich anschlagen läßt, darinnen er meldet, was für eine Zeche aufgenommen, und was für Zubusse angelegt worden, damit, wenn alte verzubuste Gewerken die ihnen zugehö rigen Theile wieder bauen wollen, sie sich darnach richten, und 4 Wochen nach dem Anschlag die Zubusse erlegen kons nen. Es geschiehet 2) wenn die Schichtmeister die Zubuß briefe, wie viel durch das Bergamt das ganze Quartaf über auf einen Kur an Zubusse angelegt worden, anschla gen, wobey sich ebenfalls die Interessenten binnen 4 Wochen melden müssen. Es wird auch 3) dieses Wort bey Hulsen der Bergtheile oder Erze, so auch angeschlagen wird, und 4) bey Ausforderung derer Berge und Erze aus der Grube in den Kübel zu füllen, gebraucht.

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Anschlagende Toren werden in einem Tonftücke die jenigen Noten oder Töne genannt, auf welche der Accent gefeßt wird; sie werden den durchgehenden, die ohne als len Accent vorgetragen werden, entgegen geseht. sind ordentlicher Weise alle Tone, die in den Niedertakt fallen, anschlagend. In vielen zu einer Figur verbundenen Noten ist die erste, dritte und fünfte eine anschlagende. Nur die anschlagenden Töne werden zur Harmonie ge rechnet.

Anschlagen der Gånge, (Bergw.) f. Gånge an schlagen.

Anschlagen, (Mufikus) wird dem Liegen, und auf dem Klavier insonderheit dem Durchgehen entgegen gesekt, und bedeutet, den vorhergehenden Griff noch einmal, oder einen neuen hören lassen.

Anschlagen, (Nätherin) heißt, wenn sie etwas mit einem Doublure oder Futter unterlegen wollen, und, che sie es auf einander nähen, mit langen und weiten Stichen zu Faden schlagen, damit sich der obere Zeug und das Futs ter nicht sacke, sondern beydes fein glatt auf einander lies gen bleiben muß, und also zusammen genähet werden kann.

Anschlagen der Fensterladen, f. Anschlagen der Fischbänder,

Anschlagen der Fischbänder. Wenn Fischbänder anzuschlagen sind, es mögen nun welche mit dem Ge winde oder mit dem Hafen seyn, so muß derjenige, so sie anschlägt, die größte Sorgfalt anwenden, und er hat dabey Gelegenheit zu zeigen, ob er sauber arbeiten kann. Erstlich hält er die Thür, sie mag nun zu einem Hause,

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