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men in Holland, das durch eigene dazu aufgerichtete Waf. fermeffer, Peile genannt, von der Obrigkeit fest gefeht ift. Dieses Waffermaaß bezeichnet die äußerste berannt gewordene Höhe, nach welcher sowohl die Stärke, als be fonders die Höhe der Bedeichung vorgenommen worden. Man nannte es den Glockenschlag, weil, wenn ein Fluß die Höhe erreichte, mit den Glocken geläuter wurde, das mit alsdenn Menschen und Vieh sich retten, und erstere auch zur Vertheidigung des Landes unverzüglich herbey ei len möchten. Aber nun hat sich seit den Jahrhunderten der Errichtung dieses Wassermaaßes das Bette der Flüsse so sehr erhöhet, und die Höhe der Deiche hat natürlich in eben dem Maaße zugleich mit erhöhet werden müssen, daß 1. B. am Leck das Wasser schon nunmehr den 6ten Fuß åber den Glockenschlag tritt, wenn die Deiche ein so außer ordentliches Wasser doch noch halten müssen.

Glockenschweifung, (Glockengießer) f. Schweifung der Glocken. Jac.

Glockenspiel. Das erste Glockenspiel wurde 1487. zu Alost in Flandern verfertiget. Das Glockenspiel ver mittelft des Elektricitåtstrågers erfand Schäfer; es konnte aber nur von ‍ihm allein bewerkstelliget werden. Hingegen das erste Glockenspiel vermittelst des Elektricitåtsträgers, welches nachzumachen steht, erfand Herr Rath Donn dorf.

Glockenspiel, elektrisches, eine Verbindung von eis nigen Metallglöckchen, an welche die Klöppel durch die elektrische Anziehung anschlagen.

Glockenthaler, ist eine Münze, darauf eine Glocke geprägt ist. Man findet aber nicht nur ganze, sondern auch halbe und Viertels- oder Ortsthaler solchen Ges pråges. Herzog August zu Braunschweig ließ selbige 1643. über die Begebenheit der Wiedereinräumung der von den Kaiserlichen eingehabten Festung Wolfenbüttel schlagen.

Glorie, in Comödien und andern Schauspielen der ers habene und illuminirte Ort, wo ein offener Himmel mit den heidnischen Gottheiten vorgestellt wird.

Glorie, (Maler) heißt der Schein um das Haupt oder um den ganzen Körper des Heiligen, oder auch ein Gemälde, das den offenen Himmel mit den Personen der Gottheit und den Engeln vorstellt.

Gloffocomium, (Wundarzt) siehe Beinlade. Jac. Der Erfinder ift Nymphodorus.

Glöte. Diese ist schon zu den Zeiten des Dioscorides bekannt gewesen.

Glöte wieder in Bley zu verwandeln. (Probirer.) Man lege eine kleine Messerspitze voll Glöte in eine hohle ausgeschnittene Kohle, und blase mit einem Lothröhrchen die Flamme eines Lichtes darauf, daß es schmelze; sobald die Glotte nur etwas hellroth zu glühen anfängt, wird fie in eine aufbrausende und schäumende Bewegung gerathen, eine Menge Körner von sich werfen, und auch in dem Augenblicke wieder zu Bley werden.

Glötfäßchenzeichen, ist ein gewisses Merkmal, wel ches den Unterschied der Glötte zu erkennen giebt. Glöttstraße, f. Glöttgasse!" ~Jae.

Gloyang, Dofirung, (Torfgråberey.) Doßirung, die ebene und gemäße Richtung oder Abdachung der Wies ken an beyden Seiten, zur gehörigen Proportion, nach Maaßgabe ihrer obern und untern Breite.

Glühen heißt, wenn ein Körper so stark erhist ist, daß er leuchtet, so sagt man, er glühet. Leuchtet auch das, was von ihm auszeht, so nennt man es eine Flamme, und sagt, der Körper brenne. Man kann daher die Flamme einen glühenden Dampf oder eine aus dem brens nenden Körper kommende und glühende elastische Materie nennen. Durchs Brennen wird der Körper allezeit zer ftört, aber nicht allemal durchs Glühen. Wenn das Gins hen den Körper zerseht, wie bey dem Kohlen, dem Eisen ́ u. f. w. so scheint es wohl mit dem Brennen einerley zu feyn, und man kann in solchen Fällen auch durch Anblafen und andere Mittel die Flamme verstårten und sichtbar machen. Feuerbeständige Körper aber, z. B. Quarz, Glas, vollkommne Metalle und dergl. werden durchs Glus hen nicht zersetzt, und geben daher gar keine Flamme. Es ist zum Glühen ein gewiffer Grad der Hiße erforderlich, der den zum Schmelzen nöthigen Grad bey manchen Körs pern übersteigt, bey andern aber geringer, als der lektere ist. Manche Körper, z. B. Bley und Zinn, schmelzen, ehe sie glühen; andere, wie Eisen, glühen, ehe sie schmel zen. Das Rothglüben, woben nur rothe und gelbe Lichtstrahlen ausgehen, erfordert keine so große Hiße, als das Weißglühen, wobey alle Arten von Farbenstrahlen in Bewegung gesetzt werden. Nach den neuesten Theos rien scheint der Grad der Hiße, welcher zum Glühen vers brennlicher Körper erforderlich ist, der 650ste Grad der Fahrenheitischen Skale zu seyn. Hieher seht wenigstens Herr de Lüc seinen Entzündungspunkt, und Kraft hat schon lange vorher bemerkt, daß bey diesem Grade das vor, her glühende Eisen im Dunkeln zu leuchten aufhöre.

Glübendes Eisen zu drechseln, s. Drechseln.
Glübofen, f. Reverberirofen.

Glübschalchen von Golde. (Probierkunst.) Diese werden zur Scheidung des Goldes und Silbers durch Scheidewasser gebraucht.

Glückshaven, Glückstopf, ist ein Spiel, worins nen man für einen geringen Geldeinsatz eine Sache von beträchtlichem Werth, aber auch wohl nichts, durchs Locs gewinnen kann, je nachdem das Glück will. Den Namen hat es daher bekommen, weil die Namen der spielen. den Personen in einen Topf gethan, und aus demselben. gezogen werden, indem zugleich die Nummer mit dem Ges winnfte aus einem andern Topfe heraus genommen wird. Einige Aehnlichkeit damit hatte schon jener Zeitvertreib, den Augustus bey Gastmählern seinen Freunden zu machen pflegte, indem er den Gästen Tafeln mit Gemälden, die er aber nicht sehen ließ, sondern nur die unbemalte Seite zeigte, ferner auch Loose verkaufte, auf denen Sachen vort verschiedenem Werthe standen, die aber der Käufer noch nicht wußte. Mancher gewann, und mancher verlor bey diesem Kaufe. Auch der Glückshaven selbst war den Alter bekannt. Wenn ein reicher Römer ein Gaftmal gab, ließ.

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et Gewinnste durch den Glückshaven unter die Gäste ver
theilen, wofür diese aber nichts bezahlten. Das Spiel ges
schah auf folgende Art: Der Herr des Gastmals schrieb
die Gewinnste auf die Löffel; auf einem Löffel standen .
B. die Worte: der erste soll 10 Kameele haben; auf dem
andern war die Aufschrift: der zweyte soll 10 Pfund
Gold haben; auf einem andern war geschrieben, daß der
dritte to Hühnereyer haben solle u. s. w. Hierauf wurs
den die Namen der Gäste aufgeschrieben und in eine Urne
oder Topf gethan; wessen Name nun zuerst gezegen wurs
de, der erhielt auch den Gewinnst, der dem ersten be.
ftimmt war, z. B. 10 Kameele u. f. w. Zuweilen that
man auch blos die Löffel in die Urne und ließ jeden Gast
einen Löffel ziehen, da denn jeder Saft den Gewinnst er
hielt, der auf dem von ihm gezogenen Löffel stand. An
fänglich wählte der Herr des Gastmals lauter solche Ge
winnste, die zwar den Sachen nach verschieden, aber
doch dem Werthe nach einander gleich waren, damit kein
Gast durch einen geringern Gewinnst beleidigt würde.
Heliogabalus war der erste, der geringe Gewinnste mit
untermischte, und das Spiel dadurch zu einem wahren
Glücksspiele machte. Wenn der Glückshafen in Deutsch
land aufgekommen sey, ist noch nicht bekannt. Die als
teste bekannte Nachricht davon findet sich in den Nürnber,
gischen Annalen, vom Jahr 1477. bey Gelegenheit eines
Armbrustschießens. In diesem Glückshaven waren 26
Gaben, die in lauter Silbergeschirr bestanden, und wo.
von die beste eine silberne und vergoldete Scheuren, d. i.
ein großes Trinkgeschirr, 100 Fl. an Werth, die schlech
teste aber eine silberne Schaale für 2 Fl. war. Die Ein
richtung des Spiels war folgende: man legte auf einen
Zettel 12 Pfennige ein, die Namen der Einleger wurden
alle in einen Hafen, und in einen andern die Gaben, nebst
so vielen weißen Setteln, als Namen gewesen waren, ges
legt. Aus jedem Hafen wurde zugleich ein Zettel gezogen;
wessen Name nun mit einem Gewinnfte heraus kam, der
hatte denselben gewonnen.

Glübung geben, (Eisenarbeiter) heißt, das Eisen
so lange im Feuer halten, bis es genugsam Hize hat, um
geschmiedet oder geschweißet zu werden.

Glucide, f. Cyder. Jac..

G. M. (Apotheker) fo viel als Groflo modo, f. Jac. G mol. (Musikus.) Dieser Ton hat G zum Gruud ton, aber nach der weichen Touleiter, und hat zwey Bee zur Vorzeichnung, nämlich vor dem H- und E Tone. Gnadentetten, Gnadenpfennige, heißen diejenigen goldnen Ketten und Medaillen mit dem Bildniß gekrönter und hoher Häupter, welche den Gesandten fremder Pos tentaten bey ihren Abschiedsaudienzen gegeben, oder auch wegen überbrachter guter Zeitung und andrer boben Ver dienste an die deshalb abgefchickten Officiers verehret,

werden.

Gnadenmeister, ist bey den Handwerkern nichts un gewöhnliches, und hat damit folgende Bewandtniß: Ein. jeder, welcher das Meisterrecht erlangen will, muß 1) ge wisse Meisterstücke machen, 2) ein Stück Geld in die La;

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de tegen, welches ohne Beschwerung nicht abgeht, zumal da ein jeder auf Bürgergeld, Hochzeit, künftige Wehnung und Werkstatt, Werkzeug und Materialien zu gedenken hat. Wofern nun jemand einer gnädigsten Herrschaft treulich ge.. dienet, und vermöge unterthänigsten Supplicirens oder Vorbitte einen Befehl, ihm etwas zu erlassen, vorzeiget, und sie es nicht abzulehnen wissen, so muß er leiden, daß man ihn einen Gnadenmeister nennt, auch künftig, wenn ihn die Wahl zum Obermeister trifft, übergehet, weil das Handwerk durch ihn etwas verringert worden. Gnadenpfannenwerk, f. Gnadengüter. Jac. Gneuß, f. Geneiß.

Gnomon bedeutet 1) eine kleine Stange oder einen Stift, der auf einer Sonnenuhr senkrecht aufgerichtet wird, und durch den Schatten der äußersten Spize die Stunden selgt; 2) ein aftronomisches Werkzeug, dessen man sich bedient, die Höhe der Sonne oder der Sterne zu messen.

Gnomonit, ist die Lehre von den Sonnenuhren. Gobe, eine Theeforte, die zum Heyfan utfchin geo höret, sie hat lange und schmale Blåtter.

Gobelette, fleine picardische Fahrzeuge, die 21 Fuß lang und 6 Fuß breit sind. Sie führen in der Mitte eis nen Mast, der von einem dicken Seile oder Staag ge halten wird, eine Seegelstange und ein viereckigtes See gel hat.

Boberg, ein aschfarbiger, mit vielen kleinen Schup. pen bedeckter Fisch, welcher aber aus Neuland schon eine gesalzen und getrocknet nach Europa kömmt.

Godrons, (Baukunst) s. Beulen. Jac.
Gojel, Gruppen, (Torfgråberey in Oftfrießland)
zur Seite gezogene Schlöte oder kleine Gråben, um das
Wasser ab und von dem projectirten Canal zu leiten.

Bold, Sol. Aurum Linné. Das edelste, kostbare ste, und in gewissen Rücksichten das vollkommenste unter allen Metallen, das weder an der Luft noch im Wasser etwas von seinem Glanze verliert, sich weder durch Bleyglanz, noch durch Spießglas verschlacken läßt, viels mehr seinen Auflösungsmitteln seine eigene Farbe mits theilt, und fich auch im Feuer weit schwerer, als die übrigen Metalle zerstören läßt. Es ist schon sehr lange be kannt, und die Alten zählten es nicht nur unter ihre metalla folaria, fondern nannten es auch wegen seiner vore züglichen Eigenschaften den König der Metalle. Es hat eine hohe gelbe (das peruvianische eine blässere, das mas lanische eine noch bläffere) Farbe, und einen beständigen Glanz. Es ist fast so weich wie Bley, fast ohne alle Fes derkraft, und, wenn es anders rein ift, ohne allen Klang; durch einen Zusatz von Eisen oder Kupfer wird es aber. härter. Es ist unter allen Metallen das geschmeidigste ;+ ein Gran davon läßt sich 500 Ellen lang, oder auch fo weit ausdehnen, daß man einen Silberdrath von 28 Ellen' damit überziehen kann, und also soos eines Grans Gold dem bloßen Auge noch sichtbar bleibt; mit 2 Lothen kann man ein Feld von 140000 Quadratellen, und mit einem Dukaten einen ganzen Reuter mit Pferd und Rü

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ftung vergolden. Es ist auch zäher, als alle andre e fommenen metallischem Golde; die Kraft, zu zerplatzen, talle; ein Drath davon, der nur den zehnten Theil eines verliert er aber durch eine anhaltende Wärme, die nicht rheinländischen Zolles im Durchmesser hat, trágt so0 f. stark genug ist, daß er darinnen zerplagen könnte, durch ehe er reißt, aber sobald es mit Spießglastönig, Wig starkes und langes Kochen mit Wasser durch Vitriolol, muth, Nickel, Kobald, Arsenik, und vornehmlich mit oder zerflossenes Weinsteinsalz, die man damit in eine ges Zinn verseht wird, wird es spröde; schon der Rauch des linde Wärme stellt, oder auch durch Schwefel, den man Zinnes macht es spride; aber Zink, Eisen, Kupfer, Sil damit schmelzt; überhaupt loft sich der Kalk, der durch ber und Platina nehmen ihm nicht viel an seiner Geschmeis Laugensalz aus der Auflösung des Goldes in Königswaffer digkeit. Das Gold ist der schwerste unter allen uns bis gefällt wird, wenn er auch noch so sehr ausgefüßt ist, nun her bekannten Körpern. Die eigenthümliche Schwere des in allen aineralischen, auch in Flußspath und Pflanzen Goldes, wenn es vollkommen rein ist, verhält sich zur fauren auf, und gießt man zur Auflösung in Königswasser Schwere des reinen Wassers wie 19540: 1000; abet bey mehr Laugenfalz, als gerade zur Sättigung der Säure dem gewöhnlichen Golde, das immer mit Silber und Ku nöthig ist, so wird der gefällte Kalk wieder in die Auflö pfer verfekt (legirt) ist, ist sie auch immer geringer; fie sung aufgenommen, und aufgelöst; sonst greift weder feuers tommt der Mittelzahl zwischen der eigenthümlichen Schwes festes, noch flüchtiges Laugensals, auch der Schwefel das re beyber Metalle gleich, wenn das Gold mit Silber, fie Gold nicht an; aber wenn der lettere mit dem erstern ift geringer, wenn es mit Kupfer, Zinn oder Eisen, aber zur Schwefelleber vereinigt ist, so löst diefe das Gold volls großer, wenn es mit Wismuth, Zink oder Bley zu glei kommen auf, fie mag in nassem oder in feurigem 'Fluffe chen Theilen zusammen geschmolzen wird. So lange das feyn. Auch durch Metalle kann das Gold aus seiner Aufs Gold ganz rein, und in seiner metallischen Vollkommen lösung in Königswasser nieder geschlagen werden; nimme beit ist lost es fich weder in Vitriol, noch in Salpeter, man dazu Kupfer, oder auch seine reine Auflösung in Bi noch in Pflanzensäure auf; auch die Salzsäure greift es triolsäure oder starkem Effig, so fällt das Gold in seiner nicht an, wenn sie nicht all ihr brennbares Wesen verlo eigenen, glänzenden Gestalt nieder; eben das geschieht von ren, oder über Galmen abgezogen ist; das vollkommenste dem Eisen, wenn anders die Goldauflisung zuvor mit Auflösungsmittel ist das Königswasser, das von dem Gols Weingeist verdünnet, und dann erst das Eisen hinein ges de eine hohe gelbe Farbe, und eine weit größere Schärfe legt wird; vermischt man eine starke Auflösung des Quede annimmt, als es zuvor hatte; diese Auflösung ist se volls filbers in Scheidewasser damit, so wird die Flüßigkeis dune kommen, daß sie sich, ohne daß etwas daraus nieder fällt, fel, wie Dinte, und es fällt ein schwarzbrauner Kalk nie. viele Jahre lang erhalten, und mit ganzen Eimern reinen der; gebraucht man dazu eine recht gesättigte Ziunauflö Waffers verdünnen läßt, auch durch das Abrauchen und sung in Königswasser, so fällt zuweilen ein Theil des Gol Erkalten in Krystalle (Glaskryftallen) anschießt. Gießt des in seiner eigenen glänzenden Gestalt, gemeiniglich man auf diese Auflösung Weingeist, ätherische Pflanzen aber, und immer der größte Theil, als ein purpurrother, ble oder Aether, er mag mit diefer oder jener Säure ges Kalk nieder; dies ist der mineralische Purpur, oder der macht seyn, so ziehen sie nicht nur die hochgelbe Farbe, Caffische Goldfalk, der in einem starken Feuer zu violettem fondern auch etwas von dem Golde selbst an sich, das sie Glase schmelzt, und in der Glasmalerey, im Schmelz aber nach einiger Zeit fast alles wieder von selbst, theils werk, und auf Porzellan zur rothen Farbe gebraucht wird. in glänzenden metallischen Häutchen, theils als einen pur Mit dem Quecksilber vereinigt sich das Gold sehr leicht zu purrothen Ring, der zwischen beyden Flüssigkeiten schwebt, einem Amalgama, das aber mehr die Farbe des Quecks, fallen lassen. Gießt man zu dieser Auflösung in Königs filbers, als die Farbe des Goldes hat, und mit allen Mes wasser Vitriolsäure, oder ein Mittelsals, welches diese tallen im feurigen Flusse; mit Arsenik zu einem spröden, Sáure enthält, so fällt das Gold, in der Verbindung und im Bruche dunkelgrauen Gemenge, aus welchem sich mit dieser Säure, als ein Kalk nieder, der sich in einer der Arsenik leicht wieder scheiden läßt; mit Spiesglasto großen Menge Wassers auflöst (Goldvitriol), und also nig an einem Gemenge, das ganz brüchig ist, und wie eine Auflösung des Goldes in Vitriolsäure darstellt. Gießt Spießglas aussieht; mit Zink zu einer spröden, blassen man auf eben diese Auflösung in Königswasser Blutlauge, und flüchtigen Masse; mit Wißmuth zu einem brüchigen oder Lauge, vermittelst welcher man die blaue Farbe aus Gemenge, das wie Wismuth aussieht; mit Kobald zu ei dem Berlinerblau ausgezogen hat, se fällt ein blauer; ner Masse, die wie Kobaldtonig aussieht, und verkalkt nimmt man dazu reines Laugensalz, von welcher Art es und verglast werden kann; mit Zinn zu einer ganz brüchia fey, so fällt das Gold als ein strohgelber Kale nieder, und gen Masse, die man gleichfalls verkalken, und zum Theil hat man zum Königswasser Salmiak, oder zur Füllung verglasen kann; mit Bley zu einem noch sehr dehnbaren flüchtiges Laugenfalz genommen, so hat dieser Kalk, (Knall Gemenge, das aber in die Bleyfarbe spielt; mit Eisen zu gold) felbst wenn er noch so sehr, und noch so oft ausges gleichen Theilen zu einer graulichten, etwas spröden Maf fügt ist, die straft, mit der äußersten Gewalt, und mit fe, die noch leicht vom Magnet angezogen wird; mit Ku einem heftigen Knall in eine große Entfernung zu zersprins pfer zu einem röthern, leichtflüßigern Gemenge, das auf gen, sobald durch Reiben, oder auf irgend eine andere glühenden Kohlen leicht schwarz wird; mit Kupfernicket Art, Hiße in ihm erregt wird, und wird wieder au voll zu einem weißen, aber dunkeln und spröden, und mit Sile Technologisches Wörterbuch V. Theil. uuuu

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ber zu einem etwas minder geschmeidigen Körper. Salze greifen das Gold im Seuer nicht an; doch scheint Harne phosphorus und Harnsalz einigen Eingang darein zu has ben. Bleyglas und Spießglas greifen es auch nicht ans dies ist eben das Mittel, wodurch es, die Platina ausges nemmen, von allen übrigen Metallen geschieden, gereis niger und geprüft werden kann; vom Wismuthglase wird Doch das Gold in etwas aufgelöst. Vor sich erfordert das Gold eine ziemlich starke Hise, ehe es schmelzt, fast eben fo start, und beynahe noch stärker, als das Kupfer, und wirft dann eine blaulichtgraue Farbe von der Oberfläche jurick; es ist auch im gewöhnlichen Schmelzfeuer äußerst bestandig, aber im Brennpunkte eines Tschirnhausischen Brennglases soll es theils verrauchen, theils sich in Schla de verwandeln, und in elektrischen Versuchen unter ge wissen Umständen ins Glas hinein getrieben werden, als dann eine weiße Farbe erhalten, und einen schwarzen Rus nach fichy laffen; auch Comus sah es durch den elektrischen Schlag mit einem häßlichen Geruche schmelzen, wenu nicht Kohlenstaub darauf gestreuet wurde; nnd schichten weise mit Schwefel gelegt, machte es einen blauen Fleck aufs Papier. Der Nußen des Goldes im gemeinen Le ben, und in einer Menge von Künsten und Handwerkern, ist zu bekannt, und daher nicht nöthig, ausführlich das von zu sprechen. Ein Körper dessen Mischung so volle kommen ist, daß sie sich außerst schwer zerstören läßt, kann viele andere, blos wenn es ihre Oberfläche bekleidet, gegen die zerstörenden Kräfte in der Natur schüßen. So gebraucht man das Gold zum Vergolden anderer Metalle; mian bedient sich seiner in der Verbindung mit Silber zu Schlageloth, und es fommt auch zum Caraccoli der Ca raiben. Seine Kalke sind in der Glasmalerey, überhaupt Bey der Maleren im Feuer, bey der Zubereitung der Glass flüsse und der künstlichen Edelsteine, von vortreflichem Nu hen. Die Arzneymittel, welche die Alten darans gube reiteten, und die fie, von den Vorzügen des Goldes be geistert, himmelhoch erhoben, können wir ganz wohl ent behren, da fie eine nicht sehr sorgfältige Zubereitung leicht schädlich, der Werth des Geldes äußerst kostbar, und nach richtigen Erfahrungen ihre Heilkraft nicht so vorzug lich macht, daß wir ihre Stelle nicht besser durch andere erfeben könnten. Bey dem hohen Grade von Unzerstör barkeit, durch welchen sich das Gold auszeichnet, ist es kein Wunder, daß, so selten auch das Gold im Ganzen genommen, und in Vergleichung mit den übrigen Metal len, in der Natur vorkommt, doch kein Metall sich hau figer in feiner reinen, vollkommenen, glänzenden, metals lischen Gestalt zeigt, als eben dieses Gold, so daß viele Schriftsteller seine Vererzung gerade zu geleugnet haben, und noch leugnen. Gold findet sich vornehmlich in Sina, an der afrikanischen Küste, in dem spanischen Antheil ven Amerika; in Ungarn, Siebenbürgen und Sibirien, vore nehmlich bey Catharinenburg im Schlangenberge, und im Distrikte Kolywano Woskresenskoi; auch hat man An jeigen davon in Swappawari, oberhalb Torneo in Lappe land, und in der Bastnäsgrube bey der Ritterhütte in

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geschwind

geschwind vor sich gehen, und eine glänzende Goldfarbe annehmen. Wenn das lehte Stückchen Gold auch in der Wärme nicht mehr aufgelöst wird, so gieße man die Flußigkeit von diesem und dem zu Boden liegenden weißen Kalte ab, der, da alles Gold Silber in sich hat, und dieses durch die Salzsäure in Königswasser wieder gefällt wird, wahre Silbermilch ist. Die Auflösung läßt sich mit einer weit überwiegenden Menge Wassers verdünnen, und giebt, wenn man sie bey gelinder Wärme abdåmpft, ein vollkommenes metallisches Salz (Goldkryftallen): taucht man darein alte Tücher, trocknet und verbrennt Fie nachher zu Asche, so kann man mit dieser Asche durch Anreiben andere Metalle vergolden.

Goldbernsteinsalz, eine Verbindung der Bernstein fåure mit Gold in Kalkgestalt, die sich in Feuer ver jeßt.

Goldblatt. * Der Preiß in Berlin ist: Feines Gold für die Maler zum Vergolden, das Buch à 15 Blatt à 24 Quadratzoll, also 374 Quadratzoll 74 gr. Süß halbgeschlagen das Buch 12 Blatt à 3 Quadrat soll, also 36 Quadratzoll 9 gr. Soch geschlagen ist durch einen Zusatz von Kupfer höher von Farbe, das Buch au 6 Blatt à 4 Quadratzoll, also 24 Quadratzoll 9 gr. Mittel geschlagen ist weniger mit Kupfer verseht, für die Schwerdtfeger zum Vergolden, das Buch zu 12 Blatt A Quadratzoll, also 42 Quadratzoll 12 gr. Breit. gold aus Dukatengold, das Buch zu 25 Blatt à 3 Quas dratzoll, alfo 75 Quadratzoll 12 gr. Franzgold ist mit Silber verseßt, und blos für Buchbinder, das Buch 25. Blatt à 2 Quadratzoll, also so Quadratzoll 6 gr. Fa, brikgold, aus feinem Gold für die Gold, und Silber. arbeiter, aus einem Dukaten 4 Blåtter à 4 Quadratzoll, wird nach dem Gewicht verkauft. Zwischgold, das Buch 25 Blatt à 2 Quadratzell, also 50 Quadratzoll 3 gr. Goldblende, so nennt Monnet die Platina, weil fie in ihrem rohen Zustande goldhaltig und strengflüßig ist. Goldborar, eine Verbindung der Vorarsäure mit Gold, die nur durch doppelte Verwandtschaft geschehen tann.

Goldbörse, f. Börse. Jac. Goldcitronenfalz, eine Verbindung der Citronensäure mit Gold in Kalkgestalt.

Golddrathzieher, s. Gold, und Silberfabrik. Gold durch das Scheidewasser vom Silber zu scheiden. (Scheidekunst.) In den Prozessen, Silber durch Scheidewasser sein zu machen oder mit Salz zur Feine zu bringen, wird gezeiget, wie das Gold vom Sil ber durch das Aqua fort zu scheiden sey.. Hier sollen nur einige Handgriffe gezeigt werden, welche zu beobachten find, wenn die Scheidung mit großen Quantitäten vors genommen wird. Zuerst merke man: daß alles Gold oder goldhaltiges Silber, welches zum Scheiden in Scheis dewaffer bestimmt ist, müsse fein gebrannt werden, dafern es noch nicht sein ist; wiewohl es auf einige Grån Kupfer nicht ankommt, wenn es nur sonst keine Sprödigkeit an sich hat, und man, also versichert ist, daß nichts metallis

sches, als ein wenig Kupfer damit vermischt ist; denn alle übrigen metallischen Körper lösen sich in Scheidewassee nicht rein auf, machen bey dem Golde eine große Spró digkeit, und verderben dessen Farbe. Fallen schmeidige Silber vor, die quartmäßig sind, das ist, die ohngefähr den vierten Theil Gold bey sich führen, so ist die Schei dung durch Aqua fort vor allen andern vortheilhaft, ge schwind, leicht und sicher. Je geringer der Goldgehalt ist, je mehr vermehren sich die Kosten, in Ansehung des Scheidewassers, und wenn der Gehalt in der Mark weit unter 1 Loth, oder gar unter 1 Quentchen, kömmt, hat man zuvor einen Ueberschlag der Kosten zu machen; und ob es nicht vortheilhafter sey, solches vorher in die Enge zu bringen; und dann erst mit Scheidewasser vom Silber zu scheiden. Es wird aber die Scheidung auf følgende Art angestellt: 1) Wird das Silber granulirt. Einige schlagen es mit mehrerer Mühe zu Blechen und rollen sols che auf einander. Nun ist zu merken, daß, eine Mark Silber aufzulösen, 2 Mark oder 1 Pfund Scheidewaffer von mäßiger Stärke nöthig sey. Man nimmt aber nicht gern größere Scheidekolben (die von hellem Glase seyn müssen), als welche, von vier bis sechs Pfund Scheider wasser auf zwey Drittel oder drey Viertel (zu versteheu von dem Bauche) angefüllt werden; weil größere Kolben dem Zerspringen und Zerbrechen leichter unterworfen sind. Im übrigen wird verfahren, als wenn man einen gerin gen Goldgehalt von Silber durch Schwefel und Niederz schlag scheidet; wie denn auch auf eben diese Weise das Silber aus dem Scheidewasser in den kupfernen Fällkessel niedergeschlagen wird, nur daß wegen der Stärke des Scheideraffers zwey bis dreymal so viel reines Regens oder Brunnenwasser zu zugießen nöthig ist. Auf das im Kolben zurück gebliebene Gold wird nochmals, doch nur halb so viel warmes Scheidewasser, als das erstemal, ger gossen, damit das etwa noch rückständige wenige Silber völlig davon komme. Dieses letztere Scheidewasser wird nicht zu dem vorigen in den Fällkesset, sondern wieder in das erste Gefäß gethan, und zum fernern Scheiden auft behalten. Dann wird so viel Regen- oder anderes reines Wasser auf das im Kolben rückständige Gold gegossen, daß es einen Queerfinger hoch darüber stehe; eine Viertelstun de in den Kessel geseht, hierauf wohl mit dem Golde umgeschwenkt, und in den Fallkessel zu dem silbrigen Schei dewasser gegossen, und dieses wird noch zwey bis dreymal wiederholt; endlich das Gold mit frischem aufgegossenem gemeinem Wasser in ein Filtrum von doppelten groben unplanirten, das ist, ungeleimten Löschpapier, welches das Wasser leicht durchläßt, geschwenkt, auf warmen Sande, oder was man senst vor Gelegenheit hat, getrocknet, ende lich mit dem Flusse oder mit etwas Borar zusammen geschmolzen, wozu einige den sechsten oder achten Theil Sale peter, mit dem Borax unter einander gerieben, nehmen, und kann man das Gold entiveder in einen Einguß gießen, oder im Tiegel erkalten lassen und aufschlagen.

Wenn mehr Silber zu scheiden vorhanden ist, thut man, nachdem das erste Scheidewasser abgegossen worden, Uuuu 2

frische

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