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I

monium und Gran Kobaldkalk zusetzt. 4) Ein sehr Schönes Roth betommt man aus den Eisensafran. Man Lost Unze Eisenfeilspåne in Salpetersäure auf, und des stillirt diese Auflösung in einer gläsernen Retorte im Sand bad, bis zum Trocknen ab. Nachdem man über den Eis fenkalk noch 2 bis 3mal frische Salpetersäure gegoffen, so versüßt man ihn mit Weingeist, und wäscht ihn nochmals mit deftillirtem Wasser aus. 5) Zur Komposition des Opals fest man Gran mineral. Purpur, und Gran weiß calcinirte Benierde hinzu. Der Magnet, ein Erz, worinne das Eisen in metallischer Gestalt sich befindet, muß, ehe man es zum Glasmachen gebrauchen will, kalciniret werden. Nachdem der Magnet 2 Stunden lang geröstet, wird er dazu gewaschen und getrocknet. 6) Blau fårbt man das Glas nur allein durch Kebald. Man findet aber dieses Halbmetall selten ohne Beymischung von Eisen und Wißmuth, deswegen muß man suchen, sie davon zu fcheiden. Dieses geschicht, indem man das Kobalderz ró ftet, damit der Arsenik davon kömmt. Sein Kalk wird hernach in einer Retorte mit Salmiak sublimirt, und zu einem ganz reinen Kalk calcinivet. That man von diesem Zoo Theil zu dem Fluß, so erhält man ein schönes Blau. 7) Schwarzes Schmelzglas, wie das ist, welches man den schwarzen Isländischen Achat nennt, zu bereiten, darf man nur Pfund Flußkobaldkalk, Eisensafran, mit Effig gemacht, und Braunstein, von jedem 2 Unzen, mit einander schmelzen, 8) Weißes Glas. Da der Zinn Ealf nicht fähig ist zu verglasen, und wenn er seines Brenns baren ganz beraubt ist, weiß aussieht, so taugt er um des. willen das Glas, womit man ihn schmelzt, undurchsichtig und weiß zu machen, welches alsdenn Email oder Schmelz. glas heißt. Ehe der Zinnkalk oder die Zinnasche gebraucht werden kann, wird sie kalcinirt, gewaschen getrocknet, und durch einen Seidenflor gebeutelt. Zu diesem Schmelz glas nimmt man 6 Pfund von dem 2ten Fluß, eben so viel Zinnasche, und that 48 Gran Braunstein hinzu. 9) Ein röthliches byacinthfarbenes Glas erhält man durch das Antimonium. Dieser kann sidy nur verglasen, wenn der Kalk dieses Halbmetalls noch Brennbares enthält. Ist aber das Antimonium völlig verkalkt, wie in dem fchweißtreibenden Spießglas, so ift er der Verglasung nicht mehr fähig. 10) Zu der Komposition der künftlichen To pale nimmt man das Glas aus dem Antimonium. Oriens talische Topasen nachzumachen, nimmt man 3 Theile von dem isten Fluß und 5 Quentl. Glas aus dem Antimonium; zu dem Sächsischen seht man auf jede Unze von dem Fluß 5 Gran von dem Glas aus dem Antimenium hinzu. Den brasilianischen ahmet man nach, durch 3 Theile des rsten Fluffes, Unze und 25 Gran des Glases aus dem Antis monium, und 8. Gran von dem mineral. Purpur. 1) Violetfarbig wird das Glas von dem Braunsteinerz; in noch größerer Menge hingegen undurchsichtig schwarz; da es in sehr geringer Proportion das Glas weiß macht. Die einfachste Art, dasselbe zu präpariren, ist, daß man dies Erz roth gluhet, in destillirtem Effig ablöscht, trocknet, and durch einen Seidenflor fiebet. 12) Um einen künft Technologisches Wörterbuch V. Theil.

lichen Amethyst zu machen, nimmt man 3 Theile von dem sten Fluß, sest 4 Quentchen von diesem auf beschrie bene Art zubereiteten Bräunstein und 48 Gran mineral, Purpur hinzu. 13) Den Rubin zu machen, nimme man 20 Unzen von dem Fluß, der mit Flintenstein ge macht worden, und seht ihm eine halbe Unze von dem schmelzbaren Braunstein zu. 14) Zu den Granaten nimmt man am Gewicht, von eben diesem Braunstein zu dem vorher gehenden Fluß. Zu diesen 3 lettern. Com positionen seht man auf i Mark des Fluffes noch ± Unze Bergkrystall hinzu.

Glasgalle. Diese Materie ist vorzüglich aus gemeinem Salze, vitriolisirtem Weinsteine, Glauberischem und andern Mittelfalzen zusammen gefeßt, welche nicht in die Verglasung gehen können, und ursprünglich in den Al. kalien oder in der Asche enthalten waren, welche man zu der Zusammenseßung des Glases genommen hat, oder die damit verbunden werden. Man bedient sich der Glasgalle, um die Schmelzung gewisser Erze in gewissen Fällen das durch zu erleichtern, vorzüglich aber bey dem Probiren: allein man sieht sehr leicht, daß diese Materie, nach Beschaffenheit der Arten von Alkalien oder Asche, von denen sie herkömmt, sehr verschieden seyn müsse.

Glashafen, Glastiegel, Glastöpfe. (Blaufarben werk.) Diese sind oben im Lichten 2, unten aber 1 Fuß weit und 2 Fuß hohe Tiegel, zur Schmelzung des Ko balds. Sie sind aus gutem und reinen feuerbeständigen Thon zubereitet, im Boden 3, an der Seite aber 2 Zoll dick. Diese Häfen werden auf folgende Art bereitet: 1) Man nimmt reinen feuerbestandigen Thon, der weder mit Sand, Quarz und Spath, noch mit metallischen Theilen vermischt ist, und schlämmt ihn sauber, indem man ihn in einer Butte auflöst, das Wasser, wenn der Thon sich gesezt hat, abgießt, darauf aber den Thon wiederum mit frischem Wasser ums rührt, und das noch trübe Wasser in eine andere Butte bis auf das Grobe auf den Boden abschüttet, da sich denn ein reiner und feiner, zu den Glashäfen tauglicher Thon zu Boden setzt. 2) Man nimmt alte Glashäfen, pocht sole che zu einem feinen Mehl, und sieber sie durch ein Haars fieb. Von jenem Thone nun nimmt man drey Theile, von diesem Mehle aber einen Theil, oder 2 Theile Thon und Theil Mehl, feuchter es an, und vermischt es gew nau unter einander, daß die Theile dem Ganzen ähnlich werden. 3) Diese Mischung läßt man etwas trocken und zähe werden, und macht alsdenn aus solcher, auf einem reinen mit zarter Asche bestreueten Brete, einen 3 Zolldicken Kuchen, in der Größe des Bodens von einem Glase hafen. 4) Auf diesen Boden seht man eine von Faßdari. ben, mit eingelassenen eisernen Reifen versehene Forin, welche inwendig hohl ist, und auswendig die innere Gee stalt eines Glashafens, mithin die Gestalt eines abgekürzt ten Regels hat. Diese Form überzieht man mit zarter Asche, oder naß gemachter dichter Leinwand. 5) Man macht aus einem Klumpen Thon ein plattes Stück, welches zwey Zoll dick und so lang und breit ist, daß es die ganze Form umgiebt. 6) Dieses Stück legt man um die 666

Form

Form, und schläget es mit der Haud dicht an, alsdann aber knåtet man es mit dem Boden und an der Fuge zu fammen und streicht die Fugen fauber zu. 7) Wenn sol chergestalt ein Glashafen gemacht ist, läßt man ihn an der Luft etwas trocken werden, und ziehet sodann die Form heraus, hernach aber läßt man diesen Hafen ganz austrocknen, damit derselbe keine Feuchtigkeit anziehe, und hebt ihn an einem trocknen Ort zum Gebrauch auf. Wenn die Hafen gut gemacht sind, stehen sie wohl ein halbes Jahr gut im Feuer.

Glashafen, Schmelzbafen. # (Glashütte.) Der Thon wird wohl getrocknet, von allem Staube und eisen farbigen Adern, welche sich oft darinnen finden, gereinis get, eingereichet und in viereckige Steine geformet, wel che Erdkuchen genannt werden. Die klare Erde wird gleichfalls so bereitet, und in dünnere und kleinere Erdfuchen gearbeitet, und im Feuer gebrannt. Gebrannte und ungebrannte werden jede besonders gestoßen, gesiebet, und nachdem die rohe Erde sett ist, mit viel oder wenig gebrannter vermengt, mit Wasser angefeuchtet und auf einander geschlagen. So muß nun die Erde 24 Stun den, auch wohl länger, wohl verwahret, daß kein Stanb oder andere Unreinigkeit dazu kommen kann, stehen blei ben und sich durchziehen. Hierauf wird die Häfenbutte zusammen geschlagen und auf ein mit einem Tuche oder tarkem Papiere bedecktes Bret gefeßet. Der Glasma. cher nimmt ein Stück Erde, schläget sie mit hölzernen Schlägeln wohl durch, daß keine Luft und Blase darinn bleibe, former dieses Stück nach der untern Weite der Hafenbutte und stößt es in dieselbe mit einem runden Stampfel, welches der Boden wird. Das, was vom Boden übrig, schlägt er an der Seite abfällig in die Hö, he, verfährt hernach mit den Seiten oder Wänden eben so, setzet jede besonders ein, und schlägt den Hafen in der Butte wohl zusammen. Ist dieses geschehen, so wer, den die Keule los geschlagen, daß die Butte nachgeben kann, und der Hafen wird mit einem breiten Degen, oder andern dazu dienlichen Instrumenten von der Butte los geschnitten, verstrichen, gehörig ausgepuht und nach und nach getrocknet. Dieses ist eine Arbeit, die sehr mühsam, und sehr reinlich verrichtet werden muß, weil ein einziges Härchen, wenn es in die Erde kommt, im Aufwärmen verbrennet, und ein Lichlein giebt, durch welches die Pottasche frißt, und in kurzer Zeit den Hafen. unbrauchbar macht. Aus eben dieser Ursache müssen Schlägel und Stämpfel von festem Holze seyn, damit in der Arbeit keine Splitter in die Erde kommen, welche gleich schädliche Folgen verursachen würden, ja die Pott asche würde noch mehr den Hafen durchfressen, denn die Pottasche greifet so schon einen Hafen sehr an, wenn das Gemenge, sobald er aufgewärmet, hinein gethan wird., Den Hafen nun länger zu erhalten, so muß er, ehe das Gemenge eingelegt wird, mit Glasscherben, die darinn zuerst geschmolzen worden, verglasuret werden.

Glasbafen, Eleine. Diese, worinnen farbiges Glas in geringer Menge geschmolzen wird, werden nach belies

biger Größe aus freyer Hand-gemacht und Schmelztichel genannt.

Glashütte. Die Instrumente, deren man sich zam Glasmachen bedient, find: 1) Der Abwiegekasten ; Gemengkasten; hölzerne Schaufel; Stühle, auf welchen die Glasarbeiter fihen; Vorhaltbretter; Schenkel der höls jernen Scheeren, Löschkübel und Walzholz; Abklopfkas ften; Hafenbutte; Hafenbuttenståbe; alle diese Werkzeus ge sind von Holz. 2) Von Erde sind die Formen, in welche Glas geblasen wird; die Schmelzhäfen; fleine dergleichen; Kühlhäfen. 3) Von Metall, Formen, in welchen Glas geblasen wird, damit es verschiedene Figu ren befemme, als: Streifen, Gatter, Thränen, Mu scheln, Rosen u. f. w. 4) Von Eisen: Der große Has ken; der große und kleine Spieß; die Schöpftelle; der Bein oder Braunsteinlöffel; das Rühreifen; das Vors setzblech; Walzbleche; Dreyfuß; große Echaufel; Ein legschaufel; Aushebegabel; Eintragegabel; der Stab; die Pfeifen; das Hefteisen; die Scheeren; frumme Scheeren; Abschneidescheere; Zwackeisen; Flügelzwackeis sen; Abklopfstein; Abklopfeisen; Walzchen; Stachel; Sie be. Nach dem Zeugnisse des Plinius hatte Sidon die ersten Glashütten; und aus den Worten des Flavius Vopiscus, die uns Marcellus Donatus aufgezeichnet hat, erhellet, daß es dergleichen auch bald zu Alexandrien in Egypten gab; unter dem Tiberius kamen sie im römischen Reiche auf, und zur Zeit des áltern Plinius gabs schon welche in Spanien und Gallien, die sich auch wahrscheinlich in dem lestern Reiche erhielten; denn im Jahr 674. ließ man Glasmacher aus Frankreich nach England kommen, deren Anlage aber in England keinen Fortgang gehabt zu haben scheint. Auch Venedig hatte bald Glashütten, die anfangs in der Stadt errichtet waren, aber 1291, wegen Feuersgefahr, außerhalb der Stadt angelegt wurden, woraus die sonst berühmten Glashütten zu Murano entstanden. In England wurde 1557. in der Altstadt London die erste Glashütte errichtet; 1559. errichtete der Augsburger Glafer, Georg Hemmer, eine Glashütte in Oberhausen, Schweden erhielt 1641. die erfte Glashuts te, die aber keine Vollkommenheit erlangte. In Por tugal wurde die erste Glashütte, unfer König Johann V. der von 1706, bis 1750. regierte, von einigen Englan dern, angelegt. In Sachsen legte Ehrenfried Walter von Tschirnhausen, der 1708. starb, die drey ersten Glas hütten an, und 1720. errichtete man auch eine auf dem Churfürstl. Luft und Jagdschloffe Glücksburg im Chur kreise. Herr Hofrath Larmann hat in Siberien eine Glashütte angelegt, wo das erste Glas aus dem Sibiri. schen Larirsalze (Sal mirabile) verfertiget wird, welches alles andere aus Gewächslaugensalze verfertigte Glas übertrifft.

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Glasicht, so nennet man die Mineralien, wenn sie Glanz besißen und einige Durchsichtigkeit haben. Glasiches Zinkers, f. reiner Zinkfalf. Glasirfarbe, f. Glasur. Jas. Glasṭalk, f. Glasgalle. Jae.

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Glaskitt, f. Kitt zu Glåsern und Porcellan.
Glastompofitionssteine, siehe Böhmische Kompor

Fitionssteine.

Glaskopf auf dem nassen Wege zu probiren, f. Erze unedler Metalle.

Glastorallen, f. Glasperlen erste Art.

Glaskrug. Diese werden nach Schocken verkauft, in Böhmen gilt das Schock 1 Fl. 12 Kr. Man hat de rer, da man 10 Stück, ja 30, 40, 60 auf ein Schock rechnet.

Glaskügelchen zu Mikroskopen. Bey einer durch den Wind verstärkten Flamme läßt sich das Glas nicht nur erweichen, sondern auch zu kleinen sehr runden Tropfen schmelzen, wenn man dessen nur wenig auf einmal nimmt. Wenn man z. B. die Spise einer Nähnadel anfeuchtet, ein Stück schönes weißes Glas daran befeftis get, und es an den Rand der Flamme hält, so wird es schmelzen, und die Gestalt eines Kügelchens annehmen. Eben das wird geschehen, wenn man das Ende einer Haar röhre auf eben diese Art erhißet. Wenn man diese glåser nen Kugelchen sorgfältig aussucht, (denn man muß deren mehrere machen, ehe man ein gutes findet) und geschickt pamit umgehet, so geben sie sehr gute Mikroskope ab, welche wenig testen, indem man sie nur in sehr zarte me tallene Bleche mit einer sehr kleinen Deffnung einsas. Ten, darf.

Glaskupferers, Glasartiges Kupferers, Kupfers glas. # Seine Farbe ist roth, braun, blau oder violet: Es ist insgemein so weich, daß es sich mit dem Messer schneiden laßt; und oft ist seine Gestalt in regelmäßigen Figuren krystallisirt, oder unbestimmt. Es ist schmelzba rer, als reines Kupfer. Seine specifische Schwere ist von 4,81 bis 5,338. Man findet es in den Gruben anderer Kupfererse, und im Kalkstein, Spath, Quarz, Glim mer und Thon. Es ist das reichste Kupfererz, und giebt 80 bis yo pro Cent Kupfer, 10 oder 12 Schwefel, mit ein wenig Eisen. Die rothen Erze sind am ármsten, weil fie das meiste Eisen enthalten.

Dies Erz zu zerlegen råth Herr Bergmann, dasselbe in fünfmal so vieler koncentrirter Vitriolsäure, durch Kos chen bis zur Trockne, aufzulösen, und hernach so viel Wasser zu zugeben, als zur Auflösung des, auf diese Art gebildeten, Vitriols nöthig ist. Diese Auflösung schlägt er durch ein reines Stück Eiseu nieder; und so erhält er das Kupfer in metallischer Gestalt. Wenn die Auflösung mit Eisen verunreiniget ist, loft er das auf diese Art ent haltene Kupfer wieder auf, und verschafft sich eine ges fattigtere Auflösung, welche er wieder mit Eisen nieder schlägt.

D. Fordyce giebt eine Verbesserung an, indem er dies Er erst in Salpetersäure auflöst, und durch fires Alkali niederschlägt: (wenn man diese Auflösung focht, so wird alles darinn enthaltene Elsen niedergeschlagen). Den Niederschlag löst er wieder auf in Vitriolsäure, und schlägt ihn durch Eisen nieder.

Das Verhältniß des Schwefels findet man, wenn man dies Erz in verdünntem Königswasser auflöst, weit der Schwefel unaufgelöft bleibt.

Glaslattenbarmonica, Dieses ist eine Erfindung des Herrn Chr. Fr. Quandt, ter Medicin Beflissenen zu Jena, welcher dieselbe 1790. bekannt machte. Das Neuf sere des Instruments hat mit des Herrn D. Chladni Eu phon oder Stangenharmonika Aehnlichkeit, ist aber klei ner und geht dennoch eine Quinte tiefer, nämlich bis ins große G, es hat die Form eines verschlossenen Schreibe, pults, und mit der Glockenharmonika weiter nichts als den Ton gemein. Inwendig befinden sich 44 horizontal neben einander liegende, 10 Zoll lange, einen halben Zoll breite Glasstreifen oder Falten von starkem Fensterglase, die hinten in einen senkrecht stehenden Resonanzboden hins ein gehen und voru auf einem scharf gespannten Riemen, mit Friese überzogen, gleichsam schwebend, aufliegen. In der Höhle des Resonanzbodens stehen gläserne aus Barometerröhren verfertigte Stimmgabeln, an deren fürs serem Arme die Streichstäbe befestiget sind, auf denen man den Ton vermittelst der nassen Finger zieht. Diese Stimmgabeln bestimmen den Ton eines jeden Streichsta bes, welcher lehtere nur als das Vehikel, den Ton aus der Gabel zu ziehen, und als die verlängerte Oberfläche des einen Arms von der Stimmgabel zu betrachten ist. Es ist bekannt, daß eine Stimmgabel, auf einen Reso nanzboden gesetzt und mit dem Violinbogen an der Seite gestrichen, einen schönen Ton giebt; dies brachte Herrn Quandt auf die Idee, erst eine gläserne Stimmgabel ftatt des Bogens mit naffen Fingern zu streichen. Es erfolgte ein schöner Ton; aber er konnte nicht anhaltend gezogen werden. Daher dachte er darauf, der Stimm gabel eine lange streichbare Oberfläche zu geben, und bes festigte an den einen Arm derselben, vermittelst eines ans gefütteten Stückchens Holzes, in welchem die Stimmgabel fest steht, einen gläsernen Streichstab, wodurch sich auf die erwünschtefte Weise der Ton der Gabel äußerst leicht, mit der leisesten Berührung und lang aushaltend genug, ziehen läßt. Uebrigens hat diese Harmonika alle die Vortheile, die Herr D. Chladni von der seinigen rühmt.

Glasmachung, Verglasung. Vitrification. Hiers. unter verstehet man eine Schmelzungsart gewisser erdigter Körper, die dadurch zu einem brüchigen, durchaus glans zenden, durchsichtigen, ganz gleichartigen und in Wasser unauflöslichen Körper verändert werden, den man Glas nennet.

Glasmalerey. In die lehte Kalkschicht steckt man senkrecht einige Glasstücken ein, die zwey Zoll über der Pfanne hervorragen. Man nennt sie Wächter. Wenn sich diese von der Hiße zu biegen anfangen, und schmelzen wollen, so verstärkt man das Feuer nicht weiter. Das sicherste Zeichen, daß das Glas von seinen Farben gehörig durchdrungen sey, find die sich biegenden Wächter; dann verstopft man das Ofenloch, und läßt alles von selbst, ohne allen Luftstrich, erkalten. Hat man hartes und weiches Glas von verschiedenen Graden gemalt, so legt man das

weiche in die Mitte der Pfanné. Claudius Bartholomåus, welcher nicht nur derjenigen Gemälde, die man mit dem Pinsel auf Glas mait, sondern auch solcher Maiereyen, bey denen die Farben durch Feuer in das Glas eingebrannt werden, gedenkt, nennt schon im Jahr 1620, die Glas maleren eine alte Kunst der Egyptier und Griechen. Dop. pelmayer erklärt sich ebenfalls für das Alterthum dersel ben, und einige auf unsere Zeiten gekommenen Denkmå ler dieser Kunst bestätigen dieses noch mehr. In dem Ebnerischen Museo zu Nürnberg ist eine alte Glasmales rey aus dem vierten oder fünften Jahrhundert, die zwey Halbfiguren vorstellt, wovon die eine das Wort: Terentia, die andere Fauftinus zur Ueberschrift hat; unter beys den stehen die Worte: vivatis in Chrifto. In der Abtey zu Saint Denis in Frankreich find Glasfenster, mit ein gebrannter Maleren, aus dem zwölften Jahrhundert. In der Sankt Clara Kirche zu Nürnberg, die 1478. erneuert wurde, ist ein Glasgemälde, das eine Heilige vorstellt, welches so alt, als die Kirche selbst ist; ein anderes, das zwey Apostel vorstellt, befindet sich in der Sankt Jacobs Kirche zu Nürnberg und wird auch für so alt, als die Kirche selbst, deren Bau 1283. angefangen wurde, ge halten. Im 14ten Jahrhundert wurde die Glasmaleren burch richtige Zeichnung verbessert. Im 1sten Jahrhun dert war Beit Hirschvogel, geb. 1461, ale Glasmaler in Nürnberg berühmt. Man hatte diese Kunst, auf Glas zu malen, für verloren gehalten, allein die Anzeige davon hat sich in etlichen Schriften des vorigen Jahrhunderts erhalten, wovon vorhin eine angezeigt worden ist. Auch Sturm hat den Proceß der einen Art beschrieben und Pernety beschreibt das Verfahren von zwey Gattungen der Glasmaleren. Unter dem Papst Julius II. der von 1505. bis 1514. regierte, soll ein Maler aus Marseille, der in Rom arbeitete, eine Art der Glasmalerey den Italienern wieder bekannt gemacht haben. Albrecht Dürer, geb. zu Nürnberg 1471, +1528, and Lukas von Leyden, geb. 1494, † 1533, erhoben die Kunst, auf Glas zu malen, zu einem Grade der Vollkommenheit, der alle Erwartung gen übertraf. Johann Conrad Geiger, geb. zu Zürch 1597, + 1674, erfand folgende Art der Glasmalerey: man malt mit Delfarben unter das Glas, da dann das. jenige, was in andern Gemälden zuleht gestrichen wird, hier zuerst aufgetragen werden muß. Zuweilen bedient man sich auch auf solche Art der Leim- oder Gummifar ben dazu. Eine andere Art der Glasmalerey, zu welcher Terpenthin gebraucht wurde, erfand Johann Wolfgang Baumgartner, aus Kufstein in Tyrol, der aber zu Augs burg arbeitete, und 1761, 49 Jahr alt, starb. Neuer, lich hat noch Herr Anselin, Wundarzt und Mitglied der Akademie zu Amiens, eine neue Art, auf Glas zu malen, entdeckt, welche die Gegenstände der Naturgeschichte vor. züglich schön und getreu nachahmt. Diese Nachahmun. gen sollen durch Weiß und Schwarz die verschiedenen Schattirungen der Natur weit besser als der Grabstichel

ausdrücken.

Glasmalerofen, f. Schmelzofen.

Glasofen, (Blaufarbenw.) f. Echmelzofen.

Glaspech, Harzpech, Pix ficca, Palimpifia, eine Art schwarzen Peches, das bey dem Destilliren des Tera penthindles in den Kelben und Retorten übrig bleibt. Das áchte und wahre muß glänzend, durchsichtig, trocken, bruchig, rein, schwarz, oder doch von sehr dunkeler Farbe seyn. Man bedienet sich desselben zu Pflastern, Sale ben u. dergl auch brauchen es einige Handwerksleute. Es wird aus Gascogne und Provence, vornehmlich von Betrdeaux und Bayenne gebracht.

Glasperle, Glaskoralle, Paterlein. Die Frans zosen geben ihnen, nach ihrer verschiedenen Größe, Dieke, Figur und Farbe, verschiedene Benennungen, als: Ambreades, Compte Brode, oder Contrebrodes, Comptes oder Goutte de lait, Conteries, Galets, Ides, Margrietes, Mortodes, Olivettes, Pefans, Raffades, Rocailles, Veroteries. Sie werden vermuthlich aus stärkern Glasröhren, als die zum Schmelzen, gebros chen, und alsdann auf die vom Jacobsson gezeigte Are gerundet. Bey der Schmelzlampe der Glasblafer kann man diese leicht nachmachen. Man nehme ein Stückchen von einer Thermometerröhre, dessen Länge so groß als dessen Durchmesser, lege folches auf eine Kohle, und setze es einen Augenblick der Flamme durch das Lothrohr aus, so wird das Paterlein entstehen. Verfertigung der Pai terlein. Gatterers Technologisches Magazin, 1. Band. 1.St. S. 47. Eigentlich sollte diese Gattung nicht Glas perle, sondern blos Glaskoralle heißen, denn der Name Glasperlen kömmt eigentlich bios den folgenden zu.

Glasperlen, sind kleine mit einem Leche versehene hoh le Kügelchen, von mancherley Farbe, die man theils auf eine Schnur gereihet, zu mancherley Pak, theils auch zur Schmelzarbeit verwendet. Die Verfertigung dersela ben geschieht auf folgende Arc: Aus einem leicht flüßigen Glas, welches zuweilen etwas blaulicht oder trúbe gemacht wird, läßt man auf den Glashütten Röhren verfertigen, welche man Girasols nennt. Aus diesen blåst man an der Lampe so kleine Kügelchen, als verlangt werden. Ders gleichen können in einem Tage 6000, wenn sie aber vor züglich schön werden sollen, nur 12 bis 1500 gemacht werden, und um die Natur recht nachzuahmen, giebt man ihnen bisweilen auch Fehler, dergleichen die achten Perlen gemeiniglich zu haben pflegen. Es werden runde, birnförmi ge, olivenförmige, auch solche verfertiget, die für Coques de Perles angesehen werden können. Um diese dünne zu bes legen, wird die Perlessenz mit etwas zerlassener Hausens blase vermischt, jemehr von ersterer genommen wird, des sto schöner, aber auch desto theurer wird die Waare. Dies ser erwärmte Firniß wird mit einer seinen Glasrohre in jede Perl eingeblasen, und darinnen dadurch verbreitet, daß diese Perle in einer über dem Werktisch angebrachten Wiege, die man mit dem Fuß in Bewegung sehen kann, so lange hin und her schwanket, bis der Firniß überall ge trocknet ist. Zuweilen giebt man der Effenz einen Zusat von einer rothen, gelben oder blauen Farbe; weil aber dies eine Abweichung von der Natur ist, so hält man fie

fúr

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