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und 1767. wieder hergestellt. Die Königl. Societât der Wissenschaften zu Londen gab ihm für dieses Geheimniß eine Belohnung von 1000 Pfund Sterling, mit dem Ver sprechen, daß solches erst nach seinem Tode bekannt ges macht werden sollte. Glas ohne Salze zu machen, hat Der Königl. Preußische geheime Finanzrath, Herr Gerhard, versucht. Eben derselbe hat die Kunft der Alten, zwey Arten von Glas, zum Behuf der erhabenen Arbeit, auf Bosek, auf einander zu sehen, wieder erfunden. Das Glas wird eingetheilt in gutes und schlechtes oder Apothes Ferglas. Zum guten gehören folgende Gattungen: 1) Dasjenige, das einen schönen, hellen und durchsichtigen Körper hat, und Crystall, oder Cryftallinglas genannt wird. 2) Dasjenige, welches bey einem durchsichtigen Körper verschiedene Farben hat, und farbigres Glas genannt wird. 3) Dasjenige, das zwar einen finstern Körper, aber nur eine Farbe hat, und Topes heißer; und 4) dasjenige, welches bey einem finstern Körper vers schiedene Farben hat, und Calcedonier genannt wird. Schlechtes, oder Apothekerglas, heißet dasjenige, das einen finstern Körper und nur schlechte grüne oder schwarze Farbe hat.

Glasachar Jaländischer Achat, Rabenstein in Ungarn, Luchsfaphir, Rafatinae in Island, Laittier, pierre de Gallina in Frankreich), Vitrum fofile, Achates Islandicus, Scoria vulcanorum vitrea, Pumex vitreus, Lápis obfidianus. Eine glasartige Lave. Sie hat vollkommen das Ansehn eines Glases, ist spride, ganz bicht, dichter als künstliches Glas, glänzend, und in klei Ben Stücken durchscheinend, so hart, daß sie am Stahle Feuer giebt, feine Politur annimmt, und im Bruche ganz muschlicht ist. Sie enthält 49 Theife Riesel, 35 Alaunerde, 4 reine Kalkerde, 12 Eisen. Seine Farbe ist schwarz, bisweilen grünlich, schwarzgrau, grau, himmel blau oder weiß. Man findet kleine schwarze, eckigte, theils abgeschliffene Brocken dieses Steins, die vom Ma. gnet angezogen werden. Man findet diefe Steinart in allen vulkanischen Gegenden. Man macht Rockknöpfe, in Perou eine Art Spiegel darans. Die Einwohner der Osterinsel stecken kleine dreyeckigte Stückchen an ihre Lans sen und Speere. Vielleicht sind auch die blauen Würfel davon, die man, besonders im veronesischen und vicentini schen Theil von Benedig, so häufig in alter mosaischer Ar beit findet.

Glasachtige Erde, f. Kiefelarten.
Glasachtiger Selenit, f. Glasselenit.
Glasamianth; f. Federamianth.

Glasarbeiter, Arbeiter in der Glashütte. Der erste Arbeiter, nachdem der Ofen vom Steinmeh erbauet worden, ist der Schürer oder Schmelzer. Dieses Arbeis ters Geschäft ist, daß er die Gluth und Schüre vom Schutte reinige, in den Eingang der Gluth Feuer auf den Boden anbrenne, damit deffen Wärme durch die Gluth in den Ofen ziehe, und nach und nach trockne. Sit die Erde, mit welcher der Ofen erbauet, trocken, so wird das Feuer gelinde in die Gluth gebracht, daß die

Steine erwärmen, und allmählig heiß und nicht durch eine plôßlich starke Hiße zu sehr getrennet werden. Hiers aus kann die Ursache erkannt werden, warum ein Schmelze ofen ohne eingebauerem Gerüste erbauet werden muß. Ein Gerüste kann nicht wieder heraus genommen werden, weil das Gewölbe enförmig ist, und die Oeffnungen für solche Bögen, welche müßten eingesetzt werden, zu klein find, auch Gewalt und Pochen dem Öfen schaden würde, Sollte nun das Gerüste darinnen verbrennen, so würde schnell eine zu starke Hiße entstehen, welche verursachte, daß die Steine sich zu sehr trennten and den Ofen un brauchbar machten; je er würde gar zusammen fallen. Indem der Schürer das Feuer in der Gluth regieret, muß er zugleich vor die Verfertigung des Wenderichs be forgt seyn, und ihn einsehen. Ist der Öfen durch das in der Gluth gehaltene Feuer sattsam erwärmt, so wird vorne in der Schüre mit ungedörrten Scheiten eingeschü ret, welches kaltschüren genannt wird, alsdenn, weirn eine Zeit lang damit angehalten werden, wird heiß geschü ret. Diese Arbeit erfordert nach Beschaffenheit der Jahrszeit und Vielheit der Nässe, wohl zwen bis drep Wochen. Während dieser Arbeit muß auch der Schürer die Scheitöfen zu rechte machen, deren Schüre vom Schutte reinigen, Scheite auflegen und damit füllen, das mit wenn heiß geschüret, das ist, das Feuer mit gedorr ten Scheiten getrieben, und die Hiße des Ofens vermeh ret werden soll, er Feuer unter die Scheicöfen machen kann. Ferner muß er auch das Feuer, durch welches die Häfen aufzuwärmen sind, regieren. Ist in der Hütte alles fertig und geht die Arbeit ordentlich, so muß er auch das Gemenge, welches voin Ballor zum Schmelzen nicht alle hat können eingelegt werden; vollends einlegen und schmelzen, die Glasgalle abschöpfen, und, wenn das Glas zum Verarbeiten tauglich, die Jungen wecken. Auch liegt dem Schürer eine faure und beschwerliche Arbeit ob, nämlich täglich den Schmelzofen zweymal zu reinigen, welches sie durchfkoßen nennen; weil alle Unreinigkeit hinten durch die Gluth gestoßen wird. Dieses geschied het darum, damit alles Glas, welches überspringet, wenn Abklopfiabel oder Scherben eingelegt werden, eder wels ches aus den ausgehenden Häfen fließet, oder aus den Steinen schmelzet, heraus geschaffet werde. Bleibt es im Ofen, so faminler es sich, verengert die Schüre, und benimmt dem Feuer seine Macht. Dieses zusammen ges floffene Glas, weil es der Wirkung der Gluch schädlich, nennen die Glasarbeiter, so lange es im Ofen ist, Hits tentake; ist es heraus gestoßen, so heißt es geronnenes Glas. Die saure und beschwerliche Arbeit eines Schüs rers währt Tag und Nacht. Weil nun die Kräfte eines einzigen Menschen nicht dazu hinreichend find, so sind des rer zwey, welche alle 12 Stunden einander ablösen. Für die geringsten Arbeiter, welche aber doch viel zu thun has ben, werden die Einträger gehalten. Es sind größtens theils Jungen, welche Glasarbeiter werden wollen. Die se müssen gleich im Anfange den Plaß, auf welchem ihr Meister mit seinen Gesellen arbeitet, vom Schutte leer Nerr

machen,

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machen, die nöthigen Werkzeuge mit in die Hütte tragen, Borhaltbreter und Schenkel, die hölzernen Scheeren, wie auch die Zurichtung des Braunsteins besorgen. Wenn sie vom Schürer zur Arbeit geweckt werden, so müssen sie den Plah kehren, durch Sprühen den Staub löschen, welches ihnen auch zwischen jeder Schicht obliegt, Schee. ren und Zwackeisen bereit legen und hängen, die Stühle z rechte sehen, und alsdenn die andern Arbeiter wecken. Währender Arbeit ist ihr Geschäft, vorzuhalten, anzuhes ben, fo fie machtig genug dazu find, wo nicht, so muß der Ballot ihnen an die Hand gehen, auszuleeren, die Sahl der Stücke, welche gearbeitet worden, richtig zu be: obachten, und, wenn es Feyerabend, wieder aufzuräumen. Eine Stufe höher ist der Ballot. Dieser muß vor Aus brennung des Sandes und der Pottasche Sorge tragen. Währender Arbeit hat er die nöthigen Pfeifen beyzuho. len, die Knöpfe einzublasen, oder das Glas dazu zu zu reichen, und die Böden aufzublasen. Wenn Hafen ein gesetzt werden, muß er den Lochstein öffnen, und auch wieder verkleben. Weit mehr besagt der Vorblåser. Die ser muß mit vor Zurichtung der Werkstatt, Einstreichen der Lochringe, Verfertigung der Krumm- und Lochkuchen besorget seyn. Währender Arbeit stellt er die Gläser so an, daß fie vom Fertigmacher leicht können verfertiget werden. Zwischen der Arbeit, in den Schichten, welches früh fieben Uhr und zu Mittage ist, muß er das Glas färben und rühren; beym Feyerabend hingegen das Glas aus dem Schmelzhafen in den Arbeitshafen mit überschös pfen, die Probe davon nehmen, und mit dem Fertigma cher dahin trachten, daß es seine rechte Farbe erhalte. Ferner liegt demselben ob, die Pfeifen, welche durch das Abklopfen ihre Form verlohren, wieder zu zurichten, wels ches sie dengeln nennen; und, so fie krumm sind, fie ges rade zu richten. Auf dieses Mannes Geschicklichkeit berus het viel, weil durch ihn die Arbeit sowohl gerathen, als auch verderben kann. Der Vornehmste ist der Serrig. macher, welcher dem Glase seine völlige Gestalt giebt, das Abfeimen verrichtet. (welches wohl so viel, als Abschaumen heißen soll), weil dadurch die auf dem Glase gefammlete Unreinigkeit abgenommen wird, auch für das Farben, Ueberschöpfen und Probiren mit besorgt ist, und alles in der Hütte durch seinen Befehl regieret. Dieser ist eigentlich der Meister. Weil aber die Werkbesther größtentheils Fertigmacher find, so kommt es daher, daß auch ein jeder Werkbefißer den Namen eines Glasmeisters führt.

Glasarbeiter, f. Glasblaser. Glasartige Erden und Steine zu probiren, siehe Erden und Steine zu probiren. Jac. Glasartiger Sand, (Glashütte) s. Sand, glasars tiger. Jac.

Glasartiges Kobalderz, siehe Schwarzer Kobald

ocher.

Glasartige Steine. Diese Claffe enthält Steine, deren Bestandtheile nicht allein die einfachsten sind, son bern sogar auch aus einer Grunderde bestehen, die sehr

nahe an die Elementarerde gränzt. Sie bestehen erstlich aus der glasachtigen Erde, oder, welches einerley, aus einer solchen, welche durch Zusah eines feuerbestandigen Laugensatzes, in einen durchsichtigen, harten, elastischen Körper, (Glas) zusammen schmelzt, das im Feuer un verändert bleibt, und sich weder in Sauren, noch flüßi gen Laugensalz auflöst. Die glasachtigen Steine zeich nen sich auch durch ihre vielen und schönen Farben aus, die von Eisen oder einer flüchtigen brennbaren Substanz entsteht. Im ersten Fall behalten sie ihre Farbe im Feuer, oder nehmen auch eine andere an; im andern werden sie weiß. Diese Steine schmelzen mit einem feuerbeständigen Laugensalze zu Glas, weil ihr Hauptbestandtheil eine glasachtige Materie oder Erde ist. Im Feuer bleiben sie unverändert, und ohne andere Beymischung schmelzen sie vor sich allein nicht: weder Säure noch alkalische Salje lösen, diese in flüßiger Gestalt auf. Diese glasachtigten Steine sind die idioelektrischen Körper: denn sie ziehen, wenn sie getrieben oder erwärmt werden, leichte Körper an sich. Ferner sind diese Steine hart, und schlagen un ter sich, oder mit Stahl Feuer. Und endlich haben sie in ihrer dußern Beschaffenheit die größte Aehnlichkeit mit künstlichen Glåsern. Unter denen, in diese Klasse gehörenden Steinen ist der Diamant zuerst und überhaupt die Edelsteine, diejenigen, so sich an Feinheit, Schimmer und Schönheit der Farben vor allen andern auszeichnens und dahin gehören: der Diamant, Rubin, der Topas, Smaragd, Beryll, Amethist, Hiacinth, Jargon, Chry folich, Turmalin, (Aschenzieher) Saphier, Chrysopras, Granat, der Opal, Chalcedon, Cacholong, Carniol, Lyns car, Onye, Weltauge, Ahat, Augenstein, Feuerstein, Sardonyr, Corallenstein. Und diese nennt man unachte oder Halbedelsteine: Hornstein, Jaspis, Lasurstein, Ja spis, Lasurstein, hornartiges Kobalders, Porphyr, Gra uit.

Glasartig Kupfererz, s. Glaskupfererz.
Glasatzung, f. Aehkunft auf Glas.

Glas auf eine Uhr zu setzen. (Uhrmacher.) Das Duhend Uhrgläser kann man jeht für 30 Er. haben; und es ist daher ein unnüßes Unternehmen, den Ring zwischen den Scharnierstücken aufzuschneiden, um sich nicht in Ges fahr zu sehen, ein Glas bey dem Eindrücken zu zerspren gen. Man wähle ein Glas, das nicht oval, nicht zu hoch, aber auch nicht zu niedrig ist. Dieses lehte kann man mit einem winklich gebogenen Drathe untersuchen, den man in das Glas legt. Diesen Drath hat man vorher auf die Uhr gestellt, daß seine Schenkel in dem Falze des Ringes standen, und die Spiße über der Minutenwelle ein Dach machte, ohne solche zu berühren. Hångt die Spiße dieses Draths im Glase frey; so ist es nicht zu niedrig, wenn es auch abgeschliffen werden muß. Viel an einem Glase schleifen wollen, ist der Mühe nicht werth. Lieber eine alte englische Feile gebraucht. Will man aber doch schleie fen, so muß es auf einem nicht sehr feinen aber recht fla chem Sandsteine mit Wasser geschehen. Ist das Glas rund umher mehr als die Dicke eines Nadelkopfs zu groß;

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so muß es vorher auf die Art, wie es die Glaser machen, mit einem Feilkolben oder mit einem Eisen, worein ein Kerb gefeiler ist, abgenaget werden; dieses darf aber nicht von innen nach außen zu, sondern von außen nach innen geschehen. Man feile oder schleife: in beyden Fällen hat man außer andern darauf Acht zu geben, daß das Glas rund umber zwey Facen bekomme. Die eine Face dient dazu, daß sich das Glas in den Ring eindrücken lasse, indem es denselben ein wenig aus einander zwingt. Die andere Fas re'ist deswegen da, daß das Glas in dem Ringe eine gute Haltung bekomme; denn ohne diese wird es sich drehen Laffen, wenn es schon vor dem Herausfallen gesichert ist. Diese Facen find allezeit das erste, was man an dem Gla se macht; weil, wenn man den Anfang mit dem Flach schleifen macht, es ausbröckelt. Ist es so weit gebracht, daß bey dem Einpassen nur eine Stelle, die einen Daus men breit ist, um eine Pferdehaarsdicke übersteht; so hat Das Glas sein Maaß. Man seht den Ring auf die Uhr, und sprengt es mit beyden Daumen ein. (Eine alte eng lische Uhr, deren Ring einen tiefen Falz hat, will ein hohes und dickes Glas haben, dessen unterste. Face stark abgeschliffen werden muß. Manche französische Uhr, de ren Zifferblatt sehr hoch liegt, nimmt fein dickes und uns sen flach geschliffenes Glas an. Wenn der Ring nicht schließen will, welcher Fehler zuweilen durch die Einses bung eines neuen Glases entsteht, so seht man ein andres auf, oder schleift dieses mit seinem Sande oder Schmer gel auf einem sehr converen Kochlöffel aus; denn vielleicht ist das Glas zu dick, und hält sich auf dem Rande des sehr hoch liegenden Zifferblatts, wie es bey franzóst schen Uhren insgemein zu seyn pflegt; oder vielleicht ist das Glas oval: dann drehet man es in eine andre Lage. Ein Glas, das sehr dicht in seinem Falze steht, kann nach Verschiedenheit des Ninges zwey ganz verschiedene Wire kungen hervor bringen. Ist der Ring sehr schmal, so er weitert er sich unten; seine Zarge klemmt fidy also nicht genug auf der Zarge des Mundstücks: ist der Ring ziem fich hoch, so verengert er sich hierdurch unten. Liegt die Ursache, daß der Ring nicht fest genug schließen will, an ben Scharnierstücken des Ringes, welche zuweilen etwas auswärts gebogen sind: so steckt man den Dorn durch die fe Scharnierstücke, und biegt sie vorsichtig mit der Zange ein wenig einwärts.

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Glasange, f. künstliche Augen..
Glasblaser. Eine freye Kunst. Sie verfertigen bey
Der Lampe allerley gläserne Figuren, Blasen und andere
Spielwaaren; auch Barometer und dergl

Blascord, ist ein neues von Herrn Beyer in Paris erfundenes musikalisches Instrument, welches die Form eines Fortepiano's hat, und wo die Hammer, statt an Saiten, an Olafer anschlagen. Franklin, der das erste erhielt, gab ihm den Namen Glascord.

Glasdecke, also nennt man ein Stück weißes, runs des oder viereckigtes, oder auf andre dienliche Art gestaltes tes Glas, welches man über die Miniatur- und Wachs, arbeit, Kupferstiche u, s. w. macht, sie defto sauberer zu

erhalten. Senft werden dergleichen auch über die Sacks uhren gemacht.

Glas einzubinden und einzubacken. (Glashütte.) Wenn das Glas nach der Vorschrift der Bestellung verfer tiget ist, so wird es von Weibsperfonen, nachdem die Sorten find, entweder einzeln, oder über einander, oder in einander gefeßt, in Stroh gefaßt und gebunden, auch oft eine kleinere Sorte in eine größere mit Heu oder Grummet gefüttert. Ist es eingefüttert und eingebunden, fo muß es feste stehen und nicht klappen, weil sonst unno thige Scherben befördert werden. Ist ein hinlänglicher Vorrath vorhanden, so wird in einem eckigten Kasten von nöthiger Größe eine Schicht Stroh, und darauf heu oder Grummet gestreuet, welches ein Bette genannt wer den kann. Auf diese Streu oder Bette wird das Glas reihenweise, so daß eins in das andere, auch, wo möglich, eine Reihe in die andere schließe, oder fest an einander liege und stoße, gelegt, und diese Schicht wieder wie vor bestreuet. Damit aber das Packen bequem geschehen könne, so werden zwey Bretter, so lang, als der Kasten breit ist, in den Kasten auf die Streue gelegt, auf welche der Pas cker kniet und tritt. Ist eine Schicht durchgelegt und ge streuet, so werden auch die Bretter wechselsweise fort ge legt, und tritt der Packer auf jedes eine Zeit lang, das Glas und Stroh zu schweren, daß sich das Stroh sehe, und der Kasten recht voll gepackt werden könne. Ist er voll, so wird noch eine Schicht übergepackt, mit dem Des ckel bedeckt, mit Steinen eingeschwert und alsdemi vernagelt. Wird ein solcher Kasten gehörig behandelt, so kann das Glas, ohne Bruch die weiteste Reise, zu Wasser und zu Lande, zurück legen.

Glaselektropbor, f. Elektropher des Herrn Oberts. Glafen, (Pfeifenfabrik) f. Streichen. Jac. s. Glaser. Schon 1373. waren diese in Nürnberg zünftig.

Gläser abzuschneiden. Dieses geschieht also: 1) man bindet einen Schwefelfaden doppelt oder einfach um den Hals des Glases, brennt ihn av, und wenn er abgebrennt, so sprengt man frisches Wasser an den Hals des Glases, so fällt das beliebte Stück ab; 2) besser aber geschieht es, wenn der Ort vorher mit einem Diamant oder Schmirgel umschnitten wird. 3) Geht es auch an, wenn man ci serne Rinken bey der Hand hat, diese werden geglühet, fie müssen aber genau an das Glas passen, und also um den Hals des Glases gehen. Dann läßt man wieder einis ge Tropfen kalt Wasser darauf fallen, so wird ein Riß ers scheinen, welcher mit den glühenden Rinken nachgefolget werden muß, bis der Sprung herum ist.

Glåser bermerice zu versiegeln. Die hermetische Versiegelung, wodurch die Gläser zugeschmelzt werden, wenn sie mit einer Materie, so circuliren soll, angefüllt, geschieht auf diese Weise: Nehmet einen irdenen Topf macht durch den Boden ein Loch, und steckt den Hals der Phiole durch, ungefähr einen queer Daumen groß, legt glühende Kohlen in den Topf rund um die Phisle, vers stärkt das Feuer, daß das Glas weich werde, und sich jusams

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si:sammen gebe, oder sich mit der Zange zusammen drå. den laffe, so ist es fertig.

Gläser in beliebige Form zu bringen. (Maler.) Da bauchig geformte Glaser zum öftern Bedürfniß für Maler und Zeichner werden, und dasselbe nicht an jedem Orte befriedigt werden kann, so wird das Verfahren der selben, fie in diesen Zustand zu versehen, daß sie nicht nur als Farbebehälter, sondern auch als Decke sauberer Malereyen und Zeichnungen dienen können, nicht unvill kommen seyn. Hierzu hat man zuforderst eine simple For me nöthig, welche aus schwachem und glattem Eisenbleche, entweder oval oder rundbauchig in Gestalt eines Löffels, so getrieben wird, daß am Nande desselben ein Stiel, der die erforderliche Länge hat, die Form in Kohlen zu bringen mit der Löthrohre auf Holzkohlen reduciren; denn der gen, nebst einem Deckel mit Charnier, um den Deckel be liebig auf und zu zumachen, und das darinnen befindliche Glas beobachten zu können, angebracht. Will man nun dem Glase die Gestalt der hierzu eingerichteten Form ge ben, so läßt man dem Glase die beliebige Größe, so für die Forme paßt, beym Glaser geben, schleist auf einem gemeinen Sandsteine die Ränder desselben glatt ab, und legt es in die Form, welche zuvor mit geschlämmter Kreis de ausgestrichen werden muß, bedeckt es mit beschriebenem Deckel, und bringt es in ein mäßiges Kohlenfeuer so, daß die Form waagrecht und ja nicht schief (außerdem auch das Glas dieses Versehen erfahren würde,) eingeseht wird, Sobald sich das Glas in die Form gezogen, so wird das Feuer sogleich gemindert (außerdem dasselbe in die Form auschmelzen würde) und das gänzliche Verlo. schen der Kohlen nach und nach befördert..

Glaserischer Kleiderschrank, s. Kleiderschrank. Glaserisches Polychrefifats. Man nimmt zart ge riebenen reinen Salpeter, bringe ihn in einen reinen Hes fischen Tiegel im Feuer zum Flusse, dann wirft man ein Löffelchen voll Schwefelblumen hinein, wenn dieses damit zu verpuffen aufgehört hat, wieder ein neues, und so fort, bis das lehte Löffelchen voll nicht mehr verpufft; den Ties gel läßt man noch eine halbe Stunde lang leicht zugedeckt im Feuer; wenn er erkaltet ist, so nimmt man den röth. lichten, bläulichten oder grünlichten Rückstand aus dem felben heraus, zerstößt ihn, löset ihn in heißem Wasser auf, feihet die Flüßigkeit durch ein Tuch, und kocht sie so weit ein, bis sich auf der Oberfläche ein Salzhäutchen zeigt. Glaferne Knöpfe, f. Blasknöpfe.. Jac. Glåferner Ambos, (Uhrmacher) s. Ambos. Gläserner Ballon zur Bereitung des Vitriolols. Diese haben fast die Größe eines Orhöfts. Man nimmt bey ihrer Verfertigung an das Blaserohr eine hinlängliche Menge Glasmase, blast anfangs, wie bey Verfertigung einer Flasche geschicht; alsdenn blåst man inwendig einige Both Wasser durch das Blaserohr. Dieses Wasser zer theilt sich in Dämpfe, und diese dehnen die Glasmasse schnell zu einem großen Umfange aus. Gläserner Mörser, s. Mörser.

Glasers, Silberglas, Silberglasers, Argentum vitreum Linn. Seine spezifische Schwere ist 7,2. Man findet es in Ungarn bey Schemmiß, und in Sach. sen bey Freyberg, besonders in der bekannten Grube Hime melsfürst. Man zerseht es, indem es etwa in 25mal so vieler, mäßig verdünnter Salpetersäure gekocht wird, bis der Schwefel gänzlich abgesondert ist. Das Silber wird durch Kochsalzsäure oder Kochsalz, nieder geschla gen und geschäzt. Die Blutlauge zeigt, ob ein andres Metall in der Auflösung enthalten ist.. Benn Gold darin ist, so bleibt es unaufgelöst; das fire Alkali wird jede andere, in der Auflösung enthaltene Materie nieder schla. gen. Auf dem trocknen Wege kann man es durch Schmel. Schwefel wird zerstreuet, und das Silber bleibt zurück; oder durch Schmelzen mit seines Gewichts an Eisenseil spånen, weil das Eisen den Schwefel aufnehmen und da mit verschlacken wird. Herr Klapproth sand durch die Zergliederung des blättrigen spröden Glaserzes von Groß. voigtberg, daß 100 Theile enthielten Silber 661⁄2, Spieß. glanzmetall 10, Eisen 5, Schwefel 12, Kupfer und Ar sentkź, Bergart, 1. Erells Annal. 1787. 2 B.7 St. N. 3. - Glaserzschwärze, Silberschwärze, Schwärze. * Man findet sie ungemein häufig in dem Innern der Hornerze von Johanngeorgenstadt. Sie hält oft 128 Mark Silber im Centner, und ist gemeiniglich locker und staubig, wie Ruß, fie färbt so stark ab, daß man sie ohne Selfe nicht wieder von Fingern bringen kann; sie braust mit Salpeter auf, ist ziemlich schwer, und bekömmt durch den Strich eine glänzende metallische Fläche, fast wie Glash erz oder Bley, wenn es geschnitten wird: durch das Wass her wird sie sehr fett und schmierig, und wenn sie sich in etwas dichterer Gestalt zeigt, so läuft unter dem Schwar gen immer auch eine Leberfarbe mit unter.

Glåser zu verlutiren, daß sie nicht zerspringen. Nehmet Sand, Eisenschlacken, pulverisirten Thon, jes des 5 Pfund, Pferdemist oder klar gehackte Scheerwolle 1 Pfund, pulverisirt venedisch Glas, Meersalz, jedes ¿I Loth c. Daraus macht eine Masse, mit dieser überzieht eure Glejer oder Retorten, bis mitten an den Hals, last es im Schatten trocknen. Oder nehmet gemeine fette Er de, temperirt solche mit Salzwasser, oder Ochsenblut, thut dazu wohl ausgeklopfte Kuhhaare. Ferner ein wenig des Capitis mortui vom Scheidewasser, Salpeter und Alaun, pulverifitt es, so ist es fertig.

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Glasfarben. Die Alten wußten schon, das Glas zu färben. Unter andern wußten sie auch das Glas schwarz zu färben, welches obsidianisches Glas genannt wurde, weil es so schwarz, wie der obsidianische Stein aussah, Zum Beweise des Alters dieser Kunst dient eine von den Mumien im Brittischen Museum zu London, welche Zier, rathen von grünen Glasknöpfen hat. Den finesischen Jahrbüchern zufolge hat unter der Dinastie, der Han, Gläserner Rahm, (Nadler) f. Rahm, gläserner. nicht lange nach Christi Geburt, ein König von Persien dem damaligen Kaiser von China schon Gläser von allem

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eis war, deffen Blätter die Römer statt der Glasscheiben in die Fenster festen. Diese Fenster von Matienglas wurden im ersten Jahrhundert, zur Zeit des Seneca, ers funden. Indeffen ließen vornehme Personen zu Rom die Oeffnungen der ihrigen auch mit ganz denne geschliffenen Agaten und Marmor versehen. Eben so machte man auch Fenster aus dünnem Horn, deren Tertullianus, im zweyten Jahrhundert, zuerst gedenkt. Der wahre Zeitz punkt, wo die Glasfenster gebräuchlich wurden, ist noch nicht entdeckt. Im Jahr 1755. fand man in der Ville vor Pompejt, welcher Ort zur Zeit des Titus durch ein Erdbeben versant, in einem Zimmet, unterhalb der Trep pe, Bruchstücke von großen Glastafeln oder Tafelscheiben, woraus man schließen will, daß das Glas schon vor dem Jahr 81. n. E. G. wo Titus starb, zu den Fenstern ges braucht worden sey. Die erste sichere Spur der Glasfens ster ist aber erst aus dem dritten Jahrhundert, und finder sich beym Gregorius von Tours, aus welchem erhellet, daß die Kirchen im dritten Jahrhundert Fenster von ges färbtem Glase erhielten. Eine andere Spur davon findet fich beym Lactantius, der zu Anfange des vierten Jahr hunderts lebte. Im Jahr 674. ließ der Abt Benedift, zu Erbauung der neuen Abtey von Weremouth, aus Frank reich Glasmacher nach England kommen. Papst Leo II. der im Jahr 795. die papftliche Krone erhielt, ließ gefär te Glasfenster in die Laterankirche sehen und im Jahr 726, ließ Wigfried, Bischof von Worcester, Künstler nach England tommen, die Glasfenster machen konnten. In Deutschland gabs schon im zehnten Jahrhundert gefärbte Glasfenster. Gazpert, der von 983. bis 1001. 2bt in dem Bayerischen Kloster Tegernsee war, gedenkt, in eis nem Schreiben an den Grafen Arnold, der buntfarbigen Fensterscheiben. Als am 7. Jul, 1696, die Sanct Egidii Kirche zu Nürnberg abbrannte, fand man in dem Glafe eines Fensters die Jahrzahl 1140, in welchem Jahre diese Glasfenster, f. auch Fenster, In alten Zeiten wa Kirche von Kaiser Conrad III. gebauet wurde; woraus ren dieselben nicht gewöhnlich, ob man gleich schon lange man schließt, daß es schon damals in Nürnberg Glafer die Bereitung des Glases verstand. In den Häusern der und Fenstermacher gab, die aber erst 1569, in ein ordents Morgenländer, deren Außenseite, die an der Strasse liches Handwerk gebracht wurden. In Frankreich bedien lag, gewöhnlich gar keine Fenster hatte, fand man statt te man sich anfangs, statt des Glafes, des Marienglafes, der Glasfenster, in denjenigen Seiten des Hauses, die des weiß gefottenen Horns, in Del getränkter Papiere den innern of umschlossen, entweder Vorhänge oder und dünne geschabter Leder. Die ältesten noch vorhande auch Jalousien, 8. i. Gitterfenster, deren breite Queer nen buntfarbigen Glasfenster daselbst sind aus dem gibölf leisten beweglich waren, fo, daß fie sowohl horizontal, als ten Jahrhundert und befinden sich in der Kirche der Abtey schief geschoben werden konnten; im Winter überzog man zu Saint Denis; fie scheinen noch von dem vorigen Ges fie mit durchsichtigem, in Del getränktem Papier. Die baude dieses Tempels aufbewahrt zu seyn, welches der Sineser bedienten fich zu ihren Fenstern sehr seiner Stof Abt Suger, ein Günstling Ludwig des Dicken, vor 1140," fe, die mit einem glänzenden Lack überzogen waren, in" aufführen ließ. Suger ließ sogar viele Saphir zu Pulver ber Folge aber nahmen sie statt der Fensterscheiben gestoßen und unter das Glas mischen, um ihnen die Lasers schliffene Austerschalen. Bey den Römern vertrat der Laal farbe zu geben. Im Jahr 1180. fieng man in England pis fpecularis die Stelle des Safes. Die Aften be an die Fenster der Vornehmen mit Glas zu versehen. schreiben denselben als einen durchsichtigen Stein, der sich Jim J. 1350 wollten die Kirchen in Frankreich Glassens in dünne, Blätter spaltete, welche das Sonnenlicht durchster haben, In eben dem Jahre wurden in Frankreich die feheinen ließen, aber doch die Hitze desselben zurück hiel Fenster von ungefärbrem oder weißem Slafe üblich. Um ten, woraus man deutlich sehen kann daß gedachter das Jahr 1458 rechnete es Aeneas Sylvius noch jur Stein nichts anders, als unser Marienglas oder Frauen größten Pracht, die er in ien fand, daß die meisten

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