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so werden die Erzposten, so wie man sie zur Beschickung mit den Schlichen nöthig hat, hergenommen, dem Pochys und Mühlwerke vergewogen und mit Bemerkung des Ges halts übergeben. Die vorgewogenen seinern Scheidewers te werden vorläufig durch in messingenes Drathfieb, defe sen Löcher etwas mehr als eine Einie im Quadrat betragen dürfen, durchgelassen, um eines Theils das Mehl von dem Sande abzusondern, andern Theils aber den Sand entweder sogleich auf die Mühle, oder, wenn er zu gros wäre, in den Sah des Pochwerks aufzutragen. Die grb bern Scheidewerke werden gerade zu nach dem Pochwerke gebracht, und zu 3-4 Trögeln in die vorne geschlossenen Pochlaße eingetragen; jeder Sah ist auf 3 Pocheisen, des ren jedes 40-45 Pfund wiegt, vorgerichtet. Die Un terlage oder Sohle, auf welchen die Pecheisen auffallen, sind von Eisen gegossen. Um das Verstauben zu hindern, werden die Erze von Zeit zu Zeit mäßig mit Waffer bee sprißt. Broen Jungen schieben das Erz mit allen drey Sas chen mit Schaufeln beständig unter die Pochstämpel oder Schießer. Ist das Erz gehörig gestampft: so werden die Pochstämpel ausgehängt, die Schubbretter des Sahes ausgeheben, das gevochte Erz herausgenommen, und zum Durchsieben abgegeben. Die Rohleche, Hüttenspeisen und Schwarzkupfer tönnen auf eben diese Art, nur mit der Vorsicht, gepecht werden, daß besonders die zwey leßtern, ihrer leichtern und den Arbeitern sehr beschwerlichen Verstaubung wegen, welche zugleich einen beträchtlichen Silberabgang verursachen würde, ungleich mehr als die Erze beneßet werden müssen. Am füglichsten aber werden sie naß gepocht; und das aus dem Pochsaße ausfließende Mehl in besonders dazu vorgerichteten Sümpfen, zu Ber meidung der Abgänge, aufgefangen, aus welchen diese Schliche alsdenn ausgestochen, getrockner und zur Verroflung abgegeben werden. Mit dem abwechselnden Verpo chen und Durchsieben der Erze wird so lange fortgefahren, bis der Abgang sder After des Sieben einem mäßig gro ben Sande am nächsten kömmt. Der von den Sieben abfallende und zum Zermahlen schickliche sandförmige After wird sodann auf die Steinmühle gegeben, der Laufer mit einem hölzernen Gehäuse wohl verwahret, und nur dee Schutschlund offen gelassen. Nachdem der Laufer höher oder niedriger gegen den Bodenstein gestellt werden, wird auch mehr oder weniger von diesem After aus dem Schüt kästchen auf den Bodenstein herabgebeutelt; und von dem feinern oder gröbern Drath oder Haarfiebe, das an der Mündung der Mehlbutte angebracht ist, so wie von dem sanftern oder stärkern Rütteln die Schiebkästchens, das in einem verschlössenen, mit zwey Abtheilungen und eben so vielen an der äußern Seite angebrachten, und zum Aust äumen des Erzmehls bestimmten Schübern verfehenen Mehlkasten sich befinden, hängt es auch ab; ein feineres oder groberes Mehl zu erhalten. Jenes Mehl, das durch das Siebkästchen in der vordern Abtheilung des Mehlkastens durchfalit, wird zu dem übrigen schon durchs gefiebten Mehle gestürzt, und in hölzernen Behältnissen mir groben leinenen Zeuge bedeckt; jenes aber, welches in

Vére mit dem Quecksilber verwandte Metalle von den bey gemischten Unreinigkeiten scheide, oder auch: die durch die Berquickung in die feinsten Theile aufgelösten Metalle zu fonst einem mechanischen Gebrauche auzuwenden. Durch diese Arbeit kann man Erze aus ihren Minern, auf eine viel wohlfeilere Art als durch das Schmelzen im Feuer, herausziehen. Das Quecksilber hat die Eigenschaft, sich mit verschiedenen Metallen und Halbmetallen, 3. E. mit Gold, Silber, Kupfer, Zinn, Bley, Wißmuth und Zink zu vereinigen; foll nun die Vereinigung zum Vor theil der Erzscheidung geschehen; so muß das zu verqui dende Gemenge durch Pochen, Mahlen und Durchsieben mechanisch zerkleint und zertheilt werden, um dadurch die Oberfläche desselben, oder eigentlich die Berührungspuncte, zu vermehren; 2) das genugsam zerkleinte Gemenge vers röstet werden, um, nebst dem entblößten Antheile ber edlen Metalle, auch den eingehülten Ueberreft derjel ben aus den Ezen durch die Abschwefelung; aus den me tallischen und halbmetallischen Mischungen aber durch die Berkaltung der unedlen Metalle und Halbmetalle zu ents wickelns 3) die verrösteten Zeuge müssen mit Küchensalz, wenn solches nicht schon vor der Verröstung zugeseht wote den ist, mit zureichendem Wasser und mit einer verhältniß mäßigen Menge Quecksilber durch eine bestimmte Zeit, und so angerieben werden, daß das, durch eine ununter brochen fortdauernde Bewegung durch die ganze Masse vertheilte Quecksilber das Gemenge in mehrern Puncten berühren, und so den entwickelten Gold- und Silbertheil chen öfters begegnen, und sich damit vereinigen könne. Die Verquickung der Gold- und Silberhaltigen Gemenge insonderheit fordert bey Berg- und Hüttenwerken folgende Arbeiten: 1) Das Pochen, Mahlen und Durchfie ben, 2) das Verrosten, 3) das Anreiben, 4) das Verwaschen der angeriebenen Gemenge, 5) das Durchpreffen des filberhaltigen Quecksilbers, 6)das Durchglüben des erhaltenen Amalgama; 7) das Deftilliren des durchgepreßten Quecksilbers, 8)das Antreiben oder Feinbrennen des durchglübeten Amalgama, 9) die Benutzung und zu gute Brink gung der etwan noch baltigen Rückstande. Das Pochen und Mablen der Scheideerze, Rohsteine, (Leche) Schwartupfer und Hüttenspeise, dienet lediglich dazu, um die zu verquickenten mineralischen Kör per zu verkleinern, um eines Theils die verschiedenen Erze mit den schon gepochten Erzschlichen desto besser vermengen und beschicken zu können, andern Theils aber, um sie mit dem beygemischten Küchen oder Steinsalze, zweckmäßiger und vollständiger verrösten zu können. Diese Arbeit ge schicht auf besonders dazu bestimmten und vorgerichteten trocknen Stampf und Mühlwerken, weil die naffen Poch. werke bey den Erzen größere Silberabgange verursachen würden. The man zu dem Verpochen und Vermahlen der Erze schreitet, muß ihr Gehalt gehörig untersucht, bestimmt und jede Erzpost mit ihrem Gewichte und Ge halte in der Werksrechnung in Empfang genommen wer den. Ist der Gehalt und das Gewicht einmal bestimmt:

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Der

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weniger antoesenden Schwefel durch eine angemessene Hige in größerer cder geringerer Menge abgeschieden wird; so geht man viel sicherer, wenn man sich zur Aufschließung der Erze und metallischen Mischungen mehr auf die Koche saizsäure, als auf die Vitrichsaure verläßt. Obschon num das den gehörig verrösteten Echlichen bey der Anquickung selbst zuzutheilendde Küchen oder Steinsalz dieser Absicht einigermaßen entspricht; so leistet solches doch weit bessere Dienste, wenn es den erzigen oder metallischen Schlichen, sie mögen beschaffen seyn, wie sie wollen, nach einem ge wissen, blos durch die Erfahrung zu bestimmenden Verhalte nie, noch vor der Verröstung zugetheilet und unmittels bar mit demselben verröstet wird. Die Verröftung ges schieher auf eigenen Flammöfen mit Flammfeuer, zu dess sen Unterhaltung nur das schlechteste, dünnen Aesten und Ruthen bestehende Reißholz bestimmt ist. Diese Flammofen bestehen aus zwey Heerden, die zusammen 11-12 Schuh lang und/s Schuh breit sind; aus einem Fezerroste, einem Rauchfange und einem mit dem Flüge gegefticbkammern verbundenen und mit mehrern Queerble chen versehenen Schornsteine. Bey Vermischung der zu verrößeren Erze und Schliche richtet man sich in Nieders ungarn nach dem Verhältnisse der Erz- und Schlicherzens gung oder der Gruben und Pochwerksgefälle, deren legs tere gemeiniglich zwey Drittel der erstern betragen, und in Rücksicht auf das im Gemenge enthaltene Silber, nach einem durch die Berechnung und Entgegenhaltung der Pro ben und Hüttenanschläge jedesmal vorläufig bestimmten Gemein oder Durchschnittsgehalte; so wie man auch das Maaß des zu zutheilenden Kochsalzes nach der Menge und dem Schwefelantheile der Erze und Schliche bestimmt. Man nimmt z. B. bey dem Amalgamirwerke in Niederungarn auf eine für den, Rostofen bestimmte Schicht oder Vormaß von 30 Centner ein Drittel gemahlner Erze und

der hintern Abtheilung über das Siebkästchen herabrollct, wird so lange wieder auf die Mühle geschüttet, bis alles gehörte zu feinem Mehle gemahlen worden ist. Wenn un eine ganze Bormaß oder Vorwage von 30 oder 40 Zentnern auf diese Art vorbereitet ist; so wird das ganze Mehl roieder abgewogen, eine Probe davon genommen, und der Gehalt des Erzmichls und das Gewicht mit jenem der verstampften Erze verglichen, der etwa sich ergebende Verstaubabgang oder Gerichtszugang, welcher nur von der Abnühung der porphirartigen Mühlsteine hergeleitet werden kann, erhoben; und endlich das erzeugte Mehl bey der Mühle in Ausgabe gestellt, bey der Rösthütte aber, wohin es in hölzernen Tragbottigen abgeliefert wird, in Empfang genommen, um es dort mit den Poch und , Waschwerksschlichen verhältnißmäßig zu verniengen und zu verrösten. Das mit einander verbundene Stampf- und Mühlenwerk wird von einem 20 Schuh hohen unterschlach tigen Wasserrade umgetrieben, au dessen Stelle ein Stin rad und 3 Kammråder angebracht sind. Das erstere greift in das Getrieb einer Nebenwelle ein, in welcher bey prey Sahen oder Abtheilungen neun Pochstempel, nebst einem den Umtrieb erleichternden Schwungrade vorgerichtet sind; die Kammråder hingegen bewegen die Getriebe der wage rechtstehenden, und in die Trillinge der Mühlsteinspindeln eingreifende Kammråder. Will man übrigens Erz oder Ealz mahlen, so müssen die Spindeln der Mühlsteine, die aus den festesten und dichtesten Eteinen gehauen werden, im Bedenstein öfters verkeilt, und unter den Wirbel des Laufers mit Filz oder Leder verwahrt werden, weil sonft die Erzkörner sich zu geschwind zwischen der Spindel und dem Bodensteinklößel einreiben, die Spindel wankend machen, und die Zwischenräume zur Versplitterung des Mehls erweitern würden. Es würde übrigens nicht vor theilhaft seyn, die Arbeiten bey dem Mahlen und Pochen in das Geding zu geben, weil die Müller und Arbeiter Wasch- und Pochwerksschliche, oder der erstern und dadurch nur vericitet wurden, die Arbeit zu übertreiben, der lehtern, die nach diesem Verhältnisse 7-8 Lth. im und nur auf eine große Erzeugung, nicht aber auf die erfor- Zentner enthalten, und seht diesem Gemenge gemeiniglich derlichen Eigenschaften und Feinheit des Mehls zu sehen. 8 pro Cent reinfalz zu. Die Niederungarischen Sil Was die Rostung der zur Anguidung vorbereite beverze und Schliche, welche verquickt werden, bestehen ten Schliche anlangt, so hat dieselbe die Absicht und aus Roth und Weißgülden, weichen und spröden Glas den Nußen, daß mit der Beyhülfe des Feuers und der erzen, größtentheils aber aus Silberglanze, filberhaltigen Luft die Erze zerlegt, der Schwefel derselben abgetrieben, Kiese, Silbermulmen, Bleyglanz und Blende, die meis die metallischen und halbmetallischen Theile in einen kalkstens in Quarz, selten in Kalk und Gipsspath, gewöhnlich förmigen Zustand verseht, und auf diese Art die eingeschloß fenen edlen Metalle von ihrer Hülfe befreyt und in metal lischer Gestalt dargestellt werden, Berröstet man die Er se in der Absicht, um die eingehüllten Gold und Silber theile nach der Abschwefelung zu entwickeln und zur nach folgenden Verquickung vorzubereiten; so kann es zwar, wenn Schwefel genug bey den Erzen ist, auch ohne aude re Zusätze geschehen. Da aber, nach der Amalgamations theorie und denen bey der Berröftung zu beobachtenden Grundsäßen, die zur Zerlegung des beyin Anquicken zu zutheilenden Küchensalzes, unentbehrliche Vitriolsäure nur nach dem Maaße wirken, und die Enthüllung der Gold und Silbertheile bewirken kann, als sie aus dem mehr oder

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aber in Zinebel (Sinopel) und in einer Art Mergel, die größtentheils aus Kiesel, Alaun und Kalkerde zusammengescht, bald mehr bald weniger erhärtet, und die ges meine Gangart der Niederungarischen Silbererze ist, bey den dortigen Bergleuten aber Epath heißt. Ist der Flammofen gehörig ausgewärmt und ausgeheißt worden; so werden die Thüren der Flugstübekammern geschlossen, die Schubbleche der Schornsteine und Rauchfänge zugeschos ben, die Vormassen oder Schichten, auf die obere gepfla sterte Fläche des Flammofens zu 30 Zentner vorgelaufen, mit dem bestimmten Salze oder auch Kalkzusaße nach der gauzen Ausbreitung der Schicht übersiebet; dann mit Rechen und Krücken sorgfältig nach der Länge und Breite

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gendes, dråthernes Sieb, das in einen wohl verschlosse: nen Kasten eingeschlossen ist, sich ergießer, wo alsdann die durchfallenden seinen Theile in der hintern; die über das Sied herabrollenden gröbern Theile aber in der vor dern Abtheilung des Mehikastens aufgesammlet werden. Bey dieser Arbeit und Vorrichtung kommt es vornehmlich darauf an, die Walzen, nach der Beschaffenheit der Ges menge, näher oder weiter aus einander zu stellen; dem Siebe ciften angemessenen Fall und eine anpassende Er schütterung, so wie dem Schüttkasten eine queckmäßige Bewegung zu verschaffen, den Mehlkasten wohl zu verk schließen und zu verwahren, jede Abtheilung des lehtern mit genau passenden Schiebern zu versehen, und dadurch den Verstaubabgang, wo nicht ganz, wenigstens doch so viel möglich), zu vermeiden. Durch die Schieber der hins ter: Mehikastenabtheilung werden die Mehle hervorge räumt, und in einem besondern auf 1000 Zentner vorges richteten Mehlkasten zur fernern Berquickung aufbewahrt. Durch die Seitenöffnang der vordern Abtheilung aber werden die durch das Sieb herabgerollten gröbern Theile und Körner hervorgezogen, auf einen neben dem Siebe werk angebrachten Mühlsteine aufgetragen, und zur ge hörigen Feine vermahlen, sodann aber zu den übrigen fei nen Mehlen gestürzt, und zur Anreibung vorbehalten. Bey dem Verquicken, Anreiben und Sieden der Gemenge tommt es auf die gehörige Menge Quecksilbers an, das man hinzuseßt, wobey man immer lieber zu viel als zu wenig thun kann. Das Verhältniß desselben ge gen die anzureibende Gemenge ist beynahe allezeit 1 zu 2, d. i. ein Zentner Quecksilber zu zwey Zeutnern Gemenge; indessen reichen auch meistens 50 Pfund Quecksilber zu 2 Zentnern Gemenge, wenn sonstens bey der Verquickung" gehörig zu Werke gegangen wird. Die kupfernen Amais gamationsgefässe müssen am Boden und an den untern Seitenwänden eine angemessene Stärke und Dicke, ven etwa bis Zoll, und eine abwärts zu laufende Vertie fung haben; durch das lettere kömmt das Quecksilber hö her zu stehen, und kann alsdann, wenn der Ruhrrechen so eingehängt wird, daß er vom Boden kaum bis ein Zoff abstehet, um so besser umgetrieben werden. Auch muß beym Anreiben in Kesseln ein gehöriger Grad der Wärme, (daven hernach gesagt werden wird) angewen det werden, weil dies mehr Vortheile giebt, als das falte Anquicken. Am Wasser muß dem Gemenge nur so viel zugetheilet werden, als nöthig ist, das Erz und Schlichgemenge vollständig durchzuweichen und flúžia zu machen. Das eigentliche Maaß des Wasserzusages muß indessen, nach Verschiedenheit der Maasse und nach der Eigenschaft der Gemenge, jedesmal durch die Erfahrung genauer bes stimmt, und alsdann der erforderliche Wasserstand entwe der im Kessel selbst angemerkt, oder an einem hölzernen Maaßstabe, der den Arbeitern zur Richtschnur dienen kann, bezeichnet werden. Die Bewegung der Rührma schine, die, nach Beschaffenheit des Aufschlagewassers, langsam, oder, welches vortheilhafter ist, gesch.vinder im Umtrieb gesetzt werden kann, geschiehet durch einen an

wind mehrinalen queer durcheinander gemischt, um die
Zusäße durch das ganze Gemenge desto genauer zu vers
theilen. Hierauf wird die in ihrem Quadratumfange
gleich hoch ausgebreitete Vormaaß mit einer hölzernen
Leche in mehrere gleiche Theile abgetheilt. Von dieser
Schicht werden sodann bey der geschlossenen hintern Flam
menofenthûre, deren Oeffnung einen großen Verstaubab,
gang verursachen würde, oder 8 Zentner der Vormaasse,
mittelst eines durch die untere Wölbung des Ofens vorges
richteten Schlauches, auf den hintern Heerd herabgelas
fen, wo sie wegen der feuchten Pochwerts, und Wasch.
werksschliche, die mit den Erzen in die Beschickung kom.
men, nach geschehener Ausbreitung abtrocknen, und so
dann auf den untern Röstheerd, auf welchem die eigentlis
che Röstung geschiehet, herabgeschoben werden. Dieser
Abgang des obern Heerdes wird abermals mit abzutrock
nenden 8 Zentnern der Vormaaß erseht. Die Kunft des
Röstens beruhet vornehmlich auf der geschickten Richtung
des Feuers, deffen Unzulänglichkeit eine unvollständige
und langsame, das Uebermaaß aber eine größere Abgänge
nach sich ziehende, zu schnelle Verröstung verursachen
würde. Man werke überhaupt, daß man, besonders
wenn der Flammofen, welcher Tag und Nacht ununter
brochen im Umtrieb erhalten wird, schon erhißt ist, bey
Herablaffung des Erzgemenges von dem obern auf den
untern Heerd, das Feuer ganz måßig, und höchstens mur
mit einzeln Holzbündeln unterhalten, und das Gemenge
mit eisernen Rechen, die mit 4 bis 8 Zoll hohen Kämmen
versehen sind, beständig auf- und abrühren und wenden
müsse. Die metallischen Geménge erscheinen nach der Ro-
ftung und bey ihrer Verkühlung mit einer braungrauen
oder auch dunkelgrauen, die Leche aber, die bleyischen
ausgenommen, mit einer mehr oder weniger gesättigten
rothen Farbe. Ueberhaupt sind bey metallischen Mischun
gen das Steigen und Sinken der Gemenge, ihre eigene
Farbe, und der scharfe Geruch der Salzsäure, die sicher
Ren Merkmale einer genauen und sichern Verkalkung der
Mischungen, ehne welche die Gold und Silbertheile
sonst eingeschlossen bleiben würden. Das Durchlassen
und wiederfieben der gerösteten Zeuge würde unnos
thig seyn, wenn man von der Feinheit derselben ohnedem
versichert ist. Dennoch muß man auf die allenfalls wah:
rend des Verröstens entstandenen Ballen Rücksicht neh
men, und zu erforschen suchen, ob sie sich im Wasser auf
lösen und zertheilen lassen? In welchem Falle diese Ar
lassen?
beit entbehrlich ist. Dieses wiederholte Durchsieben und
Durchlaffen geschiehet durch ein eigenes hiezu vorgerichte
tes Walzsiebwerk, das entweder durch Wasser, oder, in des
fen Ermangelung, durch ein riebrad im Umtrieb erhals
ten wird. Das gemahlne Gemenge wird in einen, mit
einem Schüttkasten, wie bey den Mühlen, versehenen
Trichter aufgeschüttet, vermittelst einer mäßigen Bewe.
gung des Schüttkaftens zwischen zwey metallnen, gegen
einander sich bewegenden Walzen gelassen, von welchen
bas zerdrückte oder zerquetschte Mehl der Ballen und Sins
ter auf ein 5 Schuh langes und 20 Zoll breites, schief lies
Technologisches Wörterbuch V. Theil.

dem

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macht wird. Alsdann werden, nach Erforderniß, 50, 75 bis 100 Pfund Quecksilber in jeden Kessel eingetragen, der allenfalfige Ansah von den Seitenwänden mit hölzer nen Schaufeln herabgeschoben, die Kessel bedeckt, der Ofen angefeuert, die Triebmaschine fleißig geschmieret, und ets was geschwinder angelassen, die Reiber oder Wirbel der. Getriebthürchen mit Keilen befestiget, und so die Rührs rechen in den Kesseln, bis diese aufgehoben werden, in Umtrieb erhalten. Man bedeckt die Kessel mit genau ans passenden, aus 1zólligen Brettern verfertigten, Deckeln, die sich an das Spannholz des Kessels anschließen, um die schnellere Verdünstung des Wassers, und die daraus entstehende Verdickung des Gemenges zu verhüten, welches verursachen würde, daß sich das Gemenge an die Seitenwände des Kessels fest anlegte. Es muß in dieser Absicht während dem Sude und der Anreibung auf das gehörige Maaß des nach und nach verdünsteten Wassers gesehen, die Deckel öfters abgehoben, der Stand des Wassers oder die Höhe des queckmäßig verdünnten Gemenges entweder dem Augenscheine gemäß beurtheilet, oder auch nach dem im Kessel selbst angebrachten Merkzeichen, oder, mit einem hölzernen Maaßstabe erforscht, und der Wasser abgang durch einen mäßigen Nachguß warmen Wassers wieder erseht werden, ohne das Gemenge mehr als nöthig verdicken zu lassen. Das Feuer ist hinlänglich, wenn die Gemenge nur in einer Hiße von so bis 60 Grad des Reaumürschen Thermometers erhalten werden. Die Ges schwindigkeit des Triebwerks muß jedoch so beschaffen seyn, daß der Rührrechen bey jedem Schub des Kammwagens 2mal, in einer Minute aber 14 bis 16mal hin und her getrieben werde. Das Schmieren der Zapfen, der Triebs stöcke und Kämme muß auch nicht aus der Acht gelassen werden. Eben so muß die Triebmaschine, die schon vor der Füllung der Keffel in Bewegung gebracht werden muß, immer in Bewegung bleiben. Ist die Zeit, binnen welcher die Gemenge ganz verquickt werden können, schon durch mehrere Schöpfproben bestimmt und durch die Ers fahrung fest geseht worden; so wird zur Aufhebung geschrits ten, welche mehrere Arbeiter erfordert und beschäftiget, deren einige die Kehel ausheben, ausgießen, zur Maschine förden; andere die angequickten Gemenge verwaschen; andere die Kessel wieder füllen; andere das Quecksilber durchpressen, und endlich andere die durchgewaschene Rücks stände des vorigen Tages aus den Sümpfen ausstechen und hinwegschaffen müssen. Bey dem in der Glashütte in Niederungarn errichteten Amalgamirgebäude werden 40 Kessel, jeder mit 2 Zentnern der gerösteten, und nach der Röstung wieder durchgesiebten Erze und Schliche durch acht Personen, nämlich durch 4 Vorläufer, einen Suds meister, einen Gehülfen, einen Zimmermann und einen Wasserträger, von 1 bis 4 Uhr Nachmittags, folglich in 3 Stunden, gefüllet, und die Oefen in der Nachtschicht durch 3 Personen, einen Submeister, einen Sudknecht und einen Zimmermann abgewartet. Des Morgens zwis schen 6 und 7 Uhr werden die Kessel zu 10 auf einmal nach einander durch 3 Hafpelzieher, einen Sudmeister,

sem Wasserrade angebrachten krummen Zapfen, der einen waagerechten, auf festen Unterlagen und metallnen Rådchen ruhenden Kammwagen hin und herschiebet, dessen Kämme in die Trillinge oder Getriebe der Rührspindel eingreifen, deren lettre durch den Schuh langen Schub des Wagens zweymal im Umkreise getrieben wer den. Die hölzerne Rührtechen müssen unten mit einem, mit der Vertiefung des Kesselbodens und der Richtung der Seitenwände übereinstimmenden, jedoch nicht anstrei henden, Zirkelschnitt versehen seyn, wenn sie in das Quecksilber gehörig eingreifen, und dasselbe in stärkere Vermischung mit dem Ganzen bringen sollen. In Rückficht auf die Zeit hat man gefunden, daß aus einigen der Gemenge, binnen 8 und 10; bey andern aber erstlich zwischen 12 und 15 Stunden, das Silber und Gold ganz zur Verquickung gebracht werden könne. Man pflegt aber nach verflossenen 6 Stunden, von 2 zu 2 Stunden, eine Probe mit einem krumm gebogenen Schöpflöffel aus zuheben, den ausgehobenen Schlich von der Quecksilber Menge gehörig auszuwaschen, zu trocknen und auf Sil ber zu probiren. Aus dem Unterschiede des gefundenen Gehaltes schließt man denn auf die zulängliche Zeit. Die Kupfernen Kessel oder Amalgamirgefässe sind in gemauerte Defen, die an der Oberfläche mit breiten, 24 Schuh ins Gevierte, betragenden Quadersteinen gepflastert sind, ver fenkt, und haben gegen den obern Rand Ringe, welche in die Falze cinpassen, die in die Quadersteine rund um. den Kessel Löcher eingehauen, und zur Schonung der Steine, mit einem andern flachen Ringe belegt sind, so, daß jeder Kessel genau und waazrecht auflieget. Sollen nun die Kessel gefüllt, und im limtrieb gesetzt werden; so muß in jedem derselben, wenn das Triebwerk angelassen wird, vorher die, mit dem Triedrechen versehene Spindel insbesondere eingerichtet werden. Um den gehörigen Abstand des Rährtechens vom Boden des Kessels zu erzie len, wird der Trilling der Rührspindel durch dickere oder dünnere scheerförmige, die Are des Tillings umfassende, gestählte und gehärtete Unterlagen entweder erhöhet oder niedergesenkt. Un aber zu verhindern, daß der Rührre chen die Seitenwände des Kessels nicht berühre, wird des fen Spindel mit dem Spann oder Zwangholze einge ch'effen, welches an die Handhaben des Kessels durch Kei le festgemacht, und im Mittelpunkte mit einem Einschnit te und mit einem die Waize der Spindel umfassenden Halseisen versehen ist. Sind die Spindeln und Rührrechen auf diese Art eingerichtet, und die Trillinge oder Ges triebethürchen in die Kämme des Schubwagens eingehängt worden; so werden in jeden Kessel ohngefähr 16 Wiener Maaß Wasser gegossen, dann zwey Zentner des gerösteten Gemenges lan sam hinein geschüttet, und nochmals mit eben so viel Wasser verdünnet, so daß bey Erzen und Schlichen das obere Kreuz des Rührrechens; bey metalli fchen ungleich schweren Gemengen aber, die auch wegen thres kleinern Umfangs kaum 24 Maaß Wasser erfordern, nur das untère Kreuzholz ein Paar Zoll hoch bedeckt, und das Gemenge einer etwas verdickten Brühe ähnlich ge

Sud.

1

die von Glockenspeise gegossen ist, herein gelassen werden, damit das Quecksilber die inwendige Mündung der Pipe, die gerade unter den Spindelzapfen einkommt, genüglich überdecke, und auf diese Weise das Eindringen der Schil che verhindert werde, die sonst die Pipe verstopfen und die Abzapfung des Quecksilbers hindern, und, selbst bey der Lüftung der verstopften Pipe, das ausströhmende Quecksilber und Amalgama verunreinigen würden. Hat man diese Vorsicht gebraucht, so werden die von der Aufs senseite des Waschbottichs angebrachte Ablaßzapfen oder auch Pipen, derer mehrere in 8-10 zolliger Entfernung angebracht sind, geschlossen, das Treh- oder Wasserrad angelassen, durch dieses das Kammrad und die Rührspindel in Bewegung gefeßt, die aus dem Südofen einzeln ausgehobene Kessel in einen leeren Kessel ausgegossen, dies ser sodann in einen flachen eisernen Ring, der sich zwischens zwey Stüßen eines besonders dazu vorgerichteten Karrens hin und her bewegen, und im Gleichgewichte verbleiben kann, eingesperret, und zum Waschbottiche längst einen von Brettern geschlagenen glatten Brücke geführt, und weil der Waschbottich erhöhet seyn muß, damit unter dem selben das Quecksilber abgelassen werden könne, mit einem Haspelzuge in die Höhe über eine schiefe Fläche, oder, wa es die Lage des Orts zuläßt, auch senkrecht hinauf gezo gen, und in den Waschbottich, nachdem das Gemenge mit hölzernen Schaufeln aufgerührt worden ist, ausgegos sen, und der Kessel mit Wasser ausgespühlt; worauf die Kesselzieher ungesäumt zum Südofen eilen, um das ans gequickte Gemenge des in der Zwischenzeit ausgehobenen zweyten Kessels abzuholen. Damit die Schwankung des flüßigen Gemenges und die dadurch leicht erfolgende Ver splitterung verhindert werde, so wird in den Fuhrkesset. eine große, und mehrere Pfund schwere, hölzerne Scheibe gelegt, welche das flüßige Gemenge auch bey einer schnellen Bewegung des Zugwagens im Gleichgewichte erhält, und die Ausschwankung desselben verhindert. Die Gemenge sehen sich größtentheils über das Quecksilber, während daß sie aus dem Ofen gehoben, und zur Waschmaschine gebracht werden, weswegen sie auch sodann beym Aus gießen der Südkessel, als auch vor Ausleerung der Fuhr. keffel, mit Schaufeln wohl aufgerührt, ausgeleert, und mit Wasser angespühlt werden müssen, weil sonst ein Theil der Gemenge und des Quecksilbers zurück bleiben, und mehreren Versplitterungen unterliegen müßte. So moie. nun ein Kessel nach dem andern in dem Führkessel, und aus diesem in den Waschbottich ausgegossen wird, so smchen die in dem flüßigen Gemenge schwimmenden Queck fülber und Amalgamatheile, bey der ununterbrochenen. Umtreibung der Rührspindel, durch ihre eigenthümliche Schwere unter zu sinken, und sich auf dem gegen die Mits te etwas concaven Boden zu versammlen; die Erz- und Schlichtheilchen hingegen werden im Wasser, durch die Bewegung der Spindel, schwebend erhalten, die sich sonst zugleich setzen und die gehörige Absonderung des Quecksil bers hindern würden. Ist der zehnte Kessel in den Bots tich auszegossen worden, so wird unter dem Standgerüste I.

Sudknecht und Wasserträger ausgehoben, und in einen leeren Kessel ausgegossen; der volle Kessel wird durch die wey Kesselzieher auf einem eigends dazu vergerichteten Bagen zur Waschmaschine gebracht, der ausgeleerte aber wieder zugleich in seine vorige Stelle gesetzt, und durch den Zimmermann auf die oben beschriebene Art zum Wie deranfüllen vorgerichtet. Man fähret mit dem Aushes ben, Ausleeren und Wiedereinrichten der Kessel so lange fort, bis alle Keffel im Stande find, wieder angefüllet zu werden. Diese Arbeiten dauern gemeiniglich bis 10 oder Uhr Vormittags, da denn die Kessel nach der Mittags Funde der Arbeiter wieder gefüllet und im Umtrleb gesetzt werden: wobey die Kesselzieher sogleich den Holzbedarf zu den Oefen auf 24 Stunden vorlaufen müssen. Das Ans reiben und Verquicken dauert 14 bis 15 Stunden, und mit Inbegriff der Wiederauffüllung und Verwaschung der Schliche, der Quecksilberdurchpressung, der Aussteckung ber 80 Sentner verquickter und verwaschener Rückstände aus den Sümpfen 24 Stunden, innerhald welcher Zeit 80 Zentner verquickt, 80 Zentner wieder eingeseßt, und 80 Zentner wieder ausgestochen, zusammen 240 Zentner darch 22 oder 23 Arbeiter behandelt werden; und hinders te nicht die Nacht die Arbeit; so würde man mit 40 Kess feln alle 16 Stunden 80; und in 2 Tagen 240 statt 160 Zentner aufbringen können. Zur Heizung der Südösen verbraucht man bey der Verarbeitung von 1013 Zentnern so Pfunden zu verquickenden Gemenges 34 Klafter 9 Schuh langes Holz, und 3500 Stück Bündel aus Holzreißig. Das Verwaschen der verquickten Gemenge hat die Absicht, das in den angequickten Gemengen vorfindige, mit edlen Metallen geschwängerte Quecksilber durch Bey hülfe des Wassers in einem eigends dazu vorgerichteten Waschbottiche, von dem, seines ehemaligen Gehalts be taubten Schlich und Erzmehle abzusondern. Der Wasch bottich, in welchem 20 Zentner auf einmal aus 10 Kes feln verwaschen werden können, ist ein konisches aus star Len Pfostenbretern zusammengesettes Gefäß, das mit der Grundfläche auf einem starken eichenen Standgerüste mit fernen Schrauben befestiget ist. In dem gegen den Mit telpunct auf 3 Zoll zusammen laufenden Boden, dessen Durchmesser dem Halbmesser der zirkelförmigen obern Oeff uung gleich ist, ist im Mittelpunct ein 10 Zoll langes und 5-6 Zoll hohes Creuzeifen, mit einer Zapfenspur anges bracht, in welcher sich der Zapfen einer stehenden Spindel beweget. In der Mitte dieser Spindel find zwey einfache Creuze fest gemacht, an welchen die beynahe bis auf den Boden reichenden Rechenståbe angeheftet sind; an dem obern Ende der Spindel ist ein Trilling aufgesetzt, der von einem, an einer liegenden Welle angebrachten Kamms rade, und dieses sowohl als das Getriebe durch ein Wasser oder Trehrad in Umtrieb gesetzt wird. Soll die Maschine angelassen und die verquickenden Gemenge aus 10 Kesseln nach und nach verwaschen werden; so müssen vorhero 12 ➡15 Pf. Quecksilber, in die auf dem Boden des Waschbottichs, durch und durch gehende, und zwischen dem eis denen Unterlagegerüste hervorragende seigere Wendpipe,

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