Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Getbeertes Tau, (Schifffahrt) s. Tau, getheertes. Sac.

Getheiltes Blatt, partitum, (Gårtner) heißt das jenige Blatt, welches fast bis an die Basis getheilt ist. Gerbürmte Krystallorufe, Cryftallus imbricata Scopoli. Diese besteht aus mehreren kleinen Krystallen, welche gemeiniglich auf einem größern Krystall, aufrecht, und so dicht auf einander liegen, daß fast immer die Grundfläche des obern die Spitze des zunächst unter ihm liegenden bedeckt, oder doch berührt.

Getreide. * Ehe der Gebrauch desselben bekannt wurde, nåhrte man sich von Baumfrüchten, besonders von Eicheln. Hernach erfand die Isis bey den Egyptiern, die Ceres aber in Sicilien den Gebrauch des Getreides, indem sie dasselbe, da es noch unter andern Kräutern zer, streuet wuchs, zusammen las, und die Menschen lehrte, wie sie es aufbewahren, backen und säen sollten. Getreideboden. * Das mehrmalige Waschen des Getreidebodens mit Salzwasser wird wider den Kornwurm empfohlen.

Getreidedarre, (Landi.) f. Fruchtriege.

[ocr errors]

Getreidegruben. Diese werden oben etwas enger, unten aber etwas weiter in die Erde gemacht, und in ges höriger Tiefe, nachdem man viel oder wenig Getreide hat, ausgegraben, mit Stroh und Rohrdecken sauber ausges füttert, und das vorher wohl gesäuberte Korn darein ses schüttet, bis eine halbe Elle hoch von der Erde, alsdann werden hölzerne Balken darauf gelegt, und eine Decke von starken Brettern eder Pfosten darüber hergemacht, und auf selbige frische Erde gestreuet, außen aber frische Wasen umher gelegt, damit es der andern Erde gleich sehe, und nicht leicht gefunden werden möge. Wenn eine Getreidegrube einmal geöffnet ist, muß man solche so bald als möglich ausleeren, denn wo die Luft einmal dazu kann, so leidet das Getreide Schaden. Sie sind seit den ältes ften Zeiten im Morgenlande, in Rußland, Spanien und Portugall üblich.

Getreidekasten, (Landwirthschaft) f. Getreidefeimen.

[blocks in formation]

Getrepperich, (Bergwerk) s. Treckwerk. Jac. Getreue Hand, wird in den Hallischen Salzwerken genennt, wenn ein Halkischer Bürger die Thalguter auf feinen Namen brächte, und sich damit belehnen ließe, die doch nicht seine wären, sondern einem andern Hallischen Bürger zugehörten, dem er auch die Nutzung davon ab folgen ließe: welches aber in des Erzbischoffs Ernesti Res gimentsordnung gänzlich, und bey Confiscation der Kaufgelder und anderer harten Bestrafung verboten ist; wie denn auch, vermöge berührter Ordnung, keiner, mit fremder Leute Geld, Thalgüter kaufen darf, dergestalt, daß er seinen bloßen Namen dazu bergebe, das Gut aber, nächst den Nugungen, einem Fremden, der zu Halle nicht Bürger ist, verbliebe, bey Strafe so Mark löthigen Silbers.

Getriebe. (Kleinuhrmacher.) * Wenn man über det man, wofern ihre Berechnung und Ausarbeitung gut die Getriebe der Uhren eine Untersuchung anstellt, so fins ist, an denselben folgendes: 1) Daß im Gehwerke kein Getrieb gebraucht wird, welches unter 6 oder über 12 ja von 4 Ståben ganz gut gehe. 3) Daß im Gehwerk Stäbe habe. 2) Daß im Vorgelege ein Getriebe von s, nie an einer starken Welle ein wenig stabiges Getrich, und an einer schwachen, ein vichstäbiges stehe. 4) Daß die Weite, welche sich zwischen den Stäben eines Getuies bes findet, wenn man das Maaß eben an ihrer Abwals ung nimmt, um etwas geringes, aber doch merklich, gtó. daß dieser Unterschied bey den Getrieben von wenig Stå Ber sey, als die Zahnweite des eingreifenden Rades, und ben merklicher sey, als bey denen, die mehr haben.

Getriebeberechnungen, (Uhrmacher) s. Uhrrads

berechnungen.

Getriebe, kleines zu machen (Uhrmacher.) Dies ses müßte von Rechts wegen durchs Abdrechseln geschehen ; aber man thut das nicht gerne, weil das Getrieb wegen des daraa befestigten Rades nicht so geschwind herum ges trieben werden kann, als es nöthig ist, und die Zapfen mehr Gefahr haben. Man nimmt nach dem Augenmaaße dem einen Stabe mit der Feile so viel als dem andern. Die Breite der auf jedem Stabe gemachten Fläche macht dieses Augenmaaß ziemlich genau. Sind alle Stäbe niedrig genug; so legt man die Feile, über zwey Stabe zu gleich, thut einige Striche, die den einen so viel als den andern treffen. Dies giebt den Anfang der Abwalzung, welche weiter fort geseht, und mit der Politur vollendet werden muß: Bey dem Steigradsgetriebe muß man zu weilen mit dem Grabstichel schaben, was man mit der Feile nicht wegbringen kang. Will jemand an einem hats ten Getriebe etwas drechseln, so ist ein Stückchen von ei ner feuerschlagenden Quarzdruse oder von einem Böhmi. schen Steine, der Glas rihet, statt des Grabstichels dien lich. Zur Rolle dient eine gewöhnliche nicht, wenn ein Kron oder Mittelradsgetriebe abgedrechselt werden soll. Man hat hierzu eine in zwey Hälften geschnittene Rolle nöthig.

Betrics

Getriebemaak, (Uhrmacher) heißt ein Federzirkel, der ganz sein ist, und breite, geschärfte Spigen hat. Man mist mit demselben, damit nicht allein die Durchmesser der Getriebe, sondern auch die Dicken der Stäbe, und ob zwey Stäbe des Getriebes so weit von einander stehen, als groen andre.

Getriebe mit Getrieben durch den Bruch gehen, (Bergwerk) heißt, wenn man einen Ort, Stollen oder Strecken, durch einen Bruch, oder alten Mann, treiben und gewältigen will, so seht man auf beyden Seiten Thür, tbike, und oben darauf eine Kappe, auf welchen mit acht Schwardenpfählen angesteckt und darüber hin getrieben wird, um den Bruch so lange aufzuhalten, bis man wie der Thürstöcke sehen, und weiter abtreiben kann.

Getriebe, nenes zu machen. (Uhrmacher.) Dies ses würde eine ungemein schwere Sache seyn, wenn es aus der Hand gefeilet werden müßte. Die schöne Erfius dung, daß die Getriebe wie Drath gezogen werden, überhebet uns des größten Theils der Schwierigkeit. Ein Fuß Sechsertriebstahl kostet 24 r.; der Siebener, Achter, Sehner und Zwölfer stehen im doppelten Preise. Man muß das Maaß der Dicke dabey schicken, wenn man ihn verschreibt; und dieses besteht in einem Messingbleche mit einem Loche, welches auf den Triebstahl schließen muß. Man schlägt das alte Getriebe aus dem Rade, um die rechte Stelle und Dicke, wo die Aufnietung wieder gesche; hen muß, desto besser sehen zu können. Man wählet ein selches Stück Triebstahl, an dessen Ståben die Feile we nig oder nichts zu thun hat, polirer dieses Stück, so weit es nöthig ist, doch nur mit Oelsteinschliff, feilet das über flüßige ab, und löthet den Bußen, wenn einer da seyn muß, mit Silber auf. Man wirst es, sobald die dunkels braune Farbe verschwinden will, in Oel, damit es nicht gar zuweich, und auf der Drechselbank leicht krumm werde. Das oftmalige Glühen würde dem Getriebe etwas an seis ner Größe benehmen. Man bearbeitet es nun völlig auf der Drechselbank. Die Zapfen sind das lehte. Nun wird es abgehärtet. Die Zapfen werden blau angelassen, die Welle eben so, aber das Getriebe nur auroraroth, und im Dele abgekühlt. Hat sich die Welle, wie es insgemein geschieht, im Härten krumm gezogen, so richtet man sie wieder gerade. Man drehet nun das Werk noch einmal ab, und giebt ihm die Politur. Sell eine Facette vor einem Ende des Getriebes polirt werden, so hat man einen kupfernen Dorn mit einem tiefen Loche. In dieses Loch wird die ganze Welle gesteckt, welche darin herum läuft, indem sich der Stern oder die Facette vor dem mit der Polirsalbe bestrichenen Dorne polirt. Man kann auch den Dorn herum laufen lassen, und das Getriebe vorhals lassen, Will man ein messingenec Minutenrohrsgetriebe machen; so ist die Eintheilung auf folgende Art zu finden, welche man auch bey einem Federspanurade gebrauchen, und auf ein Rückerrad anwenden kann. Man drechselt einen Cirkel an die hohe Rolle des Drehstifts, worauf das Minutenrohr gesteckt ist, theilt diesen Cirkel in so viel Theile, als man verlangt, und macht irgendwo einen

ten.

Stift an die Drechselbank fest, der anf diese Theilungs. punkte an der Drehrolle weiset. Man seht das Richtscheit nahe an das einzutheilende Getriebe, und zieht zu jedem Theilungspuncte der Rolle einen Strich über das Getrieb. Das Einschneiden der also gezeichneten Stäbe kann mit der Feile oder mit dem Schneiderädchen ges schehen.

Getriebe, zu demselben ein Rad zu finden, wel. ches mit einem Umlaufe jenes so oft berum treibet als man will. Man multiplicirt die Zahl der Triebe fröcke mit der Zahl der verlangten Umlaufe. 3. E. Ein Steigradsgetriebe 6. fell 600mal herum. Das Rad, wels ches dieses bewerkstelligen soll, muß 3600 Zähne haben. Sollte es 600 mal herum gehen, so bekommt das Rad 3604 Zähne. Sollte es 600mal herum gehen, so be kâme das Rad 36014 Zahn, welches nicht angeht, es muß also das Produkt jedesmal eine ganze Zahl seyn.

Geusebace, (Landwirthschaft) s. Gänsebacke. Jac. Geviere legen, (Bergwerk) ist eben so viel als auf tragen.

Geviertelholz, (Böttcher) ist Helz, welches nach der Lage, die die Holzfibern haben, und nach der Rich, tung, nach welcher man es mit dem Kölbeisen spalten kann, gehauen worden ist.

Gevrai, ein vortrefflicher Burgunderwein, der um Nuits gezeugt wird,

Gewachsener Alaun, f. Gediegener Alaun. Gewachsener Schwefel, f. Schwefel, gediegener. Jac. auch Badeschwefel, foig. Th.

Gewachsenes Bleyweiß, Ceruffa nativa, (Bergwerk) siehet einer gemeinen, weißen Erde gleich, welches Ansehen auch das durch Kunst zubereitete Bleyweiß hat. Es unterscheidet sich nur durch eine größere Echwere, als die gemeinen Erden zu haben pflegen. Es giebt ein bes seres Bley, als die gemeinen Bleyerze.

Gewachsene Schwefelblumen, f. Badeschwesel. Gewachsenes Kupfer, s. Kupfer, Jac. Gewachsen Kupfer auf dem nassen Wege zu pro, biren, f. Erze unedier Metalle.

Gewächserde, Pflanzenerde, hierunter verstehet man überhaupt die Stauberde, Gartenerde, Haideerde, schwammigte Dammerde und Alpenerde zusammen ge nommen,

Gewächshaus des Herrn Mallet. Dieses physi kalische Gewächshaus, 80 Fuß lang, 10 Fuß hoch und eben so breit gebauet, welches ohne Feuer erwärmt wird, und seine Wärme durch die Ausdünstungen verschiedes ner, nach den Gattungen der Pflanzen, vertheilter Hanfen Dunger erhält. Es befindet sich darin ein Coffre, der zur Auszierung zu seyn scheint, der aber verschiedene natürliche und unsichtbare Wärmebecken in sich faßt. Das Gewächshaus ist in vier gleiche Theile getheilt, welche Europa, Asia, Afrika und Amerika verstellen, indem die Pflanzen daselbst eben so gut, wie in den genannten Welt. theilen selbst, und zwar ohne Feuer, auch in der größten Kälte, fortkommen. Jeder Theil ist durch eine Glass

wand

[merged small][ocr errors]

wand von dem andern abgesondert, wo ein Luftzug herrscht, daß, wenn man dieses neue Gewächshaus betrachtet, es eine Länge von mehr als 200 Fuß zu haben scheint. Herr Mallet jeg in diesem Gewächshause Ananas und Kaffees bäume, die schon im Januar Blüthen trugen, und ist auch Willeus, in demselben Papageyen zu paaren. Das Gewächshaus ist besonders bey großem Froste merkwür. dig. Ohne Feuer erheber sich das Thermometer auf so bis 60 Grad, während daß die Thermometer in freyer Luft einige Grade unter o fallen.'

Gewächsfalz, Sel végétal des Lemery, ist tartas rifirter Weinstein,

Gewächsfäure, f. Vegetabilifche.

Gewährs Administration, (Landw.) ist eine be fondere Art der Verwaltung eines Guths, da die Nus Eungen desselben in Anschlag gebracht werden; hiernächst vergleicht man sich mit dem Verwalter, auf eine gewise Summe, dergestalt, daß dieser die Summe jährlich lie fern, und über die Einkünfte Rechnung ablegen; wenn aber die Summe nicht heraus tömmt, das übrige aus sei nem Beutel zahlen muß, wenn aber niehr heraus kommt, erhält derselbe von dein Ueberschuß der zu gewährenden Summe, einen gewissen Antheil, 3. E. die Hälfte, ein Drittel, Viertel für seine Mühe. Es ist aber diese Gel währsadministration nicht sehr, als bey den neu angege benen Kammerrevenien; gebräuchlich, da sich die Erfins der mehrentheils auch zu solcher Gewährsadministration verstehen.

Gewaltter Etamin, f. Etamin.

Gewältigungskosten, (Bergb.) d.i. das Geld, wel ches, um die alten Gebäude zu gewältigen, angewendet

worden.

[merged small][ocr errors][merged small][merged small]

Gewebebaum, ist ein Stück am Würkstuhl, auch Garnbaum genannt, da die Werft aufgebäumet wird, hat auswendig einen Dreher wie ein Schleifstein.

Gewebte Spitzen, s. Spiken.
Gewehrputzer, s. Waffenpußer. Jac.
Gewehrschein, (Bergwerk) siehe Abgewehrzettel.

Gewehrschrank, (Jåger) f. Büchsenschrank. Jac. Gewehragebühren, (Bergbau) sind ein Groschen, welcher von einem Zettel der Ab oder Zugewährung eis nes oder mehrerer. Kure gegeben wird.

Gewehrspind, (Jäger) f. Büchsenschrank. Jac. Ledonologisches Wörterbuch V. Theil.

Gewehrszeit, ist, wenu einer dem andern Bergthej, le überläßt, und nimmt darauf den Gewehrfroschen, fo ist der Verkäufer gehalten, dem Käufer in vier Wochent die Gewehr im Gegenbuche zu thun, der Käufer audy in dessen Unterbleibung die Gewehr in der Zeit zu fordern; entsteht nun in den vier Wochen die Gewehr, oder die Foderung geschiehet nicht, so ist der Kauf, Schenkung oder Ceffion nichtig, es wäre denn, daß der Käufer oder Verkäufer binnen gedachter vier Wochen nicht vorhan den, oder sich vorseßlich nicht finden lassen würde, so mag der Käufer, der die Gewehr gern hätte, oder der Ver käufer, so die Gewehr thun wollte, selbiges den Amtleis ten anmelden, und damit sein Recht erhalten.

[ocr errors]

Gewerb, heißt ein jedes Geschäft, welches in der Ab ficht getrieben wird, um dadurch Unterhalt zu gewinnen, Bewerken. Sie werden auf den Flößen, Gani gen, Stock Wasch- und Seifenwerken, entweder auf eine bestimmte Länge und Breite belehut, worinn sie in eine ewige Teufel, das ist, so tief bauen dürfen, als sie nur immer kommen können, oder sie sind auf die ganze Gemarkung einer Stadt, eines Dorfes, eines Amtes oder auch wohl einer gauzen Landschaft; in jenem Falle faget man: auf vermessenes, in diesem aber, auf uni vermessenes Feld erblich beliehen. Nun bauet entweder eine Person, eder mehrere; hiedurch entstehen Eigenleh her oder Einspänner, oder auch eine Lehn- und Gefverki inspänker, oder auch eine Le schaft..

"

Gewerken auf die Saltè segen, f. Auf die Halte Feßen. Jack

Gewerten Erben, wenn sie in Gemeinschaft blei ben, haben sie keiner neuen Gewehr nöthig; so bald sie Aber ich refpectu der Bergtheile getheilet haben, so foll binnen drey Monaten jeder Erbe, will er sich anders davon nicht verschweigen, ihm seine ratam sonderlich zuschreiben ihm etwas abgewehren lassen. faffen. Durante communione hingegen kann kein Erbe

Gewerken in das Retardat setzen, (Bergw.) siche Retardat halten. Jac.

Gewerken slutzig machen, das ist, wenn einige Neuerung, die zu Beschwerung des Bergwerks, und Abbruch der Gewerke gereichen kann, vorgenommen wird, weswegen sie müde werden zu banen.

Gewerkschaft, von diesen heißen 32 eine Schicht, 16 eine halbe Schicht, acht eine Viertelschicht und vier elnen Stamm. Von diesen nun nimmt jeder Gewerke nach Schichten, Stammen oder Kuren eine gewiffe bald größere bald kleinere Anzahl.

Gewerkschaft ins Gegenbuch bringen, d. i. der Gewerkschaft alsbald nach der Bestätigung, bey alten Ze Lehnträger, Aufnehmer einer neuen Zeche, muß seine bußbriefe dem Bergmeister zum Gegenbuche zustellen und chen aber nach Abnehmung des Anschlags, und der Zu eintragen lassen.

Gewerkschaftliche Bergwerke, heißen diejenigen, die auf Unkesten von Privatpersonen gebauet werden. Diese heißen Gewerken, in Ungarn Waldbürger. Gewich

Pppp

[graphic]

Gewichste Schuhe. Zu diesen Schuhen ist das Oberleder nebst den Quartieren, entweder von Rindsleder, oder einem dicken Kalbleder, welches blos mit Dele zubes reitet, aber nicht geschwärzt ist. Wenn sie zugeschnitten find, so wird die Fleischseite, welche auswendig tömmt, gewichset, d. i. sie wird mit einer Art von Schuhwachse geschwärzet, welches aus Hammeltalge, ein wenig Wachs and etwas Kiehnruß zubereitet ist. Der Schuster seht diese Vermischung über ein Kohlfeuer, und läßt sie zer gehen, taucht nachdem einen Büschel von Huthfilz hins ein und streicht mit demselben das Schuhwachs auf das Leder aus einander und breitet sie gehörig aus, hält es über das Feuer, damit sich das Wachs hinein siehe.

Gewicht. Die Größe des Drucks, den ein Körper durch seine Schwere äußert, die Größe seines Bestrebens ju fallen. Das Gewicht eines Körpers besteht aus der Summe der Bestrebungen, womit alle feine Theile zum Fall getrieben werden. Da nun alle Theile des Körpers Materie sind, und alle bekannte Materie schwer ist, so find wir berechtigt, anzunehmen, daß das Gewicht eines Körpers desto größer sey, je mehr er Theile hat, oder daß es sich, wie die Menge der ihm zugehörigen Materie, wie feine Masse verhalte. Die Werte: Gewicht und Schwe re, so oft sie auch im gemeinen Leben verwechselt werden, brücken doch ganz verschiedene Begriffe aus. Schwere ist das Bestreben, womit jeder einzelne Theil der Mates rie überhaupt fallen will; Gewicht ist die Summe dieser Bestrebungen, in einem bestimmten Körper. Jene hångt blos von der Gravitation der Materie gegen die Erde, dieses zugleich von der Masse des schweren Körpers, ab; jene ist eine beschleunigende, dieses eine bewegende Kraft, Wenn ich aus einem Gefäß voll Wasser einige Kannen schöpfe, so vermindert sich sein Gewicht, nicht seine Schwes re: wenn ich aber das Gefäß aus unsern Landern in die Nahe pes Aequators überfübre, so vermindert sich die Schwere zugleich mit dem Gewicht, weil in diesem Falle jeder einzelne Theil leichter wird. Man bestimmt das Gewicht der Körper durch Vergleichung mit andern be kannten Gewichten, dem Pfunde und dessen Theilen. Von dem hierzu dienenden f. Wage. Das Verfahren felbst heißt wiegen, Abwägen. Was man hierbey fin det, blos an sich betrachtet, heißt das abfolute Ge woicht (pondus abfolatum, poids abfolu.) Wie alt die Erfindung des Gewichts und der Maaße sey, läßt sich daraus abnehmen, daß schon Abrahamn 2017. n. d. E. d. B. das Silber abwog, und Moses 2452. n. E. d. W. bereits mehrerer Gattungen der Gewichte und Maaße ge denft. Bey den Griechen findet man die älteste Nach richt von Maas und Gewicht in den Schriften des Ho mers (um 3000, 11. E. d. W.) Die ältesten Gewichte, deren man sich bediente, waren Steine; solcher Gewichts fteine, die man in der Tasche, bey sich trug, wird schon in den Büchern Mosis Meldung gethan. Da besonders der Handel die Erfindung des Gewichts und der Maaße nothwendig machte; so behaupten viele, daß die Phönis sier, als die älteste handelnde Nation auf Erden, Ge 4748

zu bewahren. Das Drachma theilte die Cleopatra zuerst in drey Serupel. Da die Verschiedenheit der Gewichte und Maaße in einem und eben demselben Lande kein ges ringes Hinderniß für den Handel und Wandel ist: so such. ten schon Karl der Große und Karl der ste im Römischen Reiche, wie auch Heinrich der 7te (von 1486 bis 1509.) fi England gleichförmiges Gewicht und Maaß einzufüh ren. Da aber ihre Bemühungen vergeblich waren, so blieb weiter nichts übrig, als die fremden Gewichte mit den einheimischen zu vergleichen, um welches Geschäfte sich auch mehrere Gelehrte verdient gemacht haben. So. hann Greaves (geb. 1602. gest, 1652.) Lehrer der Sterns kunde zu Orford, zeigte zuerst, daß der Derah oder die Elle zu Cairo gerade 1824. solche Tausendtheilchen in fich enthalte, wie die sind, worein der englische Schuh abge theilt ist; daß ferner der Pariser Schuh 1068 solche Theil chen begreife, und daß eine Unze, nach dem Maaße des Chatelett, 472 Gran nach dem englischen Troygewicht be trage. D. Cumberland in England zeigte, daß Derah in Cairo das alte Maaß der Egyptier und Hebråer war, und daß der Würfel des Derah vollkommen 6 Bath betrug. Gewichtbalken, Bafcule, (Bleyarbeiter) f. Schnell

Balken.

Gewicht, dessen Schwere zu einer übersetzten Uhr auszurechnen. (Uhrmacher.) Man seßt, wenn die Länge der Schnur, die sich um die Walze winden soll, oder die Länge der Kette, welche sich um die Schnecke windet, eben so groß bleibt, wie sie in den nicht überseh ken Uhren dieser Art ist: wie sich 30 Stunden verhalten zu der Kraft, welche zur Bewegung der Uhr für so viel Zeit erfordert wird; so verhalten sich die verlangten Stun Den, (200,800 u. f. w.) zu der Kraft, welche zur Bes wegung der Uhr für diese Zeit nöthig ist. Wenn die Läns ge der Schuur oder der Kette in der übersehten Uhr einen Zusaß erhält, so bekömmt man dieses, am Gewicht oder an der Stärke der Feder, wieder zu gute, durch folgende Ansehung des Verhältnisses: wie sich die angenommene größere Länge zu der vorigen kleinern verhält, so verhält fich die gefundene große Kraft zu der nun nur nöthigen geringern Kraft.

Bey einer Perpentikeluhr wird selten die Höhe des Auf zuges größer genommen, wenn sie eine Achttageuhr wer den soll. Das Gewicht wird also 13 Pf. Es kommt hierbey auf ein halbes Pfund nicht ay. Je besser die Uhr gemacht, mit desto leichterem Gewichte ist sie zufrieden. In einer Achttagtaschenuhr wird die Kette långer; folge lich die Feder nicht so stark, als sie sonst werden müßte.

Gewichtmable, ist eine Art einer Mühle, welche durch große Gewichte, wo man Mangel an Wasser hat, gezogen wird, und wird an die doppelten Rollen das große Gewicht angehangen: durch selbige, wie auch durch eine andere einfache, muß ein ziemlicher Strick gezogen, und an der Walze oder an dem Wellbaum fest gemacht werden. Ferner wird an lehterm noch ein Stirnrad angeordnet, welches mit seinen Kämmen in den Trilling ein greifer, so hernach den Mühlstein umlaufend macht. Noch

eine andere Art einer Gewichtmühle, welche durch das Gegengewicht gezogen und umgetrieben wird, verfertigt man folgendermaaßen: Die Walze wird durch Hülse zweyer Männer durch die Windstangen umgeführt, woran sich alsdann ein ziemlich starkes Seil umwickelt, so her nach ferner durch die Rollen gezogen, und das Gewicht angehangen wird; wobey in Acht zu nehmen, daß man zur Vermehrung oder Minderung der Gewalt, noch einen Stein oder Gewicht anhängen, oder abnehmen könne. Ferner wird oberhalb der Walze das Kammrad angeord net, welches mit seinen Zähnen in die Stecken des Rades eingreift, mithin den Drilling nebst dem Mühlstein urx treibet.

Gewicht, sehr kleines zu machen. Man weiß, wie viel Zeit erfordert wird, eine Reihe genauer Gewichte nach der gewöhnlichen Art zu verfertigen. Herr Harris, Aufseher bey der Münze in London, hat fünf Monate zu gebracht, eine Folge von Probegewichten zu verfertigen, und dennoch war das kleinste erst eines Grans. Das hingegen hat Nagellan die ganze Arbeit in zwölf Stun den zu Stande gebracht, und fein kleinstes Gewicht war zs eines Grans. Er bediente sich hierbey des feinsten Draths, den er haben konnte, spannte ihn durch ein Ges wicht, damit er in allen seinen Theilen gleich stark ausges dehnt sey. Diesen Drath wand er um zwey neben eine ander gelegte Dräthe dicht neben einander auf, und schnitt diese Hülse, zwischen den beyden Dräthen, auf einer Seite mit einem Federmesser durch, so daß nunmehr dar aus eine Menge kleiner ovaler Ringe entstund. Man weiß, wie sehr sich das Gold ausdehnen kann, und wie fein sich Drath zu diesem Gebrauch verfertigen lasse. Diese kleinen Ringe werden A oder Einheiten genannt. Ist man mit diesen fertig; so schneidet man nunmehr aus feinen Blättern von Metalle Dreyecke, Vierecke und Scheiben, immer eines größer als das andere, und bez zeichnet jede Sorte mit dem Buchstaben des Alphabets; so daß man bey den kleinern mit dieser Bezeichnung anfängt, und bis zu den größern, die allenfalls ein Gran wiegen, damit fortfährt. Ist dieses geschehen; so wågt man nach der oben beschriebenen Art das kleinste Dreyeck B mit den Einheiten. Findet man denn zum Beyspiele, daß dieses Dreyeck fünf der Einheiten A das Gleichgewicht hält; so bringt man nun das Depeck C in die Waagschaale, legt so viele Einheiten zu als nöthig sind, das Gleichges wicht herzustellen, und man findet, daß B+9=9; fo trägt man dieses in eine Tabelle. Auf diese Art läßt sich dann das Gewicht aller Dreyecke u. s. w. richtig bestimmen und eine vollständige Tabelle darnach einrichten. Um dies fent mit Gewichten genau zu wägen, muß man allemal eine Einheit zulegen und dann eine wieder davon nehmen, um daraus abzunehmen, ob durch diese kleine Veränderung die Waage sinke oder steige, in welchem Fall man dann die Schwere bis auf eine Einheit bestimmt haben wird.

Hat man nunmehr mit einem kleinen Waagebalken zwcy oder drey der größten Gewichte genau bestimmt, ohne daß dabey Verschiedenheiten sich ereignen, welches geschiehet, Pppp 2

Sobald

« ZurückWeiter »