Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Gefaline Fischer, so nennt man in Nürnberg dieje nigen, die das Recht erkauft haben, mit Stockfisch, Hâ, ringen und dergl. zu handeln.

Gesame, (Gärtner) 1. Saamenkörner.

Gesang, (Musikus) ist, so wie die Rede, eine Folge verschiedener Töne, die sich sowohl durch Höhe und Tiefe, als durch ihre besondere Bildung, von einander unterschei den. Doch scheint es, daß die Tone, die den Gesang ausmachen, sich durch etwas Anhaltendes und Nachschals lendes von den Tönen der Rede unterscheiden. Diese werden durch einen schnellen Stoß gleichsam aus der Keh le heraus geworfen; jene durch einen anhaltenden Druck heraus gezogen. Diese prägen dem Gehör eine bestimms tere Empfindung von ihrer Höhe, ihrer Bildung und ih rem Verhältniß unter einander ein, als jene. Doch deut lich den Unterschied zwischen Gesang und Rede zu entwis deln, ist unmöglich; die Musik verliert nichts dadurch, da man ihn klar genug fühlt. Die Töne allein machen aber den Gesang nicht ans, sondern es muß abgemessene Bewegung und Rhythmus hinzu kommen, dann entsteht erst der eigentliche Gesang. Es ist zum Gesang nicht noth. wendig, daß die Töne von menschlichen Stimmen ange geben werden; denn auch einer bloßen Instrumentalmes Iodie giebt man den Namen des Gesanges, so daß die Worter, Gesang und Melodie, meistentheils gleichbedeu tend ind. Was aber der fefte oder ungezierte und der geziccte oder figurirte Gesang sey, davon siehe figu. ritter Gesang.

Gefch, (Winzer, Brauer) f. Hefen. Jac. Geschaarte Thürstöcke, f. Thürstöcke, geschaarte. Jac.

Befchickte Weinrebe, (Winzer) f. Weinrebe. Geschäfte, Negotium, heißt eine Angelegenheit oder eine Sache, damit man beschäftiget ist, oder woran man arbeitet. Dieses Wort ist in der Handlung sehr gebräuch lich, und hat darin unterschiedene Bedeutungen. Bis weilen wird es von dem Kauf- und Verkaufe, Ein- und Auftaufe, oder auch von einem Traktate, Vertrage u. f. w. jedennoch aber sowohl im guten als schlimmen Vers ftande gebraucht, nachdem man sonst was hinzu seht, den Verstand desselben zu bestimmen.

Geschaide, (Jäger) f. Gescheide. Jac. Gescheiteltes Toupet, Etoile, (Peruckenmacher.) Dieses besteht aus Haaren, welche sich in der Mitte der Fronte einer Parucke befinden, und deren Krause also zu beyden Seiten gekehrt ist, daß sie zusammen die Gestalt eines Herzes geben, welches in der Mitte hohl ist.

Geschenke, (Papiermacher) s. Willkommen.. Geschicke erbrechen, d. i. edle Klüfte, welche gut Erz bey sich führen, antreffen, und der höchste Erzmacher in die Gänge und Klüfte legt und schaffet, und sie mit schönen Geschicken veredelt, darum täglich in öffentlichen Predigten gebeten wird.

Geschicke flechten sich in einander, heißt, wenn dem Gange viele edle Klüfte zufallen.

Geschicke unter Augen brechen, heißt, auf den zu. fallenden Klüften auslängen.

Geschirr, (Landwirthschaft) s. Sprengwage. Jac.
Geschirre, s. a. Gefäße.

Geschirr der Rutschpferde, hauptsächlich der Stan
genpferde. Dieses kann in Stücke zum Ziehen oder in
Zugstücke, in hangende Stücke, und in Stücke zu ver-
schiedenem Gebrauche eingetheilt werden.
sind: die Brustkoppel zum Zopfen und Umkehren. Das
Zugftücke
Brustblatt, um vorwärts zu gehen.
oder der Aufhalter, um das Zopfen zu verstärken. Die
Das Unterblatt
beyden Stränge, um vorwärts zu ziehen. Das Hinters
unterblatt, oder das Hinterzeug, um das Aufhalten zu
unterstüßen. Hängende Stücke find: das Kissen, um
die Niemen des Oberblatts zu halten.
blatts, um den großen Vorderring zu halten.
Niemen des Ober-
men, um das Brustblatt zu halten. Knopfriemen, um
Luftrie
die Brustkappel einzuhängen und schwebend zu erhalten.
Lauger Schwanzriemen und Pausch. Das Hinterober.
blatt und Rückriemen, und den großen Hinterring und
die Scheiden zu halten. Kigriemen, um das Hinterun
terblatt zu halten. Stücke zu verschiedenem bes
brauche: Die Leinen. Aufsehzügel. Schlagriemen.
für die ausschlagenden Pferde.

deutschen Geschirre gehörigen Stücke sind: Locherbaum, Geschirr, deutsches. Die Namen aller zum Stampfen, Schwingen, Voderstauden, Hinterskauden, Platten, Scheibenstock, Fallloch, Waschloch, Nasen, Hebewelle, Hebel, Wasserrad, Wasserradswelle, Stirn rad, Drehling, Kammrad, Drehlingsstöcke, Stirn und Kammradsarmen, Stirn und Kammyadskämme, Zas pfen, Kurbelzapfen, Zapfenlager, Zapfenklöhe, Hebeoder Ausrichtebäume..

Gesdirrbolz, f. Schirrholz. Jac.

Geschiftet, Jager) heißt, den Habichten frische Schwingfedern aufsehen, wenn sie die alten zu Zeiten zerstoßen.

Geschlachtet Dieb, (Fleischer) f. Schlachtvieh.
Geschlachtholz, (Mühlenbau) s. Wandholz. Jac.
Geschlägelte Granaten, f. Granatschaalen.
Geschlagen, (Tanzkunst) f. Batte.

Geschlagene Soble, (Roßhändler) f. Sohle.
Gefchlagenes Silber, f. Silber, geschlagenes. Jac.
Geschleifte Arbeit, (Bortenw.) s. Geschleifte Tres
sen. Jac.

Gefchleppe, (Bergwerk) f. Einfaches Feldgestänge.

Jac.

Geschliffener Grund, (Staffirmaler) f. Polirter Grund.

Geschlinke, f. Geschlinge. Jac.

Geschlüssene Federn, s. Geschlossene. Jac.
Geschlossene Bardåtschen, (Wollenmanufatur) f.
Kardatschen. Jac.

Geschlossenes Revier, f. geschlossene Jagd. Jac.
Geschmählet, (Jäger) s. Melden. Jac.
Nnnn 3

Geschmei

[ocr errors][merged small][merged small]

Geschmeidekästchen oder Schrankchen von Holz, ist ein von sauberem Holze künstlich formirtes, oder auch lackictes Behältniß, mit einigen Fächern und Schubladen versehen, worinnen das Frauenziminer ihren Schmuck und Kostbarkeiten zu verwahren pflegt.

Geschmeidigkeit, Debnbarkeit, Ductilitas, ist eine Eigenschaft, welche gewisse feste Körper befihen, und wel. che darinnen besteht, daß diese Körper einen Stoß und Druck aushalten, und ohne das sie zerbrechen oder eine Trennung des Zusammenhanges ihrer Theile erfahren, verschiedene Gestalten annehmen können. Man kennt Diese Eigenschaft bey dem Golde, dem Silber, dem Ku pfer, dem Zinn, dem Bley und dem Eisen. Die Zähig. feit oder Geschmeidigkeit des Quecksilbers ist unbekannt, und bey der Platina noch nicht bestimmt; es ist aber zu vermuthen, daß dieselbe sehr beträchtlich ist,

Gefchmieder Eisen, (Eisenhütte), Stabeisen,
Geschmiere, (Maler) f. Kleckerey, Jac.
Geschmiert Leder, f. Schmierleder. Jac,
Geschmiertes Kalbleder, f. Kalbleder.
Geschmelzte Speise, (Bergbau) ist, die wieder
beym Schmelzen durchgesetzt worden.

Geschmolzene Butter, f. Butter,
Geschmolzener englischer Stahl, f. Stahl.
Geschmolzene Spitzen, (Suckersiederey) s. Spihen,
geschmolzene, Jac,

Geschmolzen Werk, (Hüttenw.) ist, da Bley und
Silber in Fluß gebracht werden,

Geschmort, (Koch) f. Gedämpft. Jae, Geschnitten, (Böttcher) f. Gehauen. Geschnittenen Kanaftertaback zu verfertigen. No. 1. Hundert Pfund ausgesuchte gute braune virginische Blätter werden mit nachstehender Brühe beneßt, und zum Schneiden vorbereitet. Zwanzig Maaß rein Waffer werden in einem dienlichen Kessel aufs Feuer gefeßt, darin thut man 4 Pfund vom feinsten raffinirten Zucker, Pf. Eleine Rosinen, Pfund Lorbeerblätter. Dieses läßt man, zusammen zugedeckt, zwey Stunden kochen, sodann wird alle Brühe durch ein leinen Tuch rein ausgedrückt, und so läßt man alles so lange in einem Fäßchen stehen, bis es laulicht abgekühlt ist. Nun hat man einen weides nen Zober, oder den halben Theil von einem großen Wein faß bey der Hand, stehen, worin die Blätter eingelegt werden; man nimmt also eine Hand voll Tabacksblätter, tunkt fie in die Brühe, damit sie überall naß werden, drückt sie nach Möglichkeit so stark aus, daß nichts ven der Brühe abtropfeln kann, und legt fie schichtenweise in den Zober. So wird mit Eintunken, Ausdrücken und Einles gen fortgefahren, bis aller Taback auf solche Art einges legt ist, wobey eine jede Lage allemal mit den Händen fest eingedrückt werden muß. It man mit Einlegen fer tig; so wird ein passender Deckel auf die Blätter gelegt, und alles mit einem schweren Stein beschwert, und bleibt daun 24 Stunden stehen. Nach dieser Zeit wird der De ckel abgenommen, und mun nimmt man von den Blättern fe viel ab, als in die Schneidelade eingepackt werden kann,

Geschnitten

[graphic]

worin jedesmal 30 bis 40 Pfund eingepackt werden, nach dem die Schneidelade klein oder groß ist. Alsdann wird der Taback, welcher durchaus feucht ist, geschnitten, und durch die Stellung der Schneidelade bestimmt, wie fein und Schneiden fort, bis aller Taback gehörig geschnitten oder grob er werden soll: and so fährt man mit Einlegen ist. Der geschnittene Taback wird in einen Korb gethan, und auf die Tabacksdörre gebracht; auf diese legt man den Taback eine Hand hoch aus einander, so viel darauf ges bracht werden kann; zuvor aber muß die Tabacksdörre durch ein mittelmäßiges Feuer so warm gemacht seyn, daß man kaum eine Hand darauf leiden kann. Nun muß ein Arbeitsmann dabey stehen, welcher mit den Händen den Taback beständig umwendet, bis aller Taback trocken ist, dann wird der getrocknete abgenommen, und wieder eben so viel von dem andern feuchten darauf gethan, und so immer weiter verfahren, bis man allen auf diese Art ge trocknet hat. Dieser getrocknete Toback wäre zwar an sich schon gut zum Rauchen; allein, noch ist es kein Kas handlung: Man nehme ein Achtel Pfund Sandaracha master, sondern dann wird er es erst durch folgende Be Arabum, ein Biertel Pfund Mastir. Dieses wird fein gestoßen, in eine kleine Flasche gethan, und darauf ein dann die Flasche fest zugemacht, und bleibt in gelinder halbes Maaß des allerbesten Spiritus vini gegoßen, als zu merken, daß die Flasche groß seyn muß, weil noch, nach Warme vier Tage unter öfterm Umschütteln stehn; wobey Verlauf dieser vier Tage, 4 Maaß guter Franzwein dazu hinein gegoffen wird. Man schüttelt nach Eingießung des Tage stehen, so ist es fertig zum Gebrauch. Nun nimmt Weins alles wohl unter einander, und läßt es wieder vier man die ausgedrückte und übrige Brühe, gießt den obs gen angefeßten Wein alle dazu und rührt alles wohl durch einander, und mit dieser Beize wird nun aller Taback, welcher getrocknet worden, durch Besprengen angefeuch tet, und mit den Händen durch einander gearbeitet, da mit er überall und durchaus befeuchtet werde. Nach dies fem läßt man ihn, in einem Kasten oder Zober eingelegt,

4 Stunden zugedeckt stehen, und wenn er nach dieser Zeit sich noch zu feucht befinden sollte, wird er auf dem Hausboden, wo die Luft durchwehet, aus einander gelegt, damit er etwas abtrockne, und sodann wird er in Päckchen fest eingeschlagen, womit er fertig ist, und im Rauchen sich vortrefflich finden wird, besonders wenn er in den Päckchen 14 Tage alt geworden ist. No. 2. Da die vir ginischen Tabacksblätter von mancherley Art sind, und nach der innerlichen Güte sich sehr unterscheiden; so muß man deshalb vor allem darauf sehen, daß die Blätter zum Kanaster nicht dumpf, oder durch übles Packen in den Fässern angelaufen sind, welches auch wohl geschieht, wenn die Fäffer in den Schiffen unter naß worden, Furg baß man die schönsten, reinsten, reif gewordenen Blätter nehme, indem ohne gute Blätter kein guter Kanafter gemacht werden kann. Die besten virginischen langen und vicken Blätter werden aus ihren Bündelchen von einander genommen, die schönsten davon werden besonders

Geschnürt, (Weber) f. Anschnüren. Jac.
Geschönter Wein, heißt abgehellter, abgeklärter
Wein.

Geschöpfet, heißt, wenn die Habichte an einen Bach.
zum Baden oder Tränken gestellet werden.
Gefchray, (Eisenhütte) so nennt man an einigen
Orten die Luppe.

Geschredet, (Jäger) f. Melden. Jac. Geschriebene Schrift abzudrucken, s. Schrift. Geschrot, (Roßhändler) wird das Gemächte oder der Hodensack an den Pferden männlichen Geschlechts genannt, welches in allen Farben der Pferde ganz schwarz, klein und überein groß, auch wohl aufgeschürzt seyn soll, welches ein Zeichen eines gesunden, starken und raschen Pferdes ist, zumal wenn es überdies einen kurzen und schwarzen Schaft oder Schlauch hat.

Geschroten Eisen, (Bergbau) sind die Eisen, wel che von Eisen oder Stahl zu Bergeisen gemacht werden. Gescht, siehe Gäsch und Hefen.

Geschütz. Schon 1356. haben die Nürnberger Geschüß verkauft.

Geschützgießer, f. Stückgießer.

auf einen Haufen gelegt, und die geringern auch besonders, welche man zu anderm geringern Taback verbraucht. 3u 100 Pfund von ausgesuchten besten virginischen Blättern kocht man nachstehende Beize: 6 Pfund von den besten reinen Smirnaischen Rosinen, Pfund Wacholderbeeren, Pfund gröblich zerstoßene Lorbeerblätter werden in einem dazu dienlichen Kessel, mit 30 Maaß rein Wasser, vier volle Stunden, abgekocht; während des Kochens wird of ters umgerührt, damit nichts unten anbrenne, auch muß der Kessel allemal nach dem Umrühren wieder zugedeckt werden. Wenn nun die Abkochung solchergestalt vollen det ist, wird die Brühe, so warm als mur möglich, durch ein reines grobes leinen Tuch gelassen, und das Dicke oder der Bodensah rein ausgepreßt, damit alles zusammen kömmt. Nun läßt man diese Brühe abkühlen, bis sie nur milchwarm ist, sodann erst werden die 100 Pf. reine ausgesuchte Blätter durchaus mit dieser Brühe naß gez macht, und schichtenweise über einander in das Beizfaß feste eingedrückt und eingelegt; zuleßt gießt man noch alle brige Brühe oben darauf, und beschwert sodann den Deckel mit einem schweren Stein. Nach Verlauf von acht Tazen wird die Brühe, welche sich unten im Fasse gesammlet hat, abgelassen und wieder oben über die Blåts ter gegossen, auch wieder zugedeckt, und mit dem Stein beschwert; wenn hernach wieder acht Tage verflossen sind, wird die unterste Brühe auf die nämliche Art oben dar. über gegessen; und wenn es denn wiederum acht Tage ges standen; so werden alle Blätter heraus genommen, auf der Schneidelade geschnitten, und alsdann sogleich auf der Tabacksdörre gehörig getrocknet. Zu diesem gebeizten Ta back wird noch folgender Weinanfaß verbraucht, welcher aber vorher fertig seyn muß: 8 Maaß Muskatenwein, 4 Maaß reines Wasser, 18 Loth fein gestoßener Zimmnet, 8 Loth Mustatenblumen werden in einem wohl zugedeckten Reffel eine Stunde gekocht, sodann die Brühe durch ein teinen Tuch gegossen, und dann last man in dieser Brühe 4 Pfund vom allerfeinsten rafinirten Zucker zergehen. Wenn alles zergangen ist, wird dieser Taback mit dieser Brühe befeuchtet und besprengt, wobey alle diese Brühe gebraucht werden muß. Der Taback wird sodann in einen Pforten gewöhnlich drey bis vier Zoll mehr Weite Faßchen eingedruckt und bleibt 14 Tage lang wohl zuge deckt stehen, alsdann wird aller Taback abgetrocknet, daß er nicht zu feucht und auch nicht zu trocken werde, wel ches im Sommer, an der blossen Luft, wenn man ihn auf Horden gelegt hat, am besten gemacht wird. Die Her Taback wird in Holland meist in Fäßchen eingeschlagen und aufbewahret; es ist aber dienlicher, daß er gleich nach feiner Verfertigung in gehörige Päckchen eingeschlagen werde.

Geschnittener Rähmling, (Zimmermann) s. Zimmerholz, geschnittenes. Jac.

Geschnittener Stånder, (Zimmermann) f. Zimmer holz, geschnittenes. Sac.

Geschnittene Steine, f. Kameen.

Geschützpforten, Stückpforten. (Schiffbau.) Dies ses sind die Schießscharten in der Seite des Schiffes, durch welche man das Geschüß richtet. Die Klappen oder Lucken, mit welchen sie geschloffen werden, heißen: die Pfortenlucken, auch wohl Gefchützpforten schlechte weg. Sie sind an der Seite des Schiffes mit Hafen und Hespen befestigt. Die obersten Kanonen haben gewöhn lich über ihren Pforten keine Lucken. Die Zargenstücke, welche in den Pforten sind, in welche die Pfortenlucke genau paßt, nennt man die Trempel der Pforte, und unterscheidet sie in obere, untere und Seitentrempel. Die Zahl der Geschüßpforten hängt von der Größe der zu bauenden Schiffe und den Absichten des Schiffbauers ab. Ihre Weite und Höhe sind nach der Größe des Geschü-· hes verschieden; denn es ist augenscheinlich, daß man eine größere Oeffnung nöthig hat, um eine Kanone von 36 Pfund, als eine kleinere, zu handhaben. Man giebt

als Höhe. Die Untertrempel sind gleichsam die Schwellen der Geschüßpforten, und leisten eben das, was der Brustriegel bey Fensteröffnungen in hölzernen Gebäuden leistet. Man wird daraus leicht begreifen, daß die Höhe dieser Untertrempel dem Kaliber der Kanonen verhältnißmäßig seyn müsse. Man rechnet, diese Höhe von den Verdeckss planken bis zur Oberkante dieser Trempel. Bey den Schweden ist die Einrichtung der Geschützpforten diese: Bey 24psündern ist die Höhe der Untertrempel über dem Verdeck 2 Fuß 5 Zoll; die Höhe der Geschüßpforten, 2 Fuß 10 Zoll; die Weite der Geschüßpforten 3 Fuß 43oll; die kleinste Entfernung zwischen, den Pforten 7 Fuß. Bey 18pfündern, die Höhe der Untertrempel über dem Ver deck, 2 Fuß 2 Zoll; die Höhe der Geschüßpforten 2 Fuß

Geschnittenes Zimmerbolz, (Zimmamann) siehe 7 Zott; die Weite derselben 3 Fuß; die kleinste Entfer Zimmerholz, geschnittenes. Jac.

nung zwischen den Pforten 6 Fuß 10 Zell. Bey 12pfün

dern:

9

dern: die Höhe der Untertrempel über dem Verdeck 2 Fuß ; die Höhe der Geschüßpforten 2 Fuß 4 Zoll; die Weite der selben 2 Fuß Zoll; die kleinste Entfernung zwischen den Pforten 6 Fuß 7 Zoll. Bey spfündern: die Höhe der Untertrempel über dem Verdecki Fuß 10 Zoll; die Höhe der Geschüßpforten 2 Fuß 2 Zoll; ihre Weite 2 Fuß 6 Zoll; die kleinste Entfernung zwischen den Pforten 6 Fuß 4 Zoll. Bey gvfündern: die Höhe der Untertrempel über dem Verdeck Fuß 8 Zell; die Höhe der Geschützpforten Fuß 10 Zoll; ihre Weite 2 Fuß 3 Zoil; die kleinste Entfernung swischen den Pforten 6 Fuß Zoll. Bey 4pfündern: die i Höhe der Untertrempel über dem Verdecki Fuß 6 Zoll; die Höhe der Geschüßpforten, 1 Fuß 7 Zoll; die Weite derselben 2 Fuß; die kleinste Entfernung zwischen den Pforten 5 Fuß 11 Zoll. Bey 3pfündern ist die Höhe der Untertrempel über dem Verdecki Fuß 4 Zoll; die Höhe der Beschuhpforten Fuß 5 Zoll; die Weite derselben Fuß 9 Zell; die kleinste Entfernung zwischen den Pfor ten 5 Fuß 9 Zoll.

Geschütztalien, (Schiffbau) die Taljen, mit denen das Geschütz gegen Bord an, vor die Pforten gebracht, und wieder eingehelt, auch, wenn die Pforten geschlossen find, gegen Bord an fest gemacht wird.

Geschwächte Aspis, (Artillerie) s. Aspis. Geschwächte Stücken, (Artillerie) siehe Verjüngte Stücken.

Geschwährte Blätter, (Roßhändler) s. Köthe. Geschwärzte Stecknadeln, s. Trauernadeln. Jac. Gefchwefelten Wein zu entdecken. Man nimt gefäll. tes reines Scheidewasser, löset darinnen etwas feines Silber auf, und tröpfelt in den verdächtigen Wein 6 bis 8 Tro, pfen von dieser Silberauflösung; wenn nun wenig Schwe fel im Weine ist, so wird derselbe etwas dunkel, ist aber viel Schwefel darinnen vorhanden, so wird der Wein vöt lig trübe.

Gefchwefelter Wein, wird derjenige genannt, wel cher zu viel Schwefel zum Einschlage bekommen.

Gefchwefeltes Silber, f. Silbererz, künstliches. Geschwinde (Musikussell dies oder jenes Stück ausgeführt werden; dies wird gewöhnlich durch italienisc; Worte angedeutet. 3. B. Allegro, Allegro con moto, Poco prefto, Veloce und Vivace. Soll der Vortrag nicht zu geschwinde seyn, so seßt man: Allegretto, Poco allegro, Poco vivace, Poco veloce, Allegro ma non troppo, Allegretto ma non troppo, Moderato, Allegro moderato, Allegretto moderato, Allegro non molto, Allegro non poco vivo und Molto andante. Soll aber das Stück sehr geschwind ausgeführet werden, so bedient man sich folgender Worte, als: Allegro affai, Allegro di molto, Allegro con fpirito, Prefto, Presto affai, Preftiffimo, velociffimo, vivaciffimo, u.s.w. Geschwindigkeit der Fahrt eines Schiffes zu be ftimmen, f. Laufstrich des Schiffes zu messen.

Geschwindigkeit des Wassers in einer Sekunde zu finden. (Mühlenbankunst.) Man nehme die Höhe des Gefälles 60mal, und ziehe aus solcher die Wurzel.

Geschwindigkeitslinie, (Bombardier) heißt die Ges schwindigkeit, die durch eine gewisse Menge Pulver die. Bombe erhalten hat, auf die Höhe reducirt, daß, wenn dieselbe von dieser herab fiele, solche eben diejenige Ger schwindigkeit haben würde.

Geschwindschießen, ist die Kunst, in kurzer Zeit mehrere Schüße aus dem Feuergewehr zu thun, ohne erst dazwischen wieder laden zu dürfen.

Geschworne heißen ben vielen Handwerkern, Stán. den und Profeffionen diejenigen, welche ihrer Zunft Mite glieder und zugleich auch Aeltesten und Vorsteher sind, und das Handwerk bestmöglichst vertreten, dessen Streitigkeis ten beylegen, und sich dazu mit einem Eide, verbindlich gemacht haben. An den meisten Orten müssen sie ihre. Confirmation von der Stadtobrigkeit haben, und ehe sie solche erhalten, dürfen sie sich keiner Autorität oder Ges richtsbarkeit in ihrer Zunft anmaaßen; in einigen Ståde ten hingegen ist es genug, wenn sie von ihrer Zunft einmüthiglich dazu erwählt werden.

Geschworne bemerken mit einer Stufe den erkiefien Gang, d. i. wenn ein Gang gekieset, so schlägt er sein Gemerk oder Zeichen in das Gestein.

Geschworne fahren auf das Gedinge, siehe: Ges schworne nehmen das Gedinge ab.

Geschworne fahren auf den Steiger, heißt, wenn fie in die Grube fahren, und sehen, ob der Steiger seine Arbeit recht anstellet, und die Hauer auf die Strossen und vor die Oerter angewiesen sind.

Geschworne Frauen heißen in Nürnberg gewisse Weiber, die den Weibern und Kindern Klyftice geben, und bey den Wöchnerinnen gebraucht werden.

Geschworne nehmen die Gedinge ab, oder fah ren auf die Gedinge, wenn sie nachmessen, ob die Berg. leute ihre verdingte Arbeit in der Grube verfertiget Haben.

Gefeimter Honig, heißt der Honig, der von seinem Gewerke, Rochweben oder Wachs geschieden und rein ge macht ist.

Gefellenbuch, ist die Matrikel, worinnen sich jeder fremde ankommende Gesetle, wenn er so lange, als die 4 Wochen Auflegen gefällig, in Arbeit verbleibet, sodann. seinen Namen einschreibt, und seine Auflagegebühr in die Gesellenlade erlegt.

Gefellenfifchen, heißt, wenn ihrer etliche zugleich eine Fischeren anstellen.

Gefellenschild, an einigen Orten ist der Gebrauch, daß die Gesellen einen Willkommen mit ihrem aufgesto chenen Namen machen lassen.

Gefellentafeln, damit jeder Meister mit Gesellen, und zwar nicht eben der Reihe nach, wie sie in das Hands werk getreten, sondern wie sie sich bey dem Vater in der Herberge gemeldet haben, versehen werde, so muß der Vater ein Verzeichniß nicht der Gefellen, sondern der Meister, wie sie nach einander um Gesellen geworben, halten, und die Ankommenden dahin weisen.

Gesells

[merged small][merged small][ocr errors]

Gesellschaftskasse, Societåtskaffe, heißt, die Kasse einer sogenannten Kompagnie oder Gesellschaftshand lung. Gesellschaftscontract, f. Compagniecontract. Gesellschaftstånze. So nennt man die Tänze, wels che keine besondere Handlung oder Bedeutung haben, auch nicht als ein Schauspiel aufgeführt werden, wie die Bal, lete, sondern blos in Privatgesellschaften, zum Vergnü gen und Zeitvertreib der tanzenden Personen selbst, getanzt werden. Man nennt sie auch gemeine Tänze oder Cam. mertänze. Sie sind von sehr vielerley Gattungen, franaösische, englische, pohlnische, deutsche Tänze u.s.f. deren jede wieder verschiedene Arten hat.

Gesente arbeiten Auf'n, (Bergbau) s. Auf'n'Ge. senke. Jac.

Gesente, recht anstellen, man soll zuvor auf den bauwürdigen Anbrüchen ablängen, damit man aus solchen die bauwürdigen Stroffen zu beyden, und nicht auf einer Seite allein fassen und heraus reißen könne; sonst müßte man zwey Lachter absinken, da man nur 1 Lachter be dürfe.

Gesente verschütten, verstürzen, wenn entweder die Teufe zu groß oder kein Erz mehr im Tiefstein ist; wie etwa in Zwittergebäuden, welches auch bisweilen leichtfertigerweise geschiehet, und das gute Erz im Gefenke Rehen läßt und verstürzet.

Gefenke verstürzen, f. Gesenke verschütten. Gesenkte Batterie, (Kriegskunst) ist diejenige, wel che tiefer als der Horizont stehet, oder derer Bettung ties fer liegt, als die Feldfläche, und wo die Oeffnung zu den Schießlöchern in die Erde eingeschnitten wird. Gesenkte Cafematten, so nennen einige die Bonnette in den Spigen der Bollwerke.

Gefichtsfeld. (Optikus.) Der Raum, den das Auge auf einmal überstehet, vornehmlich, wenn es Ge genstände durch Fernröhre oder Mikroskepe betrachtet. Weil bey den dioptrischen Werkzeugen auf allen Seiten Der Augenachse gleichviel übersehen werden kann, so ist das Gesichtsfeld ein Kreis. Der Halbinesser dieses Kreises wird in Graden und Theilen derselben angegeben. Er ist derjenige Winkel, welchen die äußersten ins Auge kom menden Stralen ringsherum mit der Augenachse machen. So viel nämlich kann man ringsherum sehen, als zwischen den Schenkeln dieses Winkels enthalten ist. Das blosse Auge fiehet eigentlich nur dasjenige recht deutlich, was nahe an der Gesichtsachse liegt. Inzwischen bilden sich doch auch seitwärts liegende Gegenstände deutlich genug ab. Man nimmt insgemein an, es werde so viel auf ein mal übersehen, als zwischen den Schenkeln eines rechten Winkels liegt, d. i. der Halbmesser des Gesichtsfelds sey = 45 Grad. Durch das Galileische Fernrohr übers sicht man desto mehr, je nåher man das Auge an das Augenglas bringet. Hält man es sehr nahe daran, so wird die Größe des Gesichtsfeldes durch die Oeffnung des Augensterns bestimmt, daher man im Dunkeln mehr als am Tage übersehen kann. Im Sternrohre ist das Ge Cechnologisches Wörterbuch V. Theil,

schtsfeld bestimmter. Wenn das Auge am vortheilhafften Bite ein wenig hinter den Brennpunkt des Augenglases stehet, so ist die Tangente des Halbmeers vom Gesichts. felde, gleich dem Halbmesser der Oeffnung des Augengla ses, dividirt durch die Länge des Fernrohrs. Eben dies findet auch beym Erdrohre nach seiner gewöhnlichen Ein richtung statt, nur daß man hier nicht mit der ganzen Länge des Fernrohrs, sondern blos mit der Summe der Brennweiten des Vorder- und Augenglases zu dividiren hat. Durch mehrere Gläser wird in manchen Fällen das Gesichtsfeld vergrößert. 3. E. zwey nahe zusammen stehende Augengläser verdoppeln den Halbmesser desselben. Macht man ein großes Feld zum Hauptzweck, so ist es am besten, das Fernrohr nicht lang zu machen, wie z. E. bey den Nachtfernröhren. Bey den Spiegelteleffepen wird die Größe des Gesichtsfeldes durch ein zusammen ge setztes Verhältniß bestimmt, aus welchem sichllergiebt, daß sie sich auch hier, wie die Oeffnung des Augenglases, verhalte. Um also ein großes Feld zu übersehen, müßte man das Augenglas breit machen. Da dies viel Abweic chung geben würde, so verändert man lieber die ganze Stellung, läßt das lehte Bild etwas hinter den großen Spiegel fallen, fängt aber die Stralen noch vorher mit dem Augenglase auf, und leitet sie erst durch ein zweytes Augenglas ins Auge selbst, wodurch eben so, wie durch zwey nahe Augengläser im Sternrohr, das Feld sehr ers weitert wird. Man pflegt hiebey mehr das Gesichtsfeld durch Proben, als durch Abmessung und Rechnung zu ber stimmen. Bey den einfachen Mikroscopen ist die Tangente des Halbmessers vom Gesichtsfelde, gleich dem Halbmesser des Kügelchens oder der Linse, dividirt durch die Brennweite. Beym zusammen geseßten Vergröße rungsglase, aus zwey oder mehr Gläsern, ist eben diese Tangente, gleich dem Halbmesser der Oeffnung des Au genglases, dividirt durch das Produkt des Abstandes des Auges vom Glase, in die Vergrößerungszahl, welche Rez gel überhaupt, als eine allgemeine, für alle optische Werkzeuge gelten kann.

Gesichtspunkt. Der Ort, aus welchem man eine Landschaft, oder jede andre Scene sichtbarer Dinge übersieht; man nennt ihn auch die Lage des Auges. Eine Stadt oder ein Garten zeiget sich ganz anders, wenn man von einer nahen Höhe darauf herunter sieht, als wenn man weit davon entfernt, oder weniger hoch steht. Also verändert der Gesichtspunkt die anscheinende Gestalt der Dinge. Es kommt also ben Gemälden und Zeichnun gen sehr viel darauf an, daß man für jede Scene einen vortheilhaften Gesichtspunkt anuchme. Die schönste Land. schaft könnte aus einem Gesichtspuncte gezeichnet werden, in dem sie ihre Schönheit verlore.

Gesimse zu drehen, (Drechsler.) Wenn dieser Ge simse drehen will, so kann er alle Profile des Tischlers in Kreisen nachahmen, und wenn er regelmäßig verfahren will, so muß er, wie jener, nach und nach alle diejenigen Holztheile wegarbeiten, um die Gestalt des Gesimses her. aus zu bringen. Er kann sich auch Werkzeuge verfertigen, 0000

deren

« ZurückWeiter »