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gebräuche so, wie sie mit der Observanz desselben Landes oder Provinz überein stimmen, und richten sich dabey mit nach Localumstånden, so daß jede einzelne Officin für sich eine Gesellschaft ausmacht.

Generirtes Gold, erzeugtes Gold, das die Alchy misten hervor bringen zu können wähnen.

Genes, eine französische Papierforte, f. Le trois. : Genet, (Roßhändler) heißt ein nicht großes, doch aber wohl gewachsenes spanisches Pferd, so von einem bar barischen Hengste und einer spanischen Stutte gefallen. Genfer halbe Livres, f. halbe Livres. Genfer Maaß zum Flüßigen, 1 Char oder Fuder hålt 12 Setier, 288 Quartenos oder 576 Pots, davon jeder 48 Fr. K. 3.

Genfer Patagons, eine Silbermünze. Tach Tableau du pair wiegt das Stück 562 holl. 2s, Gehalt 13 Loth 6 Gr. enthält fein Silber: 468 holl. As, ist nach dem 20ft. Fuß 1 thlr. 6 gr. 9 pf. werth. Dergleichen von 1722. und 1723. nach Regensp. Probe, wiegt 563 holl. As. Gehalt 13 Loth 8 Gr., enthält fein Sils ber 473 holl. As, ist werth 1 thlr. 7 gr. 1 pf.

holl. As fein Gold und 467,98 As fein Silber gewürdigt, ist nach dem 20 fl. Fuß thlr. 6 gr. 9. pf. werth.

Genfer Waaren. (Handlung.) In Genf ist, wes gen seiner Lage, ein sehr großer Handel, theils in Spes dition der aus Frankreich nach Deutschland, Italien und Savoyen gehenden Güter, welche die Genfer beför dern. Die Genfer Manufakturen sind sehr berühmt, und bestehen in Sammt, Tafft und andern Seidenzeug, in feiner Stahl- und Eisenarbeit, künstlichen Uhren und Kry stallenzeug. Man treibt hier auch Handlung mit allerhand Galanterien und kostbaren Manufakturen, besonders mit goldenen und silbernen Spißen und Galonen. Der Buche handel ist zu Genf auch ansehnlich. Das Uhrwerk ist auch gut daselbst, und tommt dem Parisischen und Londenschen nahe. Die gangbarsten Manufakturen sind dies Goldfar chen, als: goldne und filberne Tressen und Spißen; schlechte und faconnirte Bänder, von Gold, Silber und Seide, oder auch schlechtem Zwirne, und seidene Zeuge Nächst dem kann man hiet bekommen, allerhand italienis sche Seide, Taffet von Lion und andre seidene Zeuge vor Lion; Cattune, Nesseltücher, Tücher von den besten Sorten, Porzellan, Thee und Chokolade, welche die Hole waaren von Marseille.

Genfer Pistolen, eine Goldmünze seit 1752., wiegt 117 holl. As, ist nach dem 20 fl. Fuß 4 thlr. 6 gr. 3 pf. werth. Genfer Rechnungsgulden zu 12 Genfer Sous, wird auf 3,07 hell. As fein Gold und 44,57 As fein Sils ber gewürdiget, sein Werth ist nach dem 20 fl. Fuß 2 gr.

Genfer P2 Karat, enthålt fein Gold 107,4 länder dahin bringen; allerhand Spezereyen und Gewürzs

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II pf.

Genfer Rechnungsmünzen, Das Verhältniß der selben ist: Genfer Denier

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Raitel und Stangenholz, welche zusammen geflechten Genice, Knick, (Forstwesen) find herunter gebogene werden, und zur Befriedigung dienen; 2) truppige, astis ge Bäume.

Geniquin, eine Sorte levantisches Baumwollens

garn.

Genouilliere, heißt an einer Batterie oder dem Pas rapet eines Walls dasjenige Stück Erde, so von der Bets tung an bis dahin, wo die Einschnitte der Schießscharten, gehet, hinter dem das Stück stehet; man macht es gemeis niglich bis 3 Fuß hoch.

Genovinen, eine Genueser Silbermünze. Nach dem Tableau du pair wiegt ein Stück 800 holl. As ; Gehalt 15 Loth 3 Grân, enthält fein Silber 758 holl. As, ist werth nach dein 20Fl. Fuß athlr. 1 gr, 10pf. Sie gilt 7 Lire 12 Soldi.

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Genovinen, eine neue Gennesische Goldmünze. Wiegt Thl. od. E. $87 holl. As. Gehalt 21 Kar. Er. enthält fein Gold 535 holl. As, ist nach dem 20 Ft. Fuß werth 21 thin 5 gr. 8 pf.

504 240 168 31 1512 720 1 504 126 60 103 Die Kaufleute, Wechsler und Banquiers rechnen nach Livres à 20 Sous à 12 Denier Cour. Die Regierung und kleinen Krämer nach Gulden zu 12 Sous à 4 Quart oder 12 De niers Genfer Baluta oder petite Monnoye. Der Werth son 100 Ecüs Patagon oder Thaler Courant ist nach ih rem Inhalte 3222 As fein Gold = 127 thir, 21 gr. 91⁄2 pf. Friedrichsd'or. Eine alte Pistole gilt 11 Liv. 10 Sous Courant oder 40 Fl. Cous Genfer Valuta. Ein Laub, thaler 3 Liv. 13 Sous 6 Denier Cour.

3

Gens d'armes, ist die Benennung eines sehr angesehe nen Theils der französischen, Kavallerie. Heut zu tage geben verschiedene andere Könige und Fürsten einem Theis le ihrer Garde zu Pferde gleichfalls den Namen der Gens d'armes.'

Gens d'armes, Juwelier) nennen die Juwelirer die größern Flecken und glasigen matten Stellen, die fich in manchen Diamanten befinden.

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Genßane, von, Regelmaschine, (Papiermacher Regelmaschine, Lumpenschneider, s. d. Genfer Rechnungsthaler, Ecu Patagon, zu 3 Lis Genfter, s. Besenpfrieme. yres, 60 Sous oder 126 Genfer Sous, wird auf 32,22. Genueser, f. Genovinen...

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Genueser

Genueser Bank, s, Bauk.

Genueser Bleyweiß, Biacca di Genova, eine feine Art Bleyweiß, die zu Genua verfertigt, und stark von Malern verbraucht wird. Es kommt dem Venetianischen in der Güte gleich, und ist in Kisten von 100 Pfund

netto.

Genueser Caboletti, eine Silbermünze zu 67 Soldi correnti = 1 gr. 9 pf. Conv. Münze.

D

Genueser doppelte Madonias, eine Silbermünze, so 189 holl. As am Gewicht, Gehalt 13 Loth 8 Gr. und 159 holl. As fein Silber enthält, ihr Werth ist nach dem 20 F. Fuß 10 gr. 5 pf. Sie gilt 13 Lire.

Genueser Feigen, schwarze, diese Feigen sind lang, oben sehr dick, unten sehr zart, dunkelpurpurroth, oder beynahe schwarz, inwendig hellroth, das Fleisch aber ist hochgetb und von herbem Geschmack.

Genueser Giorgini, eine Silber Münze, derer Ges wicht 123 holl. As. Gehalt 13 Loth 14 Gr. enthält sein Silber 106 holl. As und ist nach dem 29 Fl. Fuß 7 gr. werth, sie gilt 9 Lire correnti.

Genueser Madoninen, eine Silbermünze, so 10 Sol di correnti gilt. = 54 C. M.

Genueser Rasch, Raz façon de Genes, ein Zeug, entweder ganz von Wolle, oder wo die Kette aus einem Faden Wolle und einem Faden Seide zusammengesett ist. Man webt sie jest besonders zu Amiens.

Genueser Rechnungslice zu 20 Soldi, Fuori di Banco, werden zu 5,35 holl. As fein Gold und 79,89 As fein Silber gewürdigt, ihr Werth ist nach dem 20 Fl. Fuß 5 gr. 3 pf.

Genueser Rechnungsmůnzen. Buch und Rechnung wird in Lire von 20 Soldi à 12 Denari di Lira gehalten. Die Valuta ist dreyerley: Valuta di Banco, di Pers messo und Fuori di Banco. Valuta di Banco ist die Währung, wornach die Münzsorten, in der ehemaligen St. Georgenbank, bis 1746, angenommen wurden. Valuta di Permesso ist 15 pr. C. besser als die Valuta fuori di Banco, oder, welches einerley, Valuta corrente oder piccolo, so die Waarenzahlungsvaluta ist. Ein frans zösischer Schildlouisd'or gilt 28 Lire 16 Soldi corrent. Ein Laubthaler 7 Lire 4 Soldi corr. Eine Pistolette 23 Lire 12 Soldi corr. Ein Thaler Conventionsgeld ist 4 Lire 11 Soldi 4 Den. corrente werth.

Genucfer Rechnungspezzi, zu s Live ti Banco wer den zu 33,75 holl. As fein Geld und 499,32 Us fein Silber gewürdiget; ihr Werth ist nach dem 20 Fl. Fuß 1 thlr. 8 gr. 10 pf. Von s Lire Fuori di Banco, werden zu 30,8 holl. As fein Gold und 459,37 As fein Silber get würdiget; ihr Werth ist nach dem 20 Fl. Fuz thlr. 6 gr. 2 pf.

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Genueser Rechnungsstudi d'argento zu 174 Soldi Fuori di Banco, werden auf 46,81 holl. As fein Gold und 698,24 As fein Silber gewürdiget; ihr Werth it nach dem 20 Fl. Fuß 1thlr. 21 gr. 11 pf.

Genueser Rechnungsfcudi di Cambio, zu 43 Lire Fuori di Banco, werden auf 24,64 hell. As fein Geld Technologisches Wörterbuch V. Theil.

und 367,5 As fein Silber gewürdiget, ihr Werth ist 1tklr. 2 pf. im 20 Fl. Fuß.

Genacfer Rechnungsscudi d'oro marche, in Fuori di Banco werden zu 57,3 hell. As fein Gold und 854,65 As fein Silber gewürdiget; der Werth ist nach dem 20 Fl. Fuß 2 thlr. 8 gr. 2 pf.

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Genueser Scudi d'argento, eine Silbermünze, f. d. Genueser Scudi di St. Gian Batista, eine Sil bermünze, s. d.

Genuesischer Sammet, (Sammetmacher). f. Kios persammet. Jac.

Genuesische Zechine, eine Goldmünze, Gewicht 72,7 holl. As; Gehalt 23 Kar. 101 Gr.; Inhalt fein Gold 72,3 holl. As; Werth nach dem 20 Fl. Fuß 2 thlr. 20 gr. 10 pf. fie gilt 13 Lire 10 Soldi correnti.

Genuesische Waaren, (Handlung) bestehen in seide nen Stoffen, Sammet, Tapeten, Damast und Sati nen, allerhand Seide, goldnen und silbernen Tüchern, genäheten Spißen, Handschuhen, Papier, Seife, Oliven und Olivenöl, Jasminól, allerhand Confituren, Limo nien, Feigen, Anjovies, Mandeln, Weinstein, Parmes fanischen Käse, allerhand Droguereyen und aus der Les vante kommenden Waaren.

Genuesisch Schwarz auf Sammet, f. Schwarze Farbe, genuesisch. Jac.

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Geographische Breite, (Schifffahrt) s. Breite. Geographische Meile, f. Deutsche Meile. Geometrische Aufnahme der Landgüter, (Felde messer) s. Landmesser. Jac.

Geometrische Meile, s. Deutsche Meile. ́ Geometrischer Plan, (Maler) s. Plan. Jac. Geometrischer Quarz, geformter Glasspath. Dieser ist sehr nahe mit dem Blätterquarz verwandt, und hat, wie dieser, ein ganz blätterichtes Gewebe; aber seine Blätter haben immer eine bestimmte Gestalt, bald sind es Drey Vier- und Sechsecke. Gemeiniglich ist er weiß, zuweilen dunkelgrünlich, und manchmal auf der Ober fläche mit Quarzkrystallen, oder Cylinderquarze 'befeht.

Georgiaindigo, eine Mittelsorte des Indigo, die im Staat Georgien in Nordamerika erzeugt wird. Sie ist etwas besser als Carolinaindigo, und geht vornehmlich nach England.

Georgsd'or, eine Hannoverische Goldmünze, so 138,9 holl. As wiegt. Gehalt 21 Kar. 9 Gr. und enthält 125,9 holl. As fein Gold Ihr Werth ist nach dem 20 81. Fuß 5 thlr.

Gepaartes Blatt, conjugatum, (Gärtner) heißt, wenn ein Paar Blättchen an den Seiten eines gemeins schaftlichen Stieles stehen.

Gepauschte Schlacken, siehe Schlacken, gepauschte. Jac.

Gepneuscht, Gepft, f. Getöset.

Geprage an den Rand zu zeichnen. (Münze.) Werkzeug hierzu. Es bestehet aus zwey Stahlblechens die die Gestalt eines Lineals haben, das ungefähr Linien dick ist, auf welchen die Aufschriften und Verzierungen Nnun

des

des Randes, die das Aussehen eines kleinen Schnürleins haben, die ersten auf der einen, und diese auf der andern, eingedrückt find; das eine dieser Bleche ist unbeweglich, und auf einen kupfernen angeschraubet, dieses ist es auch auf einen starten Tisch. Das andere aber ist beweglich, und läuft vermittelst einer Kurbel und eines eisernen Rad baums auf dem kupfernen Blech; vermittelt dieser Mas schine, kann ein einziger Mann 20,000 Stück in einen Tag bezeichnen.

Gepreßt, gedruckt, wird in der Handlung und im Manufakturwesen von allerhand Zeugen gesaget, auf welche, mit besonders hierzu verfertigten und warm gemachten Eisen, verschiedene Fasons und Muster, von Blumen, Laubwerk und andern Figuren, eingedruckt werden; und auf solche Art hat man gepreßte Bänder, Cam mete, Atiae, Cammelotte und andere Zeuge, wie auch dergleichen Leinwand. Hiervon aber sind die gepreßten Tücher und wollenen Jeuge, welche von den Tuch bereitern, blos zu dem Ende unter die Presse gelegt wer den, um ihnen desto mehr Glanz und Ansehen zu geben; wie auch die gedruckte Leinwand und Kattune, auf welche die Figuren mit besondern Formen und allerhand Farben aufgetragen werden, wohl zu unterscheiden.

Gequetschtes Wachs, (Wachszieher) heißt dasje. nige Wachs, welches, nachdem es erwärmt, unter der Quetsche durch einander gearbeitet worden, und eine durchaus gleiche Geschmeidigkeit erhalten hat.

Geraci, ein weißer, füßer, lieblicher Wein, der im Steapolitanischen gewonnen wird.

"

Gerade Bewegung, (Musik.) s. Bewegung.

Gerade Binne, (Drechsler) 1. Drehbank. Jac. Gerade Columnen. (Buchdrucker) nennt der Schrifts Leher diejenigen Seiten im Druck, welche, wenn man den Bogen ordentlich gefalzt aufschneidet, oder das Buch ge bunden aufschlägt, allezeit linker Hand erscheinen. Auf eine gerade Columinenseite darf kein Schmußtitel gefeht werden, und die Abtheilung, der Abschnitt, das Kapitel 2. muß sich, wenn es möglich, allemal mit einer gera. den Columne endigen, damit das Folgende sich besser und schicklicher mit einer ungeraden oder rechter Hand stehen den Columne anfängt. Gerade Columnen eines Octav bogens find die 2te, 4te, 6te, 8te, 10te, 12te, 14te, 16te, 20.

Geradeisen, find Schnittmesser der Böttcher; man hat derer zweyerley, gerade und krumme. Mit den geraden arbeiten, heißt ftreifen, mit den krummen aber, das Holz ausziehen.

Gerade Kaltschaufel, (Weißgerber) s. Kalkschaufel. Sac.

Geraden Kurs halten, (Schifffahrt). Kurs. Jac. Gerader Knoten, (Riemer, Sattler) ist nichts an ders, als der gewöhnliche Knøten, der durch einen zwey, sen, über dem ersten verkehrt zugezogenen Knoten verdop pelt ist...

Gerader Kopf, (Roßhändler) heißt der Kopf eines Pferdes, wenn die Nase in der Richtung der Stirn, d. i.

in gerader Linie fort gewachsen ist, man liebt solchen am Reitpferde.

Gerader Weinstock. (Winzer.) Dieser wächst geras de auf, wie ein Bäumchen, hat einen harten Stamm, au dessen Obertheile die Reben auslaufen, und zu ihrer Haltung und mehrerer Befestigung sich also fort in einans der wickeln. Dieser Art findet man in Gascogne, vornehmlich aber auf den griechischen Inseln, Cephalonia, Candia und andern.

Gerades Schnitznutzholz, f. Schnittnußholz. Gerade Zwicke, (Hufschmidt) f. Zwicke. Geraische Poczellanfabrik, s. Porzellanfabr. Geraspelt, wird sowohl von dem etwas gröblich ge raspelten oder abgefeilten Helfenbein, als auch von Bras filien- Sandel und anderm Holze gesagt, welches man zur Färberey, oder zur Arzney brauchet; und entweder mit der Hand, durch gewisse, und hierzu bestellte Arbeitsleute, abgeraspelt, oder in besondern und hierzu dienli chen Mühlen geschroten wird. Daher heißt auch, insonderheit zu Amsterdam, der zum Abraspeln des Färbehol zes bestimmte Ort, das Raspelbuys oder Raspelhaus. Gerafpelte Spåne, (Böttcher) s. Spáne, geraspelte. Jac.

Geråthe, f. Gefäße.

Gerathe, Haushaltung) wird von den Weibspersonen die sämmtliche Wäsche, und sonderlich das Leinenzeug genannt, welches sie verräthig halten, und in der Haus haltung vonnöthen haben.

Geräuchert Fleisch, heißt das vorher eingesalzene, und alsdann im Kamin oder Feuermauer von Rauch durchs zogene Fleisch.

Gerbebammer, Kneif. oder Stahlhammer, ein großer Hammer auf den Stahlhütten, zum Schmieden des Eiscus.

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Gerben. Diese Kunst wird für eine Erfindung des Orients gehalten, wenigstens tam sie in den Mors genländern früher, als in Europa zur Vollkommenheit. Nach den Fabeln der Chineser war es ihr Beherrscher Schinfang, der ihnen die Felle der Thiere zubereiten und die Haare mit hölzernen Walzen abzumachen zeigte: Plinius schreibt die Erfindung der Lohgerberey einem Tychius aus Bootien zu.

Eerben des Messerstahls. Man hat eine Art Messerstahl, der in England unter dem Namen But fcherstahl, in Deutschl. aber unter dem Namen Krampf. fiahl bekannt ist, von welchem Messer verfertiget werden, die gut schneiden, zähe, stark und doch in dünnen Blättern sind. Die Verfertigung dieses Stahls war lange ein Geheimniß, bis endlich 1750, der Messerschmidt Eng berg in Schweden, bey dem Stahlwerk Wedewog, diese Stahlarbeit einführte, Das Gerben dieser schönen Stahlart geschicht nach dem Bergrath Rinmann zwar mehren. theils auf die gewöhnliche Art, jedoch besteht das meiste in rechter Benugung des Hårtens des weichen Stahls, und in der Einlegung eines Eisenstranges an seine rechte Stelle, in Form eines Dreyecks, wie die folgende Bes

schreis

-

schreibung deutlicher angiebt. A. Rohstahl wird zu SchieBen 1 3oll breit und Zoll dicke gereckt, in derselben Hiße mit Wasser gehärtet, und in 14 Fuß lange Enden gebrochen. Von denselben stoppelt man 9 Stücke (von welchen einige viel kürzer seyn, und in die Mitte gelegt werden können) zusammen, so daß die 3 und 4 feinsten and härtesten Schienen, nach dem Urtheile aus dem Brus che unten, und die weichern und schlechtern oben kommen. B. Auf diese 9 Schienen legt man ein eben so langes Stück zähes Eisen von 1 Zoll in Vierkant, dessen Kans ten etwas nieder geschlagen find. C. Auf dieses Eisen werden 3 Stahlribben, die recht hart und weniger fein find, gelegt, wodurch ein Stahlbündel entsteht. D. Den ganzen Bündel faßt man mit einer Zange, und führt ihn Im Gahrheerd unter das gewöhnliche Steinkohlengewölbe, und wenn der Bündel schweißwarm ist, überstreuet man ihn mit einer Mischung trocknen Thons und Stahlfinter, nimmt ihn heraus, und schlägt ihn mit einem Handhammer be hutsam zusammen, giebt ihm dann wieder etwas Hiße, worauf man den Bündel mit einer andern bequemen Zan ge, die die Ribben zusammen hält, faßt, und sie unter dem Wasserhammer am vordersten Ende zusammen schmie det. E. Auf gleiche Art wird dann das andere Ende ge wärmt und gewellet; aus dem Ganzen aber eine Stange 4 Fuß lang 2 Zoll breit und 14 Zoll dick geschmiedet, die dann wiederum in 2 gleich lange Stäbe getheilt, und ab gefühlt wird. F. Weiter legt man einen Stahlbündel von 11 Ribben von Mittelstahl, ohne Eisen, in dert Heerd, und wärmt, schweißt und recht fie gemeiniglich in Hißen, auf eben die Art, und theilt sie in 2 Stäbe. G. Jedes dieser lehten Stücke wird wiederum schweißwarm gemacht, und in 2 Hißen zur doppelten Länge und zur vorgedachten Breite gereckt, und zur Länge der vorigen Stangen abgehauen; doch haben sie nur halb so viel Dicke. H. Zu einem der vorigen Stücke (E) legt man um jede Seite eines dieser reinen Stahlstücke (G), quer vor (I); diese drey abgesondert zusammen gelegten Stücke wellet man nun in 2 oder 3 Hißen zusammen (eine Hiße für jedes Ende und bisweilen eine vor die Mitte) reckt sie zu s großen Stangen, von welchen jede wiederum schweiß warm gemacht, und zu zwey Stangen gestreckt wird, so daß hiervon 6, und von der ganzen Masse zwölf Stangen von Zoll Breite, Zoll Dicke und 6 bis 8 Fuß Länge werden. Sie wiegen gewöhnlich zusammen einige 70 Pf. Beym Hårten und Abbrechen hat dieser Stahl ein Kern, von dem Ansehn eines Herzes. In diesem Stahle rech net man Theil Eisen und 10 Theile Stahl. Die drey kantige oder herzförmige Figur des Eisens im Ferne ist merkwürdig, und scheint daher zu kommen, daß, da dreymal mehr Unterstahl als Oberstahl, und dieser auch weis ́cher ist, sich das Eisen unter dem Schmieden mehr dahin giebt, und mit einer scharfen Kante oder Spike sich in den Unterstahl drückt, welches als die größte Masse die Schmelzhiße am längsten behält, und als die weichste den wenigsten Widerstand leistet. Die Seite des Eisens aber inter dem Oberstahl, als Härter und eher erkaltend, muß

fich ist unter den Hammerschlägen mehr plätten, und da es von dem Seitenstahl eingeklemmt ist, zwey Kanten bekommen. Vorgedachte 12 Stangen oder 70 — 80 Pf. Krampfstahl werden von 2 Schmieden in 6 Stunden fer. tig gemacht.

Gerberey, (Tannerie,) ist ein Gebäude, so an einem fließenden Wasser, unter einer Stadt angelegt wird, und den Gerbern zur Berkstatt dient, allerhand Leder darin zu bereiten.

Gerberloh, s. Loh.

Gerbermyrthe, (Gerber) f. Myrthen, blätterichte Coriarie.

Gerbermyrthe, Kerzenbeere, Myrica, galé. Dies fer friechende Laubholzstrauch dient, ganz zu Pulver ge mahlen und unter Salben gemischt, denselben einen Wohke geruch mitzutheilen. Einzelne Zweige unter die Kleider gelegt, halten die Motten davon ab. Der, aus der Rinde, den Blättern, jungen Zweigen und Blüten ausschwi hende, ölichte, klebrige, wohlriechende Saft, der wi schen Harz und Wachs das Mittel hält, läßt sich, mit Un schlitt geschmolzen, zu Kerzen bereiten, oder, besser, weil man ihn nicht in Menge haben kann, unter Pomade und andere wohlriechende Salben mischen. Die Blätter könn ten des angenehmen Geschmacks wegen, den sie dem war. men Wasser mittheilen, zu Thee gebraucht werden, wenn sie nicht zugleich eine berauschende Kraft hätten. Blüten und Blätter hat man ehemals, dem Biere Stärke zu ge ben, unter dem Hopfen zum Brauen verwandt. Aus den Früchten wird in einigen Gegenden, durch das Kochen im Wasser, eine wachsartige Materie abgesondert. We gen des bittern, etwas scharfen, zusammenziehenden, lichten, und fast balsamischen Geschmacks aller Theile dies ses Strauchs wird von einigen nicht ohne Grund verz muthet, daß man, bey genauer Untersuchung desselben, noch manche nüßliche Anwendung entdecken dürfte. Dies ser Strauch bringt in den Försten keinen Schaden, und mag darum, wo er von sich selbst wächst, geduldet werden, wenn man ihn auch keines künstlichen Anbaues werth hält. - Die Wurzel ist äftig, fasericht, hart und zähe, breitet sich im feuchten Moorgrunde sehr weit aus. Der Stamm ist sehr niedrig und schwach, die Rinde rostfar big, das Holz weich.

Gerbe setzen, (Stahlhütte) die Eisenplatten auf eine ander legen, die gegerbet werden sollen.

Gerbestangen, (Holzfloß) sind lange Stangen, nicht eben so stark, wovon ein Mann eine bequem tragen kann.

Gerbstahl, heißt der durchs Gerben verbesserte Rohe

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Gereife, beißt bey den Schlossern, wenn an das mut Pech gelch wäre Eisen, auf der Kante, mit den Griff telben, weiße Facen angefeilet werden, welches aber nur an grober Arbeit geschieht.

Gereifte Süßte. (Roßhändler) s. Huf des Pferdes. Gereinigte Gans, (Huttenwert) heist, wenn das Eisen der Gänse mit Helzkohlen geschmolzen, und ein we nig mit dem greßen Hammer durchgearbeitet wird.

Geren, Fischer) f. Aalgavel.

Gerichteter Drach, (Nadler.) Diese Benennung giebt man, dem Messingdrath, welchen man durch das Richtholz gezogen hat, damit er gerade gebogen werde, oder die Krümme, welche er im Ringe und in der Ader hafte, verlieren möchte.

Gerichteter Meiler, (Köhler) s. Richten den Meis ler. Jac.

Gerichtheiß, (Blechhaṁmer) s. Blechschmieden. Gerichtshaus, Bafilica, was bey den Alten ein anfehnliches, am Markte gelegenes Gebäude, beynahe so viel als unser Rathhaus, in dem darinnen die Könige den ftreitenden Partheyen Recht sprachen, wo auch die Hans, delsleute unten zur Unterredung ihre Zusammenkünfte hatten.

Geringe Farbe, (Blaufarbenwerke) heißt die, so auf keine Sorte der Farbe zu bringen.

Geringe Seifter, (Forstwesen) nennt man in den Hochwaldungen dasjenige Holz, fo 60 bis 70 Jahr alt ist. Geringer Robald, heißt der O. C. welcher schlechte Farbe hair.

Gerinne. (Mühlenbau.) Man hat aber der Gerinne vornehmlich zweyerley, als Mahl und Wüstegerinne, Die Mahlgerinne betommen ihren Namen von der Art des Zeuges, darauf die Mühle erbauet ist, oder der Mühl råder, so darinnen ihren Umlauf haben. Und daher hat man viereley Gerinne, als Panster Staber- Straus bers und Sackgerinne. Alle biefe Gerinne können ihre Neben und Wüstegerinne wieder haben.

Gerinnung, Coagulation. Diesen Namen gebraus hen die Scheidekünstler, um diejenigen Operationen über haupt anzuzeigen, durch welche sie Körper aus dem flüßigen Zustande in den festen versehen. So heißt z. B. die Krystallisation der Salze eine Gerinnung. Arten des Ceas gulirens find: das Gefrieren, Genehen, Festwerden, Emdicken, Niederschlagen, Laaben, Buttern u. f. w.

Gerippe des Roffers, heißen die zusammen gefägten hölzernen Theile des Koffers, ehe sie mit Leder überzogen find.

Geriffen, (Forstwesen) f. Gelachet. Jac. Gerlachs, (Böhmische Leinwandsmanufakturen) eine wie die Royennes zugerichtete Leinwand, breit und 30 Ellen láng.

Gerlachs Anemometer, s. d. Gerölliges Gestein, (Bergwerk) ift lockeres Ge stein, davon immer etwas abfällt.

Gerollter Heerd, (Bäcker) f. Heerd.

Gerollte Wachslichter, s. Gequetschte. Jac.

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Gerone, (Weingärtner) f. Róne. Jac.

Geronnes, hiermit bezeichnet man bekanntermaaßen die durch den Magenfaft zum Gerinnen gebrachte Milch, die man in dem Magen der Kälber findet, øder das Laab. Geronnenes Scheidewasser, s. Scheidewasser: Gerdheter Blyftein, (Hüttenwerk) ist, welcher mit 5 Feuern, mehr oder weniger, zugebrannt ist. Gerracs, s. Gueras. Jac.

Gerstenboden, heißt in einem Brauhause derjenige Raum, der gleich über der Malztenne oder Weichkam mer befindlich ist, auf daß die Gerste bequem in das Weichs faß herab laufen kann.

Gerstenkern, (Seidenwürker) f. Gånseaugen. Jac. Gerstenmehl. Dieses bålt nach der Untersuchung des Narciso Mantegazza 2 Thelle Zuckerstoff, und 7 Theile Starte.

Gerstenfroh, gehört mit unter das Futterstroh, und wird an vielen Orten, wo das Heu seltsam ist, staft des sen, den Winter durch, und weit in Frühling hinein, den Pferden, auch insgemein dem Rindvich, sonderlich den Kühen und jungen Kälbern, (denn die Ochsen und und das galte Vieh muß sich mit Haferstroh behelfen) gege. ben, auch die Schaafe damit ausgewintert. - An mauchen Orten hingegen wird das Gerstenstroh nicht anders, als im äußersten Futtermangel, den Kühen, ordentlich aber nur zum Unterstreuen, oder dem gaite Vieh, gegeben. Es muß aber, sobald es ausgedroschen, in die Höhe und trocken gelegt werden, weil es auf der Erde, in Pansen, anlaufen, stinkend werden, und also verderben würde. Geruch ßäschcher, s. Flacon.

Gerulle, (Haushaltung) nennt man alle, zum Theil unbrauchbare, zum Theil auch sonst nur zur Seite gesetz ten Mobilien und Hausgeräthschaft, so man bis zur Aus besserung und zufälligen Gebrauch in einem verschlossenen Raume aufzubehalten pflegt.

Gerufia, ist ein Vitruvianisches Wort, und bedeutet ein Hospital für alte Männer.

Gerüft. (Baukunst.) # Elias Holl, geb. 1573. gest. 1636, erfand sehr künstliche Gerüste, die er am Per lachthurm zu Augsburg brauchte. Man hatte nicht no thig, ein Loch in die Mauer des Thurms zu brechen. Auch Johann Philipp Leupold zu Aunsburg erfand ein künfte liches Gerüste zur Wölbung der Sankt Annakirche zu Augsburg. Das Modell davon ist in der Modellkammer des Augsburger Gymnasiums.

Gervan, ein rother Franzwein, der häufig über Cette ausgeführt, und da nach Orhöft gehandelt wird.

Ges, (Musikus) heißt der durch ein kleines Bee er. niedrigte G-Ton, und ist eigentlich) fis, von welchem er aber wohl unterschieden werden muß.

Gefäcktes Schwarz, (Kupferstecher) f. Schwarz, ein hartes. Jac.

Gefagtes Holz, (Böttcher) heißt, das mit einer Sage von einander getheilt ist.

Gefalzne

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