Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

Gemeiner Hahn, f. Hahn.

Gemeiner Hornstein, f. Feuerstein.

die überrelfen braun oder scharlachroth. Die Beeren 'find auch den Vögeln sehr angenehm, und werden darum jum : Gemeiner Kalkstein, dichter Kalkstein, grober Vogelfange gebraucht. - Die Wurzel geht nicht sehr Ballstein, Marmor ftratarium Linn. Man findet ihn tief, wuchert aber weit um sich. Der Stamm ist sehr ge in allen Gegenden der Welt, wo er vornehmlich die His rade, von verschiedener Höhe und Dicke, gewöhnlich nicht gel ausmacht; beynahe in allen Flößgebirgen, zuweilen über s Zoll dick, und nicht höher, als ein mittelmäßiger auch in Ganggebirgen, seltener in Geschieben oder los und Pflaumenbaum, treibt starke Zweige aus, welche sich in einzeln, zuweilen in runden Flössen auf Feldern. Seine lange, harte, spißige, gerade stehende Dornen endigen, Theilchen sind sehr fein, und lassen sich mit bloßen Augen die zuweilen mit Blåttern, auch mit Blüten beseßt sind. nicht unterscheiden; er ist ganz dicht und bricht oft in mus Die obersten Zweige stehen aufwärts, die untern fast rechte Schelförmige Stücken, wie ein Kieselstein, aber Feuerstahl_winklicht einander gegen über. Die Rinde ist glatt, sehr und Scheidewasser können ihn leicht unterscheiden; sonst fasricht, braun und aschfarbig. Das Holz ist gelblicht, im ist er fein, splittricht, und im Bruche erdig. Sehr oft Alter ins röthlichte fallend, hart, fest, zähe, seidenartig, brechen Eisen und Bleyerze, und Schwefelkiese darinnen, in der Wurzel gemasert, läßt sich wohl glätten. und in keiner Steinart findet man häufigere Verßteinerungen. Er liegt gemeiniglich in parallelen horizontalen Schichten, die entweder dicht auf einander liegen, oder mit Thonschiefer abwechseln. Wenn ein Regen bevorste bet, so wird er feucht. Er hat niemals eine hohe Farbe, und wenn er sie auch hat, so bekömmt er durch die Polie tur keinen Glanz. Im Feuer springt er mit einem großen Knall aus einander, giebt aber einen guten, obgleich grauen Kalk. Man braucht ihn auch zum Bauen nnd Pflastern.

Gemeiner Riesel, Grober Riesel, Kieselstein, Rifling, fandiger Riesel. Man findet ihn fog, in kleinen oder größern, zuweilen_zentnerschweren Stücken, auf Hügeln, in Gruben und Löchern, an Wassern, und oft bedeckt er ganze Felder. Er ist ganz undurchsichtig, und nicht so hart, als der Feuerstein, er giebt zwar am Stahle Feuer, schneidet aber nicht in das Glas; er ist auch von einem gröbern Kerne, so daß man zuweilen dem ersten Anblick nach glauben sollte, er bestehe aus seinen Sandkörnern; meistens findet man ihn in runden Stücken, und zuweilen hat er eine Kalkrinde, und braust daher mit Säuren auf. Manchmal, wie bey Sorge, ohnweit Nordhausen, enthält er Kieswürfel. Seine Farbe ist ganz weiß, grau, röthlicht, gelblicht, grünlicht, blaulicht, braun, schwärzlicht and schwarz; zuweilen ist er weiß bans dirt, geadert und gefleckt. Er taugt vorzüglich gut zum Glase und zur Schmalte, auch zum Pflastern der Stras, Ben, und kann auch zum Feuerschlagen gebraucht werden. Seine spezifische Schwere ift 2,542.

Gemeiner Bobald, f. Kobald. Jac! Gemeiner Rochzucker, (Zuckersiederey) f. Lumpen zucker. Jac.

1

Gemeiner Kreuzdorn, Rhamnus catharticus Linn. Dieser halbe Laubholzstrauch läßt sich zu hohen Hecken ziehen. Das reife Holz, besonders das von der Burzel, dienet zur eingelegten Tischler und feinen Dre herarbeit, und zu allerley schönen Geräthe, das unreise und geringere zur Feurung. Die frische Rinde färbt gelb, die getrocknete dunkelbraun, welche, nach neuern Versus chen, noch verschiedene andre brauchbare Farben liefert. Die reifen Beere mit einem Zusaß von Alaunwasser lie fern das bekannte Saftgrün, die unreifen fårben gelb,

Gemeiner Opal, Wiese, Weife, Opalus recev) ptus Linn. Man hat ihn von milch und gelblichweißer, gelblich und grünlich grauer, lauch und olivengrüner, gelblich und schwärzlichbrauner Farbe. Oft find auch mehrere dieser Farben in einem Stück zusammen. Er wird derb, eingesprengt, auch zuweilen klein nierenförmig und traubig gefunden. Inwendig ist er insgemein wenig glänzend, doch zuweilen auch glänzend, oft aber auch nær schimmernd; überhaupt aber von gemeinem Glanz. Seine Bruch ist muschlich, die Gestalt der Bruchstücke unbes stimmt eckig, nicht sonderlich scharfkantig. Er ist durche scheinend, oft auch nur an den Kanten durchscheinend, und halb hart. Einiger hångt stark an der Zunge (Welt auge.) Er fühlt sich nicht sonderlich kalt an, und ist nicht sonderlich schwer, beynahe leichte, Die gemeinen Opale sind nicht selten, ste werden in Island, Ungarn, Sach. sen, Böhmen, Schlesien u. a. D. mehr gefunden. Eine schöne Abänderung derselben, die in der Mitte milchweiß, alsdenn lauchgrün, und nach außen zu dunkelbraun ist, hat ehedem bey Freyberg in dem Bränder Revier, auf der jetzt verlassenen Grube: Wille Gottes und Tannebaum, gebrochen. Das Weltauge, ober, wie es auch genannt. wird, der veränderliche Opal, ist wegen der besondern Eigenschaft, daß er im Wasser, oder auch in andern Flü ßigkeiten durchsichtiger wird, und seine Farbe verändert, merkwürdig und bekannt. Dieses Phänomen haben die Herren van de Weinpersee, Brückmann und Delius sehr ausführlich beschrieben. Dieser Stein ist nichts anders, als ein wenig verhärteter und porôser Opal. Seine Pc. rösität ist Ursache, daß er von einer geringeren Durchsich tigkeit als andere Opale ist. Sobald hingegen diese Pca ren, vermittelst des angezogenen Wassers, mit einer dicha tern Materie, als vorher angefüllt sind, so können die durchgehenden Lichtstrahlen weniger gebrochen werden, fiet gehen also gerader durch, und der Stein wird dadurch durchsichtiger. Das Anziehen des Wassers hat seinen Grund in der Natur der Thonerde. Sehr fälschlich gab man ehedem diese Erscheinung für ein Leuchten aus. Dies se Steine kommen aus Ungarn, Island, Ferroe und ans dern Ländern. Auch in Sachsen, vorzüglich zu Karlsfeld ohnweit Eybenstock; hat wan Weltaugen gefunden. Mmmm 2

Gemei.

[ocr errors]

Gemeiner Quarz. Derselbe ist in der Farbe gar sehr verschieden, am gewöhnlichsten ist er weiß, und da findet man ihn hellgraulich gelblich, röthlich und selten grún licht weiß, fast eben so häufig kommt er auch von gelblich rauch bläulich und perlgrauer Farbe vor, seltener findet er sich von blasser, honiggelber und gelblich und schwarz lichbrauner Farbe, aus welcher letztern er zuweilen bis ins bräunlich schwarze übergeht, nicht so selten wird er fleisch und blutroth gefunden. In der äußern Gestalt ist er fast noch mannichfaltiger abgeändert; denn, außerdem daß er gewöhnlich derb, eingesprengt, in stumpfeckigen Stücken (Kiesel) und in Körnern (Sand) gefunden wird, so hat man ihn auch oft in Platten und verschie dentlich Euglich, (Kiesel) zuweilen nierenförmig, höchst selten gefämmt, und wiederum häufig verschieden zellig, schwamm formig, mit Eindrücken, besonders von Flußwürfeln, uns gestalt und zerfreffen angetroffen; sehr häufig findet er sich krystallisirt, bald in sechsseitige Säulen, an einem oder beyden Enden mit 6 Flächen zugespist, und von verschies dener Größe, Zusammenhäufung und Verhältniß der Flås chen unter einander, bald in sechsseitige Pyramiden, eben falls von sehr verschiedentlichen Unterabänderungen, und selten in geschobene vierseitige Tafeln, von einer verschie denen Größe. Die Seitenflächen der Saule sind in die Queer gestreift, zuweilen auch drufig, die der Pyramide find entweder glatt oder drusig, die Flächen der Tafel sind entweder rauh oder drusig, und bey den übrigen äußern Gestalten ist die Oberfläche zufällig doch meistentheils rauh. Der äußere Glanz des gemeinen Quarzes ist sehr zufällig., Inwendig ist er aber theils glänzend, theils wenig glans send, zuweilen auch fast nur schimmernd. Im Bruche ist er am gewöhnlichsten splittrig, und zwar klein und grobsplittrig, welches lettere sich bis ins muschliche ver läuft, höchst selten ist er grob und gleichlaufend fastig. Gemeiniglich ist er ohne abgesonderte Stücke, nur zuweis len kömmt er von stänglichen, auch von greb: klein- und feinkörnigen abgesonderten Stücken vor. Seine Bruch stücke sind unbestimmteckig und scharfkantig. Er wird am gewöhnlichsten in verschiedenen Graden durchscheinend, feltner halbdurchsichtig gefunden. Er ist hart, vollkem. men spröde, fühlt sich kalt an, und ist nicht sonderlich schwer.

Gemeiner Strablgyps, Strahlgyps, Gold fabmidtsfpat, faferichter Gyps, Sedergyps, Se derweiß, Stirium gypfeum Linn. Alumen plumo-, fum. Dieser bricht theils flöhweise in einer Thonlage wischen Kalksteinflösen oder zwischen Schiefern, deren Schichten er gleichsam zusammen löthet, in Alaungruben aber sett er trúmmerweise durch Gops und Alabaster flöße hindurch. Er braust nicht mit Säuren auf, und zeigt fich überhaupt in allem, wie eine wahre Gypsart; er ist leicht, im Bruche wenig glänzend, und so weich, daß man ihn gemeiniglich zwischen den Fingern zerreiben kann. Er besteht aus ziemlich langen, dicht an einander stoßen den Fäden, welche bald gröber, bald sehr fein, bald durch fichtig, bald undurchsichtig sind, und zwar immer paral

tel, aber bald gerade, bald krumm, bald ganz senkrecht, bald wagrecht, bald etwas schief laufen; er gleicht darin oft so sehr einem Amianth oder Ashest, daß man ihn wirklich dem ersten Ansehn nach dafür halten sollte, aber sein Verhalten im Feuer zeichnet ihn deutlich davon aus. Gemeiniglich ist er weiß; man findet ihn aber auch roth. licht, fleischroth, roth, gelb und braun, oder auch ge: adert. Diese Farben verlieren sich alle im Feuer, und der Stein brennt sich im Feuer so weiß, als Kreide, und färbt auch alsdenn, wie diese, ab. Er giebt durch das Brennen einen trefflichen Gyps, und wird nicht nur das zu, sondern auch mit großem Vortheil von den Goldschmie den zum Formen gebraucht; in Thüringen gebraucht man: ihn roh und zerrieben als Streusand. Zuweilen bilden diese Fasern, aus welchen der Stein besteht, dichte rhomboida. lische Blättchen und Scheiben, und der Stein läßt sich darnach spalten, dann führt er bey einigen Schriftstellern den sehr uneigentlichen Namen: Schieferalaun oder Alumen fciffile. Dahin scheint auch der klare, dichte! und durchscheinende Gyps zu gehören, aus welchem Wal=!! lerius eine eigene Art macht; er läßt sich viel mehr in Få»» den als in Scheiden theilen.

[ocr errors]

Gemeiner Talk. Er ist am gewöhnlichsten von einer grünlicht weißen, auch wohl blaßapfelgrünen Farbe, weld che beyde; stark ins Silberweiße fallen. Er kömmt derb, eingesprengt, und nur selten (wie es scheint, tafelartig)" krystallisert vor. Juwendig ist er glänzend, fast stark glan- : zend, und von einem beynahe metallischen Glanz. Ders Bruch ist wellenförmig blättrig. Er läßt sich sehr leicht. in scheibenförmige Bruchstücke von einander brechen, ist durchscheinend, in dünnen Scheibchen durchsichtig, sehr weich, milde, gemein biegsam, fühlt sich sehr fettig, und nicht sonderlich kalt an, ist nicht sonderlich schwer 0,969. Etwas gemeiner Talk bricht in Sachsen zu Böblih im Ser pentinsteine, und auf dem Ochsenkopf ohnweit Schwar zenberg beym Schmirgel, Sonst soll der mehresté aus dem Venetianischen kommen; wie man denn auch diefe Art in den Materialladen insgemein Venetianischen Taik nennt. Gemeiner Terpenthin, f. Terpenthin.

[ocr errors]

Gemeiner Thon, Thon, Siegelerde, Letten, Blålera. Man findet ihn in allen Theilen und Gegens den der Welt, grmeiniglich flogweise und dann meistens in abwechselnden Lagen mit Kalkarten und Sandsteinen. Er ist meistens ganz weich und zähe; zuweilen etwas verhårtet, und dann heißt er Steinthon, Steinleim, Thon stein. Er hålt immer Eisentheilchen, und brennt sich das her im Feuer, je nachdem sein Gehalt bald stärker, bald geringer ist, bald mehr, bald weniger roth, schmelzt auch siemlich leicht zu einem grünlichten Glase, und giebt dem Königswasser sowohl als dem reinen Salzgeiste seine Farbe ; meistens enthält er auch Vitriolsäure, und selten ist er vor aller Kalkerde und Sande frey; wenn er beyde lettere Körper beständig, und in einer etwas beträchtlichen Menge enthält, und daher mit Säuren aufbraust, und im Feuer leichter schmelzt, so heißt er eigentlich Leim, Mauer-.

Isim, Seeleim, Lutum, Limus. Er hängt übrigens, wie anderee Thonarren, an der Zunge an, und ist, selbst erhårtet, im Bruche erdig. Seine Farbe ist gemeinig ich verschieden, so lange er feucht, und nachdem er tro cken ist weiß, grau, bläulicht, oder vielmehr kläulicht grau, gelb, roth, braun, grün, schwarz, marmorirt. Die Schmiede gebrauchen diesen Thon zum Schweißen und Verschlagen, die Maurer zum Mauern, besonders bey Feuerarbeiten, und zum Mörtel; er giebt die beste Materie zu dauerhaften Dammen oder Deichen, um Wafferbehälter, Cisternen, und die Schiffe in den Gra dirhäusern, in welchen die gradirte Sole zum Versieden aufbewahrt wird, auszuschlagen, man schlägt ihn auch Erzen, die in Kalk oder Flußarten brechen, vor; mit Kohlenstaub und Wasser zu einem dünnen Brey gerührt, giebt er den sogenannten Hahnenbrey, der bey der Berfer tigung des schwarzen Blechs zwischen den einzelnen Tafeln angebracht wird, um ihr Zusammenschmelzen bey dem Wärmen und Schmieden zu verhüten. Man gebraucht ihn zu chemischen Oefen besonders zu Windösen, die zus weilen ganz daraus erbauet werden; bey den Hüttenwer ken, theils um das Mauerwerk, das im Feuer steht, das vön aufzuführen, theils um die Sole des Ofens daran zu schlagen; die Bildhauer machen ihre Modelle daraus; in einigen Ländern deckt man-die Dächer damit, und bey Paris macht man eine Art Steingut daraus, die aber, ohne zu springen, karke Abwechselungen von Wärme und.. Kälte nicht erträgen kann. ́ ́ Vorzüglich aber brennt man aus diesem Thone die gemeine Töpferwaare, die Ziegef Back oder Brandsteine, die Mauersteine, Dachziegel, Dachpfannen, Biberschwänze, Muffeln, Muffelblätter n, dergl, die immer desto dunkler und dauerhafter find, je besser und stärker sie gebrannt werden.

[ocr errors]

Gemeiner Weißdorn, Crataegus, oxyacantha. Die fer Strauch dient vorzüglich zu dauerhäften, undurch dringlichen Hecken, auch zu Pfropfståmmen, das Holz zu Dreherarbeiten, und allerley kleinem Geräthe. Die Rinde giebt eine röthlichte, trübe, bittere, zusammenzies hende Brühe, welche ohne Zusah etwas stärker, als die vom Schwarzdorne, die Wolle färbt, und durch beyge mischte Laugen auch andere brauchbare Farben liefert. Die Beeren werden von den Vögeln gesucht, zuweilen auch zur Mastung der Schweine genügt. Man kann aus demselben Essig und Branntewein, auch zur Noth ein Getränk bereiten. Die Wurzel geht tief, breitet sich in der Walderde sehr weit aus. Der Stamm ist mittels mäßig hoch und dick, treibt viele záhe, mit langen, bar ten, spißigen Dornen besetzte Zweige. Die Rinde ist an. dem Stamme röthlicht, im Alter graulichtgelb, an den jungen Zweigen glatt und weißgrau. Das Holz ist hart, jahe, weislicht, mit bräunlichten Adern durchzogen, läßt fich mittelmäßig arbeiten.

Gemeiners, (Bergwerk) ist das kleine geschiedene Erz, so nicht das beste, auch nicht das geringste.

Gemeines Abornbols, Acer pfeudoplatanus. Ist ein weißes flammichtes und hartes Holz. Das von 30

bis 60jährigen Stämmen läßt sich unter dem Hobel spiegelglatt arbeiten, und recht schön als Mahoganyholz bei zen. Die stärksten gefunden Stämme geben gute Bohlen zu Tischerarbeit, Tischen, Wäschmandeln und Rollen, Walzen, Behältern, Billardsqueus, Delftempeln, Rad zähnen. Wegen seiner Glåtte, Härte und Reinigkeit giebt es die besten Teller, andere, gute Drechslerwaaren, feine Kannen und Gefäße. Im Nassau Siegischen. wird es häufig zu Löffeln verarbeitet. Das schöne geflammte maserige Holz der åltern Stämme wird gebeizt und zw eingelegter Tischlerarbeit gebraucht, auch zu Flinten und dergl. Schäften genommen. Es läßt sich eben so wie das rothbüchne Holz in dünne Bretter verarbeiten, welche die Instrumentenmacher verbrauchen. Auch werden ferner Molden, Backtröge, Beilstiele, Hølzärte, Schlittenku- › fen daraus verfertiget.

Gemeine Scheiben, eine Gattung Fensterglas, wel ches im Durchmesser 4 Zoll hat. Das Stück kostet circa 2 pf.

Gemeines Goldschmidsscheidewasser, f. Scheides wasser. Verfertigungsarten.

Gemeines Scheidewasser für Kupferftecher und Roibgießer, siehe Scheidewasser. Verfertigungsarten, Gemeines Spindelbaumholz, f. Pfaffenhütchen. Gemeine Steine, (Bernsteindreher) eine Sorte Bernstein, s. d.

Gemeines Tournequét, f. Toarnequet.

Gemeines Violet auf Manchester, s. Violet, Gemeines Waldrebenholz, (Holzarbeiter) siehe: Waldrebenholz.

Gemeine Tänze, s. Gesellschaftstånze.

Gemeine Zeche, (Bergbau) rühret daher, weil die Bergstädte gemeiniglich mit sonderlichen Privilegien und Begnadigungen angesehen werden, als sind sie auch schuldig, den Bergbau möglichst zu befördern, und wenigstens eine Zeche, oder Grube einhellig und in der Gemeinde zu bauen und darinnen die Gleichheit zu halten, daß die Armen und Unvermögenden nicht über die Gebühr beschwe ret, und hingegen die Reichen und Wohlhabenden, welche doch gemeiniglich der Privilegien am besten genießen, verschonet werden mögen.

Gemeine Zeichnung, (Blumist.) s. deutsche Zeichnung.

Gemeine Sitse, f. 3itse.

Gemeinochse, Gemeinrind, (Landwirthschaft) wird der Stier, Brummer oder Heerdochse genannt, welchen eine ganze Gemeine für ihre Kühe hair; an den meisten Orten ist der Gebrauch, daß das Gemeinrind oder Ochse nach der Reihe, und zwar von jedem Bauer ein Jahr lang, gehalten wird: oder es miethet die Gemeine einen, dergleichen, und zahlet jährlich etwas gewisses dafür, im Futter aber wird es doch der Reihe nach gehalten.

Gemeinroth auf Wolle, nach Herrn Porner. Auf Pfund Wolle nimmt man zur Vorbereitung 2 Loth, Weinsteinkrystallen, 5 Leth Zinnauflösung, 12 Loth Alaun Zur Farbenbrühe 20 Loth Brasilienholz, 30 Loth Alaun. Mmmm 3

2) Coll

[ocr errors]

2) Soll es etwa dunkler werden, so nimmt man zur Vors bereitang 2 Loth Weinsteinkrystallen, 10 Loth Alaun. Zur Farbenbrühe 20 Loth Brasilienholz, 20 Loth Alaun. Gemeintrift, (Landwirthsch.) s. Kuppeltrift. Jac. Gemeldet, (Jäger) s. Melden. Jac. Gemengbüchel heißt das, wo die Beschickung hinein verzeichnet wird.

Gemenge, aufs Gemenge dingen, (Landwirthsch.) heißt, wenn ein Dienstschäfer eine gewisse Anzahl eigener Schafe unter seiner Herrschaft Heerde schläget, und dages gen statt des Lohns das ste oder 6te Schaf bey der Heerde, nachdem nämlich solche groß ist, für sein eigen zu ge brauchen, und solchemnach auch den sten Theil von dem aus der verkauften Wolle, Märzvich und Fellen gelösten Gelde zu genießen hat. Hingegen zu den Unkosten, so auf die Wollschure und den Verkauf der Wolle gehen, in gleichen zu den Schafhorden und außererdentlichen Fütte rang, was nåmlich über das Deputatfutter angeschafft wird; beptragen, auch wenn eine Seachhe und Sterben uniter die Schafe kommt, gleichfalls den fünften Theil. ein büssen muß.

Gemengsel, (Hüttenw.) f. Gemenge. Jac. Gemengter Kobold, (Blaufarbenv.) wird die Ber fchickung genannt.

Gemert, (Jager) wenn der Hirsch schweißet, saget derselbe: er giebt Gemerk.

Gemischmischung. Diese Worte drücken blos eine Ver. mengung oder Nebeneinanderstellung der Theile aus, die man, da man sich von der chem. Vereinigung der Theile, die einen wirklichen Zusammenhang derselben voraus sest, ei nen sehr falschen Begriff machen würde, (weit besser Ver. bincung oder chymische Zusammensetzung nennt). Gemischte Krönung, f. Krónung.

Gemischter Boden. (Forstw.) Dieser hat die Kenn zeichen der Erdarten, aus welchen er zu zween oder dreyen, in verschiedene Verhältnisse gemischt, bestehet, oder einer einzigen, welche vorschlägt, nur in geringerem Grade. Gemischter Robalt, f. Kobalt, Jac. Gemischter Orr, (Forstwesen) heißt der, wo Laubund Nadelholz unter einander wächst.

[ocr errors]
[ocr errors]

Gemeine geschnittene Steine, nennt man diejenis gen édien, ober wenigstens nicht gemeinen Steine, wel che durch die Steinschneider, mit erhabenen oder tiefge: schnittenen Figuren gezieret werden. Sie sind entweder Cameen, d.i, erhaben geschnittene Steine, oder Intagli, d. i. tiefgeschnittene Steine.

Gemodeltes Band, (Bordenw.) siehe Gemoirittes Band. Jac.

Gemfenfarbe wird von einer gewissen Sorte Farbe gesaget, die auf die Isabellfarbe zieht, und die einem mit. Del zugerichteten und gelb gegerbten Gemsenfelle beynahe gleich kommt. Also sagt mán, ein gemfenfarbiger Zeug, wenn man åndeuten will, daß ihm der Färber, vermit, telst gewisser Specereyen, diese Farbe gegeben hat. Gemsenkagel, s. Europäischer Bezoar. Gemsquinte, (Orgelbquer) f. Gemshorn. Jac.

Gemånztes Silber, f. Silber, gestempeltes,

Gemüse heißen eigentlich alle diejenigen Speisen, wel che so weich und schlierig als ein Brey oder Mus angerich)= tet und auf den Tisch getragen werden, als Milch, und Wassermus, gerührte Eyer, durchgeriebene Erbsen, Küre bismus, u.f.f.

Gemütheten Gang entblößen, solches muß binnen 14 Tagen nach der Muthung geschehen kann er binnensolcher Zeit aus gewissen Ursachen nicht entblößer werden, so wird zum Entblößen Frift gegeben.

Benagelt Leder, ist, was die Gerber an die Wand. nageln, bis es dürre wird.

1

Genåbte Spitzen, f. Spißen.
Genantstein, f Bandjaspis.

Genauigkeit, (Maler) s. Richtigkeit. Jac. Geneert, (Schiffbau) f. Bouckdehnung legen. Jac. Genebetes Leder, (Lohgerber) f. Leder. Jac. Geneiß. Nach des Herrn Wieglebs Untersuchung enthält der Freyberger Geneiß groben Quarzsand mit Feldspath, feine Kieselerde, Alaunerde, as Eisen, To Kalterde.:

Genequin, f. Jannequin. Jac.,

Generalabschnitt, (Kriegskunst) diese sind, wenn die Defendirenden ein oder zwey Bollwerke ganz verlass sen, nachdem sie zuvor die noch übrige Feftung mit ganz neuen in der Stadt aufgeworfnen Werken wieder zusam men gehängt.

Generaladjutant wird ein, einem Generale zugege bener Officler genannt, der dessen Befehle theils auszu fertigen, und dem Generale zur Unterschrift vorzulegen, theils an die Behörde zu überbringen, und, was an ihn gelangen soll, ihm zu hinterbringen hat,

Generalbak, (Musikus) ist der Baß, mit welchem zugleich die volle Harmonie eines Tonstücks angeschlagen wird. Er hat eine doppelte Wirkung; zuerst läßt er den. begleitenden Baß hören, und dann unterhält er das Ge-hör durchaus in dem Gefühl der Tonart, so daß die Mo.. dulation durch den Generalbaß bestimmt und vernehmlich wird. Er wird hauptsächtlich auf Orgeln und Clavieren gespielt, wobey die linke Hand die Baßtone anschlägt, die rechte aber die dazu gehörige Harmonie, die mit Ziffern: und andern über die Baßnoten gesehten Zeichen angedeus: tet wird.. Doch muß auch wohl der Harmonist den Gess neralbaß ohne Ziffern spielen, welches aber sehr schwer ist, und nur von den größten Harmonisten geschehen kann. Man nennt den Generalbaß auch Fundamentum, weil die ganze Musik auf ihm, gleichsam als auf einem Grun de, ruhet; Baffus continuus heißt er, weil er ehemals die Melodie nie verließ, sondern ununterbrochen mit ihr førtgehen müßte. Das wichtigste Werk hierin ist Bachs: zter Theil seines Versuchs über die wahre Art das Clavier; zu spielen, der allein dem Generalbaß gewidmet ist.

Der Italiener Ludwig von Viadana erfand ihn um das Jahr 1606, nebst den Concerten; vorher spielte man nach der Tabulatur. Wolfgang Ebner von Augsburg, der bey Kaiser Ferdinand III. Hoforganist und um 1648.

Big 1655. vorzüglich berühmt war, verbesserte den Gene ralbaß und gab auch einen Unterricht davon heraus.

Generalbefahrungsberichte, find die Registraturen Der Generalbefahrungen, welche alle Sonnabende, nebft dem Risse von der Beschaffenheit und Aufstand derjenigen Grubengebäude, wo selbige geschehen, zum Oberbergame erstattet werden. ,,,

..Generalbefabrungsdeliberation, wenn die Berich re zum Oberbergamt erstattet worden, so wird darüber Deliberation gepflogen, wo eine Aenderung zu machen, oder ein anderer Bau angestellet werden soll, deswegen Dem Bergamte eine Verordnung ertheilet wird.

Generalbefabrungserfrischung, wenn die Genes ralbefahrung geschehen, wird zu einer Erfrischung, auf einem der Huthhäuser, wo gefahren worden, einen Trunk Bier zu genießen, auf felbigen Tag ein Thaler von Ze heridenintraden pasfiret und bezahlet; weiter soll von den Sewerken nichts gefordert werden.

Generalbefahrungsregiftratur, wird von einem Hierzu beeidetem Actuario, oder Stipendiaten, wie die Beamten jedes Orts Zeche, sowohl in der nach als for genannten auswärtigen Revier, als zu Freyberg, befunden, gehalten und zugleich von einem andern ein Riß über die befahrnen Gebäude und Zeche verfertiget; welche denn zu Fammen im Oberbergamt eingeschicket, Deliberation dar über gepflogen, und denn nach erfolgter Resolution Anftalt gemacht wird.

Generalcapitain, ist mit dem Generalissimus einerley. In Holland bekleidet gewöhnlich der Erbstatthalter diese Stelle. Bey den, Spaniern führt derjenige diesen Mas men, der bey andern Potentaten Generalfeldmarschall heißt. Bey den Venezianern führt ihn der höchste Ber fehlshaber zur See, der nicht nur das Commando über Die Flotte, sondern auch die Aufsicht über die Häfen hat. Er ist allezeit ein Nobile di Venezia, und behält die Stelle gemeiniglich nur drey Jahre.

General en Chef, wird derjenige genannt, der unter keinem höhern Generale steht, entweder weil er die hoch te Stelle selbst bekleidet, oder weil die sonst höhere Stelle nicht bescht ist.

Generale schlagen, f. Generalmarsch. Jac. Generalfeldmarschall, ist eine Benennung eines ho hen Officiers bey der Armee, der aber in verschiedenen Diensten von verschiedenem Range ist. Gemeiniglich heißt Generalfeldmarschall und ist bey der ganzen Armee der oberste Befehlshaber; nur bey den Kaiserlichen stehet er unter dem Generallieutenant, als welcher des Kaisers Stelle selbst vertritt.

Generalfeldmarschallieutenant, ist in dem kaiserli hen Dienste der, der sonst Generallieutenant heißt. Auch die Reichsvölker haben Generalfeldmarschalllieutenante. Generalfeldwachtmeister, ist der gewöhnlichere Na me der Generalmajors im kaiserlichen Dienste..

Generalfeldzeugmeister, bat die gesammte Artille rie und ihre Magazine unter seiner Aufsicht, und die dazu gehörigen Offiziere und Bedienten unter feinen Befehlen.

Im kaiserlichen Dienste heißen diejenigen, die sonst Ge nerale der Infanterie genannt werden, Generalfeldzeug. meister.

Generalintendant zur See, ist ein angesehener Offi cier, der über die Häfen, Magazine und Zeughauser, und zu Lande, der über eine ganze Proving in dem, was zum Militärstaat gehört, die Oberaufsicht hat.

den höchsten Undern vorgesezt ist. Man giebt ihn selten Generaliffimus, ist der Titel eines Generals, der einem andern, als einem Prinzen von Föniglichem Ge blüte. Vornehmlich wird dieser Titel demjenigen gegeben, setzte Armee, und also die höchsten Generale derselben, der eine aus Truppen verschiedener Mächte zusammenges con.maudiret.

Generalitat bedeutet die ganze Summe aller Generals

personen.

[ocr errors]

Generallieutenant vertritt, vermöge des zweyten Kaiser oder König selbst, so ist derjenige, der diesen Titel Worts, die Stelle eines andern. Ist der andere der führt, der alleroberste General bey der Armee. Ist der andere selbst höchster General bey der Armee, gemeiniglich also Feldmarschall, so heißt derjenige, von dem hier die Rede ist, im kaiserlichen Dienste, Generalfeldmarschall lieutenant, und in andern Diensten versteht man keinen andern darunter.

Generalmajor commandirt in der Linie gewöhnlich vey Regimenter, erhält vom Generalfeldmarschalle oder vom Generallieutenant, wenn dieser das Commando har, die Befehle, und giebt solche den Majors. Bey einer Belagerung commandirt er die linke Attaque, wie der

Generallieutenant die rechte.

Generalpause, ist diejenige Pause, welche durch alle Stimmen durchgeht, und ein Stillschweigen in allen Stimmen verursachet. Sie wird durch das Ruhezeichen angezeigt, welches über eine Pause gescht wird.

Generalsitz. (Buchdrucker.) Eine Zusammenkunft alle halbe Jahre in Städten, wo sie stärkere Gesellschaf ten ausmachen. Es werden dabey alle vorgefallene Strei tigkeiten ausgemacht, und andere gesellschaftliche Hande fungen vorgenommen, Beyträge von Herren und Gesellen zur gesellschaftlichen Caffe gesammelt, welche der Vorste her, während seines Amtes, verwahrt, und allezeit beym Generalfis von der Einnahme und Ausgabe Rechnung ab. legt. Aus der gesellschaftlichen Caffe werden arme Kunst verwandte unterstüßt, Reisegelder an sie austheilt, und andere gesellschaftliche Ausgaben bestritten. Beym Ger neralsih präsidiren, neben dem Fiscusvorsteher, noch zret Afessoren aus den Buchdruckerherren, und zwey aus den Gesellen, von lettern gemeiniglich ein Schriftseher und ein Druckergeselle. Herren und Gefellen werden von demn Gesellschafts- oder Fiscusvorsteher schriftlich einige Tage vorher zum Generals eingeladen. In Städten, wo die Buchdrucker keine geschlossene Gesellschaft ausmachen, wird kein Generaisik gehalten, und die Buchdrucker be folgen die gewöhnlichen Buchdruckerordnungen und Kunst

gebrau

1

« ZurückWeiter »