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Gebemdeter Krystall, Cristaux croûteux, heißt Derjenige, so mit einer undurchsichtigen Haut überzo gen ist.

Geben des Teiges, (Bäcker) heißt die Wirkung der Gährung, welche darinnen besteht, daß der neue Teig zertheilt und lockerer gemacht, und viel Luft oder Gas hinein gebracht wird, welches wegen seiner, durch die Zähigkeit und Consistenz dieses Teiges, unmöglich ge machten gänzlichen Entbindung, Augen oder kleine Höh len darinnen bewirkt, ihn hebt, ausdehnet und auftreibt. Gebenkelt Geld, find gewisse Gold oder Silbers münzsorten, welche mit einem kleinen proportionirlichen Ring am Ende des Randes versehn, dadurch hernach ein Band oder Schnur gesteckt, und am Halse angehängt werden kann. Insonderheit pflegt man deren etliche zu. fammen, den kleinen Kindern, als einen Zierrath anzu Hangen; wiewohl auch einiges Frauenzimmer dergleichen einzelne Stücke, anstatt eines andern Angehänges, iu

tragen pflegt.

zu

Gebesse, (Jäger) f. Hessen. Jac.
. Gehirnwurst, f. Hirnwurst. Jac.
Gehölz, (Förster) wird insgemein für einen kleinen
Bald genommen; doch verstehen manche auch einen gros
Een darunter.

Gebörlehre, f. Akustik.

Gehörmaschine, (Mechaniker) f. Hörrohr. Jac. Gebor, musikalisches, ist eine nöthige Eigenschaft eines Musici, und besteht darin, daß man nicht nur ein zelne Tone, die man hört, nach ihrer Reinigkeit und übris gen Eigenschaften sogleich zu beurtheilen, oder sie einige Zeit zu behalten im Stande sey, sondern auch sowohl das Gute als das Fehlerhafte bey den Verbindungen der Tone in der Harmonie oder in der Melodie, sobald man sie hö. ret, bemerken könne.

Geborn, Gewicht, Geweihe, Gestånge, (Jå, ger,) nennt man die Hörner der Hirsche, welche denselben sowohl zur Zierde, als Gegenwehr dienen. Es besteht aber das Gehörn aus zwey Stangen, deren jede mit etli chen an der Seite heraus gewachsenen Enden oder Spross sen versehen ist. Im andern Jahr wächst dem Hirsche das erste Gehörn, welches er nachmais alle Jahre, und zwar ein jagdbarer Hirsch im März, ein geringerer Hirsch aber, zumal ein Spießer, zuweilen erst im May abwirft, auch bis in das siebente Jahr beym Aussehen desselben je desmal an der Zahl der Enden vermehrt, dergestalt, daß er im sechsten Jahre schon 14 oder 16 Enden hat, im fies benten aber bereits alle die Enden bekömmt, die er sein Lebtage bekommen soll, und mehrt sich sodann sein Gehörn nicht weiter, als in der Dicke. Uebrigens giebt es unter schiedene Gehorne, welche nach ihrer äußerlichen Gestalt Brongehorn, flache and, Gabelgebörn, Klup, pichtgebörn und Widersinnsgebörn genannt werden. Von diesen Gehörnen allein ist das Damhirschgehörn unterschieden, welches keine runde Stangen, sondern breite und platte Schaufeln und Enden hat. Die Hörnerei Technologisches Wörterbuch V. Theil.

nes Rehbocks werden allein Gehörn, nicht aber Geweys genannt.

Gehörntes Pferd, (Roßhändler) wird genannt, wenn die Lendenbeine obenher dick sind, oder wenn sie beyderseits über dem Kreuze zwo Erhöhungen vorstellen. Dies fällt unangenehm ins Gesicht.

Gebren sagen die Böttcher, wenn das Faß über den Gehren gestämmet, nämlich wenn es am Ende auf beyden Seiten etwas hoch, an dem andern aber etwas tief ist.

Geige, (Musikus) dies Wert begreift mehrere Inte ftrumente, verschiedener Art und Größe, welche mit Darmsaiten bezogen sind, und die mit einem aus Holz und mit Haaren bespannten Bogen gestrichen werden. Das Wort Geige ist also ein allgemeines Wort, welches alle Arten der Geigeninstrumente in sich schließet; und falsch ist es, die Violin allein fo zu nennen. Alle Arten auch Fiedel und Violin. Jac. von Geigen find in Mozarts Violinschule aufgeführt. 6.

Das Alter derselben ist noch nicht entdeckt, doch scheine es weiter hinauf zu reichen, als man zeither geglaubt hat; wie man aus folgenden Nachrichten schließen kann: Die einer Art der Geige, die sie Rawanaftron nennen, welche Pandarons, eine Art indischer Mönche, bedienen sich der Riese Nawanan, der vor 5000 (?) Jahren König in Ceylon war, erfunden haben soll. Daß ferner ein Bo gen mit ausgespannten Pferdehaaren den Alten bekannt war, erhellet aus einer Stelle des Werks Schitte Hagi giborim. Warscheinlich wurde aber dieses Instrument erst zu den Zeiten der Kreuzzüge in Europa noch bekanns ter; wenigstens fällt die älteste Spur, die man in Franks reich davon hat, in jene Zeiten. In der königl. Biblio thek zu Paris hat man Handschriften von den Liedern des Königs Navarra, Grafens von Champagne, aus dem 13ten Jahrhundert, wo dieser Prinz, auf diesem Instru mente spielend, vorgestellt wird, das dem unsrigen gleicht. Die Damen pflegten damals selbst darauf zu akkompagnis ren, und man findet sie so auf verschiedenen Denkma lern.

Geigenförmiges Blatt, panduriforme, (Gårtner) heißt dasjenige Blatt, welches länglich und an seinen Seiten zusammen gezogen ist.

Geigenbarz, Colophonium, heißt das nach der Destillation des Terpenthins im Kolben übrig geblie bene Harz. Es besißt alle Eigenschaften anderer Harze, und auch ihre Bestandtheile. Man gebraucht es zum Firniß; der Glafer braucht es beym Verzinnen des Bleys, zum Lezgrunde, zum Siegellack.

Geigenklaricympel, * ist 1600, von Hans Haiden in Nürnberg erfunden.

Geile, (Landwirthschaft) heißt man die Güte eines angebauten Erdreichs, vermittelst dessen dasselbe fruchtbar gemacht wird, daß es schöne und vollkommene Früchte bringe. Dieses wird nun erhalten durch gehörige Düne gung und andere nöthige Bearbeitung des Erdbodens. Wie denn augenscheinlich wahrzunehmen, daß in dem 2111

Acker

Acker, auf denjenigen Flecken, wo über Winter ein Mist, haufen gelegen, die Saat allzeit fetter und dicker stehet, als an andern Orten, wo nicht so überflüßige Geilung hingekommen, und darum werden solche Flecke in dem Acker, auch Geilborste genennt.

Geilen, f. Geschröt. „Jac.
Geilhorst, (Landw.) s. Geile.

Geis, (Artillerie) ist bey den italienischen Artilleristen eine Art eines Hebezeugs mit 3 Schenkeln, dem deutschen Hebebock in allem gleich, oben mit einem eisernen Nagel zusammen gefasset. Es wird mit einer Walze gezogen, dar in besondere Rädlein sind, um dasselbe, wenn man will, aufzuhalten.

Geischpel, dieses ist so viel, als man mit zwey Hán. den faffen kann, wenn man sie dergestalt zusammen hält, daß die beyben kleinen Finger an einander liegen.

Geislers Avtomate, s. Avtomate.
Geißfuß, die Spike an einer Reißfeder.
Geißfuß, (Maurer) s. Brechstange. Jac.
Geift, f. Spiritus.

Geiftig deftillirte Waffer, Aqua fpirit. weden die jenigen genennt, bey deren Bereitung man sich des Weins bedient hat, oder die man aus Vegetabilien und einem, durch Zusatz von Wein- oder Bierhefen oder von gelbem Zucker, in eine weinichte Gährung gebrachten Wasser be reitet.

Geistige, gewürzhafte Wasser, sind solche, die man vermittelst des Beingeistes, den man durch das Des ftilliren mit den riechbaren Bestandtheilen der Pflanzen und anderer Körper verbindet, bereitet: z. B. das geistige Lavendel und geistige Thymianvasser. Man nennt der gleichen geistige gewürzhafte Wasser auch zuweilen schlecht weg Spiritus, als: Citronenspiritus, Thymianspiritus u. f. ww.

Geistvoll, (Maler) f. Geistreich. Jac.

Gekalkt Leder, ist, vas warm gahr gemacht worden, und im Kalke liegen muß, bis die Haare davon abgehen. Gekegelt, kurz und hoch, (Roßhändler) f. Fessel. Gekerbies Blatt, crenatum, (Gärtner) heißt das, jenige Blatt, welches am Rande Einschnitte hat, welche nach keinem Ende des Blatts sich richten.

Gekieperter Flanell. In dem Brandenburgischen ist dieser 70 Ellen lang und 44 breit, gehören zur Kette fechsstückig gekämmtes Waschgarn 9 Pfund zum Einschlag, breystückig gestrichen Garn von recht feiner Welle, welche weiß und gut seyn muß, 17 Pfund wird mit 46 Gängen mit 18 Pfeifen in der Breite, und 724 Ellen lang geschoren; soll auf dem Stuhl im Blatt 1 Elle breit ste: hen, und muß aus der Walke 65 Ellen lang, und 44 breit kommen. Es muß recht weiß gewalket, auch gut gerauchet und geschwefelt werden.

Getimmet, spricht man von den Gefäßen, welchen der Boden eingesetzt werden soll, dazu der Kimmenhobel gebraucht wird.

Geklopfte Arbeit, wird vom Klopfen oder Schlagen also genennt, und sonderlich von den Hutmachern gebraucht,

die es ehemals vor ein Grundstück ihres Handwerks ges halten, und sogar mit unter die Meisterstücke gebracht has ben. Doch ist es, weil dergleichen Arbeit nicht mehr üblich, außer der Nachfrage gekommen.

Geklöppelte Spitzen, s. Spihen N. 3. Geknotetes Seil, Corde nouée, (Bleyarbeiter) Scil.

Gekochte Bleyweißfarbe. (Staffiermaler.) Hr. Huh mers in Leipzig ist der Erfinder dieser Farbe, welche wohls feiler als die gewöhnliche ist, indem sie leichter bereitet wird, und des musamen Reibens nicht bedarf. Man thut 23 Kannen Leinöl in einen Kessel und kocht es bey gelindem Feuer so lange, bis alle Feuchtigkeit verraucht, und das Del selbst zu verrauchen anfängt, welches man theils am Rauche, theils auch dadurch erkennt, daß einige Tropfen auf glühenden Kohlen nicht mehr zischen. Wenn es so weit gekommen, so seht man es etwas vom Feuer, und thut nach und nach s Pfund gestoßenes Bieyweiß hinzu, Im Anfange muß nur ganz wenig Bleyweiß hinzu ges than werden, sonst läuft es gar leicht über. Wenn der Kessel etwas verkühlt, kann derselbe wieder auf das Feuer gesetzt werden, damit die Mischung die gehörige Hiße wies der annimmt. Ist nun alles Bleyweiß im Oel, so focht man es bey gelindem Feuer und unter beständigem Um rühren so lange, bis alles Bleyweiß vom Del aufgelöst ist. Dieses sieht man, wenn man etwas von der Farbe her. ausnimmt und kalt werden läßt, oder am Verschwinden der Blasen im Kessel. Sollte man aber kein recht gutes Bleyweiß bekommen, oder nicht recht genau gearbeitet haben, so wird sich etwas weniges Grobes im Kessel an sehen. Solches kann man aber leicht mit dem dazu kome menden Farbenmaterial klein reiben. Bey dem Anstreis chen mit dieser Farbe ist nichts weiter zu beobachten, als daß fie so dunne als möglich aufgetragen werde. Streicht man eine Sache zweymal an, so ist es schon hinlänglich, trágt man aber die Farbe dreymal auf, so wird ste jedem Lackfirniß gleich kommen. Jedoch muß man jeden Ans strich erst recht trocknen lassen, ehe man wieder darauf streicht.

Bekochte Oele, f. Dele, gekochte.

Gekochte Seide, abgefottene Seide, ift die Seis de, welche man, um sie desto besser spinnen und winden zu können, im siedenden Wasser aufwallen uud kochen lassen. Und sind solches unter allen Arten der Seide, welche man in den Manufakturen verarbeitet, die feinsten. Wie man sie denn auch nur in den allerschönsten Bán. dern und andern der reichsten Fabriken; z. E. der Sammt, Satins, Taffent, Damaste, Brocade, Flöre und ande rer seidenen Stoffe vom ersten Range, braucht. Nichts desto weniger giebt es auch noch eine andre Art von gekochter Seide, welche auf der Mühle gespuhlt werden soll, und, wenn sie nicht erst im siedenden Wasser aufge wallt, die Zurichtung auf derselben nicht vertragen kann. Sonst aber nennt man auch diejenige Seide so, welche im heißen Wasser mit weißer Seife und Alaun abgekocht worden, damit sie die Farbe annimmt. Wie man

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im Gegentheil diejenigen nur robe Seiden nennt, welche noch so sind, wie man sie von den Schalen abgenommen hat, ohne bey dem Feuer gewesen zu seyn.

Geformtes Pergament, f. Chagrin.

Gelbbartigte Alingen, eine Art Suhler Messer
Elingen.
Gelbbrauner Seehundthran, f. Thran.
Gelb die Borsten zu fårben, s. Borsten zu fårben.
Gelb die Leinwand zu fårben, f. Leinengelb. Jac.
Gelb dunkelgrau auf Wolle zu fårben nach Stn.
Pórner. Auf Pfund Tuch nimmt man zur Farben
brühe 10 Loth Scharte, s Loth Gallåpfel, s Loth grauen
Vitriol,

Geträge im Gold und Silberspinnen, nennt man den Abgang und die kleinen Enden, welche in wäh renden Spinnen von dem Gold, und Silberlahn absprins gen, und nicht mit in den Faden gesponnen werden können. Gekreuzte Schnar, (Wollspinner) s. Schnur. Jac. Gektippte Fischbåndet, fifches coudées, (Schlofs mit Wasser gefotten, und kocht das Holz darinnen; oder Gelbe Beige auf Holz. Nehtnet geriebene Merità, fer) nennt man diejenigen, deren Lappen winkelrecht genehmet Körner von Avignon 4 Unzen, laßt sie in einem bogen sind, man bedient fich ihrer bey gewissen Stel lungen der Schrankthüren.

Gekrönte Bäume, (Forstwesen) find, welche im Gipfel abdorren; also nur noch eine Krone haben. Gekrönte Rothe, (Roßhändler) s. Köthe."

Gekråmmter Meißel, s. Meißel, gekrümmter. Jac. lassen, bis es gelb wird. Mit Gummiguttå oder Saf
Geladene Flasche, s. Flasche.

Geladene Platte, s. Elektrisches Quadrat.
Gelåger, (Baukunft) s. Lagerholz. Jac.
Geländer auf den Puchten in den Salzwerken.
Diese werden gemacht, damit die Salzstücke nicht an die
Warmröhren gesezt, und die Salzkörbe von der Hiße der
Röhren verbrannt werden. Sie bestehen nur aus Latten,
welche hin und wieder unten am Boden, und oben aṁ
Balken befestiget, benebst wiederum mit Latten in die Lån
ge beschlagen werden.

Geländermauer, (Baukunft) f. Brustlehne. Jac.
Gelaschte Math, (Handschuh:nacher) siehe Laschen.
Jac.

Gelaß oder Gehalt pflegt man die Bequemlichkeit eis nes Orts zu nennen, so man insgemein bey einer Haus, haltung, und zur Einrichtung dieser und jener Geschäfte nöthig hat. Es wird also selbiger theils nach der Haus Haltung, größtentheils nach der Handthierung und dem Gewerbe, welches darinnen vorgenommen werden soll, eingerichtet, und ist eins der vornehmsten Stücke des Bau meisters, daß er darinnen seine Geschicklichkeit erweise, baß er einerley Orte zum Gelaß vor vielerley Profeffionen und Haushaltungen geschickt und brauchbar anlege.

Gelb. (Staffiermaler.) Zu dieser Farbe nimmt man gelben Ocher und macht diese Farbe abfallend, so viel man will, vermittelst des Weißen. Will man Jonquillen, gelb haben, so muß man Auripigment dazu nehmen, und es mit Weiß vermischen. Man kann mit diefer minerali schen Farbe, wovon es dreyerley Arten giebt, verschiedene Abfälle oder Núanzen von Gelb machen. Allein es wird nöthig seyn, zu erinnern, erstlich, daß man das Auris pigment nur mit Terpenthinol abreiben mässe, wenn man folches zum Firniß gebrauchen will, weil es sonst gar schwer trocknen würde: zweytens aber, daß alle Farben, die mit Terpenthinôl gerieben werden, sogleich gebraucht werden müssen. Daher wird man sehr wohl thun, wenn man in solchem Fall von diesen Farben nicht mehr zubes reitet, als man an eben diesem Tage gebrauchen kann

Maaß Wasser sieden, seht dazu eine Unze Alaun, und bestreicht damit das Holz. Oder nehmet die Schaale vor wildem Apfelbaum, solche in kleine Stückchen geschnitten, Regenwasser darüber gegossen, Alaun und Vitriol dazu gethan, das Holz darein gelegt und darinnen wohl kochen ran auch Curcume kann das glatt politte Holz auch schon gelb gefärbt, polirt und mit Lackfirniß überzogen werden. Gummiguttå löst sich im Wasser auf, auf Safran und Curcume muß Spiritus vini gegoffen werden. Man nimmt einen Pinsel, tunkt ihn in die aufgelöste Farbe, und überstreicht das Holz damit, je öfter solches geschieht, desto schöner wird dasselbe an der Farbe, es muß aber als lemal erst wieder trocken seyn, ehe es aufs :eue überstri chen wird.

Gelbe Chinarinde, (Materialist) s. Chinarinde. Gelbe Erde, ein natürliche oder durch Kunst gemach te Erde, welche zu Malerfarben genommen wird. Die erste ist das Berggelb, Ochra, welches vormals aus Eng land und Frankreich geholt wurde, jetzt aber in Deutsch lands Kupfer und Bleygruben häufig gefunden wird. Um Nürnberg wird noch eine andre Art gelbe Erde, Terra citrina genannt, gegraben. Durch Kunst wird das soge. nannte Bleygelb, Ochra plumbaria, aus Reißbleye ge= brannt. In Berlin kostet das Pfund 6 bis 8 pf.

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Gelbe Farbe. Die gewöhnlichen Nüanzen derselben sind: Schwefelgelb; Zitronengelb; Goldgelb; Speisgelb; Strohgelb; Weingelb; Isabellengelb; Ochergelb; Poe meranzengelb.

Gelbe Farbe aus Silber. Dieses ist eine Erfine bung des Hrn. Marggrafs, der solche 1745. bekannt machte. Es wird Silber in Salvetersäure aufgelöst, und mit schmelzbarem Urinsalz nieder geschlagen.

Gelbe Farbe aus Indigo. Man nehme 1 Loth ge stoßenen Indig, und vermische ihn in einem halben Kole ben mit 2 Unzen starker Salpetersäure, die vorher mit 8 Unzen Wasser verdünnt ist; worauf man die Mischung einige Tage lang in gelinde Digestion seßt. Zuleht kann man nech 4 Unzen Wasser hinzuschütten, und die Auflös sung filtriren.

Gelbe Farbe aus Wiesenrodel. (Fårber.) Man löse gemeinen Alaun in einer reichlichen Menge Wasser auf, lege in die Auflösung weißes wollenes Garn, und laffe es 24 Stunden darinnen liegen. Nach dieser Zeit 2111 2

nimmt

nimmt man es heraus und drückt es aus. Nun 'koche man es in einem Aufgusse aus den getrockucten blühenden Wiesenrodel, so im May gesammlet worden, eine halbe Stunde lang. Es betömmt davon ein hohes und lebhafs tes Gelb, so weder an der Luft noch Sonne verschießt, wenn es gleich 12 Tage an der Luft hängt. Ein weißer seidener Lappen von Tafft betömmt in der Brühe ein ange nehmes Citronengelb. Hellblaues Wollengarn wird selas dongrún. Wenn man etwas gereinigte Potasche in den Aufguß wirst, und das gealaunte weiße wollene Garn davinnen kocht, so wird es rothgelb. Weißes wollenes Garn, welches in einer Alaunsolution eine halbe Stunde lang gekocht, und in der Pflanzenbrühe einige Stunden geweicht ist, wird, wenn man auf 3 Theile Pflanzen 2 Theile Küchensalz zur Brühe wirft, und alles zusam men eine Stunde kocht, ausgedrückt, kalt abwäscht, und trockner viel blaßgelber, als das blos gealaunte. Gleiche Theile Pflanzen und Küchensalz in Wasser geben dem weis Ben Wollengarn, welches nicht durch Alaun geöffnet wor den, sondern 24 Stunden in taltem Quellwasser gelegen, und in der Farbe nachher eine Stunde lang gekocht wor den, ebenfalls eine blaßgelbe Farbe.

Gelbe Farbe aus Wolfram, s. Wolframkalk. Gelbe Farbe von Accacienblumen, f. Chinesische gelbe Farbe.

Gelbe Sarbe vom Kreuzdorn, (Maler) f. Beers gelb. Jac.

Gelbe Farbe zur Seidenmalerey, f. Seidenma. lerey.

Gelbe Blasur auf Halbporzellan. Man bekommt eine schöne gelbe Glasur, wenn man 4 Unzen Mennige und 2 Unzen Spiesglas mit einander vermischt und zusammen schmelzen läst.

Gelbe Glasur auf Porzellain und Thongefäße. Man nimmt Silberglätte Pfund, kalcinirten Kiesels stein 10 Loth; anstatt dessen kann man auch reinen Sand nehmen. Man frößt diese Materien ganz fein unter ein ander, und that es in einen reinen und guten Tiegel, worinnen man die Materien eine halbe Stunde wohl flies Ben läßt, nach deren Verlauf man es mit einem glühen den Stabe umrührt, und es noch Stunde fließen läßt. Dieses Glas ftest man alsdann zu einem groben Pulver, welches man auf einen Teller von Porzellan schüttet; löst alsdann 1 Quentchen Silber in 2 Loth Scheidewasser auf, und gießt es auf das gestoßene Glaspulver; rührt es wohl durch einander, setzt es wieder in den vorigen Tiegel in ein Schmelzfeuer, und läßt es wieder, wie zuvor, fließen; gießt das Glas wieder aus, stößt und reibt selches ganz fein auf einem harten Marmor mit Wasser. Wenn das Glaspuiver trocken ist, so wird das Gefäß, das man glas firen will, mit dem Glaspulver bestreuet, nachdem es zu vor unter einer Muffel glühend gemacht worden ist; doch bey diesem Gluben muß man Acht haben, daß keine Kohle an das Gefäß komme, das Glaspulver wird sich sogleich anlegen, und daran hängen bleiben. Man bringt alsdann das Gefäß wieder unter die Muffel, und macht so lange

Feuer, bis das Pulver auf dem Gefäße fließt; man nimmt es alsdann heraus, und veräuchert es über und über mit Tabacksrauch), wodurch es verschiedene Farben annimmt. Gelbe Liquor zu fårben. (Destillateur.) Man nimmt hiezu Caramel nach Verhältniß der Farbe, die man dem Liquer zu geben gedenkt.

Gelbe 47aphtha, s. Naphtha.

Gelben Jink zu bereiten, f. Zink, gelben. Jac. Gelber Anstrich für steinerne Häuser und Mauern. (Maurer.) Man löset gemeinen grünen Vitriol ohnge fähr 4 Pfund in 8 Kannen kochenden Wasser auf. Bon diesem Vitriolwasser schüttet man etwas unter gelöschten Kalk, und mischer beydes wohl durch einander. Darauf versucht man durch einen Anstrich auf eine weiße Wand, ob die Farbe hell oder dunkel genug sey. Wäre sie zu hell, so müßte noch etwas Vitriolwasser zugesetzet werden. Inzwischen ist es doch rathsamer, bey der hellen Farbe zu bleiben, weil sie mit der Zeit dunkler wird. Zur Verans derung der Farbe kann man auch etwas Kohlenstaub un termischen. Diese leichte, wohlfeile und nüßliche Farbe hat die gute Eigenschaft, daß sie sich nicht von der Wand trennet, sondern vielmehr der beworfenen Wand und dem Mörtel, wie dem Holze, eine dauerhafte Festigkeit er theilt.

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Gelber Arsenik, siehe Arsenik in Gestalt eines

Kalks.

Gelber Diamantfluß, s. Glasfluß, gefärbter. No. 2. Gelber durchsichtiger Glasfluß, f. Glasfluß. Gelber Glimmersand, s. Glimmersand. Gelber Ingwer, (Apotheker, Färber) s. Kurkumey. Jac.

Gelber Kryftall, unåchter Topas, Topasfluß, fchlesischer Topas, Copaskryftall, Bastardiopas, Böhmischer Topas, Pseudotopas, Nitrum Fluor flavum Linn. Man findet ihn vornehmlich in Böhmen und Schlesien, besonders in den Fürstenthümern Jauer und Schweidnik, sehr oft lose in gelber, leimichter und sandiger Erde, aber auch fest auf Quarz, oder schwerem Sand.

Er hat oft, besonders der Schlesische, alles bis auf die Gestalt, die bey dem ächten Topas eine achtseitige Säule mit einer stumpfen Pyramide ist, selbst Feuer, Härte und Schwere mit jenem gemein; doch ist diese bey dem Böh. mischen geringer, und verhält sich zur Schwere des Was sers nur wie 2810: 1000, auch wird dieser vom Stahle gerist. Er brennt sich im Feuer weiß, zuweilen, auch braun, und bekömmt Nisse; schmelzt aber für sich niemas len im Feuer; aber wenn er fein zerrieben und mit Borax vermischt wird, zu einem klaren ungefärbten Glase. Seine Farbe ist eben so verschieden, als bey dem ächten Topafe, und zuweilen nur von außen. Seine Größe ist oft beträchtlich, und in der Rummelgrube in Schlesien hat man einen solchen Krystall gefunden, der allein sechs Pfund schwer war. Seine Durchsichtigkeit ist auch nicht immer durch den ganzen Stein gleich, zuweilen hat er seis ner ganzen Länge nach milchig scheinende Adern oder

fremde

fremde Körper eingeschloffen, oder inwendig Klüfte und Spalten. Er wird, wie der åchte Topas, geschliffen und gefaßt, und oft dafür verkauft. Seine Gestalt ist vers schieden, aber immer sechsseitig.

Gelber Kupferties, 1. Geibes Kupfererz.

Gelber Lack. Von der gemeinen Birke nimmt man 8 Loth getrocknete Blüthen, zerschneidet sie gröblich, and kocht sie mit 4 Loth Alaun, bis die Abkochung ganz dunkel aussieht, kläret sie ab, schlägt sie mit Pottaschens lauge nieder und füßt sie aus. In Berlin wird das Pfund au 3 thlr. verkauft.

Gelber Niederschlag, f. Turpit.

Gelber Niederschlag, so nennt man auch denjenigen Niederschlag, welchen man aus einer salpetersauren Auflö fung mit einem aufgelösten feuerbeständigen vegetabilischen Altali erhält. Indessen ist derselbe mehr braun oder roths braun, und wird daher auch Würzens brauner Tie. derschlag (Mercurius praecipitatus Würzii), von andern aber Turpethum rubrum Paracelfi, genannt.

Gelber Ocher, Gilbe. Eisengilbe, Ocber, Bob lerfarbe, Seeschaum, Steinmergel, Ochra flava lutea vulgaris ferri. Linn. Man findet sie sehr häufig, vornehmlich in den Behältern und Kanalen der Stahlwasser, und in den Eisengruben. Sie hat manchers ley Schattirungen der gelben Farbe, bald blaffer, bald matter, bald lebhafter, bald heller, bald dunkler, zuweis len spielt sie ins Grüne, die gewöhnlichste ist diejenige, die eigentlich Ochergelb heißt. Sie färbt ab, hat einen zusammenziehenden Geschmack, zuweilen noch etwas Säure mit sich vereiniget, und kann, wie ein anderer reis ner künstlicher Eisenkalk oder Eisensafran, von Aerzten und Künstlern genuht werden; sie löst sich im Königswas fer und Kochsalzsäure auf, und diese Auflösungen verhal. ten sich, wie andere Auflösungen jedes Eisens in Sauren; fie brennt sich im Feuer dunkler, und wird sowohl roh als gebrannt zum Farben, Malen und zur Feuermalerey, als auch zu gefärbten Gläsern gebraucht. Sie entstehet immer aus verwitterten Kiesen und andern Eisenerzen, auch aus Vitriolen und andern eisenhaltigen Wassern, aus welchen das aufgelöste Eisen unter dieser Gestalt niederfällt.

Gelbe Rokaille. (Glasmaler.) Man nimmt von fehr weißen und feinen Sand Pfund, Mennige 3 PR und zerstößt beydes im Mörser; thut es in einen guten, Karten und wohl verlutirten Schmelztiegel, und sehet es, wenn der Kitt trocken ist, in einen Windofen, dessen Feuer recht heftig ist, um diese Materie zu Glas zu bren nan, so wird die Rotaille fertig seyn. Zur grünen nimmt man Pfund Bley und 3 Pfund Sand.

Gelber Opal. Er ist von einer lichten honiggelben Farbe, die nur selten etwas stark ins Braune fällt. Er bricht in stumpfeckigen Stücken, ist inwendig start glän. zend, doch von gemeinem Glanz, hat einen vollkommunen muschlichen Bruch, springt in unbestimmteckige, oft bey nahe scheibenförmige, allezeit aber scharftantige, Bruch stücke, und ist im höchsten Grade halb durchsichtig, fast

durchsichtig. Er ist halb hart, spröde, fühlt sich ziemlich kalt an, und ist leichte, fast nicht sonderlich schwer. Die ser Opal bricht in Oberungarn bey Telkobania, zwischen Kaschau und Tokay gelegen. Er ist unter dem Namen des Telkobanier Steins bekannt.

Gelber Pråcipitat, s. Turpit.

Gelber Quecksilberniederschlag, f. Turpit.
Gelber Robbenthran, s. Thran.

Gelbe Saftfarbe aus Safran, f. Saftfarbe.

Gelbe Schwefelerde. Sie brennt mit einer hellen blauen Flamme, und mit einem erstickenden Schwefels dunste, und läßt immer nach dem Brennen eine Erde nach sich. Sie hat einen ganz lockern Zusammenhang, und besteht aus Erde und Körnern von gediegenem Schwe fel, die man mit bloffen Augen darinnen wahrnehmen kann. Man erhält durch die Sublimation sehr guten Schwefel davon.

Gelbes Glaserz, eine Unterart des Hornerjes; es fieht zuweilen wie Harz oder fast wie Silberglåtte aus. Gelbes Rupfererz, gelber Kupferkies. Ist durch Schwefel vererzt mit einem großen Theil Eisen. Seine Farbe ist geib, oder gelb mit roth oder grün vermischt, oder wie ein Taubenhals schielend. Es ist mäßig hart, giebt nicht leicht mit dem Stahl Feuer, wie andere Kiese thun, und zeigt im Bruche scharfe Ecken. Man findet es oft krystallisirt, oder von unbestimmter Gestalt. Seine specifische Schwere ist etwa 4,16. Es tömmt sowohl in besondern Massen vor; als es auch in Bergarten vertheilt ist: es ist das gewöhnlichste Kupfererz.

Was den Inhalt betrifft, fo ist das krystallisirte das årmste, indem es nur 4 bis 8 pr. Cent Kupfer enthält; das übrige ist vorzüglich Eisen. Es ist insgemein roths lich, und ist in der That ein Eisenkies, mit etwas Kus pfer. Das grünlichgelbe enthält den meisten Schwefel, und 15 bis 20 pr. Cent Kupfer. Sein Gewebe ist blåt trig. Diese Eiefigten Erze enthalten beständig Alaunund auch etwas Kieselerde.

Gelbes Kupfererz durch Runft nachzumachen, f. Kupfererz durch 2c.

Gelbe Speise: 1. Speise, gelbe. Jac. Gelbes Pergament, (Pergamentmacher) f. Gefärbs tes Pergament. Jac.

Gelbe Spinnseide, f. Pello d'oro.

Gelbes Pulver, f. Farbenpulver.

Gelbes Sandelbols, Amberbols. Dieses Holz wächst auf der Insel Timor, ist bleichgelb und von ange nehmen Rosengeruche, 100 Pfund gelten in Amsterdam 9 Fl.

Gelbfucht der Baume, ist, wenn ein Baum Krebs, Borkwurm, Schurf und Moos hat, und demnach gelbe Blätter zeiget, dabey trauret und zu verkommen scheinet. Sie entstehen entweder äußerlich, von der Dürre und Mangel des Regens, und so weiter, oder innerlich, durch Anfressen der Maulwürfe und Erdmäuse oder andere Bes schädigungen der Wurzeln. Im lehtern Falle muß man alles, was der Wurzel schaden kann, wegräumen, das £111 3

bereits

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