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hung, welches alle zugehet, da er den aufgesetzten Grabftichel von der rechten zur linken Hand mit seinen Fingern, die er längst der Kerze laufen läßt, führet. Auf solche Art macht er ringsum die Kerze sechs Aushöhlungen, und wenn er damit fertig ist, so fähret er mit dem Grabstichel Aber jede derselben verschiedenemal hinweg, so lange, bis die Breite und Tiefe mit der Größe der Kerze gleichför mig sind; alsdenn nimmt er diese ausgehöhlte Kerze in beyde Hände, theilet die Aushöhlungen in drey Theile; kehret nachher das erste ausgehöhite Drittel von der lin ken zur rechten Hand; dann von der rechten zur linken, das zweyte, und endlich von der linken zur rechten das dritte Drittel: leget die Kerze wieder auf die Tafel, rol let sie mit seinen beyden Händen, um sie mir wieder in Ordnung zu bringen, nachher legt er sie an die Luft, um fie zu trocknen.

Gedrehte Retten, (Nadler) Ketten.

Gedrebete Papillorte, Paruckenmacher) eine gedres bete Papillotte, ist eine solche mit welcher die ganz kurzen Haare aufgekrauset werden. Man drehet nämlich einen Streifen Papier zusammen, wickelt die Haare um denselben auf, drehet beyde Enden derselben zusammen, und wickelt nachher eine Papillotte darum, • Gedrehter Zucker, s. Pimdzucker.

Gedruckter Plüsch, f. Plüsch, gedruckter. Jac

Gedrucktes Beffelgewölbe heißt ein Gewölbe, Defa fen Grundfläche ein Kreis, und dessen Höhe tteiner als der Halbmesser ist. Wenn man den Durchmesser =0, die Höhe=h sehet, so findet man die Fläche eines. føle ➡V, chen Gewölbes nach der Formel (D2+hD) 1,046, d. h. man quadrice den Durchmesser, und zu diesem Quadrat addire man das Produkt der Höhe in den Durchmesser; die heraus gebrachte Summe multiplicire man mit 1,046 Gedrucktes Papier wieder neu zu machen, siehe Papier.

Geoüpfeltes Blatt, pun&tatum, (Gärtner) heißt dasjenige Blatt, auf welchem auf der Fläche seine vertieft te, oder erhabene Punkte stehen.

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Geel, (Farber). Gelb. Jac.
Geendet, (Böttcher) . Enden. Jac.
Geendet, (Jager) f. Eupen. Jac.

Geest, Landwirth) Geestland, ist trocken, oft sante. dig und den Ueberströmungen der See, Elbe und Eyder nicht ausgesetzt. Es ist eine von den beyden bekannten Eintheilungen des Bodeus im Hollsteinischen, davon die andere Maschland genannt wird., S. Maschland.

Gefährte, Comes, Antwort, (Musikus) ist in der Fuge ein kurzer melodischer Sah, der den Hauptsah, so oft dieser gesungen oder wiederholt worden, in einer and dern Stimme wiederhelt oder nachahmet. Dieser Ges fährte tritt allemal am Ende des Führers ein, und hat feinen Gesang in der plagalischen Tonart, wenn der Füh rer die authentische hat; und er muß dem Führer so ahne lich seyn, als es sich, ohne den Ten zu verlegen, thun last. Auch muß er seinen Gesang eine Quinte oder Quarte hös her oder tiefer anfangen, als der Führer.

ähn

Gedrebete Seide, gezwienie Seide, Cursirseide, welche schon gehörigermaaßen gesponnen und gewunden, und auf der Mühle gewesen ist. Sie ist aber mehr oder weniger gedrehet nachdem sie mehr oder wenigeremal über die Mühle gegangen ist. Insbesondere aber wird nichts desto weniger nur diejenige Seide also genannt, welche etwas dicke und starke Fäden hat, und mehrmals zusammen gedrehet oder gezwirnt worden. Und ob man fich derselben zwar auch zum Brocadwirken bedienes; so wird doch bie meiste davon zu Floren, Franzen, Binden, Weiberröcken, Brustläßen, Mannshandschuhen u. f. w. verbraucht. Die Sorten dieser Seide steigen von No. 1. bis No. 6. Die No. 1. ist die feinste, No. 2, ist etwas Gefalley (Landw.) bedeuten dasjenige, was von ei ftärker, beyde Sorten sind so theuer, als Orsoglio ordinem Grundstücke fällt, dessen Ertrag; in gewöhnlicher air. Mezzano, oder Stepseide, ist No. 3. von Cursir. Bedeutung versteht man darunter die Abgaben, welche Cordon oder Schnurseide ist No. 4. 5. 6. von Cursir, man dem Grundherrn von einem Gute entrichtet. Gedrehetes Mundstück, (Sporer) siehe Mundstück. Gefälltes Silber ganz fein zu brennen, f. Silber, Jac. gefälltes. Jac.

Gedrückt. (Baukunft.) Ist eigentlich dasjenige, was durch eine zu stark aufliegende Last aus seiner gewöhnlichen Form gekommen ist. Man braucht aber das Wort in der Baukunst in einem doppelten Sinn, als ein Kunstwort. Man nennt gedruckte Bogen diejenigen, die entweder nur einen kleinen Theil des halben Zirkels, welcher der volle Bogen genannt wird, ausmachen; und folglich nur niedrig sind, oder die eine niedrige elliptische Form haben. Aber auch dasjenige wird bisweilen gedrückt genannt, was unter einem guten Verhältniß zu niedrig ist, und also eins gedrückt, oder niedergedrückt scheinet.

Gedruckt, f. Gepreßt.

Gedruckte Mabler, (Roßhändler) . Sohle..
Gedruckter Kamelot, f. Kamelott.

Gefährte, bouquet, (Weinkleper) find Bündel von allerhand vegetabilischen Substanzen, die man in den Wein hängt, um ihnen einen besondern Nebengeschmack zu geben.

Gefällt Scheidewasser, s. Scheidewasser zur Gold scheidung.

Gefältetes Blatt, plicatum, (Gårtner) heißt dasjes nige Blatt, dessen Fläche in spitzige Falten gelegt ist, die wechselsweise auf und niederwärts gehen.

Gefängniß. (Baukunft;) Ein Gefängniß ist ein fes ftes Gebäude, in welchen man Zimmer aublingt, in de nen die Gefangenen enge, verwahret sind. Diese Gefängs niße und Gefängnißstrafen gehören zu den Polizey Buchte anstalten. Man braucht dazu Festungen, Wachtstuben, Gehorsamsbehältnisse, geringere und schlechtere Verwah rungsörter, Wachten in dem eigenen oder einem andern Hause, Wachten vor den Stadtthøren, und Ein- und Ausgangen, und das Verboth, daß jemand nicht aus dem

Haufe

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Krüge, u.

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Hause gehen soll, "zu dieser Art der Sträfe. Die Zucht Schüsseln, Teller, Becken, Goldschmied.. Alfo

wird zum Erempel von den Goldschmieden goldenes und filbernes; von den Zinn, oder Kannengießern, zimmernes; von den Blechschmieden oder Klippern blechernes und mess fingenes; von den Kupferschmieden kupfernes; von den Töpfern thönernes und irrdenes; und von andern Künsti lern und Handwerkern wiederum anderes Gefäffe oder Ges enmuine

häuser gehören auch hierher, womit man insgemein harte,
ja ein Kriminalgefängniß, 'schwere Arbeit, und allerhand
Schande verknüpft hat. Die Egypter hatten dergleichen
fchon zu Josephs Zeiten; auch bey den Griechen waren fie
frühzeitig bekannt. Su Rour ließ Ancus Martius zwvis
fchen 3340. und 3564. n. E. d. W., nach andern aber
erft Tarquinius II, oder der Hochmüthige, das erste Geräthe gemacht.
fängniß errichten; das zweyte bauete Tiberiusunun
fern Zeiten ist unter den Gefängnissen die Bastille in Pag
ris berühmt geworden zu welcher Hugs von Aubriet am
22. April im J. 1369, unter dem Könige, Carl V. den
Grundstein legte; im Jahr 1382. oder 1383. birde ihr
Bau vollendet, und Aubrior selbst kam als Gefangener
hinein. Die Batterien und Graben wurden erst 1634,
angelegt, und am 14ten Jul. 1789. wurde dieses, schreck
liche Gefängniß, in dem auch viele Unschuldige gefeufzet
hatten, von dem Volke in Paris erobert und niederges
tissen, br

Gefärbter Etamin, f. Etamin

+ Gefärbter Brystall, Reystallfluß, Quarzfluß, Nitrum fluor Linn. Er hat immer eine Farbe, welche meistens von brennbaren Theilchen oder Eisen herkommt, und zeichnet sich leicht dadurch von dem Flußspath aus, womit man ihn wegen der Aehnlichkeit der Benennung vers wechseln könnte, daß er weit härter ist, und am Stahle Feuer giebt, welches jener nicht thut. Ueberhaupt, hat er nicht nur Geburtsstätte und Gestalt, sondern auch die uns endlichen Verschiedenheiten in der Gestalt, und die übri gen Eigenschaften mit dem Bergkrystalle gemein.

Gefärbter Quarzfluß, Quarzum coloratum Linn. eine gefärbte Spielart des rauhen oder des fetten Quarzes, "Gefärbter Spat, Spatum tinctum Linn. Er zeigt fich in den schwedischen und sächsischen Gruben, und ist dicht, sest und so durchsichtig und klar als Glas; bald ist er gelb, und heißt bey einigen unächter. Topas, bald grünlich, und heißt unächter Smaragd, bald aber bläulich, und dann nennen ihn einige unächten Saphir. Er scheint übrigens blos eine Spielart des durchsichtigen Spaths zu seyn.

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Gefärbter Stein, f. Stein, gefärbter Jac
Gefärbtés Blatt, coloratum, (Gartner) heißt ein
folches Blatt, welches auders, als grün, gefärbt ist.
Gefärbtes Papier, f. Buntes Papier.→→
Gefäß, f. Geschühe. Jac.

Gefäffe aus Platina, s. Platina, Gefälle. Gefallents Plating, f. Platina, Geffe Gefälle der Eintracht, (Hydraulik) Gefälle, deren eins nicht läuft, wenn es allein vollgefüllt heißen zwey wird, wenn sie aber beyde zusammen gefüllt werden, laus sen sie bepde mit einander ganz aus; es sind nånilich Heber, die durch eine Rohre mit einander communf Zien ciren,

Gefehlt, Faute, (Ballspiel) ein Ausdruck des Mars queurs, wenn der fervirte Ball das Galleriedach oben im Ballhause nicht berührt.

Gefiedertes Blatt, pinnatum,Gartner's wenn chen stehen; woben die Paare der Blättchen gezählet wer an den Seiten eines einfachen Stiels verschiedene Blätte den, und nach demselben das Blatt mit zwey Paaren (bijugum) mit drey Paaren (uijúgum) und f. f. gefies dert ist. ( I Gefiere, Bergbau) dieses besteher aus zwey Jöchern, und zwey Kappen, wie die Schächte pflegen ausgezimmert i zu werden, daß ein Geser auf dem andern lieger, und also ein ganzer Schrot wird.

"

Gefilzter Hut, (Hutmacher) so wird der Hut ges nannt, welcher so weit gefilzt ist, daß er nunmehre kank gewalkt werden..

Gefingertes Blatt, digitatum, Gartner heißt, wenn mehrere Blättchen aus der Spite eines einfachel Stiels entspringen.

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Gefirnister Wasserfarbenanfitich, siehe Chipolin.

Jac.

Geflecht von Haaren, siehe Gestrick von Haaren. ↑
Geflecter Marmor, f. Brocatell.

Geflecter Weißfuß, Balzane tachetée, (Roßhand ler) heißt derjenige, den die Italiener, den Ziegenfuß

nennen.

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Geflinterer, f. Flitterschlager, Jac. Geflochtener Drujaner Flachs, ist ganz kurz, und zu Knoppen als fertiger Spiniflachs gebunden. Geflochtene Schub und Quartierpanteffeln, ven Tuch oder Anschroten. Das Tuch wird drey bis fünf Fäden breit, nachdem sie fein oder grob fallen sollen, in Streifen geschnitten, und über einen großen Leisten auf besondere Art geflochten; inwendig, werden sie mir Frieß gefüttert, mit Band auswendig gingefaßt und besohlt.

Gefäß des Gränzsteins, f. Mahlstein. Jae. Gefäffe, Gerathe, Geschirre, heißt überhaupt al. les, was irgend etwas, besonders aber das Getränke und andere flüßige Dinge, in sich faffen oder enthalten kann, als da find: Piven, Fässer, Scheffel, 26. Jedoch wird das Wort Gefäffe eigentlich nur von allerhand Faßwerk "Gefloster Ralk, Verfenkter Ralk. (Maurer.) und Böttcherarbeit; das Wort Geschirre aber you To Dieses ist derjenige Kaff, welchen man in einem hölzernen pfen und a ́anderem irrdenen Zeuge; und das Wort Gerk, Kasten mit Wasser gelöscht, with alg Kalkmilch in eine the von allem andern Hausrathe, und, sonderlich von Grube hat laufen lassen, die unverfalkten Theile davon dem, so bey Tische gebrauchet wird, gefaget, es mag von zu scheiden. Diese Zurichtung wird von den Bauleuten einer Materie seyn, von welcher es will, als da sind: hoch gehalten. Allein man weiß nicht, ob REEF 3

Menge

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Waffer,

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Menge des ausfließenden Weins bestimmt die Wirkung, welche der Frost hervor gebracht hat. Wenn sich das Eis zeiget, ziehet man den Wein unten ab, da sich denn der Wein aus der Mitte des Fasses ausleeret, das Eis aber

nicht gut fließt, stößt man mit einem Stöckchen hinein, um dem fich vorgelegten Eife Luft zu machen, wenn hin gegen das Eis mit dem Weine ausfließt, läßt man ihn durch einen mit Leinwand belegten Trichter laufen, um zu verhindern, daß das Eis nicht in den Wein, fommt; den Wein aber låst man auf dem mit Schwefeltuch einges brannten Fasse abklären. Wenn die erste Gefrierung nicht hinlänglich ausgefallen seyn sollte, kann man eine zweyte mit noch mehrerm Effekt vornehmen. Bey dem Gefries ren des Weins erhält man statt 39 Tonnen 20, welche aber mehr werth sind, als die ersten 30 Tonnen, an wel then man noch überdies bey dem Transport die Kosten ges winnt.

Gefrorner Wein heißt derjenige, den man dem Fro fte ausseht, um solchem dadurch mehrere Güte zu geben. Die Vortheile bey dem Gefrieren des Weins bestehen dadurchgeren darinnen, daß der gefrorne Wein eine Farbe und Güte erhält, und gleich im ersten Jahre trinkbar wird. Der Frost nimmt ihm den Keim der Fäulniß und der Schärfe, Gefurchter Stamm, fulcatus, (Forster, Garte und seht ihn gegen alle daher entstehende Zufälle in Siner) heißt derjenige, der der Länge nach mit breiten Vers cherheit. Ein guter gefrornen Wein verträgt die lleber fahrt zur See, und dieser Vortheil ist hinreichend, den Handel des Bourgogneweins in die entferntesten Gegen den auszubreiten. Endlich dient der gefrorne Wein auch bazu, daß man den geringen Sorten mit demselben eine Güte giebt, und sie verbessert. Um den Wein zum Frie ren zu bringen, sest man das Faß unter eine Schup pe in die freye Luft, und ein bis zwey Fuß über den Erdboden. Das Faß muß voll und so verwahrt feyn, als wenn es im Keller aufbewahrt wäre. Man bohrt zu vor in den Boden des Faffes oben ein kleines Loch, und verwahrt es mit einem kleinen Zapfen, unten wird es gleichfalls angebohrt, und das Lod) mit einem Stopfel verwahrt. Benn das Faß stark genung gefroren ist, off Het man das kleine Loch, und durchstößt das Eis. Die

Gegenbatterie, f. Batterie in den Festungen. Gegenbraffen, Backlegen, Backbrassen, ein Seea Gegenbewegung, (Musikus) f. Bewegung. gel vermittelst seiner Rahe so drehen, daß es den Wind von außen, oder dergestalt empfängt, daß das Schiff das durch rückwärts getrieben wird.

nen besondern Theil einer Landschaft ausdrücke, der fich Gegend (Maler.) Es scheint, daß dieses Wort eis durch einen eigenen Charakter unterscheidet. Man sagt eine wilde, rauhe, einsame Gegend. Die Landschaft

würbe

würde aus mehrern Gegenden bestehen können; die GeBend selbst aber würde blos aus ihren einzelnen Theilen, als Felsen, Bäumen ze. bestehen. Von den Gemälden, die man Landschaften nennt, würden also nur diejenigen den Namen der Gegenden tragen, die eingeschränkte, und blos dergleichen einzelne Scenen vorstellen, die wir Gegenden nennen, als Wasserfälle, vou Felsen eingeschlof fene Plaße und dergleichen: diejenigen aber, die weitere Aussichten von verschiedenen Gründen vorstellen, würden den Namen Landschaften in besonderm Sinn behalten. In diesem Sinn würde man sagen, Berghem, Teiniers, Waterloo, haben meistentheils Gegenden; Breugel, Claus de Lorrain, Swaneveldt, haben meistentheils Landschaf ten gemalt. Gegenden, wenn sie gut gewählt und mit gehöriger Kunft gemalt sind, haben etwas stark anziehen des; und in der leblosen Natur ist nichts, das uns interes fanter vorkommt. Jede Gegend ist einsam; aber bey diesem allgemeinen Charakter kann eine große Verschieden heit des Empfindsamen statt haben. Es giebt fürchterlis che, schreckliche, melancholische, fantastische, reizende, be zaubernde Gegenden. Eine gemalte Gegend kann dem nach mancherley und große ästhetische Kraft haben. Wer etwa eine kleine sittliche Scene vorstellen will, und dazu eine dem Charakter des Stücks gemäße Scene ausgesucht hat, der kann dadurch Gemälde von großer Kraft erhals ten. Die Kenntniß feltsamer, interessanter und wohl chas rakterisrter Gegenden dient auch zu der Gartenkunst; weil die Anbringung solcher Scenen den Gärten die größte Schönheit giebt.

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Gegendruck, (zeichnende Künste) eine Zeichnung, welche durch das Abdrucken von einer andern entstanden ist. Wenn man z. B. einen frisch gemachten Abdruck, indem die Farbe noch naß ist, auf ein weißes angefeuchte tes Papier legt, und mit beyden noch einmal durch die Preffe fährt, so druckt sich von dem rechten Kupferblatt als les auf das andre Papier ab, wiewohl die Farbe in dies fem Gegendruck viel schwächer wird, als sie in dem ersten von der Kupferplatte gemachten Abdruck war. Auf eben diese Weise kann man von einer mit Röthel oder fettem Blenstift gemachten Zeichnung einen Gegendruck machen, wenn man ein feuchtes Blatt Papier darauf legt. Auf diese Art kann man eine Zeichnung verdoppeln, ohne sie nachzuzeichnen. Der Gegendruck stellt alles in Vergleis chung des Blattes, woven er gemacht worden, verkehrt vor. Mithin fieht man in einem Gegendruck von einem Kupferblatt die Zeichnung so, wie sie auf der Kupferplats seift. Er dient also dem Kupferstecher zu einer leichtern und geschwindern Vergleichung des Abdrucks mit der Plats te, wodurch er untersucht, ob jeder Zug und Strich sich gehörig ausdrucke. Es werden aber auch Gegendrücke auf Die gegründeten Kupferplatten gemacht, damit der Kupfer ftecher nicht nöthig habe, auf den Grund zu zeichnen. Solche Gegendrücke kommen den Kupferstechern zu stats ten, die in der Zeichnung selbst nicht stark genug sind. Man zeichnet nämlich erst die Originalzeichnung durch, und drückt dann dieselbe auf den Firniß des Kupfers ab. Will

man aber, daß die Abdrücke der Kupferplatte die Origi nalzeichnung nicht verkehrt, sondern auf dieselbe Art vor stellen, so muß man von der Durchzeichnung erst einen Gegendruck machen, und denn diesen auf den Grund der Kupferplatte wieder durchzeichnen,

Gegen einander gestellte Blåtter, (Baukunst) f. Glieder.

Gegen einander über stehende Blätter, opposta, (Gärtner) heißen diejenigen, die paarweise ins Kreus gegen einander stehen.

Gegentiel, Kielklorze, Slempkloge, (Schiffb.). Dieses sind schwere Stücken Holz, die man auf den Kiel legt, theils um ihn zu verstärken, theils auch, um die Stärke der Einziehung der vordern und hintern Flurhöls zer etwas zu vermindern. Die Kielklöße vorn fangen vom Binnensteven an, gegen welchen sie verschärft find, and laufen bis zu dem Spant des Vorschiffes, das nach einerley Mall mit einem Spant des Achterschiffes gemacht ist. Die hintersten fangen bey dem Achtersteven an, und gehen bis zu dem Spant, das nach einerley Mall mit dem Spant des Vorschiffes gemacht wurde, bis zu welchem die vordern Kielklöße reichen. Sie werden durch Nägel auf den Kiel befestigt. Beyde Kielklöße, die vordern und hintern, sind durch eine dicke Bohle von 3, 4 bis s Zoll Dicke, nach der Größe der Schiffe, verbunden, (Dies se aufgelegten Bohlen kennt der englische und holländische Schiffbau nicht; beyde Nationen sehen die Spanten ge rade zu auf den Kiel.) In diese Bohlen werden die Spuren für die Hielungen der Spanten eingeschnitten, um den Kiel dadurch nicht zu schwächen, und sie im Noth fall desto leichter verändern zu können. Man kann also sagen, daß der Gegenkiel von vorn bis hinten ganz durch geht, wobey zu bemerken ist, daß er gegen die Enden får ker wird. Wenn der Kiel beschädigt ist, so legt man ein Stück darunter, welches man einen falschen oder einen lofen Riel nennt, der viel mit dazu beyträgt, das Abtreiben der Schiffe zu vermindern. Die Elempelöße oder Kielklöße vorn und hinten sind ohngefähr zwey Drittel des Kiels unten breit, und se hoch, als es das Holz and die Verminderung der Einziehung der vordern und hintern Fluthölzer nur erlaubt.

Gegensatz, Contrafubie&t, (Musikus) ist in der Fys ge eine während dem Gesange des Führers eintretende Zwischenstimme. Diese Gegensätze brauchen nicht allemal in den Fugen angebracht zu werden, sie sind aber nöthig; 1) wenn das Hauptthema oder der Führer so beschaffen ist, daß er den Thon nicht hinlänglich bestimmt. 2) Wenn eine Fuge mit ganzen Takten oder sehr langsam anfängt. 3) Wenn in dem Hauptsatz Pausen vorkommen, and 4) wenn in dem Hauptsah, vornehmlich im Anfange, öftere Bindungen vorkommen. Jeder Gegensah muß sich fo wohl durch die Melodie, als durch die Bewegung von dem Hauptsah merklich unterscheiden; er muß den Hauptsaß nicht nachahmen, wie der Gefährde, doch muß er aus dem Hauptsatz genommen seyn, weil sonst keine wahre Einheit in dem Stück wäre. Auch muß er so beschaffen

seyn,

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Gegenstände hervorheben, Maler) f. Hervor heben. Jac.

Gegentrieb. (Schifffahrt.) Bey der Schifffahrt auf der Donau von Ungarn bis Ulm heißt also die Hin auffahrt dem Strom entgegen, welches durch Pferde geschicht, welche das Schiff am Ufer hinauf ziehen.

Gegenwechsel, (Handlung) E Rückwechsel. Jac. Gegenwirkende Mittet, Reagentia, heißen dieje nigen Körper, welche, wenn fie in eine Füßigkeit gethan werden, die in derselben befindliche Materie fällen, oder sie auf irgend eine andere Art kenntlich machen.

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Gebaubet, sagt man von den Falken; wenn sie gefan gen werden, so werden sie gehaubet mit Reuschhausen, und wenn man sie anfängt zu tragen, so werden sie recht gehaubet.

Gebaue, (Forstw.) ist so viel als Schlag, f. d. Gebauen, geschnitten, find Böttcherworte, die den Namen von unterschiedenen Zurichtungen also führen, wenn sie entweder die größten, zu Malz und Bierbotti chen behörigen Dauben mit der Art spalten, und mit dem Beile schlichten oder gleich hauen, oder auf der Schneides mühle zu Bohlen schneiden lassen.

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Gebauener Hagel, (Artillerie) f. Hagel.

Gehäuse, (Baukunst) ist ein blindes oder verticftes Feld in einer Wand, darein ein Bild kann gesezt werden, welches gemeiniglich beyderseits mit Säulen geziert, und mit einem kleinen Fronton gedeckt ist. Es werden auch Bilder, welche frey stehen, mit solchen Gehäusen einge faffet, und haben entweder Wandpfeiler oder auch Saus len. Das Gehäuse nennt Vitruvius, Tabernaculum, die Franzosen un Tabernacle. Man hat auch überwölb te Gehäuse, da nämlich das Bild in einen hohlen Cylin der gestellt ist, darein man auch eine Muschel stellen kann, In diese muß man die Bilder dergestalt stellen, daß der halbe Hals mit dem Anfange des Viertheils der hohlen Kugel wagerecht befunden werde. Ein dergleichen über wölbtes Gehäuse nennt Vitruvius Scapham, die Italies din Sner Nichi, und die Deutschen ein Bilderblind.

Gegenzapfer, (Uhrmacher) ein Instrument, mit welchem man die Stelle eines zu bohrenden Zapfenlochs, recht perpendikulár, über einen schon gebohrten, finden Za Gegliederter Stamm, articulatus, (Gartner) heißt derjenige, der aus Gelenken oder Knoten zusammen gesetzt ist.

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Gegliedertes Blatt; articulatum, (Gärtner) heißt dasjenige, welches aus der Spike des andern hervor, wächst.

Gegobrner Cyder, f. Cider. Jac....

Gegossene Wachsarbeit, werden die 'nach dem Le ben geformten Stücke genannt, da nämlich dasjenige, was man vorstellen und abfornen will, nur blos mit nas sem Gypse begoffen, oder hinein gedrückt und hernach mit Machs ausgegossen, etwas sauber nachgestrichen und ges inalt wird.

Gegrabene Holzkohlé, f. Holzkohle,
Gegrabener Rock, f. Bergkort.
Gegrabener Lerchenschwamm, (Bergw.) s. Mon
benmild). Jac.

Gegrabene Salze, Salia foffilia, So nennt man überhaupt alle salzartige Materien, die man in dem Innern der Erde ausgebildet findet. Insbesondere aber hat man dasjenige Hochsalz so genennt, welches man in großen Klumpen unter der Erde findet, und noch gewöhnlicher Berg, oder Steinsalz nennt.

Gegrabenes Ebenholz, f Erdstockbley. Jac. f. a. Holzkohlen, gegrabene.

Gebäck, Coch) s. Farce, y "Gebaäte Federn, f. Federschlüßen. Gehalt, (Baukunft) s. Gelaß.

Gebängewurst, (Metger) . Bregenwurst. Jac. Gebanie, (Bergwerk) ist am Bergkübel der Bogen, Euran man das Seil schlägt.

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Geh! drinnen; geb! drauffen; geb! drunten, rufen die Bergleute einander in der Grube zu. Beheimer Bergrath, f. Bergrath.

Gebeimer Ropist, eine Schreibemaschine, s. Kopist. Geheimer Salmiat, eine mittelsalzigte Verbindung der Vitriolsäure mit flüchtigem Laugensalze. Ist nadeli förmig, spißig, klein, schmelzt an der Luft, zerfeht sich im Feuer.

Geheimer Ritt, Lutum fapientiae, ist ein Gemeng, das aus ungelöschtem Kalf und Cyweiß, oder aus 4 Loth griechischem Pech, Quentchen Wachs, und 8 Loth fein geriebenen Diethel, unter einander vermischt und geschmol/ en genecht wird.

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Geheime Treppen; (Baukunst) sind Treppen, die innerhalb der Gebäude angelegt, find, daß sie den Frem ten, sondern dem Hausherrn oder Gesinde nur allein be den nicht alsobald, wie die Hauptzreppen, ins Gesichte fald kamit sind, um solchergestalt verborgen aus einem Zim mer in das andere gelangen zu können. Hierbey hat enf Baumeister überhaupt, darauf zu sehen,, daß durch die eines Gebäudes verderbe. Die Breite folcher Treppent Disposition dieser Treppen nichts an der Hauptaustheilung muß niemals unter 24 Fuß und niemals über 4 Fuß bes tragen. Die Höhe der Stufen ist auf 8 Zell, die Breite nicht über 10 und 12 Zoll. Defters Eann man sich hier? bey der Wendel nicht entbrechen, weil man den Raum gar wohl zu Rathe halten muß, in welchem Falle han auswärts gebogene Stufen machen kann, um mehr Raum zu überkommen... 896 ( bi jih vrat ne fondGehemi

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