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untergemengt: Die Menge der Sägespåne bängt von deni Zusammenhange ab, welchen man haben will, aber gegen fie nimmt man ein Viertheil Hechsel, Austatt der Sage pane kann auch Flachsspreu, oder die klare Spreu von andern Getreidearten gebraucht werden. Solcher Mörtel wird auf die Wand zum wenigsten einen Zoll dick aufge. tragen, und mit der Mauerrelle sorgfältig ausgebreitet. Beym Trocknen reißt er wohl etwas, aber der nun dar auf gefeßte Sandmörtel haftet in diesen Rissen desto besser; überdem muß man, wenn er etwas steif wird, langs der Band, 2 Zoll von einander, Furchen an derselben zie hen. Wenn dieser Beschlag trocken worden ist, wird er mit dem gewöhnlichen Mörtel aus Sand und Kalk über. jogen, statt des Sandes kann auch grobes Ziegelmehl bienen) und wohl ausgepußt. Die Entbehrlichkeit des Benagelns, oder Berohrung, und die Hinlänglichkeit eis ner geringern Menge Kalk macht den Sågespänmörtel wohlfeiler, als den Sandmörtel; wenn man voraus seht, daß Thon und Sågespåne oder Flachssprent leichter als Nagel zu haben sind.

Gebäude bergmännisch bauen, d. i. solche recht vorrichten, und nicht auf den Raub bauen.

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Gebäude feuerfest zu machen, nach Friedrich. Diese Erfindung, die auch bey dem zum zweytenmale an gestellten Versuche die Probe ausgehalten hat, ist auf kaiserlichen Befehl öffentlich bekannt gemacht. Sie be steht aus einer Mischung von 9 Theilen Then, 1 Theil Haare, Theil Gerberloh und 1 Theil Lohgerberwasser. Man seßt, wenn der Thon gut und fest ist, noch Asche und Sand, von einem so viel als von dem andern, hinzu, oder, wenn der Thon weniger gut ist, nur Theil. Alles dieses wird mit Wasser zusammen geknåtet, und mit dem Teige alsdenn der glatte Balken oder das Brett in einer Dicke von 3 bis 4 Queerfingern überzogen; dieser Ueberzug aber noch durch eine gleich dicke Lage von Streh mit einem, mit Seife wohl geriebenen, Faden be festigt. Außer dieser pråservirenden Bedeckung muß auch. noch alles übrige Holz am Gebäude, und das Dach selbst mit einer starken Lage von diesem Teige überzogen wer den. Diese Erfindung kann wenigstens bey neuen Ge bäuden angewendet, und selbige für Feuersgefahr gesichert

werden.

Gebäude feuerfest zu machen nach Hrn. Glaser, J. Brandabhaltender Anstrich.

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Gebäude mit taglicher Verdingang fahren, (Bergwerk) sagt man, wenn in der Grube fleißig auf gefahren, und den Hauern auf Gewinn und Verlust ver. dungen wird.

Gebäudes Bequemlichkeit, s. Bequemlichkeit. Gebäude werden schwer kostiger, d. i. wenn sie wegen der tiefen Förderung mehr Kosten erfordern.

Geber, (Handlung). Trafficer. Jac.
Geberische Sublimation, f. Glauberische.
Gebinde, (Chirurgus) s. Bandage.
Gebind Seide, f. Bund Seide.

Gebirgsarten heißen diejenigen Steine, aus denen die Gebirge, fowohl zu Tage, als auch innerhalb der Ers de bestehen.

Gebiß wird entweder überhaupt bas sammtliche, au einem Pferdezaum gehörige, und vom Sporer verfertig te Eisenwerk, an Mundstück, Stangen und Kinnkette oder Kinnreif; oder insonderheit das stark verzinnte, öfters auch, anstatt des Zinns, mit Bley oder Silber über jogene, ganze oder gebrochene Etück Eisen genennt, wels ches bey dem Aufzäumen dem Pferde ins Maul gegeben wird, selbiges damit zu bändigen; in diesem Verstande heißt es auch das Bundstück, welches mit Fleiß nach des Pferdes Maul gerichtet, und nicht zu dick oder dûnne, nicht zu hoch und nicht zu scharf seyn soll, damit das Pferd weder auf den Laden oder auf der Zunge geriffen, noch im Maule dadurch irre gemacht werde.

Gebiß des Maulesels. Dieses ist eine kleine eiserne Stange, die an den beyden Enden als ein Winkelmaaß umgewendet ist, und sich mit zwey eisernen Ringen endigt. In diese Ringe sticht man die beyden Strippen des Zaums durch, um sie unten an die Schnallen des Kopfstücks zu schnallen; man sticht in dieselben Ringe mit rothem Schafleder ein Paar rindlederne Zügel von einem Zoll breit, und von der ganzen Länge des Leders ein, an welche man, eine Spanne von dem Ende, einen rothen schaffedernen Knopf anlegt.

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Gebläse, Effe, Follis, Vitrina. So nennt man überhaupt die Geräthschaft eines Blasebalges, vermittelst welcher man das Feuer, welches man an verschiedene Körper bringen will, in Thätigkeit setzt. Das gewöhnliche Gebläse ist nichts anders als ein Blasebalg, dessen Rohr auf einen ganz ebenen Plas, auf den man Kohlen legt, gerichtet wird. Das Rohr eines Blasebalgs kann auch in dem untern Theile eines jeden Ofens geführt werden, um die hinein gelegten Kohlen ins Brennen zu bringen, welches folglich eine Art von Schmiedeesse ausmacht. Man hat gemeiniglich in den chymischen Werkstätten einen kleinen walzenförmigen Ofen, welcher aus dem Ganzen gearbeitet, oben offen, und unterwärts an seiner Seite mit einem einzigen Loche versehen ist, das zur Aufnahme der Röhre eines doppelten Blasebalgs bestimmt ist. Der gleichen kleine mit Gebläsen versehene Oefen sind zum Schmelzen sehr bequem. Man kann darinnen geschwind und mit wenigen Kohlen schmelzen. In dem untern Theis le eines folchen Ofens kann man 2 Zoll über dem Loche des Rohres ein eisernes Blech, das so breit als der Ofen selbst ist, auf zwey wagerecht liegenden eisernen, Stangen ruht, und zunächst seines Umkreises mit vier einander ger rade entgegen gefeßten Löchern durchbohrt ist, anbringen mit Heftigteit getriebene Wind des Blasebalges zu glet Vermittelst dieser Einrichtung geht der unter dieses Blech cher Zeit durch diese vier Oeffnungen, welches den Vor theil verschafft, daß sich die Hiße des Feuers gleichmäßig vertheilt, und den Schmelztiegel von allen Seiten her umgiebt: Diese Bauart wird bey den Defen, worinnen man vor dem Schläfe das Kupfer im Großen schmelzt,

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beobachtet, und es sind gedachte Oefen von den hier er wähnten in nichts anderm, als darinnen unterschieden, daß fie viereckig sind, welches völlig gleichgültig ist. Bey kleinen Effen wird blos eix, entweder einfacher oder doppelter Blafebalg; hingegen beym Erz und Metallschmel zen im Großen stets zwey Blasebålge gebraucht, wie wohl man start derselben beym Eisenschmelzen mancher Orten auch Wassertrommeln gebraucht. Da der Wind des Blas sebalgs das Feuer in eine geschwinde und schleunige Wirk. samkeit versest, so ist das Geblase sehr brauchbar, wenn man einen sehr großen Grad von Hiße in der Geschwin, bigkeit anbringen will. Bey allen Arbeiten hingegen, welche eine nach und nach zunehmende und stufenweise an gebrachte Hiße verlangen, ist es unbrauchbar, Man be. bient fich des Gebläses oder des Windes der Blasebålge in den chymischen Werkstätten zu gewissen Arbeiten im Kleinen, z. B. die Salze, die Metalle, die Erze u. f. w. zu schmelzen, Man macht aber auch davon bey denjenis gen Arbeiten im Großen Gebrauch, welche eine starke Hiße erfordern, ohne daß es nöthig ist, daß man diese Hiße mäßigen darf, und vorzüglich bey den Schmelzungen and Bearbeitungen der Erze und metallischen Materien. Um das Gebläse an verschiedenen Orten eines Laborato riums núßen zu können, muß es auf einem Gestelle lies gen, welches fortgetragen werden kann, Wenn der Blas febalg nicht gebraucht wird, so muß er aufgezogen stehen, und wenn der Ort, worinnen er steht, feucht ist, alle Vierteljahre einmal :nit Fischthran eingeschmiert werden, weil souft das Leder steif wird und Risse bekömmt, und der Blasebalg alsdenn, wegen des Durchganges der Luft, burch das Leder, schwach und ungleich bläst. Außer den federnen Blasebålgen, welche nicht nur in chym. Werks ftätten, sondern auch in den Essen verschiedener Künstler, Imgleichen beym Abtreiben und Garkupfe machen gebräuche lich sind, und deren Wirkung gleichförmiger, als die der übrigen ausfälit, hat man auch hölzerne. Das Holz das zu muß leicht, ausgewachsen und trocken seyn, Das be ste ist das Lindenholz. Die hölzeruen Blasebälge sind zwar wohlfeiler als die ledernen, aber von keiner langen Dauer; auch geht bey ihnen viel Luft verlohren, und sie erfordern auch im Großen, weil sie schwerer und größer als jene find, mehr Ausschlagewasser. Beym Kupfer Bley und Silberschmelzen wird das Gebläse in einer bestimmten Höhe und unter bestimmten Winkeln so angebracht, daß die Rüffel (Deuten, Diesen, Liesen) derselben in die in der Oeffnung des Oseus für die Wind liegende, eiserne oder fupferne, feltner thonerne tegelförmige Röhre aufge genommen werden, welche man die Form oder Kanne

nennt.

Gebläse abbangen, (Hüttenwerk) die Bålge außer Wirkung setzen, beynu Aufhören des Schmelzens,

Gebläse am Frischbeerd. Dieses wird nach der Größe des Heerdes und nach der Beschaffenheit des zube, arbeitenden Roheisens stärker oder schwächer eingerichtet, und die Bålge müssen, damit selbige nicht nach oben zu plasen, hinten höher gelegt, damit der Wind einerley Rich,

tung behalte, gut befestigt, und der beffern Eireulirung des Windes im Frischheerde wegen, zwar hinterwärts mic einigem Abstande, jetennoch, damit nicht etwa die abges sonderten unreinen Theile wieder in die gahre Schlacke gebracht, und so das Eisen kaltbrüchig werde, hinterwärts nur 7 Zoll aus einander, und folglich so gelegt werden, daß sie einen mehr als 2 Fuß betragenden Kreuzwind vers ursachen.

Geblåse am bohen Ofen. Dieses bestehet aus zwey Doppelbålgen, deren oberer und unterer Kasten aus drey Zoll starken, trockenen, înwendig glatt ausgehobelten fichtenen Bohlen, welche mit scharfen Falzen zusammengefügt, und an den Zusammenfügungen mit sehr weichem im Dete getränkten gahren Leder auf 2 Zoll breit bedeckt worden, zusammen geseßt, genau mit einander verbuns den und verfedert sind. Die mit Eisenblech in ihren Oeffe nungen verwahrten Tiefen oder Röhren der Blasebálge werden, damit der Wind desto besser nach allen Ecken des Gestelles hinstreiche, so gelegt, daß sie sich kreuzen. Uebri gens muß die Größe der Tiefen und der Blasebálge, ins gleichen das Gewichte derselben nach dem Raum des Ofens, nach Beschaffenheit der Leicht oder Strengflüßige keit der Erje, und nach der größern oder geringern Men. ge der zu verschlackenden Theile des Erzes verschiedentlich eingerichtet werden,

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Beblåse gebet zu stark, wenn es den Schlich mit aufführet.

Geblafene Spiegeltafeln, s. Spiegeltafeln, geblas sene. Jac,

Geblätterte Weinsteinerde, s. Blåttererde. Gebleicht haar, (Paruckenmacher) ist eigentlich ein. rothes Haar, aber weiß gebleicht.

Geblümte Beulen, (Baukunft) f. Beulen. Jac. Geblümte Leinwand, (Weber) s. Blumleinwand.Jac,

Geblümter Sammet, * schon 1445. wurde dieser zu Nürnberg gemacht.

Geblünite Seife, f. Seife.

Gebogener Kopf, (Roßhändler) s. Schafskopf. Gebogener Stamm, Flexuofus, (Forster, Gårte ner) heißt derjenige, so von Auge zu Auge hin und her gebogen ist,

Gebogen Holz, (Böttcher) heißt Holz, das, nachs dem es geschlagen worden, gebogen wird, damit mans brauchen kann, die Ründung zu machen, u.s.w.

Geboblte Koblenftätte, f. Kohlenftätte.

Gebohrter Schlüssel, (Schlösser.) Ein Schlüssel, in dessen Rohr ein Loch gemacht ist, in welches der Dorn hinein gehet.

Gebörtelt, (Zinngießer) s. Börteln. Jac. Gebotpfennig heißt bey den Handwerkern die Forders. gebühr, so der Jungmeister erhält.

Gebrannte Bienstocke, (Kupferhütte) slehe Darre linge. Jac.

Gebrannter Riesel, (Schmelzhütte') ist derjenige, se im Feuer mürbe gebrannt, und hernach klein gestoßen,

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und als ein Fluß in Schmelzproben gebraucht und mit zu gesetzet wird.

Gebrannter Teig, (Koch) diesen braucht man zu als lerley großen Pasteten, und wird folgendergestalt zuberei tet: Man nimmt dazu Mitteimehl, so viel man meynt, daß es genug ist, schüttet es auf ein reines Brett aus ein ander, daß in der Mitte eine Grube werde, und falzet es gehörig. Hierauf gießt man siedendes Wasser hinzu, macht damit den Teig an, daß er nur nicht zu weich wird, und arbeitet solchen glatt ab, denn je mehr er gearbeitet wird, je zäher wird er, und läßt. sich endlich nach Gefal len gebrauchen, allerley darein zu schlagen.

Gebrannter Weinstein ist der, welcher so lange ge brannt wird, bis er keine Flamme mehr giebt, und zu eis szer Kohle worden. 21 Gebranntes Kupfer, Kupferstein, aes uftum, ist ein caleinirtes, und mit verschiedenen dazu geseßten Mas terien vererztes Kupfer.. In Frankreich wird es also ge macht: 6 Theile klein geschnittenes Kupferblech werden mit 2 Theilen Schwefel, welche man in einen Tiegel Schichtweise legt, doch dergestalt, daß die untere und obere Schicht Schwefel ist, einen Deckel darauf legt, solchen wohl verschmiert, und es in einem Reverberierofen zwey Stunden lang in einer heftigen Gluth stehen läßt: wors auf man das Feuer ausgehen läßt, und man findet, daß die Bleche von außen schwärzlich oder eisenfarbig, inwert, big aber roth und glänzend worden sind. In Holland macht man es fast eben so, man thut nur einen halben Theil Seefalz in jede Schicht Kupfer und Schwefel, und feuert nach Graden bis es fließt, und keine Dämpfe mehr vom Tiegel aufsteigen. Wenn es erkaltet ist, findet man die Kupferbleche fast alle zusammen geschmelzen; sie find alsdenn ganz mürbe, und werden zu einem ocherfar bigem Mehle. Man verwahrt sie als einen Kupfersafran, in verschlossenen Gefäßen, um sie vor der Luft zu verwah xen, und braucht sie, um dem geschmolzenen Glas eine meergrüne Farbe zu geben. Die Art, wie die Deutschen und Spanier das aes uftum machen, erfordert mehr Um stände, und mehr Kosten. Man wird aber durch die Schönheit und Reinigkeit der Farbe, welche das auf diese Art gebrannte Kupfer dem Glase giebt, wieder schad los gehalten. Hier ist das Verfahren: man calcinirt eine gewisse Menge Garkupfer und blauen Vitriol, schichtweis fe gelegt mit einander, auf die gewöhnliche Art, 3 Stun den lang im Reverberirfeuer, läßt hernach das Feuer aus gehen, wiegt das Kupfer, vermischt es wieder mit gleis chen Theilen blauen Vitriol, wiederholt das Brennen auf diese Art 3 bis 4mal, bis das aes uftum, wenn es gerie. ben wird, eine röthliche Farbe betömmt, und das Wasser fchon blau fårbet. Die Spanier breunen diesen Safran noch einmal mehr, damit er schwarz werde, und die Haare zu farben dienen kann.

Bebranntes Wasser, wird das von Kräutern und Blumen destillirte oder abgezogene Wasser genannt. Gebrochen heißt in der Musik derjenige Accord, des fen Tone nicht, wie gewöhnlich, auf einmal, sondern hins Technologisches Wörterbuch V. Theil.

ter einander angeschlagen werden. Ein gebrochener Bak ist, der, anstatt auf einem Ton, so lange es der Gesang erfordert, anzuhalten, den Grundten wiederholt anschlägt, oder andre dazu gehörige oder schickliche Töne durchläuft. Gebrochene Fensterladen zu beschlagen, f. An schlagen mit Fischbändern.

Gebrochene Gelicder im Kunstgeflänge, (Berge bau) s. Gelieder. Jac.

Gebrochener Accord ist, wenn die Klänge einer Zusammenstimmung nach einander und nicht auf einmar gehört werden.

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Gebrochener Bak, (Musik) f. Gebrechen.
Gebrochener Hebel, f. Winkelhebel. Jac.

Gebrochener Stab. (Rüftung des Stuhls.) Hiere bey find 17 Schemel und ro Schäfte. Die Fäden gea hen in selbige wie bey der Sileste. Man tritt 1, 2, 3, 4 1, f. w. bis auf den 17ten, und fängt mit dem ersten wieder an. Die Schäfte heben 17 4, 5, 6, 7, 10: 4, 5, 6, 9: 3, 4, 5, 8: 2, 3, 4, 7, 10: 1, 2, 3, 6, 9, 10: 1, 2, 5, 8, 9, 10: 1, 4, 7, 8, 9: 5, 6, 7, 8: 1, 4, 5, 6, 7, 10: 2, 5, 6, 7: 3, 6, 7, 8: 1, 4, 7, 8, 9: 1, 2, 5, 8, 9, 10: 1, 2, 3, 6, 9, 10: 2, 3, 4, 7, 10: 3, 4, 5, 8: 1, 4, 5, 6, 7, 10: in die Höhe.

Gebrochener Winkel, angulus refractus, (Optik.) ist der Winkel, welchen der gebrochene Strahl mit der Brechungsachse macht. Diesen Winkel hat man nöthig, wenn man die Strahlenbrechung nach dem wahren Gesetze der Natur erkennen will, welches Snellius zuerst entde ket hat.

Gebünde, (Spinner) f. Gebinde. Jac.

A

Gebunden. Dieses Wort wird in der Musik vers schiedentlich gebraucht. Z. E. Gebundene Toten oder Töne sind solche, die in einer schlechten Taktzeit angeschlas gen werden, und bis auf eine gute Zeit liegen bleiben. Eine gebundene Stimme in Tenstücken, die für Ine strumente gescht sind, heißt eine Stimme, die nicht blos zur Begleitung einer andern Stimme da ist, sondern für sich eine zum Ganzen nothwendige und concertirende Parthie hat. Dergl. Parthien werden insgemein mit dem itas tienischen Werté obligato bezeichnet, wozu der Name des Instruments geseht wird; als: Violino obligato u. f. w.' Gebundene oten, (Musikus) f. Gebunden. Gebandene Stimme, (Musikus) (. Gebunden. Gebundene Tone, (Mufik.) s. Gebiiden. · Gebundschlosse, so nennt man in Ruhl 2 bis 10 St. Schlosse, nach Beschaffenheit ihrer Größe.

Geburtszangen, (Wundarzt) . Bange. Gebüsch, Gestråuch, (Forsavesen) ist ein kleines Holz oder Wald, welches keinen rechten Stamm hat. Geburte, (Koch) s. Bündel. Jac.

Gedämpft Rindfleisch, (Koch) siehe Boeuf à la mode.

Gedankenkästchen. (Spielzeugmacher.) Dieses ber stehet aus zwey flachen viereckigten Kästchen, 4 Zoll lang und breit, wovon das oberste eine Oeffnung hat, wodurch sich Buchstaben zeigen. In dem untern sind Karten mit REFE

Num

Nunnnern und Buchstaben, nebst einem starken Ma.
Snete.

Gedeckt, (Orgelbauer) f. Gedackt. Jac.
Gedeckt, Zuckersiederey) ( Decke. Jac.
Gedeelte, (Torfgårberey in Ostfrießland) ein Behn
Platz, gewöhnlich 20 bis 25 Ruthen breit an der Wieke
und so Ruthen hoch oder lang, oder 1250 Quadratru
then, wovon die Ruthe theils zu 12 theils zu 15 Fuß
rheinland. nach eines jeden Vehns Bestimmung gerechnet
wird.

Gedenkpfennig, f. Gedächtnißmünze. Jac. Gediegen Bley. Es sol in Monmouthshire in lei nen Stücken gefunden seyn, auch in Vivarais, Gensanne. Henkel erwähnt seiner auch in der Flora faturn. Wenn es Kupfer enthält, so entdeckt man es durch ein, in seine Auflösung in Salpetersäure getauchtes, Stück Eisen: und das etwa darin enthaltene Silber durch ein Stück Kupfer. Gediegen Eisen. (Bergwerk.) Man zweifelte sonst, b die Natur gediegen Eisen lieferte, aber nun ist es aus gemacht, daß man gediegen Eisen an manchen Orten fin det. Die merkwürdigste Masse dieser Art ist die in Sibe rien entdeckte, welche i 600 Pfund wiegt. Es ist von der fogenannten rothbrüchigen Art, indem es, so lange es falt ist, sich hammern läßt, aber roth geglühet, zerbricht. Gediegener Alaun, gewachsener Alaun, Alumen nativum Linn. heißt der schon ganz von der Natur zubes reitete und ausgeschiedene Alaun. Er hat immer eine weiße Farbe, nur ist er selten so rein, als der, so durch die Kunst aus Maunerzen ausgeschieden wird. Er zeigt fich unter verschiedenen Gestalten. a) Ganz fest von uns bestimmter Gestalt, dieser heiße Bergalaun, Felsen, alaun, Steinalaun, Eisalaun. b) Jur Gestalt acht eckigter Krystallen: Bryftallalaun. c) Wie Wolle, Fes deralaun. d) Wie weißes Mehl.

Bediegener Arsenik, siehe Arsenik in Gestalt eines Kalke.

Gediegener Braunsteinkönig. Diesen hat man bis tho noch nicht gefunden; auch läßt es sich nicht erwarten, (außer vielleicht mit gediegenem Eisen verbunden,) weil der Braunstein das Phlogiston, welches zu seiner metal fischen Gestalt nöthig ist, leichter als jede andere metallis fche Substanz verliert.

Gediegener Robald. Dieser ist noch nicht gefunden worden; was dafür ausgegeben wird, ist durch Arsenik Dererzt.

Gediegener Nickel. Von diesem sagt Herr Rin mann, daß er neulich in einer Koboldgrube in Hessen ge funden sey. Er ist sehr schwer und von Leberfarbe, d. i. dunkelroth; gepulvert und unter der Muffel geröstet, giebt er grüne Auswüchse und raucht; sein Rauch hat aber keis nen besondern Geruch, und man kann weder einen schwes felichten noch arsenikalischen Sublimat erhalten. Er ist in Säuren auflösbar, und die Auflösung ist grün; eine polirte Eisenplatte entdeckt aber kein Kupfer.

Gediegener Schwefel, siehe Schwefel, gediegener.

Jac.

1

Gediegener Spiesglaskónig. Dieser if 'zuerst in der Grube von Sala in Schweden, von dem großen Metallurgisten D. Schwab, 1748. entdeckt. Er bestand aus glänzenden, weißen, unregelmäßigen Flächen oder Facets ten, war dem Mißpickel ähnlich, wofür er lange gehat. ten wurde, und enthielt in der That etwas Arsenik. Er ist auch neulich in den Grüben von Allement in Frank reich, durch Hrn. Mongez, den jüngern, mit etwa 3 pr. Cent Arsenik verbunden, gefunden. Seine Reinheit kann durch Sieden in einer großen Menge Salpetersäure, wel che allein den Arsenik aufgelöst erhalten wird, untersucht werden.

Gediegener Sablimat, f. Hornquecksilber.

Gediegener Wißmuth. Dieser ist die gemeinste ale ler gediegenen metallischen Substanzen, und wird gewöhn lich in Würfeln oder Achtecken, oder von dendritischer Gesstalt gefunden; oder als dünne Blätter, andre Metall erze überziehend; besonders die Kobolderze, woven er durch seine große Schmelzbarkeit leicht unterschieden und abger. sondert werden kann. Er soll zuweilen mit Silber ver bunden seyn; alsdenn können die Metalle leicht durchy Auf lösung in Salpetersäure, und hinzu gegossenes Wasser, welches den Wismuth allein niederschlägt, und jedes an dere Metall in der Auflösung löst, geschieden werden.

Gediegen Erz, (Bergwerk) d.i so ganz rein ift, wefe ches keine Unart bey sich führet, als: gewassen Silber, Gold, Glaserz, reth Güldenerz, weiß Güldenerz, ge wachsen Kupfer u.bergl.

Gediegener Zinnober. Durch Schwefel vererztes Quecksilber. Er ist von verschiedener Farbe, von gelbli cher bis zu dunkelrother; und wird entweder rein gefun den, in harten, zerreiblichen Massen, oder von unbestim ter Gestalt, oder in Würfeln krystallisirt, und zuweilen durchsichtig oder mit Thon oder Stein vermischt; oder durch andere metallische Erze, besonders Gilber oder Ku pfer, oder Eisenkies durchsprengt. Sein Gewebe ist strah. lig, streifig, schuppig oder körnig. 100 Theile Zinnober enthalten etwa 80 Quecksilber und 20 Schwefel. Der künstliche Zinneber enthält etwas mehr Schwefel, und ist daher von dunkeler Farbe. Seine specifische Schwere ift etwa 7,000; er schießt in verschlossenen Gefäßen an; und in offenen wird er, in hinlänglicher Hiße, zersetzt und verflüchtigt. Er ist in Salpeter und Vitriolsäure un auflöslich; er ist zuweilen in sehr schweren, rothen oder bräunlich rothen Steinen oder Sande enthalten.

Ihn auf nassem Wege zu zerlegen, muß man zuerst seine steinigte Bergart in Salpetersäure auflösen, und den nun befreieten Zinnober in 8 oder 10mal feinem Ge wicht an Königswasser, (das aus drey Theilen Salpeter. und einem Theil Kochsalzsäure besteht,) fochen; alsdehn kann man das Quecksilber, aus der Auflösung in seiner laufenden Gestalt, durch Zink, niederschlagen.

Auf trocknem Wege erhält man das Quecksilber in lays fender Gestalt, durch Destillation des Zinnobers mit ein Drittel feines Gewichts an Elfenbeinspånen, oder an Eis fen selbst, wenn die Bergart des Zinnobers kalkartig ist.

Gediegenes Kupfer. (Bergwerk) Gediegen Kupfer, das ist, Kupfer in mehr oder weniger dehnbarem Zustande; es ist entweder von seiner eignen, oder von grauer, oder schwärzlicher Farbe. Man findet es entwes der in Körnern, oder in großen festen Stücken von unbes stimmter Gestalt; oder in haarformiger, blättriger, åsti ger Form; oder in viereckten Pyramiden krystallisirt; in oder auf Thon, Schiefer, Quarz, Flußspath, Zeolith u.f.w. in Sibirien, Ungarn, Schweden, Deutschland, Siebenbürgen u.f.ro.

Ohne Zweifel wird es oft, durch Niederschlagung, ver. mittelst des Eisens, aus Wassern, worin es aufgelöst war, hervorgebracht; und dies ift die reinste Art; in manchen Fallen aber kann es auf diese Art nicht hervorgebracht seyn; und dann ist diese Art nie fehr rein: sondern mit Gold, Silber, Eisen oder Schwefel vermischt. Die leste Verbindung bildet das was man Schwarzkupfer nennt.

Alle diese Unreinigkeiten entdeckt man durch Auflösung in Salpetersäure. Das Gold bleibt unaufgelöst in Ge ftalt eines schwarzen, in Königswasser auflöslichen Puk vers. Das Silber kann durch Kochsalzsäure, oder, besser, durch eine rein polirte Kupferplatte, niedergeschlagen wer den. Das Eisen wird geschieden, indem man die Aufld. fung kocht, da es dadurch dephlogiftisirt, und folglich un. auflöslich gemacht wird.

Gediegenes Quecksilber. Man findet solches oft in den Gruben von Jdria, Friaul, Niederösterreich, Zwey brücken u. s. w. es fließt aus einer quarzigen oder schieferis gen Bergart aus, und ist vermuthlich mit einem andern Metall vermischt, weil seine Kügelchen nicht völlig rund find. In Schweden und Deutschland hat man es auch, mit Silber verbunden, in Gestalt eines etwas harten und brüchigen Amalgama gefunden. Man hat es auch in Spanien und Joria in Thonmassen oder Steinen von ros ther, weißer oder blauer Farbe und großem Gewicht ein gesprengt bemerkt, und in Sicilien in Kreidebetten.

Gediegen Jinn. Das Daseyn des gediegenen Zinns ist lange bezweifelt; es ist aber unstreitig vor einigen Jah ren in Kornwall, in Gestalt dünner biegsamer Blätter, welche aus einer Quarzmutter heraus giengen, oder res gelmäßig krystallisirt, gefunden worden. Um seine Reins heit zu bestätigen, råth Hr. Bergmann, es durch Salpe tersäure zu dephlogistisirén. 140 Gran von diesem gewa schenem und getrocknetem Kalk geben 100 Gran Zinn im metallischen Zustande; die Auflösung wird das Kupfer und etwas Eisen, welches das Zinn enthalten kann, auf nehmen, und diese können miederum durch Kochen geschie den werden. Wenn Arsenik darium ist, so wird man ihn in dem Aussüssewasser finden

Gediege den Hals brechen, (Bergw,) fiehe dem Gediege.

Gedoppelte Mulde, (Bergw.) s. Becken.

Gedoppeltes Auge, (Barbier) eine Bandage, wel che gebraucht wird, am beyde Augen zu bedecken, und nach geschehener Operation des Staars verbinden; man machet sie auf einer mit vier Köpfen gerollten Binde, ohne gefähr fünf bis sechstehalb Ellen lang und zwey Queers daumen breit. Man fängt die Binde an am Hinterhaupt und Scheitel zu legen, und passiret mit dessen einem Kopf schief über die Stirne, zwischen den Augenbraunen über das eine Auge, den andern Kopf führet man schief zum Hinterhaupt, und von da über Ohr und Backen zum ans die Binde über die Nase, zwischen beyden Augenbraunen dern Auge, um selbiges zu bedecken; hernach läßt man Laufen, und machet ein X, Leiget mit der Binde über die Stirne und Scheitel ebenfalls schief zum Genicke. Mit diesen Führungen continuiret man dreymal über das Auge, und führet die Binde einmal im Zirkel um die Stirne, woselbst man sie endiget. Weit bequemer macht man die Bandage mit einer auf den Kopf gerollten Bin de, mit ersterer gleicher Länge und Breite.

Gedoppeltes Buchhalten, f. Buchhalten. Gedoppelte Schraube, (Schlosser) heißt eine sole the, welche auswendig eine Schraube und inwendig eine

Schraubenmutter ist.

Gedoppelte Umschaue. (Handwerker.) Einem fremd ankommenden und um Arbeit werbenden Gesellen wird das Umschauen ohne Widerspruch verstattet; ist er einmal eingeführt, und steht ihm nicht an, sondern tritt ab, verfüger sich in die Herberge, und verlanget ander weitiges Umschauen, dem wird nicht gewillfahret, weil gedoppelte Umschaue nicht gebräuchlich ist.

Seine Reinheit auf nassem Wege zu untersuchen, råth Hr. Bergmann, es in Salpetersäure aufzulösen; denn, wie er richtig bemerkt, find die Metalle, womit es am wahrscheinlichsten vermischt ist, Gold, Silber und Wiß muth, weil diese am häufigsten gediegen gefunden werden. In dieser Auflösung wird das Gold, wenn es in dem Duecksilber enthalten war, unaufgelöst bleiben; Bismuth kann durch hinzu gegossenes Wasser geschieden werden. Das Silber und Duecksilber aber bleiben zurück, und müssen beyde durch Kochsalzsäure niedergeschlagen werden. Den Niederschlag muß man in faltem Wasser waschen, trocknen, wågen und dann in heißem Wasser digeriren, so wird das kochsalzige Quecksilber aufgelöst werden; der Rückstand, welcher blos das Hornsilber entháit, muß wie zu der getrocknet und abgewogen werden. Der Unterschied zwischen diesem und dem vorigen Gewichte, giebt die Menge des salzsauern Quecksilbers.

Gediegen Gold, s. Gold,` gesiegen,

Gedrängte Blätter, conferta, (Gårtner) heißen, wenn an einem Aft ihrer so viel sißen, daß sie faft densel ben_ganz bedecken.

Gedrehere Kerzen. Um ein solches gedrehetes Licht machen, nimmt man eine ordentliche Kerze; wenn sie und hält das große Ende gegen seine linke Hand, sodann gerollt und durchstochen ist, drehet sie der Arbeiter um, nimmt er mit der rechten den Grabstichel, leget das Ende desselben 4 oder 5 Zoll von dem durchstochenen Ende an, und machet damit bis auf die Spiße der Kerze eine Höh REFE & fung,

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