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Galmey. # Man hat weißen, gelben und eifen rostfarbigen Gallmey. Er ist nicht sonderlich schwer. Sei ne eigene Schwere ift 4,4 bis 5,0, hr. Bergmann fand in dem weißgelben Gallmey 84 Theile Zinkkalk, 3 Theile Eisenkalk, Theil Thonerde und 12 Theile Kieselerde. Man bearbeitet den. Gallmey nicht geradezu auf Zink, weil diese Arbeit nur in verschlossenen Gefäßen, folglich nur im Kleinen geschehen kann. Marggraf war der erste, der hiervon schrieb, und zeigte, daß durch obiges Verfah ren der Zink aus seiner wahren Miner, dem Gallmen, ganz metallisch ausgeschieden werden könnte. Dieses geschah 1746. doch soll der Bergrath Auton von Swab schon 1742, mit dieser Sache bekannt gewesen seyn, und soll sie haben wollen ins Große treiben. Ob nun gleich der Sallmey stein ein Zinkerz ist, so ist er doch zuweilen so reich an Ei fen, daß man ihn darauf bearbeitet, und dieser heißt eisen. haltiger Galliney. Im Jahr 1656. erkannte Glauber schon den Gallmen als Zinkminer; auch Homberg erklärte solche im Jahr 1695. dafür.

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Galmey auf Messing zu probiren. Es werden zur Probe 12 Probircentner Galmen erst gröblich zerstos fen, auf einigen Rostscheiben unter der Muffel scharf ge. röstet, welches, weil kein Zusammenfintern zu besorgen ift, in etlichen Stunden kann geendiget werden. Diese Flar zerrieben, werden, dem Maaße nach, mit eben so vies len kleinen, zerstoßeuen, reinen Kohlen vermenget, und, damit solches desto egaler geschehen könne, mit Wasser an gefeuchtet; das Gemenge zur Hälfte in einen Schmelzties gel gethan, sehr dünn geschlagene Plättchens von dem sein. ften Kupfer darauf gelegt; auf diese der Rest vom Gemen ge, und dann wieder kupferne Plåttchens. Es gehören aber auf die 12 Centner 8 Centner Kupfer, und ist dabey zu merken, daß solche über dem Gemenge breit aus ein ander zu legen, damit es allenthalben mit dem Kupfer bedeckt sey. Auf das lehte Kupfer wird endlich ein Paar Queerfinger hoch, oder so viel in den Tiegel gehen kann, Kohlenstübbe gedeckt, und der Tiegel mit einem Deckel versehen. 2) Die Cementation und das Schmelzen ges schiehet in einem Windofen, eine halbe Stunde lang, mit gelindem Feuer, welches nach und nach bis ohngefähr zu dem Grade verstärkt wird, darinnen Messing fließet. Ein Zeichen, daß der Galmey auf Zink sich reducire und das Kupfer durchdringe, giebt die Farbe der Flamme, weiche blaulich, mit etwas Danipf, erscheinet. Mit die sér Hiße ist noch eine gute Stunde fortzufahren, und dann der Tiegel aus dem Feuer zu nehmen. 3) In dem abges kühlten Gefässe wird sich das Kupfer sehr verändert fin den; es hat am Gewichte um ein Großes, nämlich ein Viertel, ein Drittel und darüber, zugenommen; die braunrothe Kupferfarbe hat sich in eine schöne gelbe, bey nahe dem Golde gleiche Farbe, verändert, und die me tallische Geschmeidigkeit ist vollkommen geblieben; nur mit dem Unterschiebe, daß sie sich in der Hiße verliert, und, wenn es sehr heiß und dunkelglühend wird, fich durch einen geringen Stoß zertheilen läßt. Die Körner fonnen unter einer Kohlenstubbe zusammen geschmolzen,

in einen langen Einguß ausgegossen, und also die Ge
schmeidigkeit untersucht werden. Wenn Bleyglanz unter
dem Galmen oder unter der Blende bricht, ist das Ro
sten, wie mit einem strengen Bleyerze, zu verrichten.
Auf daß aber das Bley nicht unter den Messing komme,
und dessen Farbe und Geschmeidigkeit verderbe, wird uns
ter das Gemenge der dritte Theil Lehm genommen, und
im Tiegel so fest zusammen gedrückt, daß der Meffing
nicht unter das Gemenge kommen kann, sondern, nur
blos von dem Zinndampfe durchdrungen, in seiner Lage
bleibe.

Salmey herzustellen.
Galmey auf Zink zu probiren, f. Zink aus dem

Galmey Blende. (Bergwerk.) Dieses ist eine Art Blende, die eben so reich an Zink, wie der Galmey, ist; sie hat meistentheils ein irregulaires, blåtterigtes Gefüge, und ein ziemlich schweres Gewicht. Die Farbe derselben ist meistens braungelb; einige schwärzlich, hellgelb, auch, jedoch selten, weißlich oder ins Grüne fallend, ist mei steus halbdurchsichtig, führt fast allezeit Schwefel bey sich. Man trifft diese Blende vielfältig bey den Bleyerzen an, und werden solche dadurch, bey dem Schmelzen, so râu. berisch und unartig, daß ist nicht der dritte und vierte Theil heraus zu bringen ist.

Galmeymůble. (Messinghütte.) Diese Mühle hat zween Laufer, deren Achse an eine senkrechte Welle befe stiget sind, und von einem Pferde umgetrieben werden. Diese beyden Mühlsteine laufen frey auf einem großen eingegrabnen Steine, dessen Umfang von einem breternen Schuhe eingefasset ist, den verschiedene Pfähle feste hale ten. Der untere Zapfen beweget sich in einer metallenen Pfanne, die in einem viereckigen Baum eingelassen ist, welcher in der Mitte des Steins durch ein Loch, von der nämlichen Gestalt, gehet: der obere Zapfen aber gehet in zwey zusammen gefeßten Stücken, welche in einem Loche im Balken des Gebäudes mit zwey Bolzen, die durch den Balken gehen, stark befestiget werden. Der Arbeiter, so zu dieser Arbeit ist, wendet stets den Galmey mit einer Schaufel um, damit er durchgängig unter die Mühlsteine kommt, und gleichförmig zerdrückt werden kann.

und kann täglich 20 Maaß Galmey mahlen. Ein solches Das Pferd kimmt in einer Minute viermal herum, Maaß hålt oben 15 Zoll und 6 Linien im Durchmesser, auf dem Boden 13 Zoll und 6 Linien, und ist 13 Zoll hoch. Es hat die Gestalt eines Eymers, und ist mit ei fernen Reifen beschlagen. Am Gewicht enthält es 150 Pfund Galmen, und also macht die Maaß zusammen 39 Centner, welches das gewöhnliche Tagewerk ist.

werden in einer Stunde 4 solche Maaß fertig; sind es aber Wenn Tiegelerde auf dieser Mühle gemahlen wird, s alte Tiegel, so können in einer Stunde nicht mehr als 3 Maaß gemahlen werden, weil der gebrannte Thon hårter ist. An Holzkohlen werden ftündlich 6 Körbe gemahlen, welche nicht mehr als drey Körbe Gestübe oder Kohlen., mehl geben.

Galmer

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Galmey zu zerlegen nach Hrn. Bergmann. Dies fer giebt uns zwo Methoden hierzu. Die erste ist, ihn in Salpetersäure vermittelst der Hiße zu dephlogistisiren, und die Säure zur Trockne abzudunsten. Diese Opera tion muß man zwey oder dreymal wiederholen, und je desmal zweymal so viel Säure gebrauchen, als das Erz wiegt; und endlich alles, was sich ausziehen läßt, in eis ner frischen Portion Calpetersäure auflösen. Hierdurch wird der Zink und das Bley, wenn es vorhanden ist, mit dem Thon aufgenommen, indeß das, Eisen, weil es de phlogistisirt ist, mit dem Kiesel unaufgelöst bleibt. Wenndie Auflösung Bley enthält, so wird die Kochsalzsäure es niederschlagen, und alsdenn kann man Vitriolsäure gebrauchen, um die etwa enthaltene Kalkerde niederzuschla. gen, oder Bley und andere Metalle tönnen durch ein bin zugethanes Stück Zink niedergeschlagen werden. Den Zink kann man alsdenn durch Blutlauge fällen, deren Ges wicht durch s dividirt, das Gewicht des, in metallischer Gestalt im Erz enthaltenen Zinks giebt. Der unaufgelöste Rückstand muß mit dreymal so viel concentrirter Vitriols Faure behandelt, zur Trockne abgedunstet, und, alles auf losbare mit warmen Wasser ausgezogen werden Das Eisen muß durch die Blutlauge, und der Thon durch luft. volles Mineralalkali niedergeschlagen werden; welches man auch der Salpeterauflösung, wenn der Zink präcipitirt ist, zusehen muß.

...Die zweyte Methode ist kürzer und sinnreicher. Er bestillirt die Vitriolsäure über den Gallmen bis zur Trockne; den Rückstand laugt er in heißem Wasser aus, was übrig bleibt, ist unaufgelöster Kiesel. Zur Auflösung seht er kaustisches flüchtiges Alkali, welches Eisen und Thon nie. derschlägt, aber den Zink aufgelöst läßt, weil er in vitrios Lijietem Salmiak auflösbar ist. Den Niederschlag löst er wieder in Bitrictsäure auf, und scheidet Eisen und Thon, wie zuvor.

Galnote, (Schiffbau) s. Galleste. Jac.

Galop, (Bereuter) ist recht der mittlere Gang zi schen dem Trott und der Carriere, woben das Pferd die beyden Borderfüße fast zugleich etwas hoch erhebt, und mit den beyden Hinterfüßen auf gleiche Weise folgt. Eis nen englischen Galop nennt man, so ein Pferd die Schenkel nicht hoch genug aufhebt. Wenn ein Pferd dens jenigen Vorder- und Hinterfuß, mit welchem es zu galos piren angefangen hat, allezeit eher aufhebt, als den andern, fo galopirer es vein und kunstmäßig; wechselt es aber ohne bes Reuters willen mit den Schenkeln, so heißt es falsch galopiren.

Galtevieh, (Viehzucht) eder, wie es andre nennen, das gelde, gölte, talte oder gübfte Vieh, wird das jenige Rind Schaaf und Ziegenvieh genamit, welches entweder noch nicht zugekommen und getragen hat, und unter dem Rindvich noch Sersen oder Balben oder gälte Stücke heißen, oder welches zwar ein oder einigemal trächtig gewesen, aber doch wieder ausgefekt, und zuwei fen ein oder mehr Jahre nicht trächtig wird, und diese nenut Technologisches Wörterbuch V. Theil.

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mal besonders gålte Kühe, gålte Schaafe und gålte Ziegen.

Gamandora, f. Gummi Gutt.

Gambarelli, eine Art kleiner einmarinirter Taschens krebse, die über Venedig und Trieft zum Handel geschickt werden.

in Ilmenau 1725. erfundenes Tasteninstrument, mit der Gambenklavier, ein von dem Organist Gleichmann Einrichtung einer Leyer, welches der Viola gamba nach. ahmet.

dunkelrothes, oder beynahe schwarzes, undurchsichtiges Gambienser Gummi, ist ein hartes, zerbrechliches, Gummi, von welchem jedoch die kleinsten Stückchen roth und durchsichtig find. Es giebt keinen Geruch. Auf der Zunge zerfließt es geschwinde in ein schleimigtes Wesen, und verursacht ein starkes, doch angenehmes Zusammens ziehn; wenn es gröblich gestoßen, löst es sich im Wasser größtentheils auf, und theilt demselben eine dunkelrothe Farbe und einen starken zusammenziehenden Geschmack mit. Was im Wasser unaufgelöst bleibt, scheint harzig zu seyn. Es unterscheidet sich von dem Senegallischen Gummi, weil es viel zerbrechlicher ist, und von dem Dra chenblut, mit welchem es leicht verwechselt wird, weil es sich im Wasser auflöst. Es soll als ein rother Saft aus einem Baume in Gambia fließen, welcher Pau de Sangue genannt wird, sonst aber unbekannt ist. Man braucht es zu Arzneyen.

Gamronische Rechnungsmünzen. Man rechnet nach Mamoudis Courant zu 20 Gassal. Toman zu 100 Mamoudi Courant. Mamoudi Courant. Von den Mamoudis foll & Silber 1 neuer Bassi oder Abassi ist 2 und Kupfer seyn, 100 weiße oder silberne Mamoudi zu Avesa in Chufistan geprägt, wiegen 7 Miscal oder 6942 Asen. Mithin würde ein Mamoudi zu 28 As fein Sil ber gewürdiget, und 22 pf. Convent, Geld werth, und Abaffi 3 gr. 8 pf.

100 Bayrische Fuß lang ist, und zur Nausfahrt gebraucht Gamsel,; (Schifffahrt) ein Donauschiff, so 90 bis

wird.

Gamuto, ein Art Werg oder Hanf, die in Ostindien und auf den philippinischen Inseln, von den Palmbaumes verfertiget wird. Die Holländer, Spanier und andere Nations, kaufen das Tauwerk, welches daraus gemacht wird, sehr gerne, obschon es nicht völlig so haltbar, wie unser Haufwerk ist.

Ganaffe, Ganasche, (Roßhandel) heißt die untere Kinnlade des Pferdes, von der Kehle bis zum Kinn. Sle theilt ist, die aber bey einem erwachsenen Pferde nicht so besteht aus einem Knochen, welcher in zween Aeste ge. merklich zu unterscheiden sind, als an Fullen. Der Raum zwischen beiden Aeften formirt in und auswendig eine Art Kanal oder Rinne in der inwendigen siht die Zunge; und die äußere Rinne verengert sich immer gegen vorne zu, bis sie sich beym äußersten Theile des Unterkiefers, oder an dem Orte, wo sich die beyden Knochen der Gaud sche über dem Kinn, und auswendig an dem untern Kin 5655

backen

backen vereinigen, völlig verliert. Die Beulen zwischen den Ganaschen sind ein Zeichen der Druse, und man nimnft insgemein als ein Kennzeichen an, daß die Druse gutartig ist, wenn sich solche hin und herschieben lassen; fißen sie aber an den Ganaschen fest, so hält man es für ein Merkmal, daß der Roß schon wirklich vorhanden sey, oder daß er doch aus der Druse entstehen werde. Gandange, f. Sineser Kangam.

Gang, (Baukunft) f. Gallerie. Jac. Gang, Erigang. (Bergbau.) So nennt man die Spalten der Gebirge, in welchen die Metalle, Erze und andere von der Masse des Gebirges, oder der Bergart, unterschiedene Fossilien enthalten sind. Um sich von der gewöhnlichen Gestalt dieser Gånge richtige Begriffe zu mas chen, stelle man sich durch das Gebirge, oder einen Theil desselben, zwo parallele Ebnen gescht vor, die die über einander liegenden Schichten der Gebirgsmasse, die Be birgslager durchschneiden. Wenn man sich nun den Raum zwischen diesen Ebnen entweder leer oder mit einer andern Masse ausgefüllt denkt, so hat man im ersten Fals le eine Bluft, im zweyten einen Gang. Haben diese Ebnen einerley Lage mit den Gebirgslagern selbst, und ist ihr Raum ebenfalls mit einer andern Materie ausgefüllt, so heißt er ein Flöt. Man sieht diese Ebnen als Gränzen des Ganges an, und ihr Abstand von einander bestimmt feine Dicke oder Mächtigkeit, Bey den Gången heißen diese Gränzen Saalbänder, und zwar die obere das Hangende, die untere das Liegende; bey Flößen wird die obere das Dach, die untere die Sohle geniaant.

Die Richtung eines Ganges nach den Weltgegenden, oder des Winkels, welchen die in seinen Ebnen gezogenen Horizontallinien mit der Mittagslinie machen, heißt sein Streichen, und wird von den Markscheidern nicht in Graden, sondern in Stunden angegeben. Man theilt zu dem Ende den Horizont in 24 Stunden, welche vom Mittagspunkte und Mitternachtspunkte aus zur Rechten bis XII fortgezählt werden. So fallen die gedachten Punkte selbst in die zwölfte, der Morgen und Abend punkt aber in die sechste Stunde, und von einem Gange, welcher von Nordost nach Südwest läuft, sagt man, er ftreiche in der dritten Stunde. Je nachdem diese Richtung eine solche ist, kach welcher man in eben diesem Gebirge bereits viel oder wenig fündige Gånge angetrof fen hat, sagt man, der Gang streiche in einer guten oder schlechten Stunde.

Die Neigung des Ganges gegen die Vertikalebne heißt fein Sallen, und wird durch gewöhnliche Grade ausge drückt. Die Wissenschaft alles dessen, was hiebey auf Abmessung und Berechnung ankommt, heißt die Markschei dekunst.

Die Gånge find mit einem, von der Bergart verschie denen Gestein der Gangart ausgefüllt, in welcher die Erze liegen. Die keine Erze enthalten, heißen taube Gange, die übrigen fündige.

Man sieht diese Gånge am wahrscheinlichsten als Spal ten an, welche in den ältesten Gebirgen, entweder bey

Verhärtung der Masse oder durch Erdbeben entstanden, und nachher durch die Wirkung des Feuers und Wassers mit den Gangarten und Erzen ausgefüllt worden sind. Wenn zu der damaligen Zeit die Oberfläche unter dem Meer stand, und also das Wasser die entstandnen Spal ten sogleich anfüllte, so ist der Ursprung der Gangarten, welche mehrentheils krystallinisch find, leicht zu begreifen aber die Entstehung der Metalle ist nicht so deutlich, und wir müssen über die Art, auf welche die Natur selbige hervorgebracht hat, unsere gänzliche Unwissenheit ges stehen.

Man erkenner aus vielen Kennzeichen, ob ein Feld øder Gebirge einen Erzgang enthält, vornehmlich wenn dieser Erzgang nicht weit von der Oberfläche der Erde ent fernt ist. Denn Erdgegenden, die mit Mineralien erfüllt sind, dünsten schweflichte und metallische Dämpfe aus, welche bisweilen beträchtlich genug sind, um einen Ein druck auf die Empfindungswerkzeuge zu machen, die sich aber am östersten durch die Wirkungen zu erkennen geben, welche sie in den Pflanzen hervorbringen. Sie machen sie mager, fiech und halb entfärbt; oft sind søgar, sagen die Mineralogen, dergleichen Orte gänzlich unfruchtbar, und es wächst keine einzige Art von Vegetabilien auf sel bigen, ohnerachtet der Erdboden sonst gut, und zur Fruchtbarkeit sehr geschickt zu seyn scheinet. Es ist unter dessen gewiß, daß man auch sehr fruchtbare Erden und ein im besten Zustande sich befindendes Pflanzenwachsthum auf metallischen Erzgången findet, selbst oft, wenn solche der Oberfläche der Erde sehr nahe sind. Die Quellen von mineralischen Wassern, die quarz oder spathartige Natur der Steine, die sich auf der Oberfläche der Erde befinden, ja sogar die Stücken von Mineralien, die man antrifft, sind nicht weniger Anzeigen von Erzen. Man inuß aber auf diese Kennzeichen nicht schlechterdings rechnen, denn oft geschieht es, daß man bey alle dem nichts, oder wes nigstens sehr arme Erze antrifft, wenn man die Erde auf gråbt. Die besten Kennzeichen dieser Art sind noch die mäßige Höhe des Gebirges; mineralische Wasser, Kiese, Vitriol und alaunhaltige Erde, alte verstürzte und verlass sene Gånge, Beschlagen des Gebirges mit einer Erdart, die von der, welche das Gebirge ausmacht, verschieden ist. Die besten Orte zu dergleichen Untersuchungen sind die Thaler. Die Waffer, welche sie durchfließen, pflegen oft durch Hinwegschlemmung der Erde, welche das Ge birge deckt, die Erzgänge zu entblößen. Auch kann man aus dem abgerissenen erzhaltigen Steinen und Sande, die im Bette des Fluffes angetroffen werden, auf ähnliche in der Gegend gewachsene Erze schließen. Das Aufgraben der Erde, wo man Erze vermuthet, oder Schürfen, ift demnach das einzige gewiffe Mittel, wodurch man sich überzeugen kann, ob sie in der That etwas enthalten, oder nicht, und von welcher Art der Gehalt sey. Denn es ist leicht einzusehen, daß die berüchtigten Wünschelruthen, vermittelst welcher viele Leute, ohne die Erde aufzugra ben, die Erze und ihre Beschaffenheit entdecken zu können, vorgegeben haben, und noch vorgeben, ein blosses Hirn

Befpianst

gespinnst sind, das seinen Ruf nur der Unwissenheit und Tage theils müssen mit Schächten in ziemlicher Tiefe ers Leichtgläubigkeit zu danken hat. funken, theils auch mit Stollertern und Queerschlägen entblößet werden.

Gang, (Gårtner) heißt ein nach der Schnur gezoge ner, oder krumm laufender, von allem Unkraut fleißig gereinigter, und mit Walzen geebneter Sandweg, wor auf man bequem gehen kann. S. a. Allee.

Gang, (Peitschenstockmacher) so nennt derselbe das schraubenförmige Gewinde der Peitschenstocke.

Gang, (Müller) wird in den Mühlen das zu einem Wasserrad gehörige sämmtliche Getriebe genannt. Eine Mühle von vier Gången, hat nach Staberzeug auch vier Wasserråder, nach Panzer- oder Pansterzeug aber nur zwey, weil ein jedes davon zwey Kammråder, und folg lich auch zween Mühlsteine umtreibt, und dieses heißt man einen doppelten Gang.

Gang, Eingang, Barkholzer, Leibhölzer, Plan ten, Scheerstöcke, Wegerungen u.fw. (Schiffbau) heißt eine Reihe vor einander gestoffener Stücke nach dem ganzen Belauf des Schiffs von vorn nach hinten, so breit ihn eine Holzbreite liefert.

Gang der Uhr, (Uhrmacher) s. Gang einer Uhr.
Gang, (Wasserbau) f. Bette. Jac. 1
Gang artet sich mit dem andern, das ist, kommen
aufammen.

Gang, auf einen finken, (Bergw.) s. Auf einen
Gang sinken.

Gangbare Werkstätte, (Handw.) fiche Besetzte
Stühle.

Gang. Barkbölzer, (Schifffahrt). f. Gang.
Gang, bebauner, (Bergw.) f. Behauene Gånge.
Jac.

Gang belegen, das ist, darauf arbeiten lassen,
Gang belebnen, s. bestätigen.

Gang bestreitet ein ander Gefehrde, wenn der Gang aus seiner Stunde kömmt und sein Streichen vers åndert.

Gang beweiset sich, d. i er wird fündig. Gang beweiset sich am Tage mit Ep3, d. i. wenn der Gang zu Tage ausstreicht mit Erze.

Gang beweiset sich in der Sicherung mit Sil ber, d. i. wenn in der Sicherung gut Erz gefunden wird.

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Gånge, (Gartner) heißen in den Grafegårten diejeni gen Wege, die man, wenn das Gras wächst, macht, und zu dem Ende das Gras am ersten darauf abschneidet, da mit das Uebrige nicht vertreten werde.

Bånge anschlagen, d. i. wenn Erze und Berg, wie fie in der Grube gewonnen, zugleich vom Anschläger in der Grube eingefüllet, und heraus an Tag gezogen

werden.

Gange auftreiben, d. i. wenn selbige mit groben Faustein, Keilen, Rißen, Federn, Fimmeln und derglei chen müssen gewonnen werden.

Bange erbrechen, geschiehet auf unterschiedliche Weis fe, theils Gange erschürft oder erröscht man alsobald am

Gånge fallen einander in die Vierung, d. i. wenn jüngere gemuthete Gänge zu einem álter gemutheten Gan ge, dem Streichen oder Fallen nach, darzu kommen. Gange bereinwerfen, wenn sie mit Schießen ge wonnen werden.

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Den Anfang machen wir nicht mit dem Januar, sondern mit Gang einer Uhr durch alle Monate des Jahrs. dem sten September. Diese Epoche hat dieses Empfeh lende für sich, daß der wahre Sonnenmittag mit dem Mittage, den eine beständig nach der mittleren Zeit ge hende Uhr zeiget, bey keinem Anfange irgend eines Mo; nats so überein trifft, als bey diesem September, Zeit der Sonne und die mittlere Zeit der Uhr übereintrafi Da bey dem Schlusse des vorigen Monats die wahre so gehen Sonne und Uhr mit dem Anfange dieses Mo nats von einem Punkte aus: aber jede nach ihren Gese hen. Die Sonne geht in Vergleichung mit der Uhr an jebem Tage dieses Monats eine Drittelminute zu geschwin de. Mit dem Schlusse des Monats ist sie 104 Minute ist so viel zu langsam gegangen. vor der Uhr voraus, oder, welches einerley ist: die Uhr ist so viel zu langsam gegangen. October. Die Uhr geht in diesem ganzen Monate noch zu langsam. Aber ihre Langsamkeit, die in den ersten Tagen des Monats noch täglich fast eine Drittelminute betrug, wird gegen den 1oten Octob. nur eine Viertelminute auf jeden Tag; gegen den 20sten nur eine Sechstelminute, bis am Ende des haupt verspätet sich die Uhr vom ersten bis zum letzten Monats Sonne und Uhr gleich geschwinde gehen. Ueber dieses Monats 6 Minuten. Die Sonne geht also mit eis nem in diesem und dem vorigen Monate gewonnenen Vore ber. In dem ersten Viertel dieses Monats geht die Uhr sprunge von 16 Minute in den November. Novem so geschwind als die Sonne, wobey gleichwohl die Sonne noch 16 Minuten voraus ift., Nach und nach nimmt der Wettlauf eine andere Wendung, und die Uhr bringt jede 24 Stunden eher zu Ende als die Sonne die ihrigen. gehen der Uhr in fünf Tagen eine Minute. Gegen das Gegen die Hälfte des Monats beträgt das Gefchroinder Ende aber macht es schon eine Minute in drey Tagen. 10 Minuten vor der Uhr voraus. Bey dem Schlusse des Monats hat die Sonne nur noch Sonne hat zwar bey dem Anfange dieses Monats 10 December. Die Minuten voraus; aber weil sie jetzt eine solche Langsam zen Jahre thut, so wird sie nicht allein gegen den 24ften keit annimmt, als sie sonst zu keiner andern Zeit im gan December von der Uhr eingeholet, daß die wahre und mittlere Zeit wieder zusammentrifft; sondern sie macht den Dieser geschwinde und merkliche Wechsel rührt daher, weil 31sten ihren Mittag 32 Minuten später als die Uhr. die Sonne in dem ersten Drittel dieses Monats binnen Dritteln desselben täglich fast eine halbe Minute z lang. sechs Tagen über 2 Minute, und in den beyden leßten sam geht. Januar. Die Uhr macht am ersten dieses 4655.

Monats

Monats ihren Mittag 4 bis 47 Minute eher als die dieses die Sonne, aber doch auch nur so wenig, daß es Sonne. Kein Monat fängt in den Aequationstabellen überhaupt kaum eine halbe Minute beträgt. Die 10 Tar verschiedener Jahre mit größerer Verschiedenheit an, als ge in der Mitte des Monats sind die gleichften. Befon. dieser. Dies rührt daher, weil die Sonne jest in ihrer ders ist der 14te oder 1ste May ein Tag, an welchem größten Ungleichheit ist, welche in den sechs Stunden, die die Sonne so geschwinde geht als die the, obgleich beyde jedem Jahre abgekürzet werden, bis das Schaltjahr sie nicht zugleich Mittag machen. Denn die Sonne ist an wieder nachholet, allerdings etwas betragen muß, das in diesem Tage vier Minuten voraus. Am Ende des Mor Sekunden merklich genug ist. Die Uhr gewinnt in die nats hat sie nur 2 Minuten voraus. Junias. In dies sem Monate 10 Minuten vor der Sonne voraus, außer sem ganzen Monate geht die Uhr zu geschwinde, ob es dem, was sie schon voraus hatte. Denn die Sonne geht gleich bis zum 16ten dauert, ehe sie die Sonne einholet, im Anfange täglich beynahe eine halbe Minute zu lang und derselben den Vortheil von 23 Minuten wieder abge fam; bey der Mitte täglich etwa eine Drittelminute; bald winnet, daß beyde zugleich Mittag machen. Wenn man gegen das Ende täglich eine Viertelminute; und ganz am ein Paar Tage zu Anfange des Monats ausnimmt, da Ende nur eine Sechstelminute in einem Tage zu langsam. die Sonne noch etwas von ihrer im May gelernten Ore Februar. Die Uhr ist zwar am Anfange dieses Monats dentlichkeit an sich hat: so findet man, daß die Sonne 14 Minuten voraus, und gewinnet noch bis zum 11ten fich durch den ganzen Monat in s Tagen um eine Minu Februar ohngefähr noch eine halbe Minute dazu. Aber te verspätet. Am Ende hat die Uhr etwas über 3 Mis von diesem Tage an, welcher für die Uhr und Sonne ein nuten zuvor, und vom ersten bis zum lesten Tage ist fie Tag der Gleichheit in Ansehung der Geschwindigkeit ist, fast 6 Minuten geschwinder als die Conne gegangen. ift der Gewinn wieder auf Seiten der Sonne; wiewohl Julius. Die Uhr fängt diesen Monat mit einer fol dieser nicht eher beträchtlich wird, als gegen das Ende chen nachlassenden Geschwindigkeit an, daß fie in den sechs des Monats, da sich die Sonne sechs Tage anstrengen ersten Tagen eine Minute gewinnet. Ihre Geschwindige muß, um der Uhr eine Minute abzugewinnen. Die Uhr keit nimmt aber nach und nach noch mehr ab. Denn zur behalt also am Ende noch einen Vorsprung von 124 M Gewinnung der zweyten Minute gebraucht sie sieben Las nuten. Mårs. In diesem ganzen Monate ist zwar die ge. In den folgenden Tagen vom 14ten bis zum 26ften Uhr vor der Sonne voraus: fie geht aber den ganzen läßt sie in ihrem Voreilen dergestalt nach, daß sie ihren Monat hindurch langsamer als die Sonne, und zwar so Vorsprung, den sie vor der Sonne hat, nur noch um 2 viel, daß ihr Vorsprung von 124 Minuten, womit fie in Minuten vergrößert. Am 26ften gehen Sonne und 11be diesen Monat trat, am Ende nur ohngefähr 4 Minuten mit gleicher Geschwindigkeit. Die Uhr macht aber sechs beträgt. Sie läßt sich überhaupt 83 Minuten von der Minuten eher Mittag, als die Sonne. Nach dem 26sten Sonne abgewinnen. In den letzten Tagen des Monats fångt die Sonne an geschwinder zu gehen als die Uhr. ist ihre Langsamkeit etwas merklicher, als in den erften: Es ist aber noch unbeträchtlich. Diesen geringen Gewinn denn sie bleibt fast eine Minute zurück in drey Tagen. der Sonne von ihrem Verluste abgerechnet, beträgt das Im Anfang that fie dies nur in fünf Tagen. April. Zurückbleiben der Sonne in diesem ganzen Monate 2 Noch ist die Uhr vor der Sonne voraus: aber sie fährt Minuten. Auguft. Mit einem Vorsprunge von nicht auch in dem ganzen Weonate noch fort, langsamer zu ge völlig 6 Minuten, den die Uhr vor der Sonne voraus hen, als die Sonne: weswegen auch in der Mitte des hat, verhalten sich beyde in diesem Monate dergestalt, Aprils die wahre und mittlere Zeit wieder einmal zusam daß sie ihn zugleich beschließen. Denn die Uhr geht vom men trifft. Im ersten Drittel dieses Monats verspätet Anfang bis zu Ende desselben zu langsam. Diese Lang sich die Uhr in drey Tagen eine Minute; im zweyten samkeit ist im Anfange nicht viel von einem richtigen Gan Drittel that sie das in vier, gegen das Ende in fünf Tage unterschieden. Denn in acht Tagen beträgt sie nur a gen. Nach dem 1sten, da die Sonne und Uhr zugleich Mittag machen, bis zu Ende des Monats gewinnt die Sonne drey Minuten voraus. Die gesammte Verspå tung der Uhr vom ersten bis zum letzten dieses Monats beträgt alfo 7 Minuten. May. Zwar nicht ganz unbe kannt, aber doch ungepriesen ist unter andern besingens würdigen Vorzügen des Monats May auch dieser, daß er zur Stellung der Uhren sehr bequem ist. Denn eine richtig gehende Uhr, die mit dem Anfange des Monats nach der Sonne gestellt ist, wird bey dem Schlusse dessel ben mit der Sonne einstimmig zeigen. Nur eine Drit telminute hat sich die Uhr verfrühet. Doch findet siche

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Ganges

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