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èr unauflöslich. Man braucht ihn auch, wo er im Ueber fluß ist, als Brennwaare.

Gagat, sibirischer, f. Jabenpech, Bitumen Asphal

tum.

Gahre, (Ackerbau) Besserung, so an einem Acker, durch Düngen und Bearbeiten, gewendet wird.

wenn man den Körper mit einer schon gährenden oder das zu höchst geneigten Substanz vermischt. Solche Substan zen heißen Gährungsmittel, Fermente. Die Gährung erhöher den Geschmack des Brodts und macht es locker: beym Gerben befördert die Gährung der Brühen das Enthaaren und die Absonderung der Fettigkeiten. She Gahre, die, nennet man in Niedersachsen die Hefe. muß das Getreide, aus welchen man Stärke bereiten will, Gabrung, Fermentation, cine innere Bewegung, ausgesetzt werden. Dient zur Abklärung der Pflanzens in welche die vegetabilischen und thierischen Substanzen, fäfte, zur Ausscheidung der wesentlichen Pflanzensalze an der Luft, bey einer gelinden Bärme und Nässe gera, u.s.w. Die Gährung war bis 1663 nach ihrem Wesen then, und durch welche ihre chemischen Bestandtheile in und den dabey vorkommenden Wirkungen noch nie auss neue Verbindungen geseßt werden. Alle Stoffe aus dem drücklich abgehandelt worden. Thomas Millis machte Pflanzen und Thierreiche, welche Dele, seine Erde und sie zuerst zum besondern Gegenstande, und legte dadurch Salz enthalten, gerathen von selbst in diese Bewegung, den Grund zur fernern Untersuchung. Er schrieb zuerst wenn sie mit einer zulänglichen Menge Waffers, einer Wår die Meynungen von den tranfängen der Körper, dann me, welche etwa von einigen Graden über den Eispunkte besonders die feinsten Bestandtheile, den Begriff von der bis 25 Grad nach Reaumur gehet, ausgeseht, und nicht Gährung, und deren Unterschied nach den Körpern, nåme alles Zutritts der Luft beraubet werden. Die neuen Ges - lich die Gährung der Vegetabilien und thierischer Körper, mische aber, welche die Gährung hervorbringt, sind nach von ihrer künstlichen Veranlassung und Veränderung, die den Stoffen und Umständen sehr verschieden. Bey allen Erscheinung bey der Fäulniß, die der Gährung ähnliche Be Gährungen entwickelt sich die sogenannte fire Luft oder wegung bey der Auflösung der Körper, die Natur des Luftiaure. Sobald diese hervor zu gehen anfängt, wird Feuers, der Wärme und des Lichts, ingleichen die Nies die flüßige Masse trübe, die öligten, erdigten und salzig, derschlagung, Coagulation und Gefrierung vorkommende, ten Theile trennen sich von den übrigen, und es bilden der Gährung ähnliche Bewegung. øder entwickeln sich neue Gemische, die den Geschmack und Geruch der Masse ändern. Alle Theile des Körpers find dabey thatig; aber die Luftsäure, die sie vielleicht vore her in Verbindung hielt, macht den Anfang, und ist das vornehmste innere Hülfsmittel des ganzen Vorgangs. Man unterscheidet drey Arten oder vielmehr Stufen dies fer Veränderung: die Weingåhrung, die Essiggåb. rung und Fautniß oder die geistige und faule Gah, rung. Aus der ersten enthält man einen Wein, und aus diesem einen entzündlichen mit Wasser vermischbarten Geist, den Weingeist; aus der zweyten eine Säure, eis nen Effig; die dritte zerfeht die Körper völlig und giebt ein flüchtiges Laugensalz. Man hemmt und unterdrückt die Gahrung durch Kälte, durch Abhaltung der Luft und des Wassers, und durch Vermischung mit Materien, die Ach mit den Bestandtheilen des Körpers vereinigen köns men, und doch der Gährung unfähig sind, z. E. mit Weins geist, Säuren und Mittelsalzen. Kein Traubensaft gåh ret und kein Fleisch fault in strenger Kålte, unter der Glo che der Luftpumpe, oder bey vollkommner Austrocknung. Der Wein bleibt in seinem Zustande, wenn man ihn mit Schwefelsäure durchziehen läßt, und thierische Körper werden vor der Verderbniß durch Weingeift, Salz, Rauch u. dergl. geschüßt. Mineralische Substanzen sind der Gährung unfähig; das Verwittern der Kiese, wobey sich neue Salze bilden und die Veränderung der unvollkomme nen Metalle durch Luft und Wasser lassen sich hierher nicht wohl rechnen, man müßte denn dem Worte: Babrung, eine weit ausgebreiterte Bedeutng geben. Sonst hat man auch sehr unrichtig die Gährung mit dem Aufbrausen ver wechselt, welches doch bey ihr blos ein begleitender Um stand ist. Die Gährung wird veranlasset oder erregt,

Im Jahr 1697. gab Stahl seinen Lehrbegriff von der Gährung heraus. Nach diesem sollen alle durch Gährung hervorkommende Körper, als Weingeist und Effis, in den ersten Perioden der Gährung entstehen, und fluchtig Alkali in der leßten faulenden Periode, und als neu erzeuge te Körper angesehen werden. Hiergegen suchte Wiegleb 1776 zu behaupten, daß bey der Gährung nichts anders als Scheidung vorgehe, daß Weingeist und Effig, schon vor der Gährung in den Körpern, aus welchen sie hie durch erhalten werden könnten, wesentlich nur in fester Verbindung mit andern Bestandtheilen vorhanden wären, und demnach als wahre natürliche Bestandtheile solcher Körper angesehen werden müßten.

Gåbrungsgefäß, (Weißgerber) ist eine mit Wasser angefüllte Tonne, worinnen man ein wenig Kleye thut, um die Sauerung und Gährung der Haut zu befördern.

Gabrungsmittel, Sermente, heißen diejenigen Subs tanzen, die eine Gährung andern mittheilen, dergl. find bey der geistigen Gährung: die Hefen; bey der Effiggah Milch: das Laab. Oft find Honig, Zucker, Zarinenzu rung: die Weinkamme, der Sauerteig; und für die der und andere süße Pflanzensäfte, Gefäße von Eichen holz, in welchen bereits Materien gegohren haben, u. f. w. als Fermente anzusehen.

Gaillac, eine Sorte weißer Franzweine, die von
Bourdeaur häufig nach Holland geschickt wird. Er ist in
Fässern von fünf und zwanzig Veltes, und einer von de
nen, die die Holländer hooglandse Wynen nennen.

Gaine de terme, (Bildhauer) ist an einer Gränz
fäule (siehe Gränzbild Jac. ) das unterste spiß zu laufende
Stuck.
G839 &
Galant

Galange, Galgant, eine Wurzel in Afien, welche einen gewürzhaften Geruch, und einen scharfen, beißen den und brennenden Geschmack, wie der Pfeffer und Ings ber, hat, und in den Apotheken, auch von den Brannts weindeftilierern, unter die Magenaquavite genommen, and ven den Effigbrennern gebraucht wird.

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Galanteriedegen, s. Kammerdegen.
Galban, f. Mutterharz.

Galeere. Man glaubt, daß die Kriegsschiffe der Alten mit unsern Galeeren eine große Aehnlichkeit hatten, und Goguet behauptet, daß das Schiff, welches der Theffalier Jason bauete, und Argo nannte, für eine Gas leere zu nehman sey. Die Schiffe mit vier Ruderbanken, die man jetzt auch Galeeren nennt, wurden von den Cars thaginensern-er fanden.

Gateerenknecht. s. Ruderknecht.

Balcerenofen, Galerie, ein chemischer Ofen, ein Retertenofen, der seinen Namen von der Aehnlichkeit mit einer Galeere hat.

Galeni Krebs (Wundarzt) eine sechsköpfige Haupts binde.

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Galerie, (Schmelzhütte) s. Galeerenofen.
Galerie, f. a. Gallerie.

Galgants. Galange.

Galgen, heißt in den Kothen zu Halle ein Gerkste, über den Eingang zur Salzstätte, darauf etwas Holz ge legt, oder auch Salz gesetzt werden kann.

Galgen der Glocken, (Schiffbau) siehe Braat Will.

Galileisches Fernrohr, f. Holländisches. Galjon, Schiffsschnabel. (Schiffbau.) Dies ist eine Verbindung mehrerer Stücke, die vorne vor dem Schiffe hervorragt, um die Oeffnung des Wassers zu be fordern, das Bugspriet durch Tauwerk zu befestigen, wel ches man seine Wublingen nennt, und endlich macht es, daß die Schiffe besser am Winde liegen. Die Hauptstü cfe, aus denen es besteht, sind: das Scheg, der Ausles ger, die Slvitnice, das verkehrte Schegknie und die Rie gelungen. Zu dem Vorstande des Galjons nehmen eini se Schiffbauer bey Schiffen den zwölften Theil der Län se über Steven; bey Fregatten den dreyzehnten und bey Jachten den vierzehnten Theil dieser Länge. Ein 168 Fuß langes 90 Kanonenschiff würde demnach ein 14 Fuß langes Galjon haben; bey einem 151 Fuß 3 Zoll langen 74 Kanonenschiff würde es 12 Fuß, 7 Zoll, 3 Linien; und bey einer 101 Fuß langen Fregatte von 28 Kanonen, wür de es 7 Fus, 9 Zoll, 2 Linien vorstehen. S. a. Gallion. Jac. Er wird folgendermaaßen an das Schiff anges bauet: Erstlich wird der Kriech des Gallions, oder ein großes voraus stehendes Holz an die Vorsteven befestiget, Ruien und Bolten verwahret, auf dessen vordersten Ende der ausgeschnitte Lowe mit seinen Pfoten ruhet. Ein Paar Fuß über diesen Kriech geher ein anderes dickes Holz von den Vorsteven ab, bis über des Löwens Rücken, da es oben einen Krull hat, oder in die Runde, der Zier rathen wegen, gehauen, an jeder Seite der Steven aber

mit zwen Backenknien durch eiserne Bolten an den Bauch des Schiffes befestiget ist, zwischen weichein Holz und dem Kriech dann ein und anderes Bildwerk gemacht wird. Ferner gehn zur jeglichen Seite drey Regels oder in die Krümme herum laufende Hölzer, und zwar die oberste von dem Vorcasteel ab, und vorne an das dicke Holz un ter dem Krull, die andern aber laufen etwas niedriger von den Seiten des Schiffes ab, inwendig aber in dem Gallion, vor den Steven, befinden sich einige Queerbak ken, welche mit Knien an die Regels befestiget sind, das mit diese von innen gehalten werden, über welche Queer balken ein Gatterwerk von hölzernen Latten gemacht wird, worauf das Volk in dem Gallion hin und wieder laufen kann; wie denn auch noch etwas höher ein anderer Queers balken liegt mit hölzernen Nägeln, woran die Gy- Taun und Buyckgurteis der Blinden belegt werden. Galipot, f. Barras.

Galitzenstein, siehe auch Zinkvitriol.

Galivaten, eine Art Schiffe in den ostindischen Ges wässern, die man sowohl zu Last, als Kriegsschiffen ger braucht. Sie haben einen sehr schräg stehenden Mast..

Gallapfel. Diese haben, so lange fe jung sind, eine dunkelgraue Farbe, sind schwer, voll und noch in ih kleine runde Deffnung zu erkennen geben, daß das Infeft, rer völligen Kraft; die áltern hingegen, welche durch eine welches sie verursachet hat, schon ausgekrechen ist, find inwendig ausgefressen, leicht, gelblicht und viel schwäs cher. Erstere haben dahero auch einen doppelten Preiß gegen die letteren. Es geschieher also, daß die alten blau jüngern zu geben. Man erkennet sie indessen leicht, theils gefärbt werden, um ihnen die Farbe und das Gewicht der an der Seffnung, wodurch das Insekt ausgekrochen ist, theils an der Farbe, die viel zu dunkel, eder zu stark ju seyn pfleget. Herr Kunfemüller, der die Gallapfel ches misch untersucht hat, glaubte, daß die Ursache des Schwarzfärbens der Galläpfel Phosphorsäure sey. Er erkannte aber nachgehends, daß dieser Stoff in den Gall apfeln die allgemeine Pflanzensäure sey, die nur mit schleimigten Theilen verbunden, ihre wahre Natur gleich sam verläugnete. In Hamburg werden die Aleppischen mit Pfund gut Gewicht, und pro Sack 6 Pfund Thara, und so auch die Tripolischen verkauft.

schüttet 4 Unzen Galläpfel auf ein Pfund Zeug in eine Gallapfelbad zu baumwollenen Zeugen. Man hinlängliche Menge Wassers, damit die Materie zum Fårs ben nach dem Aufwallen darinnen niedersinken kann. Man muß die Galläpfel nicht eher zerstoßen, als bis vom Schwarzfärben die Rede ist. Ueberhaupt würde man Ges fahr laufen, daß der Bodensah das Zeug fleckicht machte. Das Fleckichtmachen, welches vom Kleinstoßen geschehen kann, ist bey dem Schwarzen kein Fehler; aber für eine jede andre Farbe würde es in der That ein sehr großer seyn. Es ist nicht die Frage, daß man alle Substanz aus den Gallapfeln zu ziehen die Absicht hat, sondern daß man fie lieber 3, als 2 Stunden lang kochen lassen möge. Man gießt das Bad in einen Zober, drückt die Materie im

Bade

Bade nieder, arbeitet sie geschwinde nach einander und gleich. mäßig durch; man ordnet sie auf dem Boden des Zobers, und läßt sie im Bade 24 Stunden lang liegen. Der Baumwollensammet wird in das Bad gelegt, auf die Ta fel gebracht, öfters niedergeworfen, ehe er seine rechte Lage bekommt, und man muß darauf Acht geben, daß kein Theil des Zeuges auf dem Gallapfelbade oben auf fhwimme. An solchen Stellen würden unfehlbar Flecken entstehen, die nicht wieder wegzuschaffen wären, wofern das Zeug nicht eine Farbe bekäme, die noch dunkler, ́als die erste wäre, oder welche bisweilen bis zum Schwarzen getrieben werden müßte. Defters verbrennen von diesen wiederholten Färbungen und stufenweise aufgefeßten Nuanzen und Farbenmischungen die schwarzen Zeuge völlig. Wenn man das Zeug nach dem Verlaufe von 24 Stuns den aus dem Gallåpfelbade wieder heraus nimmt, so bringt man es wieder auf die Tafel, Bruch für Bruch, und gleichförmig gebrochen, man drückt es stark mit den Hän den aus, und vermittelst der Rolle, um alles Wasser her aus zu bringen; man hängt es zum Abtropfeln, und läßt es nachher auf Stangen oder Ståben trocknen, indem man die Flächen oft verwechselt, damit das überflüßige Wasser des Bades, so herassinkt, abtropfeln möge, und unten nicht mehr adftringirende Gallapfelstoffe liegen bleis Ben, als oben; dadurch würde man nur eine sehr unglei the Gallirung und in der Farbenfläche Flecken bekommen, Sobald die Stücke Zeug abgetrocknet sind, welches oft noch vor der Gallirung geschicht, so muß man, ehe man fie ins Grab bringt, auf der Bole schlagen, damit sie als fer Orten die Gallirung gleichmäßig annehmen mögen. In den großen Manufacturen des baumwollenen oder Kattunsammets hat man, anstatt die Zeuge zum Trock nen auf gewöhnliche Stangen stehend zu spannen, zwey Arten von Stangenrahmen, so ebenfalls senkrecht, nicht weit, von einander aufgerichtet, und durch kleine Walzen wieder vereiniget sind, so sich unr ihre Achsen umdrehen laffen. Diese Walzenrollen stehen ebenfalls nicht weit von einander: sie machen zusammen eine Horizontalfläche zwischen den beyden Rahmenkörpern, die wenigstens so lang, als die Stücke tes Sammets seyn müssen. Man spannt das Stück auf diese Reihen von Walzen aus; das Selbst hångt man an die zwey Enden Spannstöcke, an de nen Gewichte hängen. Auf solche Art trocknen die hori. zontalen und gespannten Zeuge desto bequemer. Man hat ganze Reihen solcher Flächen, die eine über der andern liegen, und in einerley Rahmengestelle eingeschlossen sind, und alle mit Zeugstücken besetzt werden können, und diese Anstalt nennt man in Frankreich erendoir, Spannen. rahmen des Trockenplatzes. Man muß die gallirten Zeuge ja nicht von fremden Körpern berühren lassen, und selbst nicht einmal reines Wasser daran bringen; es würde mur Flecken machen. Uebrigens ist diese starke Gallirung eine nothwendige Beschickung für das Rothe und die übri gen hohen Núanzen, welche davon abhängen; sie ist auch bey den Graden des Schwarzen sehr nothwendig: man kann aber an der Zeit und Materie bey allen tiefen Far

ben etwas erfparen, welche für die Gallirung smpfång. lich find, und bey gewissen Gelegenheiten lassen sich sogar die Abgänge des Gallirbades benußen. Wenn man die Gallirungen in der Absicht anstellt, um eine helle Nüanze hervorzubringen, so muß die Gallirung sehr schwach_angeseht werden, weil Galläpfel ins Rothe spielen, und den Zeug braun färben. Wenn das Zeug schon eine Grund. farbe hat, so muß man auf den Grad ihrer Haltbarkeit sein Augenmerk richten, und es folglich nicht so heiß gal. liren, und selbst ein kaltes Gallirbad wählen, wofern man es für nothwendig achtet. Gebrauchte Gallirbäder kaim man zu einer zweyten oder dritten Gallirung aufbewahren, sobald davon die Rede ist, daß man daven die Stärte der Farbe vermehren soll, oder wenn man es auf ein dunkle. res Braun herabsehen will. Diese neuen Grundfarben werden nicht so heiß und nicht so gar kalt gegeben, an start daß die erste Grundfarbe sehr heiß seyn muß, wie man bereits gewiesen; alsdenn näht man die Stücke an einander, und zieht sie über den Kesselhaspel, und man ens digt dieses Geschäft damit, daß man es einigemal in der Brühe auf und abwindet. In Absicht des Schwarzen, welches man vor dem Färben sehr heiß galliren kamm, d. i. ehe man es blau färbt, oder wenn es aus der Blautüpe kommt, so muß das Bad mehr kalt, als lauwarm seyn, sobald das Zeug die geringste Schwärze bekommen hat, weil die Wärme alsdenn im Augenblicke, da man das Zeug eintaucht, die Farbe verändert, weil die Schwärze, so gut man sie auch gewaschen oder ausgespült haben mag, zum Theil zerlegt, oder wieder aufgelöst wird. Die Gall äpfel sind eine sehr adstringirende Substanz, welche mit dem Eisen viel gemein hat; überall, wo sich dieselben in der Natur befinden, wie in den Schwarzfärbertonnen und im Vitriole, ziehen sie sehr das Eisen an sich daraus ento springt eine Zerlegung desjenigen Körpers, welcher Eisen enthält, und es entsteht davon ein schneller Bodensah. Da nun das Prácipitat unter der Vermittlung der Galls apfel und auf die Substanz selbst wirkt, wenn sich die Gallirung in den Oeffnungen des Zeuges angesezt hat, fo führt dieselbe die Eisentheile mit sich hinein, befestigt sïë in den Zwischenräumen der Fasern, und dann färbt das Eisen den Zeug sehr dauerhaft: Hieraus erhellet die Noth wendigkeit der Gallirungen, weil die Schwärze weiter nichts, als ein Eisenpràcipitat ist, so die Galläpfel mas chen. Wenn aber die Substanz der Galläpfel, welche im Bade noch nicht figirt und vertheilt ist, in dem Bade den Eisenstoff noch zerstreut und schwimmend antrifft, es sey, weil das Bad heiß ist, oder weil man das Zeug, wels ches gefärbt ist, nicht recht ausgespült hat, so vereinigen sich die Eisenbestandtheile schnell damit; es sättigt sich die ganze Substanz der Galläpfel am Eisen, und beyde umars mende finken auf den Grund des Gefäßes herab. So gleich schwärzt sich das Bad; und da es völlig des ada ftringirenden Grundstoffes beraubt ist, so that es keine Wirkung. Es giebt Färber, welche den Bodensaß eines alten Gallirbades zu einem neuen Bade gebrauchen, weil sie noch etwas Bortheil von dem alten zu ziehen hoffenz G993 3

doch

/

oft fs, baß er im Wafer zu Boden fällt; seine gewöhne lichste Farbe celb, ob er gleich, vornámlich die Piedra del Porco, dein Wasser öfters eine grüne Farbe mittheilt.

boch fie irren darin: wenn die Gallápiel gehörig abgekocht find, welches man an der Leichtigkeit erkennt, mit welcher Sie sich zwischen den Fingern von einander drücken, und zu Teig machen lassen, so ist aller wesentliche Saft ausges. Oft spielt er mehr in die grüne, weiße oder schwarze Fare zogen; und dieses Mark schwächt, ansatt das neue Bad zu beleben, vielmehr dasselbe noch dadurch, daß es früche Cafe in sich saugt. Die besten Galläpfel kommen von Aleppo, und man erkennt sie leicht, theils an dem gró Bern Gerichte, theils an der größern Schwärze, gegen andre Gallapfel.

Fallapfelfalz, die in dem Gallapselaufauß befindliche Cáure. Man erhält selbige, nách Rehius, wenn man zerschnittene Galläpfel einige Tage lang mit kaltem Wasser digetirt, und den eurchgeseiheten Aufguß bey gelinder Warme bis zur Trockne eindickt, dann wieder in Wasser auflost, um solches von dem Harze zu befreyen, aber mals durchleihet, und alsdann wiederum eindickt,

Galle, (Glashutte) f. Ráder. Jac. Galle, Wasserbau) wird die alte Laufbahn eines Flusses genannt, wenn derselbe einen andern Weg genom men oder zu nehmen genöthigt worden,

Gallen des Pferdes. (Roßhändler.) Dieses find Narben an dem Gelenke des Kniees, woraus eine wasses. richte uno stinkende Feuchtigkeit fließt. Sie find leicht kennbar, indem sie sich gleichsam wie eine Raute vergröBern und verkleinern. Auch das Haar um diese Gegend ftehet allezeit über sich. Die Gallen werden dergestalt verhärtet, daß sie die Bewegung des Kniees verhindern, und das Pferd frumin machen,

Gallenblase, (Bienenzucht) s. Giftblase. Jac, Gallenstein, Calculus fellis Linn. Man findet ihn in der Leber, in dem Gallengange, und vornämlich in ver Gallenblase bey Fischen, Schildkröten, bey dem ma Lakkischen Igel, bey dem Elephanten, dem Schwein, dem Pferde, häufig in der Turkey, in Ungarn, Deutschland und Dannemark, bey dem Rindvich, bey dem Hund, dem Tieger, dem Affen, und sehr häufig bey dem Men, fchen, vornámlich bey Alten und bey dem andern Geschlechte. Zuweilen ist er weich, faßt wie Talg, gemeiniglich härter, sehr oft brennbar, und meistens von einem bittern Ge. schmack, den er auch nicht selten dem Wasser mittheilt, in welches er einige Zeit gelegt wird, ob er sich gleich nur felten in Wasser auflöst, zuweilen an der Luft feucht, und in Effig oder Weingeist etwas weich wird. Meistens ist er schalicht, und hat zu innerst einen Kern von verdickter Galle, zuweilen ist er vielmehr körnig, sehr selten strah, lich. im Bruche. Gemeiniglich fließt er über dem Feuer, wie Siegelwachs. Seine Größe ist verschieden, meistens nicht sehr beträchtlich, wie ein calecutisches Huhnerey, wie ein gemeines Hühnerey, wie ein Taubeney, wie eine allnuß, wie eine Muscatennuß, wie eine Olive, oder wie ein Gallapfel; und dann findet man fast immer eine große Menge beysammen; seine Oberfläche ist meistens glatt; zuweilen ganz rauh, und gleichsam mit kleinen Kry, stallen besett; sein eigenthümliches Gewicht zuweilen so gering, daß er auf dem Wasser schwimmt, aber eben so

be, und zureiten ist er, wenigstens an den Kanten, durchs scheinend. Meistens it er rund, oder hat doch nur stums pfe Ecken: man hat ihn auch schon würflicht, fünfeckig, over, beynahe wie Granaten, viereckiz gefunden; zuweis len, bey dem Rinovich, nunmt er die Gestait der Gallen gange an, die er inwendig ganz ausfüllt. Nach der Uns tersuchung des Hrn. Grens fellen die Gallensteine aus eis ner wachsartigen geronnenen Lymphe bestehen. Er bes rechnete in 100 Theilen von der wachsartigen Materie 85 und von der lymphatischen 15 Theile. Weder Saure noch luftvolles Alkati, nod) Weingeist konnten den Stein auflösen, welches aber die ätherischen und ausgepreßten Dele, auch die Naphtha leicht bewirkten.

Gallerie heist bey Belagerung einer Festung der Gang, welchen sich der Feind über den Graben macht, um sich sicher in die gemachte Breche zu logiren, folche zu erweis tern und zum Stürmen bequem zu machen. Es giebt des ren dreyerley Gattungen; zwey haben die Alten, und eine die Neuen erfunden. Die erste war: wenn sie den Bort dés Grabens gewonnen hatten, so fiengen sie an, einen erdenen Berg an zu arbeiten, und solchen vor ihnen herzus froßen, damit sie die Breche gewinnen, sich dahinter vers bergen, und darinnen eine Brustwehre machen könnten, vor den Pfeilen, die ihnen von der Seite oder in die Flanke kamen, bedeckt zu seyn, Die andere bestand dar innen: man füllte den Graben mit Faschinen, und dare auf verfertigte man eine Brustwehr an der Seite, nebst einem mit Bretern bedeckten Gang. Die dritte ist, wie man sie jeßiger Zeit macht: da man nur Faschinen mit Steinen verbunden in den Graben wirst, ohne eine Bruft wehre darauf zu sehen, und hernach stürmet man. Wer eine Beschreibung von den Gallerien haben und wissen will, wie man sie ohne Verlust vieler Leute, so sonst insgemein geschieht, verfertigen soll, kann selbiges in Lands bergs Tractat von Attaquen lesen; etwas davon zu gedenken, so procediret man damit folgendermaaßen: wenn man dem Graben nahe ist, und die Oeffnung entweder in der Mauer oder in der Dossirung von Erde gemacht, auch die Canonen von der Breche demontiret worden; so läßt man vor diese Oeffnung gute Wollsäcke fetzen, sie zu bedes cken, hinter dieselben postiret man Leute, die Wollsäcke zu halten, und commandiret andre, die Faschinen darüber in den Graben werfen. Und nach Proportion als sich der Graben füllt, avanciret man 1 oder 2 Schritte mit den Sacken, hernach continuiret man dergleichen bis an die Breche. Die Faschinen sollen nicht länger als 6 Fuß und wohl verbunden seyn, damit man sie leichter herum sto ßen, und über die Wollsäcke werfen könne. Darnach macht man eine Brustwehr an der Seite der Gallerie vou Schanzkörben, und stellt solche von 4 oder s Schuh hoch dahin, man füllet fie auch mit Sandsäcken oder andern Zeuge, das nicht leicht renut Wenn ein Schanzkors

nicht zulänglich ist, so stellt man deren zwey, einen gegen den andern. Es ist auch nicht zu vergessen, daß man zwischen den Faschinen Erde werfe, wenn man über das Wasser tommt; denn ohne selbige sonst die Belagerten Feuer darauf werfen, und sie verbrennen. Damit man nun Erde bekomme, so läßt man in der Fränche diejenigen, welche sonst die Faschinen einander von Hand zu Hand reichen, rangiren, und ihnen Sandsäcke geben, währen der Zeit bleiben die Faschinen liegen. Dieses geht geschwind, und die Leute embarrassiren sich nicht sonderlich, wenn gute Officiers vorhanden sind. Noch eine Art der Gallerien gebrauchen die Belagerten zur Vertheidigung eis nes Plates, wenn sie, wo nicht den ganzen Wall, jedoch zum wenigsten die Bollwerke und Ravelinen mit Gallerien øder Gewölbern machen, welche unten hohl sind; dadurch Fann man sich nicht allein nach den feindlichen Minen er kundigen, sondern auch bey einer Belagerung und Bom bardirung die besten beweglichen Güter conferviren, wie nicht weniger wegen einer Horizontalbestreichung eines Wassergrabens, oder wenn in einem trocknen keine außer lichen Horizontalwerke vorhanden wären, den Graben so wohl mit grobem als Handgeschüß defendiren. Die Eins gånge muß man nebst den Gallerien ganz ausmauern und wölben von 4 bis 6 Schuh dicke, damit alles recht bestän Dig bleibe, nicht aber solche mit Bretern und Pfosten aus. füttern und unterstüßen, weil diese Sachen unter der Er de keinen Bestand haben, sondern bald zu faulen anfangen, daher man hernach viel bessern und viel Unkosten auf, wenden muß. Die Luftlöcher in den Gallerien find sowohl wegen der Luft, als wegen des Lichts unentbehrlich, man kann fie ungefähr einen Schuh im Quadrat groß ma chen, und unter, oder auf der Berme, oder invendig auf dem Wallgange nahe bey der Brustwehr einschneiden. Wenn nun die Belagerten sehen, daß alle Posten, so sie in dem Graben gehabt, und beynahe die ganze Gallerie Buter dem Graben verloren find, müssen sie sich befleißis gen, die einzige Gallerie, welche sie noch hinter ihrer Mauer haben, zu vertheidigen, und daran zu seyn, das Wenige, was von dem Gange unter dem Graben oder dem Wasser noch übrig ist, wieder in brauchbaren Stand zu bringen, um sich derselben zu bedienen, die Gallerie oder Brustwehr, dadurch man zu dem Minirer geht, und einige andere Posten, so die Belagerer in dem Graben haben, springen zu lassen, nachdem sie vorhero felbige durch ein Handgefecht über den Haufen zu werfen gesucht. Wenn die Gallerie, welche noch hinter der Mauer, als die einzige Zuflucht, vertheidiget werden soll, so muß man, anstatt den feindlichen Minirer zu erwarten, selbis gem entgegen arbeiten, und wenn er etwa noch 2 oder 3 Steine übrig hat, um durch die Mauer zu brechen, ihm vorzukommen trachten, damit man ihn entweder mit Pi, stolen todt schießen oder verjagen und zwingen könne, an eis nen andern Ort von neuen anzufangen. Da hingegen wenn man seiner erwartet, und er eine oder zwey Flatters minen in die Hälfte oder 2 Drittel der Dicke der Mauer gebracht, die Gallerie unfehlbar zerspringt, und die, so

darinnen sind, erstickt werden. Inmittelst werden die Belagerer wieder vor das Lech kommen, und eine Anzahl Bomben und Granaten, um sie aus der Gallerie zu jas gen, hinein werfen. Auf diesen Fall müssen sich die Ber lagerten gefaßt machen; und sich darinnen zu schützen, müssen sie eine Bedeckung queer durch die Gallerie verfer tigen, damit sie dahinter vor dem Springen der Bomben und Granaten sicher seyn mögen.

Gallerie, (Baukunft) s. Gang.

Gallerie d'eau, ist in einem Garten ein Spaziergang,der auf beyden Seiten mit vielen springenden Fontainen versehen ist.

Gallerieauffatz, (Haushaltung) f. Kaffelett. Jac.: Gallerte. (Koch, Konditor, Apetheker.) * Gallerte ist nach Beschaffenheit der Theile eines Thieres Die verschieden; z. B. die Gallerte; so man aus gefechtem Fleische erhält, ist feiner und besser, als die Gallerte aus Knochen, Häuten und Flechsen. Es ist wahr, sie tons nen alle nähren: aber mit welchem Unterschiede? Die Gallerte vom Fleische, wird geschwinder durchgearbeitet, als die andern Arten; die Ursache ist, weil sie weniger erdige Theile als die andern hat. Es ist auch in Anse hung der Thiere ein Unterschied. Die Gallerte von Húhnern ist feiner, als die vom Rindfleische, Kalbfleische 2c. Ja manche Thiere haben eine fo feine Gallerte, daß sie den Menschen fast gar nicht nähren können. Gallion, f. Galjon.

Gallionisien, sind die Kaufleute in Spanien, welche ihren Handel nach dem spanischen Indien auf den Galios nen treiben, wie die andern Slottiften heißen, die ihn auf den Flotten treiben.

Galliot. Die Cyrener werden für die Erfinder dies fes Schiffchens gehalten.

Gallipolisches Velmaaß.. Dieses heißt Salma, und hat 10 Staja oder 320 Pignate. Die Salma hat 7840 P. K. 3. und wiegt 290 Pf. circa in Hamburg.

Gallipolische Rechnungsmünzen. Man rechnet nach Ducati zu 100 Grane; eine spanische Pistole oder alter Louisd'or gilt 41⁄2 Ducati, also i Ducati i thlr. 2 gr. 8 pf. und Eran = 3,20 pf.

Gallirung, (Färber) s. Gallåpfelbad zu Baumwolle.
Gallizienstein. (Bergwerk) f. Zinkvitriol

Gallo, eine Silbermünze im Königreiche Camboya, in Ostindien.

Fallon, ein Getreidemaaß, dessen Inhalt, in Pariser Kubikzollen, in England zu 2 Bottles — 443. f. a. Ga. lon. Jac.

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Gallon, ein Gemäß zum Flüßigen, euthält P. K. 3, in London Bier 233, Wein, Oel und, Thran 191, s. A. Galon. Jac.

Gallus, Gallusåpfel, s. Galläpfel.
Gallussaure, f. Galläpfelsalz.

Galmaces, eine Art Londres- und Demi Londrestů cher, die in der Normandie, besonders zu Aumale, verfertiget werden. Sie halten einerley Breite und Länge. Man führt sie stark aus,

Golmey:

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