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Französische Sode, f. Sode. Jae.
Französische Sonnenlouisd'or, f. d.

Französisches Papier. Von diesen giebt es folgende Sorten: Grand Aigle, Grand Soleil, Soleil, Colom bier oder imperial, Grand Chapelet, Chapelet, Jesas, øder Superroyal, Grand Lombard, Grand raisin oder royal, Lombard, Lombard ordinair, Grand carre, Cae valier oder Etoile, Cloche, Carre øder Grand compte, Erú oder Moyen compte, Etoile Longuet, Couronne, Pigeon oder Romaine.

Französisches Uhrgehäuse, (Uhrmacher) heißt das jenige, an welchem das Scharnier des Deckelringes, in welchem das Glas enthalten ist, sich bey der Stunde IX findet.

Französisches Weinmaak. Das größte heißt Muid, welches 37 Setier à 378 Kubikjoll enthält. Die Ein theilung ist folgende:

64 32 16. 8 4 Setier

800 400 200

100 So 12

Fevillettes 2400 1200 600 300 150 37 3 | Muid à V Französische Tuchmanufaktur, s. Tuchmanufaktur. Französische Vier und zwanzig Sousstück, fiche Vier und zwanzig Sousstück,

Französische Ville, f. Ville.

Französische Waage, f. Schrotwaage. Jac. Franzosische Wolle: Diese ist zwar gut, aber doch nicht so schön, daß die ganz seinen Tücher allein daraus verfertigt werden könnten, wozu man eine Menge spani nischer und englischer Wolle braucht. Die beste überhaupt falle in Roussillon; diefer folgt zunächst die in Languedoe und Berry, und dann die aus Vologne und Cetantin. Die von Roussillon kommt der Segovischen sehr nahe, und die beste von Balogne der englischen. Bourgogne, Isle de France, Dauphine, auch die Picardie haben Gegen den, die eine schöne Wolle geben. Die wollreichsten Provinzen find Languedoc, Berry, die Normandie und Bourgogne. Im Ganzen genommen geben Champagne und die Picardie wenige und schlechte Wolle. Allein Frankreich führt nicht nur keine Wolle aus, sondern erhält jährlich noch eine Menge aus Italien, Spanien,. England, selbst aus Deutschland von verschiedenen Gegent den und aus Pohlen.

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Französische Zeichnung der Nelken. (Blumist.) Bey dieser Zeichnung ist die Mitte des Blattes ganz leer und die Pyramide fehlt gänzlich. Der Rand des Blate tes ist dagegen mit vielen theils ganz kurzen, theils etras: längern Linien eingefaßt; mehrentheils folgen zwey kurze 、 und darauf eine längere Linie abwechselnd auf einander. Diese kurze Linien würden, wenn man fie verlängerte, nicht, wie bey der holländischen und römischen Zeichnung, im Blattstiel, sondern in der Mitte des Blattes zusam. men laufen. Diese Mitte ist, wie schun gedacht, ganz leer, doch stehen an jeder Seite zwey abgesonderte nach der Länge des Blattes herunter laufende Linien. Diese Linien aber sind nicht gerade, wie bey der römischen Zeich pung, sondern an ihrem obern Ende bogenförmig ge frümmt. Ueberdem find diese Linien weit breiter, und sehen, besonders am obern Theile, mehr Streifen, als Lis nien ähnlich.

Eine recht regelmäßige französische Pikotte gehört unter die schönsten Blumen, nur haben wir wenige dergleichen. Die mehresten fallen in ganz entgegengesetzte Fehler. Ente

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weder ihre Zeichnung ist zu voll, ihre Linien zu grob und manchmal ganz in einander geflossen, so daß man bey einigen sehr wenig von der Grundfarbe fieht, oder sie has ben im Gegentheil zu wenig Zeichnung, die nur in abges brochenen Strichen und Punkten besteht. Beyde sind in guten Sammlungen nicht zu dulden; doch ist der lehte Fehler ungleich seltener als der erste. Die französische Zeichnung ist zwar neuer als die holländische, jedoch ver muthlich alter, als die römische. Daß die französischen Pikotten noch in so wenig Nelkenverzeichnissen aufgeführt. find, kommt daher, weil die mehresten Blumisten sie mit den römischen verwechseln, von denen sie doch himmelweit verschieden sind. Uebrigens ist diese Zeichnung nicht sel. ten, und man erhält jährlich davon viele neue Sorten aus Saamen: daher man auch die mehresten Blätterkarten näit französischen Pikotten angefüllt findet, nur leider sind bio meisten fehlerhaft, und eine recht vollkommen franzos 'fische Pikotte bleibt bey der großen Menge immer noch Jelten.

Französische Zwölf. Sousstück, siehe Zwölf. Sous.

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Franzosenholz, Von dieser Holzart kommt im Handel zweyerley vor, nämlich das eigentliche Guajac und das Heiligenholz, f. beyde. Man nennt es auch Blätter holz, Indianisches Holz. Seine spezifische Schwere ist nach Bresson 1,2289.

Franzosenkrankheit. (Fleischer.) Mit diesem Namen belegt man mit Unwiffenheit denjenigen Zustand eines ges schlachteten Viehes, wenn auf dem Rippenfelle, den Lun genflügeln, den beyden Seiten des Zwergfelles, welches die Fleischer das Kronenfleisch zu nennen pflegen, der Les ber, der Nieren, dem Darmfelle, und im Getrofe einige Erhabenheiten, und Blasen verwalten, welche bald die Größe und Figur einer Linse, Erbse oder Bohne haben, Bald traubenförmig gestalter find, bald einen (je zuweilen mehrere Abtheilungen habenden) Sact vorstellen; bald sich verbreiten, bald an einem Stiele hängen, auch wohl an dere Figuren annehmen, und theils eine wasserichte Feuch. tigkeit, theils etwas Gallertartiges, theils kleine Körner, role Senffaamen oder Hirse enthalten und von verschiede ner Farbe find. Alle diese Erhabenheiten liegen lediglich auf der Oberfläche der Theile, an welchen man sie bes merkt, sie sind mit einem feinen häutigen Wesen umgeben, und lassen sich aller Orten mit leichter Mühe, besonders in der Höhle der Brust mit dem Rippenfelle, von den dar, unter liegenden fleischigen Theilen abschälen, welche sodann, wie das übrige gesunde Fleisch, eine natürliche Farbe, und die gehörige Festigkeit haben.

Franzwein, f. Französischer Wein.

Fraueneis, Marienglas. Lapis fpecularis, Vitrum Ruthenicum, Glacies Mariae, Stirium pellucidum, Gipfum fpathofum, Diaphanum. (Kalterde mit Bitriolsäure.) Dieses Fossil kommt von hellgraulich, und gelblichweißer Farbe vor. Letztere verläuft sich bis. Letztere verläuft sich bis. weilen bis ins blaßgeibe. Man findet es am gewöhnlich

ften betd, oft aber auch in sechsseitige Säulen kryftalliftet, die an den Enden zugeschärft sind. die an den Enden zugeschärft sind. Die Zuschårfungen find zuweilen so scharf aufgefeßt, daß die Krystallen das her ein rhomboidalisches Ansehn erhalten. Bey den Krys ftalien sind die einander gegen über stehenden zwey unb zwey Seiten, welche die beyden schärfern Seitenkanten ausmachen, in die Länge gestreift, die übrigen glatt. Est ist inwendig stark glänzend, an einigen Orten auch nur glänzend, überhaupt aber von gemeinem sich ein wenige dem metallischen nåhernden Glanze, bald gerad, baldo krummblättrig, entweder ohne oder von sehr großtörni gen abgesonderten Stücken, und springt in rhomboidalische Bruchstücke, an welchen nur zwey gegen über stehende Fläs chen, spiegelnd und stark glänzend, die vier übrigen aber gleichsam gestreift und glänzend sind. Es ist durchsichtig, sehr weich, etwas milde, in dünnen Scheiben etwas ges mein biegsam, klingt in dünnen Tafeln ein wenig, fühlts sich einigermaaßen kalt an, und ist nicht sonderlich schwer. Des Fraueneises bedient man sich zu den feinsten Gipsab drücken. Es wird ferner zu den Pastelfarben genommen, und macht eigentlich den Körper der Pastelfarbenstiste aus. Gebrannt und zerstoßen dient es zum Silberpußen. wo es in großer Menge bricht, als zu Ilmenau, da wird auch Kalk zum Mauern daraus gebrannt.

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Frauenglas, Mica membranacea Linn. s. Russisches »

Glas.

Frauenkleid. (Schneider.) Ein Kleid für das weiben liche Geschlecht, und bestehet in einer langen Oberkleis dung, welche nach der Beschaffenheit der Gestalt und Mo de besondere Namen bekömmt, z. B. Andriene, Angloife, Caraco, Chame louque, Circaffiene, Haus. Eleid oder Defhabillé, Jüste, Leibkleid, Leuite, Pierrot, Polonoife, Redingote, Robe, Rondeau, Schleppkleid, Schnürkleid.

Frauenbemd. (Natherin.) Zu diesem werden s Eb len mehr oder weniger erfordert. Der Rumpf hat 4Ellen, drey Viertelellen gehen auf die Aermel. Ein Paar Prisenärmel erfordert mehr als die gesammte fünf Viertel Breite, indem diese Breite nur anderthalb Aermel giebt, obgleich die gedachte, gewöhnliche Breite ein Paar offue

ermel hergiebt. Zwey Drittel von der Breite rechnet man auf den Frauensrumpf. Der dritte übrige Theil wird längst aus, für so viel Hemden, als man bestimmt, nach dem heraus gezogenen Faden durchgeschnitten, um die Geren, welche die untere Spaltung eines Hemdes cr weitern helfen, heraus zu schneiden.

Frauensschuh zu machen. (Schuster.) Der Schu ster schneidet das Oberleder nebst den Quartigen, nach: dem papiernen Muster, auf dem Zuschneidebret zu, bes schneidet den Absatz, damit er die gehörige Gestalt bes tomme. Alsdann nimmt er ein Stück Leder, welches das Absahfutter werden soll, umgiebt mit demselben den hölzernen Absatz, außer derjenigen Seite, welche eigent lich den Gelenkwinkel mit ausmacht; was zu weit hervor stehet, schneidet er ab, daraus entstehet ein dreyeckigt Stück Leder, dessen oberer Theil rund und das Futter für den. Eeee 3

geschnit

geschnittenen Absah ist. Oben auf den Ort des hölzernen Absages, welchen man die Platte nennet, leget er denje nigen Theil der Brandsohle, woraus der Absatz gemacht wird, befestiget sie mit einer Zwecke mitten auf derselben, und beschneidet sie auf eben die Weise rund, als es die Form des Absatzes erfordert, damit sie bis zum Gelenk winkel genau eben die Gestalt habe... Bringet darauf dies fen also beschnittenen Absah, der Sohle unter den Leisten an seinen gehörigen Ort. Auf denselben befestiget er die ganze Sohle mit vier Zwecken; vorne an der Spiße des Leistens aber wird inwendig eine Kappe aufgelegt. Nach dem dieses geschehen, so legt er das Oberleder auf den Lei sben, und befestiget es und leimet zwey Ueberstämme, an jeglicher Seite einen, schårfet sie aber vorhero an der obern Seite ab. Näher die Quartire zusammen, und leget die fes dergestalt auf den Leisten, daß die Nath genau hinten an den Absah passet, ziehet die Quartire an den Seiten herunter, und heftet sie unten fest; die Enden des Umfans ges befestiget er oben mit einem Stifte; am Ende des Fußes aber macht er auf eben die Weise eine Verbindung, wie bey den Mannsschuhen. Hierauf nahet er die weißen Rahmen dergestalt an, daß er sie vorher um den dritten Theil einschlägt, und die Nath durch dieses Leder nähet, fasset aber nicht so tief, als bey den Mannsschuhen. Als dann nimmt er das Absahfutter wieder vor, welches bis. her blos aus dem Groben geschnitten war, feuchtet es ein wenig an, damit es biegsam werde, hålt es abermals um den hölzernen Abfah und legt es wirklich herum. An den Enden, welche in den Winkel des Gelenks reichen, macht · er zwey und hinten einen Einschnitt, gerade gegen die Mitte des untern Theils des Absaßes über; jedoch diesen Lestern nicht so tief. Diese Einschnitte werden zu dem Ende gemacht, damit man an die Enden sowohl anfassen moge, wenir der Absatz an seinen Ort gebracht werden foll, als auch damit dieses desto bequemer geschehen möge. Nun náhet er das Abfasfutter umgekehrt an die Brands sohle und Quartire, die Nath aber fängt er da an, wo kein Rahinen ist, nåhet so lange mit der Bestechnath bis an den Winkel des Abfahes, wo er mit der gewöhnlichen Art zu nähen aufhöret, und sodann die Nath auf englische Art macht, so lange er an der Ründung des Absaßes ar beitet. Diese Nath wird allhier zu dem Ende gemacht, daß, wenn der hölzerne Absatz an dem gehörigen Orte ist, das nachher umgekehrte und darüber gezogne Absatzfutter fich genau an den Absah schließe, ohne einige Falten auf dem Holze zu zeigen. Nun wendet er um, nimmt den Hölzernen Absatz, bestreicht ihn, das Gelenk ausgenom men, mit Pappe, und steckt ihn mit Gewalt in das Ab fahfutter hinein. Wenn er nun an seinem Orte ist, so swicket er den Absah auf und zwicket die Seiten des Fut ters mit der Zwickzange gehörig an, damit es allenthalben recht anschließe. Zulest schneider er alles dasjeni ge Leder, was annoch an den Seiten des Absatzes sowohl als an den Ecken hervorstehet, hinweg; fähret mit dem Glatthole darüber her, um den Absatz zu poliren. Wenn Aus der Absatz gehörig befestiget ist, so ungiebt er densel

ben mit einem Streifen Leder, welches er unter jedem Quartice mit einer eisernen Zwecke befestiget. Dieser Zaum oder dieses Band, unter welches er ein reines Papier gelegt hat, dienet dazu, den Absah so lange fest zu halten, bis der Leim recht getrocknet ist. Nun legt er dia, zweyte oder äußere Sohle auf, und verfährt hierbey wie. bey den Mannsschuhen. Ist der Leim auf dem Absaße, genugsam getrocknet, so wird das Band øder Zaum: wies der abgemacht. Nun ist weiter nichts mehr nöthig, als: nur noch die weiße Nath zu machen, welche da, wo sich der Absah endiget, an und ganz um den Schuh herum: gehet, anfänglich den Raud und die äußere Sohle fasset, nachher den Umfang dieser Sohle, nebst dem Absaßfutter, die Länge des Winkelgelenks und eben diese, Theile, wenn sie an der andern Seite wieder heraufgehet, endlich sich da endiget, wo sie angefangen hat, und umfasset den: Rand der Quartire, Schnallenriemen und Ende des Obers leders mit Band.

Fredel, (Jåger) s. Frettgen. Jac.

Fredersdorfer Leinen, sind weiße sieben Viertel breite Leinwanden, in Weben oder Stücken von siebenzig bis zwey und siebenzig Ellen, die in dem Laufißschen Dor fe gleiches Namens, an der schlesischen Gränze, gewebt, und nach Holland, Hamburg ic. ausgeführt werden.

Fregatte, ist ein Kriegsschiff, welches nicht schwer von Holz ist, um desto geschwindern Lauf zu haben. Es hat gemeiniglich nur zwey Verdecke oder Böden, führt bis funfzig Kanonen, und ist zum Kreuzen, Kundschaft und Nachrichten einzuholen, sehr bequem, daher unterscheidet man sie in leichte Fregatten (Fregatte legere). Diese hat nur ein Verdeck, und hält 16 bis 25 Kanonen; sie ist zum Kreuzen oder Seegeln sehr bequem. Kund, schaftsfregatte, (Fregatte d'avis) ist ein kleines Schiff, das dazu dienet, Pakets zu verfertigen, Befehle einer Schiffsarmee auszurichten, und auf dem Meer auszu kundschaften. Die Fregatten, so 32 bis 46 Kanonen füh ren, haben zwey Verdecke, zwo Stückbatterien, eine Schanze von einem Balken vorne an der großen Spille und ein Vorderkastell. Diejenigen, so 30 bis 32 Kanonen fühe ren, haben zwey Verdecke, eine Stückbatterie auf dem zweyten Verdeck, eine Schanze bis zu der großen Spille, und ein Vorderkastell. Die von 22 bis 24 Kanonen has ben nur ein Verdeck, eine Schanze und ein Vorders kastell.

Fremde Gefellen, (Handwerker ) heißen alle diejeni gen, welche an einem Orte in Arbeit stehen, an welchem sie nicht die Lehrjahre gestanden haben.

Redensart, und werden die auswärtigen Gewerke darunFremder Mann, ist eine altdeutsche bergmännische ter verstanden.

Frenkmermeri, f. Tschemberts.

Frequentato (Musiker) heißt mit ordentlicher recht mägiger Stimme, so wie man insgemein zu fingen pflegt, nicht zu stark und nicht zu leise. Stefco,

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Frescomalerey, Ihre Erfindung wird dem Pau. fias aus Sicyon zugeschrieben, der bey seinem Vater Brie tes und bey dem Pamphilus lernte. »

Freffer, (Gartnereh, Forstwesen) ist eine Krankheit ader Bäume, gleich dem Krebs. Freßtrog, s. Trog. Jac. Frettratze, f. Iltis. Jac. Freudig, (Bergw.) f. Rege. Jac. Freundliche Gebirge, (Bergmann) siehe Höfliche.

Freundschaftliche Pole des Magnets, siehe Pole.

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Freveleisen, f. Grelleisen. Jac.

Frevelholz und Waldfrevel, (Forstwesen) sind die fchädlichen Unternehmungen im Walde gegen die Forst ordnung; daher ein Waldfrevler.

Freybeuter, Schifffahrt) heißt ein Seeräuber, der bald unter diesen, bald unter jenen Flaggen erscheint, und ohne Unterschied alles, dem er gewachsen ist, es gehöre,

wem es wolle, wegnimmt.

Freyburger Guth, (Krystallhåndler) s. Regelmås

Biger Bergkrystall...

Freybusch, (Jäger) ist ein öffentlicher Forst oder Wald, da jedermann als in seinem Eigenthume jagen

darf.

Freycompagnie (Soldat) f. Freybataillon, Jac.
Freyebürsch, (Jäger) s. Freybusch.

Freye Hemmung, f. Hemmung der Uhren. Freye Misibeere, f. Mistbeete. Jac.. Freyer Part, freyer Theil, heißt ein Theil, wel chen man bisweilen in einer Societät oder Handelsgesells schaft von allen Kosten, Schäden oder Beyträgen, für einen geschickten oder in gutem Credit stehenden Gesellschafs ter oder Compagnon, frey behält, oder den man auch wohl für einen Beschußer bestimmt, welcher der Compagnie oder Gesellschaft wichtige Dienste geleistet hat, oder noch leisten kann.

Freye Schicht, ist eben wie der Freykur, welche von den andern Gewerken frey verbauet wird.

Freyer 1 Accord, (Musikus) heißt ein Accord der bloßen Stimmung nach, den náinlich die rechte Hand, ohne Zuthun der linken, auf einigen befaiteten Instru

menten machen kann.

Freyes Abnehmen, (Strumpfw.) f. Englischer Zwi tel. Jac.

Sreyfeld, (Bergbau) ist dasjenige, was noch nicht gemuthet und bestätiget ist wenn es aber ordentlich ge mitthet, bestätiget, und alles wohl in Acht genommen worden, was dazu gehört, so ist es nicht mehr frey, kann aber auf gewille Fälle wieder fren werden; doch daß dabey Fein Jerthum vorgeht, . E. es tonne eine Zeche ordent lich gemuther, bestätiget und ins Bergbuch eingetragen feyn, es wäre aber vergessen worden, solche ins Gegens buch einzuantworten, so kann man das Feld nicht frey er

kennen.

Freygåßte, (Schufter) f. Amtsschuster.

Freymachen, (Bergwerk) alle Schürfe und verrigt Feld am Tage, alte Brüche und behauene Gänge, wel che nicht-in bauhafter Vierung gelegen, können frey gemacht werden, daß der Geschworne auf Ansuchen des Frey machers drey anfahrende Schichten vor Ort fahren, und so er keine Arbeit auf dem Gestein, oder so es ein Stolin, der kein verstuft Ort hat, weder daselbst noch am Mundloch oder Wasserseige, so die wandelbar nachgemachten Merkmal spüret, dem Bergmeister bey seinen Pflichten berichten soll.

in ein besonderes Buch eingetragen werden, weil das Freye machen erwiesen werden muß.

Freymaciensrichter ist der geordnete Bergmeister, welcher daher an eines Geschwornen Statt zum Freymas chen nicht fahren soll.

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eine Zeche zweymal frey gemacht, bestätigt und der An Sreymachen, wenn solches zweymal geschicht, daß schlag und Zubußbrief vier Wochen gestanden, es hätte aber der Aufnehmer bey dem ersten Freymachen die alten suchten, nach dem andern Freymachen, ihre Theile, solchen Gewerke im Gegenbuch nicht austhun lassen, und diese setzten Zeit ihre Zubuße nicht erlegen, keinesweges zu zus Falls find die, so fern sie aufs erste Freymachen zur ge lassen; unangesehen die Gewerkschaft noch im Gegenbuche.

Freymachen, wenn solches dreymal geschieht, werden die Gewerke gar nicht admittitt.

Sreymacher wird derjenige Arbeitet oder Bergmann genannt, welcher eine Zeche, auf welcher wöchentlich zum wenigsten drey anfahrende Schichten nicht ist gearbeitet worden, durch den Geschwornen frey fahren läßt, und wenn er dieselbe wirklich belegt, so bleibt ihm alles Gezähe, an Kübel, Karn, Seilen, Zober, Fäusteln, Keithauen, Kraken und gewonnenen Vorråthen in der Grube; was aber über die Hengebank gebracht, ist den Gewerken noch zuständig. Ausgebauete Poch oder Zwitter Mühlen, Schuh und Teichdämme, Necker, Wiesen, Holz, Koh. len und dergl. werden nicht mit frey gemacht, sondern bleiben den alten Gewerken, und hat sich der Freymacher, wofern er solche nicht wohl entrathen kann, mit jenen deswegen zu vergleichen. Ehe nun der Freymacher dem Bestätigen Folge gethan, soll ihm der Bergmeister keinen Zubußbrief zum Anschlagen geben; indem es mit der Muthund Bestätigung, wie auf neuen Gängen, gehalten wer

den soll.

Freymachen bey den Zwitterzechen. Hier muß man nicht nur auf die Grube sehen, ob die Arbeit gefchiehet, sondern auch, ob von der Zeche Zwitter aufbereitet, oder geschmolzen worden, sich zu erkundigen, und so der eins in der Handarbeit befunden, sind sie nicht frey zu er kennen. Ingleichen aufgebauete Poch oder Zwittermüh len, Schuß oder Teichdämme, Hecker, Wiesen, Holz, Kohlen und dergl. werden nicht frey gemacht, sondern bleiben den alten Gewerken, und hat sich der Freymacher, wofern er solche nicht wohl entrathen kann, mit jenen des wegen zu vergleichen; hingegen unverlegte Theile, samme

denen

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denen, die zuvor im Retardat stehen, gebühren dem Frey. macher.

Freymachung hat nicht statt, pendente lite, und wenn wegen einer Zeche Streit vorhanden ist. Freymachungsgebühren, von einer Fundgrube, Maasen oder Stolln, drey anfahrende Schichten frey zu machen, gehört dem Geschwornen 7 gr.

Freymeisterschaft. Nachdem die Handwerker und Innungen gewisse Artikel unter sich errichtet, so wurde, einigen aus ihren Mitteln die Freymeisterschaft aufgetra gen, welche Freymeister genannt wurden, durch deren Vermittlung die andern Meister und Gesellen sowohl zum Respect und Gehorsam gegen die Obrigkeit, als auch zur fleißigen Beobachtung ihrer Handwerksangelegenheiten, angehalten wurden. Desgleichen heißt die Freymeister. schaft: die Freyheit außer der Zunft zu arbeiten, f. Jac. Freyregiment, (Soldatenstand) siehe Frepbataillon.

Jac.

Freyschuster, f. Amtsschuster.

Freytags Manier zu befestigen, f. Vestung. Jac. Sreytreppe, Perron, welche von den Hauptthüren eines Gebäudes, ingleichen ver den Terrassen und Alta nen außen in freyer Luft unverschlossen und unbedeckt an gelegt werden, Die beste Materie zu dergleichen. Treppen find gute, dichte und zarte Sandsteine, welche bey nie brigen Treppen auf volle Gründe, bey hohen aber auf wohlgegründete Gewölber müssen gelegt, mit Falzen flet Big in einander gefeßt, und mit Bley oder guten Stein kütt gefügt, und wohl verwahrt werden, daß nirgends Masser darauf könne stehen bleiben. Solche Treppen sol len wenigstens 4 bis's Fuß tiefen Grund haben, wenn sich nicht bald oben ein sonderlich guter Boden ereignet. Damit auch durch das Fahren der Wagen oder Carossen dergleichen Treppen kein Schaden zugefügt werde, ist nothis, dieselbe mit eingesetzten alten eisernen Stücken und Mérjern, oder mit guten harten Marksteinen zu verwah ren, daß kein Wagen daran kommen könne. Die Form dieser Treppen ist ein viereckigter oder halbrunder Nühes vlak, um welchen die Stufen auf drey Seiten oder nach ben halben Zirkel herum gehen. Einige bestehen aus ei ner einfachen breiten Treppe, die zwischen zwey Mauern gerade an die Thüre hinauf gehet, allwo man vorne an bem Eingange der Treppe insgemein 2 Statüen zu sehen pflegt. Einige sind dergestalt angelegt, daß von beyden Seiten der Thüre gerade Treppen hinauf gehen, und an einem Ruheplak zusammen stoßen, der mitten vor dem Thurm liegt, Dieses sind die gemeinsten Arten der Frey treppen, aus deren Composition verschiedene andere Arten berselben erwachsen. 3. E, in einigen Gebäuden ist die Außere Treppe so gemacht worden, daß die untere Hälfte von auswärts gebogenen, die obere aber aus einwärts ge. bogenen Stufen besteht, wodurch in der Mitte ein runder Ruheplay entspringt, welches ein gutes Ansehn giebt. Man pflegt ferner dergleichen Treppen so anzulegen, daß man in der Mitte gegen das Haus beyderseits antritt, und von da au rechts und links auf einen Ruheplaß hins

auf Feigt. Von diesem Ruheplase geht man ferner bep
derseits gegen einander zu dem Ruheplatz hinauf, der mit
ten ver der Thure liegt. Es ist auch eine Art von Frey-
treppen, die wie Hufeisen aussehen, und daher im Frane
zösischen Elcaliers en fer à cheval genennet werden, da
man beyderseits in der Mitte antritt, hernach in halben
runden Treppen hinauf steigt, und oben wiederum auf eis
nem Ruheplate in der Mitte zusammen kömmt. Man
pflegt dergleichen Freytreppen mit Bildhauerarbeit und
Statuen auszuzieren, zu deren Erfindung der Endzweck,
worzu das Gebäude angelegt wird, und welcher sich dessen
bedient, Anlaß geben. Sie soll von rechtswegen nicht un
ter 6 Fuß breit seyn. Eine Staffel nicht unter s und
nicht über 6 Zoll hoch, auch nicht gern unter 14 und über
18 Zoll Breite haben. Die Staffeln müssen ein wenig,
jedoch nur etwa Zoll, Hang haben.
Freywaffer, Fischer) f. Hägewasser.
Fricandelle, f. Fritedelle.

Friction, Reiben, Reibung. (Mechanik.) Reis
ben heißt eigentlich rauche Flächen mit Zusammendrückung
an einander hin bewegen. Hierbey greifen die Erhaben
heiten der einen in die Vertiefungen der andern ein, und
veranlassen dadurch einen Widerstand, der die Bewegung
ganz oder zum Theil aufhält. Dieser Widerstand bes
kommt nun auch den Namen des Reibens oder der Frie
ction. Er veranlasser bey dem Gange der Maschinen,
wobey sich unvermeidlich Theile an einander reiben müssen,
beträchtliche Ausnahmen, von den gewöhnlichen theoretis
schen Berechnungen, und muß daher in der Mechanik als
ein Hinderniß der Bewegung betrachtet werden. Wenn
z. B. an einer Radwinde 300 Pfund Last mit 25 Pfund
Kraft im Gleichgewichte stehen, so sollte die geringste Ver
stärkung der Kraft um wenige Quentchen schon die Last
bewegen. Aber das Reiben der Zapfen in ihren Lagern
kann so stark seyn, daß vielleicht noch 10 Pfund Kraft ers
fordert werden, um die verlangte Bewegung hervor zu
bringen. Wenn ein schwerer Körper auf einer wagrechten
Fläche ruht, so trägt diese sein ganzes Gewicht, und die
geringste Kraft sollte nun vermögend seyn, thn fortzuzies
hen oder fort zu stoßen. Aber das Reiben des Körpers
an der Fläche macht zum Fortbringen desselben noch eine
beträchtliche Kraft nöthig, auf deren Untersuchung die gan
ze Theorie des Reibens beruhr. So haben die Pferde
auf wagrechten Boden nicht die Last des Wagens zu über
winden, sie verwenden ihre Kraft blos gegen das Reiben -
der Theile des Fuhrwerks. Wenn ein hölzernes oder me
tallenes Parallelepipedum auf einer ebenen wagrechten Tas
fel ruht, so kann man an der Vorderfläche desselben eines
Faden befestigen, über eine Rolle ziehen, und mit Ges
wichten beschweren. Kleine Gewichte werden den Körper
noch nicht bewegen; legt man aber nach und nach mehr
hinzu, so wird endlich Bewegung erfolgen, und man wird
dadurch die Kraft, welche das Reiben überwindet, d. į
die Größe des Reibens selbst, bestimmen, oder doch in sehs
enge Grenzen einschließen können. Wäre es möglich, den
Raum, durch den das Gewicht in einer gegebenen Zeit

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