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Forellenhalter. Diesen muß man so anlegen, daß das Wasser oben hinein, und unten wieder heraus laufe. Denn stillstehende Wasser schaden ihnen mehr, als ihnen der Mooß und fandigte Grund hilft. Auch ist ihnen die des Sommers gar schädlich, darum pflanzet man gerne Bäume dabey, davon sie Schatten haben. Einige richten solche Halter an, die sie in drey Theile theilen: in einen Theil sehen sie die gar großen Fohren, in den ans dern die mittelmäßigen, und in den dritten die kleinen. Sorillos crudos, eine Art ungebleichter, schlesischer Platilles, die sechs Viertel breit und sechszig Ellen lang And. Sie werden häufig nach Spanien ausgeführt. Sorke, (Torftechen) ist ein eiserner Rechen, der drey Zinken hat, und zum Wegziehen des Mooses und der Heide dient.

Hülfe zweyer Schlüffelblätter und eines Nageltiegels ver schlossen. Vermittelst dieser Ringbånder schließen, die bey. den Theile so zusammen, als wenn die Form aus dem Ganzen gemacht worden wäre. Die innere Flache der Form giebt die äußere der Röhre, aber, da selche hohl feyn mussen, wird in die Form ein Kern gesetzt, den die Bley. arbeiter den Rundkolben irengen.

Form der Streckwerksbleyfabrik. Sie ist 4 Fuß hält eine Sandlage von ohngefähr 6 Zoll Dicke, und ist breit und 6 Fuß lang, in Gestalt einer Tafel, und ents mit Rändern umgeben, die dick sind, und an dem einen gießet, desto bequemer herausziehen zu können. Sie hat Ende fich öffnen lassen, um die Tafeln, die man darauf ihre Lage gleich vor dem Ofen, und steher auf mehrern Sockeln. (Jager.) Sie werden an einigen Orten: dung. Die Zubereitung derselben geschiehet also: Man Füßen von Zimmerwerk, von einer äußerst festen Verbin Stiefel, Stiftel oder Stellffangen genannt; sie müss fängt an die Sandlage, die in der Form ist, zu begießen, fen einen ganzen oder halben Fuß langer als ein Tuch und unten zugespitzt feyn.

Forlane. (Musik.) Ein gemeiner Bauerutanz, der in Venedig unter dem gemeinen Volke gebräuchlich ist. Die Musit dazu ist 9 Taft mit sehr munte.er Bewe gung.

Forle, Folle, Salle, Fulle, eine kupferne Münze, die in Aegypten geschlagen wird, und darin gangbar ist; man nennt sie auch Mangours, imgleichen Bulbe oder Bulba. Diese Geldforte ist so breit, als ein französis Jcher Double, aber ein wenig dicker; sie gilt ungefähr eis nen Liard, oder drey Deniers. Acht Forles machen einen Meidni; es giebt auch halbe Forles,

Form bleyerne Rohren zu gießen. (Bleyarbeiter.) Diese Art Form zu machen ist eine Arbeit der Gelbgießer. Sie ist eine hohle an beyden Enden offne Walze, diese trägt auf der runden Fläche einen Trichter, nahe an ei nem ihrer Enden, welcher das Gießloch genannt wird, und noch befinden sich auf ihrer äußern Fläche zwey und aven kleine Zapfen, derer Gebrauch aus nachfolgenden erhellen wird. Desgleichen befinden sich in gerader Linie mit dem Gießloch einige Windischer. Die Form selbst ist aus zwen Stücken zusammen geseht, so daß jedes eine halbe Rohre is; man nennt diese Seitenstücke; werden felbige nun fest mit einander verbunden, so bilden solche bie Form selbst. Natürlich müssen die beyden offnen En den der Form verschlossen werden können, denn sonst wür de das durch das Gießloch hinein geschüttete Metall einen Ausweg finden. Deshalb wird dasjenige Ende, welches dem Gießloch am nächsten, mit der Raumschranke vers schlossen. Das andere Ende der "Form wird in einen der Raumschranke gleichen Stöpsel verschlossen, an welchem aber die äußere Kupferplatte nicht rund, sondern mit ei nem Dehr versehen, und der kleine Cylinder, welcher in die Form passer, ist schief abgeschnitten, wie ein Feder schnabel. Die beyden Seitenstücke der Form, um die ganze zu bilden, werden mit ringförmigen Halsbändern, in welchen sich zwey Löcher befinden, durch welche diejenis gen Zapfen, derer wir oben gedacht haben, gehen, durch

mit einer Gießkanne, wie gewöhnlich nachher durchspai Schaufel und Harke, und dieses alles geschiehet in der det man sie, und reiniget sie von Kiessteinen mit einer Manufactur, wie bey den Bleyarbeitern; es ist kein Uus terschied, als in den Handwerkszengen, deren sie sich bei Sandlage glatt zu machen, eben so als die Glattplatte, dienen, denn das Streichlineal, welches dazu dient, die sind verschieden. Es müssen nothwendig zween Arbeiter seyn, um die vier Griffe ihrer Streichlinial zu ergreis fen, anstatt, daß nur ein Arbeiter nöthig ist, um das Streichlinial der Bleyarbeiter zu führen. Weil die Tasfeln, die man gezogen zu werden bestimmt, zu dick find, find, als daß die Arbeiter selbige aus der Form herauss um aufgerolit zu werden, und weil sie überdem zu schwer ziehen könnten; so muß man Acht haben, an dem vom Ofen entfernten Ende der Tafeln ein Dehr zu machen, um sie mit einem Haken ergreifen, und vermittelft des Krahns, davon wir in der Folge reden werden, wegheben zu köns nen. Man muß also nicht vergessen, auf der dem Ofeit entgegen gefehten Seite eine Ründung im Sande zu mas chen, in deren Mittelpunkt man einen eisernen etwas ke gelförmigen Nagel stecken wird, welches die Form des Dehrs abgiebt, den jede Tafel haben muß, um bequemlich von ihrer Form weggehoben zu werden.

die oben an dem Horne entstehet. Sie windet sich um die
Forme. (Roßhändler.) Eine Härte oder Schwiele,
die oben an dem Horne entstehet.
ganze Krone, und macht das Pferd oft lahm.

Formen der Bildhauer, f. Form zur Bildung No. 1.

Jac.

Form der Buchdrucker, siehe Form der Künstler

No. 1.

Form der Goldschläger, s. Form der Künstler No. 2,

Jac.

Formen, (Hüttenwerk) f. Form der Künstler No. 3.

Jac.

Formen der Knaufmacher, f. Form No. 4. Jac. Formen der Papiermacher, f. Form zur Bildung No.5. Jac.

Formen

1

Formen der Pfefferküchler, siche Form zur Bil bung No. 4. Jac.

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Formen der Rothgießer, f. Form No. 2. Jac. Formen der Schriftgießer, f. Instrument. Jac. Formen der Töpfer, f. Form zur Bildung No. 3. Formen der Siegelstreicher, f. Form zur Bildung No. 2. Jac.

Formen der Jinngießer, f. Form No. 3. Jac. Sormen zum Steingut, f. Englisches Steingut. Formbrett, (Stückgießer) f. Modelbrett. Jac. Formdeckel, (Papiermacher) 1. Deckel der Form. Form enger zusammen zu sieben. (Bleyarbeiter.) Will man weniger breite Tafeln gießen, als die Form breit ist, so muß man sich dessen, was man den Schwamm nennt, bedienen; dieses ist ein Brett, das leicht zu tra gent, es hat die Höhe der Seiten dieser Form, und ist de ren ganzen innern Länge gleich; man läßt es in den and herein gehen, vermittelst eines Grabens, den man darin macht, und den man, wenn das Brett hinein ist, rund Herum wieder ausfüllt, um es zu befestigen, Um es aber noch fester zu machen, pflegt man zwischen diefem sogenann 'ten Schwamme und den Seiten der Form Stücken Holz zu Elemmen; dadurch wird man zu Stande kommen, die Seiten der Form so nahe zusammen zu bringen, als man will, und wird Tafeln von jeder Breite machen

önnen,

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Form zu zubereiten, (Bleyarbeit) Die Zuberei tung erfordert vier verschiedene Arbeiten 1) muß man ihren Sand begießen'; 2) ihn umspaden; 3) ihn mit dem Streichlinial überdrücken; 4) endlich ihn glätten. Um den Sand zu begießen, muß man anfangen die Tafel, welche die Form bedeckt, abzuheben; dann nimmt man bie Gießkanie, die mant Wasser anfüllet, nachdem man deren Mündung mit den Daumen verstopft; so trägt man sie über die Form hin, man zieht den Finger weg, der das Wasser zurück hält, und läßt es auf den Sand Hinfließen, dessen ganze Oberfläche man mit genugsamer Menge Wassers begießt, damit das Wasser durch di gan ze Tiefe der Sandlage durchdringen und dieselbige durch. feuchten könne; nachdem muß man selbige durchspaden. Formireisen. (Buchbinder.) Dieses bestehet aus eis nem platten eisernen Liniale, auf deffen einem Ende her ab, auf der flachen Seite noch ein schmaleres dergleichen eisernes Linial, so daß es auf derselben in einen rechten Winkel in die Höhe stehet, aufgelöthet worden.

dieses Eisen durch seine Dicke vor dem Schnitte liegt, fø breit wird der überstehende Rand der Pappe. An dieses Eisen nun wird das Messer, das man auch wohl, damit es desto besser durchgehe, über ein Stück Seife etwas abStreift, dicht angeleget, und an ihn als einen Wegweiser herunter geschnitten. Man drückt aber beym Schneiden fest auf das Buch, auf daß man damit daß Formeisen festhalte. Auf das Messer aber drückt man nicht übermäßig stark, damit die Pappe nach gerade durchschnitten werde. Sind die Bücher groß und der Rand muß also breit her vorstehen, so würde eine Dicke jener Eisen nicht hinrel chen; deswegen seht man ihrer zwey über einander, un verdoppelt dadurch die Dicke. Dieferhalb pflegt twan auch zu dem vordern Schnitte, welcher mehr hervor stehen. muß, ein eigenes dickeres zu haben.

Formmacher, (Papiermacher) heißt derjenige Pa piermacher, welcher die Kunst verstehet, die Papierfon men zu machen.

Formnagel, f. Floßofen. Jac.

Formschneiderkunft. Der Ursprung dieser Kunft, die mit der Bildschnißerkunft verwandt ist, oder ihr we nigstens am nächsten kommt, ist unter den Sinefern z suchen, welche schon 1084 Jahre vor Chrifti Geburt ihre Sprachzeichen in Holztafeln einschnitten; Marotelli will auch im Homer eine Spur der Formschneidekunst finden, Proteus schickte nämlich den Bellerophon mit Täfelchen (deren man sich sonst statt der Briefe bediente) an den König Jobates in Lycien, worauf geschrieben stand, das Jobates den Bellerophon umbringen lassen möchte. Hiere bey äußert Marotelli die Vermuthung, daß auf den Tå felchen eingeschnittene Zeichen gewesen wären, die beyde Könige verstanden hätten. Eine sichere Spur der Forme schneidekunst der Alten war das Hypogrammen, d. i. ein dunnes hölzernes oder elfenbeinernes Tafelchen, in wele ches: die Figur der Buchstaben ganz durchschnitten war. Es war für die, welche im Schreiben nicht geübt waren, ein Erleichterungsmittel, denn man legte das Tafelchen auf ein Papier und zeichnete durch die Zwischenräume die Buchstaben darauf ab. Auch weiß man, daß die Alten aus Buchsbaum und Elfenbein Buchstaben schnitten, wo mit sie die Kinder spielen ließen und ihnen die Namen der Buchstaben dabey nannten, damit sie solche kennes lernten. Herrn Basedows Methode ist also nicht neu, er empfahl nur eine andere Maffe zu den Buchstaben, Niebuhr fand in der Gegend, wo sonst die Stadt Albrf Formicen, (Buchbinder) das heißt, wenn die Pappen bis in Egypten stand, irdene Scherben mit eingedruck un ein Buch herum abgeschnitten werden, daß sie nach ten Buchstaben, woraus man schließen will, bas bie Gurbefunden mit einem breitern oder schmalern Rande Egypter hochgeschnittene Formen hatten, womit fie Buche über den Schnitt des Buchs hervorstehen; vorne aber staben eindrückten. Auch die Büchermaler bedienten fich muß dieser Nand etwas breiter feyn, als oben und unten. frühzeitig der hölzernen Formen, worauf die Buchstaberr Dieses Formiren geschiehet mittelst des Formireisens, wel geschnitten waren, die man in den Handschriften vordruck ches den Rand schon so weit stehen läßt, als man ihn te, um sie desto geschwinder mit Farben ausmalen zu kön breit haben will. Es wird nämlich mit der breitern Seinen. Zu Karls des Großen Zeit hatte man schon hochge te, oder dem eigentlichen Liniale unter das Buch gescho sen, daß es inwendig auf der Platte liegt, und die auf gelöthete Breite vor dem Schnitt tritt. So weit also

schnittene hölzerne und metallene Stempel mit Namen, die man mit Dinte oder mit Farbe bestrich, und statt der Unterschrift aufs Papier druckte, und Kaiser Marimilian Doob s

der

der Erfte bedlente fich, um den Verfälschungen der tns terschriften vorzubeugen, dreyer Stempel dazu. Auch geben die theils hohl, theils erhaben geschnittene Holzstem pet, deren man sich bey Prägung der Blechmünzen be diente, die schon zu Justinians Zeit gebräuchlich waren, einen Beweis für das Alter der Formschneidekunst ab. Dieses alles find nur einzelne Spuren der Fermschneis bekunst bey den Alten. Die ersten ordentlichen Form schneider in den neuern Zeiten waren die Kartenmacher, die den Umriß der Kartenfigur in Holzschnitten auf Pa pier abdruckten und dann mit Farben ausfüllten. Ge wöhnlich schreibt man die Erfindung der Formschneidekunst einem Lorenz Janson Koster zu, der um 1430, in Har lem berühmt gewesen seyn soll; allein die Geschichte die ses Mannes ist erstlich so voller Dunkelheiten und Wider sprüche, daß fie nahe an das Fabelhafte gränzt; und zwey. tens will man auch behaupten, daß die Holzschnitte schon 1428. in Schwaben bekannt waren, daher Koster auf teine Weise mit Gewißheit als Erfinder dieser Kunst an genommen werden kann. Die Deutschen waren die er ften, welche Holzformen zu Karten schnitten; gegen das Ende des 14ten Jahrhunderts wurden schon in Nürnberg folche Formen bereitet. Die Namen der ältesten Form schneider sind aber verlohren gegangen; unter denen, die man noch kennt, sind die ältesten: Johann Meidenbach, der um 1445. arbeitete, und für Guttenberg die Holzfor. men zu den Anfangsbuchstaben des Maynzer Psalters von 1457. schnitt; ferner Michael Wohlgemuth, geb. 1434. zu Nürnberg, geft. 1519; Wilhelm Pleydenwurf, der um 1500, arbeitete; Albrecht Dürer, geb. 1470. zu Nürn berg, geft. 1528.

Bu Anfang des 16ten Jahrh. machten die Formenschneis der auch die Formen, womit die Buchbinder die Figuren auf den Ueberzug der Bånde anzudrücken pflegen. Man finder schon vom Jahr 1524. Bücher, deren Bände mit Formschneidearbeit geziert find.

Formschneidemesser, f. Messer. Jac.
Formftein, ist bey einigen Eisenhütten, wo man keine
Form hat, ein Stein, worinnen man ein Loch in Gestalt
einet Form macht, und in felbiges die Balgbeute legt.
Man nennt dieses Schmelzen: durch den Stein blafen.
Form zur japanischen Lakirarbeit, siehe Pappe

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Fornala, (Tanzfunft) ist ein zu Venedig üblicher Tanz

Forft, it ein Theil eines Waldes oder ein besonders legender kleiner Wald, welcher einen Zusammenhang von verschiedenen Revieren, Bergen, Thälern und Gehölzen ausmacht, und zu dessen Aufsicht und Verwaltung beson dere Forstbedienten verordnet find.

Forft (des Strohdachs zu verwahren). Man laffe das Dach auf die gewöhnliche Art so gut als möglich ma chen und am Forste verflechten; nagele alsdenn auf beyden Seiten desselben nicht allzu breite Breter, und zwischen denselben ein einpassendes Holzstück oder Holm. Dieses

bedecke man mit hohisteinen, die in Kalkmortet eingelegt
sind, und nagele fie mit langen Nägeln fest.
mete

Forftbann, (Forstwesen) ist eine Gerechtigkeit, wo durch die Unterthanen verbunden find, ihr Holz, Ma ftung u. dergl. aus einem gewissen Walde zu nehmen.

Forfibäume, Waldbaume, (Forstwesen) sind die, die in den Wald gehören, und von den eigentlich zahmen Obst und Gartenbäumen unterschieden sind.

Forftbediente. Die Klassen und Stufen der Fors bedienungen folgen ungefähr und meistens folgendergestalt auf einander: 1) Die Oberst und Oberforstmeister; 2) die Forstråthe, Forstmeister, Waldvisitatores; 3) die Forstsecretaire, Forstinspectores, Forstverwalter, Oberför ster, Oberholzwarte, Heidereuter Forstbereuter; 4) bie Bau Wild und Waldmeister, Waldforst, und Holz schreiber; 5) die Forster, Unterförster, Forstknechte, Waldschüßen, Unterläufer, Fußknechte, Holz und Bannwarte u. dergl. An einigen Orten find diese Klas fen anders unter einander gestellet. Oft nennt man die Forstbedienten auch Jáger. Wildnißbereuter, Waldschaff ner, Holzversilberer, Waldamtsmeister, Klausmeister, Waldamtsmautner, Holzauffeher, Kohlenschreiber und dergl. Auch gehören hieher die Oberfloßkommissare, Flog meister, Floßfaktore, Floßschreiber u. dergl. Ihre Vorzüge bestehen nicht nur in grünen Kleidern, welche ihnen, wie den grünen Baumblättern, besonders eigen finds fondern auch in Tragung des Schieß. und Seiten gewehres zur Beschüßung der Waldungen, und zur Verheidigung ihrer selbst gegen die betretenen oft sehr ver wegenen Waldfrevler, welche durchgehen, oder sich gar an den Forstbedienten vergreifen wollen.

Forfibeschreibung. Die Nußbarkeit der Forstbe schreibung in Verbindung mit der Forstkarte, welche man durch Vermessung des Forstes erhält, ist außer Zweifel. Die Gegenstände, von welchen die Forstbeschreibung Nach richt geben soll, find folgende: Die Lage, Größe und Gränzen des Forstes, und seiner einzelnen Theile. Ob der Forst eine warme oder kalte, hohe oder niedrige Lage Winde seyn. Wie viel der Forst sowohl überhaupt, ats habe, und welches in deren Ansehung die herrschenden nach Abzug der Blöffen, Wiesen, Wege u. f. w. an Juch arten enthalte. Wie viel der Antheil, den die Untertha nen an dem Forste haben, überhaupt und insbesondere be und was für Gránzzeichen da seyn. Ob und wie sie nach trage. Ob die Gränzen vollkommen berichtiget feyn. Ob der Forst von den angränzenden Eigenthümern nicht ge gewiffen Jahren besichtiget und berichtiget worden. Ob schmälert werde, und in wie fern man dagegen gesichert sey. Wenn die Gränzen ftreitig sind, ob das streitige Stück Land von so großem Belange sey, daß die Einthel lung des Ferstes verschoben werden müsse. Wie und von wem das streitige Stück genüßt worden sey. Beschaf fenbeit des Bodens. Von welcher Art die oberste Erde fläche sey. Ob sie verschieden, oder in dem ganzen Forste einerley fey. Welche Erdart am häufigsten vorkomme. Ob der gute Boden flach oder tiefgründig sey. Wie tief

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-die obere gute Erde gehe. Die Holzarten. Ob ihre Na tur der Beschaffenheit des Bodens entspreche, und ob nicht andere auf demselben Boden mit befferm Erfolg gebaut werden könnten. Welche Holzarten in vermischten Dertern die herrschenden seyn. Wenn sie mit Vortheil gefället werden dürften. Ob fie bisher in ordentlichen Schlägen abgetrieben worden oder nicht. Auf welche Weise sie bisher fortgepflanzt worden. Ob und wie lange Die jungen Schläge gehäget worden, und wie alt sie schon feyn. Ob auch schlechte Sträucher und Forstunkräuter da seyn. Der Holzbestand. Wie groß derselbe sey, im Ganzen und einzelnen Theilen, an hartem und weichem Holz, an- Brenn Bau- Nuß, Blockholze, gut, mit telmäßig oder schlecht. Der jährliche Absatz und Jus wachs. Die Feldwege. Ob sie alle nothwendig seyn. Db nicht mehrere Dörfer an einerley Feldwege angewiesen werden könnten. Die Flüsse, Bache, Seen und Weyher. Von welcher Beschaffenheit diese Gewäffer Feyn. Wem das Recht zu fischen, und mit welchen Be. dingungen oder Einschränkungen, zugehöre. Ob die Flüsse und Bäche ein zureichendes Gefall haben, etwa eine Maschine in Bewegung zu sehen. Ob sie flößbar seyn, oder wenigstens es werden könnten. Die Städte, •Flecken, Dörfer und einzelne Häuser, welche in oder an dem Forste liegen. Welche und wie viele Holzarbeiter sich in denselben befinden. Wie viele Klafter Holz von den felben jährlich verbraucht werden. Die verschiedenen Werke, die in dem Forste befindlich sind. Wem fie gehören. Was sie, vermöge ihrer Privilegien oder Contracte, an Holz, Kohlen u. dergl. zu empfangen haben. Was sie dafür geben, an Geld oder Naturalien, oder was fie sonst leisten müssen. Die landesherrlichen Rechte, Jago, Mast, Fischerey, Stoßwesen u. dergl. Die Rechte der Angrånzer. Ob sie wirklich, oder nur vorgeblich feyn, und wie fern sie mit dem landesherrlichen Interesse bestehen mögen. Die Beholzungsgerechtig feit. Bem sie zustehe, aus welchen Gründen und auf welche Weise. Das Besoldungsholz. Wer es zu bes ziehen habe, und wie viel Klaftern, ganz førstfrey oder nicht. Wer es fällen und verführen müsse. Die Huth und Trift. Bey welchen Dörfern sie Rechts oder Hers kommens sey, mit Einschränkung auf eine Zahl und Gat. tung Vich, oder nicht, tåglich oder nur zu gewissen Ta, gen in der Woche, fren oder gegen Geld, oder nur eine Fruchtabgabe. Der Holzverkauf. Wer die gewöhnlis then Käufer seyn. Wornach die Taren eingerichtet werden. Welche Holzarten am meisten gesucht werden, und welche am einträglichsten seyn. Ob der jährliche Absah den Zuwachs nicht übersteige. Steinbrüche, Thon gruben, Leimgruben, Torf. Ob und wo sie sich vorfinden. Wie sie genüßet werden. Ob nicht ein größe rer Vortheil, und welcher aus selben zu ziehen wäre. Forfcharte heist die zu Papier gebrachte geometrische Bermessung eines Waldes, auf welchen die Grenzen, die Entfernung der Grenzfreine, die angrenzenden Besßißungen, mit dem Namen ihrer Eigenthümers die. Lage nach

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den Himmelsgegenden, die Holzarten nach ihrer verfchier denen Beschaffenheit, in Ansehung des Alters, der Gür te und der Menge, die Straßen, Wege und Fußsteis ge nach ihren Richtungen, die Aecker, Wiesen, Blösen und Huthungen, Berge und Thaler, Bergwerke, Steins und Torfbrüche, Flüsse, Bäche, Moraste, Seen und Teiche nebst den Gegenden, die den Ueberschwemmun gen ausgesetzt sind, die eigenen und fremden Dienstbars keiten, und die Abtheilung der Waldungen in Reviere, nebst den ihnen beygelegten Namen enthalten seyn müssen. Alle diese Dinge werden durch Zeichen ausgedrückt. Die Zeichen und Farben, welche die gewöhnlichen Gegenstände auf einer Forstcharte anzudeuten dienen, sind folgende: die Hauptgrenzen werden stark zinnoberroth, die Special grenzen einzelner Reviere schwach zinroberroth, die Grenz zen verschiedener Abtheilungen des Forstes, welche sich in Ansehung der Holzarten, ihres Wachsthums und Alters ergeben, schwarz punktirt; die ftreitigen Grenzen werden bis zur Entscheidung, nach der Angabe der streitenden Theile, doppelt angemerkt, und die eine blaßgelb, die andere sehr schwach zinnoberroth punktirt. Die Grenz freine werden durch kleine Quadrate, die Grenzhügel durch kleine Kreise, die Grenzbäume durch eben solche Kreise mit dem darüber stehenden Zeichen eines Baums angedeutet, und mit Zahlen, der Ordnung nach, bezeichnet. Die Lage nach den Weltgegenden zu bestimmen, wird auf der Karte die wahre Mittagslinie aufgetragen, und durch den Punkt gelegt, aus dem sie durch ver- und nachmiṭs tägliche gleich lange Schatten gefunden worden ist. Die Holzarten kann man auf die leichteste und verständlichste Weise durch die ersten zween oder drey Buchstaben der Wörter, die sie bezeichnen, anzeigen, und zwar mit grøßer Frakturschrift, wenn sie auf Stammholz, mit kleiner, wenn sie auf Schlagholz betrieben werden. Stehen auf einem Plaße mehrere Holzarten bey einander, so seßt man von allen diesen die Zeichen hin. Den guten Holzbestand kann man durch zween, denn mittelmäßigen durch einen Strich, den man unter das Zeichen der Holzart macht, andeuten. Den schlechten Bestand zeigt das Zeichen der Holzart, worunter kein Strich befindlich), an. Die We ge werden überhaupt bräunlich angeleet; Straßen werden durch zwey Paar parallel laufende Linien angezeigt, wovon die mittlern weiter von einander, als von den beyden äußern abstehen: Postwege durch zwo Parallellinien, Feldwege durch zwo an einander gelegte Linien, deren eine punetirt, die andere ordentlich ausgezogen ist. Hohlwege werden auf beyden Seiten scharfirt. Die Fußsteige wer den durch eine punktirte Linie; die Wildbahnen durch eine gerade und eine in Zickzack gezogene Linie angedeutet, Werke und Gebäude werden nach gehöriger Umfassung mit Karmin angelegt, und mit einem schicklichen Zeichen versehen. Aecker werden durch gelbliche Furchenstriche angezeigt. Wiesen werden grasgrün, Huth und Weiden blaßgrün angelegt. Blössen werden nicht illuminirt. Ber ge werden mit der Feder scharfirt. Flüsse und Bäche werden längst ihren durch Tuchlinien verzeichneten Ufern mit Dodd 3 blafe

blaßgrüner Farbe angelegt, und mit ganz zarten blaulich ten, geschlängelten Linien scharfirt, die nach der Mitte zu fich verlieren. Die Ueberschwemmungslinie wird punktiet. Moräste werden durch feine kurze Parallelstriche und dar auf gezeichnete Pünktchen angedeutet. Die Seen und Teiche werden nach schwarz ausgezogenen Ulferlinien mit flammenweise gezogenen Parallelstrichen entworfen und blaßblau illuminirt. Cseng

Forffdecke, (Bleyarbeiter) s. Dachforstdecke. Forsteifen, Waldeisen, Waldart, Waldbam mer, Forftbådlein, Seichenbeil, Waldstempel, matoschlüffel, f. Waldhammer de Bana Forftbacklein, f. Waldhammer. tion vous que Sorfimeister. - Man glaubt, daß Karl der Große biese Bedienung zuerst eingeführt habe.. Sortiradungen, (Forstwesen) so wird die Verwand lung eines Strichs Waldes in kultivirtes Land auf immer eder auf eine gewisse Zeit lang geneimt.cereb

Forstfäemaschine. Diese besteht in einem trichterar tigen Mundstücke, das in den Säesack gebunden ist, wo. durch der Saame vom Pflanzer durch Klopfen heraus zu gehen genöthigt wird, den ein anderer mit dem Besen zudeckt.

Forfschabe, (Dachdecker) s. Schöbe. Jac.
Forstsekretar, f. Forstschreiber.

Forfifchreiber. Dieser hat die Forstrechnungen zu untersuchen, aus Senselben Extracte zu machen, bey dem Forstamte das Protokoll zu führen und die vorkommenden Expeditionen zu besorgen, und zahlt die Besoldung aus. Forfttarirung. (Forstwesen.) Diese ist zweyfach, und bezieht sich sowohl auf einzelne Bäume als ganze Res viere, Forste und Wälder. Die Tarirung eines einzelnen Baums ist mit weniger, oder gar keiner Beschwerniß vers bunden. Sie gründet sich auf dessen Brauchbarkeit in An febung seiner Art feines Alters, seines Wuchses and son. ftiger Beschaffenheit. Die Tarirung ganzer Reviere, Förste und Wälder hat unvergleichlich mehr Beschwerlich. keit auf sich. Berschiedene Forstmänner haben sich bemüs het, eine leichte und sichere Methode zur Tarirung eines ganzen Reviers oder Forstes anzugeben. Einige haben im Hochholze das. Zählen und Tariren einzelner Bäume angerathen; andere rathen den Forst, wie immer der Be trieb geschehen mag, in gewisse Abtheilungen zu bringen, die mit einer und derselben Holzart, gleichen oder fast gleis hen Alters, gut, mittelmäßig oder schlecht bestanden. find, und derselben wahren Bestand nach ihrem Flächenin halte, nach Probemorgen, zu bestimmen. So sehr diese less tere Methode der erstern in Ansehung der Richtigkeit nach steht, so verdient fie doch vor selber, besonders in großen Forsten, wegen ihrer Leichtigkeit und mindern Kostbarkeit, Den Vorzug; voraus gefeßt, daß die Hölzer, sowohl in Ansehung der Art, als ihres Wachsthums nicht so sehr vermischt stehen. In gemischten Sertern und wo bisher fehr, unordentlich gehauen worden, kanu man beyde Me thoden nach Erforderniß verbinden. Der Holzbestand und Ertrag der Probemorgen wird durch Zählung der Bäume

und derselben Berechnung zu Klaftern, oder durch Fil lung, oder durch bloße Abschätzung nach dem Augenmaaße bestimmt, je nachdem das zu tarirende Holz Stamin Schlag oder Stangenholz ist

Forstwissenschaft. Diese lehret die Erkenntniß der Eründe, nach welchen Waldungen oder einzelne Forsten, mit ihren sämmtlichen Producten, pfleglich und wirth schaftlich zu nußen, sind, daß sie immer fort bey einem und fortwährendem gleichen Ertrage der Nebenmuhungen, der Größe des Ganzen gemäßen tauglichem Holzbestande, nicht allein erhalten, sondern auch sogar verbessert wer den möchten, wie die zunehmende Bevölkerung und der daher folgende vermehrte Holzaufwand es nothwendig machen.

Hr. Christoph Gottlieb Schröter, geb. den 10. August Fortepiano. Der Erfinder dieses Instruments ist 1699. (Man sebe meine von ihm aufgesetzte, Lebensbes Heft 9.161, er starb 1784. allhier zu Nordhausen, alt schreibung in Meusels Misc. artistischen Inhalts 1781. und lebenssatt. Ein Mspt, und Modell zu einer Orgel, ben welcher eben diese Vortheile angebracht waren, hat er aus Verdruß in den letzten Jahren seines Lebens verbrannt.) zu Hohenstein in Sachsen. Er hörte in seiner Jugend den Pantaleon Hebenstreit auf dem Pantalon spielen, bemenite, daß durch starke und schwache Schläge auch ein welches mit Klöppeln, wie ein Hackebret, gespielt wird, und starter und schwacher Ton hervorgebracht würde. Zugleich beschäftigte er sich zuweilen bey seinen Scholaren mit Bezie auf den Gedanken, die unbeständigen Federkielen des flar hung und Bekielung der Klavicimbel. Beydes brachte ihn vicimbels mit leichten Hämmern oder auch Springern mit dazu gehörigen Dämpfern zu vertauschen. Hierauf entdeckte er sein Vorhaben einem Tischtergesellen in Dres den, der nach seinen Vorschriften auf ein schmales langes Kästchen ein doppeltes Modell, 4 Fuß lang und 6 Zoll breit, verfertigte, das hinten und vorne z Lasten hatte. In einer Gegend geschahe das Schlagen von unten, in der andern von oben, und man konnte auf jedem Modell starte und schwache Töne nach verschiedenen Graden hers vor bringen. Dieses Modell war nach Herrn Schröders Versicherung schon im Jahr 1747. zu Dresden fertig.

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Wenn auch also Bartole Christophoti aus Padua, Cla viermacher des Großherzogs zu Florenz, im Jahr 1719. auf die, Erfindung dieses Instruments verfiel, so sieht man doch, daß ihm Herr Schröder zuvor gekommen ist. Dies fer überreichte fein Instrument amten Febr. 1721, ju Dresden dem König. Er bekam es nicht wieder zurück. Hierauf gieng er auf Reisen, und da er 1724. aus Eng land zurück kam, hirte er, daß man in Dresden eine neue Art Instrumente, worauf man starke und schwache Töne her sorbringen könne, d. i. Fortepiano's erfunden habe. Er fand, daß dieses nichts anders als die Ausführung seines Models im Großen war. Und da fich andere für die Erfinder ausgaben, so protestirte er 1738. darwider, und zeigte, daß er der wahre Erfinder des Fortepiano's fey, welches sich auch in der Folge noch mehr bestätigte. Un

ter

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