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fes Wasser über einem schwachen Feuer so weir ein, bis fich auf der Oberfläche ein Salzhäutchen zeigt, und ver fahrt übrigens wie wenn man Salpeter reinigt. Die Salzkrystallen, die sich hier ansehen, haben die größte Aehnlichkeit mit vitriolischem Weinstein, sowohl was ihre Gestalt, als was ihre übrigen Eigenschaften betrifft, mur weichhen sie darin ab, daß ihre Saure sich durch jede ans dere mineralische Säure leicht und schnell austreiben läßt, und vielmehr die Natur der flüchtigen Schwefelsäure hat.

Flüchtiger alkalischer Spiritus, ist eine VerbinBung des Harnsalzes mit Wasser.

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Flüchtiger Salpeter, f. Flammender Salpeter. Flüchtiges Alkali, s. Harnfalz. Flüchtiges Alkali, Verwandtschaft nach Berg. mann. Auf dem nassen Wege: Vitriol Salpeter. Salz Fett Flußspath Phosphor Zucker Veinstein Arsenik Sauerkleesalz Bernstein Citronen Ameisen Milch-Benzoe-Effig Perl Milchzucker Borar Schwer fel phlogistisirte Salpeter Luft- und Berlinerblaufäure das Waffer, fettes Del, Schwefel und Brennbares. Auf dem trocknen Wege: Die Vitriol SalpeterSalz Fett Flußspath. Bernstein Ameisen. Milch, Benzoe und Effigsäure. Die luftsaure leere Schwer. Kalk- Bittersalz Thon und Kieselerde, und der Schwefel.

Flüchtige Salze, Salia volatilia. Diesen Namen pfleger man gemeiniglich den festen flüchtigen Alkalien bey, zulegen. So sagt man z. B. fluchtiges Salmiaksalz, flüchtiges Hirschhornsalz.

Flüchtige Sauren, Acida volatilia, so heißen die jenigen Sauren, welche vor andern flüchtig sind, weil fie Lich entweder mit dem brennbaren Wesen oder mit irgend einem feinen Dele vereiniger haben. Von dieser Art sind: die fluchtige Schwefelsäure, die fauren Geister von einis gen scharfen gewächsartigen Materien; die Säuren, wel che man aus der Butter und dem Fette erhält u. f.ro.

Flüchtiges Eisenbranders, s. Eisenbranderz. Flück, (Fienenzucht) s. Flügge. Jac. Flug der Bombe, (Artill.) f. Flug des Mörsers. Jac.

Flügel, (Bergw.) f. Flügelørt. Jac.

Flügel. (Flügelmacher.) Joh. Heinrich Silber mann in Straßburg erfand einen großen 16 Fuß tlingen den Flügel; Hr. Joh. Andr. Stein, gebohren zu HilsTM desheim in der Churpfalz, erfand 1777. zu Augsburg eis nen Flügel, der zwey einander gegen über stehende Klaviere bar, und also von zwey Perfenen gespielt wird. Der Hofmechanitus Milchmayer zu Maynz erfand einen neuen mechanisten Flügel, der nicht viel großer als ein gewohn licher ist, und bod) 250 neue Veränderungen enthält. Er hat drey Klaviere; das unterste läßt sich ausschrauben, wo alsdann zwey Personen spielen können. Hofkinson ers fand eine neue Art, den Flügel zu bekielen. Er machte die Tangentenstücke aus Rabenfedern långer, denn behal ten sie ihre Elasticitât länger und brechen nicht ab.

Flügel, (Kleinuhrmacher) f. Spiralfeder. Jac. Slügel, (Schifffahrt) heißt die untere Abtheilung eie ner Eskadre, besonders bey den holländischen Flotten. Flügel, (Wasserbau) s. Buhne. Jac.

Flügel eines Tetzes. (Fischer.) Das sind Streifen oder Breiten vom Nehe, die an den Seiten der Säcke, oder Beutelgarne angemacht werden.

Flügel eintbüren, (Windmüller) fiehe Einthüren. Jac.

Flügelkappen, R Harzlappen.

Flügelleder, (Täschner) heißen die beyden Klappen an dem Deckel des Koffers auf den beyden schmalen Scis ten desselben. Siehe Reisekoffer in folg. Th.

Flügelmauer, Flügelwand, ist die vorderste und hinterste Seitenmauer bey einer Schleuße oder Brücke. Bey massiven gilt die erste und bey hölzernen die letzte Bes menmung.

Flügelpfanne, (Mühlenbau) so heißt eine besondere Art Pfannen mit Flügeln, in welchen das Mühleisen geht, und die sich in dem Steg besser als die gewöhnlichen befestigen lassen. Flügelter oder beflügelter Wald, Jäger, f. lettres.

Jac.

Flügelwand, (Wasserbau) s. Flügelmauer.
Flagen, (Bergb.) f. Flocken. Jac.

Slugmaschine des Herrn Meerweins. Diefe Flugmaschine ist für einen Menschen von 150 Pf. schwer bestimmt. Sie bestehet aus zwey langen zugespigten Flü geln von Tuch über ein hölzernes Gerippe gespannt; ihre Fläche enthält 126 Quadratfuß. Beyde Flugel find in der Mitte so verbunden, daß sie die Schwingungen auf und niederwärts erlauben. Unter ihrem Schwerpunkte hängt der Mensch angebunden, so, wie ungefahr die flies gende Rage in ihren Flügeln. Die Freyheit seiner Arme erlaubt ihn die Schwingungen zu verrichtert. Das Ganze ist eine blosse Imagination.

Hugfand, f. Triebsand.

Flugftübbe, Rauchschlich, ist derjenige Schlich unster der Beschichung, welcher in einem zu niedrigen Ofen, wenn er mit heller Form gehet, zerstreuet wird, und als`. umher fliegender Staub verlohren geht.

Slugftübbegewölbe, sind über die niedrigen Oefen angebrachte Gewölbe, woran sich die Flugstübbe sammlen foll.

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Slunsch, (Tuchmacher) s. Flausch. Jac.

Stücken des Galjons wird eine Flur (Fußboden) vor Flur des Galjone, (Schiffbau.) Zwischen allen Rostwerk gelegt, damit er der Gefahr der Beschädigung. durch die See weniger ausgesetzt sey. Da das Galjon findet man beh großen Schiffen in demselben Sie dan gewöhnlich auch dem Schiffsvolk zum Abtritt dient, fo eingerichtet.

Flurbólser, (Schiffbau) f. Lieger.
Flurmatte, f. Bodenmatte. Jac.
Flurweeger, (Schiffbau) s. Breger,

Flafeny

Flusen, ist eine kleine Kupfermünze im Königreiche Fez und Marocco, in Afrika, veien 24 auf eine Blans fille gehen, und jede einer halben oder zwey Drittel Pfen, nig deutscher Münze betragt.

Slußgallen, Vellignons. (Roßhändler.) Sie fist in dem leeren Raume der Kniekehle, welches das gering fte Anzeichen dieses Fehlers in Ansehung seiner Folgen sehr wichtig macht. Im Anfange ist sie nur eine Kleinig keit; mit der Zeit aber sieht man sie größer werden, durch und durch zu beysen Seiten des Raums der Kniekehlen

Gersdorf, allwo die prächtigsten Flaßdrusen vorkommen. Isaat zu Rothfurt, Freudenstein und temm Sieg mit reu den an der Halsbrücke, auf welcher Grube ehedem die schönen blauen Flußdrüsen brachen, und Lorenz gegen Trom za Konradtsdorf. Etwas Flug findet sich auch an einigen Orten des Fichtelberges. In den Schwedischen Gebur gen kommt er war an verschiedenen Orten, aber nur im mer in geringer Menge, vor. In Norwegen bricht nur etwas zu Kongsberg. Hingegen in den Russischen und Un gafischen Gebirgen kommen kaum Spuren vom Fluß vor. ist ein Zuschlag beym Schmelzen

kommen, welches ein schlechtes Ansehen giebt, und eine Der Cupfer und Silbererze; durch ihn bezwingt

sie die Kniekehle ansehnlich. Man bemerkt auch, daß ein Pferd, welches folche Geschwulst hat, niemals den Fuß, den sie an greift, vorhebt, und nicht die Freyheit hat, ihn so leicht zu bewegen, als den andern, der gesund und rein ist. Fluß. Dieses Wort bedeutet bisweilen so viel als Schmelzung. Ein Erz ist in sehr dünnem Flusse, heißt eben so viel, als: es ist vollkommen geschmolzen.

Fluß. (Blaufarbenwerk.) Dieser wird aus Holz aschen gemacht, welcher sowohl im Ofen gesammiet, ais in Wäldern gebrannt wird, welche bessern und mehrern Fluß giebt, wie denn die Asche von gutem Holz ein 5 bis 6 Dresdnische Scheffel, 1 Zentner Fluß gewahret.

Slußarten, Fluores minerales. Sie werden insgemein Fluß oder Glasspåre genannt, weil sie meisten theils die Gestalt und das Ansehn des Spates haben. Doch kommen öfters welche vor, die kein so bestimmtes Ansehn der Theile haben (dichte). Es sind keine andern als die verhärteten oder festen bekannt, welche sich von den übrigen Erdarten durch folgende Kennzeichen unters scheiden. 1) Ihre Härte ist nicht sehr beträchtlich, denn fie geben am Stasie kein Feuer. 2) Sie brausen weder vor noch nach der Brennung mit Sauren; wenn man auch im letzten Falle brennliches Wesen oder Alkali zuseßt, 3) Für sich sind sie unschmelzbar, und springen in startem Feuer bloß aus einander. 4) Aber in der Mischung mit andern Erdarten gehen sie leicht in Fluß; insonderheit mit der Kalterde, mit welcher sie zu einem leichtflüßigen Glase schmelzen, das den besten Tiegel auflöst, wenn man seiner Masse nicht Quarz oder feuerfesten Thon besonders zugelegt hat. 5) Wenn sie nach und nach erwärmt wers den, so haben sie einen phosphorescirenden Schein, vers lieren aber diese Eigenschaft in der Glühhiße. Die bun ten und vorzüglich die grünen leuchten am besten, doch alle nur so lange, als sie warm find. Man kann dieses am vorzüglichsten im Finstern auf einen eisernen stark erwärm ten Ofen bemerken. 6) Vom Borax werden sie leicht aufgelöst, und nach diesem von wesentlichen Harnsalze, ohne Aufschäumen. Er ist eine von den Steinarten, die nicht allgemein, sondern nur einigen Orten eigen find. Am häufigsten bricht er in dem Sächsischen Erzgebirge, ferner zu Stollberg und Strasberg am Harz, und in der Grafschaft Dervishire in England. In dem Sächsischen Erzgebirge bricht er am vorzüglichsten in dem Freyberger Re vier und zwar besonders auf den Gruben Seegen Gottes zu

strenger

der Hüttenmann im Thüringischen die so strengen Kupfer schiefer. Auch bey den Eisenproben kann man sich des reinen Flusses statt des Borares sehr füglich bedienen. Bey Ashford in Derbishire schneidet und polirt man den derben Fluß zu Tafeln und Pyramiden, Vasen und der gleichen auf einer eigenen dazu erbaueten Schleifmühle. Endlich sind die Flußdrusen ganz vorzüglich zum Aufput und Auszierung der Grotten und dergl.

Flußbette, (Wasserb.) nennt man den Boden über den Heerd oder Rostschlag in einer Schleuße u. s. w. Flußboden, J. Flußbette.

Flußdrujen, S. Drusen.

Flüsse, Ströme. So heißen die größern fließenden Gewässer, die aus der Vereinigung der Bäche entsprins gen, und durch ihre Verbindungen mit einander immer zunehmen, bis sich endlich ihr Wasser ins Meer ergießt. Die schnellern und reißender fließenden pflegt man insbes fondere Strome zu nennen; wie wohl unter diesem Na men oft auch bloß die größern schiffbaren Flüsse, ohne Rucksicht auf ihre Geschwindigkeit, verstanden werden. In der französischen Sprache sind die schiffbaren auch un mittelbar ins Meer laufende: Rivieres, die teine Schiffe tragen oder sich in andere Flüsse ergießen.

Flußgallioten, f. Gallioten. Jac.

Slüßig, Fluide, heißt ein Körper, wenn seine Theile so wenig Zusammenhang haben, daß sie der Trennung nur geringen kaum merklichen Widerstand thun, dennoch aber genug Anziehung gegen einander äußern, und den

innen einen einzigen ohne Unterbrechung zusammenhan genden Körper darstellen. Ihnen werden die festen Kor per entgegen gesetzt; die Flußigkeit ist ein mittlerer Zu stand zwischen der Festigkeit und der gänzlichen Trennung der Theile. Im Zustande der Festigkeit hängen die Theile stark und bleibend, bey der Flüßigkeit nur wenig, bey der Zertrennung gar nicht mehr zusammen. Ein Bey spiel giebt festes, geschmolzenes und zu Pulver gestoßenes Glas.

Flüßige Benzoesäure. Diese ist durch den Herrn Hermbstadt gefunden worden. Er fand solche arch das wiederholte Bearbeiten des Benzoefalzes in Salpetersäure in Destillirgefäßen von einem angenehmen Kirschwasserge ruch, und bey nach und nach vermehrter Hiße eine Art von Zerstörung erzwungen; denn er erhält nach überge triebener Salpetersäure und einer neu angelegten Vorlage

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eine, mit Hinterlassung eines kohlenartigen Rückstandes, übergehende braune Feuchtigkeit, welche erstickend, aber doch benzoeartig roch, brennend, bitter und sauter schmeck te, mit Brunnen deftillirten und Kaltwasser, wie auch mit der kochsalzsauren Kalkauflösung gemischt, anfangs eine mitchweiße Farbe hervorbrachte, nachhero sich aber ganz darinnen auflöste und mit viermal mehr Salpeter faure destillirt, nach deren Uebergange sich als ein gelber fauer bitterer Salzklumpe zeigte, der, im warmen Wasser aufgelöst, das Kalkwasser und die Bleyauflösung trübte. Er gab diesem so veränderten Benzoesalze den Namen flüßige Benzoefäure.

Slüßige Halbmetalle, (Bergwerk) s. Halbmetalle.
Jac.

Sloßige Muschelschaalen, f. Kaltól.
Släßigen Eisenstein auf Eisen zu probiren, s.
Eisensteine auf Eisen zu probiren.

Flußige Sauren, Fluores acidi. Gauren, welche man gemeiniglich nicht anders, als in der Gestalt von eis ner Feuchtigkeit erhält, oder sogar in keiner andern Ge stalt erhalten kann. Dergleichen ist die flüchtige Schwe. felsäure, die Salpetersäure, die Salzsäure und die meisten von denjenigen Säuren, welche man durch Destilliren aus den gewächsartigen oder vegetabilischen Substanzen erhält.

Flüßiges Erz auf Silber zu probireň, s. Erz, flüßiges.

Flußigkeit, der Zustand des flüßigen Körpers, oft wird auch hierunter das Eluidum selbst verstanden.

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Flußkahn, (Schifffahrt) s. Flußschiff. Jac. Slußfpat, Fluor, fpatum fluibile, (Petunle Marg graf) Blue Iohn, Der Flußspat kommt unter allen Foss filien von schönsten und mannichfaltigen Farben, als bell und grünlichweiß, rauchgrau, violblau, das sich zu weilen dem Schwarzen, zuweilen dem Barmoisinro. then sehr nåbert, ferner himmelblau, spangrasblau und olivengrün, wie auch heniggelb vor. Die meisten dieser Farben hat man von allen Graden der Höhe. Auch finden sich zuweilen mehrere gedachter Farben in einem Stücke fleck auch zeichnungsweise beysammen. Die grün. lichweiße, violblaue, span und grasgrüne auch honig gelbe Farbe, sind die gewöhnlichsten Farben des Flußspats. Hlebrigens gehen alle diese Farben immer eine in die andre über. Man findet ihn derb, auch eingesprengt und sehr stark krystallisirt. Sein gewöhnlicher Krystall ist der voll tommene Würfel, der in Ansehung der Größe vom Lehr großen bis zum sehr kleinen gefunden wird. Höchst felten kommt er würflich mit abgeftumpften Ecken oder Kanten, auch mit beyden zugleich, ferner mit zugeschärf ten Kanten vor, welcher lettere zuweilen auch konkave Seitenflächen hat. Eben so selten hat man ihn oktaedrisch, entweder vollkommen oder mit abgestumpften Ecken. Man muß sich übrigens hüren, daß man die zuweilen abgespiun genen Ecken der Würfel nicht für Abstumpfungen hält. Die Oberfläche der Krystalle ist insgemein glatt, feltner drug. Inwendig ist er glänzend, auch stark glån,

zend und von gemeinem Glanze. Sein Bruch ist blått. rich, meist gerad sehr selten krummblättrich. Er springt in dreyseitige pyramidale Bruchstücke, wird insgemein von grob, und kleinkörnigen, sehr selten von stänglich. ten abgesonderten Stücken gefunden, ist gewöhnlich balb. durchsichtig oder durchscheinend und nur zuweilen in Krystallen durchsichtig. Er ist halb hart, in einem hos hen Grade spröde, fühlt sich ziemlich kalt an. Sein spe zifisches Gewicht ist von 3,14 bis 3,18. Er ist im Wass ser unauflöslich, braust mit Säuren nicht, und ist kaum in ihnen ohne Zerlegung auflösbar. Wenn er erhigt wird, so zerknistert er, und berstet, giebt aber keinen grbrann. ten Kalk, verhärtet auch nicht durch hinzu gegossenes Was fer, wie die Gypse. Die gefärbten Flußspate werden, wenn man sie langsam unter dem Glühepunct erhißt, phosphorescirend; verlieren aber diese Eigenschaft, wenn man sie roth glühet, und auch durch Abkühlen. Er schmelzt für sich in starter Hihe, und greift die Tiegel heftig an, indem er den Fluß der Thonerden stark befördert. Er schmelzt auch mit mineralischem Alkali, Borax und wefentlichem Harnsalz, ohne Aufbrausen. Er besteht aus Sparsäure, Wasser und Kalkerde. Nach Scheele ent halten 100 Theile Flußspath 57 blose Erde und also 27 Wasser. Er wird zerlegt, wenn man ihn mit dreymal so viel concentrirter Vitriolsäure deftillitt. 11m aber die Flußsparsäure rein zu erhalten, sollte er mit seinem eige nen Gewicht von jener concentritten reinen und farbenlo, sen Säure destillirt werden; zuerst bey gelünder und endlich bey starker Hiķe, indem man 10 oder 12mal fo viel Waffer am Gewicht in die Vorlage thut. Die Calpeter und Kochsalzsäure zerlegt ihn, wenn sie verdünnt, aber nicht, wenn sie concentrirt ist. Blaue Flußspate erhalten ihre Farbe meistens vom Eisen, selten vom Kobald, und wenn das Eisen aus der Flußspatsäure nieder geschlagen wird, so ist der Niederschlag weiß mit blauen Flecken. Grúne erhalten ihre Farbe vom Eisen. Es giebt durch fichtige und undurchsichtige, (f. d.) die phosphorescirende Eigenschaft der Spate scheint nicht von der bloßen Säure herzurühren, weil sonst alle Flußspate dieselbe besitzen wür den; sondern von der Säure in Verbindung mit metallischen Theilchen: und folglich von der Säure und Phlos giston.

Flußfpatsalmiak, eine Verbindung der Flußspatsäure mit flüchtigem Laugensalze. Ist nadelförmig und verfliegt im Feuer.

Flußspatskure zu verfertigen. Man nimmt reinen Flußspat klein gestoßen zwen Theile, bringt ihn in eine von Bley gegossene Retorte, gießt Vitriolet einen Theil mit der Vorsicht, daß es den Hals der Retorte nicht berührt, auf, cüttet eine Borlage an, welche zur Hälfte mit Wasser gefüllt ist; man seht die ganze Geräthschaft in eine Sandkapelle, und giebt gelinde Feuer; so wird bald Fiußspatluft in die Vorlage und das darin enthaltene Wasser übergehen.

Flutbanker. (Schiffer.) Wenn ein Schiff zwey Ats fer, einen über den andern, ausgeworfen hat, so heißt

der}

der, welcher sich der steigenden Fluth widersetzt, der Fluth anfer, und der, welcher der fallenden Fluth widersteht, der Ebbeanker; heißt auch Tyanker.

Fluthknechte heißen in Halle diejenigen Träger, wel
che die ordentlichen Träger bey dem Hackeborn, wenn
Fluthentage kommen, annehmen, und ihnen bey ihrer
Miethsohle lohnen müssen, damit die Sohle desto eher in
Die Kothen getragen, und zu Fasse gebracht werden kann.
Slutbfielen, (Deichbau) s. Ebbe und und Fluthsie,
Len. Jac.

Fluy, (Bergw.) f. Flühe. Jac.
Foang, (Gewicht) s. Fouang. Jae.
Focher, (Fächermacher) s. Fächer. Jae.
Sorboelyns, f. Boelyns derer Focke.
Sockcardeel, f. Fofreep.

Focke ist der Verdertheil eines Schiffs.
Socke. (Tuchmacher.) Dieses ist das Gegentheil des
Meefeldraths, und man sagt auch, das Garn ist zu
fammen gelaufen. Es ist nichts anders als Wolle, die
auf die Spindel tommt, indem man den Faden mehr ein
laufen läßt, als es seyn sollte, die aber nicht gedrehet ist;
und wenn sie einmal auf der Sohle ist, so kann sie nicht
weiter gedrehet werden, weil sie, wie man kunstmäßig zu
fagen pflegt, fich auf der Spindel zu sehr aufgewi.
delt hat,

Socker, (Jager) 1. Focken. Jae.

Fockmast ist der vorderste Mast an einem Schiffe und ber größte nach dem großen Mast, wie er denn auch mit eben den Reesegeln und Tauwerk versehen als der große Mast. Er gehet durch die Back und zwey Verdecke zwi. schen den sogenannten Fischen oder dicken Brettern herun: ter bis in den Kielschurpe, allwo er in seinen dazu ges machten Sporr eingeseht und mit den gehörigen Kraagen verwahret ist. Die Vorkante desselben steht auf dem Ende der untern Zacken des inneren Stevenkniees; er kommt dadurch mit der Vorkante auf ohngefähr den zehnten Theil der Schiffslänge von vorn zu stehen. Seine Länge ist um die Länge des Tops kürzer als der große Mast, ob er gleich, wenn er steht, bis auf die halbe Höhe des Tops des großen Maste reicht, das kömmt aber daher, weil feine Spur so viel höher liegt. Seine größte Dicke ist, wie bey dem großen Mast, in der Fiffung im untersten Verdeck, und hat so viel Zolle als der dritte Theil der Länge des Masts Füße hat. Die Dicke am Top unter Dem Eselshaupt ist zwey Drittel der größten Dicke.

Fockmastsspur, (Schiffbau) fiche. Spuren der

Masten,

Fockraa, ift bas lange und runde Holz am Fockmast, welches zur Befestigung und Regierung des Fockfeegels dienet, Es ist von einerley Beschaffenheit und Zugehör mit der großen Raa, nur daß sie nach Proportion etwas Heiner ist, Die Fockraa nebst dem zugehörigen Seegel wird von den Schiffern zusammen die Focke genannt.

Focreep and Cardeel sind zwey Taye, weiche mit ginander verbunden, die Fockraa aufzukießen dienst. Ihre

Beschaffenheit und ihre Verbindung kommt mit der großen
Reep und Cardeel überein.

Sockschmyden, Schmyten oder Halsen der Focke, sind zwey starke Taue, mit welchen das Fockseegel recht nach dem Wind gehalten wird. Sie sind in den Schoo torren oder Focke erstlich befestigt und laufen auswendig nach dem Krich von dem Gallion zu, allwo zu jeder Sei te ein Loch befindlich, dadurch das eine Tau oder Hals von dem Steuerberd, von außen hinein in das Schiff nach dem Backbord, und das von dem Backbord wieder nach dem Steuerbord zugebracht und also in der Backs oder Vorcasteel die beyden Schmyten regieret und ge braucht werden.

Sockstag, ist ein Tan, von welchem der Fockmast von vornezu fest gehalten wird. Es lieget gleich dem großen Staag über den Top des Fockmasts, erstlich doppelt zwey bis 3 Faden lang, und geht hernachmals einfach hinun ter bis etwa an den Boegspriet, allwo in das Ende ein Block gebunden. Ungefähr an den dritten Theil der Boegspriet aber ist wieder ein anderer Tau mit einem Block durch den Strop befestiget, so diesen Stag doppelt entgegen kömmt; da denn die zwey Blöcke wieder zusam mengehangen und also das Stag fest angezogen wird. Foglietti, ein Gemäß zum Flußigen, enthält Pariser Kubickzell in Rom 164.

Folde, ein Milchgefäß in der Schweiz.

Folger, (Kleinuhrmacher) heißt in englischen Uhren ein runder mit einem Ansah versehener Schieber, auf welchen der hinterste lange Zapfen des Steigrads fteher. Der Kloben, in welchem er stehet, heißt der Bock. In französischen Uhren ist davor das Steigeradahinterklop platte angeschraubt, und hält den Steigradslappen in ei chen, die Contrepotence. Sie ist auf der Kloben. nem herabhangenden mit einem ståhlernen Spiegel ver. sehenen Stückchen. Dieses sowohl als der Bock hängt beynahe bis an das Kronrad.

Folie d'Elpagne. (Tanzk.) Ist ein Tanz von ernst hafter Art für eine Person, der auf der Schaubühne aus der Mode gekommen. Die Musik ist in drey Vierteltaft gesetzt, und hat wegen ihrer Einfalt, ihrer vollen und leichten Harmonie etwas, das dem ungeübtesten Ohr fag. lich und angenehm ist. Das Stück fängt im Niederschlag an, und hat Abschnitte von zwey Takten, so daß allemal auf den zweyten Takt eine halbe Cadenz kommt. Im er ften Takt des Abschnitts hat das erste Viertel den stärksten als das erste angehalten. Im zweyten Taft aber werden Accent, das zweyte aber einen Punkt; wird also länger Harmonie ist höchst einfach, ohne Dissonanzen, und man das zweyte und dritte Viertel leicht angeschlagen. Die vermeidet sogar die Verwechslungen des Dreyklanges, und um sie noch einfacher zu machen, läßt man gar oft in der obern Stimme die Octave des Basses hören, wele ches sonst in andern Stücken fergfältig vermieden wird. acht Takten. Der erste schließt im achten Takte in die Das ganze Stück besteht aus zwey Theilen, jeder vòn Dominante, und der andre in die Tonica. Nach diesen

Sechszeha

Techszehn Takten wird das Stück, so oft als man will, mit melodischen Abänderungen wiederholt. Durchaus aber wird auf jeden Takt nur eine einzige Harmenie ge

nommen.

Folientåftchen.

Ihr Preiß ist in Nürnberg Ku pfer sortirt 16, fein weiß Silber 28, fein sortirte dergl. 28, und fein Rubinfilber 56 Kr.

Folio, (Kaufmann) heißt die Seite eines Handlungs. buchs, sonderlich in Bankrechnungen.

folio begehren, f. Accordiren bey der Hamburger Bank.

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Solle, eine egyptische Münze, f. Forle.

Folle, in, auf Abzug, heißt, wenn jemanden etwas auf Abschlag an baarem Gelde, so er bekommen sollte, oder an seiner Besoldung abgezogen wird, und er also weniger empfängt.

Foncarral, ein leichter, rother, spanischer Bein, so Feinen Namen von einem Dorfe ohuweit Madrit hat.

Fond de Cale, f. Cale. Jac.

Fondmine, ist eine von dem Herrn Launoy erfundene Maschine, mit welcher man bey einem Lichtfeuer Steine, Mineralien und Metalle, ja selbst die Platina, schmelzen kann. Sie besteht aus zwey Gefäßen von weißem Blech, von welchen eins oben, das andere unten befindlich ist, Beyde aber vermittelst eines Hahns mit einander verbunt den sind, das obere wird mit Wasser angefüllt, welches Die Luft durch ein Lothrohr heraus treibt.

Fondout, eine türkische Goldmünze, f. Sultanine, Sonds, (Kaufmann) das Kapital oder das baare Geld, welches sie entweder für sich allein, oder in Gesell. fchaft anderer in einer Handlung anlegen.

Sontanell, Fonticulus, (Wundarzt) ist ein künstlich gemachtes Geschwür, welches man an alle Stellen des Korpers, wo es erforderlich ist, legt, und nach seiner Größe, so lange es nöthig, entweder durch eine Bitsbohne, Erbse oder Linse, offen erhält; gemeiniglich aber legt man es an solche Stellen, wo ein sehr dickes Zellengewebe und ein merklicher Zwischenraum zwischen den Muskeln be. findlich ist.

Fontenellsbandage am Arm. Dieses macht man gemeiniglich mit einer Zirkel oder zurückgebogeneit Bin de, oder man nimmt eine einfache Binde von Leinwand gemacht und verbindet damit das Fontanell. Weil aber diese Binden ohne eines andern Hülse nicht finnen anger legt werden, und der Patiente es selbst thun will, so dient Hierzu folgende Bandage. Man nimmt ein Stückchen 1 Blech von Meffing oder Silber, an der Figur långlicht eund, in etwas krumm gebogen und an dem Umfang hin und wieder durchlöchert. An dessen innern Theil nähet man einen ledernen Riemen, ohngefähr einer guten Span ne und darüber lang, nachdem der Arm dicke oder dünne, and zwey queer Finger breit; dieser Riemen ist am Ende mit einem Haken versehen. An dem erhabenen Theil die fes Bleches löthet man nach dessen Breite ein Stück Mes fing eines queer Fingers breit, mit länglichten Löchern be Babet, welche das Häkchen aufnehmen und in sich fassen, Technologisches Wörterbuch V. Thail,

Samit die Bandage kann angezogen und nachgelassen, oder bald feste, baid locker angelegt werden.

Fontanellsbandage im Nacken. Dazu nimmt man ein in vier Köpfe zerschnittenes Stück Lein cand, adplicië ret den Körper hinten im Nacken, und befestiget ven Enden unter den Achseln, zwey aber um den Hals. Fontanellgürtel, (Wundarzt) f. Gürtel. Fontanische Eudiometer, f. Eudiometer.

Fontange, ist ein erhabener Kopfschmuck der Frauen zimmer, welcher, obgleich unter andern Namen, von eia nem hohen Alter ist. Er war schon bey den Römerinnen üblich, denn Juvenal gedenkt der Frauenzimmer, die ihre Haare und den Hauptschmuck wie Stockwerke auf thurinten; auch Statius redet von den hochgethürmten Haaren. Zu Anfange des 15ten Jahrhunderts eiferte der Karmeliter Monch Thomas Conecte, ein Britannier, der 1434. verbrannt wurde, sehr heftig wider einen Kopf puß der Frauenzimmer in Flandern, welcher Hennin ge nannt wurde. Er bestand aus einem reich geschmückten Wulst, der eine Elle hoch und wie ein Glockenthurm zus gespißt war: hinterwärts hiengen lange mit reichen Fran zen besette Flore, wie Fahnen, hinab. Zu Karis VI. Zeiten trugen die Frauenzimmer in Frankreich außerore dentliche und hohe Cornette, die auf jeder Seite zwey große breite Ohren hatten, daß sie damit nicht wohl durch eine Thüre hindurch kommen konnten. Die Fontangen kamen gegen 1684. auf, und haben ihren Namen von der Maitresse Ludwigs des 14ten, Namens Fontange, er» halten; als dieser König sein Mißfallen über diese hohe Tracht zu erkennen gab, tamen solche im Jahr 1699. wieder ab.

Sonwa, eine Spezerey, von der man Scharlachfare ben macht. Diese Spezerey wird in Suez und in den dasigen Gegenden gefunden, und ist eine von den Waas ren, welche das königliche Schiff, das auf die Rechnung des Türkischen Kaisers geladen wird, alle Jahre nach Mocha, einer Stadt in Arabien, bringt.

Footknecht, f. Großer Knecht.

Fool's cap, eine Gattung Schreibpapier in England. Es ist 131 Zoll hoch und 164 Zoll breit und kostet das Ries 10 Schilling.

Soras, Phoras, baumwollene Nesseltücher, die ehe mais aus Ostindien geholt worden sind, jest aber auch hier und dort in Frankreich nachgemacht, und zum Handel nach der afrikanischen Küste gebracht werden. Die Stücke halten 9-11 Stab.

Förchenholz, s. Kiefer.

Fördergebürge, (Bergwerk) sind, wo das Gebürs ge aufsteiget. Vorberge.

Fordergürtel der Kanone, f. Halsband.
Förderschaft anzugeben, (Bergw.) f. Zich oder
Förderschaft anzugeben. Jac.

Sore, (Landw.) f. Fahre. Jac.
Sore foot, (Schiffbau) f. Slempholz.
Forellenfang mit der Angel, s. Aschfang.
Dodd

Forel

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