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Buttet; Folte oder irgend einem ausgepreßten Dele, und erwärmet fe gelinde. Beydes vermindert die Zähigkeit der abzusondernden Materie, und befördert die Auflösung derselben. Das Bestreichen mit Eyerdotter und das Aus waschen mit Wasser ist endlich das sicherste Hülfsmittel, die lockerer gemachte Unreinigkeit hinweg zu nehmen. Wachsartige Flecke nimmt der Weingeist und alle mit Weingeist abgezogene Feuchtigkeiten, z. B. ungarisches Wasser, hinweg. Denn ohnerachtet der Weingeist das Wachs nicht aufzulösen im Stande ist, so macht er selbi ges doch so spröde, daß man es, wenn der Weingeist ver. flogen ist, in der Folge so hinweg reiben kann, daß gar nichts mehr davon zu sehen ist. Die durch saure Feuchs tigkeiten, vorzüglich durch die Mineralsäuren gebeizten Flecke können durch den åßenden Salmiakspiritus hinweg gebracht werden. Nur muß man diesen Säuren geschwind badurch entgegen arbeiten, che sie das ganze Gewebe an dem befleckten Orte zerbeizet und zerstöret haben; wiewohl auch hier in diesem Falle, wenn es noch nicht bis auf das Aeußerste gekommen ist, ein mit eingeist bereiteter oder vermischter dhender Salmiakspiritus oft den mürbe wer benden Zeugen eine neue Festigkeit ertheilet. Der mils de Salmiakspiritus, welcher mit den Säuren aufbrau fet, ift niemals so müßlich befunden worden. Da der Har ein falmiatartiges Mittelsaiz enthält, deffen alkali scher Grundtheil zu verfliegen und die bloffe Säure zu hinterlassen pflegt, so geschieht es, daß die grün gefårb. ten Sachen durch die Entwickelung dieser Säure blaue Flecke bekommen. Diese Flecke kann man am besten durch allerhand alkalische Feuchtigkeiten hinweg nehmen, womit man sie überstreicher oder benchet. Die von alfatischen Feuchtigkeiten, z. B. Kalkwasser, Pottaschenlau ge, Salmiakspiritus, faulendem Harne, oder von der mit flüchtigem Alkali durchdrungenen Straßenkoche her vorgebrachten Flecke, wohin die blauen Flecke des Schar lachrothen und des mit Saflor gefärbten Rosenrothen ge hören, tönnen mit Citronensafte und andern gelinden Säuren zu ihrer vorigen Farbe wieder hergestellet werden. Eisenschüßige, rostige und mit Dinte gemachte Flecke nimmt der Citronensaft; der weiße Johannisbeersaft, das Sauerkleesalz, der faule Utrin, ingleichen der Vis triolfpiritus hinweg. Bey dem Sauerkleefalze verfährt man so, daß man selbiges in warmen Wasser auflöset, die mit Dinte befleckte Leinwand, z. B. mit der Auflösung überstreichet, es über einer Kohlenpfanne gelinde anwar met und reibet, endlich aber in reinem Waffer ausfpület. Alle diese Handgriffe werden der bessern Auflösung der Eis fentalttheilchen wegen angewendet: Bey dem Vitrielspi ritus aber muß man mit lange fortgeseztem Waschen alle Theilchen desselben hinweg schlemmen, weil er sonst die Leinwand gern anzufressen pflegt. Flecken von rothem Weine nimmt die Bestreuung mit Küchenfalze und das Auswaschen, mit frisch gelassenem lauen Harne oder Milch, oder auch, so, raie andere farbenvcke Flecke, das Schwefeln und darauf følgende Auswaschen mit Franzbranntewein hinweg, wel cher lettere ebenfalls durch den schwefelsauren Dunst, den

er noch in seiner Mischung enthält, klese Wirkungen lei. stel. Eben dieser Franzbranntwein läßt sich mit Nugen zur Ausmachung sehr vieler Flecke, die einen gewächsar tigen gefärbten Stoff zum Grunde haben, gebrauchen. Gelb gewordene Leinwand macht man durch Einweichen in Buttermilch oder faure Molken, und dann durch Aus waschen mit Seife und kaltem Wasser wieder weiß. Die blossen einfachen Staubflecke endlich nimmt das reine Wasser hinweg.

Flecken von Eisenroft aus der Wäsche zu brin gen, f. Eisenrostflecken.

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Flecken, (Schneider, Nätherin) s. Lappen. Fleckenzinn, heißt hartes und unschmeidiges Zinn. ferbrecher.) Die vierte Sorte Dachschiefer, die groar Fleckiger Schiefer, Poil tache. (Dachdecker, Schie nicht so schön, aber oft eben so gut als die dritte Sorte, Poil gros noir, ist. Man finder sie sowohl am Tage als in größerer Tiefe, und oft zu oberst an einem Blocke, das her ist sie nur auf einer Seite fleckig.

Sledwasser zu machen. Nehmet Potasche, solvirt solche in kaltem Waffer, und filtrirt es durch Fließpapier; zu diesem gießet an der Luft flüßig gewordenes Weinsteins falz, und mischet beydes wohf unter einander. Mit dies fem Wasser bestreicht den Flecken am Kleide, (wenn es auch Seidenzeug ist) und waschet es mit frischem Wasser fauber aus, so wird der Fleck weg feyn. Fledermause, fiehe Gröschel in Schlesten und Böh.

men.

122 1 Fledermaufe, (Schifffahrt) s. Große Leeseegels, T Fleeth, f. Tief. Jac.

Fleisch, das, (Gärtner) das Eßbare an einer Arti schocke.

Fleischeifen, ist ein Werkzeug der Handwerker, die mit Zubereitung der Felle beschäftiger sind, etwa eine Elle lang, und anderthals Hand breit und scharf, über welches die eingeweichten und fein fauber ausgewaschenen Felle gezogen und gefleischet werden. as they Fleischen, Gerber, Kürschner) ist eine Arbeit der Gerber und Kürschner, da sie das Aas, oder die an der inwendigen Seite der Felle annoch sitzende fleischigte Ma terie abstoßen, folglich allerdings eine etwas unfaubere Verrichtung, daran das Gesinde ungerne gehet. Ein Gesell ist wöchentlich nur einmal zu fleischen schuldig, bes! gehrte es aber der Meister noch einmal, so muß ers ab. sonderlich verlohnen.

macher.

Fleischfarbe auf Leder, f. Farben der Haudschuh. Pf. Tuch ist die Vorbereitung 3 Leth Weinsteinkrystallen, Fleischfarbe auf Wolle nach Herrn Pörner. Auf farbe auf rolle nach Geren porner. Auf 3.Loth Zinnauft. Die Farbenbrühe 10 Loth Wau, z Leth Cochenille, 4 Loch Zinnauft

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Fleischfarbene Glasur zum Halbporcellan. Zwolf Theile Bleyasche und einen Thell weißes Glas zusammen geschmolzen, geben eine schöne Fleischfarbe. Fleischfarbner Bolus, f. Lemnische Erde. Jac. B656 ? Fleisch

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die auch sehr kräftig und wohlschmeckend ist; fie ift fast gar
nicht von der aus frischem Fleisch erhaltenen verschieden;
da im Gegentheil die von gesalznem Fleische sehr widerlich
ist, und einen unerträglichen Unschlittgeruch hat. So
ist auch das eingesalzene Fleisch nach dem Kochen noch immer
sehr hart, fasericht und übelschmeckend; das Fleisch des.
Hrn. Cazalet aber, ob es gleich nicht so delicat wie ganz
frisches Fleisch ist, hat doch immer Aehnlichkeit genug,
um mit den besten bürgerlichen Gerichten verglichen wer
den zu können.

Fleisch zu trocknen, f. Fleischtrockenstube.
Fleißig, (Maler) f. Sorgfältig. Jae.
Slengstücke, (Wallfischfang) s. Flensen. Jac.
Flet à beck, f. Flöte duse. Jac.

Fleur de Cufco, f. Culco, Jac.

Fleurets, hat im französischen Handel vielerley Bes deutungen. 1) versteht man darunter bey Wollenhandel die schönste unter den Wollarten eines Landes; daher giebt es Fleuretwolle aus Berry, Roussillon, Languedok, aus dem Delphinat u. s.w. 2) Die grobe Seide, welche die feine, die an den Kokons fist, zu bedecken pflegt. Es giebt dieser Floretseide verschiedene Sorten, je nachdem die Gattung, von der sie abfällt, beschaffen ist. Die als lerbeste kann zu Nähseide, Bändern und leichten seidenen Zeugen verarbeitet werden. Die gemeine wird blos ju Padoubändern und Posamentierarbeiten angewandt. 3) Heist man Fleurets die feinste Gattung der Rouenschen Blancardleinen, welche häufig nach Indien ausgeführt wird. Die beste Art wird in Bretagne im Kirchsprengel von Leon verfertiget. Es giebt ihrer zweyerley Gattung. Eine heißt schlechtweg Fleuret, diese ist zwey Drittel, auch wohl drey Viertel eines Stabes breit. Das Meiste von diesem Artikel geht über Morlair nach Holland und Eng land. 4) Fleurets von Aure, eine Art Cadis, welche im Thal Aure, unweit Bagneres, gewest werden. Man läßt sie hernach zu kontauban zurichten, und sie werden von den Kaufleuten diefes Orts und zu Limoges weit und breit verhandelt. Der Zeug liegt einen halben Stab breit. e lind

Man hält übrigens die Flinten für eine französische Erfindung, die an die Stelle der Musketen kam; das erste Regiment, das Flinten trug, war das von Ludwig XIV. 1671. in Frankreich errichtete Fülelierregiment, welches von den Flinten diesen Namen bekam. Paul Engelhard, Schloßmeister in Bußbach, verfertiget Flinten, welche, ohne Pulver auf die Pfanne zu thun, vollständig gelas den und mit guter Wirkung losgeschoßen werden tounen. Flinte des Herrn Regnier, Fufil de furete. An dieser Art Flinten ist die Pfanne so besonders gut einge richtet, daß man das Gewehr geladen im Wagen haben, oder sonst halten kann, wie man nur will, ohne zu ber fürchten, daß es losgehe, auch kann die Feuchtigkeit nicht aufs Zündkraut kommen, wenn auch das Gewehr ins Wasser fallen sollte. Auch ist an einer solchen Flinte, zum Behuf kurzsichtiger Personen, noch eine verborgene Lorgnette angebracht, die erst dann zum Vorscheine kömmt, wenn man anschlägt.

**Slickmeffer. (Giafer.) Der Schaft oder Blenknecht ten. Ses Diamants oder auch ein besondres Messer, das eine turze Klinge hat. Mit diesem Messer hebt oder biegt man die Wände des Bleyes auf, wenn man an die Stels le der zerbrochenen Stücke ganze einsehen will. Sodann bedient sich der Glaser besagten Messers, ehe er noch die Fensterflügel auf der andern Seite löthet, um die Wände des Bleyes, in welche das zerbrochene Stück gefaßt ist, aufzuheben, und an dessen Statt das Neue hinein zu ses Ben; und dann um auf das von ihm gelieferte neue Stück die nämlichen Wände des Bleyes zu zustreichen, indem er felbige auf dem Glas umkehrt. Man braucht es auch aum Abbrechen der Rände des Bleys, womit ein Fens Berflügel, den man aus seinem Rahm nimmt, um ihn auszubeffern, umgeben ist, und um die zerbrochenen Los then, die ausgebessert werden sollen, abzukraßen, und vorzüglich an der Stelle der zerbrochenen bleyernen Haf ten, als an deren Statt man neue machen müß. Fliegende Eichbörner, (Rauchhändler) f. Grau

.werk.

Fliegender Drache, ist ein altes Geschüß, so 32 Pf. Eisen schoß und 22 Fuß lang war.

Fliegsand, f. Triebsand. Jac. Fliegende Sappen, (Kriegsbauk.) s. Sappen, flies gende. Jac.

Fliegendes Blatt, (Buchhändler) eine kleine gedruck, te Schrift, die leicht in viele Hände gebracht werden kann. So auch fliegender Brief.

Fliebtraft, f. Schwungkraft. Fließbreter, so nennt man auch die Schaufeln an den Wasserrådern.

Fließender Ambra, Liquida ambra. Dieses ist ei. gentlich ein ölichtes Harz eines amerikanischen Baums, Dcocol genannt. Er schwißet entweder von selbst aus der Rinde, oder wird durch Rigung derselben herausgezogen, oder auch aus den jungen Zweigen mit Wasser gekocht, da man das oben auf schwimmende Fett abnimmt, und eben so hoch, als das Harz selber, hält.

Fließiger Storar, ein weichharziger Balsam, ist grau, riecht nach Storar, und wird aus der Rinde des Liquidambrae ftyracifluae Linn. durch das Kochen mit Seewasser bereitet.

Fließsteine, (Schifffahrt) eine Art kleiner Schiffe Auf der Donau.

Flindriche, eine Rechnungsmünze in Bremen und Ostfrießland, nach dem Conv. 20 Fl. Fuß, Pistole s thlr. gehen auf die Cöllnische Mark fein Gold 3549, Silber 240; der Werth 1 gr. 4pf. Nach dem Preuß. Courent fuß Pistole s th!:. 3726% Gold, 252 Silber. Ihr Werth in Pistolen 5 thlr. ist 1 gr. 3,2 pf.

Flinte. Sie hat ihren Namen von einem uralten, schon bey den Wenden vorkommenden deutschen Worte: Flins oder Blyns, welches ein Hornstein bedeutet, der auch noch jest im Dänischen und Englischen Flinta oder Flint heißt. Als man diesen Stein bey den Schießgeweh ren anwandte, erhielten fie davon den Namen der Fline

Flintenkolbe, (Büchsenmacher) s. Kolbe. Jac. Flintenrohr zu bohren, (Gewehrfabrik) fiche Bohren.

Flintenschloß. * Anfangs wurden die Büchsen, nach Art der Stücke, blos mit der Lunte oder Zündruthe aus freyer Hand abgebrannt: nachher erfand man den Hahn, in welchen die Lunte eingeschraubt wurde, damit fie auf einem Druck nach der Zündpfanne geleitet werden konnte. Dieses war das Luntenschloß. Dann schraubte man ein Stück Kies in den Hahn, urd brachte dabey ein stählers nes Rad an, welches umlief und Feuer von dem Kies abschlug, dieses war das deutsche Feuerschloß, welches 1517. in Nürn berg erfunden wurde. Die Nürnberger, Geo. Kühfuß († nach 1600.), und Kaspar Recknagel (†1632.) brachten dassel be zu mehrerer Vollkommenheit. Auch der schwedische König Gustav Adolph brachte einige Verbesserungen an demselben an. Da man aber dieses Rad nach jedem Schuß erst mit einem Schlüssel wieder spannen mußte, und das Aufziehen desselben Zeit wegnahm: so erfanden die Franzofen das Schloß mit der Nuß und mit der Pfanne, an dem man den Hahn mit dem Daumen zurück zieht, ihn gegen den Pfannendeckel abdrückt, wodurch dieser zurück geschlagen wird und Funken giebt.

Stintenstein, 1. Feuerstein.

Flintenstein, Verfertigungsart in Muene.. In der Landschaft Berry und Champagne befinden sich die Gattungen der Flintensteine des vorigen Artikels sowohl auf der Oberfläche der Erde als auch unter derselben, und im leßtern Fall in weit auslaufenden Bånken oder Lagern. Da der gemeine Mann, auf sein eigenes Unternehmen, darauf bauet und bearbeitet, so muß er erstens dem Eis genthümer auf ein oder mehrere Jahre gegen eine gewisse Summe den Boden ablösen, oder jährlichen Zinß davon zahien. Ein Morgen wird unter 80 bis 100 Pfund nicht hingegeben, nachdem aber der fruchttragende Boden ist, kommt er auch viel höher. Die Steine, welche die Ar beiter am Tage finden, dienen denselben zu nichts als zum Zeichen, daß arxh solche in der Tiefe stecken mögen. Auf Bbbb 3

diefe

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biese Anzeige senken sie eine und mehrere Klafter in die Erde hinein, wo dann die Untersuchung gemacht wird, nach welcher Gegend die Steine gelagert sind, und wo fie fich auslenken. Die frisch ausgegrabenen Steine werden als sobald bearbeitet, aber dazu dürfen sie nicht zu naß seyn, fonst müssen fie an der Senne oder an dem Feuer die ge. hörige Trockne erhalten, dabey hat man sich in Acht zu nehmen, daß sie nicht zu lange darin liegen, sonst werden fie zum Spalten untauglich, und von den Franzosen pierre bralé genannt, und so taugen auch diejenigen Flintenstein Flöße nichts, welche auf der Oberfläche der Erde oder im Wasser lange gelegen haben. Am tauglichsten sind sie, wenn sie nicht lange vor der Bearbeitung aus der Mergel erde genommen werden, denn obgleich alle Flintensteine, die vorkommen, sich spalten lassen, fo find doch die frisch gegrabenen, wenn sie nicht zu naß find, am besten; es scheint also, daß fie viel Eigenschaft mit Einsaugen des Waffers mit dem Weltaug, Lapis mutabilis, haben,

Bevor ich nun von der Bearbeitung dieser Steine zum mechanischen Gebrauch übergehe, so will ich erst bestimmen, wie ein gut zugerichteter Büchsenstein einges theilt wird. Man kann füglich einen solchen durch die Kunst gebildeten Stein in 6 Flächen theilen. Erstens aus zwey beynahe eben felchen Flächen, nämlich eine obe. re, welche schmal und nur meistens des Steins ein nimmt und die Rippe, der Räcke oder der haft genannt wird. Dieser Theil des Steins wird von dem beweglichen Theil des Hahnes am Flintenschloß gehalten. Zweytens, die untere Fläche, welche die größte am ganzen Stein, ist meistens etwas ausgehöhlt, und auf dem unbeweglichen Theil des Hahnes ruht. Drittens, auf dem obern Theil des Steins kommen zwen schiefe Flächen vor, wovon eine immer größer ist, als die andere, und 45 Grad haben. Die breite oder schärfste ist jene, womit Feuer geschlagen wird, sie wird auch von den Franzesen Bord de platine genannt, wenn diese beyden Seiten an einem Stein blei ben, so heißt er Doppelstein, wird aber die schmale Seite, wie gewöhnlich geschiehet, zugerundet, so heißt dies der Kopf. Viertens find an dem Stein zwey gera. de oder halbrand ablaufende Flächen, oder die Ratten

welche gerade oder halbrund zugerichtet werden

Zu der Zurichtung der Flintensteine gehören folgende Werkzeuge: 1) ein stumpfer Hammer oder Bruchham mer, (Martean callant.) Diefer hat am Gewichte ge gen 2 Pfund; 2) ein Spis oder Schieferhanimer, mar teau à pointe, so schwer wie voriger; 2) ein Scheiben Hammer; 4) ein Meißel, welcher an beyden Enden Schärfe hat, und Pf. wiegt; 5) eine gemeine Stahlfeile, um dem Meißel die Schärfe wieder zu geben, wenn er stumpf ges worden. Zuerst wird der Meißel eder doppekes Stemm eifen in einem Schuh hohen Kloß Table de Boucaniere an den Rand befestiget, folchergestalt, daß die Hälfte dieses Werkzeugs mit einem scharfen Ende ein gelassen oder verborgen ist. Bricht in währender Ar beit die herausstehende Schneide ab, so darf solches nur

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Vorige Dicke für alle Steine ab. Die Uebung macht hier viereckigte Stücke zerseht hat. Viertens, nan wird dir den einzigen Lehrmeister aus, doch wenn ein Mensch noch lehte Hand angelegt, den Stein vollkommen zu bilden. fo ungeschickt wäre; so kann er sich in 15 Tagen ziemlich Diese gemachten irregulären Vierecke werden nun wieder vollkommen mit dem Spalten oder Schieferschlagen ge- eine um die andere in die Hand genommen, um den Haft Bildet haben, dergestalt, daß er wenigstens 5 bis 800 zu bilden, das heißt, der schlechteste oder kürzeste scharfe and ein vollkommener Arbeiter 1000 bis 1500 Flinten Rand wird zugeründet, um den Haft zu machen. steine in einem Tage verfertigen kann. Bey dem Schies Zu dieser Arbeit gehört eben nicht viel weniger Ger ferschlagen oder Abhauen muß man jederzeit in Rücksicht schicklichkeit als zu dem Schieferschlagen, wenn die Steins haben, wo man mit dem Hammer einhauen soll, das schön und gut ausfallen sollen. Wenn man diese Zurichtung mit der Schiefer so ausfalle, daß er in der Mitte eine macht, so muß der Stein zwischen dem Daumen, Zeige Rippe erhalte, folglich, wenn zwey Schiefer 1 ober 14, und Mittelfinger der linken Hand fest mit dem zurichten Boll weit von einander abgehackt werden, so muß in der den Kant auf das Stemmeisen gehalten werden, wo man Mitte an dem ganzen Steine eine 3-6 Linien breite denn mit der Scheibe solchen rund abschärft. Die Schläs Rippe bleiben, hackt man nun gerade oben dieser Nippe ge, die mit dem Hanımer angebracht werden, müssen jes In der Mitte von 2 -5 Linien ein, so erhält man einen derzeit so fallen, daß sie eine Linie von dem Meißel oder langen Schiefer. Man pflegt gewöhnlich so genau nicht Stemmeisen abstehen, denn würde der Scheißenhammer Acht zu haben, wenn man arbeitet, ob man 2 oder 5 und so auffahren, daß er gerade über den Meißel stünde, so mehr Linien tief in den Stein einhackt, und man pflegt würde bey jedem Schlag der Stein absplittern, und der meistens ohne Rücksicht der Dicke Schiefer zu schlagen, Meißel durch die darauf gebrachten 25 Schläge des Hams welche beym Zurichten nach verhältnißmäßiger Dicke bald mers zu Grunde gerichtet werden; so aber fährt der Hamsu Pistolen oder Flintensteinen gebildet werden. Ein mer immer neben dem Stemmeisen herunter. Dieses ist Schiefer, der gut gebildet ist, denn darauf kömmt alles leichter gesagt, als in Ausübung gebracht; doch kann ein an, mag so lang seyn als er wolle, muß in der Mitte, aufmerksamer Arbeiter in einigen Tagen eine solche Fer nach seiner Långe, einen ganz flachen oder ebenen Rücken, tigkeit erlangen, daß er in Zukunft gewiß, selten einen der von 4-14 Linien breit seyn kann, haben, denn nach Fehlschlag thun wird, um so weniger, da er seinen linkeri Verhältniß dieser Breite entstehen die größern oder klei. Arm über den linken Schenkel liegen hat, der ihn den ges nern Steine fürs Feuergewehr, indem dieser Rücken den nauen und sichern Abstand zeigt. Die verfertigten Steine Haft oder Kopf (manche) ausmacht. Neben diesem Rús, werden zu Muene in folgende Sortimente getheilt, als: Fen fällt der Schiefer in zwey abschüffigen Schneiden ab, Les Boucanieres à cul long 6 Livres le' milliers, wovon denn die breiteste und bestgebildete daran bleibt,, And beym Zurichten die Feuerschneide angiebt, welche 40'

fuperfines 4 petitfines g blondes 3 grande fines s

FO S.
10

palettes grifes

3

3

grandes ou petits belles
petites

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25

30

25

20

moyennes
petites

45 Grade hat. Drittens, die Zurichtung der Steine aus den geschlagenen Schiefern geschieht nun auf fol gende Art: der Arbeiter seht sich auf einen Stuhl, daß er mit seinem linken Knie die Höhe des halb hervorras. genden Stemmeifens oder Meißels erreicht, welches in Pierres a fufil a deux bouts dem Klot oder erwähnten Tisch zu Zurichtung der Flin tensteine befestiget ist. Nun nimmt er in die linke Hand, wovon der Arm auf dem linken Knie oder untern Theil Pierres a Pistolets grandes - des Schenkels, um gleiche Ruhe und Festigkeit im Arm zu haben, aufliegen muß, einen von den erwähnten Schie fern, und hält ein Ende davon so breit über die Schneide bes Meißels, als er einen breitern oder schmälern Stein ju machen im Sinn hat, welches sich aber doch mehr aus der Figur des Schiefers bestimmen läßt, denn je brei ter der Schiefer und die Rippen oder Rücken auf solchem ht, ein desto größerer Stein kann daraus gemacht wer. Ben: nun giebt er mit seinem Scheibenhammer, der mis einem runden Stiele versehen ist, zwey, drey oder mehr gelinde Schläge auf den Stein, der auf der Schneide des Meißels gehalten, um daß er von unten auf angeschnit ten wird: fobald dies gescheherr, hält der Arbeiter der Schiefer von dem Stemmeisen in die Höhe, und schläge mit dem Hammer daran, wo denn das angerißte Stück abspringt, und so fährt er so lange fort mit diesem Anrie ben und Anschlagen, bis er alle seine Schiefer in beynahe

Dies sind alle Gattungen, wie sie in Frankreich vers fertiget werden, und so, wie der beygefeßte Preis ange merkt ist, werden sie auf Ort und Stelle hiu angegeben. Die ersten, welche die theuersten sind und einen langen Schaft haben, werden nur für Jagdflinten gebraucht, und find von allen am besten zugerichtet; denjenigen, welche noch groß find, und um geringen Preiß von 1-3. Pfund verkauft werden, fehlt noch die vellkommene Zuründung des Hafts. Nachdem die Steine bey den Gruben ge zahlt und sortire sind, werden von den großen zu 25 — 30000 in atte Weinfäffer gepackt, und außer Land geschickt. Von den kleinen Pistilensteinen aber gehen bis 60000 in ein Faß was 3 bis 4 Eimer hält; so gering als man diese Waare ansieht, so braucht doch eine Monarchie

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