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feste kurze Berg beträgt von jedem Liespfunde, d. i. 15 Pfunden, 2 bis 4 Pfunde, je nachdem man den Flachs im Brechen, Rösten und Schwingen mit Genauigkeit oder nachläßig behandelt hat, oder nachdem der Boden beschaf fen gewesen. Die Holländer und Schweizer finden den fo bereiteten Hanf zu den Schifffeilen und Stricken sehr vortheilhaft. Hecheln von Eisendrath müssen vollkommen glatt und ohne Rostgrübchen seyn, und senkrecht und gleich weit gestachelt werden, wenn sie nicht viel Werg geben foilen, indem sie die sich hindurch schwingende Faden zer reißen, und den längsten Flachs abkürzen. Daher ziehen einzelne Wirthschaften die Hecheln von Messing vor. Die feinsten Hecheln zu holländischer Leinwand streicht man vor dem Gebrauche mit gutem Baumôle und einer Federfahne an. Der Flachs läuft nicht nur freyer durch ihre Záhne hindurch, sondern er gewinnt auch etwas in der Gleich heit des Fadens, in der Geschwindigkeit auf der Spuhle, und in der Haltbarkeit beym Austaugen zu der Bleiche. Man giebt ihm sogar das Leinölartige wieder, was ihm die Wasserröstung vormais entwandte. Der augenscheins lichste Nußen der jetzt erwähnten Methode macht sich end. lich dadurch auffallend, daß man von einem Liespfunde so zubereiteten Flachses 120 Ellen helländischer Leinwand und drüber heraus bringt. Eine andere Art den Flachs zu verfeinern, befindet sich unter den Worten Velflachs und Seidenflachs,

Flack, (Schiffbankumst) ist der aunterste Boden des Schiffs ven außen zu, darauf die Bauchstücken, und über diese der inwendige Boden gelegt wird, darauf alse das ganze Shiff gleichsam ruhet. Bey Erbauung des Flacks werden die Deelen oder Breter, so 2 bis 4 Zoll dick find, von beyden Seiten an die oberste Kante des Bielis nach der Länge des Schiffs dergestalt eingefügt, und ein Bret an das andere gebracht, bis sie von einer Creuen zur andern reichen, wiewohl sie, um des Schiffs Form zu erhalten, hinten und vorne etwas schmaler zugehen. Es ist hierbey zu beobachten, daß das Schiff recht nach der Segellage gezimmert werde: denn in der Mitte, wo daffelbe seine rechte Breite haben muß, liegen die Breter ganz platt, werden aber nachmals gegen hinten und vorne zu allmählig gezwungen, daß sie aufwärts stehen; wel chergestalt es unten seiner Form nach bey 36 Fuß gegendie Hintersteuen immer enger und spitziger zulauft, weil allda desselben beste Schärfe ist, um nach der Segellage durch das Wasser zu schneiden; gegen die Vorsteuen aber gebt es zwar nicht so enge zusammen als hinten, doch muß auch bey 24 Fuß eine ziemliche Schärfe dabey beobachtet wer den, und steckt hlerinnen ein sonderlicher Kunstgriff, ein wohl beseegeltes Schiff zu bauen.

Flacon, Schraubenfläsch gen, Geruch oder Riech Aläsch gen, mit spirituosen und wohlriechenden Dingen: man hat sie von Gold, Silber, Krystall, Porzellain, fauber geschliffenem Glase.

Fladenbrod. Diese Gattung von Brod ist in Nor wegen gebräuchlich. Es besteht aus Habermehl, welchem fle bald mehr bald weniger Gerstenmehl zusehen. Von

Flåmisch

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Haber allein, oder auch mit einem kleinen Zusage von Gerste hat es einen guten Geschmack, und läßt sich sehr wohl effen. Je mehr Gerste se im Gegentheil zusetzen, so viel unangenehmer und trockner wird es. Es wird in Fladen oder Kuchen, die so dünne sind, als Papier, auf großen eisernen Platten gebacken..

Flagge, (Bergiverk.) 1. Flage. Jac.

Bedeckung der Häuser gebraucht. Der, welchen man bey
Slagtein, faldigter, sonst Balchschiefer. Wird zu
Woodstock findet, ist von gelblicht weißer Farbe, und ma
Big hart. Sein spezifisches Gewicht ist 2,585. Er ents
hält etwas Thon und Eisen.

und dort in der Normandie, in Flandern und und Fores
Slaine, eine Art Couris oder Bettzwillichte, die hier
verfertigt wird.
Stakon, f. Flacon.

nennung versteht man insgemein die berühmten Maler Flamandische Schule. (Maler.) Unter dieser Be und Bildhauer der sogenannten spanischen Niederlande. Diese Länder, vornehmlich aber die beyden Provinzen Braband und Flandern, waren ehedem der Sitz der Ueme figkeit und des Reichthums, und daher auch der Pracht und der, die Pracht unterstüßenden Künste. Einem Nies derländer, Johann van Erk, hat man die Erfindung der Malerey in Delfarben zu danken; und den Theil der Farben ankommt, sowohl im ganz Großen, als im Klei Kunst, der auf den Gebrauch und die Behandlung der nen, hat diese Schule auf das Höchste gebracht, wenn dieses das Höchste ist, daß man die Natur völlig erreiche. Diefe Schule hat Europa mit Gemälden angefüllt, die man kaum für Gemälde hålt; se sehr hat jeder Theil das Licht, die Farbe, die Haltung und den Ton eines in dies fem Zusammenhange wirklich vorhandenen Korpers. Wenn die venetianische Schule diese an Pracht und Glanz der Farben, und einem gewissen Ideal des Colorits übertrifft; so muß sie ihr doch, in Ansehung der völligen Erreichung der Natur, den ersten Plas lassen.

nur 12 bis 15 Fuß lang ist, und zween Masten ohne Ses
Slambart, eine kleine Chaloupe von Havre, welche
gelstangen führt. Man bedient sich derselben zum Fisch
fange mit dem Angelfeile und mit dem Schleppjacke. Wenn
man rudern will, um den großen Fischern zu helfen, wird
der Mast nieder gelegt.

Theilen zusammen gesetzt, die auf beyden Seiten der Thü
Glamische Bänder. (Schloffer.) Diese sind aus 2
re angemacht werden, so daß fie die ganze Dicke des Hol
zes umfaffent. Bisweilen sind die beyden Arme einander
gleich und ähnlich, bisweilen sind sie von verschiedener Ges
an welche die Bänder angeschlagen werden sollen.
stalt und Größe, damit solche an die Tischlerarbeit passen,

Flämische Senfter, alle heißt eine Art Dachfenster. Slamischer Hering wird derjenige genannt, der auf der flandrischen Küste gefangen wird.

Hamburg 24 einen Thaler machen. a) Nach dem Ham Flamisch Pfund, eine Rechnungsmünze, davon in burger Bankofus, Dukaten à 2 thlr. gehen auf die Coll.

nische Mark sein, Gold 54174, Silber 383. Ihr Werth in Pistolen às thk. ist 3 thlr. 14 gr. 5.3 pf. b) Nach dem Lühischen Courantfuß, Pistolen à 4 thlr. gehen auf die Colln. Mark fein, Gold 67,5%, Silber 4. Ihr Werth in Pistelen à 5 thlr. ist 2 thlr. 22 gr. 7. pf.

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Flammender Salpeter, flüchtiger Salpeter, Nitrum flammans, Nitrum ammoniacum. Diefe Salpes terart findet man oft in der Salpetererde mit dem gemei nen Salpeter vermischt. Er hat, statt desfeuerbeständi. gen, flüchtiges Laugensatz zur Grundlage, und unterschei det sich daher ziemlich von dem gemeinen Salpeter. 1) An der freyen Luft wird er gerne feucht. 2) Löst er sich zum Theil im gereinigten Weingeiste auf; 3) streuet man ihn auf glühende Kohlen, so verpufft er nicht stark, aber er geht ganz in Rauch auf; 4) gießt man ein feuerbestandi ges Laugensalz darauf, oder reibt ihn damit, oder mit Kalk, so giebt er einen starken laugenartigen Geruch von fich, behandelt man ihn in geschlossenen Gefäßen im Feuer, fo giebt er ein wahres flüchtiges Laugensalz.

Flammes, französische Zeuge von Zwirn und Baum wolle, wie Siamoisen, so insonderheit im Lande Caur ges webt werden.

Flammirt, f. Flammig. Jac.

durch die Eingeweide, vorn durch die falschen Ribben, und hinterwärts durch die Hanken umgeben sind. Sie sollen so wie der Bauch und die Ribben erhoben und voll seyn, und daß das Pferd hohle Flanken habe, wenn der Raum zwischen der letzten Ribbe und dem Hüftbeine hohl ist

Slankenwinkel, Angle-forme- Alane, (Kriegsbaukunst) ist derjenige Winkel, der durch die Flanke und durch eine Kehllinie gebildet wird.

Flankiren, (Kriegswissenschaft) heißt, ein Werk von außen, der Länge nach, beschießen, und den vor ihm lies genden Graben bestreichen. An einer Festung darf keine Linie befindlich seyn, die nicht von einer andern flankiret wird.

Flasche, geladene Flasche, Kleistische Flasche, elektrische Flasche, Verstärkungsflasche, Ladungs flasche, Ladungsplatte. Der allgemeine Begriff der Ladungsflasche oder Platte ist der, daß sie aus einem an sich elektrischen dünnen Körper besteht, dessen beyden Seis ten Elektricitát mitgetheilt werden kann. Hiezu wird nux gewöhnlich Glas genommen. Je größer es ist, desto stårker kann es geladen werden. Die Dicke des Glases aber kömmt hiebey sehr in Betrachtung; denn ein dünneres Glas kann zivar leichter und stårker geladen werden, als

Slammofen, bey der Amalgamation der Erze, siche ein dickes; es ist aber auch der Gefahr mehr ausgeseht, Anquicken.

Flanderische Butter, (Handl.) f. Butter. Flandrische Garne, eine Gattung Zwirn- und Garns waaren, die ihrer Güte wegen in ganz Europa berühmt find. Es wird in diesem Lande eine erstaunliche Menge Garn verfertiget, die zum Theil so ausgeführt, zum Theil auf den Zwirnmühlen, welche da zu hunderten angelegt find, zu Zwirn von allen möglichen Graden der Feine ge macht wird, und ein noch größerer Theil wird zu Lein wand verwebt. So wie nun das rohe Material hierzu, der flandrische Flachs, von vortrefflicher Güte ist, so über treffen auch die daraus verfertigten Manufacturwaaren die meisten ausländischen an Kernhaftigkeit, Feinheit und Dauerhaftigkeit. Die Hauptsorten der flandrischen Garne find so genanntes umergarn in kleinen Bündeln von Nro. 12 bis 100, das im Handel wegen seiner Güte noch dem holländischen vorgezogen wird; Roher, auch gebleich. ter und gefärbter Zwirn, welcher pfundweise und nach Be schaffenheit der Feine verkauft wird; Kantenzwirn, wie auch zum Zeichnen und Sticken u. s. w.

Flandrische Leinwand, find die feinsten unter allen Leinen, die jetzt zur Handlung kommen, die Batiste aus genommen. Sie werden in außerordentlicher Menge nach Spanien, Italien, Frankreich und Portugal ausgeführt. Die Oerter, welche das meiste davon zum Handel schicken, find Gent, Curtrick und Meenen.

Flandrischer Leim, s. Leim, niederländischer. Jac. Flandrische Rechnungsmåten, f. Dünkirchsche, Flanell, f. auch breiter, frisirter Flanell. Flanelldruckerey, f. Golgasdruckerey. Flanken, (Roßhändler) heißen die Seiten des Bauchs, die gerade unterhalb den Lenden liegen, und von oben

durch die Gewalt der elektrischen Anziehung bey allzu stars ker Ladung zersprengt zu werden. Man kann daher die sehr dünnen Flaschen oder Platten zwar einzeln gebrau, chen; wenn man aber mehrere mit einander verbinden will, so muß man stärkeres und wohl abgekühltes Glas dazu wählen.

Auf die Gestalt des Glases kommt hiebey nichts an. Zu Flaschen für Batterien nimmt man gewöhnlich große cylindrische, oder sogenannte Zuckergläser; zum einzelnen Gebrauche Apothekerflaschen, welche cylindrisch find, aber einen etwas engern Hals haben, oder für kleine Versuche die ganz gemeinen Arzneygläser. Weil das Glas, so wie alle elektrische Körper, die mitgetheilte Elektricitát nur an der berührten Stelle annimmt, und nicht von selbst über seine ganze Oberfläche verbreitet, so muß man die beys den Flächen mit einer leitenden Materie, z. B. Zinnfclie, Goldblättchen, Mesfing oder Eisenspänen 2c. überziehen, welches die Belegung derselben genannt wird. Deswegen heißt die Ladungsflasche oft auch die belegte Slafce. Dies verschafft den Vertheit, daß sich die mitgetheiice Elektricität, wenn sie auch nur auf eine einzelne Stelle geleitet wird, dennoch segleich über die ganze belegte Fla che ausbreitet, und bey der Entladung eben so auf einmal aus dieser Fläche heraus gehet. Der Boden wird eben falls von außen und innen belegt. Die Belegung mie Zinnfelie oder Geldblättchen ist unstreitig die beste, und läßt sich auch auf der äußern Seite sehr leicht anbringen. Inwendig aber geht dies, wenn die Flasche einen engen Hals hat, nicht an. In diesem Falle füllet man kleine Flaschen, so weit die Belegung gehen soll, mit Eisen - oder Messingspänen, auch wohl mit Schrot oder Wasser an, in größere aber, die dadurch zu schwer würden, gießt man

etras

etwas Gummiwasser, schütter ein wenig Messingspåne hin. ein, und schwenkt die Flasche, bis sich die Spåne dicht an die innern Wände angelegt haben, wo sie durch das Gum miwasser ankleben.

Die Belegungen beyder Seiten des elektrischen Körpers dürfen einander um den Rand nicht nahe kommen. Ihre entgegen gesetzten Elektricitäten könnten sonst Wege fins den, sich zu vereinigen, ohne daß man dies haven wollte, zumal da manche Glasarten die Elektricitat sehr leicht über ihre Oberfläche leiten, Daher läßt man an den Platten den äußern Rand unbelegt, und die Flascheu belegt man nur so, daß 2-3 3 Zoll Höhe unbelegt bleiben. Es ist sehr rathsam, den unbelegten Raum durch einen Ueberzug von Siegellack gegen die Feuchtigkeit zu schüßen: auch giebt dieser Heberzug den Flaschen, so wie der ganzen elek trischen Geräthschaft, ein sehr nettes reinliches Ansehn. Das Siegellack wird hierzu im Mörser zerstoßen, höchst rectificirter Weingeist aufgegossen, und der daraus entstans dene Brey mit dem Pinsel auf das Glas getragen. Die Deffnung der Flasche wird mit einem genau einpassenden trocknen und in gerlassenes Wachs getauchten Kortstöpsel verschlossen, In diesen Kork wird ein Loch gebohrt, und ein starker messingener Drath hindurch gesteckt, der unten umgebogen seyn, und die inwendige Belegung an mehrern Stellen berühren muß, damit alles, was an diesen Drath gebracht wird, mit der innern Seite der Flasche durch eie se leitende Verbindung zusammen hänge. Ist die Flasche inwendig mit Metallspänen oder Schrot gefüllt, so ist es genug, den Drath bis in diese Füllung hinein gehen zu lass sen. Oben muß er wenigstens 8 Zoll über die Flasche her vorragen: oben bekömmt er einen Knopf oder Kugel von etwa Zoll im Durchmesser. Es ist sehr bequem, wenn der Drath oben spißig gemacht, etwas unter der Spiße aber mit Schraubengängen versehen wird, so daß man die hoh le Kugel nach Gefallen auf und abschrauben kann. Bis weilen wird auch der Drath am obern Ende krumm gebogen, damit man die Flasche daran aufhängen kann. Man fieht leicht, daß sich diese Einrichtung in Nebenumständen mannichfaltig abändern läßt. Wenn die Ladungsflaschen einen Sprung bekommen, so find sie zu fernerm Gebrauch antüchtig. Doch giebt Cavallo (Philof, Tranf. Vol. LXVIII. p. 2. n. 44.) folgende Methode an, sie wieder brauchbar zu machen, Man nehme von dem zerbrochnen Theile die äußere Belegung ab, erwärme die Flasche an der Lichtflamme, und trépfele brennendes Siegellack dar auf, so daß der Sprung damit bedeckt wird, und das Sie gellack dicker aufliegt, als das Glas selbst dicke ist, End. lich bedecke man das Siegellack und einen Theil der Glasfläche mit einer Composition von 4 Theilen Wachs, Theil Pech, Theil Terpenthin und sehr wenig Baumol, die man auf ein Stück Wachstaffet streicht, und wie ein Pflaster aufliegt. Die Verstärkungsflasche ist eine Erfin bung des Herrn von Kleist, Dechant des Domkapitels zu Kamin, am 11ten October 1745.

Flasche des Herrn Cavallo, Da die gewöhnlichen Flaschen ihre Ladung nur kurze Zeit halten, so hat Caval

lo (Vollständige Abhandlung, der Lehre von der Elektricitát, der deutsch. Uebersehung dritte Aufl. Leipzig 1785. gr. 8. S. 278.) eine Einrichtung angegeben, welche die Ladung über sechs Wochen lang halten soll. Außer der innern und Außern, Belegung, welche die Flasche mit als len andern gemein hat, ist in ihrem Hals eine an beyden Enden offene Glasrohre eingeküttet, und geht ein wenig in die Flasche hinein. Sie hat am untern Ende einen Drath, der die innere Belegung berührt. Der Drath mit dem Kuopfe ist in eine andere Glasröhre geküttet, welche fast doppelt so lang, aber enger ist, als die vorige; und zwar so, daß an einem Ende blos der Knopf, am ans. dern nur etwas weniges vom Drathe hervorragt. Diese Glasröhre kann man nach Gefallen in die andere hineinr stecken, wobey das untere Ende des Draths jenen an der ersten Röhre befindlichen Drath, oder, noch besser, die in nere Belegung selbst berühren muß; auf diese Art kann die Flasche, wie gewöhnlich, geladen und entladen wera den. Nimmt man aber nach der Ladung die innere Röhre mit dem Drathe und Knopfe heraus, so ist die innere Be legung ganz isolirt, und man kann so die Flasche geladen bey fich tragen oder versenden, ohne daß sie die Ladung sobald verlohre. Donndorf (Lehre von der Elektricitat, Erfurt 1784. II. B. gr. 8. Erster Band S. 57.) bea schreibt diese Flasche mit einigen kleinen Abänderungen umständlich, giebt auch (ebend. S. 60. u. f.) noch eine ähnliche Einrichtung für etwas größere Flaschen an,

Flaschel, (Landwirthschaft) heißen die Schäfer die Kröpfe, welche die Schafe von Ueberfressung oder un gesunden Futter bekommen, an denen sie auch gemeis niglich sterben, wenn sie nicht durch Leckung des Steins salzes oder durch andere gesunde Fütterung bald wiederum vergehen.

Flaschenfutter, bequemes. Dieses bestehet aus einem Kästchen von Tannenholz, 15 Zoll hoch, 134 Zoll lang und breit, welches angestrichen oder auch mit Leder überzogen werden kann. Alle Ecken find mit leichten eis fernen Kappen versehen. Zwey eiserne Griffe dienen zum Tragen. Auch ist der Kasten mit einem verdeckten frans zösischen Schlosse verwahret. Von der ganzen Höhe des Sastens sind 3 Zoll zum Deckel, das Uebrige zum Kasten genommen, und es verstehet sich von selbst, daß diese Massen nach Willkühr verändert werden können. Der Deckel hat inwendig eine in Haspen gehende Klappe, so mit einem Riegel an dem Deckel befestiget wird. Dies fer hohle mit der Klappe versehene Deckel dienet dazu, ́ Bredt, gekochtes und gebratenes Fleisch, ein halbes oder ganzes Dußend in einander gesetzte blecherne Becher, ein Salzfäßchen, welches auch Abtheilungen für Pfeffer und Ingber hat, zu transportiren, Auf einer Seite des Fute terals ist das Seitenbret in einem Falze beweglich, und wenn selbiges aufgezogen wird, so ist unten auf dem Bo den des Flaschenfutterals eine Schieblade, 1 Zoll im Lichten, worinnen man Servietten aufbewahret. Die inwens dige Einrichtung des Kastens ist folgende: Vier grüne gide serne Flaschen, ohngefähr eine Kanne haltend, stehen,

durc

burch eine ganz bis auf den Boden reichende Kreuzschicht abgesondert, in der Mitte des ganzen Raumes. In dem “Mittelpunkt dieser vier Flaschen wird die Kreuzschicht so weit weggeschnitten, als es geschehen kann, ohne daß sich die Flaschen einander berühren. In diese Vertiefung kann man wieder einige in einander gesezte Becher oder Citronen placiren. Auf allen vier Seiten ist abermals eine Abtheilung, 4 Zoll breit. Zwey dieser Abtheilungen dienen darzu, in jede 6 länglichte blecherne Teller und ei nige blecherne Löffel zu stecken. Eine Abtheilung ist für atvey Schüsseln von Blech und einigen Löffeln; die vierte Abtheilung ist durch blecherne Elèine Stege zu 1 Dußend Weffer und Gabeln eingerichtet. Eine tiefe blecherne Schüssel, die accurat in den Deckel des Kästchens past, vertritt die Stelle der Supperschüssel, und ein über die felbe gemachter Deckel dient als eine Schüssel.

Flaschenzug. Man schreibt die Erfindung dessel ben dem Archimedes von Syrakusa zu, der 3772. starb.

Flaschenzug, (Wundarzt) s. Achselzug.
Flaschenzug, (Uhrmacher) wenn der Strick oder die
Schnur von einem Uhrgewichte über mehrere Rollen ge
het, damit das Gewicht nicht sobald abläuft.

Flaschner. Im Jahr 1328. waren die Flaschner in Nürnberg schon zünftig.

Flattermine, f. heimliches Legefeuer. Flechfen am Pferdefuß. (Roßhändler. Ihre Eis genschaften sind, daß sie von gleicher Dicke, von einem starken und zähen Wesen, von dem Beine abgesondert; ohne Geschwulst, ohne Empfindlichkeit, das ist: ohne Schmerzen seyn sollen. Denn wenn sie dicke, stark und zahe, auch vom Beine abgesondert sind; so wird das Wa benbein breit, gleich, flach und so seyn, wie es seyn soll. te. Sind, fie aber dünne, schmal und allzu stark an das Bein angeheftet; so ist das Wadenbein nothwendiger weise schwach, und rundet sich bey der mindesten Arbeit. In diesem Zustande sagen wir, daß das Pferd Ralbs. Füße habe. Je mehr die Flechse von dem Wadenbein abgelöset ist, je mehr hat dieses die Stärke, sich auszu dehnen und zusammen zu ziehen. Eine Flechse, die große Empfindlichkeit hat, beraubet den Fuß der Freyheit und Leichtigkeit, mit welcher er sich bewegen soll, und jede Bewegung muß dem leidenden Theile Schmerzen verursas den. Es fammlet sich öfters eine Feuchtigkeit zwischen dem Wadenbein und der Flechse. Diese Feuchtigkeit kann der Stärke und Güte des Wadenbeins vielen Schaden zu wege bringen. Eine Flechse, die unterhalb dem Knie dünner ist, als in ihrer übrigen Linie, wird eine verdor. bene Flechse genannt. Die Füße, mit diesem Fehler be haftet, nennt man Ochsenfüße, indem dieses der Fehler dieser Thiere ist. Ein Streich, Stoß, Schlag, Hieb auf die Fledsen kann, nach dem Grade seiner Wirkung, mehr oder minder gefährlich seyn. Daher entsteht eine Flechsen und nicht (wie es viele ohne Grund nennen,) Nervezverlegung.

Flechsische Blätter, (Moßhändler) f. Köthe. Slechtedallet Manse, f. Flett. Soc. Technologisches Wörterbuch V. Theil.

Flechten, Algae. Die Flechten, die zwischen Moosen und Schwimmen das Mittel halten, und von den Forste lenten zu den erstern gezählt werden, sind von ganz beson. derer und sehr verschiedener Gestalt unter sich selbst, bald aus Faden, bald aus einem höhlichten Gewebe, bald aus einem blätterähnlichen oder gallertartigen Wesen u. f. w. bestehend, bald trocken, zähe und dicht, bald faftig, lo cker und martig, Sie haben Wurzeln, Stiele und Blåt» ter, die sich aber ganz unmerklich in einander verlieren, daß sie schwer von einander zu unterscheiden sind. Die Blüten find an den meisten Arten gar nicht wahrzuneh men, oder von einem ganz unkenntlichen Bau; nur sieht man, daß zu gewissen Zeiten Knoten, Schilder oder be. cherartige Vertiefungen u. f. to. auf denselben entstehen, welche entweder die Befruchtungswerkzeuge oder schon die Saamen selbst sind. Diese Gewächse haben ihren Si auf jungen und alten, frischen und dürren Bäumen, auf der Erde und auf Felsen, wo sie im Winter und Frühlin gé grünen, im Sommer aber vertrocknen. Die Stämme und Aeste werden von denselben so gänzlich überzogen, daß sie, besonders auf der Nordseite, anfänglich staubich und haar rig, hernach haarig und struppig erscheinen. Die Fleche ten geben verschiedene Farben auf Wolle, Baumwolle, Seide und Garn, und find eine schlechte Nahrung für zahme und wilde Thiere. Allein diese Vortheile, die theils geringe find, theils nicht genußt werden, wiegen den Schal den nicht auf, den sie den Forsten, gemeinschaftlich mit den Moosen, zufügen.

Slechten der Federn zu verschiedenen Kleidungs. stücken. (Federschmücker.) Man flechtet die Federn beynahe auf eben die Weise wie die Peruquenmacher die Haare zu Peruquen flechten, und man gebraucht auch eben dergleichen Rahmen dazu. Auf diesen Rahmen span net man die Faden aus und rolit fie vierfach zusammen. Dieses ist die erste Operation, welche bey allen Arbeiten dieser Art nothwendig ist. Hier wollen wir einiges von dem Verfahren bey dieser Arbeit etwas genauer beschreia ben. Gefeht man wollte zum Anfange einen weißen Muff machen; so nimmt man weiße Gansefedern von der Brust des Thieres bey dem Kropfe, weil alle Federn an dieser Stelle rund gebogen sind, und sich also am besten zu dieser Arbeit schicken. Man nimmt sie, so viel mog lich, alle von gleicher Größe, damit der Muff desto glei cher und schöner werde. Wenn die Federn nicht weiß und rein genug sind, so muß man sie erst bleichen, Man reihet sie zu dem Ende in kleine Päckchen an Fåden, und hängt sie eine Zeit lang an die Sonne. Man kann sie auch mit reinem Wasser ein wenig besprengen, wie man mit Leinwand thut, die man bleichen will. Wenn dieses geschehen ist, so legt man die Federn ordentlich neben ein ander. Man legt jede Feder an die im Rahmen aufge spannten Faden, so daß die Faden diejenige Stelle berüh ren, wo die Bårte der Federn ihren Anfang nehmen, Die hohle Seite der Feder muß nach der Flechterin hin zu ftehen kommen, das ist, in die Lage, die sie auf der Bruft des Thietes har. Der Kiel dieser Feder wird uni Bbbb

ten

ten herum gebogen, daß er bis an die Ribbe derfelben her um tommt. Hernach schlingt man mit einer Nadel mit Swirn oder Seide einen Faden darum, so daß er zugleich die Feder und die ausgespannten Faden im Rahmen um faffet. Mit der Nadel schlinget man eine Art eines Kuos tens, welcher die Federn fest hält, daß sie nicht heraus fallen, oder sich verrücken können, und der Knoten muß sehr fest um die Spannfäden angezogen werden. Die zweyte Feder wird ungefähr einen halben Zoll breit von der ersten, an eben der Flechte, eben so wie die erste, befe ftiget. Man legt den Kiel um, und macht mit eben der Nadel und dem Faden den Knoten der andern Feder alles zeit sehr fest und ohne den Faden von der ersten abgeschnit. ten zu haben. Auf solche Weise wird die ganze Flechte mit Federn versehen; und wenn man am Ende des Rah mens ist, so windet man die Flechte um die Säulen des Rahmens, und flicht sie weiter, wie es die Peruquenma cher bey dem Haarflechten machen. Hieraus erhellet, daß keine Arbeit leichter sey, als Federn zu flechten; und wer nur ein wenig Ueberlegung hat, wird diese Arbeit in kur zer Zeit so schön machen lernen, als der beste Meister. Wenn die Flecht fertig ist, so nåhet man sie in gleich weit von einander abstehenden Reihen auf Leinwand, wel che in einem Nahrahmen eingespannet, die Reihen aber müssen nach einem Lineal oder Zirkel abgemessen werden, und eben so weit von einander abstehen, als in der Flecht eine jede von der andern entfernet ist. Wenn man Fe dern von indianischen Hühnern haben kann, welche jest ziemlich gemein zu werden anfangen, so kann man Müffe davon machen, die wie Grauwerk aussehen und sehr ar. tig find. Es wird nicht leicht ein Frauenzimmer gefunden werden, das sich nicht ein Vergnügen daraus machen follte, einen von ihr selbst verfertigten Muff, oder eine Bramung auf ihren Winterkleidern zu tragen. Denn man kann alle dergleichen Sachen auf eben dieselbe Weise aus Federn verfertigen, und sie haben insgesammt einen vortrefflichen Glanz. Will man aber etwas Schönes von Kleiderschmuck und anderm Puß haben, so muß man das zu kleine Federn von dem Kropf der Tauben, oder andern Ichönfarbigen Vögeln, als den Schnepfen, Finken, Nach. tigallen, nehmen und sie mit Federn von weißen Tauben oder Grünspechten vermischen. Man kann auch die weißen Federn auf allerhand Art färben, wie die Tücher, wenn man sie påckchenweise nur in laue Farbe, eins weichet.

Flechtwerk, (Wasserbau) s. Verzaunen. Fleck, (Natherin) s. Anwurf, Jac.Fleck, (Natherin) der Nürnbergische Name, der Schürze.

Fleet, Grube. (Schuster.) Die Aushöhlung des Hölzernen Absages, oben, auf welchem Orte die, Ferse des Fußes zu liegen kömmt.

Fleck ausmachen, Emaculation Cavamachie. Das Fleckausmachen gründet sich so sehr auf chymische Erfah. rungen, daß man ohne dieselben ganz und gar nicht das mit zurechte kommen kann. Es macht den Gegenstand

einer eigenen chymischen Kunst aus, und verdient wegen seiner Gemeinnütigkeit eine kurze Betrachtung. Flecke können sowohl durch das Eindringen einer mehr oder we niger gefärbten, oder die Farben umåndernden Feuchtig, keit, oder auch unreiner trockener Theile, die sich an die rauhe oder nasse Oberfläche eines Körpers sehen, als auch durch die Ausziehung der eigentlichen Farbe entstehen. Diese leßtern lassen sich kaum oder nur selten, die erstern aber oft sehr glücklich heben. Die gewöhnlichsten Flecke find blige, fette und harzige, pech und theerartige, wachsartige, faute, alkalische, harnartige, eisenschüßige und mit Dinte verursachte, von allerhand gefärbten Pflan zensäften herrührende, und endlich Staubflecke. Delige und fette Flecke kann man, wenn sie sich noch nicht fest gescht haben, oft sehr geschwind aus gefärbten Sachen am besten durch eine jähling angebrachte Hiße, welche das Fett oder Del schmelzt, und sein Aussaugen von einem nahe gebrachten Löschpapiere, Leinwand, kalk- oder then artigen, ingleichen Bleyweißstaube befördern. In dieser Absicht kann man die mit Fett eben jest verunreinigte Oberfläche vom Tuche sehr stark und bis zur gehörigen Ers higung mit Lösch oder Druckpapiere reiben, oder mit eis ner sehr heißen Kohle, die man in Leinwand glatt einwi ckelt, über diese Oberfläche eine Zeit lang hin und her fah ren, oder mit einer heißen Platte oder Biegeleisen über die mit Fett verunreinigte Sache, die man mit Löschpa piere bedeckt, und auch zuweilen noch mit gepulverter ve netianischer Kreide bestreuet hat, hinstreichen. In einer gleichen Absicht wird auch der heiß gemachte Sand anges wendet. Man muß bey allen diesen Arten des Ausma. chens der öligen Flecke, die mit trockner Hiße und ohne aufgestreuete Pulver ausgezogen werden, des Versengens wegen sowohl, als damit sich der Fleck nicht weiter ziehe, das Tuch, Papier oder den Zeug gehörig mit Wasser an nåffen. Aus weißen und ungefärbten Zeugen nimmt die Seife, weiche bey gefärbten selten ohne Schaden der Far be gebraucht werden kann; ingleichen der Seifenspiri tus die öligen Flecke bey dem Waschen mit heraus. Une ter die thierischen Säfte, die man zur Ausmachung öliger Flecke gebraucht, ist außer dem gefaulten Harne und außer der Galle, welche lettere mit Nußen bey seidenen Zeugen. gebraucht wird, vorzüglich der Eyerdotter zu zählen, des ren auflösende Kraft gegen fette blige Substanzen außeror dentlich groß ist, und womit sich sogar die so schwer aus. dem leinenen Geräthe heraus zubringenden Flecke des Lein» ôles auf das vollkommenste hinweg nehmen lassen. Wenn man denselben gebrauchen will, so muß er anfangs ein wenig geschlagen und mit einer sehr geringen Menge Wasfer vermischt, alsdenn an die öligen Flecke angerieben, und endlich alles aus feinem Wasser gewaschen werden. Das Schäßbarste an dem Eyerdetter ist dieses, daß selbiger keine einzige Farbe zerstöret. Gegen die harzigen Flecke läßt, sich nicht nur der Eyerdotter, sondern auch der höchst res etificirte Weingeist mit Nußen gebrauchen, dessen Wirkung gleichfalls keiner Farbe schädlich ist. Pech und theerartige, ingleichen Firnißflecke, überstreichet man mit

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Butter

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