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röhre mit einem Brandsahe, welche das unter den Schwärs mern befindliche Kornpulver (wie bey den Feuerréhren) ergreift, folche heraus wirft, und den Sunder des folgen den Unterschieds in Brand seht. Man braucht diese Schwerdter bey den Feuerwerken, wo man Kriegsmaschi nen oder geharnischte Männer mit Schwerdterü vorstels len will.

Wachtel, Feldwaibel bey dem Herzogl. Weimar. Jågers corps, hat die Hanfschläuche der Feuersprühen noch mehr. verbessert. Feuerspritze des Hrn. Helfensrieder. Der Ku sten dieser Sprüße ist 1 Fuß 8 Zoll 9 Linien breit; 2 Fuß5 Zoll 11 Linien lang; Fuß 6 Zoll 10 Linien hoch nach Parijer Duodezimalmaaß; der Stiefel ist inwendig 2 Zoll Feuerspritzen. Für den ersten Erfinder derselben 9 Linien weit, und 15 Zoll hoch; die Höhe des Zuges 1 wird Etefibius gehalten, der in Alexandrien zur Zeit des Fuß 1 Zoll 4 Linien. Der Windkessel ist inwendig 9 Zell Ptolemaus Physcon lebte. Sie war ein Druckwerk, das 6 Linien weit, seine Höhe in der Mitte 16 Zoll 9 Linien, aus zwey messingenen Cylindern bestand, die im Boden an der Seite 14 Zoll 7 Linien. Der Stiefel, der WindVentile hatten; unten giengen aus der Seite dieser Cykessel und die Röhren sind von startem verzimten Eisenlinder zwey gekrümmte Röhren in eine dritte größere Rôh blech), inwendig mit Messing überkleidet. Die Ausguß re, die auch im Boder Ventile hatte. Wenn nun beyde röhre besteht aus zwey Stücken, deren jedes rechtwinklich Cylinder in das Wasser gefeßt, und die Stempel, womit gebogen ist, wovon das eine fest an den Windkessel siht, He versehen waren, zurück gezogen wurden: so öffneten das andere fich en dem ersten herum drehen läßt, wobey fich die untern Ventile derselben, und ließen das Wasser aber der Wasserstrahl in derselben Vertikalfläche, bleibt, hinein; druckte man die Stämpel wieder nieder, so schloß man müßte denn die ganze Maschine wenden, welches fen fich die Ventile wieder, worauf das Wasser in die ges sehr unbequem ist. An der sehr kurzen Ausgußröhre ist Frümmten Seitenröhren trat, die Ventile in der größern ein Riegel mit vier runden Löchern angebracht, der sich Röhre öffnete, und dann aus dieser in einem Strahl aufs zwischen zwey eisernen Platten und dazwischen gelegtem, warts stieg. Morland hat die Maschine des Etesibus zu. Leder hin und her schieben läßt, daß man das Wasser aus verbessern gesucht. In Augsburg beschäftigten sich Anton einer größern oder kleinern Oeffnung nach Belieben sprus Blattner 1518. und nachher G. C. Werner, Martin hen kann. Die Kolbenstange ist an einer Queerstange be Herrmann, Philipp Abraham Brandmeir und Seifert festigt, welche horizontal aufgehoben und nieder gedrückt mit der Verbesserung der Feuersprühen. Ich füge hier wird, so daß die Kraft unmittelbar auf den Kolben wirkt. zeit noch einige neuere Berbesserungen der Feuersprüßen Feuerstätte, (Kriegslager) 1. Feuerung. bey. Gegen das Jahr 1768. wollte die Stadt Gera eine Feuerfprüße aus Holland kommen lassen, da sich aber Hr. Johann Gottfried Freytag (geb. zu Gera 1724,), erbet, eine dergleichen zu verfertigen, so überließ man ihm die Arbeit. Hierauf verfertigte er eine Sprüße, die mit eis nem Schlauch und einem Standrohr zugleich versehen war, wovon jedes besonders, und beyde zugleich gebraucht wers den können. Auch Hr. Professor Hesse in Erfurt hat vie les zur Verbesserung der gewöhnlichen Feuersprußen bey getragen; die von ihm angegebene, und durch Versuche bewährte, ist kleiner, als die gewöhnliche, koftet nur 30 Thlr. oder mit doppelten Stiefeln und Windkesseln 5060 Thlr., und leistet eben die Dienste, wie eine Sprühe für 200 Thlr. Sie läßt durch häufige Ventile und Roh ren das Wasser geschwinder, häufiger und bey geringerer Kraft durch. Er hat auch die gewürkten Handschläuche so verbessert, daß sie sicherer als die ledernen zu gebrau then find. Eine ganz neue Art von Feuersprühen, womit man das Wasser nach zwey, vier und sechs Orten zugleich hinsprüßen kann, wurde vom Herrn Hofmechanikus Bey fer in Mannheim erfunden. Herr J. H. Kaerl hat eine Feuersprühe von Eisen erfunden, welche vermittelst zweyer Perpendikel, die von einigen Knaben im Schwunge erhals fen werden, das Wasser mit großer Gewalt fort treibt. Herr Gaspard in Paris erfand eine Sprühe, deren Vor zug in der leichten Bewegung der Stämpel besteht, so daß fie, ohne größer zu seyn, als andere Sprühen, die s Li nien Wasser 80 Schuh hoch treiben, mit derselben Zahl Männer 120 Schuh hoch treibt. Herr Johann Heinrich

Feuerstein, Flintenstein, Büchsenstein, gemeis, ner Hornstein. Er ist am gewöhnlichsten von gelblich und rauchgrauer Farbe. Lehtere verläuft sich oft bis ins Graulichschwarze, erstere aber zuweilen bis ins Ockergelbe, ja bis ins Braune. Oft kommen auch in einem Stücke mehrere dieser Farben fleck und streifenweise vor. Man findet ihn nicht allein derb, eingesprengt, in eckigen Stit ken und in Körnern, sondern auch oft in knolligen, kus gelförmigen, durchlöcherten und ungestalteten Stücken, äußerst selten in flachen, doppelt dreyseitigen Pyramią den, wo die Flächen der einen auf die Seitenkanten der andern aufgesetzt sind, zuweilen auch als Versteinerung und zwar am gewöhnlichsten als Echinit. Seine Oberfläche ist bald uneben, bald glatt, bald rauchs. Aeußerlich hat er oft ein wenig Glanz, oft ist er aber auch matt, Innvendig ist er schimmernd, und überhaupt von gemeinem Glanz. Im Bruch ist er vellkommen muschlich. Höchst selten wird er mit koncentrisch schaligen abgesonderten Stu cken, insgemein ohne abgesonderte Stücke, gefunden. Er springt in unbestimmt eckige sehr scharfkantige Bruchstücke.. Er ist durchscheinend, und nähert sich zuweilen dem halb durchsichtigen, zuweilen dem, an den Kanten, durchscheis, wenden. Er ist hart, in einem größern Grade als der, Quarz, fühlt sich sehr kalt an, und ist nicht sonderlich. schwer. Der Feuerstein wird faft nur allein in Flößgebirgen entweder auf eigenen Flögen oder in den Kreide und Kaff steinflößen gefunden; und daher ist er auch ursprünglich der jenige Feuerstein, welcher an einigen Orten im platten Lande so häufig in Geschieben gefunden wird. In einfachen Ges

birgen fömmt er höchst selten, und nur in geringer enge vor. Außer dem gewöhnlichen Gebrauch zum Feuerschla, gen und zu Flintensteinen, wird er auch in England zuun Glasgemenge, desgleichen zur Steingutmaffe genommen. Der Feuerstein nimme eine ziemlich gute Politur an: man schleift daher aus dem bunten nicht allein verschiedene Sa chen zur Zierde, sondern auch aus dem gemeinen Glätt fteine für die Zinngießer und andere Künstler und Hand werker. Der gestoßene, zerriebene und geschlämmate Feuerstein giebt einen vortrefflichen Sand zum Glasschlei

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Feuerstein, Pyrites ferri, f. Eisenhaltiger Kies. Feuerung, Seuerstätte, so nennt man im Felde die Feuer der Marquetender hinter den Regimentern. Feuervergoldang, (Glasarbeiter) f. Glasvergol bung, Jac.

Seuer von dem Mittelwalle oder der swoten Flans te. (Kriegskunst.) Gegenwärtig wird dieses, wenig stens bey regulären Festungen aus der Ursache fast ganz fich verworfen, weil die Bertheidigung zu schief sey, und ber Soldat nicht leicht im Bogen, wohl aber sehr gut vor fidh weg schießt. Inzwischen findet sich dieses Feuer von Mittelwalle bey einer irregularen Festung naturlicherweis se ofte, um die allzu stumpfen Winkel an der Bollwerksspise zu vermeiden, in welchem Falle zwey Feuer besser, als eins seyn würden.

Feuer von der zweyten Slanke, (Kriegsk.) f. Feuer von dem Mittelwalle.

Seuerwerk, Das Alter desselben ist noch nicht erforscht; Marcus Grácus oder Gracchus gedachte indes fen schon zweyer Gattungen von Feuerwerken, einer flie genden und einer andern, die einen Knall von sich gab. Im Jahr 1379. wurde wegen des geschlossenen Friedens zu Vicenza ein Feuerwerk abgebrannt, und 1519. ließen Jacob Fugger, Philipp Adler und Ambrof. Höchstetter, als Karl V. römischer König wurde, ein Feuerwerk zu Augsburg abbrennen. Die Feuerwerte mit brennbarer Luft erfand Herr Diller. Es find entzündete Aetherdam. pfe, die er sehr geschickt durch allerley Deffnungen her

aus treibt.

Seuerwerkerfackeln, find Fackeln, die kein Wind och Regen auslöschen kann, und unter dem Wasser selbst Brennen. Ihre Zubereitung ist diese: Nimm 8 Theile Bchwefel, Theile Colophonium, 4 Theile Salpeter, 1 Theil schwarzes Pech, einen halben Theil Wachs, Theil Terpenthin, folches thue in ein irrdenes oder cher. nes Gefäß, und laß es über glühende Kohlen schmelzen. Hierein tauche reine und wohl geriebene Leinwand, und lalle die Materie hinein ziehen, umwickle, damit einen Stab einige Fuß lang, und verbinde solches mit eisernem Drathe, so ist die Fackel fertig. Wenn man sie einmal angezündet hat, so ist kein Wind noch Regen vermögend, folche auszulöschen, auch im Wasser brennt sie, und kann die Flamme durch nichts, als darüber geworfenen Sand und Asche erstickt werden. Man bedient fich derselben, die feindlichen Werke anzuzünden,

Feuerwerksgebäude. Das Gerüst, auf welchem ein Feuerwerk abgebrannt wird. Die Gestalt und Form des Gebäudes wird nicht nur auf dem Papiere entworfen, sondern auch von Gyps, Wachs, zusammen geleimter Papiere oder Leinwand ein Muster gemacht, damit alle, Irrthümer und Nachtheiligkeiten desto eher vermieden werden mögen.

Die Zimmerleute müssen von Balken, Blocken und Latten, nach Proportion des Musters, ein Gerüste machen, so den Umfang des ganzen Gebäudes in sich begreift, invendig aber hohl ist; daß fie inwendig die Balken zusammen fugen, unter einander binden, mit Un terschlingen, Stühlen, und mit Latten in die Länge und Queere schlagen und befestigen, nämlich bey großen Ma schinen, als: Pallaste, Triumphbogen, Thürme, Castel le und dergleichen; denn die Säulen, Postemente, Fone tainen, Pfeile, Pyramiden, Statuen von Menschen und allerhand Thieren werden befonders zugerichtet. Es muß kein Theil der Maschine von Feuerwerken ledig seyn alie Balken, Latten, Blöcke, Breter, Tafeln, Saulen, Capitale, Kranzleisten, Oberplatten und Bases, Blue menwerke, Borten, Gesimse ac. mit einem Worte alles, was förperlich ist, darf nicht ledig seyn, sondern muß ents weder mit Schlägen oder Sternfeuer, oder Feuerpußen, oder Schwärmern, oder Steigraqueten, oder klein en Mörsern, die mit Kugeln geladen sind, versehen seyn.

Senerwettermaschine, eine Erfindung des Hrn. Bare tele zu Clausthal, der 1721, starb. Ein von Steinen aufgebaueter Ofen mit einem Roste, welcher in einem Häuschen, das neben dem Schachte liegt, der Wetter mangel hat, aufgebauet ist. Die Rösten liegen auf einem eisernen Kasten, der zugleich das Aschenloch abgiebt. In der Mitte dieses Kastens aber sind auf 2 Seiten runde Deffnungen, in welche eiserne Rohren zu liegen kommen;die eine dient, um zur Asche kommen zu können, und die andere ist mit einer hölzernen verbunden, wodurch die bö sen Wetter passiven. Der Heerd selbst liegt in der Erde, wohl 20 Fuß tief, und ist mit Steinen ausgemauert, über der Erde aber befindet sich die Thüre, (in dem verlänger ten Kamine) durch welche das Holz eingeworfen ist, die von Eisen und fest verschlossen werden kann. Um num zum Aschenloche und den Röhren kommen zu können, ist in dem Gewölbe noch ein besonderer Kanal gemauert, in den man, vermittelst einer Leiter, herab steiget. nun Feuer auf den Heerd gemacht wird, so verdünnt sich die Luft in dem Kamine, welches also zum Zuge aus dem Schachte Gelegenheit giebt. Man sehe Calvors Maschie nenwesen Th. S. 20. Tab. IV. V. Man sehe auch den Artikel Bartels.

Seuerzeug von brennbarer Luft, erfand Hr. Pro feffor Renner in Prag. Es besteht aus einer Maschine, worin eine Quantität brennbare Luft angebracht ist, wel che, vermittelst einer einzigen Umdrehung einer damit be findlichen Schraube, eine zundbare Flamme hervor bringt. Sevillage, f. Laubwerk.

Sevillantine, Pastete von Blättergebackenem oder Butterteige.

Seville

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B

Seville morte, ist eine braungelblichte Farbe, welche von den abgefallenen Blättern im Herbste, (weil sie gleich fam gestorben, und todt gelblich find,) also geneunt wird. Es wird aber diese Couleur des Ferilles mortes, als eine gewisse Farbe, zusammen geseht aus gelb und braun. Und zwar ist zu der braunen der Schornsteinruß noch bess ser, als die Nußbaumwurzel; insonderheit wenn man erst zu Ende ihrer Färbung mit der Röthe, zu welcher die Em. cume oder Terra merita gesetzt worden, den Ruß zugleich hinzu thne.

Sevilles, hatim französischen Handel verschiedene Be beutungen. Man versteht darunter erstlich die dünnen Spåne der feinen Holzarten, welche zur eingelegten Ar. Beit angewandt werden; und dann heißt man Fevilles de Vermillon, sehr dünne und feine papierné Blätter, die mitten mit Schminke belegt sind, und zum Färben der Haut gebraucht werden.

Sevilles Ardometer, f. Ardometer.
Sevilles de Vermillon, zuvor.
Feyerabend, (Papiermacher) heißt, wenn ein Ge
Sell Abschied bekömmt oder nimmt.

Seyer aus! ist so viel als ausfeyern, wenn der Berg mann des Montags nicht an feine Arbeit gekommen, und die erste Schicht verfeyert hat, so fagt der Steiger: Seyer aus! d. i. er möchte nun die ganze Woche aus feyern.

F. F. Basin, f. Basin.' poder

Freyen bleibt er nebriger, und treibet mebvère Neste, diè eine pyramidenförmige Krone bilden, woran die untern und mittlern zur Erde hangen, die obern aber aufwärts ste hen. Die Rinde isk rothbräunlicht und zähe, wird im Alter riffig. Das Holz, wenn es reif und gesund ist, ist weiß, zuweilen an der Mittagsseite röthlicht, weid), leicht, kleinjährig, harzig, im Kerne fest, und weniger harzigt, geradspaltig, verträgt die Nässe nicht wohl, wenn es nicht sehr harzig und reif ist.

Sichte; schwarze, 1. Schwarze Fichte.

Fichte, Tanne, Pinus Picea L. Diese empfiehlt sich zu Alleen und Hecken, giebt gutes Bau und Nuhholz, auch brauchbares Brenn und Kohlholz. Ausgetrockne tes Tannenholz dient vorzüglich zu Balken, Sparren, Röhren, Dachrinnen, Bohlen, Brettern, Latten, und dergl. auch zu Tischler Dreher und Kieferarbeiten, zu musikalischen Instrumenten, Schachteln und Siebrán dern. Zu Pfählen in das Wasser soll es sich sehr wohl schicken. Aus der Rinde und den Zapfen erhält man den gemeinen Terpenthin, und wenn man lettere um Johan nis abnimmt, zerhackt, mit Wasser abzieht, auch Terpen thinôl, das auf dem Wasser schwimmnt, und nur abgeschöpft werden darf. Die Saamen geben ein Del. Die Rinde wird zuweilen auch zu Körben genüßt. Die Rinde gleicher der Wurzel ihrer, ist aber etwas stärker, geht tie fer unter sich ohne merkliche Pfahlwurzel. Der Stamma ist gerade, hoch, doch weniger als die Fichte ihrer, dick,

queerförinig gestellten Aesten von gleichem Wuchse, die
eine weniger zugespiste Krone bilden, umgeben, wird sel
tener, als die Fichte, von dem Wurme angegriffen. Die
Rinde ist glatt, dick, aschgrau, spröder, aber nicht so
fest und zähe, als an der Fichte. Innerhalb der Kinde
entstehen größere und kleinere Blasen, welche den gemets.
neu Terpenthin enthalten. Das Holz ist zähe, sehr sein
fafericht, geradspaltig, weißer, kleinjähriger, hårter, auch
leichter als das fichtene, weniger harzig, reißt und bricht
weniger, wird in der Lange weder durch Wärme noch
Feuchtigkeit merklichy geändert, trocknet stark und schnell
ein, dauert in Wasser sehr lange aus. Die spezifische
Schwere des Fichtenholzes ist 0,663,
Fichtenbarz, f. Barras.

Fiasco, ein Gemäß zum Flüßigen, enthält P. . langschaftig, weniger kernåftig, mit aufwärts stehenden, 3. in Florenz 100, und in Livorno 106. Fibel, Musiker) f. Einsaiter. Jac. Sibelbrett, (Musiker) s. Einsaiter. Jac. Fibern, Safern, so nennt man die feinen eylindrischen oder fadenförmigen Körper, aus welchen verschiedene Theis le der Pflanzen und der thierischen Körper zusammen ges fest sind. Aus den Fasern des Hanfs, Leins, der Baum wolle und einiger Baunirinden werden nach gehöriger Zu bereitung Fåden gesponnen, und zu Geweben verbraucht. Weit merkwürdiger aber find die Fibern des thierischen Körpers, vorzüglich diejenigen, aus welchen die Muskeln bestehn, die Muskelfibern, Fleischifasern, weil durch fie alle Bewegungen der thierischen Körper hervor gebracht werden, die eine so wichtigeQuelle von Bewegung in der Körperwelt ausmachen.

Fichirende Streichlinie, (Kriegsbauk.f. Streich. finie, bewegliche.

Sichte, Pinus abies Linn. Sie läßt sich zu Hes cken ziehen. Die Nadeln dienen zur Streue, auch mit Haber vermischt, statt des Heues, für Pferde zur Wins terfütterung. Aus den Zapfen erhält man Harz und Del: Das aus dem Stamme durch das Aufreißen der Rinde gewonnene Harz wird zu Pech gefotten. Der von sich selbst ausfließende Saft giebt eine Art von Weihrauch.Die Wurzel treibt nicht tief, sondern läuft ganz flach und feich auf der Oberfläche hin. Der Stamm ist gerade, hoch und dick, erreicht im dichte geschlossenen Stande und in gutem Boden eine Höhe von 80 bis 150 Fuß, un Technologisches Wörterbuch V. Theil.

Fichtenpapier, Baampapier, ein schönes · starkes Schreibpapier, welches auf der Fichtenmühle bey dem An spachischen Städtchen Roth gemacht wird.

Fichtenrinde. (Forstwissenschaft, Gerber,)' In Ers mangelung der Eichenrinde wird diese von den Lohgerbern gebraucht. Um solche zu gute machen zu können, werden in den Fichtenwäldern die Mittel und kleinen Bauholzer, welche im Trocknes verbquet werden, in der Saftzeit während des Triebes gefället, und sogleich geschålet. Bon stärkern Bäumen ist indessen die Rinde nicht so gut zu schälen, sie hat auch nicht die Güte wie die jungen; vor züglich aber würde man zu fürchten haben, der Güte des Holzes zu Schwellen und Stielen, und überhaupt beym dußern Bau zu nahe treten, wenn man die Fällzeit aus 311

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dem Winter in die Saftzeit verlegen wollte. Der Werth der fichtenen Lohe stehet dem der eichenen gar sehr nach. Sie wird in Klaftern oder Schocke gescht, und nach Be Schaffenheit der Umstände, und nachdem solche anzubrin sen steht, versilbert. In manchen andern Ländern ist sie noch ein Accidenz der Forstbedienten. .....

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Sieberrinde, ist eine bitterschmeckende, aber stärkens de Rinde von dem Baum Gananaperide, der in dem ame rikanischen Königreiche Peru wächst: daher sie auch peru vianische Rinde genannt wird. Im Jahr 1638. ver. trieb sich die Gräfin del Cinhon, deren Gemahl Vicekönig in Peru war, mit dieser Rinde ein heftiges Fieber; sie machte dieses Mittel bekannt, welches man, theils wes gen seiner fiebervertreibenden Kraft, Fieberrinde, theils, weil eine Gräfin sich desselben bedient hatte, Grafinrin. de, Grafinpulver, und, weil es die Gräfin Jesuiten austheilen ließ, Jesuitenpulver, oder, mit dem Namen der Gräfin Cinhon, Cinhonrinde nannte, woraus hernach Chinarinde entstand. Im Jahr 1649. wurde diese Rins de aus Peru nach Europa gebracht; durch den Cardinal Lugo kam sie 1650, nach Frankreich; ihr Gebrauch wur de aber erst 1680. gemein, da der König von Frankreich von dem Ritter Thalbot, einem Engländer, eine besons dere Zubereitung derselben kaufte. Der spanische Arzt, Cafimir Ortega, entdeckte in dem Königreich Santa Fe in Mexiko eine neue Art Chinarinde, die eine mit der bisher bekannten China verwandte Art, aber an Wirkung noch besser ist, häufiger wächst und eben daher auch wohl feiler ist. Hernach entdeckte Bavier auf Martinique eine Chinarinde, welche dünne, braun und außerordentlich) bits ter ist, nicht verstopft, sondern öffnet und unter dem Na men Quinquina Piton bekannt ist. Daß die des Roßkas stanienbaums auch ein Mittelfwider das Wechselfieber sey, hat Zannichelli 1734. in Venedig zuerst entdeckt. Man vergas aber dieses Mittel wieder, bis Peiper, ein Arzt in Duisburg, 1763. in einer Schrift zeigte, daß die Er fahrung ihn gelehrt habe, daß diese Rinde das Wechsel fieber so gut als die Rinde aus Peru vertreibe.

Fiebersalz, des Sylvius Digestivfalz. Dieses ist dasjenige Neutralsalz, welches aus der Salzsäure und aus dem mit selbiger bis zur Sättigung verbundenen, feuerbestandigem Gewächslaugensalze bestehet. Man nennt es auch: wiederhergestelltes Rochfalz, auch barntreibendes Salz.. Man braucht es zum Einsalzen der Blumen in den Riechtöpfen. Auch kann man es mit Vortheil auf den Salpeterhütten zur mehrern Gewin nung des Salpeters aus dessen Mutterlauge brauchen. Siedelbarz, f. Kalfonium. Jac, Siederdunen, f. Eiderdunen. Jac.

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Fieranten, find Kaufleute, welche auf einen Markt eder auf eine Messe reisen.::

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Sierten, eine Rechnungsmünze in Pommern, deren 288 aufs thir. gehen, nach dem Preußischen Courantfuß Pistolen zu sthlr. gehen auf eine Cöllnische Mark fein Gold 59623, Silber 4032. Ihr Werth in Pistolen zu s thir. ißt & pf. the flat wi

Fiers-baffe-hauteur, f. Petit-pied,

Sigur, f. a. Gestalt,

Sigur. (Mufitus.) Dieses Wort bedeutet in der Musik eine Folge von etlichen geschwind hinter einander folgenden, in der Höhe abwechselnden Tönen, die zu der selben Harmonie gehören, und an deren Stelle man, wenn man einfacher hätte fingen, wollen, nur einen einzigen davon würde genommen haben. Den Namen haben solche Töne vermuthlich daher, weil die Noten, so wie sie auf einander folgen, da sie insgemein durch Stris che zusammen gezogen werden, allerhand Figuren auss machen.

Figur, (Tanzkunst) derjenige Zug, welchen die Tåne zer bey jedem Tanz auf dem Boden mit ihren Füßen gleichs sam beschreiben. Einige Tänze haben daher ihre Namen, als: Menuet figuré,

Figur der Blumenbeete, (Gärtner) s. Eintheis lung. Jac. Figuren auf Glas zu åtzen, siehe Rezkunst auf Glas,

Figuren und Abzeichnungen von Gold oder Sil ber. Das Muster ist weder gemein noch bekannt. Un. terdessen wünschen doch die Meisten ihre kleinen Meubles, als: ihre Käftchen, Eckschränke, Theebretter mit einer Farbe zu belegen, und sie mit Gold oder Silber ausschmü cken zu können.

Man nimmt zu dem Behuf vergoldetes oder verfilbertes Papier, nach Belieben und Geschnack; zerschneider es entweder in kleine Stücken, um verschiedene Auszierungen, oder eine Reihe von Figuren und Bildern, so wie man es im Kopfe hat, aufzusehen, oder läßt es ganz, und weis cher das Papier eine Viertelstunde in Weineffig. Nun giebt man dem Geräthe einen Anstrich von Firniß auf dem Ort, den man vergolden oder versilbern will, und beget das in Effig geneste Papier von Gold, oder Silber dare auf, Elebt es an, und fähret mit einem Federmesserstiel, oder mit einem Stückchen glatten Holze ganz leichte dar über her. Ziehet hernach das Papier so behutsam als möglich wieder herunter, so wird man die Figuren und Bilder von Gold oder Silber eben so glänzend auf dem Firniß abgedruckt erblicken. Wenn alles abgetrocknet, bes streicht man es zum zweytenmale mit Firniß, und polirt es mit Bimstein.

Siguranten, s. Figuriren.

Figurenkobalt, gestrickter Kobalt. Dieser gehos ret unter die seltenen Arten. Man bekommt ihn aus Sachsen, vornehmlich aus Schneeberg und Markkirchen, oder von St. Maria au Marie im Elsaß; er heißt deswe gen Blumen oder Figurenkobald, weil besonders der von Markkirchen öfters dendritisch aussieht; diese Sorte ist mit Arsenikkönig vermischt.

Figurenófen. (Töpfer.) Oefen zum Einheizen in den Zimmern, welche in der Gestalt einer Statue mit ihrem Postumente sind. Herr Rode der jüngere in Berlin vers fertigt dergleichen von verzüglicher Schönheit, und Ges nauigkeit.

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Figures

1. Figures de Chimay, so heißen die Spißen, die zu Chimay geklöppelt werden.

Siguriren, heißt eigentlich überhaupt fo vief, als et was Besonderes, in die Augen Fallendes vorstellen wollen. Kunstmäßig bey theatralischen Tänzen, Ballets, gebraucht, werden unter Siguranten diejenigen Akteurs und Aktris cen begriffen, welche bey charakteristischen Tänzen die Zwischenrollen ausfüllen, theils um den Haupt- und So foranzern Zeit zur Erholung zu verschaffen, theils um den Ausdruck, Pomp und die Mannichfaltigkeit des Ballets zu erhöhen. So vielfach also Vorstellungen dieser Art sind, To vielfach ist das Figuriren.

Figurirt bedeutet in Bettdecken und andern gewebten oder gestickten Sachen so viel, als geblümt, gemodelt. Die figurirten Tafeln bey folennen Gastmalen haben ge. meiniglich die Form eines Hufeisens, oder des Anfangs buchstaben von dem Namen der Person, welcher zu Ehren das Gastmal angestellet ist.

Sigurirter Gefang, (Musikus) wird derjenige Ge fang genannt, in welchem Figuren vorkommen, und er wird dem planen Choralgesange, der diese Auszierungen nicht hat, entgegen gesetzt. Die Figuren bestehen allemal aus der Hauptnote, oder derjenigen Note, die eigentlich zur Harmonie nothwendig erfordert wird; ferner aus an bern zur Harmonie gehörigen Noten, wie z. B. aus der Quinte oder Serte, wenn die Terz die Hauptnote ist; und denn aus durchgehenden Noten. Diese Figuren kom men vornehmlich in der Hauptstimme vor; und die anhern, die ihr zur Begleitung dienen, haben alsdenn nur einzelne, zur Harmonie gehörige Tône. Oft trifft es auch, daß, indem die Hauptstimme einen Ton länger an halt, eine der begleitenden Stimmen eine Figur darauf, macht. Auch fällt die Figur bisweilen sogar in den Baß, der alsdenn ein figurirter Baß genannt wird,

Sigurirter Kirchengesang, (Mufikus) ist derjenige Gesang, der mit vielen Zierrathen ausgeschmückt ist. So wird der Choral figurirt, wenn man den Cantus firmus zwar in einer der vier Hauptstimmen beybehält; aber von figurirten Stimmen, welche allerley Nachahmungen ma then, oder auch wohl nach Fugenart gesetzt sind, begleiten fast. Auf diese Art werden die Chorale der Gemeinde vorgespielt, damit sie die Melodie hören und desto leichter nach fingen kann. 98

Sigurirte Stickerey, f. Getafelte Stickerey.
Sigurirte Tafeln, (Kod) f. Figurirt.
Filactrife, Seide, f. Filatrise. Jac.

Fil de Sayette in Frankreich die gesponnene Wolle, die aus Flandern eingeführt wird. Es giebt dieser befor ders zweyerley Gattungen, wovon die eine Filés rafes, die andere aber Files mals genannt wird. Diese werden auch noch in fuperfins und petits fins unterschieden. Die erste Art wird von den Zeugmanufakturen zu Amiens une in der Nachbarschaft verbraucht; die andere dient zu Strümpfen, Posamentierarbeiten, Knöpfen u. dergl.

Fil de Bourgoin, gesponnener Hanf, der zu Seegel. tüchern verarbeitet wird. Er komme aus Cremins, und geht besonders nach Marseille und Bourgoin im Delphi. nat, ist in Ballen von zweyhundert und zwanzig Pfund im Gewichte. Er wird in Sanfmalfein, Viermalfein, Ueberfuprafein, Superfein, Prinfein, Mittel und Bastard unterschieden.

Fil d'épreuve, eine Art Guingasleinen, die zu Rouen und Harlem verfertiget, und in großer Menge nach Ame rika ausgeführt werden. Man hat ihrer von unterschiedlichen Sorten und Numern. Sie werden auch in Deutsche land nachgemacht. Sie sind fünf Achtel eines Stabs breit. Filés mols, eine Wolle, f. Fil de Sayette, Files rafes, eine Wolle, f. Fil de Sayette.

Filét de Caragach, zu Marseille und im levantischen Handel die feinste Sorte des morgenländischen Baumwol lengarns. Sie kommt vou Smpina, und ist in großen Ballen von verschiedenem Gewichte

holl. As, Gehalt 15 Loth 4 Gr. enthält 551 As fein Sil Filippo di Milano, eine Silbermünze, wiegt s80 ber; ihr Werth nach dem 20 Fl. Fuß ist 1 thlr. 12 gr. 3 pf.

Filoselle, f. Floretseide. Jac.

Jilotti, (Korallenmanufaktur) eine Gattung der brits ten Sorte des Sortiments Livorner Korallen, die etwa halb so groß, als die capi refti ausfallen; auch in sechs Farben oder Numern, eins ins andere 21 bis 22 Pesso Pezzo

Filtrirmarmor. Er findet sich, wie wohl selten, nesterweise in den Kalkbrüchen bey Rüdersdorf in der Mark Brandenburg, ist voll kleiner Löcher, und kann, wie der beste Filtrirstein, gebraucht werden. Da in den gleichen Brüchen die Kalkarten öfters mit Kiesaugen. durchzogen, und die kleinen Löcherchen des Steins einen ocherartigen Ueberzug haben, so ist es sehr wahrscheinlich, daß diese Locher durch die Verwitterung des Kieses ent standen sind.

Er ist mit Thon gemischt, und bricht flözweise im Gar ten zu Boboli, bey St. Franzeses di Paolo alla Campora und Florenz, und zu S. Margarita a Montici in Toscana. Man nennt ihn Pietra turchina, wenn er blaulicht, Pie tra bigia, wenn er gelblich ist. Zu Florenz werden die

Filadiere. Ein Fahrzeug auf der Garonne, welches fur einen Mast, ein viereckigtes Seegel, zwey lateinische Seegel, und ein Staag hat, weiches an das Beegspriet angemacht ist. Es ist gewöhnlich 20 Fuß lang, 6 bis 7 Fuß breit, und hat 3 Fuß in der Tiefung. Unten ist es platt, geht vorn und hinten sehr in die Höhe, und ist an Swassen damit gepfiastert. beyden Enden spißig, daher es einem Weberschiffchen ähnlich stehet.

Filatorien, Maschinen zum Abwinden und Zwirnen det Seide.

Filtriemaschine, (engl.) s..d.

Sils, heißt das Bier zu Magdeburg.
Filzformen, (Hutmacher.) s. Ausstoßen. Jar.
Filzstiefeln, f. Filzschuh. Jae.

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