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dlesem Alkali den Namen: Aus dem Stegreife berei retes Alkali, gegeben. Die zur Verwandlung des Sal peters in Alkali gebräuchlichen Materien sind die Roblen und der Weinstein. Das durdy die Kohlen verfertigte Alkali des Salpeters heißt: durch Rohlenfeuer bestan. dig gemachter oder alkalisirter Salpeter. Der Cents ner Salpeter fordert 30-35 Pfund eichene, 22 Pfund birkene, 20-29 Pfund fahrne und 28-33 Pf. Tannes. fohlen. Der Salpeter und der Weinstein, welche man mit einander verbrennt, geben ein sehr scharfes Alkali, in welchem das sich übrigens ganz gleiche Alkali des Weins fteins, und das Alkali des Salpeters vermischt ist. Man beleget dieses Gemisch mit dem Namen: durch Wein ftein feuerbestandig gemachter Salpeter oder weißer Fluß. Der wohl zu bereitete feuerbestandige Alkali muß in gläsernen Flaschen mit eingeriebenen gläsernen Stöpseln aufbehalten werden, er mag trocken oder flüßig seyn. M. 1. feuerbestandiger Salpeter durch Kohlen.

Seuerbeftandige Steine, f. Feuerveste, Jac. Seuereymer von Hanf, f. Hanfne Feuereymer. Seuereymer von Wurzelbolze auszupichen. Die von Wurzelholze geflochtenen Feuer und Wassereymer aus aupichen, nimmt man unter 3 Pfund Pech ein halbes Pfund ausgeschmolzenes Unschlitt, dieses wird in ein Ge schirr gethan und siedend gemacht, in die Eymer gegossen, wohl umgeschwenkt, daß das Pech überall hinkömmt, als denn das llebrige wieder ausgegossen, damit das Pech nicht zu dicke in dem Eymer bleibe; denn je dicker es dar innen ist, je leichter springt es ab, besonders wenn nicht Unschlitt genug darunter genommen worden.

Seuerfarben das Glas zu färben, s. Granatroth. Feuerfarbenroth auf Rattun nach Hen, Habicht. 7 Maaß Flußwasser, anderthalb Pfund Grünspan, 4 Pf. ordinairen Alaun, 3 Pfund bl. Vitriol, 2 Pf. Weingeist und 4 Pf. bl. Spiritus.

Fenerfeft. Ein Körper heißt feuerfest, wenn er selbst bey der heftigsten Wirkung des Feuers weder schmelzt, nech sonst einige merkliche Veränderung leidet. Man muß den Begriff des Seuerfesten sowohl von dem Streng flüßigen als, von dem Feuerbestandigen unterscheiden, Der reine Kalkstein. B. ist strengflüßig, und läßt sich gar nicht, oder doch nicht ohne eine Hiße von außerordentli cher Heftigkeit schmelzen; aber feuerfest ist er nicht, weil die Wirkung des Feuers seine wesentlichen Eigenschaften gar sehr verändert, und ihn in lebendigen Kalk verwan delt; . Balk. Die vollkommenen Metalle sind feuerbes ständig, wenigstens in einem sehr hohen Grade; aber nicht feuerfest, weil sie durch die Wirkung des Feuers schmel. zen. Der ganz reine Bergkrystall ist, so viel wir wissen, eine feuerfeste Substans, weil man noch bisher die stärkste Wirkung des Feuers nicht vermögend gefunden hat, ihn zu schmelzen, oder einige Beränderung in ihm zu bewir Een, so lange Zeit man ihn auch dem Feuer ausgesezt Hat.

Seuergabel oder Seuerbafen, Fourgon. Dieses ift eine eiserne Stange, die an einem Ende, wie ein Haken,

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frumm gebogen ist, womit die Bleyarbeiter das Feuer ans schüren oder zusammen scharren.

Seuergelbe Wiesel, (Rauchhändler) f. Wiesel. diejenigen, welche die Hauptgestelle durchschneiden, und Seuergestelle, Queergestelle, (Förster) nennt man wenn man die Forstcharten zeichnet, von Norden nach Süden laufen.

pulver und Kugeln oder Schrot geladen, und abgeschossen Seuergewehr. Jedes Gewehr, welches mit Schieß werden kann. Die Robrschmiede find die ersten Arbei ter am Feuergewehr. Sie schmieden die Röhre oder Läuf te aus den im Eisenhammer geschmiedeten Rohreifenstäben, entweder unter einen dazu eingerichteten Hammer, oder mit Handhammern. Dann geben die Bobrer den Röh ren das richtige Kaliber, und die Rohrschleifer schleifen solche äußerlich bis zur gehörigen Eisenstärke ab; beydes auf Wasserwerken. Die Büchsenmacher verschrauben die Rohre zum Probefchießen, und machen solche inwendig und auswendig mit Handarbeit zum Einschäften fertig; größern und kleinern Stücke des Beschlages oder der Gars auch verfertigen selbige die Schlößer dazu, so wie auch die nitur. Und diese alle, Rohrverschrauber, Schloß und Garniturmacher, werden unter dem Worte: Büchsenmacher verstanden. Hierzu kommen noch die Ladestock, Bajonettmacher und Schleifer, welche der Wasserwerke bedürfen, und eigene Arbeiter find Dann bekömmt das alles, was jene gemacht haben, nebst dem Schaftholze der Schäfter, welcher ein Ganzes daraus macht. Die zur Verschönerung des Gewehrs dienenden Arbeiter, Schmirgler, Polirer, Stecher, Gras golder. Zuleht gehet das Feuergewehr noch durch die veurs, gehören ebenfalls hierher, so wie auch der Ver Hände eines Arbeiters, dem man fast auf jeder Fabrik eis nen andern Namen beylegt; der allem, was jeder vorher helfen läßt. Dazu gebraucht man die geschicktesten Büch gehende Arbeiter versehen haben könnte, abhilft oder abs fenmacher.

schloß. Jac.
Seuergewehrschloß, (Büchsenmacher) f. Flintens

f.Jac. u. folg. Th. Jurichten.
Seuergrube worinnen zerrennt wird, (Hüttenw.)

Feuerbaken, (Bleyarbeiter) f. Feuergabel. Feuerhemd, (Schifffahrt) f. Brandhemd. Jac. Feuerung bestimmt ist, und wird in s Sortimente getheilt, Feuerbols. So heißt alles dasjenige Holz, welches zur als: 1) Kloben Scheit oder Klasterholz, 2) Knappel -, 3) Stubben Stucken oder Stockholz, 4) Wasen, Wellen oder Reißigbündeln, 5) allerley Spahn Lager. Raffund Leseholz. Bey den Feuerhölzern kömmt überhaupt und bey allen verstehenden Sortimenten derselben in Ere wägung: ob sie aus harten oder weichen Holzarten bestea hen? Das harte Holz insbesondere, je meht es noch das zu Brennbares entháit, hat seine entschiedenen Vorzüge nen wahren höhern Werth, indem mit einer bestimmten im Verhältniß gegen das weiche; eben deswegen auch ei Menge ungleich mehr auszurichten stehet, als mit einer noch viel

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viel größern von minderer Güte. Unter den einheimis schen Holzarten sind zur Feuerung am schätzbarsten und ges wöhnlichsten: Hornbaum, Buchen, Eichen, Birken, Ellern; von den andern Laubhölzern übrigens noch alle Harten. Die weichen hingegen, als Linden, Pappeln, Weiden zc. stehen den folgenden Nadelhölzern in der Güte und Dauer im Brande weit nach. Unter den Nadelhöls gern folgen auf den Lerchenbaum, die Kiefet, dann die Canne und endlich die Fichte.

Feuerkasten, (Artillerie) f. Sprengkaften. *Seuertarze, (Artillerie) s. Kaze.

Seuerkugel mit aten, f. Klebkugel. Jac. Feuerkugelfac, (Artillerie) ist ein Sack aus Zwils Lich, den man zu den Feuerkugeln macht.

Senerkugelzeug, (Artill.) ist der Zeug, womit man bie Feuerkugeln zu füllen pflegt.

Feuerleiter, * Der Schloßermeister Dalgreen in Petersburg hat eine neue Art Feuerleitern erfunden, und folche der Akademie der Wissenschaften daselbst vorgezeigt. Diese Leitern lassen sich in einem Kasten von mittler Größe zusammen legen, und werden, wenn sie an Ort und Stel le gebracht sind, durch ein Rad so in die Höhe gewunden, daß sie in freyer Luft aufgerichtet stehen, und nicht an die Wand des Gebäudes angelehnt zu werden brauchen, wo durch sie jederzeit in die zum wirksamsten Gebrauch der Feuersprühen bequemste Stellung gebracht werden können. Auf den Leitern selbst sind für die zum Löschen bestimmte Personen sichere Standorte angebracht, auf welchen sie die Röhren der Sprühen bequem nach der gehörigen Stel le richten können.

Feuerlocher, (Ziegelofen) s. Schürlöcher.

Feuerlöschungsmaschine, eine Maschine, die zur Tilgung der Feuersbrünste dienet, und weder Nachah mung noch Verbesserung der Fässer des Zacharias Grell ist, aber in Rücksicht der Wirkung einige Aehnlichkeit da mit hat, erfand Herr Joseph Kaudel, Faßmaler zu Augs burg, wo er einige Versuche im Kleinen damit gemacht bat. Eine befondere Feuerlöschungsmaschine, die bey Feuersbrünsten von großem Nusen ist, hat der Maschi nenmeister Reiß zu Dresden gegen 1787. erfunden. Sie teht auf einem Wagen, ist 8 Schuh hoch, kann auf eine Teichte Art in einigen Minuten 60 Fuß hoch gedreht wer. den. Alsdenn ist man im Stande, den Wasserschlauch das 'bin zu wenden, wohin es die Umstände erfordern. Oben ist eine Gallerie, auf der 3 bis 4 Menschen sicher abei ten tönken. Sie haben eine Brücke bey sich, die sie hins leiten können, wohin sie wollen, um dadinch Menschen, die in Gefahr sind, zu retter Man hat zu London nach Doffio Mem. of agricul. . 16, verschiedene Versuche mit der Greylischen Maschine gemacht, die sehr glücklich ausgefallen sind; se dient deshalb mehr bekannt zu seyn, als sie es ist. Wenigstens muß man zugestehen, daß sie in sehr vielen Fällen eine Feuersbrunst Killen kann.

Seuermaschine. Man finder in des Mathesius Sarepta, und zwar in der 12ten Anno 1559. gehaltenen Predigt bereits eine Anzeige einer Feuermaschine, wenn

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er schreibt, daß zu seiner Zeit Wasser mit Feuer, jedoch am Tage, ja daß durch Wasser, Wind und Feuer der Berg und Wasser aus dem Tiefsten gehoben würden. Am Ende des vorigen Jahrhunderts haben zu gleicher Zeit Amonton in Frankreich, Dionysius Papin in Deutschland und Thomas Savery in England, an Mitteln gearbeitet, das Feuer zur Bewegung von Maschinen zu gebrauchen. Nach Desaugilieurs in seinem Cours of experimental Tom. II. . 465 soll der Marquis von Worcester der ei gentliche Erfinder dieser Maschinen seyn, wenigstens ist er der erste der davon geschrieben. A Century of the na mes and scantlings of fuch inventions as at present I can call to mind Glasgow 1677, in 12, Bey den Maschinen des Papins und Savery wird der Wasser dampf gebraucht, um einen luftleeren Raum zu machen jedoch ist zwischen ihnen dieser Unterschied, daß die erstere mehr zur Absicht hat, Wasser mit Gewalt gegen eitt Mühlrad zu sprüßen; die zweyte aber das Wasser une mittelbar zu erheben. Ferner ist die erstere noch gar sebe unvollkommen; des Savery seine hingegen vielleicht die vollkommenste und sinnreichste, die der menschliche Ver stand je ausgedacht hat. Eine Maschine, die aus fich selbst ihren Unterhalt ziehet, and selbst alle Bewegungen ohne eines Menschen Hülfe hervorbringt, die zu ihrem Spiel gehören. Um einen allgemeinen Begriff von die fer Maschine zu haben: so stelle man sich einen Helm voll siedenden Wassers vor, über welchem ein Stiefel stehet, der mit ihm durch eine Röhre Gemeinschaft hat. Wenn diese Röhre offen ist: so tritt der Dampf in den Stiefel, verjagt daraus die Luft und treibt den Kolben, des Wider. standes der außern Luft ohngeachtet, in die Höhe. So. bald der Kolben ganz oben angelanget ist, verschließt sich die Communicationsröhre zwischen dem Helm und dent Stiefel, und es springt durch eine andere Oeffnung ein Strahl kalten Wassers in den Stiefel, der d Dampf wieder zu Wasser verdicket. Dieses Wasser lauft durch Röhren wieder ab und zum Theil in den Heim, um den durdy den Dampf erlittenen Übgang zu ersetzen; und in dem Stiefel entsteht ein von Luft beynahe leerer Raum, so day der Kolben durch den Druck der Atmosphäre nie. bergehen muß. Dieser Kolben hängt aber an dem einen Ende eines großen Wagebalkens, und sieht folglich das an dem andern Ende hangende Geschleppe von den in den Schacht gehenden Kunststangen in die Höhe, aber treibt auch vermittelst eines Druckwerks, das Wasser zu einer gewissen. Höhe.

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Eine solche Maschine treibt zu London bey Yorkbuil bings das Wasser aus der Themse auf eine Höhe von 124 Fuß, wovon er hernach in die Häuser vertheilet wird. Diese hat ein Heffischer Artilleriemajor, Weber, dorten gesehen, und auf dem Harze brauchbar machen wollen. Derselbe hat sie auch, laut seines Handschreibens an eis nen vornehmen Hännöverischen Minister A. 1715. in Cas sel auf Befehl des Herrn Landgrafen im Kleinen verferti gen lassen, wo sie zu jedermanns Berwunderung ausge fallen. Es widerspricht dieses dem Vorgeben, daß dep ୧୬

Kaiserl

Kaifert, Baumeister und Rath, Hr. von Fischer, sie zu erst in Caffel habe bauen laffen, wie in dem merkwürdis sen Wien vom Febr. 1727. .94. gesagt wird. Anno 3722, hat fie ein Engländer und Kaiserl. Ingenieur, Ifaac Potter zu Königsberg, in Ungarn angelegt. Sie follte anfange in Schemnitz stehen, wo man in Som merszeiten, bey eintretenden Wassermangel, 500 Pferde au dent Bergbau halten mußte. Aber der Widerstand der Leute, die von diesen Pferden ihren Verdienst hatten, hat es veraniaffet, daß fie in Königsberg: gebauet worden, wo sie wider jedermanns Vermuthen das Wasser, welches, 52 Clausthaler Lachter hoch, in einem alten Schachte ges Banden, in kurzer Zeit ausgeleeret hat. Diese Maschine hat der besagte Herr von Fischer, der sich zu dem Eube, nach einem Schreiben aus Wien nach Hannover, in einen Taglohner verkleidet, dorten fo gründlich studirt, daß er fie gleich darauf in dem Fürstl. Schwarzenbergischen Gar ten zu Wien den vierten Theil so groß, mit einem Aufs wande von 12000 Gulden, bauen lassen, wo sie das von den Wasserkünften abgelaufene Wasser, durch schräge 320 Klafter lange Röhren, 75 Fuß hoch in ein Behältniß ges trieben. Zu Fresnes bey Conde in Frankreich ist diese Maschine an einer Steinkohlengrube angelegt worden, und diese ist es, die Belidor in seinem Werke sehr deutlich bes fchrieben und berechnet hat.

Feuermaschine, des Amontons Feuermühle. Diese bestehet in einem vertikalstehenden Rade, das in seinem Umkreis zwey Reihen von gleich vielen concentrischen Zel fen über einander hat. Die äußern Zellen find bey wei tem die größten, und enthalten blos Luft. Von den in nern Zellen aber sind die, so in dem einen Quadranten der untern Hälfte des Rades stehen, mit Wasser ange füllt. Vermöge dieses Gewichts würde sich das Rad dres hen, bis auf beyden Seiten des Verticaldurchmessers gleich Wasser ftünde, und alsdenn ruhen. Damit aber das Rad in steter Bewegung bleibe: so muß das mit bem Rade niedersteigende Wasser durch irgend eine Kraft Pets in die höhern Zellen erhoben werden, damit es den vorigen Quadranten wieder einnehme, und also dem Rade einen beständigen Trieb zur Bewegung gebe. Dieses wird nun auf folgende Art erhalten: die äußern Zellen gehen nach der Reihe an einem Feuer vorbey, das man an der einen Seite des Rades anleget, dadurch wird die Luft in der Zelle ausgedehnt, dringet durch eine Communications rohre in die zustimmende Wasserzelle, und drückt das Was ser durch die mit einer Klappe versehene Oeffnung in die nächst höhere Belle. Die nun eben erwärmte Luftzelle ge het alsobald durch ein Behältniß von kalten Wasser durch, wodurch die Luft sich schnell erkaltet, und wieder in den vorigen Raum zusammen ziehet, um nach geschehenen Um laufe des Rades die gleiche Wirkung zu wiederholen.

Feuermaschinen des Papin und Savery. In die fen beyden Maschinen wird der Wasserdampf gebraucht, um einen luftleeren Raum zu machen, jedoch ist zwischen ihnen dieser Unterschied, daß die erste mehr zur Absicht hat, Wasser mit Gewalt gegen ein Mühlrad zu sprühen;

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die zweyte aber das Wasser unmittelbar zu erheben. Fer ner ist die erstere noch gar sehr unvollkommen; des Sa very seine hingegen vielleicht die vollkommenste und finns reichste, die der menschliche Verstand je ausgedacht hat. Eine Maschine, die aus sich selbst ihren Unterhalt ziehet, und selbst alle Bewegungen ohne eines Menschen Hülfe hervorbringt, die zu ihrem Spiel gehören. Ilm einen all gemeinen Begriff von dieser Maschine zu haben: so stelle man sich einen Helm voll siedenden Wassers vor, über wel chem ein Stiefel stehet, der mit ihm durch eine Rohre Gemeinschaft hat. Wenn diese Röhre offen ist, se tritt der Dampf in den Stiefel, verjagt daraus die Luft, und treibt den Kolben, des Widerstandes der äußern Luft ehn geachtet, in die Höhe. Sobald der Kolben ganz oben angelangt ift, verschließt sich die Communicationsröhre zwischen dem Helm und dem Stiefel, und es springt durch eine andere Oeffnung ein Strahl kalten Wassers in den Stiefel, der den Dampf wieder zu Wasser verdicket. Dies fes Wasser läuft durch Röhren wieder ab, und zum Theil in den Helm, um den durch den Dampf erlittenen Abgang zu ersehen, und in dem Stiefel entstehet ein von Luft beynahe leerer Raum, so daß der Kolben durch den Druck der Atmosphäre niedergehen muß. Dieser Kolben hängt aber an dem einen, Ende eines großen Wagebalkens, und pe von den in den Schacht gehenden Kunststangen in die ziehet folglich das an dem andern Ende hangende Geschlep Höhe, oder treibt auch, vermittelst eines Druckwerks, das Wasser zu einer gewissen Höhe.

maschinen sind vorzüglich in den Bergwerken, wo man Feuermaschine des James Watts, Die Dampfe beyni Mangel genugsamer Aufschlagewasser in große Ties fen zu wirken hat, mit Vortheil zu gebrauchen, und das her befenders in den englischen Bergwerken häufig angelegt, wo die Feuerung mit Steinkohlen geschiehet. Den noch ist diese Feuerung kostbar, und man verbraucht zu eis ner großen Feuermaschine in Cornwallis jährlich für 3000 Pfund Sterling Kohlen. Man hat aus dieser Ursache viel an der Verbesserung der Dampfmaschinen gearbeitet, und daran vornehmlich zween Fehler bemerkt. Der erste ist, daß das eingefprüßte falte Wasser durch die große hiße des Cylinders selbst erwärmet, und zum Theil in Dampf verwandelt wird, der dem Drucke der Atmosphkre auf dem Kolben widerstehet, und die Kraft der Maschine vermindert. Der zweyte, daß eben dieses eingesprühte Wasser, welches auf den Boden des Cylinders zurück fällt, nicht nur den Cylinder abkühler, sondern auch, bey der Wiedereröffnung des Regulators, den von neuen auf steigenden Dampf so lange wieder verdichtet, und in Wass fer verwandelt, bis alles wieder so heiß ist, als diefer Dampf selbst ist. James Watt zu Glasgow in Schottland hat durch feine im Jahr 1764. erfundene Verbesserung die sen Fehler abgeholfen. Um den Cylinder in einer gleich steten Hiße zu erhalten, vermeidet er das Einsprüßen des falten Waffers gänzlich, und umgiebt noch überdies den Cylinder mit einem Behältnisse, das beständig mit heißem Dampfs angefüllet ist, betleidet ihn auch mit einer Sub

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Banz, welche die Hiße nur langsam durchläßt. Den Dampf verdichtet er in einem besondern Gefäffe, das er den Condensator nennt, welches er in kaltes Waffer ftellt, und noch überdem inwendig kaltes Waffer hinein sprühet. Dieses Wasser wird, nebß der daraus abgefon derten Luft, durch Pumpen, welche die Maschine selbst treibt, wieder heraus gezogen, und die etwa nachgeblies bene durch den Dampf selbst heraus geblasen. Der Kol ben schließt sehr genau an, damit man nicht nöthig habe, wie bey den gewöhnlichen Maschinen, etwas Wasser dars auf fließen zu lassen, um der Luft den Zugang zu ver schließen. Es ist bey dieser Maschine auch nicht der Druck der Luft, sondern es ist die Elastizität des Dampfes in dem Behältnisse, welche den Kolben hinab treibet, wenn Das Vacuum unter demselben hervorgebracht ist, und die Luft wird gänzlich von dem völlig mit Dampf umringten Cylinder ausgeschlossen. Zu dem Ende ist der Cylinder Felbst schmäler als gewöhnlich, und in einer geringen Ents fernung von einem zweyten cylindrischen Behältnisse um Ichlossen, das unten einen Boden und oben einen Deckel hat. Aus dem Zwischenraume zwifchen beyden gehet un ten im Boden eine weite an beyden Enden offene Röhre in den Kessel, durch welche das Behältniß stets mit Dampf angefüller wird. Der innere Cylinder hat einen Boden, und einen beweglichen Kolben, wie gewöhnlich, ist aber von oben offen, so daß der Dampf im Behältnisse von oben frey auf den Kolben wirken kann. Die vollkom. men runde Kolbenstange gehet durch ein Loch im Deckel des Behältnisses auf und nieder; damit dieses Loch völlig dampfdicht sey, ist es mit einer angeschraubten Einfassung von Werg umgeben. Unten im Boden des innern Cylin ders sind zween bewegliche Schieber angebracht, wovon der eine der Dampfschieber, wodurch man den Dampf aus dem Zwischenraume in den innern Cylinder unter den Kol ben hinein laffen, oder abschließen kann. Der andere, der Ausleerungsschieber, öffnet oder verschließt die Mün. dung einer Röhre, welche zum Condensator führet. Der Condensator bestehet aus einer oder mehrern Pumpen, die von dem großen Hebel der Maschine getrieben werden. Unten in dem Boden dieser Pumpen ist die Röhre, die vom Cylinder tommt, befestiget, und der ganze Conden fator stehet in einer Cisterne kalten Wassers, welche durch die Maschine gefüllet wird. Geseht nun, die Luft sey aus dem Condensator heraus gezogen, und der Cylinder mit Dampf angefüllet, so wird der Dampfschieber ver Schloffen, der Ausleerungsschieber aber geöffnet, und der Dampf strömt nun mit Heftigkeit in den luftleeren Raum des Condensators hinein. Hier berührt er aber die kalten Wände der Röhre und der Pumpen, und be. segnet einer Einsprüfung von kaltem Wasser, die mit dem Ausleerungsschieber zugleich geöffnet wird. Dies verdich tet sie augenblicklich zu Wasser. Bei im Canoensator ein völliges Vacuum bleibt, so zieher der übrige Dampf aus dem Cylinder nach, und dieser wir völlig ausgeleert. Nun hat der Dampf im Behältnisse keinen Widerstand mehr von dem Dampfe unter dem Kolben gegen sich, son

dern drückt mit seiner ganzen Elastizität den Kolben bis auf den Boden des Cylinders herab, wodurch der Hebel an einem Ende herabgezogen wird, und die Schachts stange am andern Ende hebet. Jht wird der Auslees rungsschieber verschlossen, und der Dampfschiefer ges öffnet, daher der Dampf abermals unter dem Kols ben hinein tritt, welcher demnach durch das Leber gewicht der Pumpstange in die Höhe gezogen wird, Diese verbesserten Dampfinaschinen sollen wenigstens zwen Drittel der Feurung gegen die vorher gewöhnlichen erspar ren, und heben mit Aufwand eines Centners guter Steinkohlen, 20-24000 Kubitfuß Waffer 24 Fuß hoch. Watt trat 1774. mit Boulton zu Birmigham in Gesellschaft, und beyde haben seitdem verschiedene Maschinen dieser Art in England zu Stande gebracht, worunter die größte bey Coventry in Hawkesbury Kohlenmine einen Zylinder von 58 Zoll im Durchmesser hat, der eine Pumpe von 14-Zoll Durchmesser, 65 Klaftern hoch bearbeitet, und regelmäBig 12 Zuge von 8 Fuß Höhe in einer Minute macht. Nachricht von der durch James Watts erfundenen Verbess ferung der Feuermaschine. Göttinger Magaz. 3ter Jahr gang 2 St.

Seuermaschine za Burg Gerner in der Grafs schaft Mannsfeld. Diese wurde im Jahr 1784. erz bauet. Der Durchmesser des metallenen Cylinders, der in dem königlichen Gießhause zu Berlin, unter der Aufs ficht und nach der Angabe des rühmlichst bekannten Herrn Assessor Buckling gegossen, aus dem Kerne gebohrt und inwendig sehr sauber polirt worden, häit 2 Fuß 4 Zoll, und der Cylinder ist 9 Fuß 6 Zoll hech, und hat einen Hut von 8 Fuß. Der kupferne Kessel hat eine sphärische Figur, und misset in seiner größten Weite & Fuß 3 Zoll im Durchschnitte, bey einer Höhe 7 Fuß 9 Zoll, alles nach rheinländischem Maaße gerechnet. Am Dampfkef fel ist ein Wärmemesser und in Verbindung mit der Luftpumpe ein Luftmesser angebracht. Ersterer zeigt dem Ar beiter den Grad der Hike, den das Wasser im Kessel ha. ben muß, welcher die Hiße des kochenden Wassers nach reaumürscher Stale um s Grade übersteigt, und lehterer unterrichtet ihn, ob die Luftpumpe is gehörigem Stande fey, und ihre Dienste in den Dampfkanälen leiste. Der Dampfkessel wird zur Hälfte mit Wasser gefüllt, und mit zwo Hähnen verschlossene Röhren find in demselben ange bracht, davon eine unter das Wasser reichet, und die an dere über selbigem steht. Erstere benachrichtiget den Af beiter, wenn er während des Dampfens des Waffers den Hahn öffnet, ob Wasser genug, und die andere, ob viel Wasser im Kessel sey; und von der Oberfläche der mir Wasser gefüllten Cisterne fließt lauwarmes Wasser in den Dampfkessel. Die Maschine hebt in einer Minute ache zehnmal, und gießt auf jeden Hub drey Kubikfuß Wasser. Die Kraft derselben ist übrigens gleich der Kraft von 108 Pferden. Sie hebt in einer Minute 58 Kubikfuß Waffer, jeder Kubitfuß hált 28 Berlinische Maaß, mithin hebt sie in einer Stunde 97440, und in 24 Stundent 2,338560 Berlinische Maaße Wassers.

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Seuer

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Halbmeffer, als die Grundfläche der größten Glocke. 3) Aus eben so viel Kappen als Glocken vorhanden sind. Die Achse derselben fällt mit der Achse des Kegels zusammen, Sie betragt Zoll, auch die Schnuren bilden eine arith metische Reihe, deren Unterschied der Glieder 3 Linien ist Diese Kappen find an den inwendigen Wänden des Regels befestigt, ihre Höhlung ist nach der Erde zu gekehrt. In der Mitte einer jeden befindet sich ein rundes Loch von ei ner Linie im Durchmesser. 4) Aus Glocken von Eisens blech, lempnerblech und anderm Stoff, die sämmtlich an einem einzigen dünnen Messingsdrach aufgehängt sind, um den Apparat zu bedecken, so lange es trubes Wetter ist, und ihn wieder frey zu machen, wenn ihn die Sonne be scheinen soll. s) Aus einer massiven, schwarzen, strah lenbrechenden, dichten Halbtugel, deren größter Kreip der kleinern Fläche des oben beschriebenen Regels gleich ist, auf welcher sie zu stehen kommt, 6) Aus einem Buffone schen Planspiegelsystem. Der Brennpunkt desselben befine det sich im Umkreis der größten Fläche des Kegels, in der Vertikalebene auf der Seite, wo die Sonne steht; state dieses unbequemen und kostbaren Theils des Apparats wahit man lieber eine große Menge von Glocken. 7) Aus einer festen, leichten und kleinen Gallerie, die von Halbtugel, durchstreicht. Diese hat so viele Deffnungen Norden nach Süden zu alle Glocken, bis auf die massive als fie faffen kann: man öffnet sie aber nicht cher, als bis man Gebrauch davon machen will. Im Junerften die ser Gallerie haben diejenigen Dinge ihren Plas, die man schmelzen, Falciniven oder fublimiren will.

Seuerschippe, 3eugschmidt) f. Feuerschaufel. Jae.
Feuerschirm, Kaminschirm.

Feuerschloß. Es ist 1517. zu Nürnberg erfunden.
Handwerk in Nürnberg, welches aber nun ausgestor
Seuerschloßmacher, war var Zeiten ein eigenes
ben ist.

anschlagen. Dieser wird aus dem mit sehr feinen 28 Seuerschwamm, Junder, Schwamm zum Feuer chern versehenen Löcherschwamme, Boletus iguiarius Ling. von den Bewohnern waldiger Gegenden also verfertigt

ie schneiden mit einem Messer diesen Schwamm von den Eichen oder Rothbüchen ab, sondern alles Holz und die Rinde davon sorgfältig ab, schlagen ihn dann mit hölzer nen Schlageln recht weich; und kochen ihn gelinde in einer von Holzasche und Wasser gemachten, aber selten nur mit Urin vermischten Lauge, in einem eisernen Kessel. Nach diesem trocknen sie ihn, schlagen ihn nochmals, und dann ist er fertige Kaufmannswaare. Ihn feuerfangender zu machen, reibt man entweder Schießpulver hinein, oder weicht ihn in eine Salpeterauflösung und schlägt solchen nochmals.

Luftfeuerwerks in der Gestalt eines Schwerdts. Es wird Feuerschwerdt, Gladius igneus, ist eine Art eines nämlich ein hölzernes hohles Schwerdt wie ein prisma triangulare formpiret, und inwendig durch unterschiede ab gesondert, deren jeder mit Schwärmern, Feuerputzen, Sternfeuer u. f. f. versehn, Mitten durch geht eine Bunde

rößte

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