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Eben dieser Dolland erfand auch Fernröhre mit 6 Au gengläsern, wodurch die Fehler vermindert wurden, die von der Kugelgestalt des Glases herrühren. Das iconantidiptische Fernrohr, welches zwey gegen einander gewandte Bilder von einem und eben demselben Gegenstande zeigt, hat Herr Jeaurat erfunden und der Baron von Gedde verbessert.

Ein besonderes Perspectiv ersand der französische Minorit, Emanuel Maignan (geb. 1601, gest. 1676.) wor. über er mit den Pater Kircher, wegen der ersten Erfins Dung desselben, Streit bekam.

Johann Wiesel, der 1648. zu Augspurg lebte, und ein Schüler des Antonius Maria Schyrlaus von Rheita war, erfand eine Art Perspective, von welchen er selbst an den Gervas. Mattmüller schrieb, daß er sie nicht allein bey Tage, sondern auch bey heller Nacht zur Beobachtung der Gestirne brauchen könne; denn diese neue Invention kom me aufrecht zu stehen, und werde von wunderbarlichen Glåfern zusammen geseht; dies Perspectiv mache einen so großen Plaß, daß er dadurch mit unverwandtem Rohr, 20000 Mann in Schlachtordnung übersehen könne, wenn fie auch schon einige Meilen von ihm entfernt wären. Hr. von Stetten vermuthet, daß es eine Art von Camera obfcus ra gewesen seyn kenne.

Georg Friedrich Brander, aus Regenspurg, brachte 737. zu Augspurg die ersten Telescopen in Deutschland zu Stande.

Im Jahr 1741. wurde dem Könige von Preußen ein Fernrohr überreicht, womit man auf s Meilen weit alles genau erkennen konnte.

Fernglas ohne Röhren, Luftfernglas. (Qptikus.) Eine Verbindung zweyer Gläser, wie im Galileischen und astronomischen Fernrohre, wobey aber die Röhren weg bleiben, und das Objectiv, oder Vorderglas in freyer Luft aufgestellt wird. Huygens gab, um den unüberwindlichen Schwierigkeiten der langen Röhren auszuweichen, dieses finnreiche Mittel an, die Röhren ganz zu entbehren. Er faffet das Objectivglas in ein ganz kurzes Rohr, das sich, vermittelst einer Nuß, nach allen Richtungen drehen läßt, and befestigt es in der Höhe an eine feste Stange, an den Giebel eines Gebäudes und dergleichen. Die Achse dieses Rohrs konnte er mit einem seidenen Faden richten, und fie in eine gerade Linie mit der Achse einer andern kurzen Röhre bringen, worinnen das Augenglas befindlich war, und die er in der Hand hielt. Auf diese Art konnte er Gläser von den größten Brennweiten in jeder Höhe des Gegenstandes, selbst im Zenith, gebrauchen, wenn nur ein Standpunkt von hinlänglicher Höhe vorhanden war, um das Objectivglas daran zu befestigen. Außerdem hatte er noch eine Erfindung angebracht, das Gestell, worauf die Röhre mit dem Objektivglas ruhete, an einer Stange zu erhöhen, oder nieder zu lassen, je nachdem es die Stellung des Gegenstandes erforderte. Heutiges Tages brancht man nach der Erfindung der Spiegeltelescope und, achroma. tischen Fernröhre diese Anstalt nicht mehr. Aehnliche

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Der Scudo di Cambio ist 4 Lire. Ein Louisd'or gilt 18
Lire oder 36 Paoli und ein ungarischer Dukaten 10 Livre.
Ein Live ist 6 gr. 11 pf. Conv. Geld.

Serse, (Tabackspfeifenfabrik) der Zapfen des Pfeifen! fopfs.

Sefe der Potence, (Kleinuhrmacher) fiche Steige radstloben.

Serfenbinde, Calcaneus. Dieser bedient man sich, wenn das verrenkte Bein dieses Namens wieder soll eins gerichtet werden. Da man denn die Binde um den Lauf wickelt, hernach von einer Seite über den Vorderfuß zur Fersen gehet, von da aber, über die gegen über liegende Seite, wieder zu den Lauf steiget, und diese Umwickelun= gen so oft, als es nöthig, wiederholt; am bequemsten kann es mit einer zweyköpfigen Binde geschehen. Sersenloch, f. Zapfenloch. Jac.

Fes, (Musitus) heißt der durch ein kleines b erniedrig te F-Ton. Eigentlich ist es der E-Ton, von welchem er aber wohl muß unterschieden werden.

Fessel, (Landwirthschaft) s. Koppel. Jac. Fessel. Pferdehändler.) So heißt jenes Glied des Vorderfußes des Pferdes, das sich zwischen der Köthe und der Krone befindet, soll weder zu lang noch zu kurz seyn. Der erste Fehler ist der kurzgetegelte, und der zweyte der hochgeregelte. Das bocbgeregelte Pferd stößt im Gehen mit der Köthe bis auf den Boden an, welches ein Zeichen seiner Schwachheit und Untüchtigkeit zur Arbeit ist; ein Fehler, der der Schönheit, noch mehr aber der Güte des Pferdes nachtheilig ist, der fast gemeiniglich von einem mit demselben behafteten Bescheler herrührt, dem die Barbaren und Spanier gern unterworfen sind, und der überhaupt einen solchen Uebelstand verursacht, daß hochgeregelte Pferde ganz und gar zu verwerfen sind, weil fie fast alle mit der Zeit die Galle, oder niedere Fersen be Xxx 3

kommen.

kommen. Die Beschädigungen des Fessels entstehen, wenn sich ein Pferd selbst tritt, oder von einem andern Pferde getreten wird. Sie theilen sich in die einfache, in bie halbe Horn und in die ganze Hornbeschädigung. Die einfache Beschädigung rührt von einem Schlage oder Stöße an dem Fessel her: eine leichte sichtbare Geschwulst. Die halbe Hornbeschädigung ist eine Art von Quetschung an der Ferse, nahe an den Wänden, und verursacht dem Pferde ein desto stárkeres Hinken, je mehr die Ferse an der Beschädigung Theil nimmt. Die ganze Hornbeschädigung dringet bis auf das Heru ein. Die erstere ist nur ein ein facher Zufall; die zweyte kann mit der Zeit in die dritte übergehen, und diese ist unheilbar. Noch eine Art von Fehler des Fesse's ist, wenn ein Pferd in die Eisen hauet, d. i. wenn während des Trabs oder Schritts die Hinter füße an die Stollen der Vorderfüße, oberhalb dem Eisen, anstoßen. Natürliche Schwachheit beym Pferde oder Ungeschicklichkeit des Schmidts im Beschlagen, sind die Quellen dieses Uebels, das sehr groß ist, weil das Pferd nicht nur bey jedem Augenblicke die Eisen abwerfen kann, sondern auch sich sehr damit verwundet. Auch bemerkt man öfters-zwischen der Köthe und Krone, auf einer oder beyden Seiten des Feffels, eine harte Geschwulst, die' man die Leisten nennt. Sie kann die Füße angreifen, das Pferd hinkend machen, und ist nicht leicht zu heilen. Sefte, Bergwerk) ist ein sich darbiethendes festes Ge stein, daher kömmt:

Sefte verkiemmt den Gang, wenn der Gang von folchem Gestein verdeckt wird.

Sefie Bebirge, wenn das Gestein hart und schwer zu gewinnen ist. Ist es sehr fest, so sagt man: das Ge. birge will sich nicht stufen lassen, oder nimmt die Verter nicht an.

Felte Körper. Körper, deren Theile so stark zusam. men hängen, daß ste der Trennung einen merklichen. Wi derstand entgegen sehen, der sich nicht durch das Gewicht der einzelnen Theile allein überwinden läßt, auch nicht, erlaubt, einen Theil des Körpers zu bewegen, ohne daß fich diese Bewegung dem Ganzen mittheile. Ihnen wer den die flußigen Körper entgegen gesetzt, bey welchen der Zusammenhang der Theile weit schwächer, und so gering ist, daß sie durch ihr blosses Gewicht sich losreißen, ihre Lage ändern, und allein ohne den ganzen Körper beweget werden können.

Fefte Saaren, Acida folida. Co nennt man die fe. ften falzartigen Materien, welche alle diejenigen Eigen schaften befßen, aus denen man eine Säure erkennet. Dergleichen sind die Weinsteinkrystallen, verschiedene me, fentliche Salje, welche sich in den Säften und Ertracten der Pflanzen, verzüglich aber der herben Pflanzen, krys Hallifiren; das flüßige Sauer Bernsteinsalz u. L. w.

Seftes Steinmark, f. Steinmark.

Festigkeit. Der Zustand eines Körpers, dessen Theile so stark zusammen hängen, daß fie sich nicht von selbst, oder durch ihr Gewicht allein, von dem Ganzen losreißen, der ihre Lage gegen einander ändern können, daher auch

jeder Theil seine Bewegung dem Ganzen mittheilt. Der Festigkeit seht man die Flüßigkeit entgegen. marts Seftigkeit des Bodens. (Baukunst.) Vermögen des Bodens, ein Gebäude von zu bestimmender Schwere zu zu tragen. Diese läßt sich am besten durch prismatische Körper, die man einrammet, untersuchen. Der Grunde saß dabey ist: das Gewicht mit der Höhe (des Falles dey Ramme) multiplicirt; und durch das Produkt der Basis und der Tiefe des Eindringens dividirt, giebt das Maas der Festigkeit des Bodens; und eben diesem Maaße mus auch die Last des Gebäudes, durch das Produkt aus der Basis und Tiefe der Grundmauer dividirt, gleich seyn. Festmachung der Röhren, s. Einpfropfung.

bogten, gemusterten und an der einen Kante durchbroche Seftons Treffen, beißt man die doppelten, ausgee nen Galonen.

Seftungsachat, Fortifikationsachat, Festungs fein, ein unreiner Onyx oder Achat, mit Flecken, Bane dern und Streifen, von verschiedenen Farben, welche Winkelzüge machen, und Theile von Festungswerken vor stellen. Man findet ihn in Italien, Sachsen, Zweybrü den und Schlesien.

Serisgold, f. Guinesisch Gold.

Fett. Dieses ist eine feste dlichte Substanz, weldge sich in die Zellengewebe der thierischen Körper absetzt.

Fett wird in den Wollenmanufacturen von den Túc chern und anderen Wollenzeugen gesagt, wenn sie in det Walke nicht gut ausgespüblet, und von dem bey sich hai benden Fette oder Dele gereiniget worden. Weben zu merken, daß sich die Metten und andere Würmer ges meiniglich mehr in die fetten, als in die andern Zeuge einnisteln.

Fettbeutel, Graiffoir. (Blerarbeiter.) Diefes ist ein Stuck leinen Zeug, worin man Fett einlegt. Die Bleys arbeiter überstreichen damit ihre Glattplatte, che sie das mit über ihre Sandlage fahren, wodurch sie dieselbe glats ter machen.

Ferre Biberhaare, s. Biberhaare. Jac.

Setten, Zimmermann) (. Dachstuhlsetten. Jac.

Setter roboden, (Forstw. Landwirthsch.) heißt derjenige, so aus reiner Dammerde bestehet, die theils mit mehr Lehm als Sand, theils umgekehrt, theils mit

and allein, theils mit etwas Thou, theils mit Lehm, theils mit Kalkerde und theils mit Kiefeln vermischt ist, Die allgemeinen Kennzeichen dieses vortrefflichen Bodens, der von mildem, lockerm, fertigem und sandigem Anfühlen ist, sind eine dunkle, schwärzliche Farbe, die er weder nach einem Regen, noch von der Sonnenhise verlieret. In der let tern reißt er nicht leicht auf, und nach dem Regen wird er nicht sehr kothig, sondern duftet vielmehr einen ange nehmen Geruch bey dem darauf folgenden Sonnenschein

aus.

Setter suf, (Noßhändler) s. Huf des Pfertes.

Setter Steinfict. Man thut den aus dem Ofen kom menden Kalk in ein steinernes Behältniß, wo er nach eis niger Zeit in feinen Staub serfällt. Diesen vermischt

man mit gutem Cement, der durch ein Haarfieb gereinigt worden ist, und gießt hernach Nuß Nelken oder Leinöl, oder ein anderes trocknendes Oet darüber. Diese Art Mörtel muß in einem hölzernen oder steinernen Gefäße, vermittelst eines mit einem langen Stiele versehenen Ruhr. eisens, recht eingerührt werden. Will man nun diesen Kitt gebrauchen, so macht man die Fugen vorher recht rein, und bestreicht sie mit einem in Oel getauchten Pinfet. Hierauf schmiert man den Kitt mit einer kleinen Mauerkelle, oder mit einer Messerklinge, genau hinein, wie es die Glaser mit den Fensterscheiben machen.

Fetter Thon, (Ziegelbrenner) f. Thon. Jac. Fette Seide, schmierigte Seide, Ballenseide. So heißt die Seide, welche noch so ist, wie sie von den Sei denwürmerschalen abgenommen worden, und ehe man sie woeder gesponnen, noch ihr eine andere Zurichtung gegen ben hat. Welches sie eben von der gearbeiteten Seide, bie man insgemein Orgenfiner zu nennen pflegt, unter 'scheidet. Sonst nennt man die erstre auch Maßenseide: weil solche nämlich insgemein in sogenannten Maßen, oder Ballen, verführt wird, wie ordentlicher Weise mit den mehresten ausländischen Seiden geschiehet.

Fette Steine, wird der Braminer gesiegelte Erde aus Ostindien, Terra figillata Bramanum, genannt.

Fettflecke aus wollenem Tuche oder andern Jeu ge zu bringen. Wenn man Wachs, Pech, Harz, Talg, Butter und dergleichen Flecke in wellene Kleidungsstücke bekömmt, so ist es zuvorderst der Klugheit gemäß, daß man selche, se schnell als möglich, erkalten lasse, um das tiefere Einziehen und Ausbreiten dadurch zu vermeiden; was hernach von solchen Fettigkeiten noch äußerlich auf fist, wird behutsam mit einem Meffer abgeschabet. Hat Run der Fleck aus Wachs, Pech oder Harz bestanden, so muß der Fleck mit Terpenthinol wohl eingetränket, und ein wenig über ein Kohlfeuer, das mit Asche gedämpft worden, gehalten werden; die Absicht hiervon ist nicht, das Terpenthinôl darüber verrauchen zu lassen, sondern, daß solches vermittelst dieser Wärme den harten harzigten Körper auflösen, mit sich vereinigen, und also verdünnen foll. In gleicher Absicht muß unter dieser Erwärmung der eingetränkte Fleck zwischen den Fingern wohl gerieben wen. Ist nun dieser Endzweck erreicht, so legt man ein doppeltes Löschpapier auf den Tisch, darauf das bès fleckte Zeug, und oben darauf wieder etliche Blatt Lösch. papier. Hierauf seht man nun ein mäßig heißes Plattei seßt fen, und giebt Acht, daß, so oft die Löschblatter oben und unten sich vollgezogen, andere an ihre Stelle gelegt wer den, und dies so lange als man spüret, daß sich durch diese Wärme noch etwas Fettigkeit heraus begiebt. Nach dieser ersten Operation wird gemeiniglich, wenn der Fleck nicht gar zu tief gefehen, wenig Spur mehr zu finden feyn. Sollte indessen noch etwas zu sehen seyn, so wie derhole man die Eintränkung mit Terpenthinôt, Erwårs mung, Neibung und Ausziehung noch einmal. Will man hernach diesen Ort etlichemal mit Spiritus Vini einträns Sen und ausreiben, so wird sich selten von einem Fleck die

Svur erkennen lassen. Rührt aber der Fleck von Talg, Butter oder Del her, so ist die Erwärmung daben nicht nothwendig, indem sich diese Fettigkeiten ohne Wärme mit dem Terpenthinol vereinigen und verdünnen lassen, wenn damit auf die übrige beschriebene Art verfahren wird. Firnis, Terpenthin und Wagenschmier müssen nach der erstern Art, mit Hülfe der Wärme, auszuzichen gesucht werden; auch kann man sich des Gelben vom Ey bedienen, den Fleck damit durchreiben und mit kalten Wasser auswaschen; wie wohl bey dem Wagenschmier in den meisten Fällen alle Kunst vergebens ist, weit solches, wegen des bey fich führenden Eisens und der an sich schmus higen Farben mehrentheils einen garstigen Fleck hins terläßt.

Settlede aus feidenem Zeuge zu bringen. Wenn die befleckten Stücke gewaschen werden können, so bestreis che man den Fleck mit etwas von dem Gelben im Ey, und zerreibe ihn recht wohl damit zwischen den Fingern sodann wasche man alles mit kaltem Wasser aus. Kleine Flecke lassen sich auch durch blosse Eintränkung, Einreis bung und Ausziehung mit Terpenthinel vertreiben. Bey schwarzen seidenen Zeugen kann man Rindsgalle zur Aufs lösung und Verdünnung amvenden. Man kann auch die sogenannte spanische Kreide, oder Kraftmehl mit etwas Wasser zu einem dicklichen Brey anrühren, auf den Fleck streichen und wohl einreiben, hernach an der Sonne oder sonstigen gelinden Wärme trocken lassen und ausreiben. Alle diese Mittel lassen sich auch, nach Beschaffenheit der Sache, bey wollenen Tüchern und Zeugen anwenden. Fertban, f. Bolus.

Fetthon, s. Bolus.

Fettkoblen, Glanzkoblen, Peckohlen, Harz koblen, ådte Steinkoblen. (Fatcoal in England.) Diese Steinkehlen sind sehr reich an Del, vornehmlich an dem dicken Oele, und geben daher eine weit stärkere Hige, als die übrigen. Ihre Farbe ist dunkelschwarz, und ihr Bruch ganz glänzend; ihre Schwere ist beträchtlich), und der Kubiffuß wiegt bis 70 Pfund. Dazu gehören die Brockfejlen, die Gruskohlen, Schieferkohlen, Schwefelfohlen, Taubkohlen und Branntschiefer.

Seitmånnchen, eine Rechnungsmünze im Cöllnischen und Clevischen, davon 120 auf einen Thaler gehen. Nach dem preußischen Courantfuß Passirpistole zu 54 Thlr. gehen auf eine feine cöllnische Mark Gold 24843, Silber 1680 St. Jhr Werth in Pistolen zu 5 Thlr. ist 24 pf.

Fettmärkte heißen an einigen Orten diejenige Art von Viehmärkten, welche vornehmlich zum Verkauf des fetten und gemästeten Viches bestimmt sind.

Settwaaren nennt man im Handel gewisse Artikel, als: Speck, Thran, Butter, Talg, Lein, Hanf- und Baumol, Nußöl, Theer, Terpenthin und andere ähnli che Sachen.,

Feucht. Ueberhaupt nennt man einen Körper feucht, wenn er vom Wasser oder andern flüßigen Materien durchdrungen ist, oder dergleichen in seinen Zwischenräumen enthält. So sagt man, ein Schwamm, ein Papier sey

feucht,

feucht, wenn sich Wassertheile in den Zwischenräumen die ser Körper aufhalten; man nennt die Luft feucht, wenn fie viel Wasser oder Dünfte in sich enthält, es fey nun in unsichtbarer oder in concreter Gestalt, (fiche Dünfte;) man sagt, die Salze werden an der Luft feucht, weil sie die, in der letzten enthaltenen, Was fertheile in sich nehmen. Insbesondere aber nennt man diejenigen Körper feucht, welche geneigt sind, das Wasser oder überhaupt das Flußige, das sie enthalten, den sie berührenden Körpern mitzutheilen. In diesem Sinne wird das Wort feucht genommen, wenn man sagt, das Hygrometer zeige, wie feucht die Luft fen. Es zeigt eis gentlich, wie stark die Disposition der Luft sey, das in ihr enthaltene oder aufgelöste Wasser der zum Hygromes ter gebrauchten Substanz mitzutheilen.

wohl außer Zweifel. Auf welche Art die Menschen dasselbe erhielten, ist unbekannt; einige vermuthen, ein Blik has be einen Baum angezündet. Vitruv glaubte, der Wind habe Bäume an einander gerieben, wodurch sich diese entzündeten, und dann habe man das Feuer durch zugelege tes Holz sorgfältig unterhalten.

Die Dichter schreiben die Erfindung des Feuers dem Titan Prometheus, einem Sohne des Japet zu, der es durch Hülfe der Minerva aus dem Himmel stahl, worun ter die Wahrheit zu liegen scheint, daß Promotheus durch Nachdenken und Klugheit gefunden habe, wie man, ver mittelst der Sonnenstrahlen, Feuer erhalten tonne, Nach dem Plinius lehrte er es auch im Zunder erhalten. An der Bekanntmachung des Gebrauchs des Feuers konnten mehrere Antheil haben. Die Griechen verehrten besonders Seuchtenmaak, 1. Hygrometer. die Hestia, eine Tochter des Kronos und der Rhea, als Feuchtigkeit. Dieses Wort wird in verschiedenen eine Göttin, weil sie den Nutzen und Gebrauch des Feuers Bedeutungen gebraucht. Man nimmt es bald für den gelehrt hatte. Auf der Insel Creta machten die dactylis Zustand des feuchten Körpers, C. Feucht,) bald für schen IJdder den Gebrauch deffeiben bekannt. Diodor ere das in ihm enthaltene Wasser selbst. So sagt man, bey zählt war, daß einige Priester behaupteten, Vulkan habe großer Feuchtigkeit der Luft werde der Erfolg elektrischer das Feuer erfunden, und dafür hätten ihn die Egyptier Bersuche gehindert, wobey durch Feuchtigkeit der Zustand als ihr Oberhaupt anerkannt: wahrscheinlich ist dieses aber der feuchten Luft selbst verstanden wird; man sagt aber nur so zu verstehen, daß Vulkan den Egyptiern den Ge auch, die Luft enthalte viel Feuchtigkeit, d. i. viel wales brauch des Feuers bekannt machte, und zur Dankbarkeit riate Theile. Oft heißen auch diejenigen wässerigten flüßi gen Materien, welche sich an andere Körper, besonders an die Hand, die sie berührt, anhängen, und sie beneßen, Feuchtigkeiten. So sind Washer, Wein, Milch und der. aleichen, Feuchtigkeiten; aber Quecksilber, cb es gleich fiü. Big ist, dennoch nicht feucht.

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dafür ais ihr Oberhaupt anerkannt wurde. Eben so er flaren andere die Stelle des Pausanias, wo es heißt: tinige schreiben dem Phereneus (einem Sohne des Jua chus, Königs in Argos, der vor dem Jahr 2400. n. E. d. W. lebte) die Erfindung des Feuers zu," nur davon, daß Phoroneus sein neues Volk in dem Gebrauche des vom Titan Prometheus erfundenen Feuers unterrichtet

Feuer, Feuerwesen, Feuerstoff, Wärmeftoff, Elementarfeuer. Die Sprache des habe.

nennt alles dasjenige Feuer, was gewöhnlich als Mittel nen Fas Feuerfinken, oder die Kunst, aus den Stei

gebraucht wird, in andern Körpern die Phänomene und Wirkungen der Wärme hervorzubringen, d. h. sie zu ers higen, zu schmelzen, in Dämpfe zu verwandeln, zu ente zünden, und zu verbrennen. Dergleichen Mittel sind die Flamme brennender Körper, die glühenden Kohlen und dergl. Da man aber sehr oft genöthigt ist, den Erschei. nungen der Wärme eine Ursache beyzulegen, ob man gleich, aufrichtig zu gestehen, von dieser Ursache sehr wenig ge wisses weiß, so braucht man für dieselbe ebenfalls den Na. men Feuer, den man aber in dieser Bedeutung von dem, was im gemeinen Leben Feuer genannt wird, oder von dem Rüdsenfeuer und der Flamme, sehr sorgfältig un terscheiden muß. Demnach ist Feuer dasjenige, was in einem Körper Wärme hervor bringt, die unbekannte Ur. fache der Wärme.

Die Erfindung des Feuers gehört mit unter die ältesten, wie sie denn auch eine der nothwendigsten und nüßlichsten für die Menschen war, Benn man voraus segen darf, daß auch schon die ersten Menschen die Opfer, die sie brachten, verbrannten, welches wenigstens sehr wahrschein lich ist, so mußte der Gebrauch des Feuers schon zu Abels Zeiten bekannt seyn. Daß Thubalkain, welcher Metalle bearbeitete, den Gebrauch des Feuers gekannt habe, ist

des Cylir, und der Vertheil, vermittelst zweyer Holzer Feuer zu erhalten, war schon zu Plinius Zeit den Hirten bekannt.

Seuer, das erste und andre, find Kunstwörter der Schönfärber, bey welchen einem Zeuge, den man in die Farbe gelegt hat, das erste oder das andre Feuer geben, nichts anders heißt, als denselben das erste oder andremal durch einen in den Sud gebrachten Farbekessel ziehen oder darein legen. Sesters sagen sie auch in gleichem Ve Fans de, demselben die erste oder die andere Pfanne geben. Seuer, (Huttenwerk) also nennt man in Karnthen öfters schlechtweg die Feuergruben, worinnen zerrennt wird, Feuer, (Roßhändler) eine Krankheit der Pferde, f. Darre.

Seuer (Schifffahrt) nennen die Schiffer ihre Laterne, welche sie ves Nachts aufftecken, und womit sie ihren Zus stand und Noth einander wissend machen können,

Feuerbestandig. Fix. So wird ein Körper genannt, wenn er durch das Feuer nicht in Dämpfe verwandelt wer den kann. Dem fenerbeständigen wird das flüchtige ent gegen gesett, C. Flüchtig.) Da wir die lehten Stufen der Wirksamkeit des Feuers nicht kennen, so können wir

auch

auch nicht wissen, ob es Körper giebt, die selbst bey den höchsten Graden dieser Wirksamkeit nicht in Dampfe vers wandelt werden, d. h. die absolut feuerbestandig sind. Man kann also in der Chymie immer nur von einer rela tiven Feuerbestandigkeit reden, welche sich auf einen ge. wissen Grad der Wirksamkeit des Feuers bezieht. So nennt man die Vitriolsäure feuerbestandig, nicht als ob fie allen Graden des Feuers widerstände, sondern weil sie weit weniger flüchtig ist, als die übrigen Säuren. Die Halbmetalle, z. B. den Spießglaskönig, kann man in Bergleichung mit den wesentlichen Delen und dem Aether Feuerbestandig, in Vergleichung mit den Metallen flüch tig nennen. Die feuerbeständigsten Substanzen unter als len bekannten sind die reinen erdigen Grundstoffe. Die Ursache der Feuerbeständigkeit scheint entweder in der ge ringen Ausdehnung der Substanzen durch die Wärme, oder noch wahrscheinlicher darin zu liegen, daß die umge bende Materie, welche bey den chymischen Operationen gemeiniglich die Luft ist, gegen die durch das Feuer in Be wegung gefeßten Theile nicht genug anziehende Kraft aus Bert, um sie aufzulösen und in sich aufzunehmen.

Feuerbestandiger Arsenik, s. Arsenik,

Feuerbeståndiger Salpeter durch Arsenik, Nitrum arfenico-fixatum. Diese Bereitung ist das Alkali des Salpeters, dessen Sâure im offnen Feuer durch den Arsenik vertrieben worden ist, und welcher eine gewisse Menge von diesem Arsenik bey sich behält.

Feuerbestandigen Salpeter durch Arsenik zu be, reiten nach Macquer. Man thue Salpeter in einen Schmelztiegel, welchen man in einen geheißten Ofen stellt. Wenn der Salpeter glühet, so trägt man in felbigen einen Löffel voll weigen gepülverten Arsenik, es entsteht augenblick lich ein großes Aufbraufen, und es feigen viele Dünfte auf, so daß die Erscheinungen das ganze Ansehen von des nen haben, welche die Verpuffung des Salpeters beglei

ten.

Auf diese Art fährt man fort, zu wiederholten malen Arsenik in den Schmelztiegel zu tragen, bis man wahrnimmt, daß er kem Aufbrausen mehr darinnen er regt. Man hört asdenn auf, und läßt die Operation zu Ende gehen. Die bey einem dergleichen Versuche aufstei genden Dämpfe können nicht anders als äußerst schädlich seyn; man muß sie also unter einer Effe vornehmen.

Feuerbestandiger Salpeter durch Koblen. Man Rimmt zerriebenen reinen Salpeter, wirft ihn in einen reinen hessischen Tiegel, der noch einmal so viel faffen kann, und mitten zwischen glühenden Kohlen steht; nun wirst man ein kleines Stückchen Holzkohle hinein; noch wird sie Rich nicht entzünden; aber bald, nachdem der Salpeter Biest, (und dies geschieht bald und ohne starkes Feuer) wird fie plöslich entbrennen, und, ohne daß die übrige Oberfläche des Salpeters brennt, mit einem Gezische, Bach einer schiefen Richtung, und gleichsam von einem Winde getrieben, auf der Oberfläche des Salpeters herum hüpfen, und in sehr kurzer Zeit verzehrt seyn; wenn diese Erscheinungen vorüber, und die Oberfläche des Salpeters wieder ruhig ist, so wirft man wieder ein Löffelchen voll Technologisches Wörterbuch V. Theil.

feinen Holzkohlenstaabs hinein; es wird eben diefelbe Er scheinung hervor bringen: wenn auch diese vorüber ist, so weist man wieder etwas hinein, und fährt damit so fort, bis auf das letzte Löffelchen voll kein Berpuffen mehr er folgt, und der dünne Fluß des Salpeters sich in einen jähen mufigen verwandelt; denn fåßt man den Tiegel noch eine halbe Stunde zugedeckt in gleichem Feuer, nimmt den bläulichten oder röthlichten Rückstand aus dem so eben erkalteten Tiegel, in welchem sich, wenn er nicht zu hoch war, nichts von Asche zeigt, heraus, stößt ihn art, loft ihn in heißem Wasser auf, seihet die Auflösung durch ein Tuch, auf welches noch ein Bogen Löschpapier gelegt ist, und kocht dann die Auflösung in einem refuen Gefäße, unter beständigem Umrühren, wenn sie dick zu werden anfängt, so weit ein, bis sie ganz trocken ist. Seuerbestandiger Sand, (Mineralogie) fiehe Sand thonartiger. Jac

Feuerbestandige Salse, Salia fixa. Diesen Namen giebt man denjenigen Salzen, welche man aus der Asche der Pflanzen und Thiere erhält.

Seuerbestandiges Eisenbranders, f. Eisenbranderz. Seuerbestandiges vegetabilisches Alkali, f. Wein steinlaugensatz.

Feuerbestandig gemachter Salpeter durch Mea talle. Alle zerschungsfähige metallische Substanzen mas chen, daß der Salpeter, den man mit ihnen im Feuer bes arbeitet, in ein Laugenfalz verwandelt wird, und mehr oder weniger merklich verpufft. Diejenigen Meralle, wels che am meisten entzündbar sind, als das Eisen und der Zink, bewirken mit diesem Salze eine so lichtvolle und glänzende Verpuffung, daß man sie mit gutem Erfolg bey Kunstfeuern gebraucht, und der Salpeter wird durch die Metalle eben so gut figirt oder vielmehr alkalifirt, als durch Kohlen und den Weinstein.

Feuerbestandig gemachter Salpeter durch Wein. ftein, f. Weißer Fluß.

Senerbeständiges Alkali, Alcali fixum. Dieses ist eine Substanz, welche aus Saure, Erde, und ein wenig. brennbarem Wesen zu bestehen scheint, und deren Bestands theile unter sich einen geringern Zusammenhang haben, als die Bestandtheile der Säure. Es ist von großen Nazen in den Künsten, indem es den Grund zu den Seifen und Laugen abgiebt. Man braucht es in der Farbekunữ, beym Glasmachen und Salpeterfieden.

Feuerbestandiges Alkali aus Salpeter, Nitrum fixum, Alcali deliquefcens, zerfließbares Laugen. falz, aus dem Stegreif bereitetes Laugensatz. Da der Salpeter ein feuerbeständiges alkalisches Salz, so von der Natur tes vegetabilischen Alkali ist, zum Grunde hat, und bas Saure dieses Salzes geschickt ist, sich durch die Vers brennung aus seiner Mischung zu sehen, und gänzlich zu zerstören, so fanu man durch die Verbrennung oder Bet puffung des Salpeters mir verbrennlichen Materien sein Alkali besonders erhalten, welches insgemein den Namen alkalisirter Salpeter oder feuerbestandiger Salpeter füh ret. Da die Verpuffung sehr schnell geschieht, so hat man Myy diefens

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